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Allgemeine Zeitung, Nr. 46, 15. Februar 1871.

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[Spaltenumbruch] ner Gladstone mit scharfen Epigrammen und Sarkasmen zu Leibe gieng.
Bismarcks "cynische Cordialität" brachte ihn wieder auf den alten Weg
nebelhafter Großrednerei zurück, und so schloß er denn mit einer Vision
die Schrecken verbreitete, obgleich sie durchaus nichts schreckhaftes hat. Er
sah eine "deutsche Revolution" im Fortschritt begriffen, gegen welche die
französische von 1789 als Kinderspiel betrachtet werden müsse, und die eine
ungeahnte Umwälzung in der äußeren Politik erzeugen werde. Das walte
Gott! -- Hr. Gladstone fühlte sich durch die Disraeli'schen Nadelstiche ver-
letzt und konnte nicht wohl begreifen daß alles das Spaß (elegant trifles,
wie die "Times" sagt) sein sollte; aber vielleicht gerade deßwegen war er
in seiner Antwort schwach, und seine nebelhaften Gemeinplätze wurden nicht
einmal auf Augenblicke durch epigrammatische Blitze erhellt. Die Redens-
art "bewaffnete Neutralität" behauptet er nicht begreifen zu können, und
was man nicht versteht das besitzt man nicht, wie Goethe sagt. Die Zukunft
Europa's dagegen liegt düster und unheilvoll vor seinem staatsmännischen
Auge. Gleichwohl fügte er triumphirend hinzu: noch dieses Jahr werde
zeigen ob mehr Vertrauen auf physische oder auf moralische Kräfte zu setzen
sei. Triumphirend -- denn die Leser werden sich erinnern daß er in seinem
vielbesprochenen Artikel der "Edinburgh Review" für England die "mora-
lische" Weltherrschaft beanspruchte. Nun, Hrn. Gladstone's Stärke liegt
nicht in der auswärtigen Politik; aber auch in der inneren muß er schwach
geworden sein, wenn sich die Gerüchte von seiner Armeereformbill erwahren
sollten. -- Das einzige Neue in der Debatte ist die von Lord Gran-
ville gemachte Ankündigung: daß morgen der Geheimrathspräsident de Grey
mit einer englischen Commission nach den Vereinigten Staaten abreisen
werde, um mit einer amerikanischen Commission den Versuch zu machen
ob sich die Fischerei-u. die Alabama-Fragen nicht durch gegenseitige Verstän-
digung zu einer gedeihlichen Lösung führen lassen. Diese Ankündigung
sollte eigentlich überraschen, aber sie überrascht nicht, weil ihr niemand Er-
folg verspricht.

Frankreich.
* Aus Paris liegen bis zum 9 reichende Nachrichten vor. Die
"Amtszeitung" theilt mit daß General Chanzy, von der Regierung berufen,
nach Paris gekommen und nach einer langen Conferenz mit der Regierung,
den Ministern und den Generalen Vinoy und Thomas wieder nach Laval
abgereist ist. Ferner wird bekannt gegeben daß General Bourbaki außer
Lebensgefahr sich befindet.

Die Blätter veröffentlichen folgendes Schreiben des Generals Trochu:
"An Hrn. Dufaure, Präsidenten des liberalen republicanischen Comite's.
Paris, 1 Febr. 1871. Mein Herr! Mehrere Mitglieder des republicani-
schen Comite's, in welchem Sie den Vorsitz führen, haben mir die Einzeich-
nung meines Namens in die Liste der Candidaturen angeboten deren An-
nahme Sie den Wählern von Paris empfehlen. Ich kann diese Ehre nicht
annehmen. Ich bin nur deßhalb darauf eingegangen die Präsidentschaft
der Regierung zu behalten, weil ich die Pflicht hatte mit meinen Collegen
das Gewicht der Verantwortlichkeiten, welche uns gemeinsam waren, bis
ans Ende zu tragen. Ich werde desselben ehestens entlastet sein, und wie
ich es in meiner Proclamation beim Eintritt in mein Amt am 18 August
1870 ankündigte, muß meine Rolle mit den Ereignissen die ihr Ursprung
gewesen sind ein Ende nehmen. Ich bitte Sie, mein Herr, die Versiche-
rung meiner Hochachtung zu genehmigen.
Gez. General Trochu."

Was Gambetta hauptsächlich bestimmte sein Vorgehen gegen die Pa-
riser Regierung einzustellen, war der Umstand daß ein Theil der Präfecten
ihm den Gehorsam aufkündigte und sein Decret zu veröffentlichen sich wei-
gerte. Unter diesen befand sich Achille Delorme, Präfect des Calvados,
der gleich nach Empfang der Proclamation und des Wahldecrets Gam-
betta's diesem telegraphirte: "Ihre Proclamation ist sehr schön, aber nicht
annehmbar, was ihren Theil über die Unterzeichnung des Waffenstillstands
anbelangt. Es ist eine öffentliche Anklage gegen die Regierung von Paris,
deren Minister oder Delegation Sie nur sind. Sie ist ein Aufruf zum
Bürgerkriege. In dieser Lage ist es meine Pflicht, Ihnen zu erklären daß
ich der Aufforderung dieselbe zu veröffentlichen keine Folge leisten werde."

