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Allgemeine Zeitung, Nr. 35, 4. Februar 1850.

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[Spaltenumbruch] bessern Verständniß Ihres Correspondeten aus Nordtirol in Nro. 25 zu
statten, wiewohl es nach ihm in Tirol weder "starrköpfigen Particularis-
mus" noch Palazky'sche Gelüste gebe, und wir nur nach einem Landtag
verlangten der einer "zu straffen Centralisation" entgegenträte. Als letz-
tere erscheint ihm die Verweigerung eines Petitions - und Beschwerderechts
in allgemeinen Gesetzangelegenheiten, als ob dieß dem Lande nicht in sei-
nen Vertretern auf dem allgemeinen österreichischen Reichstag gewahrt
wäre. Eben dieser ist es aber, dem eine im Lande sehr zahlreiche Partei
oder wenigstens deren Führer durchweg abhold sind, angeblich weil fie
befürchten von den nichtdeutschen Abgeordneten überstimmt zu werden, in
der That aber weil sie sich nun und nimmer dem fügen möchten was die
Mehrheit will. Wenn wir uns recht entsinnen, kam diese Frage schon
in einer etwas bewegten Landtagssitzung vom 11 Nov. 1848 zur Sprache,
und wurde dem gemeinen Mann ungefähr in folgender Fassung mund-
gerecht gemacht: Wir wollen die Einigung des großen Oesterreichs, d. i.
ein gleiches Oberhaupt, Ministerium, Kriegs- und Finanzwesen, die
Länder dieses Staates sollen aber ihre Selbständigkeit bewahren, denn
"wir haben immer unsere ziemlich speciellen Interessen, Rechte, Bedürf-
nisse." Worin diese namentlich beständen, besagte die am Schlusse des-
selben Landtags abgefaßte Adresse an den Kaiser, welche in der Gleichbe-
rechtigung der verschiedenen Religionsbekenntnisse "den Anfang unabseh-
baren Unglücks" für Tirol erblickte. Gestatten Sie mir es frei und offen
auszusprechen daß die Bewegung des Jahres 1848 ohne Wiederhall, selbst
ohne ein Gelüste nach autonomen Congressen, wie jener der sich Ende
Octobers zu Sterzing versammeln sollte, an unsern Bergen vorübergegan-
gen wäre, wenn man nicht innerhalb derselben jene Frage von gewisser
Seite angeregt hätte. Die eine Freiheit uns hierin durch eigene Gesetze
zu binden ist das Alpha und Omega der Errungenschaften, das von vielen
selbst- oder nachredend gewünscht wird. Dieses Thema und was damit
verwandt ist, wurde in allen möglichen Kreisen abgespielt, fast so viel-
fältig als es die Interessen sind, die sich in Tirol kundgeben; wo irgend-
eine Flamme aus dem Boden zischclte, war "der alte Knabe" da. Schon
um der innern Ruhe und des Friedens willen wünschen wir daher daß das
Petitionsrecht in allgemeinen Gesetzangelegenheiten unserm Landtag
nicht gewährt werde. Es liegt zu klar am Tage was man damit will:
die Vereine die im Jahre 1848 zu diesem Zwecke gestistet und geworben
wurden, bestehen noch allesammt. Aber auch in jedem anderen Betracht
scheint uns eine Autonomie unserer Provinz nicht zum Heile zu führen.
Unser künftiger Wohlstand hängt von der Zoll- und Handelseinigung mit
Deutschland, von der Verbindung mit|den Schienenbahnen der Monarchie ab,
die beide nur im Einverständniß und durch Beihülfe der übrigen öster-
reichischen Kronländer hergestellt werden können; die Verbesserung der
Verwaltung, die Enthebung von den Feudallaften, Mündlichkeit und
Oeffentlichkeit der Justiz verdanken wir in nächster Zukunft unserer Vereini-
gung mit Deutschösterreich; der öffentliche Unterricht endlich, die Bil-
dungsschule des heranwachsenden Geschlechtes, scheint auch eben nur von
dorther einen neuen und kräftigen Impuls zu erhalten. Eine Unabhän-
gigkeit, die unsere wahre Freiheit, die humane Entwickelung aufs Spiel
setzt, kann nicht im Bereich vernünftiger Wünsche liegen.

Großbritannien.
Die London - Pariser Post vom 30 und 31 Jan. ist heute, wahr-
scheinlich durch ausgetretene Flüsse aufgehalten, nicht angekommen.
Die erste Andeutung der befremdenden Nachrichten aus Griechenland fand
sich neulich im M. Chronicle (Nr. 29 der Allg. Ztg.). Doch eigent-
lich befremdend ist das Ereigniß nicht; denn Lord Palmerston spielte im-
mer gern den "Bully," d. h. Eisenfresser, gegen schwächere Staaten.
