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Allgemeine Zeitung, Nr. 77, 20. März 1900.

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Nr. 77. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 20. März 1900.
[Spaltenumbruch]

derselben in größtem Maßstab Rechnung tragen zu können,
hat die Gesellschaft gegen Ende des vorigen Geschäftsjahres
für Deutschland die ausschließliche Lizenz auf das englische
Patent Stone für elektrische Beleuchtung von Eisenbahnwagen
mittelst unter jedem Wagen angebrachter Accumulatoren-
batterien und von einer Wagenachse angetriebener Dynamo-
maschine erworben. Es sind bereits zwei Eisenbahnzüge in
Preußen mit dieser Beleuchtungseinrichtung versehen worden,
die probeweise Einrichtung eines Waggons der bayerischen
Staatseisenbahnen steht bevor. -- Das Aktienkapital wurde
im Berichtsjahr von 3 Mill. M. auf 4.5 Mill. M. erhöht
und das hiebei erzielte Agio von 285,282 M. der Reserve
überwiesen. Der Reingewinn betrug 633,113 M. (i. V.
514,064 M.) und soll folgende Verwendung finden: Reserve
30,713 M. (24,941 M. i. V.), Spezialreserve 60,000 M.
(100,000 M.), Tantiemen 103,734 M. (112,787 M.), Grati-
fikationen 10,000 M. (10,000 M.), 11 Proz. Dividende
412,500 M. (247,500 M.). Auf neue Rechnung werden
16,164 M. vorgetragen. Die Gesammtreserven betragen nun-
mehr 618,310 M.

* Magdeburger Privatbank.

Im Jahr 1899 be-
trug der Gesammtgewinn 2,262,752 M. (i. V. 2,204,099 M.).
Für Handlungsunkosten waren 569,830 M. (i. V. 520,689
Mark) zu kürzen, die Abschreibungen betragen auf Bank-
gebäude 30,000 M. (i. V. 100,000 M.), auf Inventar 10,695
Mark (i. V. 11,237 M.), auf Kontokorrentkonto 334,610 M.
(i. V. 107,876 M.), so daß ein Reingewinn von 1,317,616
Mark (i. V. 1,464,296 M.) verfügbar ist, der wie folgt ver-
wendet werden soll: Zum Reservefonds 65,881 M. (i. V.
73,215 M.), Tantieme an den Aufsichtsrath 65,881 M. (i. V.
73,215 M.), 6 Proz. Dividende mit 1,080,000 M. (i. V.
61/2 Proz. gleich 1,170,000 M.), zum Beamtenunterstützungs-
fonds 5000 M., Uebertrag auf Dispositionsfonds 100,855 M.
(i. V. 147,867 M.).

* Frankfurter Transport-Unfall- und Glas-
Versicherungs-Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M.

Der Reingewinn pro 1899 beziffert sich auf 565,000 M.
(gegen 517,000 M. i. V.). Der Aufsichtsrath beschloß, der
Generalversammlung eine Dividende von 26 Proz. (gegen
24 Proz. i. V.) zur Vertheilung vorzuschlagen. Für Reserve,
Dotirungen und Abschreibungen sollen 100,000 M. verwendet
werden.

* Sangerhäuser Aktien-Maschinenfabrik und
Eisengießerei.

Die Sangerhäuser Aktien-Maschinenfabrik
erzielte im Jahre 1899 einen Gewinn von 559,182 M. (i. V.
547,520 M.), davon absorbiren Abschreibungen 60,000 M.,
Tantiemen 99,522 M. (97,199 M.), Gratifikationen 50,000
Mark (40,000 M.), die Dividende beträgt, wie im Vor-
jahre, 221/2 Proz. Es wird vorgeschlagen, das Aktienkapital
um 550,000 M. auf 2,100,000 M. zu erhöhen, behufs Stärkung
der Betriebsmittel und Einschränkung des Bankkredits.

* Steinkohlenbergwerk Nordstern.

Der Aufsichts-
rath beschloß, nach 1 1/8 Millionen Abschreibungen und 300,000 M.
Rücklagen eine Dividende von 16 Proz. in Vorschlag zu
bringen, gegen 14 Proz. im Vorjahre. Der Ueberschuß pro
Januar d. J. beträgt 508,841 M., gegen 376,447 M. im
Vorjahre (beide Ziffern einschließlich der Ausbeutung von
Zeche Moltke). Die Aussichten für das laufende Jahr werden
als durchaus günstig bezeichnet.

* "Kette", deutsche Elbschiffahrtsgesellschaft.

Die Gesellschaft erzielte in 1899 1,135,119 M. (i. V. 749,189
Mark) Bruttogewinn. Nach 695,955 M. (i. V. 516,149 M.)
Abschreibungen bleiben als Reingewinn 439,165 M. (i. V.
233,040 M.), woraus 51/2 Proz. Dividende gegen vor-
jährige 3 Proz. vertheilt werden.

* Frachtermäßigung für die Einfuhr von
österreichischem Petroleum.

Inhaltlich einer an die
Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern ergangenen
Entschließung des kgl. Staatsministeriums des kgl. Hauses
und des Aeußern vom 4. März d. J. wurde die General-
direktion der kgl. bayer. Staatseisenbahnen ermächtigt, die
Frachtermäßigungen, welche in jüngster Zeit auf den bayerischen
Staatseisenbahnen in gewissen Verkehrsbeziehungen zugunsten
des rumänischen Petroleums zur Durchführung gelangt sind,
unter gleichen Verhältnissen auf Petroleum österreichischen
Ursprungs zur Anwendung zu bringen. Auf den bayerischen
Staatseisenbahnen sind für russisches Petroleum besondere
Frachtermäßigungen nicht eingeführt, vielmehr beruht der
Ausnahmetarif für die Beförderung von russischem Petroleum
über die Grenzstationen Eydtkuhnen, Prostken, Illowo, Thorn
und Sosnowice vom 5. Oktober 1897 auf besonderen seitens
der preußischen und sächsischen Staatseisenbahnen eingeräumten
Vorzugstaxen und enthält Frachtermäßigungen nur für das
ostelbische Gebiet einschließlich Dresden, Leipzig, Halle und
Magdeburg. Von einer Begünstigung der Einfuhr des
russischen Petroleums gegenüber derjenigen österreichischen
Petroleums von Seiten der kgl. bayer. Staatseisenbahnen
kann darum, wie die "Bayer. Handelszig." anführt, nicht die
Rede sein.

* Societa Immobiliare.

Der Bericht der Societa Immobiliare für das abgelaufene
Geschäftsjahr zählt zunächst die verhältnißmäßig nur geringen
Veränderungen auf, die sich in der Bilanz vom 31. Dezember
im Vergleich mit der am 31. Juli 1899 aufgemachten ergaben,
und erwähnt alsdann die inzwischen bereits von Erfolg ge-
krönten Maßregeln der neuen Leitung, um die Verwaltung
zu vereinfachen und die noch nothleidenden Beleihungen so
rasch als möglich abzustoßen. Da mehrere bedeutende Streit-
sachen inzwischen einem befriedigenden Ende zugeführt werden
konnten, wurde von dem hiefür seinerzeit geschaffenen beson-
deren Fonds eine Million abgezweigt und zur Bildung einer
"Garantie-Reserve gegen die Schwankungen des Goldauf-
geldes" verwendet; bekanntlich muß der Dienst der Obli-
gationen in diesem Metall geleistet werden. Außerdem be-
steht noch die Rücklage in Höhe von 1,043,380 L. für un-
vorhergesehene Ausfälle in der Liquidation der "alten Sün-
den". An Zinsen für Hypotheken und Staatspapiere wurden
vereinnahmt 1,026,882 L. Rückzahlungen erbrachten 128,860 L.
und Miethen aus dem Häuserbesitz 1,030,041 L. Dem stehen
gegenüber Steuern 643,298 L., Verwaltungsspesen 259,022 L.
und Obligationsdienst 747,400 L., so daß sich ein Reingewinn
von 536,062 L. ergibt. Hievon werden der ordentlichen Rück-
lage 26,803 L. überwiesen, die Aktionäre erhalten 21/2 Proz.
Dividende mit 465,662 L., der Aufsichtsrath 25,462 L. Tan-
tieme und restige 18,133 L. werden auf neue Rechnung vor-
getragen.

* Konkurse in Bayern.