Einige andere Präfecten sollen noch viel schärfer an Gambetta geschrieben,
und ihm geradezu erklärt haben daß sie sich seinen Befehlen nicht fügen
würden, da sie die Regierung in Paris allein anerkennten. Zu diesen
gehört der Präfect der Charente. Zwei andere Präfecten, Gent in Mar-
seille und Duportal in Toulouse, hatten sich auch revoltirt, aber nicht allein
gegen Gambetta, sondern auch gegen die Pariser Regierung: sie erklärten
in ihren Depeschen nach Bordeaux daß sie gar nicht wählen lassen würden.
Die Blätter von Bordeaux veröffentlichen ein längeres Schreiben von
Jules Simon. Dasselbe trägt das Datum des 3., gibt über seine Mission
Aufschluß und tritt zu Gunsten des Pariser Wahldecrets ein, das bekannt-
lich jetzt überall bei den Wahlen in Anwendung gekommen ist. Das Schrei-
ben selbst sagt nichts neues. Nur verdient folgende Stelle aus demselben
hervorgehoben zu werden: "Ich sehe um mich herum einige Personen
welche keine Verhandlung wollen und den Frieden zurückweisen, welche die
sofortige Fortsetzung des Krieges wollen. Ich kann über diese Frage im
jetzigen Augenblick nicht discutiren. Aber ich will in einigen Worten sagen
daß ich den Krieg verurtheilt, gegen die gekämpft habe welche ihn wollten,
[Spaltenumbruch] mit der ganzen Energie welche ein Bürger in einer unerschütterlichen Ueber-
zeugung finden kann; daß, als er zu meiner großen Verzweiflung aus-
brach, ich alles aufgeboten habe damit er kurz und glücklich für Frankreich
sein möge; daß, nach unseren Unglücksfällen zur Theilnahme an der Re-
gierung berufen, ich beständig zum Kampfe getrieben habe; daß ich dazu
beigetragen, damit die Vertheidigung von Paris bis zur letzten Stunde,
bis zum letzten Bissen daure; daß ich selbst heute von meinem Lande
verlange zum Kampfe bereit zu sein wenn die preußischen Vorschläge mit
seiner Ehre unvereinbar sind. Preußen, welches ungeachtet der von den
Blättern verbreiteten Gerüchte seine Forderungen nicht bekannt gemacht
hat, wird es begreifen daß es Europa nicht verurtheilen muß dreißigjäh-
rige Kriege wiederzusehen? Europa wird endlich in einer Sache inter-
veniren die es in so hohem Grad interessirt. Alle Welt weiß, alle Welt
hat gesehen daß man selbst mit dem geschlagenen und durch 20jährigen
Despotismus herabgesetzten Frankreich rechnen muß. Ich wiederhole es,
es ist ernstliche Hoffnung für einen ehrenvollen Frieden vorhanden. Jeder
ehrliche Mann, jeder Patriot muß an dieser Hoffnung festhalten, wie ich
es aus dem Grunde des Herzens mit leidenschaftlicher Energie thue. Bieten
wir daher alles auf, damit der Friede discutirt und angenommen werden
kann, und damit die Autorität der Versammlung sich Frankreich, dem
Feind und Europa aufzwingt."

Wie das "Siecle" erwähnt, hatte es schon vor einigen Tagen den
Antrag laut werden lassen: die Regierung der nationalen Vertheidigung
möge ihre Sitzungsprotokolle vom 4 September bis zum Tage der Ca-
pitulation durch den Druck veröffentlichen, weil man erst aus diesen ent-
nehmen könne ob die Regierung ihre Aufgabe erfüllt habe. Nach dem
"Siecle" ist diesem Verlangen entsprochen worden, und die Nationaldru-
ckerei gegenwärtig mit der Publication dieser Actenstücke beschäftigt. Hieran
knüpft dieses Blatt den Wunsch daß auch die Delegation von Bordeaux
diesem Beispiel folgen solle, da man erst aus dem Zusammenhalt beider Acten
beurtheilen könne wer Unrecht habe, und wer zu verurtheilen sei. Diese
Protokolle müßten, wenn sie vollständig sein sollen, mit den von Tours
und von Bordeaux geschickten Depeschen, mit den Depeschen aller Corps-
chefs und Generale an den General Trochu und denen des Generals
Trochu an die Chefs unserer Armeen bereichert werden. "Wenn die
Versammlung alle diese Actenstücke vor Augen haben werde, könne sie
die Vergangenheit beurtheilen und über die Zukunft entscheiden. Dann,
aber nur dann allein werde ihr Ausspruch von Einfluß auf das Land sein.