Uebrigens besitzt das Königreich Griechenland an seiner Westküste keine
irgend erhebliche Insel, welche England als zum Verband des jonischen
Inselstaats gehörig ansprechen könnte, sondern nur einige Klippen und
Eilande, deren namhafteste Sphagia (Sphakteria) vor dem Golf von
Navarin, und Sapienza und Kabrera im Meerbusen von Modon; end-
lich Servi im Busen von Kolokythia, nördlich von Cerigo. Servi ist
auf den meisten Karten als englische Besitzung aufgesührt. (S. unter
Griechenland.)

Lord Gough wird mit dem nächsten Paketboot in England erwartet;
deßgleichen Major Edwards als Ueberbringer des berühmten Diamants
Koh-i-nur aus dem Schatze von Lahor für den der Königin Victoria.

Frankreich.

Die Frage der öffentlichen Unterstützung wird in den nächsten Tagen
auf die Tagesordnung kommen. Schon haben sich zehn Montagnards als
Redner gegen den Thiers'schen Bericht eingeschrieben: Em. Arago, Sa-
vatier-Laroche, Mathieu, Pascal-Duprat, Cremieux, J. Favre etc. Der
Brennpunkt der Argumentation des Chefs der Majorität ist daß die Er-
richtung einer allgemeinen Pensionscasse für die arbeitende Classe eine
[Spaltenumbruch] große Narrheit wäre. Von einer Bevölkerung von 36 Millionen rechnet
er daß 30 Millionen beiderlei Geschlechts und jeden Alters von ihrer Hand-
arbeit leben -- nämlich nach Deparcieur's Tabelle bis zu zwanzig Jahren
10,767,031, zwischen zwanzig und sechsundfünfzig Jahren 14,208,393,
von sechsundfünfzig und darüber 5,024,576. Wenn nun die Angehöri-
gen der zweiten Classe (denn die erste Classe legt noch nicht ein, und die
dritte befindet sich im Penftonszustand) je 30 Fr. jährlich einlegen, so
macht dieß eine Summe von 450 Mill. aus, welche in den Händen des
Staats einem Anleihen von diesem Betrag gleichkommt, wozu man die von
Jahr zu Jahr sich anhäufenden Zinsen hinzuschlagen muß. Für den Ein-
leger in sechsunddreißig Jahren ist es ein Capital von beiläufig 3000 Fr.
oder von 150 Fr. Rente. Die Verwaltung dieser Gelder hätte also be-
ständig in Händen eine Einlage für die Leute von 20 bis 21 Jahren, zwei
Einlagen nebst Zinsen für die von 21 bis 22, drei Einlagen nebst Zinsen
für die von 22 bis 23, und sofort bis zu 36 Einlagen nebst Zinsen für die
Leute von 55 bis 56 Jahren. Nimmt man einen Zins von 5 Proc. und
die Altersvertheilung nach der Deparcieur'schen Tabelle an, so ergibt sich
daß die Anstalt als Guthaben jeder der 14,208,393 Personen zwischen 20
und 56 Jahren ein durchschnittliches Capital von 1103 Fr. 11 C. besitzt
= 15,673,430,000 Fr. und von jeder der 5,024,576 Personen von
56 Jahren und darüber ein Capital von 3000 Fr. = 15,073,728,000 Fr.,
zusammen ein stehendes Capital von 30,747,158,000 Fr., das man an-
legen und verwalten müßte. Und angenommeu der weibliche Theil lege
jährlich nur 15 Fr. ein um 75 Fr. Rente zu erhalten, so würde es sich
immer noch für die Männer um 15,373,579,000, für die Weiber um
7,686,789,000, im ganzen um 23,060,368,000 Fr. handeln. Wer wird,
fragt Hr. Thiers, 5 Procent zahlen, und wie soll man so viele Milliarden
unterbringen? Könnte der Staat die öffentliche Schuld auf 15, 20 oder
30 Milliarden erhöhen um den Capitalien die ihm anvertraut würden,
eine Anlage zu sichern? Der Irrthum ist daß man dem Collectivwesen,
Staat genannt, Dinge zumuthet die nur Gegenstand der persönlichen
Thätigkeit seyn können. Diese socialistischen Plane die das einzelne Leben
völlig vernichten würden, scheitern an der Unausführbarkeit. Der Staat
kann nicht für die Einzelnen sparen und Almosen geben.

In einem Berichte über Guizots neueste
Schrift läßt das J. des Debats inmitten von andern weisen und gutge-
sinnten Bemerkungen sich folgendermaßen vernehmen: In dem Königreich
oder der Republik der Abstractionen ist es keine Kunst aufzuräumen und
die bestehenden Verhältnisse wegzukehren; aber wie man einmal auf das
Gebiet der Geschichte kommt, da nimmt das Ding ein anderes Gesicht an.
