Allgemeine Zeitung, Nr. 80, 20. März 1848.[Spaltenumbruch]
Jahren aus einem Kloster in Florenz entfloh trat in Lausanne zur [irrelevantes Material]
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Jahren aus einem Kloſter in Florenz entfloh trat in Lauſanne zur [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jSupplement" n="1"> <floatingText> <body> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div n="3"> <div type="jArticle" n="4"> <p><pb facs="#f0015" n="1279"/><cb/> Jahren aus einem Kloſter in Florenz entfloh trat in Lauſanne zur<lb/> reformirten Kirche über, und verheirathete ſich da. Er iſt jetzt mit<lb/> Erlaubniß der Regierung zurückgekehrt. Das ſind Dinge die man noch<lb/> vor Jahr und Tag für unglaublich gehalten hätte wie die Emancipation<lb/> der Waldenſer in Piemont. Daneben breitet ſich der Unglaube und der<lb/> Atheismus in den höhern und mittlern Ständen immer weiter aus.<lb/> Unter hundert Katholiken findet man neunzig die im weſentlichen den<lb/> Anſichten Mazzini’s huldigen, wenn ſie auch nicht alle ſeine Conſe-<lb/><cb/> quenzen ziehen. Einzelne dagegen ſchließen ſich enger und feſter in dem<lb/> Kreis der ſtrengkatholiſchen Weltanſchauung ab, jedoch auch hier unter<lb/> den mannichfaltigſten Modificationen, viele mit Anerkenntniß der Ge-<lb/> wiſſensfreiheit, die faſt von allen Blättern gepredigt wird. Die niederſten<lb/> Stände werden hievon noch wenig berührt, ſie haben aber auch von den<lb/> politiſchen Veränderungen, z. B. vom Wort <hi rendition="#aq">costituzione,</hi> die aben-<lb/> teuerlichſten Vorſtellungen, und denken ſich meiſt darunter völlige Ge-<lb/> ſetzloſigkeit.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="2"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [1279/0015]
Jahren aus einem Kloſter in Florenz entfloh trat in Lauſanne zur
reformirten Kirche über, und verheirathete ſich da. Er iſt jetzt mit
Erlaubniß der Regierung zurückgekehrt. Das ſind Dinge die man noch
vor Jahr und Tag für unglaublich gehalten hätte wie die Emancipation
der Waldenſer in Piemont. Daneben breitet ſich der Unglaube und der
Atheismus in den höhern und mittlern Ständen immer weiter aus.
Unter hundert Katholiken findet man neunzig die im weſentlichen den
Anſichten Mazzini’s huldigen, wenn ſie auch nicht alle ſeine Conſe-
quenzen ziehen. Einzelne dagegen ſchließen ſich enger und feſter in dem
Kreis der ſtrengkatholiſchen Weltanſchauung ab, jedoch auch hier unter
den mannichfaltigſten Modificationen, viele mit Anerkenntniß der Ge-
wiſſensfreiheit, die faſt von allen Blättern gepredigt wird. Die niederſten
Stände werden hievon noch wenig berührt, ſie haben aber auch von den
politiſchen Veränderungen, z. B. vom Wort costituzione, die aben-
teuerlichſten Vorſtellungen, und denken ſich meiſt darunter völlige Ge-
ſetzloſigkeit.
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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