Allgemeine Zeitung, Nr. 42, 17. Oktober 1914.Allgemeine Zeitung 17. Oktober 1914. [Spaltenumbruch]
Ueber die Vorgänge von der serbischen Grenze meldet In den Kämpfen, die sich in den letzten Tagen erneuten, erlitten In den letzten Tagen trat schlechtes Wetter ein und es herrscht Während also auf dem polnisch-galizischen Kriegsschauplatz die Der Prozeß Princip. Nun naht sich die Stunde, in welcher der Mord von Sera- In der von der hiesigen Staatsanwaltschaft verfaßten Anklage- Princip gestand in der Untersuchung ein, daß er mit dem zweiten Zum Schlusse ergeht sich die Anklageschrift ausführlich über die Die Verschwörer Princip, Graez und Babrinovics gestanden Im Dienste dieses Ideals hätten sie den Plan zu dem Mord- Thronwechsel in Rumänien. Aus Bukarest wird gemeldet, daß König Karl I. von Der Tod König Carols kommt in diesem Augenblick völlig König Karl (Carol) von Rumänien war geboren am 20. April Der neue König Ferdinand wurde als zweiter Sohn des Der Islam. Die Gährung im Islam ist im Wachsen begriffen. Aus Kon- Die hier erscheinende geistliche Zeitung "Schuil Urrechad" (Der Neue Enthüllungen. Die "Wiener Allgemeine Zeitung" veröffentlicht einen Artikel Mit dem Gefühle tiefer Freude können wir unseren Lesern Allgemeine Zeitung 17. Oktober 1914. [Spaltenumbruch]
Ueber die Vorgänge von der ſerbiſchen Grenze meldet In den Kämpfen, die ſich in den letzten Tagen erneuten, erlitten In den letzten Tagen trat ſchlechtes Wetter ein und es herrſcht Während alſo auf dem polniſch-galiziſchen Kriegsſchauplatz die Der Prozeß Princip. Nun naht ſich die Stunde, in welcher der Mord von Sera- In der von der hieſigen Staatsanwaltſchaft verfaßten Anklage- Princip geſtand in der Unterſuchung ein, daß er mit dem zweiten Zum Schluſſe ergeht ſich die Anklageſchrift ausführlich über die Die Verſchwörer Princip, Graez und Babrinovics geſtanden Im Dienſte dieſes Ideals hätten ſie den Plan zu dem Mord- Thronwechſel in Rumänien. Aus Bukareſt wird gemeldet, daß König Karl I. von Der Tod König Carols kommt in dieſem Augenblick völlig König Karl (Carol) von Rumänien war geboren am 20. April Der neue König Ferdinand wurde als zweiter Sohn des Der Islam. Die Gährung im Islam iſt im Wachſen begriffen. Aus Kon- Die hier erſcheinende geiſtliche Zeitung „Schuil Urrechad“ (Der Neue Enthüllungen. Die „Wiener Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht einen Artikel Mit dem Gefühle tiefer Freude können wir unſeren Leſern <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <pb facs="#f0006" n="610"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi> 17. Oktober 1914.</fw><lb/> <cb/> <p>Ueber die Vorgänge von der <hi rendition="#g">ſerbiſchen Grenze</hi> meldet<lb/> die Südſlaviſche Korreſpondenz aus <hi rendition="#g">Eſſeg:</hi> Berichten von der<lb/> Grenze zufolge dauern die Kämpfe im Innern Serbiens im Raume<lb/> ſüdöſtlich Krupanj mit großer Heftigkeit fort. Trotz der unleugbaren<lb/> Tapferkeit der ſerbiſchen Truppen ſcheiterten deren Verſuche, die<lb/> von den Unſrigen beſetzten, ſtrategiſch ſehr günſtigen Poſitionen<lb/> wiederzugewinnen. Wiederholte ſerbiſche Stürme wurden von uns<lb/> blutig abgewieſen.</p><lb/> <p>In den Kämpfen, die ſich in den letzten Tagen erneuten, erlitten<lb/> die Serben abermals ſchwere Verluſte an Offizieren und Mann-<lb/> ſchaften, ſowie an Kriegsmaterial. Die Serben erweiſen ſich auch<lb/> in den gegenwärtigen Kämpfen als zügelloſe Gegner, deren Vor-<lb/> gehen unmenſchlich iſt.