Die Geschichte die einen Körper und eine Seele hat schreit auch und wi-
dersetzt sich. Eine Thorheit ist es nicht bloß die natürlichen Kräfte, die
in dem Herzen aller Menschen ihren Sitz haben, sondern auch die socialen
Kräfte, die in der Vergangenheit, dem Ursprung, dem Stammbaum aller
Nationen liegen, vernichten zu wollen. Darum dauert der Streit fort,
und er wird dauern solange die Revolutionen die Natur der Logik auf-
opfern werden. So! Logik und Natur haben also nichts miteinander
gemein, die Logik ist etwas Unnatürliches, und die Natur etwas Unlogi-
sches. Die Logik ist ein Wesen und die Natur ist ein anderes Wesen.
Die Logik ist roth und die Natur ist weiß oder blau. Und diese originelle
Wahrheit*) verkündet uns ein Journal das neulich erst eine Lobrede auf
Cousin gehalten und bei jeder Gelegenheit, bis zur Februarrevolution, die
Rechte der Philosophie in Schutz genommen hat. Ich nannte den Satz
des J. des Debats eben eine originelle Wahrheit; ich hatte Unrecht, die
Zahl derer die hier zu Lande von der Logik mit vornehmer Geringschätzung
sprechen ist nicht so klein. Namentlich unter dem Klerus der Naturwis-
senschaften wird von ihr mit vernichtendem Achselzucken gesprochen. Ge-
stern Abend erst hat mir gegenüber ein Physiker, der es freilich in seiner
Sphäre -- obgleich seine Haare schon anfangen bedenklich grau zu wer-
den -- nur bis zu den niedern Weihen gebracht hat, sich anheischig ge-
macht mir unwiderleglich zu beweisen daß die Logik eine Chimäre sey.
Dagegen steht das Wort Princip in hoher Achtung. Das J. des Debats
hätte sich nicht nur nicht getraut, es wäre gar auf den Gedanken nicht ge-
fallen es zu sagen. Das Unglück rührt daher weil man die Natur dem
Princip aufopfert. Und doch ist gerade diese Vergötterung des soge-
nannten Princips die wahre Giftquelle alles Unheils. Jedermann nennt
feine Liebhaberei ein Princip. Von nun an ist nichts mehr dagegen ein-
zuwenden. Es ist unfeblbar, unbedingt, unantastbar, kurz göttlich. Die
Wirklichkeit muß ihm pariren. Geschieht es nicht, so macht man ge-
schwind Revolution. Gegen den Absolutismus des Princips, gegen den

*) Das Mißverständniß besteht nicht in einer Eutgegensetzung von Natur
und Logik, sondern in der unbedingten Entwicklung abstracter Principien
und ihrer Anwendung auf das Leben. Lieber die Colonien hin als ein
Princip -- ist die Spitze dieser Staatsweisheit.

[Spaltenumbruch] beſſern Verſtändniß Ihres Correſpondeten aus Nordtirol in Nro. 25 zu
ſtatten, wiewohl es nach ihm in Tirol weder „ſtarrköpfigen Particularis-
mus“ noch Palazky’ſche Gelüſte gebe, und wir nur nach einem Landtag
verlangten der einer „zu ſtraffen Centraliſation“ entgegenträte. Als letz-
tere erſcheint ihm die Verweigerung eines Petitions - und Beſchwerderechts
in allgemeinen Geſetzangelegenheiten, als ob dieß dem Lande nicht in ſei-
nen Vertretern auf dem allgemeinen öſterreichiſchen Reichstag gewahrt
wäre. Eben dieſer iſt es aber, dem eine im Lande ſehr zahlreiche Partei
oder wenigſtens deren Führer durchweg abhold ſind, angeblich weil fie
befürchten von den nichtdeutſchen Abgeordneten überſtimmt zu werden, in
der That aber weil ſie ſich nun und nimmer dem fügen möchten was die
Mehrheit will. Wenn wir uns recht entſinnen, kam dieſe Frage ſchon
in einer etwas bewegten Landtagsſitzung vom 11 Nov. 1848 zur Sprache,
und wurde dem gemeinen Mann ungefähr in folgender Faſſung mund-
gerecht gemacht: Wir wollen die Einigung des großen Oeſterreichs, d. i.