Steinbruchbesitzer Georg
Michael Däschler von Langenaltheim; Konkursverwalter
kgl. Gerichtsvollzieher Karl Krämer in Pappenheim. Anmelde-
frist 11. Juni 1900; Prüfungstermin 26. Juni.



[Spaltenumbruch]
Fondsbörsen vom 19. März.

Die Woche er-
öffnete in fester Tendenz für Montanwerthe, besonders
für Harpener, Konsolidation und Hibernia herrschte
erhöhte Nachfrage. Man führte die Steigerung auf die
zu erwartenden günstigen Februarausweise zurück. Dannen-
baum steigend auf die bevorstehende Einführung der
Differdinger Aktien. Der Bankenmarkt war gut preis-
haltend angesichts der zu Ende dieses Monats fälligen
Dividenden, ohne daß sich jedoch ein Geschäft auf dem
genannten Gebiet entwickelte. Von ausländischen Fonds
Spanier 5/8 Proz. gegen Samstag höher auf Pariser An-
regung; sonstige Fonds still. Der Markt im allgemeinen
litt auch heute unter der starken Nachfrage nach täglichem
Geld bei 51/2 Proz. und in Zusammenhang damit wird
befürchtet, daß Geld für Ultimozwecke zu erschwerten Be-
dingungen zu erhalten sein werde. Eisenbahnmarkt auch
heute zumeist vernachlässigt. Höher waren nur Trans-
vaal. Amerikaner fester, Canada erholend. Türkische
Tabakaktien auf Dividende wesentlich höher. In der
zweiten Börsenstunde war der Verkehr durchweg still.
Kredit fester auf Wien wegen theilweiser Beendigung des
Ausstands der Kohlenarbeiter. Packetfahrt fester. Privat-
disconto 5 3/8 Proz.

[Tabelle]

Die Abend-
börse
war still und zumeist matter, Montanwerthe behauptet.

Kreditaktien 235.30, Disconto-Kommandit-Antheile 197.30,
Deutsche Bank 212.10, Berliner Handelsgesellschaft 173.10.

Staatsbahn 138.50, Lombarden 28.80, Gotthard-Bahn
142.25, Schweiz. Zentralbahn 144.75, Schweiz. Nordostbahn
92.35, Schweiz. Jura-Simplon-Bahn 89.45, Schweiz. Union-
bahn 80.15.

5 proz. Italiener 94.85, Spanier 72.10.

Bochumer 279.80, Harpener 213.45, Harpener 232.60,
Laurahütte 276.60, Hibernia 244.00.

Waghäusel 76.00, Hilpert 127.20, Braubach 100.30.


Privatverkehr. Kreditaktien
235.00, Deutsche Bank 212.25 G., Hamburger Straßenbahn 182.25,
Paketfahrt 128.30, Lübeck-Büchener 154.30. Tendenz: Behauptet.

[Tabelle]

Trotzdem die Spekulation
heute mehr Realisirungen vorgenommen hatte, war die Tendenz
des Marktes im ganzen doch fester. Besonders Parketwerthe
gut gehalten.


Fondskurse: Oesterreich.
Silberrente 81 7/8 , österreich. Papierrente --, österreich. Goldrente --,
ungar. Goldrente --, Russen von 1873 --, Große russische Eisen-
bahn --, II. Orientanleihe --, Türken (konvert.) 22 7/8 . -- Wechsel auf
Hamburg 59.15, auf Wien 49.00, auf London --.


Italienische 5 proz. Rente 100.97,
Mittelmeerbahn 547.00, Meridionalbahn 736.00, Wechsel auf Paris
106.87, Wechsel auf Berlin 131.50, Banca d'Italia 901.00.

[Tabelle]



Die Generalver-
sammlung der Bayerischen Celluloidwaaren-
Fabrik vorm. Albert Wacker
, A.-G., genehmigte
einstimmig durch fünf Aktionäre mit 397 Stimmen alle
Anträge des Aufsichtsraths, darunter die sofortige Aus-
zahlung von 13 Proz. Dividende und die beantragten
Statutenänderungen. Bei der Neuwahl des Aufsichts-
raths wurden die HH. Justizrath Hahn in Nürnberg,
Bankiers Theodor Klopfer und Max Klopfer in München
wieder- und Hr. Großhändler Theodor Schilling,
kgl. italienischer Konsul in Nürnberg, neugewählt.


Tägliches Geld 51/2
Prozent. -- Aus Verwaltungskreisen der Kasseler Treber-
trocknungsgesellschaft
wird die Dividende auf 25
bis 30 Proz., gegen 40 Proz. des Vorjahres, beziffert.

[Spaltenumbruch]

Die alte Bijou-
teriefirma Vial u. Weißborn
in Hanau stellte ihre
Zahlungen ein. Hiedurch wurden zwei kleinere Hanauer
Firmen, sowie die Schriftgießereien von Rose und Junge in
Offenbach in Schwierigkeiten mitgezogen Vial u. Weißborn
besorgten die Wechselgeschäfte der vier Firmen. Die Passiva
betragen zusammen 11/4 bis 11/2 Mill. M. Hauptbe-
theiligt
sei auch, wie verlautet, eine Münchener Bank-
firma
.


Die Kasseler Im-
mobilien-Gesellschaft
, eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftung, ist verkracht. Der Fall erregt großes Aufsehen
umsomehr, als auf Antrag des Magistrats als Konkurs-
gläubiger das Gericht das Konkursverfahren eröffnete.


Der Aufsichtsrath
der La Veloce beruft eine ordentliche Hauptversammlung
auf den 14. April ein. Der jetzt fertiggestellte Abschluß
ergibt weder einen Nutzen noch einen Verlust, was eine
wesentliche Besserung gegen 1898 bedeutet, wo be-
kanntlich ein ansehnlicher Fehlbetrag auf neue Rechnung
vorgetragen werden mußte.



Produktenbörsen und Märkte.

Infolge des naßkalten
Wetters und ziemlich fester Berichte von außerhalb war das
Angebot recht zurückhaltend bei schwacher Kauflust. Die an-
fängliche Besserung betrug eine Viertelmark im Lieferungs-
handel mit Weizen und Roggen, welche aber später wieder
verloren ging. Bei winzigem Umsatz war greifbare Waare
schwer verkäuflich. Auch Hafer war matt. Rüböl kaum
behauptet; 70er Spiritus hat seinen Preis auf 48.50 er-
höht, Umsatz 25,000 Zentner. Regnerisch.


Infolge der in der
ganzen Woche herrschenden kalten Witterung verhielt sich der Konsum
äußerst zurückhaltend und konnte das fast gänzliche Fehlen von Kauf-
ordres nicht ohne nachtheilige Wirkung auf den Markt bleiben. Die
Preise mußten sich demgemäß, zumal in den letzten Tagen, eine nicht
unbeträchtliche Abschwächung gefallen lassen, dürften aber, sobald der
Konsum erst eingreift, diesen Rückgang wieder einholen. 95proz.
Salpeter
. Man notirt freibleibend für Lieferung nach Wahl: Per
prompt M. 8.571/2, März M. 8.571/2, erste Hälfte April M. 8.571/2,
April M. 8.471/2, April-Mitte Mai M. 8.35, Mai M. 8.15, Mai-Juni
M. 7.85, Juni-Juli M. 7.571/2, September-Oktober M. 7.60, Januar-
Februar 1901 M. 7.80, Februar-März M. 7.90. Zahlung per Kassa
hier abzüglich 1 Proz. Dekort. Preise verstehen sich per 50 kg inkl.
Originalsäcke a 2 kg Tara.


(Baumwolle-Wochenbericht des Ver-
eins der am Baumwollhandel betheiligten Firmen in Ham-
burg
.) Infolge kleinerer Zufuhren als erwartet, verkehrte der Markt
wieder in festerer Tendenz, bis gegen Schluß der Woche die Stimmung
ruhiger wurde, ohne indessen die Preise wesentlich zu beeinflussen.


Heutige Preise von
"Alexander Jahn u. Co., Hamburg", mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiser,
München. Zucker per März 10.121/2, per April 10.20, per Mai 10.35,
per Juni 10.40, per Juli 10.471/2, per August 10.45, per September
10.471/2. Tendenz: Ruhig.


Heutige Preise von
"Alexander Jahn u. Co., Hamburg", mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiser,
München. Baumwolle per März 511/2, per April 51 3/8 , per Mai
51.00, per Juni 503/4, per Juli 501/4, per August 50.00, per September
493/4. Tendenz: Matt.


Petroleum-
bericht
. Standard white loco 8.10 G. Tendenz: Still.