</p><lb/> <p>In den letzten Tagen trat ſchlechtes Wetter ein und es herrſcht<lb/> Kälte. Der Geſundheitszuſtand und die Stimmung unſerer Truppen<lb/> iſt unverändert gut.</p><lb/> <p>Während alſo auf dem polniſch-galiziſchen Kriegsſchauplatz die<lb/> ſeit Anfang Oktober einſetzenden deutſchen und öſterreichiſch-ungari-<lb/> ſchen Erfolge die Geſamtlage in einer Weiſe zu unſeren Gunſten<lb/> veränderten, daß es ſelbſt für die Berichterſtattung des Dreiverban-<lb/> des immer ſchwieriger wird, die Tatſachen in das Gegenteil umzu-<lb/> lügen, ſo ſind es auch im Süden unſere Truppen, die dort auf allen<lb/> Linien das Geſetz des Handelns recht eindeutig vorſchreiben. Mit<lb/> der entſcheidenden Niederlage von vier ſerbiſch-montenegriniſchen<lb/> Brigaden zwiſchen dem 3. und 7. 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April<lb/> 1839 zu Sigmaringen als zweiter Sohn des Fürſten Karl Anton<lb/> von Hohenzollern und ſeiner Gemahlin Joſephine Prinzeſſin von<lb/> Baden. 1857 trat Prinz Karl in die preußiſche Armee ein. Zu<lb/> ſeiner wiſſenſchaftlichen Ausbildung beſuchte er die Univerſität Bonn.<lb/> Im Jahre 1864 nahm er an dem Feldzuge gegen Dänemark teil.<lb/> Am 20. April 1866 wurde Prinz Karl zum regierenden erblichen<lb/> Fürſten von Rumänien durch Volksabſtimmung gewählt, am 22. Mai<lb/> zog er in Bukareſt ein. Am 24. Oktober 1866 erhielt der neue Fürſt<lb/> die Anerkennung der Großmächte. Im ruſſiſch-türkiſchen Kriege<lb/> 1877/78, an dem die rumäniſche Armee ruhmvollen Anteil nahm,<lb/> übernahm im September 1877 Fürſt Karl vor Plewna den Ober-<lb/> befehl über die geſamten ruſſiſchen und rumäniſchen Truppen, mit<lb/> denen die Feſtung am 10. Dezember 1877 erobert wurde. Am<lb/> 26. März 1881 wurde Rumänien durch einſtimmigen Beſchluß der<lb/> Volksvertretung zum Königreich erhoben; Fürſt Karl wurde am<lb/> 22. Mai 1881 zum Könige gekrönt. Der am 15. November 1869<lb/> mit der Prinzeſſin <hi rendition="#g">Eliſabeth</hi> von Wied geſchloſſenen Ehe ent-<lb/> ſproß im Jahre 1870 eine Tochter Marie, die bereits 1874 der Tod<lb/> dahinraffte. — König Karl war K. preuß. General-Feldmarſchall,<lb/> Chef des K. preuß. Dragoner-Regiments König Karl <hi rendition="#aq">I.</hi> von<lb/> Rumänien (1. hannov.) Nr. 9 und wurde im 1. Garde-Feldart.-<lb/> Regiment geführt.</p><lb/> <p>Der neue König <hi rendition="#g">Ferdinand</hi> wurde als zweiter Sohn des<lb/> Fürſten Leopold von Hohenzollern am 24. Auguſt 1865 zu Sig-<lb/> maringen geboren. Nach Verzicht ſeines älteren Bruders wurde er<lb/> 1886 zur Thronfolge in Rumänien berufen. Am 10. Januar 1893<lb/> vermählte er ſich mit <hi rendition="#g">Maria</hi> Prinzeſſin von Sachſen-Koburg und<lb/> Gotha. 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Dieſe zitiert mehrere Verſe aus dem<lb/> Koran und richtet die Mahnung an die Muſelmanen, nicht an der<lb/> Seite der Franzoſen zu kämpfen, denn dieſe ſeien Feinde Gottes,<lb/> des Propheten Mohammed und der Muſelmanen. Diejenigen, die<lb/> mit ihnen gingen, würden dem Zorn Gottes verfallen. Die Prokla-<lb/> mation weiſt auf die Bedrückung der Muſelmanen hin, richtet an<lb/> die Gläubigen einen Apell, gegen ihre Unterdrücker Krieg zu führen,<lb/> um das Vaterland, die Religion und die Ehre zu retten. Die Pro-<lb/> klamation ſchließt: Muſelmaniſche Soldaten! 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Allgemeine Zeitung 17. Oktober 1914.