ein gleiches Oberhaupt, Miniſterium, Kriegs- und Finanzweſen, die
Länder dieſes Staates ſollen aber ihre Selbſtändigkeit bewahren, denn
„wir haben immer unſere ziemlich ſpeciellen Intereſſen, Rechte, Bedürf-
niſſe.“ Worin dieſe namentlich beſtänden, beſagte die am Schluſſe des-
ſelben Landtags abgefaßte Adreſſe an den Kaiſer, welche in der Gleichbe-
rechtigung der verſchiedenen Religionsbekenntniſſe „den Anfang unabſeh-
baren Unglücks“ für Tirol erblickte. Geſtatten Sie mir es frei und offen
auszuſprechen daß die Bewegung des Jahres 1848 ohne Wiederhall, ſelbſt
ohne ein Gelüſte nach autonomen Congreſſen, wie jener der ſich Ende
Octobers zu Sterzing verſammeln ſollte, an unſern Bergen vorübergegan-
gen wäre, wenn man nicht innerhalb derſelben jene Frage von gewiſſer
Seite angeregt hätte. Die eine Freiheit uns hierin durch eigene Geſetze
zu binden iſt das Alpha und Omega der Errungenſchaften, das von vielen
ſelbſt- oder nachredend gewünſcht wird. Dieſes Thema und was damit
verwandt iſt, wurde in allen möglichen Kreiſen abgeſpielt, faſt ſo viel-
fältig als es die Intereſſen ſind, die ſich in Tirol kundgeben; wo irgend-
eine Flamme aus dem Boden ziſchclte, war „der alte Knabe“ da. Schon
um der innern Ruhe und des Friedens willen wünſchen wir daher daß das
Petitionsrecht in allgemeinen Geſetzangelegenheiten unſerm Landtag
nicht gewährt werde. Es liegt zu klar am Tage was man damit will:
die Vereine die im Jahre 1848 zu dieſem Zwecke geſtiſtet und geworben
wurden, beſtehen noch alleſammt. Aber auch in jedem anderen Betracht
ſcheint uns eine Autonomie unſerer Provinz nicht zum Heile zu führen.
Unſer künftiger Wohlſtand hängt von der Zoll- und Handelseinigung mit
Deutſchland, von der Verbindung mit|den Schienenbahnen der Monarchie ab,
die beide nur im Einverſtändniß und durch Beihülfe der übrigen öſter-
reichiſchen Kronländer hergeſtellt werden können; die Verbeſſerung der
Verwaltung, die Enthebung von den Feudallaften, Mündlichkeit und
Oeffentlichkeit der Juſtiz verdanken wir in nächſter Zukunft unſerer Vereini-
gung mit Deutſchöſterreich; der öffentliche Unterricht endlich, die Bil-
dungsſchule des heranwachſenden Geſchlechtes, ſcheint auch eben nur von
dorther einen neuen und kräftigen Impuls zu erhalten. Eine Unabhän-
gigkeit, die unſere wahre Freiheit, die humane Entwickelung aufs Spiel
ſetzt, kann nicht im Bereich vernünftiger Wünſche liegen.

Großbritannien.
Die London - Pariſer Poſt vom 30 und 31 Jan. iſt heute, wahr-
ſcheinlich durch ausgetretene Flüſſe aufgehalten, nicht angekommen.
Die erſte Andeutung der befremdenden Nachrichten aus Griechenland fand
ſich neulich im M. Chronicle (Nr. 29 der Allg. Ztg.). Doch eigent-
lich befremdend iſt das Ereigniß nicht; denn Lord Palmerſton ſpielte im-
mer gern den „Bully,“ d. h. Eiſenfreſſer, gegen ſchwächere Staaten.
Uebrigens beſitzt das Königreich Griechenland an ſeiner Weſtküſte keine
irgend erhebliche Inſel, welche England als zum Verband des joniſchen
Inſelſtaats gehörig anſprechen könnte, ſondern nur einige Klippen und
Eilande, deren namhafteſte Sphagia (Sphakteria) vor dem Golf von
Navarin, und Sapienza und Kabrera im Meerbuſen von Modon; end-
lich Servi im Buſen von Kolokythia, nördlich von Cerigo. Servi iſt
auf den meiſten Karten als engliſche Beſitzung aufgeſührt. (S. unter
Griechenland.)

Lord Gough wird mit dem nächſten Paketboot in England erwartet;
deßgleichen Major Edwards als Ueberbringer des berühmten Diamants
Koh-i-nur aus dem Schatze von Lahor für den der Königin Victoria.

Frankreich.

Die Frage der öffentlichen Unterſtützung wird in den nächſten Tagen
auf die Tagesordnung kommen. Schon haben ſich zehn Montagnards als
Redner gegen den Thiers’ſchen Bericht eingeſchrieben: Em. Arago, Sa-
vatier-Laroche, Mathieu, Pascal-Duprat, Cremieux, J. Favre ꝛc. Der
Brennpunkt der Argumentation des Chefs der Majorität iſt daß die Er-
richtung einer allgemeinen Penſionscaſſe für die arbeitende Claſſe eine
[Spaltenumbruch] große Narrheit wäre. Von einer Bevölkerung von 36 Millionen rechnet
er daß 30 Millionen beiderlei Geſchlechts und jeden Alters von ihrer Hand-
arbeit leben — nämlich nach Deparcieur’s Tabelle bis zu zwanzig Jahren
10,767,031, zwiſchen zwanzig und ſechsundfünfzig Jahren 14,208,393,
von ſechsundfünfzig und darüber 5,024,576. Wenn nun die Angehöri-
gen der zweiten Claſſe (denn die erſte Claſſe legt noch nicht ein, und die
dritte befindet ſich im Penftonszuſtand) je 30 Fr. jährlich einlegen, ſo
macht dieß eine Summe von 450 Mill. aus, welche in den Händen des
Staats einem Anleihen von dieſem Betrag gleichkommt, wozu man die von
Jahr zu Jahr ſich anhäufenden Zinſen hinzuſchlagen muß. Für den Ein-
leger in ſechsunddreißig Jahren iſt es ein Capital von beiläufig 3000 Fr.