Belgien.

Die vom Kriegsminister für außerordent-
liche Militärausgaben gestellte Creditforderung von 5 Millionen ist in
Folge des Waffenstillstandes auf 3,474,000 Franken herabgesetzt worden.
In dieser Fassung kam sie gestern in der Kammer zur Berathung und
wurde schließlich mit 59 gegen 35 Stimmen genehmigt. Mehrere Mit-
glieder der Opposition, namentlich Frere- Orban, beklagten sich über die
im Januar ohne Noth vorgenommene Einberufung von vier Altersclassen,
und behaupteten die Regierung habe hierin unter dem Eindruck einer
lächerlichen Furcht vor dem gewaltsamen Einbruch der in Deutschland be-
findlichen Kriegsgefangenen gehandelt. Die Minister des Aeußern und
des Kriegs wiesen nach daß die Einberufung durch die Kriegsoperationen
in der Nähe der Südgränze geboten worden sei, und daß ihre Gleichzeitig-
keit mit den aus London eingelaufenen Enthüllungen über ein Complott
der Kriegsgefangenen auf Zufall beruhe. Allerdings habe das Kriegsde-
partament es für nöthig erachtet den Divisions-Generalen Mittheilung
von dem Londoner Telegramm zu geben, aber die Einberufung der vier
Altersclassen habe nichts damit zu thun. Der von Frere-Orban gestellte An-
trag den Credit angesichts der friedlichen Aussichten um eine Million zu
vermindern, wurde von der Regierung bekämpft; sie hoffe zwar vor dem
15 März wieder den Normalfuß eintreten lassen zu können, müsse sich je-
doch für jede Eventualität vorsehen. Bezüglich des Gefangenencomplotts
gab sich Abgeordneter David das Vergnügen der Versammlung aus der
"Allg. Zeitung" die Anekdote von dem Wortspiel reveillon und rebellion
vorzulesen; vorher schon hatte man darauf angespielt, und Thonissen die
Bemerkung gemacht: die mit der Aufsicht der Gefangenen beauftragten
Officiere seien des Französischen kundig genug um die beiden Wörter nicht
zu verwechseln; das Complottgerücht beruhe auf ernsteren Grundlagen. --
Von den beiden dießjährigen Hofbällen findet der erste heute, der andere
in acht Tagen statt.

Italien.

Die "Opinione" macht sich mit Recht luftig
über die "Unita Italiana," welche als echte Seherin, wie es dem Blatte
Mazzini's geziemt, zu erzählen weiß: "daß die Capitulation von Paris
schon von lange her angebahnt worden sei von einigen Mitgliedern der
Regierung durch schweigende oder ausdrückliche Abmachung der Diplomatie
und im Bunde mit den monarchischen Parteien, und daß die redlichen
unter den Regierungsmitgliedern getäuscht und nach und nach in Schrecken
und Stumpffinn gebracht worden seien durch wiederholte, absichtlich schlecht
geführte oder dem Feind verrathene Ausfälle -- heillose Ausfälle, welche

[Spaltenumbruch] ner Gladſtone mit ſcharfen Epigrammen und Sarkasmen zu Leibe gieng.
Bismarcks „cyniſche Cordialität“ brachte ihn wieder auf den alten Weg
nebelhafter Großrednerei zurück, und ſo ſchloß er denn mit einer Viſion
die Schrecken verbreitete, obgleich ſie durchaus nichts ſchreckhaftes hat. Er
ſah eine „deutſche Revolution“ im Fortſchritt begriffen, gegen welche die
franzöſiſche von 1789 als Kinderſpiel betrachtet werden müſſe, und die eine
ungeahnte Umwälzung in der äußeren Politik erzeugen werde. Das walte
Gott! — Hr. Gladſtone fühlte ſich durch die Diſraeli’ſchen Nadelſtiche ver-
letzt und konnte nicht wohl begreifen daß alles das Spaß (elegant trifles,
wie die „Times“ ſagt) ſein ſollte; aber vielleicht gerade deßwegen war er
in ſeiner Antwort ſchwach, und ſeine nebelhaften Gemeinplätze wurden nicht
einmal auf Augenblicke durch epigrammatiſche Blitze erhellt. Die Redens-
art „bewaffnete Neutralität“ behauptet er nicht begreifen zu können, und
was man nicht verſteht das beſitzt man nicht, wie Goethe ſagt. Die Zukunft
Europa’s dagegen liegt düſter und unheilvoll vor ſeinem ſtaatsmänniſchen
Auge. Gleichwohl fügte er triumphirend hinzu: noch dieſes Jahr werde
zeigen ob mehr Vertrauen auf phyſiſche oder auf moraliſche Kräfte zu ſetzen
ſei. Triumphirend — denn die Leſer werden ſich erinnern daß er in ſeinem
vielbeſprochenen Artikel der „Edinburgh Review“ für England die „mora-
liſche“ Weltherrſchaft beanſpruchte. Nun, Hrn. Gladſtone’s Stärke liegt
nicht in der auswärtigen Politik; aber auch in der inneren muß er ſchwach
geworden ſein, wenn ſich die Gerüchte von ſeiner Armeereformbill erwahren
ſollten. — Das einzige Neue in der Debatte iſt die von Lord Gran-
ville gemachte Ankündigung: daß morgen der Geheimrathspräſident de Grey
mit einer engliſchen Commiſſion nach den Vereinigten Staaten abreiſen
werde, um mit einer amerikaniſchen Commiſſion den Verſuch zu machen
ob ſich die Fiſcherei-u. die Alabama-Fragen nicht durch gegenſeitige Verſtän-
digung zu einer gedeihlichen Löſung führen laſſen. Dieſe Ankündigung
ſollte eigentlich überraſchen, aber ſie überraſcht nicht, weil ihr niemand Er-
folg verſpricht.