Ueber die Vorgänge von der ſerbiſchen Grenze meldet
die Südſlaviſche Korreſpondenz aus Eſſeg: Berichten von der
Grenze zufolge dauern die Kämpfe im Innern Serbiens im Raume
ſüdöſtlich Krupanj mit großer Heftigkeit fort. Trotz der unleugbaren
Tapferkeit der ſerbiſchen Truppen ſcheiterten deren Verſuche, die
von den Unſrigen beſetzten, ſtrategiſch ſehr günſtigen Poſitionen
wiederzugewinnen. Wiederholte ſerbiſche Stürme wurden von uns
blutig abgewieſen.
In den Kämpfen, die ſich in den letzten Tagen erneuten, erlitten
die Serben abermals ſchwere Verluſte an Offizieren und Mann-
ſchaften, ſowie an Kriegsmaterial. Die Serben erweiſen ſich auch
in den gegenwärtigen Kämpfen als zügelloſe Gegner, deren Vor-
gehen unmenſchlich iſt.
In den letzten Tagen trat ſchlechtes Wetter ein und es herrſcht
Kälte. Der Geſundheitszuſtand und die Stimmung unſerer Truppen
iſt unverändert gut.
Während alſo auf dem polniſch-galiziſchen Kriegsſchauplatz die
ſeit Anfang Oktober einſetzenden deutſchen und öſterreichiſch-ungari-
ſchen Erfolge die Geſamtlage in einer Weiſe zu unſeren Gunſten
veränderten, daß es ſelbſt für die Berichterſtattung des Dreiverban-
des immer ſchwieriger wird, die Tatſachen in das Gegenteil umzu-
lügen, ſo ſind es auch im Süden unſere Truppen, die dort auf allen
Linien das Geſetz des Handelns recht eindeutig vorſchreiben. Mit
der entſcheidenden Niederlage von vier ſerbiſch-montenegriniſchen
Brigaden zwiſchen dem 3. und 7. Oktober dürfte der Hauptſache nach
für unſere Reichslande des geſamten Guerillakrieges Glück und
Ende verzeichnet ſein.
Der Prozeß Princip.
Nun naht ſich die Stunde, in welcher der Mord von Sera-
jewo geſühnt werden ſoll. Der ſerbiſche Mordbube Princip, deſſen
Schüſſe auf das öſterreichiſche Thronfolgerpaar einen Weltkrieg ent-
zündet haben, und ſeine Genoſſen werden nun in Serajewo vor
Gericht geſtellt. Das Wolffſche Bureau läßt ſich von dort unterm
12. ds. melden:
In der von der hieſigen Staatsanwaltſchaft verfaßten Anklage-
ſchrift wird Anklage gegen Princip und Genoſſen, insge-
ſamt 22 Perſonen, wegen Hochverrats erhoben und gegen weitere
drei Perſonen wegen Verbrechens der Mitwiſſerſchaft und der Ver-
heimlichung von Waffen, die für das Attentat beſtimmt waren. Die
Anklageſchrift behandelt ausführlich die Entſtehungsgeſchichte der in
Belgrad von den Organen der Narodna und Ororma angezettelten
Verſchwörung, ſchildert eingehend die Reiſe der Verſchwörer und
die Einſchmuggelung von Waffen und Bomben nach Bosnien, ferner,
wie die Verſchwörer in Serajewo Mittäter warben, wie ſie die
Waffen unter ſich verteilten und ſich zur Ausführung des Attentats
auf den Straßen aufftellten.
Princip geſtand in der Unterſuchung ein, daß er mit dem zweiten
Schuß den Landeschef Potiorek töten wollte, jedoch die Gemah-
lin des Erzherzogs traf.
Zum Schluſſe ergeht ſich die Anklageſchrift ausführlich über die
Motive des Attentats. Sie ſchildert das irredentiſtiſche Treiben der
großſerbiſchen Kreiſe in Belgrad, die bis zum königlichen Hof hin-
aufreichten, die ſyſtematiſche Wühlarbeit gegen Oeſterreich-Ungarn
und die habsburgiſche Dynaſtie in Serbien, Kroatien und Bosnien,
deren einziger Zweck es war, Kroatien, Iſtrien, Bosnien, die
Herzegowina ſowie die von Serben bewohnten ſüdungariſchen
Provinzen von der Monarchie loszureißen und Serbien anzu-
gliedern.
Die Verſchwörer Princip, Graez und Babrinovics geſtanden
ein, daß ſie ſich in Belgrad den Haß gegen die Monarchie und die
großſerbiſche Geſinnung eingeſogen hätten, die politiſche Vereini-
gung aller Südſlawen anſtrebten, und daß der Zerfall Oeſterreich-
Ungarns und das Erſtehen eines großſerbiſchen Reiches ihr politi-
ſches Ideal geweſen ſei.
Im Dienſte dieſes Ideals hätten ſie den Plan zu dem Mord-
anſchlag gegen den Erzherzog Franz Ferdinand gefaßt und ſchließ-
lich verwirklicht.
Thronwechſel in Rumänien.
Aus Bukareſt wird gemeldet, daß König Karl I. von
Rumänien am Vormittag des 10. Oktober geſtorben iſt.
Der Tod König Carols kommt in dieſem Augenblick völlig
überraſchend, wenn auch unlängſt von ſeiner Erkrankung ge-
ſprochen wurde. Er iſt auch für ſeine nächſte Umgebung faſt un-
erwartet raſch geſtorben. Mit ihm verliert Rumänien ſeinen erſten
König, der unter ſtürmiſchen Verhältniſſen die Regierung an-
getreten und durchgeführt hat. Mit ſeltener Begabung und Pflicht-
treue hat der damals 27jährige Hohenzollernprinz ſein Land durch
alle Fährlichkeiten ſicher geführt, und noch zuletzt hat er allen
Werbungen des Dreiverbandes zum Trotz ſtreng an der Neutralität
feſtgehalten. Es iſt wohl zu hoffen, daß auch ſein Nachfolger in
ſeine Fußſtapfen treten werde.
König Karl (Carol) von Rumänien war geboren am 20. April
1839 zu Sigmaringen als zweiter Sohn des Fürſten Karl Anton
von Hohenzollern und ſeiner Gemahlin Joſephine Prinzeſſin von
Baden. 1857 trat Prinz Karl in die preußiſche Armee ein. Zu
ſeiner wiſſenſchaftlichen Ausbildung beſuchte er die Univerſität Bonn.
Im Jahre 1864 nahm er an dem Feldzuge gegen Dänemark teil.
