Allgemeine Zeitung, Nr. 42, 17. Oktober 1914.17. Oktober 1914. Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch]
Feuilleton
Deutscher Geist. Zu Antwerpens Fall. Zitt're Feind, Du bist in Nöten, Zitt're nun im Ost, im West! Den Du riefst, er wird Dich töten, Deutscher Geist nicht höhnen läßt. Drängend Dich an Fluß und Hängen Reiht Armee sich an Armee; Mit den riesig eh'rnen Fängen Tief schlägt sie Dir blut'ges Weh'. Donnernd schwer zerschlägt im Felde Ihr Geschütz Dir Turm und Wall; Lagernd bracht' es an der Schelde Nun die stärkste Stadt zu Fall. Zitt're Feind! in tausend Nöten Wankt ermattend Deine Wehr; Dor Dein Schicksal wirst Du treten, Naht erst unser ganzes heer. So viel Regimenter zogen, So viel harren noch der Fahrt; Uns're Städte sie durchwogen, Wohlgerüstet, wohlbewahrt. Kaum noch leer, schon neuen Schwärmen Tun sich die Kasernen auf; Schulen, statt von Kinderlärmen, Dröhnen von der Mannschaft Lauf. Jung und Alt vor den Quartieren Sich wie vor Palästen staut; Mit den Truppen froh marschieren, Singen mit die Knaben laut. Vorwärts marsch! an die Gewehre! Mit dem Ruf geht's vor das Ziel; höfe, Wiesen, friedlich leere, Dienen jetzt dem Kampfesspiel .... Zitt're Feind, Du bist in Nöten, Ringe nur im Ost, im West! Den Du riefst, er wird Dich töten, Deutscher Geist hält blut'ges Fest. München. Bücheranzeigen. Warum es der Deutsche Krieg ist! Von Dr. Paul Rohr- Wer die große Zeit, in der wir heute stehen. mit wachen Sinnen Nachdruck unserer Artikel, deren gesamtes Verlagsrecht wir von den Ver- fassern erwerben, ist nur auszugsweise und nur bei genauer Quellenangabe Wochenschrift "Allgemeine Zeitung" (München) gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bücher wird keine Gewähr geleistet. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Mensi, für den Inseratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der "Allgemeinen Zeitung", G. m. b. H., München. Druck: Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, G. m. b. H., München. Vermischtes. Musikalische Akademie. Das rege Interesse, welches die vom k. Hof- Schauspielhaus. Die Uraufführung von Hermann Bahrs neuestem Gärtnerthcater. Die heutige Samstag-Aufführung der neueinstudierten [irrelevantes Material]
17. Oktober 1914. Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch]
Feuilleton
Deutſcher Geiſt. Zu Antwerpens Fall. Zitt’re Feind, Du biſt in Nöten, Zitt’re nun im Oſt, im Weſt! Den Du riefſt, er wird Dich töten, Deutſcher Geiſt nicht höhnen läßt. Drängend Dich an Fluß und Hängen Reiht Armee ſich an Armee; Mit den rieſig eh’rnen Fängen Tief ſchlägt ſie Dir blut’ges Weh’. Donnernd ſchwer zerſchlägt im Felde Ihr Geſchütz Dir Turm und Wall; Lagernd bracht’ es an der Schelde Nun die ſtärkſte Stadt zu Fall. Zitt’re Feind! in tauſend Nöten Wankt ermattend Deine Wehr; Dor Dein Schickſal wirſt Du treten, Naht erſt unſer ganzes heer. So viel Regimenter zogen, So viel harren noch der Fahrt; Unſ’re Städte ſie durchwogen, Wohlgerüſtet, wohlbewahrt. Kaum noch leer, ſchon neuen Schwärmen Tun ſich die Kaſernen auf; Schulen, ſtatt von Kinderlärmen, Dröhnen von der Mannſchaft Lauf. Jung und Alt vor den Quartieren Sich wie vor Paläſten ſtaut; Mit den Truppen froh marſchieren, Singen mit die Knaben laut. Vorwärts marſch! an die Gewehre! Mit dem Ruf geht’s vor das Ziel; höfe, Wieſen, friedlich leere, Dienen jetzt dem Kampfesſpiel .... Zitt’re Feind, Du biſt in Nöten, Ringe nur im Oſt, im Weſt! Den Du riefſt, er wird Dich töten, Deutſcher Geiſt hält blut’ges Feſt. München. Bücheranzeigen. Warum es der Deutſche Krieg iſt! Von Dr. Paul Rohr- Wer die große Zeit, in der wir heute ſtehen. mit wachen Sinnen Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver- faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſi, für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München. Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München. Vermiſchtes. Muſikaliſche Akademie. Das rege Intereſſe, welches die vom k. Hof- Schauſpielhaus. Die Uraufführung von Hermann Bahrs neueſtem Gärtnerthcater. Die heutige Samstag-Aufführung der neueinſtudierten [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0011" n="615"/> <fw place="top" type="header">17. Oktober 1914. <hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi></fw><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Feuilleton</hi> </hi> </head><lb/> <div type="poem" n="2"> <lg type="poem"> <l/> <l> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Deutſcher Geiſt.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Zu Antwerpens Fall.</hi> </hi> </l><lb/> <l>Zitt’re Feind, Du biſt in Nöten,</l><lb/> <l>Zitt’re nun im Oſt, im Weſt!</l><lb/> <l>Den Du riefſt, er wird Dich töten,</l><lb/> <l>Deutſcher Geiſt nicht höhnen läßt.</l><lb/> <l>Drängend Dich an Fluß und Hängen</l><lb/> <l>Reiht Armee ſich an Armee;</l><lb/> <l>Mit den rieſig eh’rnen Fängen</l><lb/> <l>Tief ſchlägt ſie Dir blut’ges Weh’.</l><lb/> <l>Donnernd ſchwer zerſchlägt im Felde</l><lb/> <l>Ihr Geſchütz Dir Turm und Wall;</l><lb/> <l>Lagernd bracht’ es an der Schelde</l><lb/> <l>Nun die ſtärkſte Stadt zu Fall.</l><lb/> <l>Zitt’re Feind! in tauſend Nöten</l><lb/> <l>Wankt ermattend Deine Wehr;</l><lb/> <l>Dor Dein Schickſal wirſt Du treten,</l><lb/> <l>Naht erſt unſer ganzes heer.</l><lb/> <l>So viel Regimenter zogen,</l><lb/> <l>So viel harren noch der Fahrt;</l><lb/> <l>Unſ’re Städte ſie durchwogen,</l><lb/> <l>Wohlgerüſtet, wohlbewahrt.</l><lb/> <l>Kaum noch leer, ſchon neuen Schwärmen</l><lb/> <l>Tun ſich die Kaſernen auf;</l><lb/> <l>Schulen, ſtatt von Kinderlärmen,</l><lb/> <l>Dröhnen von der Mannſchaft Lauf.</l><lb/> <l>Jung und Alt vor den Quartieren</l><lb/> <l>Sich wie vor Paläſten ſtaut;</l><lb/> <l>Mit den Truppen froh marſchieren,</l><lb/> <l>Singen mit die Knaben laut.</l><lb/> <l>Vorwärts marſch! an die Gewehre!</l><lb/> <l>Mit dem Ruf geht’s vor das Ziel;</l><lb/> <l>höfe, Wieſen, friedlich leere,</l><lb/> <l>Dienen jetzt dem Kampfesſpiel ....</l><lb/> <l>Zitt’re Feind, Du biſt in Nöten,</l><lb/> <l>Ringe nur im Oſt, im Weſt!</l><lb/> <l>Den Du riefſt, er wird Dich töten,</l><lb/> <l>Deutſcher Geiſt hält blut’ges Feſt.</l><lb/> <l>München. </l> <byline>J. G. <hi rendition="#g">Obeltshauſer.</hi></byline> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Bücheranzeigen.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Warum es der Deutſche Krieg iſt!</hi> </head><lb/> <p>Von Dr. <hi rendition="#g">Paul Rohr-<lb/> bach.</hi> 1. Heft der von Ernſt Jäckh herausgegebenen Flugſchriften-<lb/> ſerie „Der Deutſche Krieg“. Preis 50 Pfennig. Deutſche Verlags-<lb/> Anſtalt in Stuttgart.