Frankreich.
* Aus Paris liegen bis zum 9 reichende Nachrichten vor. Die
„Amtszeitung“ theilt mit daß General Chanzy, von der Regierung berufen,
nach Paris gekommen und nach einer langen Conferenz mit der Regierung,
den Miniſtern und den Generalen Vinoy und Thomas wieder nach Laval
abgereist iſt. Ferner wird bekannt gegeben daß General Bourbaki außer
Lebensgefahr ſich befindet.

Die Blätter veröffentlichen folgendes Schreiben des Generals Trochu:
„An Hrn. Dufaure, Präſidenten des liberalen republicaniſchen Comité’s.
Paris, 1 Febr. 1871. Mein Herr! Mehrere Mitglieder des republicani-
ſchen Comité’s, in welchem Sie den Vorſitz führen, haben mir die Einzeich-
nung meines Namens in die Liſte der Candidaturen angeboten deren An-
nahme Sie den Wählern von Paris empfehlen. Ich kann dieſe Ehre nicht
annehmen. Ich bin nur deßhalb darauf eingegangen die Präſidentſchaft
der Regierung zu behalten, weil ich die Pflicht hatte mit meinen Collegen
das Gewicht der Verantwortlichkeiten, welche uns gemeinſam waren, bis
ans Ende zu tragen. Ich werde desſelben eheſtens entlaſtet ſein, und wie
ich es in meiner Proclamation beim Eintritt in mein Amt am 18 Auguſt
1870 ankündigte, muß meine Rolle mit den Ereigniſſen die ihr Urſprung
geweſen ſind ein Ende nehmen. Ich bitte Sie, mein Herr, die Verſiche-
rung meiner Hochachtung zu genehmigen.
Gez. General Trochu.“

Was Gambetta hauptſächlich beſtimmte ſein Vorgehen gegen die Pa-
riſer Regierung einzuſtellen, war der Umſtand daß ein Theil der Präfecten
ihm den Gehorſam aufkündigte und ſein Decret zu veröffentlichen ſich wei-
gerte. Unter dieſen befand ſich Achille Delorme, Präfect des Calvados,
der gleich nach Empfang der Proclamation und des Wahldecrets Gam-
betta’s dieſem telegraphirte: „Ihre Proclamation iſt ſehr ſchön, aber nicht
annehmbar, was ihren Theil über die Unterzeichnung des Waffenſtillſtands
anbelangt. Es iſt eine öffentliche Anklage gegen die Regierung von Paris,
deren Miniſter oder Delegation Sie nur ſind. Sie iſt ein Aufruf zum
Bürgerkriege. In dieſer Lage iſt es meine Pflicht, Ihnen zu erklären daß
ich der Aufforderung dieſelbe zu veröffentlichen keine Folge leiſten werde.“