Am 20. April 1866 wurde Prinz Karl zum regierenden erblichen
Fürſten von Rumänien durch Volksabſtimmung gewählt, am 22. Mai
zog er in Bukareſt ein. Am 24. Oktober 1866 erhielt der neue Fürſt
die Anerkennung der Großmächte. Im ruſſiſch-türkiſchen Kriege
1877/78, an dem die rumäniſche Armee ruhmvollen Anteil nahm,
übernahm im September 1877 Fürſt Karl vor Plewna den Ober-
befehl über die geſamten ruſſiſchen und rumäniſchen Truppen, mit
denen die Feſtung am 10. Dezember 1877 erobert wurde. Am
26. März 1881 wurde Rumänien durch einſtimmigen Beſchluß der
Volksvertretung zum Königreich erhoben; Fürſt Karl wurde am
22. Mai 1881 zum Könige gekrönt. Der am 15. November 1869
mit der Prinzeſſin Eliſabeth von Wied geſchloſſenen Ehe ent-
ſproß im Jahre 1870 eine Tochter Marie, die bereits 1874 der Tod
dahinraffte. — König Karl war K. preuß. General-Feldmarſchall,
Chef des K. preuß. Dragoner-Regiments König Karl I. von
Rumänien (1. hannov.) Nr. 9 und wurde im 1. Garde-Feldart.-
Regiment geführt.
Der neue König Ferdinand wurde als zweiter Sohn des
Fürſten Leopold von Hohenzollern am 24. Auguſt 1865 zu Sig-
maringen geboren. Nach Verzicht ſeines älteren Bruders wurde er
1886 zur Thronfolge in Rumänien berufen. Am 10. Januar 1893
vermählte er ſich mit Maria Prinzeſſin von Sachſen-Koburg und
Gotha. Der Ehe entſproß der am 15. Oktober 1893 geborene Thron-
erbe Prinz Karl (Carol), ferner Prinzeſſin Eliſabeth, Prinzeſſin
Maria, Prinz Nikolaus, Prinzeſſin Ileana und Prinzeſſin Mircea.
König Ferdinand iſt Chef des K. preuß. rheiniſchen Inf.-Regts.
Nr. 68 und ſteht à l. s. des K. preuß. 1. Garde-Regiments zu Fuß.
Der Islam.
Die Gährung im Islam iſt im Wachſen begriffen. Aus Kon-
ſtantinopel erhält unterm 12. ds. das Wolffſche Telegraphen-
bureau nachſtehende charakteriſtiſche Meldung:
Die hier erſcheinende geiſtliche Zeitung „Schuil Urrechad“ (Der
gerade Weg) veröffentlicht eine Ueberſetzung einer unter den muſel-
maniſchen Soldaten in Marokko, Algerien und Tunis verteilten
arabiſchen Proklamation. Dieſe zitiert mehrere Verſe aus dem
Koran und richtet die Mahnung an die Muſelmanen, nicht an der
Seite der Franzoſen zu kämpfen, denn dieſe ſeien Feinde Gottes,
des Propheten Mohammed und der Muſelmanen. Diejenigen, die
mit ihnen gingen, würden dem Zorn Gottes verfallen. Die Prokla-
mation weiſt auf die Bedrückung der Muſelmanen hin, richtet an
die Gläubigen einen Apell, gegen ihre Unterdrücker Krieg zu führen,
um das Vaterland, die Religion und die Ehre zu retten. Die Pro-
klamation ſchließt: Muſelmaniſche Soldaten! Sollen wir denn war-
ten, bis dieſe Leute uns töten, uns unſer Vaterland entreißen und
uns die Religion, unſer väterliches Erbteil und die Ehre und das
Leben rauben?
Neue Enthüllungen.
Die „Wiener Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht einen Artikel
des ruſſiſchen Publiziſten Brantſchaninow, eines nahen Ver-
wandten des ruſſiſchen Botſchafters in Konſtantinopel v. Giers,
der zu den beſtunterrichteten ruſſiſchen Publiziſten gehört. In die-
ſem Artikel, der am 11. Juli in der ruſſiſchen Zeitung „Nowoe
Zweno“ erſchienen iſt, heißt es:
Mit dem Gefühle tiefer Freude können wir unſeren Leſern
eine Nachricht mitteilen, deren ungeheure internationale Bedeutung
keines Kommentars bedarf. Wie wir aus unzweifelhaften Quellen
erfuhren, wurde in London zwiſchen einer verantwortlichen engliſchen
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(2023-04-27T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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