</p><lb/> <p>Wer die große Zeit, in der wir heute ſtehen. mit wachen Sinnen<lb/> ernſthaft miterleben will, dem wird es nicht genügen, aus Extra-<lb/> blättern und Tageszeitungen ſich über den äußeren Verlauf des<lb/> Krieges zu unterrichten; er wird nicht nur von den gewaltigen<lb/> Kämpfen hören wollen, ſondern immer wieder nach den Gründen<lb/> fragen, die den jetzt tobenden Weltbrand faſt mit Naturnotwendigkeit<lb/> entfacht haben, und er wird zu wiſſen begehren, was für uns<lb/> Deutſche der innerſte Sinn und das letzte Ziel dieſes titaniſchen<lb/> Ringens ſein muß. An alle, die in ſolcher Geſinnung an den Er-<lb/> eigniſſen teilnehmen, wenden ſich die Flugſchriften „Der Deutſche<lb/> Krieg“, die von den bekannteſten und verdienteſten Männern der<lb/> Wiſſenſchaft und der aktiven Politik verfaßt ſind und deren erſte<lb/> uns jetzt vorliegt; ſie wird ſchon durch den Namen ihres Verfaſſers,<lb/> Dr. Paul Rohrbach, die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen; genießt doch<lb/> Rohrbach als einer der erſten Vorkämpfer für kraftvolle deutſche<lb/> Weltpolitik ſchon lange hohes, verdientes Anſehen und iſt beſonders<lb/> durch ſein Buch „Der deutſche Gedanke in der Welt“ in den weite-<lb/><cb/> ſten Kreiſen bekannt geworden. In der vorliegenden Flugſchrift gibt<lb/> er in Beantwortung der Frage, warum dieſer Krieg der Deutſche<lb/> genannt werden ſoll, eine ebenſo knappe und klare Darſtellung der<lb/> politiſchen Geſamtlage, die zum Kriege führte; er weiſt nach, wie<lb/> dieſer Krieg auf lange hinaus über das Schickſal des deutſchen Vol-<lb/> kes und germaniſcher Kultur entſcheiden wird, und in Schlußfolge-<lb/> rungen, die von Tauſenden und aber Tauſenden geleſen und be-<lb/> herzigt werden ſollten, ſtellt er die Ziele auf, die wir als Sieges-<lb/> preis errichten müſſen, wenn nicht der Aufwand der ungeheuren<lb/> Opfer an Volkswohlſtand und koſtbaren, unerſetzlichen Leben ſchmäh-<lb/> lich vertan ſein ſoll. Sein letztes Wort, dem unſer ganzes Volk<lb/> aus vollem Herzen zuſtimmen wird, heißt: Gründliche, vollſtändige<lb/> Abrechnung mit England! Zur Niederzwingung dieſes Feindes<lb/> wird unſer Volk auch ſein Letztes unſern diplomatiſchen und mili-<lb/> täriſchen Führern willig darbringen; verſagt ihre Energie, dann<lb/> laden ſie die ſchwerſte Verantwortung auf ſich. „Sie mögen es<lb/> noch ſo gut meinen, aber ihre Zaghaftigkeit wird dann zum Ver-<lb/> derber Deutſchlands geworden ſein.“</p> </div> </div> </div><lb/> <note><hi rendition="#c">Redaktions-Schluß 16. Oktober 1914.</hi><lb/> Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver-<lb/> faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe<lb/> Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt<lb/> eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet.</note><lb/> <div type="jEditorialStaff" n="1"> <head>Für die Redaktion verantwortlich: <hi rendition="#g">Alfred Frhr. v. Menſi,</hi><lb/> für den Inſeratenteil: <hi rendition="#g">Hugo Waßmann,</hi> beide in München.</head> </div><lb/> <div type="imprint" n="1"> <head>Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.<lb/> Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.</head> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Vermiſchtes.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Muſikaliſche Akademie.</hi> </head><lb/> <p>Das rege Intereſſe, welches die vom k. Hof-<lb/> orcheſter im September ausgeführten Konzerte allerſeits gefunden haben,<lb/> veranlaßt die Muſikaliſche Akademie (kgl. Hoforcheſter), auch in der kom-<lb/> menden Saiſon ihre Konzerte in der gleichen Weiſe wie bisher zu geben.