(Getreidewochenbericht.)
Auch die abgelaufene Woche zeigte sehr feste Stimmung für Weizen
und die Forderungen von Nordamerika und Argentinien haben
sich weiter erhöht. Rußland, das anhaltend nur schwach mit
Offerten am Markt ist, verlangt ebenfalls entsprechend höhere
Preise. Der Konsum hat sich etwas lebhafter am Einkauf be-
theiligt. In Roggen war nur wenig Geschäft, doch konnten sich
die Preise gut behaupten. Gerste: sowohl Futter- als Braugerste
ziemlich unverändert. Hafer: fest und etwas höher. Mais: sehr
fest und wesentlich höher.


Getreidemarkt. Weizen per Frühjahr
7.74--7.78, per Mai-Juni 7.79--7.80. Mais per Mai-Juni 5.64--5.65.
Hafer per Frühjahr 5.32--5.33.


Getreidemarkt. Weizen auf Ter-
mine fest, per April 7.58--7.59, per Oktober 7.81--7.82. Mais
per Mai 5.35--5.36. Hafer per April 4.97--4.98. Wetter: Regen.


Rüböl per März 60.00, per April
60.25, per Mai-August 60.20, per September-Dezember 61.25. Tendenz:
Fest. -- Spiritus per März 37.50, per September-Dezember 36.00.
Tendenz: Behauptet. -- Zucker per März 30.30, per Okt.-Januar 28.25.
Tendenz: Fest. -- Mehl per März 25.90, per April 26.25, per März-
Juni 26.75, per Mai-August 27.00. Tendenz: Fest. -- Weizen per
März 19.90, per April 20.00, per Mai-Juni 20.50, per Mai-August
20.80. Tendenz: Fest. -- Roggen per März 13.50, per April 13.60,
per Mai-Juni 13.70, per Mai-August 14.00. Tendenz: Behauptet. --
Wetter: Regen.


Petro-
leummarkt
. (Schlußbericht.) Raffinirtes Type weiß loco 221/4 bez.
u. Br., per März 221/4 Br., per April 221/4 Br., per Mai 221/2 Br.
Tendenz: Weichend. -- Getreidemarkt. Weizen steigend, Roggen
behauptet, Hafer behauptet, Gerste behauptet.


Produktenbericht.
Weizen geschäftslos, Roggen auf Termine --, per Mai 131.00. Rüböl
loco 29 3/8 .


Javazucker 963/4 121/4.


Getreidemarkt fest, Preise unver-
ändert. Von schwimmendem Getreide Weizen Tendenz zugunsten der
Verkäufer; Gerste träge; Mais fest, aber ruhig. Fremde Zufuhren an
Weizen 37,342, Gerste 190, Hafer 79,564 Quarters. Wetter: Naßkalt.


Metall-Börse. Kupfer
Chili-Bars Cash 781/2, do. 3 Monate 751/2. Zinn Straits Cash 141.00,
do. 3 Monate 1391/4. Blei, spanisch 16 5/8 , do. englisch --. Zink,
Ordinary Brands 211/2, do. Special Brands --.


(Baumwolle.) Wochenbericht von
Gruning u. Co. Die Frage war in den letzten Tagen nicht so
gut wie in der vergangenen Woche, aber die Stimmung ist trotz-
dem eine steigende geblieben und Notirungen aller Sorten haben
einen weiteren Aufschlag erfahren. So sind diejenigen ameri-
kanischer, brasilianischer und peruanischer Baumwolle bei Schluß
1/8 --, diejenigen indischer Sorten --, und endlich die
von Makos 1/8 --1/4 theurer wie letzten Freitag. Terminwaare ist
im letzten Moment 9--12 Punkte höher für die nahen Monate
und 3--4 Punkte für die entfernteren. Die abfallende Bewegung
der gegenwärtigen Ernte im Innern des Südens hat den Markt,
der Spuren von Schwäche zeigte, wiederum angespornt. Außer-
dem wurde das Blankointeresse etwas ängstlich, wünschte zu
kaufen, konnte aber keine Verkäufer finden. Diese Verhältnisse
waren die Gründe für den Aufschlag; andererseits ist es augen-
scheinlich, daß die Spinnerei die hohen Preise mit Mißtrauen zu
betrachten scheint und daß sie daher nur von Hand zu Mund
kauft. Es ist dies vielleicht ein gutes Zeichen für die Zukunft,
denn wenn Jedermann mit solcher Vorsicht handelt, so werden
wir auch späterhin keinen Krach haben! Man sagt, daß die Vor-
bereitungen für die kommende Ernte sehr vorgeschritten seien,
allein man muß diese Berichte mit etwas Rückhalt entgegen-
nehmen, denn viele Leute sind für die entfernten Monate in
Blanko gegangen und verbreiten daher natürlich alle diese wunder-
baren Gerüchte, welche es immerhin noch zu früh ist, als der
Wahrheit gemäß anzunehmen.

Nr. 77. München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 20. März 1900.
[Spaltenumbruch]

derſelben in größtem Maßſtab Rechnung tragen zu können,
hat die Geſellſchaft gegen Ende des vorigen Geſchäftsjahres
für Deutſchland die ausſchließliche Lizenz auf das engliſche
Patent Stone für elektriſche Beleuchtung von Eiſenbahnwagen
mittelſt unter jedem Wagen angebrachter Accumulatoren-
batterien und von einer Wagenachſe angetriebener Dynamo-
maſchine erworben. Es ſind bereits zwei Eiſenbahnzüge in
Preußen mit dieſer Beleuchtungseinrichtung verſehen worden,
die probeweiſe Einrichtung eines Waggons der bayeriſchen
Staatseiſenbahnen ſteht bevor. — Das Aktienkapital wurde
im Berichtsjahr von 3 Mill. M. auf 4.5 Mill. M. erhöht
und das hiebei erzielte Agio von 285,282 M. der Reſerve
überwieſen. Der Reingewinn betrug 633,113 M. (i. V.
514,064 M.) und ſoll folgende Verwendung finden: Reſerve
30,713 M. (24,941 M. i. V.), Spezialreſerve 60,000 M.
(100,000 M.), Tantiemen 103,734 M. (112,787 M.), Grati-
fikationen 10,000 M. (10,000 M.), 11 Proz. Dividende
412,500 M. (247,500 M.). Auf neue Rechnung werden
16,164 M. vorgetragen. Die Geſammtreſerven betragen nun-
mehr 618,310 M.

* Magdeburger Privatbank.

Im Jahr 1899 be-
trug der Geſammtgewinn 2,262,752 M. (i. V. 2,204,099 M.).
Für Handlungsunkoſten waren 569,830 M. (i. V. 520,689
Mark) zu kürzen, die Abſchreibungen betragen auf Bank-
gebäude 30,000 M. (i. V. 100,000 M.), auf Inventar 10,695
Mark (i. V. 11,237 M.), auf Kontokorrentkonto 334,610 M.
(i. V. 107,876 M.), ſo daß ein Reingewinn von 1,317,616
Mark (i. V. 1,464,296 M.) verfügbar iſt, der wie folgt ver-
wendet werden ſoll: Zum Reſervefonds 65,881 M. (i. V.
73,215 M.), Tantieme an den Aufſichtsrath 65,881 M. (i. V.
73,215 M.), 6 Proz. Dividende mit 1,080,000 M. (i. V.
6½ Proz. gleich 1,170,000 M.), zum Beamtenunterſtützungs-
fonds 5000 M., Uebertrag auf Dispoſitionsfonds 100,855 M.
(i. V. 147,867 M.).

* Frankfurter Transport-Unfall- und Glas-
Verſicherungs-Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M.

Der Reingewinn pro 1899 beziffert ſich auf 565,000 M.
(gegen 517,000 M. i. V.). Der Aufſichtsrath beſchloß, der
Generalverſammlung eine Dividende von 26 Proz. (gegen
24 Proz. i. V.) zur Vertheilung vorzuſchlagen. Für Reſerve,
Dotirungen und Abſchreibungen ſollen 100,000 M. verwendet
werden.

* Sangerhäuſer Aktien-Maſchinenfabrik und
Eiſengießerei.