Einige andere Präfecten ſollen noch viel ſchärfer an Gambetta geſchrieben,
und ihm geradezu erklärt haben daß ſie ſich ſeinen Befehlen nicht fügen
würden, da ſie die Regierung in Paris allein anerkennten. Zu dieſen
gehört der Präfect der Charente. Zwei andere Präfecten, Gent in Mar-
ſeille und Duportal in Toulouſe, hatten ſich auch revoltirt, aber nicht allein
gegen Gambetta, ſondern auch gegen die Pariſer Regierung: ſie erklärten
in ihren Depeſchen nach Bordeaux daß ſie gar nicht wählen laſſen würden.
Die Blätter von Bordeaux veröffentlichen ein längeres Schreiben von
Jules Simon. Dasſelbe trägt das Datum des 3., gibt über ſeine Miſſion
Aufſchluß und tritt zu Gunſten des Pariſer Wahldecrets ein, das bekannt-
lich jetzt überall bei den Wahlen in Anwendung gekommen iſt. Das Schrei-
ben ſelbſt ſagt nichts neues. Nur verdient folgende Stelle aus demſelben
hervorgehoben zu werden: „Ich ſehe um mich herum einige Perſonen
welche keine Verhandlung wollen und den Frieden zurückweiſen, welche die
ſofortige Fortſetzung des Krieges wollen. Ich kann über dieſe Frage im
jetzigen Augenblick nicht discutiren. Aber ich will in einigen Worten ſagen
daß ich den Krieg verurtheilt, gegen die gekämpft habe welche ihn wollten,
[Spaltenumbruch] mit der ganzen Energie welche ein Bürger in einer unerſchütterlichen Ueber-
zeugung finden kann; daß, als er zu meiner großen Verzweiflung aus-
brach, ich alles aufgeboten habe damit er kurz und glücklich für Frankreich
ſein möge; daß, nach unſeren Unglücksfällen zur Theilnahme an der Re-
gierung berufen, ich beſtändig zum Kampfe getrieben habe; daß ich dazu
beigetragen, damit die Vertheidigung von Paris bis zur letzten Stunde,
bis zum letzten Biſſen daure; daß ich ſelbſt heute von meinem Lande
verlange zum Kampfe bereit zu ſein wenn die preußiſchen Vorſchläge mit
ſeiner Ehre unvereinbar ſind. Preußen, welches ungeachtet der von den
Blättern verbreiteten Gerüchte ſeine Forderungen nicht bekannt gemacht
hat, wird es begreifen daß es Europa nicht verurtheilen muß dreißigjäh-
rige Kriege wiederzuſehen? Europa wird endlich in einer Sache inter-
veniren die es in ſo hohem Grad intereſſirt. Alle Welt weiß, alle Welt
hat geſehen daß man ſelbſt mit dem geſchlagenen und durch 20jährigen
Deſpotismus herabgeſetzten Frankreich rechnen muß. Ich wiederhole es,
es iſt ernſtliche Hoffnung für einen ehrenvollen Frieden vorhanden. Jeder
ehrliche Mann, jeder Patriot muß an dieſer Hoffnung feſthalten, wie ich
es aus dem Grunde des Herzens mit leidenſchaftlicher Energie thue. Bieten
wir daher alles auf, damit der Friede discutirt und angenommen werden
kann, und damit die Autorität der Verſammlung ſich Frankreich, dem
Feind und Europa aufzwingt.“

Wie das „Siècle“ erwähnt, hatte es ſchon vor einigen Tagen den
Antrag laut werden laſſen: die Regierung der nationalen Vertheidigung
möge ihre Sitzungsprotokolle vom 4 September bis zum Tage der Ca-
pitulation durch den Druck veröffentlichen, weil man erſt aus dieſen ent-
nehmen könne ob die Regierung ihre Aufgabe erfüllt habe. Nach dem
„Siècle“ iſt dieſem Verlangen entſprochen worden, und die Nationaldru-
ckerei gegenwärtig mit der Publication dieſer Actenſtücke beſchäftigt. Hieran
knüpft dieſes Blatt den Wunſch daß auch die Delegation von Bordeaux
dieſem Beiſpiel folgen ſolle, da man erſt aus dem Zuſammenhalt beider Acten
beurtheilen könne wer Unrecht habe, und wer zu verurtheilen ſei. Dieſe
Protokolle müßten, wenn ſie vollſtändig ſein ſollen, mit den von Tours
und von Bordeaux geſchickten Depeſchen, mit den Depeſchen aller Corps-
chefs und Generale an den General Trochu und denen des Generals
Trochu an die Chefs unſerer Armeen bereichert werden. „Wenn die
Verſammlung alle dieſe Actenſtücke vor Augen haben werde, könne ſie
die Vergangenheit beurtheilen und über die Zukunft entſcheiden. Dann,
aber nur dann allein werde ihr Ausſpruch von Einfluß auf das Land ſein.

Belgien.

Die vom Kriegsminiſter für außerordent-
liche Militärausgaben geſtellte Creditforderung von 5 Millionen iſt in
Folge des Waffenſtillſtandes auf 3,474,000 Franken herabgeſetzt worden.
In dieſer Faſſung kam ſie geſtern in der Kammer zur Berathung und
wurde ſchließlich mit 59 gegen 35 Stimmen genehmigt. Mehrere Mit-
glieder der Oppoſition, namentlich Frère- Orban, beklagten ſich über die
im Januar ohne Noth vorgenommene Einberufung von vier Altersclaſſen,
und behaupteten die Regierung habe hierin unter dem Eindruck einer
lächerlichen Furcht vor dem gewaltſamen Einbruch der in Deutſchland be-
findlichen Kriegsgefangenen gehandelt. Die Miniſter des Aeußern und
des Kriegs wieſen nach daß die Einberufung durch die Kriegsoperationen
in der Nähe der Südgränze geboten worden ſei, und daß ihre Gleichzeitig-
keit mit den aus London eingelaufenen Enthüllungen über ein Complott
der Kriegsgefangenen auf Zufall beruhe. Allerdings habe das Kriegsde-
partament es für nöthig erachtet den Diviſions-Generalen Mittheilung
von dem Londoner Telegramm zu geben, aber die Einberufung der vier
Altersclaſſen habe nichts damit zu thun. Der von Frère-Orban geſtellte An-
trag den Credit angeſichts der friedlichen Ausſichten um eine Million zu
vermindern, wurde von der Regierung bekämpft; ſie hoffe zwar vor dem
15 März wieder den Normalfuß eintreten laſſen zu können, müſſe ſich je-
doch für jede Eventualität vorſehen. Bezüglich des Gefangenencomplotts
gab ſich Abgeordneter David das Vergnügen der Verſammlung aus der
„Allg. Zeitung“ die Anekdote von dem Wortſpiel réveillon und rébellion
vorzuleſen; vorher ſchon hatte man darauf angeſpielt, und Thoniſſen die
Bemerkung gemacht: die mit der Aufſicht der Gefangenen beauftragten
Officiere ſeien des Franzöſiſchen kundig genug um die beiden Wörter nicht
zu verwechſeln; das Complottgerücht beruhe auf ernſteren Grundlagen. —
Von den beiden dießjährigen Hofbällen findet der erſte heute, der andere
in acht Tagen ſtatt.