oder von 150 Fr. Rente. Die Verwaltung dieſer Gelder hätte alſo be-
ſtändig in Händen eine Einlage für die Leute von 20 bis 21 Jahren, zwei
Einlagen nebſt Zinſen für die von 21 bis 22, drei Einlagen nebſt Zinſen
für die von 22 bis 23, und ſofort bis zu 36 Einlagen nebſt Zinſen für die
Leute von 55 bis 56 Jahren. Nimmt man einen Zins von 5 Proc. und
die Altersvertheilung nach der Deparcieur’ſchen Tabelle an, ſo ergibt ſich
daß die Anſtalt als Guthaben jeder der 14,208,393 Perſonen zwiſchen 20
und 56 Jahren ein durchſchnittliches Capital von 1103 Fr. 11 C. beſitzt
= 15,673,430,000 Fr. und von jeder der 5,024,576 Perſonen von
56 Jahren und darüber ein Capital von 3000 Fr. = 15,073,728,000 Fr.,
zuſammen ein ſtehendes Capital von 30,747,158,000 Fr., das man an-
legen und verwalten müßte. Und angenommeu der weibliche Theil lege
jährlich nur 15 Fr. ein um 75 Fr. Rente zu erhalten, ſo würde es ſich
immer noch für die Männer um 15,373,579,000, für die Weiber um
7,686,789,000, im ganzen um 23,060,368,000 Fr. handeln. Wer wird,
fragt Hr. Thiers, 5 Procent zahlen, und wie ſoll man ſo viele Milliarden
unterbringen? Könnte der Staat die öffentliche Schuld auf 15, 20 oder
30 Milliarden erhöhen um den Capitalien die ihm anvertraut würden,
eine Anlage zu ſichern? Der Irrthum iſt daß man dem Collectivweſen,
Staat genannt, Dinge zumuthet die nur Gegenſtand der perſönlichen
Thätigkeit ſeyn können. Dieſe ſocialiſtiſchen Plane die das einzelne Leben
völlig vernichten würden, ſcheitern an der Unausführbarkeit. Der Staat
kann nicht für die Einzelnen ſparen und Almoſen geben.

In einem Berichte über Guizots neueſte
Schrift läßt das J. des Debats inmitten von andern weiſen und gutge-
ſinnten Bemerkungen ſich folgendermaßen vernehmen: In dem Königreich
oder der Republik der Abſtractionen iſt es keine Kunſt aufzuräumen und
die beſtehenden Verhältniſſe wegzukehren; aber wie man einmal auf das
Gebiet der Geſchichte kommt, da nimmt das Ding ein anderes Geſicht an.
Die Geſchichte die einen Körper und eine Seele hat ſchreit auch und wi-
derſetzt ſich. Eine Thorheit iſt es nicht bloß die natürlichen Kräfte, die
in dem Herzen aller Menſchen ihren Sitz haben, ſondern auch die ſocialen
Kräfte, die in der Vergangenheit, dem Urſprung, dem Stammbaum aller
Nationen liegen, vernichten zu wollen. Darum dauert der Streit fort,
und er wird dauern ſolange die Revolutionen die Natur der Logik auf-
opfern werden. So! Logik und Natur haben alſo nichts miteinander
gemein, die Logik iſt etwas Unnatürliches, und die Natur etwas Unlogi-
ſches. Die Logik iſt ein Weſen und die Natur iſt ein anderes Weſen.
Die Logik iſt roth und die Natur iſt weiß oder blau. Und dieſe originelle
Wahrheit*) verkündet uns ein Journal das neulich erſt eine Lobrede auf
Couſin gehalten und bei jeder Gelegenheit, bis zur Februarrevolution, die
Rechte der Philoſophie in Schutz genommen hat. Ich nannte den Satz
des J. des Débats eben eine originelle Wahrheit; ich hatte Unrecht, die
Zahl derer die hier zu Lande von der Logik mit vornehmer Geringſchätzung
ſprechen iſt nicht ſo klein. Namentlich unter dem Klerus der Naturwiſ-
ſenſchaften wird von ihr mit vernichtendem Achſelzucken geſprochen. Ge-
ſtern Abend erſt hat mir gegenüber ein Phyſiker, der es freilich in ſeiner
Sphäre — obgleich ſeine Haare ſchon anfangen bedenklich grau zu wer-
den — nur bis zu den niedern Weihen gebracht hat, ſich anheiſchig ge-
macht mir unwiderleglich zu beweiſen daß die Logik eine Chimäre ſey.