Die Sangerhäuſer Aktien-Maſchinenfabrik
erzielte im Jahre 1899 einen Gewinn von 559,182 M. (i. V.
547,520 M.), davon abſorbiren Abſchreibungen 60,000 M.,
Tantiemen 99,522 M. (97,199 M.), Gratifikationen 50,000
Mark (40,000 M.), die Dividende beträgt, wie im Vor-
jahre, 22½ Proz. Es wird vorgeſchlagen, das Aktienkapital
um 550,000 M. auf 2,100,000 M. zu erhöhen, behufs Stärkung
der Betriebsmittel und Einſchränkung des Bankkredits.

* Steinkohlenbergwerk Nordſtern.

Der Aufſichts-
rath beſchloß, nach 1⅛ Millionen Abſchreibungen und 300,000 M.
Rücklagen eine Dividende von 16 Proz. in Vorſchlag zu
bringen, gegen 14 Proz. im Vorjahre. Der Ueberſchuß pro
Januar d. J. beträgt 508,841 M., gegen 376,447 M. im
Vorjahre (beide Ziffern einſchließlich der Ausbeutung von
Zeche Moltke). Die Ausſichten für das laufende Jahr werden
als durchaus günſtig bezeichnet.

* „Kette“, deutſche Elbſchiffahrtsgeſellſchaft.

Die Geſellſchaft erzielte in 1899 1,135,119 M. (i. V. 749,189
Mark) Bruttogewinn. Nach 695,955 M. (i. V. 516,149 M.)
Abſchreibungen bleiben als Reingewinn 439,165 M. (i. V.
233,040 M.), woraus 5½ Proz. Dividende gegen vor-
jährige 3 Proz. vertheilt werden.

* Frachtermäßigung für die Einfuhr von
öſterreichiſchem Petroleum.

Inhaltlich einer an die
Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern ergangenen
Entſchließung des kgl. Staatsminiſteriums des kgl. Hauſes
und des Aeußern vom 4. März d. J. wurde die General-
direktion der kgl. bayer. Staatseiſenbahnen ermächtigt, die
Frachtermäßigungen, welche in jüngſter Zeit auf den bayeriſchen
Staatseiſenbahnen in gewiſſen Verkehrsbeziehungen zugunſten
des rumäniſchen Petroleums zur Durchführung gelangt ſind,
unter gleichen Verhältniſſen auf Petroleum öſterreichiſchen
Urſprungs zur Anwendung zu bringen. Auf den bayeriſchen
Staatseiſenbahnen ſind für ruſſiſches Petroleum beſondere
Frachtermäßigungen nicht eingeführt, vielmehr beruht der
Ausnahmetarif für die Beförderung von ruſſiſchem Petroleum
über die Grenzſtationen Eydtkuhnen, Proſtken, Illowo, Thorn
und Sosnowice vom 5. Oktober 1897 auf beſonderen ſeitens
der preußiſchen und ſächſiſchen Staatseiſenbahnen eingeräumten
Vorzugstaxen und enthält Frachtermäßigungen nur für das
oſtelbiſche Gebiet einſchließlich Dresden, Leipzig, Halle und
Magdeburg. Von einer Begünſtigung der Einfuhr des
ruſſiſchen Petroleums gegenüber derjenigen öſterreichiſchen
Petroleums von Seiten der kgl. bayer. Staatseiſenbahnen
kann darum, wie die „Bayer. Handelszig.“ anführt, nicht die
Rede ſein.

* Società Immobiliare.

Der Bericht der Società Immobiliare für das abgelaufene
Geſchäftsjahr zählt zunächſt die verhältnißmäßig nur geringen
Veränderungen auf, die ſich in der Bilanz vom 31. Dezember
im Vergleich mit der am 31. Juli 1899 aufgemachten ergaben,
und erwähnt alsdann die inzwiſchen bereits von Erfolg ge-
krönten Maßregeln der neuen Leitung, um die Verwaltung
zu vereinfachen und die noch nothleidenden Beleihungen ſo
raſch als möglich abzuſtoßen. Da mehrere bedeutende Streit-
ſachen inzwiſchen einem befriedigenden Ende zugeführt werden
konnten, wurde von dem hiefür ſeinerzeit geſchaffenen beſon-
deren Fonds eine Million abgezweigt und zur Bildung einer
„Garantie-Reſerve gegen die Schwankungen des Goldauf-
geldes“ verwendet; bekanntlich muß der Dienſt der Obli-
gationen in dieſem Metall geleiſtet werden. Außerdem be-
ſteht noch die Rücklage in Höhe von 1,043,380 L. für un-
vorhergeſehene Ausfälle in der Liquidation der „alten Sün-
den“. An Zinſen für Hypotheken und Staatspapiere wurden
vereinnahmt 1,026,882 L. Rückzahlungen erbrachten 128,860 L.
und Miethen aus dem Häuſerbeſitz 1,030,041 L. Dem ſtehen
gegenüber Steuern 643,298 L., Verwaltungsſpeſen 259,022 L.
und Obligationsdienſt 747,400 L., ſo daß ſich ein Reingewinn
von 536,062 L. ergibt. Hievon werden der ordentlichen Rück-
lage 26,803 L. überwieſen, die Aktionäre erhalten 2½ Proz.
Dividende mit 465,662 L., der Aufſichtsrath 25,462 L. Tan-
tieme und reſtige 18,133 L. werden auf neue Rechnung vor-
getragen.

* Konkurſe in Bayern.

Steinbruchbeſitzer Georg
Michael Däſchler von Langenaltheim; Konkursverwalter
kgl. Gerichtsvollzieher Karl Krämer in Pappenheim. Anmelde-
friſt 11. Juni 1900; Prüfungstermin 26. Juni.



[Spaltenumbruch]
Fondsbörſen vom 19. März.

Die Woche er-
öffnete in feſter Tendenz für Montanwerthe, beſonders
für Harpener, Konſolidation und Hibernia herrſchte
erhöhte Nachfrage. Man führte die Steigerung auf die
zu erwartenden günſtigen Februarausweiſe zurück. Dannen-
baum ſteigend auf die bevorſtehende Einführung der
Differdinger Aktien. Der Bankenmarkt war gut preis-
haltend angeſichts der zu Ende dieſes Monats fälligen
Dividenden, ohne daß ſich jedoch ein Geſchäft auf dem
genannten Gebiet entwickelte. Von ausländiſchen Fonds
Spanier ⅝ Proz. gegen Samſtag höher auf Pariſer An-
regung; ſonſtige Fonds ſtill. Der Markt im allgemeinen
litt auch heute unter der ſtarken Nachfrage nach täglichem
Geld bei 5½ Proz. und in Zuſammenhang damit wird
befürchtet, daß Geld für Ultimozwecke zu erſchwerten Be-
dingungen zu erhalten ſein werde. Eiſenbahnmarkt auch
heute zumeiſt vernachläſſigt. Höher waren nur Trans-
vaal. Amerikaner feſter, Canada erholend. Türkiſche
Tabakaktien auf Dividende weſentlich höher. In der
zweiten Börſenſtunde war der Verkehr durchweg ſtill.
Kredit feſter auf Wien wegen theilweiſer Beendigung des
Ausſtands der Kohlenarbeiter. Packetfahrt feſter. Privat-
disconto 5⅜ Proz.

[Tabelle]

Die Abend-
börſe
war ſtill und zumeiſt matter, Montanwerthe behauptet.

Kreditaktien 235.30, Disconto-Kommandit-Antheile 197.30,
Deutſche Bank 212.10, Berliner Handelsgeſellſchaft 173.10.

Staatsbahn 138.50, Lombarden 28.80, Gotthard-Bahn
142.25, Schweiz. Zentralbahn 144.75, Schweiz. Nordoſtbahn
92.35, Schweiz. Jura-Simplon-Bahn 89.45, Schweiz. Union-
bahn 80.15.

5 proz. Italiener 94.85, Spanier 72.10.

Bochumer 279.80, Harpener 213.45, Harpener 232.60,
Laurahütte 276.60, Hibernia 244.00.

Waghäuſel 76.00, Hilpert 127.20, Braubach 100.30.


Privatverkehr. Kreditaktien
235.00, Deutſche Bank 212.25 G., Hamburger Straßenbahn 182.25,
Paketfahrt 128.30, Lübeck-Büchener 154.30. Tendenz: Behauptet.

[Tabelle]

Trotzdem die Spekulation
heute mehr Realiſirungen vorgenommen hatte, war die Tendenz
des Marktes im ganzen doch feſter. Beſonders Parketwerthe
gut gehalten.