Italien.

Die „Opinione“ macht ſich mit Recht luftig
über die „Unità Italiana,“ welche als echte Seherin, wie es dem Blatte
Mazzini’s geziemt, zu erzählen weiß: „daß die Capitulation von Paris
ſchon von lange her angebahnt worden ſei von einigen Mitgliedern der
Regierung durch ſchweigende oder ausdrückliche Abmachung der Diplomatie
und im Bunde mit den monarchiſchen Parteien, und daß die redlichen
unter den Regierungsmitgliedern getäuſcht und nach und nach in Schrecken
und Stumpffinn gebracht worden ſeien durch wiederholte, abſichtlich ſchlecht
geführte oder dem Feind verrathene Ausfälle — heilloſe Ausfälle, welche

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[767/0007] ner Gladſtone mit ſcharfen Epigrammen und Sarkasmen zu Leibe gieng. Bismarcks „cyniſche Cordialität“ brachte ihn wieder auf den alten Weg nebelhafter Großrednerei zurück, und ſo ſchloß er denn mit einer Viſion die Schrecken verbreitete, obgleich ſie durchaus nichts ſchreckhaftes hat. Er ſah eine „deutſche Revolution“ im Fortſchritt begriffen, gegen welche die franzöſiſche von 1789 als Kinderſpiel betrachtet werden müſſe, und die eine ungeahnte Umwälzung in der äußeren Politik erzeugen werde. Das walte Gott! — Hr. Gladſtone fühlte ſich durch die Diſraeli’ſchen Nadelſtiche ver- letzt und konnte nicht wohl begreifen daß alles das Spaß (elegant trifles, wie die „Times“ ſagt) ſein ſollte; aber vielleicht gerade deßwegen war er in ſeiner Antwort ſchwach, und ſeine nebelhaften Gemeinplätze wurden nicht einmal auf Augenblicke durch epigrammatiſche Blitze erhellt. Die Redens- art „bewaffnete Neutralität“ behauptet er nicht begreifen zu können, und was man nicht verſteht das beſitzt man nicht, wie Goethe ſagt. Die Zukunft Europa’s dagegen liegt düſter und unheilvoll vor ſeinem ſtaatsmänniſchen Auge. Gleichwohl fügte er triumphirend hinzu: noch dieſes Jahr werde zeigen ob mehr Vertrauen auf phyſiſche oder auf moraliſche Kräfte zu ſetzen ſei. Triumphirend — denn die Leſer werden ſich erinnern daß er in ſeinem vielbeſprochenen Artikel der „Edinburgh Review“ für England die „mora- liſche“ Weltherrſchaft beanſpruchte. Nun, Hrn. Gladſtone’s Stärke liegt nicht in der auswärtigen Politik; aber auch in der inneren muß er ſchwach geworden ſein, wenn ſich die Gerüchte von ſeiner Armeereformbill erwahren ſollten. — Das einzige Neue in der Debatte iſt die von Lord Gran- ville gemachte Ankündigung: daß morgen der Geheimrathspräſident de Grey mit einer engliſchen Commiſſion nach den Vereinigten Staaten abreiſen werde, um mit einer amerikaniſchen Commiſſion den Verſuch zu machen ob ſich die Fiſcherei-u. die Alabama-Fragen nicht durch gegenſeitige Verſtän- digung zu einer gedeihlichen Löſung führen laſſen. Dieſe Ankündigung ſollte eigentlich überraſchen, aber ſie überraſcht nicht, weil ihr niemand Er- folg verſpricht. Frankreich. * Aus Paris liegen bis zum 9 reichende Nachrichten vor. Die „Amtszeitung“ theilt mit daß General Chanzy, von der Regierung berufen, nach Paris gekommen und nach einer langen Conferenz mit der Regierung, den Miniſtern und den Generalen Vinoy und Thomas wieder nach Laval abgereist iſt. Ferner wird bekannt gegeben daß General Bourbaki außer Lebensgefahr ſich befindet. Die Blätter veröffentlichen folgendes Schreiben des Generals Trochu: „An Hrn. Dufaure, Präſidenten des liberalen republicaniſchen Comité’s. Paris, 1 Febr. 1871. Mein Herr! Mehrere Mitglieder des republicani- ſchen Comité’s, in welchem Sie den Vorſitz führen, haben mir die Einzeich- nung meines Namens in die Liſte der Candidaturen angeboten deren An- nahme Sie den Wählern von Paris empfehlen. Ich kann dieſe Ehre nicht annehmen. Ich bin nur deßhalb darauf eingegangen die Präſidentſchaft der Regierung zu behalten, weil ich die Pflicht hatte mit meinen Collegen das Gewicht der Verantwortlichkeiten, welche uns gemeinſam waren, bis ans Ende zu tragen. Ich werde desſelben eheſtens entlaſtet ſein, und wie ich es in meiner Proclamation beim Eintritt in mein Amt am 18 Auguſt 1870 ankündigte, muß meine Rolle mit den Ereigniſſen die ihr Urſprung geweſen ſind ein Ende nehmen. Ich bitte Sie, mein Herr, die Verſiche- rung meiner Hochachtung zu genehmigen. Gez. General Trochu.