Dagegen ſteht das Wort Princip in hoher Achtung. Das J. des Débats
hätte ſich nicht nur nicht getraut, es wäre gar auf den Gedanken nicht ge-
fallen es zu ſagen. Das Unglück rührt daher weil man die Natur dem
Princip aufopfert. Und doch iſt gerade dieſe Vergötterung des ſoge-
nannten Princips die wahre Giftquelle alles Unheils. Jedermann nennt
feine Liebhaberei ein Princip. Von nun an iſt nichts mehr dagegen ein-
zuwenden. Es iſt unfeblbar, unbedingt, unantaſtbar, kurz göttlich. Die
Wirklichkeit muß ihm pariren. Geſchieht es nicht, ſo macht man ge-
ſchwind Revolution. Gegen den Abſolutismus des Princips, gegen den

*) Das Mißverſtändniß beſteht nicht in einer Eutgegenſetzung von Natur
und Logik, ſondern in der unbedingten Entwicklung abſtracter Principien
und ihrer Anwendung auf das Leben. Lieber die Colonien hin als ein
Princip — iſt die Spitze dieſer Staatsweisheit.
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[549/0005] beſſern Verſtändniß Ihres Correſpondeten aus Nordtirol in Nro. 25 zu ſtatten, wiewohl es nach ihm in Tirol weder „ſtarrköpfigen Particularis- mus“ noch Palazky’ſche Gelüſte gebe, und wir nur nach einem Landtag verlangten der einer „zu ſtraffen Centraliſation“ entgegenträte. Als letz- tere erſcheint ihm die Verweigerung eines Petitions - und Beſchwerderechts in allgemeinen Geſetzangelegenheiten, als ob dieß dem Lande nicht in ſei- nen Vertretern auf dem allgemeinen öſterreichiſchen Reichstag gewahrt wäre. Eben dieſer iſt es aber, dem eine im Lande ſehr zahlreiche Partei oder wenigſtens deren Führer durchweg abhold ſind, angeblich weil fie befürchten von den nichtdeutſchen Abgeordneten überſtimmt zu werden, in der That aber weil ſie ſich nun und nimmer dem fügen möchten was die Mehrheit will. Wenn wir uns recht entſinnen, kam dieſe Frage ſchon in einer etwas bewegten Landtagsſitzung vom 11 Nov. 1848 zur Sprache, und wurde dem gemeinen Mann ungefähr in folgender Faſſung mund- gerecht gemacht: Wir wollen die Einigung des großen Oeſterreichs, d. i. ein gleiches Oberhaupt, Miniſterium, Kriegs- und Finanzweſen, die Länder dieſes Staates ſollen aber ihre Selbſtändigkeit bewahren, denn „wir haben immer unſere ziemlich ſpeciellen Intereſſen, Rechte, Bedürf- niſſe.“ Worin dieſe namentlich beſtänden, beſagte die am Schluſſe des- ſelben Landtags abgefaßte Adreſſe an den Kaiſer, welche in der Gleichbe- rechtigung der verſchiedenen Religionsbekenntniſſe „den Anfang unabſeh- baren Unglücks“ für Tirol erblickte. Geſtatten Sie mir es frei und offen auszuſprechen daß die Bewegung des Jahres 1848 ohne Wiederhall, ſelbſt ohne ein Gelüſte nach autonomen Congreſſen, wie jener der ſich Ende Octobers zu Sterzing verſammeln ſollte, an unſern Bergen vorübergegan- gen wäre, wenn man nicht innerhalb derſelben jene Frage von gewiſſer Seite angeregt hätte. Die eine Freiheit uns hierin durch eigene Geſetze zu binden iſt das Alpha und Omega der Errungenſchaften, das von vielen ſelbſt- oder nachredend gewünſcht wird. Dieſes Thema und was damit verwandt iſt, wurde in allen möglichen Kreiſen abgeſpielt, faſt ſo viel- fältig als es die Intereſſen ſind, die ſich in Tirol kundgeben; wo irgend- eine Flamme aus dem Boden ziſchclte, war „der alte Knabe“ da. Schon um der innern Ruhe und des Friedens willen wünſchen wir daher daß das Petitionsrecht in allgemeinen Geſetzangelegenheiten unſerm Landtag nicht gewährt werde. Es liegt zu klar am Tage was man damit will: die Vereine die im Jahre 1848 zu dieſem Zwecke geſtiſtet und geworben wurden, beſtehen noch alleſammt. Aber auch in jedem anderen Betracht ſcheint uns eine Autonomie unſerer Provinz nicht zum Heile zu führen. Unſer künftiger Wohlſtand hängt von der Zoll- und Handelseinigung mit Deutſchland, von der Verbindung mit|den Schienenbahnen der Monarchie ab, die beide nur im Einverſtändniß und durch Beihülfe der übrigen öſter- reichiſchen Kronländer hergeſtellt werden können; die Verbeſſerung der Verwaltung, die Enthebung von den Feudallaften, Mündlichkeit und Oeffentlichkeit der Juſtiz verdanken wir in nächſter Zukunft unſerer Vereini- gung mit Deutſchöſterreich; der öffentliche Unterricht endlich, die Bil- dungsſchule des heranwachſenden Geſchlechtes, ſcheint auch eben nur von dorther einen neuen und kräftigen Impuls zu erhalten. Eine Unabhän- gigkeit, die unſere wahre Freiheit, die humane Entwickelung aufs Spiel ſetzt, kann nicht im Bereich vernünftiger Wünſche liegen. Großbritannien. Die London - Pariſer Poſt vom 30 und 31 Jan. iſt heute, wahr- ſcheinlich durch ausgetretene Flüſſe aufgehalten, nicht angekommen. Die erſte Andeutung der befremdenden Nachrichten aus Griechenland fand ſich neulich im M. Chronicle (Nr. 29 der Allg. Ztg.). Doch eigent- lich befremdend iſt das Ereigniß nicht; denn Lord Palmerſton ſpielte im- mer gern den „Bully,“ d. h. Eiſenfreſſer, gegen ſchwächere Staaten. Uebrigens beſitzt das Königreich Griechenland an ſeiner Weſtküſte keine irgend erhebliche Inſel, welche England als zum Verband des joniſchen Inſelſtaats gehörig anſprechen könnte, ſondern nur einige Klippen und Eilande, deren namhafteſte Sphagia (Sphakteria) vor dem Golf von Navarin, und Sapienza und Kabrera im Meerbuſen von Modon; end- lich Servi im Buſen von Kolokythia, nördlich von Cerigo. Servi iſt auf den meiſten Karten als engliſche Beſitzung aufgeſührt. (S. unter Griechenland.) Lord Gough wird mit dem nächſten Paketboot in England erwartet; deßgleichen Major Edwards als Ueberbringer des berühmten Diamants Koh-i-nur aus dem Schatze von Lahor für den der Königin Victoria. Frankreich. Die Frage der öffentlichen Unterſtützung wird in den nächſten Tagen auf die Tagesordnung kommen. Schon haben ſich zehn Montagnards als Redner gegen den Thiers’ſchen Bericht eingeſchrieben: Em. Arago, Sa- vatier-Laroche, Mathieu, Pascal-Duprat, Cremieux, J. Favre ꝛc. Der Brennpunkt der Argumentation des Chefs der Majorität iſt daß die Er- richtung einer allgemeinen Penſionscaſſe für die arbeitende Claſſe eine große Narrheit wäre. Von einer Bevölkerung von 36 Millionen rechnet er daß 30 Millionen beiderlei Geſchlechts und jeden Alters von ihrer Hand- arbeit leben — nämlich nach Deparcieur’s Tabelle bis zu zwanzig Jahren 10,767,031, zwiſchen zwanzig und ſechsundfünfzig Jahren 14,208,393, von ſechsundfünfzig und darüber 5,024,576. Wenn nun die Angehöri- gen der zweiten Claſſe (denn die erſte Claſſe legt noch nicht ein, und die dritte befindet ſich im Penftonszuſtand) je 30 Fr. jährlich einlegen, ſo macht dieß eine Summe von 450 Mill. aus, welche in den Händen des Staats einem Anleihen von dieſem Betrag gleichkommt, wozu man die von Jahr zu Jahr ſich anhäufenden Zinſen hinzuſchlagen muß. Für den Ein- leger in ſechsunddreißig Jahren iſt es ein Capital von beiläufig 3000 Fr. oder von 150 Fr. Rente. Die Verwaltung dieſer Gelder hätte alſo be- ſtändig in Händen eine Einlage für die Leute von 20 bis 21 Jahren, zwei Einlagen nebſt Zinſen für die von 21 bis 22, drei Einlagen nebſt Zinſen für die von 22 bis 23, und ſofort bis zu 36 Einlagen nebſt Zinſen für die Leute von 55 bis 56 Jahren. Nimmt man einen Zins von 5 Proc. und die Altersvertheilung nach der Deparcieur’ſchen Tabelle an, ſo ergibt ſich daß die Anſtalt als Guthaben jeder der 14,208,393 Perſonen zwiſchen 20 und 56 Jahren ein durchſchnittliches Capital von 1103 Fr. 11 C. beſitzt = 15,673,430,000 Fr. und von jeder der 5,024,576 Perſonen von 56 Jahren und darüber ein Capital von 3000 Fr. = 15,073,728,000 Fr., zuſammen ein ſtehendes Capital von 30,747,158,000 Fr., das man an- legen und verwalten müßte. Und angenommeu der weibliche Theil lege jährlich nur 15 Fr. ein um 75 Fr. Rente zu erhalten, ſo würde es ſich immer noch für die Männer um 15,373,579,000, für die Weiber um 7,686,789,000, im ganzen um 23,060,368,000 Fr. handeln. Wer wird, fragt Hr. Thiers, 5 Procent zahlen, und wie ſoll man ſo viele Milliarden unterbringen? Könnte der Staat die öffentliche Schuld auf 15, 20 oder 30 Milliarden erhöhen um den Capitalien die ihm anvertraut würden, eine Anlage zu ſichern? Der Irrthum iſt daß man dem Collectivweſen, Staat genannt, Dinge zumuthet die nur Gegenſtand der perſönlichen Thätigkeit ſeyn können. Dieſe ſocialiſtiſchen Plane die das einzelne Leben völlig vernichten würden, ſcheitern an der Unausführbarkeit. Der Staat kann nicht für die Einzelnen ſparen und Almoſen geben. ♂ Paris, 29 Jan. In einem Berichte über Guizots neueſte Schrift läßt das J. des Debats inmitten von andern weiſen und gutge- ſinnten Bemerkungen ſich folgendermaßen vernehmen: In dem Königreich oder der Republik der Abſtractionen iſt es keine Kunſt aufzuräumen und die beſtehenden Verhältniſſe wegzukehren; aber wie man einmal auf das Gebiet der Geſchichte kommt, da nimmt das Ding ein anderes Geſicht an. Die Geſchichte die einen Körper und eine Seele hat ſchreit auch und wi- derſetzt ſich. Eine Thorheit iſt es nicht bloß die natürlichen Kräfte, die in dem Herzen aller Menſchen ihren Sitz haben, ſondern auch die ſocialen Kräfte, die in der Vergangenheit, dem Urſprung, dem Stammbaum aller Nationen liegen, vernichten zu wollen. Darum dauert der Streit fort, und er wird dauern ſolange die Revolutionen die Natur der Logik auf- opfern werden. So! Logik und Natur haben alſo nichts miteinander gemein, die Logik iſt etwas Unnatürliches, und die Natur etwas Unlogi- ſches. Die Logik iſt ein Weſen und die Natur iſt ein anderes Weſen. Die Logik iſt roth und die Natur iſt weiß oder blau. Und dieſe originelle Wahrheit *) verkündet uns ein Journal das neulich erſt eine Lobrede auf Couſin gehalten und bei jeder Gelegenheit, bis zur Februarrevolution, die Rechte der Philoſophie in Schutz genommen hat. Ich nannte den Satz des J. des Débats eben eine originelle Wahrheit; ich hatte Unrecht, die Zahl derer die hier zu Lande von der Logik mit vornehmer Geringſchätzung ſprechen iſt nicht ſo klein. Namentlich unter dem Klerus der Naturwiſ- ſenſchaften wird von ihr mit vernichtendem Achſelzucken geſprochen. Ge- ſtern Abend erſt hat mir gegenüber ein Phyſiker, der es freilich in ſeiner Sphäre — obgleich ſeine Haare ſchon anfangen bedenklich grau zu wer- den — nur bis zu den niedern Weihen gebracht hat, ſich anheiſchig ge- macht mir unwiderleglich zu beweiſen daß die Logik eine Chimäre ſey. Dagegen ſteht das Wort Princip in hoher Achtung. Das J. des Débats hätte ſich nicht nur nicht getraut, es wäre gar auf den Gedanken nicht ge- fallen es zu ſagen. Das Unglück rührt daher weil man die Natur dem Princip aufopfert. Und doch iſt gerade dieſe Vergötterung des ſoge- nannten Princips die wahre Giftquelle alles Unheils. Jedermann nennt feine Liebhaberei ein Princip. Von nun an iſt nichts mehr dagegen ein- zuwenden. Es iſt unfeblbar, unbedingt, unantaſtbar, kurz göttlich. Die Wirklichkeit muß ihm pariren. Geſchieht es nicht, ſo macht man ge- ſchwind Revolution. Gegen den Abſolutismus des Princips, gegen den *) Das Mißverſtändniß beſteht nicht in einer Eutgegenſetzung von Natur und Logik, ſondern in der unbedingten Entwicklung abſtracter Principien und ihrer Anwendung auf das Leben. Lieber die Colonien hin als ein Princip — iſt die Spitze dieſer Staatsweisheit.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 35, 4. Februar 1850, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine35_1850/5>, abgerufen am 14.08.2024.