Fondskurſe: Oeſterreich.
Silberrente 81⅞, öſterreich. Papierrente —, öſterreich. Goldrente —,
ungar. Goldrente —, Ruſſen von 1873 —, Große ruſſiſche Eiſen-
bahn —, II. Orientanleihe —, Türken (konvert.) 22⅞. — Wechſel auf
Hamburg 59.15, auf Wien 49.00, auf London —.


Italieniſche 5 proz. Rente 100.97,
Mittelmeerbahn 547.00, Meridionalbahn 736.00, Wechſel auf Paris
106.87, Wechſel auf Berlin 131.50, Banca d’Italia 901.00.

[Tabelle]



Die Generalver-
ſammlung der Bayeriſchen Celluloidwaaren-
Fabrik vorm. Albert Wacker
, A.-G., genehmigte
einſtimmig durch fünf Aktionäre mit 397 Stimmen alle
Anträge des Aufſichtsraths, darunter die ſofortige Aus-
zahlung von 13 Proz. Dividende und die beantragten
Statutenänderungen. Bei der Neuwahl des Aufſichts-
raths wurden die HH. Juſtizrath Hahn in Nürnberg,
Bankiers Theodor Klopfer und Max Klopfer in München
wieder- und Hr. Großhändler Theodor Schilling,
kgl. italieniſcher Konſul in Nürnberg, neugewählt.


Tägliches Geld
Prozent. — Aus Verwaltungskreiſen der Kaſſeler Treber-
trocknungsgeſellſchaft
wird die Dividende auf 25
bis 30 Proz., gegen 40 Proz. des Vorjahres, beziffert.

[Spaltenumbruch]

Die alte Bijou-
teriefirma Vial u. Weißborn
in Hanau ſtellte ihre
Zahlungen ein. Hiedurch wurden zwei kleinere Hanauer
Firmen, ſowie die Schriftgießereien von Roſe und Junge in
Offenbach in Schwierigkeiten mitgezogen Vial u. Weißborn
beſorgten die Wechſelgeſchäfte der vier Firmen. Die Paſſiva
betragen zuſammen 1¼ bis 1½ Mill. M. Hauptbe-
theiligt
ſei auch, wie verlautet, eine Münchener Bank-
firma
.


Die Kaſſeler Im-
mobilien-Geſellſchaft
, eine Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, iſt verkracht. Der Fall erregt großes Aufſehen
umſomehr, als auf Antrag des Magiſtrats als Konkurs-
gläubiger das Gericht das Konkursverfahren eröffnete.


Der Aufſichtsrath
der La Veloce beruft eine ordentliche Hauptverſammlung
auf den 14. April ein. Der jetzt fertiggeſtellte Abſchluß
ergibt weder einen Nutzen noch einen Verluſt, was eine
weſentliche Beſſerung gegen 1898 bedeutet, wo be-
kanntlich ein anſehnlicher Fehlbetrag auf neue Rechnung
vorgetragen werden mußte.



Produktenbörſen und Märkte.

Infolge des naßkalten
Wetters und ziemlich feſter Berichte von außerhalb war das
Angebot recht zurückhaltend bei ſchwacher Kaufluſt. Die an-
fängliche Beſſerung betrug eine Viertelmark im Lieferungs-
handel mit Weizen und Roggen, welche aber ſpäter wieder
verloren ging. Bei winzigem Umſatz war greifbare Waare
ſchwer verkäuflich. Auch Hafer war matt. Rüböl kaum
behauptet; 70er Spiritus hat ſeinen Preis auf 48.50 er-
höht, Umſatz 25,000 Zentner. Regneriſch.


Infolge der in der
ganzen Woche herrſchenden kalten Witterung verhielt ſich der Konſum
äußerſt zurückhaltend und konnte das faſt gänzliche Fehlen von Kauf-
ordres nicht ohne nachtheilige Wirkung auf den Markt bleiben. Die
Preiſe mußten ſich demgemäß, zumal in den letzten Tagen, eine nicht
unbeträchtliche Abſchwächung gefallen laſſen, dürften aber, ſobald der
Konſum erſt eingreift, dieſen Rückgang wieder einholen. 95proz.
Salpeter
. Man notirt freibleibend für Lieferung nach Wahl: Per
prompt M. 8.57½, März M. 8.57½, erſte Hälfte April M. 8.57½,
April M. 8.47½, April-Mitte Mai M. 8.35, Mai M. 8.15, Mai-Juni
M. 7.85, Juni-Juli M. 7.57½, September-Oktober M. 7.60, Januar-
Februar 1901 M. 7.80, Februar-März M. 7.90. Zahlung per Kaſſa
hier abzüglich 1 Proz. Dekort. Preiſe verſtehen ſich per 50 kg inkl.
Originalſäcke à 2 kg Tara.


(Baumwolle-Wochenbericht des Ver-
eins der am Baumwollhandel betheiligten Firmen in Ham-
burg
.) Infolge kleinerer Zufuhren als erwartet, verkehrte der Markt
wieder in feſterer Tendenz, bis gegen Schluß der Woche die Stimmung
ruhiger wurde, ohne indeſſen die Preiſe weſentlich zu beeinfluſſen.


Heutige Preiſe von
„Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer,
München. Zucker per März 10.12½, per April 10.20, per Mai 10.35,
per Juni 10.40, per Juli 10.47½, per Auguſt 10.45, per September
10.47½. Tendenz: Ruhig.


Heutige Preiſe von
„Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer,
München. Baumwolle per März 51½, per April 51⅜, per Mai
51.00, per Juni 50¾, per Juli 50¼, per Auguſt 50.00, per September
49¾. Tendenz: Matt.


Petroleum-
bericht
. Standard white loco 8.10 G. Tendenz: Still.


(Getreidewochenbericht.)
Auch die abgelaufene Woche zeigte ſehr feſte Stimmung für Weizen
und die Forderungen von Nordamerika und Argentinien haben
ſich weiter erhöht. Rußland, das anhaltend nur ſchwach mit
Offerten am Markt iſt, verlangt ebenfalls entſprechend höhere
Preiſe. Der Konſum hat ſich etwas lebhafter am Einkauf be-
theiligt. In Roggen war nur wenig Geſchäft, doch konnten ſich
die Preiſe gut behaupten. Gerſte: ſowohl Futter- als Braugerſte
ziemlich unverändert. Hafer: feſt und etwas höher. Mais: ſehr
feſt und weſentlich höher.


Getreidemarkt. Weizen per Frühjahr
7.74—7.78, per Mai-Juni 7.79—7.80. Mais per Mai-Juni 5.64—5.65.
Hafer per Frühjahr 5.32—5.33.


Getreidemarkt. Weizen auf Ter-
mine feſt, per April 7.58—7.59, per Oktober 7.81—7.82. Mais
per Mai 5.35—5.36. Hafer per April 4.97—4.98. Wetter: Regen.


Rüböl per März 60.00, per April
60.25, per Mai-Auguſt 60.20, per September-Dezember 61.25. Tendenz:
Feſt. — Spiritus per März 37.50, per September-Dezember 36.00.
Tendenz: Behauptet. — Zucker per März 30.30, per Okt.-Januar 28.25.
Tendenz: Feſt. — Mehl per März 25.90, per April 26.25, per März-
Juni 26.75, per Mai-Auguſt 27.00. Tendenz: Feſt. — Weizen per
März 19.90, per April 20.00, per Mai-Juni 20.50, per Mai-Auguſt
20.80. Tendenz: Feſt. — Roggen per März 13.50, per April 13.60,
per Mai-Juni 13.70, per Mai-Auguſt 14.00. Tendenz: Behauptet. —
Wetter: Regen.


Petro-
leummarkt
. (Schlußbericht.) Raffinirtes Type weiß loco 22¼ bez.
u. Br., per März 22¼ Br., per April 22¼ Br., per Mai 22½ Br.
Tendenz: Weichend. — Getreidemarkt. Weizen ſteigend, Roggen
behauptet, Hafer behauptet, Gerſte behauptet.


Produktenbericht.
Weizen geſchäftslos, Roggen auf Termine —, per Mai 131.00. Rüböl
loco 29⅜.


Javazucker 96¾ 12¼.


Getreidemarkt feſt, Preiſe unver-
ändert. Von ſchwimmendem Getreide Weizen Tendenz zugunſten der
Verkäufer; Gerſte träge; Mais feſt, aber ruhig. Fremde Zufuhren an
Weizen 37,342, Gerſte 190, Hafer 79,564 Quarters. Wetter: Naßkalt.


Metall-Börſe. Kupfer
Chili-Bars Caſh 78½, do. 3 Monate 75½. Zinn Straits Caſh 141.00,
do. 3 Monate 139¼. Blei, ſpaniſch 16⅝, do. engliſch —. Zink,
Ordinary Brands 21½, do. Special Brands —.


(Baumwolle.) Wochenbericht von
Gruning u. Co. Die Frage war in den letzten Tagen nicht ſo
gut wie in der vergangenen Woche, aber die Stimmung iſt trotz-
dem eine ſteigende geblieben und Notirungen aller Sorten haben
einen weiteren Aufſchlag erfahren. So ſind diejenigen ameri-
kaniſcher, braſilianiſcher und peruaniſcher Baumwolle bei Schluß
⅛—, diejenigen indiſcher Sorten , und endlich die
von Makos ⅛—¼ theurer wie letzten Freitag. Terminwaare iſt
im letzten Moment 9—12 Punkte höher für die nahen Monate
und 3—4 Punkte für die entfernteren. Die abfallende Bewegung
der gegenwärtigen Ernte im Innern des Südens hat den Markt,
der Spuren von Schwäche zeigte, wiederum angeſpornt. Außer-
dem wurde das Blankointereſſe etwas ängſtlich, wünſchte zu
kaufen, konnte aber keine Verkäufer finden. Dieſe Verhältniſſe
waren die Gründe für den Aufſchlag; andererſeits iſt es augen-
ſcheinlich, daß die Spinnerei die hohen Preiſe mit Mißtrauen zu
betrachten ſcheint und daß ſie daher nur von Hand zu Mund
kauft. Es iſt dies vielleicht ein gutes Zeichen für die Zukunft,
denn wenn Jedermann mit ſolcher Vorſicht handelt, ſo werden
wir auch ſpäterhin keinen Krach haben! Man ſagt, daß die Vor-
bereitungen für die kommende Ernte ſehr vorgeſchritten ſeien,
allein man muß dieſe Berichte mit etwas Rückhalt entgegen-
nehmen, denn viele Leute ſind für die entfernten Monate in
Blanko gegangen und verbreiten daher natürlich alle dieſe wunder-
baren Gerüchte, welche es immerhin noch zu früh iſt, als der
Wahrheit gemäß anzunehmen.

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[7/0007] Nr. 77. München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 20. März 1900. derſelben in größtem Maßſtab Rechnung tragen zu können, hat die Geſellſchaft gegen Ende des vorigen Geſchäftsjahres für Deutſchland die ausſchließliche Lizenz auf das engliſche Patent Stone für elektriſche Beleuchtung von Eiſenbahnwagen mittelſt unter jedem Wagen angebrachter Accumulatoren- batterien und von einer Wagenachſe angetriebener Dynamo- maſchine erworben. Es ſind bereits zwei Eiſenbahnzüge in Preußen mit dieſer Beleuchtungseinrichtung verſehen worden, die probeweiſe Einrichtung eines Waggons der bayeriſchen Staatseiſenbahnen ſteht bevor. — Das Aktienkapital wurde im Berichtsjahr von 3 Mill. M. auf 4.5 Mill. M. erhöht und das hiebei erzielte Agio von 285,282 M. der Reſerve überwieſen. Der Reingewinn betrug 633,113 M. (i. V. 514,064 M.) und ſoll folgende Verwendung finden: Reſerve 30,713 M. (24,941 M. i. V.), Spezialreſerve 60,000 M. (100,000 M.), Tantiemen 103,734 M. (112,787 M.), Grati- fikationen 10,000 M. (10,000 M.), 11 Proz. Dividende 412,500 M. (247,500 M.). Auf neue Rechnung werden 16,164 M. vorgetragen. Die Geſammtreſerven betragen nun- mehr 618,310 M. * Magdeburger Privatbank. Im Jahr 1899 be- trug der Geſammtgewinn 2,262,752 M. (i. V. 2,204,099 M.). Für Handlungsunkoſten waren 569,830 M. (i. V. 520,689 Mark) zu kürzen, die Abſchreibungen betragen auf Bank- gebäude 30,000 M. (i. V. 100,000 M.), auf Inventar 10,695 Mark (i. V. 11,237 M.), auf Kontokorrentkonto 334,610 M. (i. V. 107,876 M.), ſo daß ein Reingewinn von 1,317,616 Mark (i. V. 1,464,296 M.) verfügbar iſt, der wie folgt ver- wendet werden ſoll: Zum Reſervefonds 65,881 M. (i. V. 73,215 M.), Tantieme an den Aufſichtsrath 65,881 M. (i. V. 73,215 M.), 6 Proz. Dividende mit 1,080,000 M. (i. V. 6½ Proz. gleich 1,170,000 M.), zum Beamtenunterſtützungs- fonds 5000 M., Uebertrag auf Dispoſitionsfonds 100,855 M. (i. V. 147,867 M.). * Frankfurter Transport-Unfall- und Glas- Verſicherungs-Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M. Der Reingewinn pro 1899 beziffert ſich auf 565,000 M. (gegen 517,000 M. i. V.). Der Aufſichtsrath beſchloß, der Generalverſammlung eine Dividende von 26 Proz. (gegen 24 Proz. i. V.) zur Vertheilung vorzuſchlagen. Für Reſerve, Dotirungen und Abſchreibungen ſollen 100,000 M. verwendet werden. * Sangerhäuſer Aktien-Maſchinenfabrik und Eiſengießerei. Die Sangerhäuſer Aktien-Maſchinenfabrik erzielte im Jahre 1899 einen Gewinn von 559,182 M. (i. V. 547,520 M.), davon abſorbiren Abſchreibungen 60,000 M., Tantiemen 99,522 M. (97,199 M.), Gratifikationen 50,000 Mark (40,000 M.), die Dividende beträgt, wie im Vor- jahre, 22½ Proz. Es wird vorgeſchlagen, das Aktienkapital um 550,000 M. auf 2,100,000 M. zu erhöhen, behufs Stärkung der Betriebsmittel und Einſchränkung des Bankkredits. * Steinkohlenbergwerk Nordſtern. Der Aufſichts- rath beſchloß, nach 1⅛ Millionen Abſchreibungen und 300,000 M. Rücklagen eine Dividende von 16 Proz. in Vorſchlag zu bringen, gegen 14 Proz. im Vorjahre. Der Ueberſchuß pro Januar d. J. beträgt 508,841 M., gegen 376,447 M. im Vorjahre (beide Ziffern einſchließlich der Ausbeutung von Zeche Moltke). Die Ausſichten für das laufende Jahr werden als durchaus günſtig bezeichnet. * „Kette“, deutſche Elbſchiffahrtsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft erzielte in 1899 1,135,119 M. (i. V. 749,189 Mark) Bruttogewinn. Nach 695,955 M. (i. V. 516,149 M.) Abſchreibungen bleiben als Reingewinn 439,165 M. (i. V. 233,040 M.), woraus 5½ Proz. Dividende gegen vor- jährige 3 Proz. vertheilt werden. * Frachtermäßigung für die Einfuhr von öſterreichiſchem Petroleum. Inhaltlich einer an die Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern ergangenen Entſchließung des kgl. Staatsminiſteriums des kgl. Hauſes und des Aeußern vom 4. März d. J. wurde die General- direktion der kgl. bayer. Staatseiſenbahnen ermächtigt, die Frachtermäßigungen, welche in jüngſter Zeit auf den bayeriſchen Staatseiſenbahnen in gewiſſen Verkehrsbeziehungen zugunſten des rumäniſchen Petroleums zur Durchführung gelangt ſind, unter gleichen Verhältniſſen auf Petroleum öſterreichiſchen Urſprungs zur Anwendung zu bringen. Auf den bayeriſchen Staatseiſenbahnen ſind für ruſſiſches Petroleum beſondere Frachtermäßigungen nicht eingeführt, vielmehr beruht der Ausnahmetarif für die Beförderung von ruſſiſchem Petroleum über die Grenzſtationen Eydtkuhnen, Proſtken, Illowo, Thorn und Sosnowice vom 5. Oktober 1897 auf beſonderen ſeitens der preußiſchen und ſächſiſchen Staatseiſenbahnen eingeräumten Vorzugstaxen und enthält Frachtermäßigungen nur für das oſtelbiſche Gebiet einſchließlich Dresden, Leipzig, Halle und Magdeburg. Von einer Begünſtigung der Einfuhr des ruſſiſchen Petroleums gegenüber derjenigen öſterreichiſchen Petroleums von Seiten der kgl. bayer. Staatseiſenbahnen kann darum, wie die „Bayer. Handelszig.“ anführt, nicht die Rede ſein. * Società Immobiliare. Mailand, 17. März. Der Bericht der Società Immobiliare für das abgelaufene Geſchäftsjahr zählt zunächſt die verhältnißmäßig nur geringen Veränderungen auf, die ſich in der Bilanz vom 31. Dezember im Vergleich mit der am 31. Juli 1899 aufgemachten ergaben, und erwähnt alsdann die inzwiſchen bereits von Erfolg ge- krönten Maßregeln der neuen Leitung, um die Verwaltung zu vereinfachen und die noch nothleidenden Beleihungen ſo raſch als möglich abzuſtoßen. Da mehrere bedeutende Streit- ſachen inzwiſchen einem befriedigenden Ende zugeführt werden konnten, wurde von dem hiefür ſeinerzeit geſchaffenen beſon- deren Fonds eine Million abgezweigt und zur Bildung einer „Garantie-Reſerve gegen die Schwankungen des Goldauf- geldes“ verwendet; bekanntlich muß der Dienſt der Obli- gationen in dieſem Metall geleiſtet werden. Außerdem be- ſteht noch die Rücklage in Höhe von 1,043,380 L. für un- vorhergeſehene Ausfälle in der Liquidation der „alten Sün- den“. An Zinſen für Hypotheken und Staatspapiere wurden vereinnahmt 1,026,882 L. Rückzahlungen erbrachten 128,860 L. und Miethen aus dem Häuſerbeſitz 1,030,041 L. Dem ſtehen gegenüber Steuern 643,298 L., Verwaltungsſpeſen 259,022 L. und Obligationsdienſt 747,400 L., ſo daß ſich ein Reingewinn von 536,062 L. ergibt. Hievon werden der ordentlichen Rück- lage 26,803 L. überwieſen, die Aktionäre erhalten 2½ Proz. Dividende mit 465,662 L., der Aufſichtsrath 25,462 L. Tan- tieme und reſtige 18,133 L. werden auf neue Rechnung vor- getragen. * Konkurſe in Bayern. Steinbruchbeſitzer Georg Michael Däſchler von Langenaltheim; Konkursverwalter kgl. Gerichtsvollzieher Karl Krämer in Pappenheim. Anmelde- friſt 11. Juni 1900; Prüfungstermin 26. Juni. Fondsbörſen vom 19. März. ⚹ Berlin, 2 Uhr 15 Min. Tel. Die Woche er- öffnete in feſter Tendenz für Montanwerthe, beſonders für Harpener, Konſolidation und Hibernia herrſchte erhöhte Nachfrage. Man führte die Steigerung auf die zu erwartenden günſtigen Februarausweiſe zurück. Dannen- baum ſteigend auf die bevorſtehende Einführung der Differdinger Aktien. Der Bankenmarkt war gut preis- haltend angeſichts der zu Ende dieſes Monats fälligen Dividenden, ohne daß ſich jedoch ein Geſchäft auf dem genannten Gebiet entwickelte. Von ausländiſchen Fonds Spanier ⅝ Proz. gegen Samſtag höher auf Pariſer An- regung; ſonſtige Fonds ſtill. Der Markt im allgemeinen litt auch heute unter der ſtarken Nachfrage nach täglichem Geld bei 5½ Proz. und in Zuſammenhang damit wird befürchtet, daß Geld für Ultimozwecke zu erſchwerten Be- dingungen zu erhalten ſein werde. Eiſenbahnmarkt auch heute zumeiſt vernachläſſigt. Höher waren nur Trans- vaal. Amerikaner feſter, Canada erholend. Türkiſche Tabakaktien auf Dividende weſentlich höher. In der zweiten Börſenſtunde war der Verkehr durchweg ſtill. Kredit feſter auf Wien wegen theilweiſer Beendigung des Ausſtands der Kohlenarbeiter. Packetfahrt feſter. Privat- disconto 5⅜ Proz. Σ Frankfurt a. M., 6 Uhr 30 Min. Tel. Die Abend- börſe war ſtill und zumeiſt matter, Montanwerthe behauptet. Kreditaktien 235.30, Disconto-Kommandit-Antheile 197.30, Deutſche Bank 212.10, Berliner Handelsgeſellſchaft 173.10. Staatsbahn 138.50, Lombarden 28.80, Gotthard-Bahn 142.25, Schweiz. Zentralbahn 144.75, Schweiz. Nordoſtbahn 92.35, Schweiz. Jura-Simplon-Bahn 89.45, Schweiz. Union- bahn 80.15. 5 proz. Italiener 94.85, Spanier 72.10. Bochumer 279.80, Harpener 213.45, Harpener 232.60, Laurahütte 276.60, Hibernia 244.00. Waghäuſel 76.00, Hilpert 127.20, Braubach 100.30. * Hamburg, 19. März. Tel. Privatverkehr. Kreditaktien 235.00, Deutſche Bank 212.25 G., Hamburger Straßenbahn 182.25, Paketfahrt 128.30, Lübeck-Büchener 154.30. Tendenz: Behauptet. S. Paris, 19. März. Tel. Trotzdem die Spekulation heute mehr Realiſirungen vorgenommen hatte, war die Tendenz des Marktes im ganzen doch feſter. Beſonders Parketwerthe gut gehalten. * Amſterdam, 4 Uhr nachm. Tel. Fondskurſe: Oeſterreich. Silberrente 81⅞, öſterreich. Papierrente —, öſterreich. Goldrente —, ungar. Goldrente —, Ruſſen von 1873 —, Große ruſſiſche Eiſen- bahn —, II. Orientanleihe —, Türken (konvert.) 