“ Was Gambetta hauptſächlich beſtimmte ſein Vorgehen gegen die Pa- riſer Regierung einzuſtellen, war der Umſtand daß ein Theil der Präfecten ihm den Gehorſam aufkündigte und ſein Decret zu veröffentlichen ſich wei- gerte. Unter dieſen befand ſich Achille Delorme, Präfect des Calvados, der gleich nach Empfang der Proclamation und des Wahldecrets Gam- betta’s dieſem telegraphirte: „Ihre Proclamation iſt ſehr ſchön, aber nicht annehmbar, was ihren Theil über die Unterzeichnung des Waffenſtillſtands anbelangt. Es iſt eine öffentliche Anklage gegen die Regierung von Paris, deren Miniſter oder Delegation Sie nur ſind. Sie iſt ein Aufruf zum Bürgerkriege. In dieſer Lage iſt es meine Pflicht, Ihnen zu erklären daß ich der Aufforderung dieſelbe zu veröffentlichen keine Folge leiſten werde.“ Einige andere Präfecten ſollen noch viel ſchärfer an Gambetta geſchrieben, und ihm geradezu erklärt haben daß ſie ſich ſeinen Befehlen nicht fügen würden, da ſie die Regierung in Paris allein anerkennten. Zu dieſen gehört der Präfect der Charente. Zwei andere Präfecten, Gent in Mar- ſeille und Duportal in Toulouſe, hatten ſich auch revoltirt, aber nicht allein gegen Gambetta, ſondern auch gegen die Pariſer Regierung: ſie erklärten in ihren Depeſchen nach Bordeaux daß ſie gar nicht wählen laſſen würden. Die Blätter von Bordeaux veröffentlichen ein längeres Schreiben von Jules Simon. Dasſelbe trägt das Datum des 3., gibt über ſeine Miſſion Aufſchluß und tritt zu Gunſten des Pariſer Wahldecrets ein, das bekannt- lich jetzt überall bei den Wahlen in Anwendung gekommen iſt. Das Schrei- ben ſelbſt ſagt nichts neues. Nur verdient folgende Stelle aus demſelben hervorgehoben zu werden: „Ich ſehe um mich herum einige Perſonen welche keine Verhandlung wollen und den Frieden zurückweiſen, welche die ſofortige Fortſetzung des Krieges wollen. Ich kann über dieſe Frage im jetzigen Augenblick nicht discutiren. Aber ich will in einigen Worten ſagen daß ich den Krieg verurtheilt, gegen die gekämpft habe welche ihn wollten, mit der ganzen Energie welche ein Bürger in einer unerſchütterlichen Ueber- zeugung finden kann; daß, als er zu meiner großen Verzweiflung aus- brach, ich alles aufgeboten habe damit er kurz und glücklich für Frankreich ſein möge; daß, nach unſeren Unglücksfällen zur Theilnahme an der Re- gierung berufen, ich beſtändig zum Kampfe getrieben habe; daß ich dazu beigetragen, damit die Vertheidigung von Paris bis zur letzten Stunde, bis zum letzten Biſſen daure; daß ich ſelbſt heute von meinem Lande verlange zum Kampfe bereit zu ſein wenn die preußiſchen Vorſchläge mit ſeiner Ehre unvereinbar ſind. Preußen, welches ungeachtet der von den Blättern verbreiteten Gerüchte ſeine Forderungen nicht bekannt gemacht hat, wird es begreifen daß es Europa nicht verurtheilen muß dreißigjäh- rige Kriege wiederzuſehen? Europa wird endlich in einer Sache inter- veniren die es in ſo hohem Grad intereſſirt. Alle Welt weiß, alle Welt hat geſehen daß man ſelbſt mit dem geſchlagenen und durch 20jährigen Deſpotismus herabgeſetzten Frankreich rechnen muß. Ich wiederhole es, es iſt ernſtliche Hoffnung für einen ehrenvollen Frieden vorhanden. Jeder ehrliche Mann, jeder Patriot muß an dieſer Hoffnung feſthalten, wie ich es aus dem Grunde des Herzens mit leidenſchaftlicher Energie thue. Bieten wir daher alles auf, damit der Friede discutirt und angenommen werden kann, und damit die Autorität der Verſammlung ſich Frankreich, dem Feind und Europa aufzwingt.“ Wie das „Siècle“ erwähnt, hatte es ſchon vor einigen Tagen den Antrag laut werden laſſen: die Regierung der nationalen Vertheidigung möge ihre Sitzungsprotokolle vom 4 September bis zum Tage der Ca- pitulation durch den Druck veröffentlichen, weil man erſt aus dieſen ent- nehmen könne ob die Regierung ihre Aufgabe erfüllt habe. Nach dem „Siècle“ iſt dieſem Verlangen entſprochen worden, und die Nationaldru- ckerei gegenwärtig mit der Publication dieſer Actenſtücke beſchäftigt. Hieran knüpft dieſes Blatt den Wunſch daß auch die Delegation von Bordeaux dieſem Beiſpiel folgen ſolle, da man erſt aus dem Zuſammenhalt beider Acten beurtheilen könne wer Unrecht habe, und wer zu verurtheilen ſei. Dieſe Protokolle müßten, wenn ſie vollſtändig ſein ſollen, mit den von Tours und von Bordeaux geſchickten Depeſchen, mit den Depeſchen aller Corps- chefs und Generale an den General Trochu und denen des Generals Trochu an die Chefs unſerer Armeen bereichert werden. „Wenn die Verſammlung alle dieſe Actenſtücke vor Augen haben werde, könne ſie die Vergangenheit beurtheilen und über die Zukunft entſcheiden. Dann, aber nur dann allein werde ihr Ausſpruch von Einfluß auf das Land ſein. Belgien. * Brüſſel, 10 Febr. Die vom Kriegsminiſter für außerordent- liche Militärausgaben geſtellte Creditforderung von 5 Millionen iſt in Folge des Waffenſtillſtandes auf 3,474,000 Franken herabgeſetzt worden. In dieſer Faſſung kam ſie geſtern in der Kammer zur Berathung und wurde ſchließlich mit 59 gegen 35 Stimmen genehmigt. Mehrere Mit- glieder der Oppoſition, namentlich Frère- Orban, beklagten ſich über die im Januar ohne Noth vorgenommene Einberufung von vier Altersclaſſen, und behaupteten die Regierung habe hierin unter dem Eindruck einer lächerlichen Furcht vor dem gewaltſamen Einbruch der in Deutſchland be- findlichen Kriegsgefangenen gehandelt. Die Miniſter des Aeußern und des Kriegs wieſen nach daß die Einberufung durch die Kriegsoperationen in der Nähe der Südgränze geboten worden ſei, und daß ihre Gleichzeitig- keit mit den aus London eingelaufenen Enthüllungen über ein Complott der Kriegsgefangenen auf Zufall beruhe. Allerdings habe das Kriegsde- partament es für nöthig erachtet den Diviſions-Generalen Mittheilung von dem Londoner Telegramm zu geben, aber die Einberufung der vier Altersclaſſen habe nichts damit zu thun. Der von Frère-Orban geſtellte An- trag den Credit angeſichts der friedlichen Ausſichten um eine Million zu vermindern, wurde von der Regierung bekämpft; ſie hoffe zwar vor dem 15 März wieder den Normalfuß eintreten laſſen zu können, müſſe ſich je- doch für jede Eventualität vorſehen. Bezüglich des Gefangenencomplotts gab ſich Abgeordneter David das Vergnügen der Verſammlung aus der „Allg. 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Die „Opinione“ macht ſich mit Recht luftig über die „Unità Italiana,“ welche als echte Seherin, wie es dem Blatte Mazzini’s geziemt, zu erzählen weiß: „daß die Capitulation von Paris ſchon von lange her angebahnt worden ſei von einigen Mitgliedern der Regierung durch ſchweigende oder ausdrückliche Abmachung der Diplomatie und im Bunde mit den monarchiſchen Parteien, und daß die redlichen unter den Regierungsmitgliedern getäuſcht und nach und nach in Schrecken und Stumpffinn gebracht worden ſeien durch wiederholte, abſichtlich ſchlecht geführte oder dem Feind verrathene Ausfälle — heilloſe Ausfälle, welche

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 46, 15. Februar 1871, S. 767. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine46_1871/7>, abgerufen am 03.12.2024.