<lb/> In Berückſichtigung der gegenwärtigen Verhältniſſe ſind jedoch die Eintritts-<lb/> preiſe entſprechend herabgeſetzt. — Unter Leitung des k. Generalmuſikdirektors<lb/> Bruno Walter finden acht Abonnementskonzerte und zwei Konzerte außer<lb/> Abonnement (Allerheiligen, 1. Nov. 1914, und Palmſonntag, 28. März 1915)<lb/> ſtatt. In den Abonnementkonzerten gelangen außer anderen Werken ſämt-<lb/> liche Symphonien von Beethoven zur Aufführung. Sonntag (Allerheiligen),<lb/> den 1. Nov. 1914: Gedächtnisfeier für die im Felde gefallenen Krieger,<lb/> veranſtaltet von der Muſikaliſchen Akademie und dem Lehrergeſangverein<lb/> München: W. A. Mozart, 1. Maureriſche Trauermuſik, 2. Requiem für Solo-<lb/> ſtimmen, Chor, Orcheſter und Orgel. Das Programm für die Abonnement-<lb/> konzerte wird ſpäter bekanntgegeben. — Kartenverkauf in der k. Hof-<lb/> muſikalienhandlung Otto Halbreiter, Promenadeplatz 16.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schauſpielhaus.</hi> </head><lb/> <p>Die Uraufführung von Hermann Bahrs neueſtem<lb/> Werk „<hi rendition="#g">Der Querulant</hi>“ findet Samstag, den 17. Oktober, ſtatt. Der<lb/> Dichter iſt eingeladen, derſelben perſönlich beizuwohnen. Der neueinſtudierte<lb/> „Doktor Klaus“ wird Montag und Donnerstag wiederholt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gärtnerthcater.</hi> </head><lb/> <p>Die heutige Samstag-Aufführung der neueinſtudierten<lb/> vaterländiſchen Spieloper „<hi rendition="#g">Der Feldprediger</hi>“ von Carl Millöcker<lb/> dürfte für die Münchener noch beſonderes Intereſſe dadurch erhalten, daß<lb/> der Mitverfaſſer des Textes unſer bekannter Hofſchauſpieler Alois Wohl-<lb/> muth iſt.</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [615/0011]
17. Oktober 1914. Allgemeine Zeitung
Feuilleton
Deutſcher Geiſt.
Zu Antwerpens Fall.
Zitt’re Feind, Du biſt in Nöten,
Zitt’re nun im Oſt, im Weſt!
Den Du riefſt, er wird Dich töten,
Deutſcher Geiſt nicht höhnen läßt.
Drängend Dich an Fluß und Hängen
Reiht Armee ſich an Armee;
Mit den rieſig eh’rnen Fängen
Tief ſchlägt ſie Dir blut’ges Weh’.
Donnernd ſchwer zerſchlägt im Felde
Ihr Geſchütz Dir Turm und Wall;
Lagernd bracht’ es an der Schelde
Nun die ſtärkſte Stadt zu Fall.
Zitt’re Feind! in tauſend Nöten
Wankt ermattend Deine Wehr;
Dor Dein Schickſal wirſt Du treten,
Naht erſt unſer ganzes heer.
So viel Regimenter zogen,
So viel harren noch der Fahrt;
Unſ’re Städte ſie durchwogen,
Wohlgerüſtet, wohlbewahrt.
Kaum noch leer, ſchon neuen Schwärmen
Tun ſich die Kaſernen auf;
Schulen, ſtatt von Kinderlärmen,
Dröhnen von der Mannſchaft Lauf.
Jung und Alt vor den Quartieren
Sich wie vor Paläſten ſtaut;
Mit den Truppen froh marſchieren,
Singen mit die Knaben laut.
Vorwärts marſch! an die Gewehre!
Mit dem Ruf geht’s vor das Ziel;
höfe, Wieſen, friedlich leere,
Dienen jetzt dem Kampfesſpiel ....
Zitt’re Feind, Du biſt in Nöten,
Ringe nur im Oſt, im Weſt!
Den Du riefſt, er wird Dich töten,
Deutſcher Geiſt hält blut’ges Feſt.
München. J. G. Obeltshauſer.
Bücheranzeigen.
Warum es der Deutſche Krieg iſt!
Von Dr. Paul Rohr-
bach. 1. Heft der von Ernſt Jäckh herausgegebenen Flugſchriften-
ſerie „Der Deutſche Krieg“. Preis 50 Pfennig. Deutſche Verlags-
Anſtalt in Stuttgart.