22⅞. — Wechſel auf Hamburg 59.15, auf Wien 49.00, auf London —. * Mailand, 19. März. Tel. Italieniſche 5 proz. Rente 100.97, Mittelmeerbahn 547.00, Meridionalbahn 736.00, Wechſel auf Paris 106.87, Wechſel auf Berlin 131.50, Banca d’Italia 901.00. ☉ Nürnberg, 19. März. Tel. Die Generalver- ſammlung der Bayeriſchen Celluloidwaaren- Fabrik vorm. Albert Wacker, A.-G., genehmigte einſtimmig durch fünf Aktionäre mit 397 Stimmen alle Anträge des Aufſichtsraths, darunter die ſofortige Aus- zahlung von 13 Proz. Dividende und die beantragten Statutenänderungen. Bei der Neuwahl des Aufſichts- raths wurden die HH. Juſtizrath Hahn in Nürnberg, Bankiers Theodor Klopfer und Max Klopfer in München wieder- und Hr. Großhändler Theodor Schilling, kgl. italieniſcher Konſul in Nürnberg, neugewählt. r. Berlin, 19. März. Tel. Tägliches Geld 5½ Prozent. — Aus Verwaltungskreiſen der Kaſſeler Treber- trocknungsgeſellſchaft wird die Dividende auf 25 bis 30 Proz., gegen 40 Proz. des Vorjahres, beziffert. t. Frankfurt, 19. März. Tel. Die alte Bijou- teriefirma Vial u. Weißborn in Hanau ſtellte ihre Zahlungen ein. Hiedurch wurden zwei kleinere Hanauer Firmen, ſowie die Schriftgießereien von Roſe und Junge in Offenbach in Schwierigkeiten mitgezogen Vial u. Weißborn beſorgten die Wechſelgeſchäfte der vier Firmen. Die Paſſiva betragen zuſammen 1¼ bis 1½ Mill. M. Hauptbe- theiligt ſei auch, wie verlautet, eine Münchener Bank- firma. r. Kaſſel, 19. März. Tel. Die Kaſſeler Im- mobilien-Geſellſchaft, eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, iſt verkracht. Der Fall erregt großes Aufſehen umſomehr, als auf Antrag des Magiſtrats als Konkurs- gläubiger das Gericht das Konkursverfahren eröffnete. γ. Mailand, 19. März. Tel. Der Aufſichtsrath der La Veloce beruft eine ordentliche Hauptverſammlung auf den 14. April ein. Der jetzt fertiggeſtellte Abſchluß ergibt weder einen Nutzen noch einen Verluſt, was eine weſentliche Beſſerung gegen 1898 bedeutet, wo be- kanntlich ein anſehnlicher Fehlbetrag auf neue Rechnung vorgetragen werden mußte. Produktenbörſen und Märkte. * Berlin, 19. März. Tel. Infolge des naßkalten Wetters und ziemlich feſter Berichte von außerhalb war das Angebot recht zurückhaltend bei ſchwacher Kaufluſt. Die an- fängliche Beſſerung betrug eine Viertelmark im Lieferungs- handel mit Weizen und Roggen, welche aber ſpäter wieder verloren ging. Bei winzigem Umſatz war greifbare Waare ſchwer verkäuflich. Auch Hafer war matt. Rüböl kaum behauptet; 70er Spiritus hat ſeinen Preis auf 48.50 er- höht, Umſatz 25,000 Zentner. Regneriſch. * Hamburg, 17. März. Chile-Salpeter. Infolge der in der ganzen Woche herrſchenden kalten Witterung verhielt ſich der Konſum äußerſt zurückhaltend und konnte das faſt gänzliche Fehlen von Kauf- ordres nicht ohne nachtheilige Wirkung auf den Markt bleiben. Die Preiſe mußten ſich demgemäß, zumal in den letzten Tagen, eine nicht unbeträchtliche Abſchwächung gefallen laſſen, dürften aber, ſobald der Konſum erſt eingreift, dieſen Rückgang wieder einholen. 95proz. Salpeter. Man notirt freibleibend für Lieferung nach Wahl: Per prompt M. 8.57½, März M. 8.57½, erſte Hälfte April M. 8.57½, April M. 8.47½, April-Mitte Mai M. 8.35, Mai M. 8.15, Mai-Juni M. 7.85, Juni-Juli M. 7.57½, September-Oktober M. 7.60, Januar- Februar 1901 M. 7.80, Februar-März M. 7.90. Zahlung per Kaſſa hier abzüglich 1 Proz. Dekort. Preiſe verſtehen ſich per 50 kg inkl. Originalſäcke à 2 kg Tara. † Hamburg, 17. März. (Baumwolle-Wochenbericht des Ver- eins der am Baumwollhandel betheiligten Firmen in Ham- burg.) Infolge kleinerer Zufuhren als erwartet, verkehrte der Markt wieder in feſterer Tendenz, bis gegen Schluß der Woche die Stimmung ruhiger wurde, ohne indeſſen die Preiſe weſentlich zu beeinfluſſen. i Hamburg, 19. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von „Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer, München. Zucker per März 10.12½, per April 10.20, per Mai 10.35, per Juni 10.40, per Juli 10.47½, per Auguſt 10.45, per September 10.47½. Tendenz: Ruhig. k Hamburg, 19. März, 3 Uhr — Min. Tel. Heutige Preiſe von „Alexander Jahn u. Co., Hamburg“, mitgetheilt von Hrn. Albert Kaiſer, München. Baumwolle per März 51½, per April 51⅜, per Mai 51.00, per Juni 50¾, per Juli 50¼, per Auguſt 50.00, per September 49¾. Tendenz: Matt. * Bremen, 19. März, 2 Uhr 36 Min. nachm. Tel. Petroleum- bericht. Standard white loco 8.10 G. Tendenz: Still. G. Mannheim, 17. März. (Getreidewochenbericht.) Auch die abgelaufene Woche zeigte ſehr feſte Stimmung für Weizen und die Forderungen von Nordamerika und Argentinien haben ſich weiter erhöht. Rußland, das anhaltend nur ſchwach mit Offerten am Markt iſt, verlangt ebenfalls entſprechend höhere Preiſe. Der Konſum hat ſich etwas lebhafter am Einkauf be- theiligt. In Roggen war nur wenig Geſchäft, doch konnten ſich die Preiſe gut behaupten. Gerſte: ſowohl Futter- als Braugerſte ziemlich unverändert. Hafer: feſt und etwas höher. Mais: ſehr feſt und weſentlich höher. * Wien, 19. März. Tel. Getreidemarkt. Weizen per Frühjahr 7.74—7.78, per Mai-Juni 7.79—7.80. Mais per Mai-Juni 5.64—5.65. Hafer per Frühjahr 5.32—5.33. * Budapeſt, 19. März. Tel. Getreidemarkt. Weizen auf Ter- mine feſt, per April 7.58—7.59, per Oktober 7.81—7.82. Mais per Mai 5.35—5.36. Hafer per April 4.97—4.98. Wetter: Regen. * Paris, 19. März. Tel. Rüböl per März 60.00, per April 60.25, per Mai-Auguſt 60.20, per September-Dezember 61.25. Tendenz: Feſt. — Spiritus per März 37.50, per September-Dezember 36.00. Tendenz: Behauptet. — Zucker per März 30.30, per Okt.-Januar 28.25. Tendenz: Feſt. — Mehl per März 25.90, per April 26.25, per März- Juni 26.75, per Mai-Auguſt 27.00. Tendenz: Feſt. — Weizen per März 19.90, per April 20.00, per Mai-Juni 20.50, per Mai-Auguſt 20.80. Tendenz: Feſt. — Roggen per März 13.50, per April 13.60, per Mai-Juni 13.70, per Mai-Auguſt 14.00. Tendenz: Behauptet. — Wetter: Regen. * Antwerpen, 19. März, 8 Uhr 20 Min. nachm. Tel. Petro- leummarkt. (Schlußbericht.) Raffinirtes Type weiß loco 22¼ bez. u. Br., per März 22¼ Br., per April 22¼ Br., per Mai 22½ Br. Tendenz: Weichend. — Getreidemarkt. Weizen ſteigend, Roggen behauptet, Hafer behauptet, Gerſte behauptet. * Amſterdam, 19. März, 4 Uhr. Tel. Produktenbericht. Weizen geſchäftslos, Roggen auf Termine —, per Mai 131.00. Rüböl loco 29⅜. * London, 19. März. Tel. Javazucker 96¾ 12¼. * London, 19. März. Tel. Getreidemarkt feſt, Preiſe unver- ändert. Von ſchwimmendem Getreide Weizen Tendenz zugunſten der Verkäufer; Gerſte träge; Mais feſt, aber ruhig. Fremde Zufuhren an Weizen 37,342, Gerſte 190, Hafer 79,564 Quarters. Wetter: Naßkalt. y London, 19. März, 2 Uhr. Tel. Metall-Börſe. Kupfer Chili-Bars Caſh 78½, do. 3 Monate 75½. Zinn Straits Caſh 141.00, do. 3 Monate 139¼. Blei, ſpaniſch 16⅝, do. engliſch —. Zink, Ordinary Brands 21½, do. Special Brands —. * Liverpool, 16. März. (Baumwolle.) Wochenbericht von Gruning u. Co. Die Frage war in den letzten Tagen nicht ſo gut wie in der vergangenen Woche, aber die Stimmung iſt trotz- dem eine ſteigende geblieben und Notirungen aller Sorten haben einen weiteren Aufſchlag erfahren. So ſind diejenigen ameri- kaniſcher, braſilianiſcher und peruaniſcher Baumwolle bei Schluß ⅛—[FORMEL], diejenigen indiſcher Sorten [FORMEL]—[FORMEL], und endlich die von Makos ⅛—¼ theurer wie letzten Freitag. Terminwaare iſt im letzten Moment 9—12 Punkte höher für die nahen Monate und 3—4 Punkte für die entfernteren. Die abfallende Bewegung der gegenwärtigen Ernte im Innern des Südens hat den Markt, der Spuren von Schwäche zeigte, wiederum angeſpornt. Außer- dem wurde das Blankointereſſe etwas ängſtlich, wünſchte zu kaufen, konnte aber keine Verkäufer finden. Dieſe Verhältniſſe waren die Gründe für den Aufſchlag; andererſeits iſt es augen- ſcheinlich, daß die Spinnerei die hohen Preiſe mit Mißtrauen zu betrachten ſcheint und daß ſie daher nur von Hand zu Mund kauft. Es iſt dies vielleicht ein gutes Zeichen für die Zukunft, denn wenn Jedermann mit ſolcher Vorſicht handelt, ſo werden wir auch ſpäterhin keinen Krach haben! Man ſagt, daß die Vor- bereitungen für die kommende Ernte ſehr vorgeſchritten ſeien, allein man muß dieſe Berichte mit etwas Rückhalt entgegen- nehmen, denn viele Leute ſind für die entfernten Monate in Blanko gegangen und verbreiten daher natürlich alle dieſe wunder- baren Gerüchte, welche es immerhin noch zu früh iſt, als der Wahrheit gemäß anzunehmen.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 77, 20. März 1900, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine77_1900/7>, abgerufen am 23.11.2024.