Wer die große Zeit, in der wir heute ſtehen. mit wachen Sinnen
ernſthaft miterleben will, dem wird es nicht genügen, aus Extra-
blättern und Tageszeitungen ſich über den äußeren Verlauf des
Krieges zu unterrichten; er wird nicht nur von den gewaltigen
Kämpfen hören wollen, ſondern immer wieder nach den Gründen
fragen, die den jetzt tobenden Weltbrand faſt mit Naturnotwendigkeit
entfacht haben, und er wird zu wiſſen begehren, was für uns
Deutſche der innerſte Sinn und das letzte Ziel dieſes titaniſchen
Ringens ſein muß. An alle, die in ſolcher Geſinnung an den Er-
eigniſſen teilnehmen, wenden ſich die Flugſchriften „Der Deutſche
Krieg“, die von den bekannteſten und verdienteſten Männern der
Wiſſenſchaft und der aktiven Politik verfaßt ſind und deren erſte
uns jetzt vorliegt; ſie wird ſchon durch den Namen ihres Verfaſſers,
Dr. Paul Rohrbach, die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen; genießt doch
Rohrbach als einer der erſten Vorkämpfer für kraftvolle deutſche
Weltpolitik ſchon lange hohes, verdientes Anſehen und iſt beſonders
durch ſein Buch „Der deutſche Gedanke in der Welt“ in den weite-
ſten Kreiſen bekannt geworden. In der vorliegenden Flugſchrift gibt
er in Beantwortung der Frage, warum dieſer Krieg der Deutſche
genannt werden ſoll, eine ebenſo knappe und klare Darſtellung der
politiſchen Geſamtlage, die zum Kriege führte; er weiſt nach, wie
dieſer Krieg auf lange hinaus über das Schickſal des deutſchen Vol-
kes und germaniſcher Kultur entſcheiden wird, und in Schlußfolge-
rungen, die von Tauſenden und aber Tauſenden geleſen und be-
herzigt werden ſollten, ſtellt er die Ziele auf, die wir als Sieges-
preis errichten müſſen, wenn nicht der Aufwand der ungeheuren
Opfer an Volkswohlſtand und koſtbaren, unerſetzlichen Leben ſchmäh-
lich vertan ſein ſoll. Sein letztes Wort, dem unſer ganzes Volk
aus vollem Herzen zuſtimmen wird, heißt: Gründliche, vollſtändige
Abrechnung mit England! Zur Niederzwingung dieſes Feindes
wird unſer Volk auch ſein Letztes unſern diplomatiſchen und mili-
täriſchen Führern willig darbringen; verſagt ihre Energie, dann
laden ſie die ſchwerſte Verantwortung auf ſich. „Sie mögen es
noch ſo gut meinen, aber ihre Zaghaftigkeit wird dann zum Ver-
derber Deutſchlands geworden ſein.“
Redaktions-Schluß 16. Oktober 1914.
Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver-
faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe
Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt
eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet.
Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſi,
für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.
Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.
Vermiſchtes.
Muſikaliſche Akademie.
Das rege Intereſſe, welches die vom k. Hof-
orcheſter im September ausgeführten Konzerte allerſeits gefunden haben,
veranlaßt die Muſikaliſche Akademie (kgl. Hoforcheſter), auch in der kom-
menden Saiſon ihre Konzerte in der gleichen Weiſe wie bisher zu geben.
In Berückſichtigung der gegenwärtigen Verhältniſſe ſind jedoch die Eintritts-
preiſe entſprechend herabgeſetzt. — Unter Leitung des k. Generalmuſikdirektors
Bruno Walter finden acht Abonnementskonzerte und zwei Konzerte außer
Abonnement (Allerheiligen, 1. Nov. 1914, und Palmſonntag, 28. März 1915)
ſtatt. In den Abonnementkonzerten gelangen außer anderen Werken ſämt-
liche Symphonien von Beethoven zur Aufführung. Sonntag (Allerheiligen),
den 1. Nov. 1914: Gedächtnisfeier für die im Felde gefallenen Krieger,
veranſtaltet von der Muſikaliſchen Akademie und dem Lehrergeſangverein
München: W. A. Mozart, 1. Maureriſche Trauermuſik, 2. Requiem für Solo-
ſtimmen, Chor, Orcheſter und Orgel. Das Programm für die Abonnement-
konzerte wird ſpäter bekanntgegeben. — Kartenverkauf in der k. Hof-
muſikalienhandlung Otto Halbreiter, Promenadeplatz 16.
Schauſpielhaus.
Die Uraufführung von Hermann Bahrs neueſtem
Werk „Der Querulant“ findet Samstag, den 17. Oktober, ſtatt. Der
Dichter iſt eingeladen, derſelben perſönlich beizuwohnen. Der neueinſtudierte
„Doktor Klaus“ wird Montag und Donnerstag wiederholt.
Gärtnerthcater.
Die heutige Samstag-Aufführung der neueinſtudierten
vaterländiſchen Spieloper „Der Feldprediger“ von Carl Millöcker
dürfte für die Münchener noch beſonderes Intereſſe dadurch erhalten, daß
der Mitverfaſſer des Textes unſer bekannter Hofſchauſpieler Alois Wohl-
muth iſt.
_
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-04-27T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |