Allgemeine Zeitung, Nr. 83, 26. März 1900.Nr. 83. München, Montag Allgemeine Zeitung 26. März 1900. [Spaltenumbruch]
Leben theilt die "A. Abdztg." mit, daß RechtskonzipientDr. Bach von hier nebst zehn weiteren Angeklagten, darunter mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des Landgerichts München I zur Verhandlung kommen wird. Die Auklage gegen Dr. Bach lautet auf zwei Verbrechen der Anstiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur- gericht zur Verhandlung kommen. Amtliche Nachrichten. * Der Adelsmatrikel wurden einverleibt: der bayerische * Erblicher Adel. Dem kgl. Postrath Karl Berchem in * Erblicher Ritterstand. Der kgl. Oberforstrath Joseph * Orden. Dem kgl. italienischen Legationssekretär Grafen * Justizdienst. Der Oberamtsrichter Gottfried Lutz in * Notariat. Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe * Veterinärdienst. Der kgl. Vezirksthierarzt Karl Goß- * Postdienst. Der Postkassier Johann Baptist Huber in Letzte Nachrichten. * Milspe (Westfalen), 25. März. Amtlich wird ge- d. Paris, 26. März. Tel. Der Befehl, das Bataillon d. Paris, 26. März. Tel. Oberstleutnant Picquart * St. Petersburg, 25. März. Tel. Der Gehülfe * Athen, 24. März. Tel. Der Gesetzentwurf, durch Handel und Volkswirthschaft. * Pfälzische Bank. In der Aufsichtsrathssitzung * Bayerische Landwirthschaftsbank e. G. m. b. H. Der vom Vorstand für das Jahr 1899 erstattete Bericht * Kapitalserhöhungen. In Ergänzung unsrer tele- * Pfälzische Chamotte- und Thonwerke, A.-G. In der außerordentlichen Generalversammlung vom 24. März * Berein chemischer Fabriken in Mannheim. Nach dem soeben veröffentlichten Rechenschaftsbericht über das * Gebr. Hemmer, Maschinenfabrik Akt.-Ges. in Neidenfels (Pfalz). Man schreibt uns: Von der * Preußische Central-Bodenkredit-Aktiengesell- schaft. Der Verwaltungsrath beschloß, die Vertheilung einer * Mühlheimer Bank. Die Generalversammlung ge- * Dresdner Bankverein. In der Generalversamm- * Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengesellschaft Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anstalt, Reinickendorf-Düsseldorf. In der am Sonnabend ab- Nr. 83. München, Montag Allgemeine Zeitung 26. März 1900. [Spaltenumbruch]
Leben theilt die „A. Abdztg.“ mit, daß RechtskonzipientDr. Bach von hier nebſt zehn weiteren Angeklagten, darunter mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des Landgerichts München I zur Verhandlung kommen wird. Die Auklage gegen Dr. Bach lautet auf zwei Verbrechen der Anſtiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur- gericht zur Verhandlung kommen. Amtliche Nachrichten. * Der Adelsmatrikel wurden einverleibt: der bayeriſche * Erblicher Adel. Dem kgl. Poſtrath Karl Berchem in * Erblicher Ritterſtand. Der kgl. Oberforſtrath Joſeph * Orden. Dem kgl. italieniſchen Legationsſekretär Grafen * Juſtizdienſt. Der Oberamtsrichter Gottfried Lutz in * Notariat. Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe * Veterinärdienſt. Der kgl. Vezirksthierarzt Karl Goß- * Poſtdienſt. Der Poſtkaſſier Johann Baptiſt Huber in Letzte Nachrichten. * Milspe (Weſtfalen), 25. März. Amtlich wird ge- d. Paris, 26. März. Tel. Der Befehl, das Bataillon d. Paris, 26. März. Tel. Oberſtleutnant Picquart * St. Petersburg, 25. März. Tel. Der Gehülfe * Athen, 24. März. Tel. Der Geſetzentwurf, durch Handel und Volkswirthſchaft. * Pfälziſche Bank. In der Aufſichtsrathsſitzung * Bayeriſche Landwirthſchaftsbank e. G. m. b. H. Der vom Vorſtand für das Jahr 1899 erſtattete Bericht * Kapitalserhöhungen. In Ergänzung unſrer tele- * Pfälziſche Chamotte- und Thonwerke, A.-G. In der außerordentlichen Generalverſammlung vom 24. März * Berein chemiſcher Fabriken in Mannheim. Nach dem ſoeben veröffentlichten Rechenſchaftsbericht über das * Gebr. Hemmer, Maſchinenfabrik Akt.-Geſ. in Neidenfels (Pfalz). Man ſchreibt uns: Von der * Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſell- ſchaft. Der Verwaltungsrath beſchloß, die Vertheilung einer * Mühlheimer Bank. Die Generalverſammlung ge- * Dresdner Bankverein. In der Generalverſamm- * Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengeſellſchaft Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anſtalt, Reinickendorf-Düſſeldorf. In der am Sonnabend ab- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0007" n="7"/><fw place="top" type="header">Nr. 83. <hi rendition="#b">München, Montag Allgemeine Zeitung</hi> 26. März 1900.</fw><lb/><cb/> Leben theilt die „A. Abdztg.“ mit, daß Rechtskonzipient<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Bach von hier nebſt zehn weiteren Angeklagten, darunter<lb/> mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des<lb/> Landgerichts München <hi rendition="#aq">I</hi> zur Verhandlung kommen wird.<lb/> Die Auklage gegen <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Bach lautet auf zwei Verbrechen der<lb/> Anſtiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die<lb/> Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur-<lb/> gericht zur Verhandlung kommen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Amtliche Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* Der <hi rendition="#b">Adelsmatrikel</hi> wurden einverleibt: der bayeriſche<lb/> Staatsangehörige, vortragender Rath im Reichsſchatzamt, Geheimer<lb/> Oberregierungsrath Wilhelm Nitter v. <hi rendition="#g">Henle</hi> in Berlin für ſeine<lb/> Perſon als Ritter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei<lb/> der Ritterklaſſe, ferner der Präſident des kgl. Oberlandesgerichts<lb/> Nürnberg, Philipp Otto Ritter v. <hi rendition="#g">Endres,</hi> für ſeine Perſon<lb/> als Nitter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei der<lb/> Nitterklaſſe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Erblicher Adel.</hi></head><lb/> <p>Dem kgl. Poſtrath Karl <hi rendition="#g">Berchem</hi> in<lb/> München wurde der erbliche Adel verliehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Erblicher Ritterſtand.</hi></head><lb/> <p>Der kgl. Oberforſtrath Joſeph<lb/><hi rendition="#g">Schultze</hi> in Augsburg wurde in den erblichen Ritterſtand des<lb/> Königreichs erhoben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Orden.</hi></head><lb/> <p>Dem kgl. italieniſchen Legationsſekretär Grafen<lb/> Joſeph <hi rendition="#g">Ancilotto</hi> wurde der Verdienſtorden vom hl. Michael<lb/> 3. Klaſſe verliehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Juſtizdienſt.</hi></head><lb/> <p>Der Oberamtsrichter Gottfried <hi rendition="#g">Lutz</hi> in<lb/> Fürth wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter dauernder<lb/> Dienſtunfähigkeit unter huldvollſter Anerkennung ſeiner lang-<lb/> jährigen treuen Dienſtleiſtung in den erbetenen Ruheſtand für<lb/> immer verſetzt; der Amtsrichter Joſeph <hi rendition="#g">Bill</hi> in Kemnath zum<lb/> Oberamtsrichter am Amtsgericht Fürth befördert, für dieſen der<lb/> Sekretär am Amtsgericht München <hi rendition="#aq">I</hi>, Georg <hi rendition="#g">Kartini,</hi> ernannt<lb/> und deſſen Stelle dem geprüften Nechtspraktikanten Karl <hi rendition="#g">Albrecht</hi><lb/> in München in proviſoriſcher Eigenſchaft verliehen; auf die ſich<lb/> erledigende Stelle eines Handelsrichters bei der Kammer für<lb/> Handelsſachen am Landgericht Hof wurde der Handelsrichter<lb/> Fabrikant Kommerzienrath Hermann <hi rendition="#g">Jahreis</hi> in Hof wieder<lb/> ernannt. Der geprüfte Rechtspraktikant Amtsanwalt Johannes<lb/><hi rendition="#g">Würtz</hi> in Landau i. Pf. wurde zum Amtsrichter außer dem Status<lb/> am Amtsgericht Blieskaſtel ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Notariat.</hi></head> <p>Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe<lb/> Hans <hi rendition="#g">Hock</hi> in München wurde zum Notar ernannt und ihm das<lb/> Notariat Marktheidenfeld <hi rendition="#aq">II</hi> verliehen; der Rücktritt des Notars<lb/> Juſtizraths Auguſt <hi rendition="#g">Otto</hi> in München vom Amt wurde genehmigt<lb/> und ihm in huldvollſter Anerkennung ſeiner langjährigen aus-<lb/> gezeichneten Dienſtleiſtungen der Titel und der Rang eines<lb/> kgl. Geh. Hofraths gebührenfrei verliehen; das ſich hienach er-<lb/> ledigende Notariat München <hi rendition="#aq">VI</hi> dem Notar Otto v. <hi rendition="#g">Rücker</hi> in<lb/> Hof und das ſich hiedurch eröffnende Notariat Hof <hi rendition="#aq">II</hi> dem Notar<lb/> Karl <hi rendition="#g">Baur</hi> in Werneck auf ihr Anſuchen verliehen und der<lb/> gepr. Rechtspraktikant Notariatsgehülfe Andreas <hi rendition="#g">Wernhard</hi> in<lb/> München zum Notar in Werneck ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Veterinärdienſt.</hi></head> <p>Der kgl. Vezirksthierarzt Karl <hi rendition="#g">Goß-<lb/> mann</hi> von Neuſtadt a. S. wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend,<lb/> wegen Krankheit in den bleibenden Ruheſtand verſetzt und ihm<lb/> bei dieſem Anlaſſe die Anerkennung ſeiner langjährigen Dienſt-<lb/> leiſtungen ausgeſprochen, der Bezirksthierarzt Emil <hi rendition="#g">Weißgärber</hi><lb/> in Nabburg als pragmatiſcher Bezirksthierarzt ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Poſtdienſt.</hi></head> <p>Der Poſtkaſſier Johann Baptiſt <hi rendition="#g">Huber</hi> in<lb/> Augsburg wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend, wegen Krankheit<lb/> und dadurch bewirkter Dienſtesunfähigkeit unter Anerkennung<lb/> ſeiner langjährigen und treuen Dienſtleiſtungen in den dauernden<lb/> Ruheſtand verſetzt. Der Poſtoffizial Max <hi rendition="#g">Dilger</hi> in München<lb/> wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter Dienſtesunfähig-<lb/> keit auf die Dauer eines Jahres in den Ruheſtand verſetzt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Milspe</hi> (Weſtfalen), 25. März.</dateline> <p>Amtlich wird ge-<lb/> meldet: Vom Perſonenzug 410 auf der Strecke <hi rendition="#g">Hagen-<lb/> Elberfeld</hi> ſind bei Ausfahrt aus dem Bahnhof <hi rendition="#g">Milspe</hi><lb/> infolge vorzeitiger Umſtellung einer Weiche fünf Wagen ent-<lb/> gleist. Ein Reiſender wurde <hi rendition="#g">leicht verletzt.</hi> Der Perſonen-<lb/> verkehr wird durch Umleitung der Züge und durch Umſteigen<lb/> der Reiſenden aufrechterhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">Paris,</hi> 26. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der Befehl, das Bataillon<lb/> der Fremdenlegion, das in Oran auf einem Paketboot bereits<lb/> nach <hi rendition="#g">Madagascar</hi> eingeſchifft war, zurückzuhalten, ruft große<lb/> Aufregung hervor, da dadurch die Gerüchte über Verwicklungen<lb/> mit Marokko beſtätigt werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">Paris,</hi> 26. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Oberſtleutnant <hi rendition="#g">Picquart</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Neinach</hi> haben das „Echo de Paris“ wegen eines<lb/> Artikels, worin ſie wiederholt als Verräther hingeſtellt werden,<lb/> gerichtlich belangt. Der Prozeß iſt auf den 23. Mai an-<lb/> beraumt worden. <hi rendition="#g">Labori</hi> wird namens der Kläger be-<lb/> deutenden Schadenerſatz fordern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 25. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der Gehülfe<lb/> des Staatsſekretärs für Finnland, Generalleutnant <hi rendition="#g">Procope,</hi><lb/> iſt auf ſeine Bitte unter Beförderung zum General der<lb/> Infanterie <hi rendition="#g">ſeines Poſtens enthoben</hi> worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Athen,</hi> 24. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der Geſetzentwurf, durch<lb/> welchen der <hi rendition="#g">Oberbefehl über das Heer</hi> dem <hi rendition="#g">Kron-<lb/> prinzen</hi> übertragen wird, iſt in der <hi rendition="#g">Kammer in dritter<lb/> Leſung</hi> nach lebhafter Erörterung <hi rendition="#g">angenommen</hi> worden.<lb/> — Der Miniſter des öffentlichen Unterrichts, <hi rendition="#g">Eftarias,</hi> hat<lb/> ſeine <hi rendition="#g">Entlaſſung</hi> gegeben.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Handel und Volkswirthſchaft.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Pfälziſche Bank.</hi></head><lb/> <p>In der Aufſichtsrathsſitzung<lb/> vom 24. <hi rendition="#aq">er.</hi> kam der Geſchäftsbericht pro 1899 zur Vor-<lb/> lage. Derſelbe ſpricht ſich im <hi rendition="#g">allgemeinen</hi> über die<lb/><hi rendition="#g">Entwicklung</hi> des Geſchäfts und die erzielten Reſultate<lb/><hi rendition="#g">zufriedenſtellend</hi> aus. — Die Umſätze zeigen bei<lb/> 6938 Mill. M. ein Mehr von 915 Millionen gegen das<lb/> Vorjahr. Bei einem durchſchnittlich dividendenberechtigten<lb/> Aktienkapital von 38,600,000 M. beträgt der <hi rendition="#g">Reingewinn</hi><lb/> 4,746,177 M. gegen 4,171,074 M. im Jahr 1898 bei 31,824,800<lb/> Mark Aktienkapital. Der Aufſichtsrath beantragte den<lb/> nach Abzug der ſtatuten- und vertragsmäßigen Tantiemen<lb/> verbleibenden <hi rendition="#g">Gewinn</hi> zu verwenden wie folgt: 3,088,000<lb/> Mark zur Zahlung einer 8 proz. <hi rendition="#g">Dividende</hi> (wie im<lb/> Vorjahre), 169,996 M. zu Abſchreibungen auf Haus-,<lb/> Mobiliar- und Lagerhauskonto, 250,000 M. zur Dotirung<lb/> der Spezialreſerve, 175,000 M. zur Ueberweiſung an den<lb/> Delkrederefonds, 90,000 M. Zuweiſung der Beamtenpenſions-<lb/> kaſſe und zu Gratifikationen an die Beamten, 7000 M.<lb/> zu gemeinnützigen Beiträgen und 152,784 M. zu Vortrag<lb/> auf neue Rechnung. Die Generalverſammlung findet am<lb/> 20. April ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Bayeriſche Landwirthſchaftsbank e. G. m. b. H.</hi></head><lb/> <p>Der vom Vorſtand für das Jahr 1899 erſtattete Bericht<lb/> verweist auf die der Entwicklung der Geſchäfte ungünſtigen<lb/> allgemeinen Geldverhältniſſe und betont die verminderte<lb/> Nachfrage nach tilgbaren Pfandbriefdarlehen. Der hiemit<lb/> verbundene Kursverluſt führte die Kreditſuchenden in<lb/> nicht wenigen Fällen dazu, untilgbare Baardarlehen zu<lb/><cb/> bevorzugen. (Für ſolche ſind indeſſen weſentlich höhere<lb/> Zinsbedingungen zu bewilligen oder Proviſionen u. ſ. w.<lb/> zu bezahlen. Anm. d. Red.) Wenn nun auch der Ge-<lb/> ſchäftsverkehr der Genoſſenſchaft ſich im Vergleich zum<lb/> Vorjahre vermindert hat, ſo vollzog ſich doch eine<lb/> verhältnißmäßig ganz befriedigende Fortentwicklung des<lb/> Geſchäfts. Von den 3056 Hypothekendarlehensanträgen<lb/> mit einem verlangten Darlehensbetrag von 21.15<lb/> Millionen Mark, ſowie von den aus dem Vorjahre<lb/> übernommenen Anträgen wurden 1202 Poſten mit<lb/> 7.15 Mill. M. genehmigt (1618 Geſuche mit 11.47 Mill.<lb/> Mark mußten <hi rendition="#g">abgelehnt</hi> werden), die nachgeſuchten<lb/> 16 Kommunaldarlehen mit 0.19 Mill. M. wurden ſämmt-<lb/> lich genehmigt. Aus den tabellariſchen Nachweiſen über<lb/> die Vertheilung der Darlehen nach ihrer Größe iſt er-<lb/> ſichtlich, daß der <hi rendition="#g">Schwerpunkt</hi> des von der Genoſſen-<lb/> ſchaft betriebenen Geſchäftes auf den <hi rendition="#g">mittleren</hi> Be-<lb/> trieben von 10—100 <hi rendition="#aq">ha</hi> ruht; wir finden hier eine Dar-<lb/> lehensſumme von 16.13 Mill. M., auf die <hi rendition="#g">kleineren</hi><lb/> Betriebe 1—10 <hi rendition="#aq">ha</hi> treffen 7.91 Mill. M. Darlehen, auf<lb/> Betriebe unter 1 <hi rendition="#aq">ha</hi> wurden im Geſammtbetrage von 0.13<lb/> Millionen Mark gegeben und auf Großbetriebe über<lb/> 100 <hi rendition="#aq">ha</hi> 0.34 Mill. M. — Aus dem Jahre 1898 gingen<lb/> 3238 Genoſſen mit 5696 Geſchäftsantheilen in das<lb/> Jahr 1899 über; das Jahr 1900 beginnt mit 4195 Mit-<lb/> gliedern mit 7369 Antheilen. Hievon ſind indeſſen <hi rendition="#g">nur</hi><lb/> 571 Mitglieder mit 841 Antheilen, <hi rendition="#g">ohne ein Dar-<lb/> lehen</hi> bei der Genoſſenſchaft betheiligt, ſo daß die<lb/> weitaus größte Auzahl der Perſonen <hi rendition="#g">zugleich als<lb/> Schuldner und Gläubiger</hi> bei der Genoſſenſchaft<lb/> fungiren. — Die Bank war an acht Zwangsverſteigerungen<lb/> betheiligt, mußte drei Anweſen einſteigern, und konnte eines<lb/> davon, wenn auch mit Verluſt, weiter veräußern. Der Bericht<lb/> bemerkt, daß die Zwangsverſteigerungen nachweisbar dem<lb/> unwirthſchaftlichen Gebahren der Beſitzer zur Laſt fallen.<lb/> Bei einem Eingangszoll an Zinſen und Annuitäten von<lb/> rund 900,000 M. waren bei Jahresſchluß rückſtändig rund<lb/> 50,000 M. Das abgelaufene Jahr wird im ganzen ge-<lb/> nommen, ſoweit die natürlichen Produktionsbedingungen<lb/> der Landwirthſchaft in Betracht kommen, als günſtig be-<lb/> zeichnet; zu beklagen waren indeſſen die durch das Hoch-<lb/> waſſer in einzelnen Gegenden entſtandenen Verluſte, die<lb/> Zunahme der Schädigungen durch die Maul- und Klauen-<lb/> ſeuche und der ſchließliche Rückgang der Getreidepreiſe.<lb/> (Die Behauptung, daß trotz guter Qualität das Getreide,<lb/> insbeſondere Gerſte, <hi rendition="#g">nahezu unverkäuflich</hi> geworden<lb/> ſei, dürfte doch <hi rendition="#g">viel</hi> zu weit gehen. Anm. d. Red.). In<lb/> Bezug auf die angeführten ungünſtigen Momente mußte<lb/> die Bank auf die in <hi rendition="#g">größerer</hi> Anzahl eingekommenen<lb/> Geſuche um Stundung der Annuitäten Nachſicht gewähren.<lb/> Der <hi rendition="#g">Pfandbrief-Umlauf</hi> (3½ proz. Titres) ſteigerte<lb/> ſich von 15.93 Mill. M. auf 22.08 Mill. M. — Das<lb/><hi rendition="#g">Gewinn- und Verluſtkonto</hi> ſetzt ſich wie folgt zu-<lb/> ſammen: Vortrag 45 M. (85 M.), <hi rendition="#g">Staatszuſchuß</hi><lb/> zu den Speſen 40,000 M. (40,000 Mark), Hypotheken-<lb/> Darlehenszinſen 818,962 M. (496,125 M. i. V.), Kommunal-<lb/> darlehenszinſen 31,038 M. (17,638 M. i. V.), Konto-<lb/> korrentzins 2337 M. (859 M. i. V.), Effektenerträgniß<lb/> 3044 M. (10,795 M. i. V.). (Von den Effekten-<hi rendition="#g">Zinſen</hi><lb/> mit 14,587 M. wurde der <hi rendition="#g">Kursverluſt</hi> mit 11,543 M.<lb/> in Abzug gebracht, wodurch vorgenanntes Erträgniß ent-<lb/> ſtanden iſt.) Wechſelkonto 40,885 M. (28,672 M. i. Vorj.)<lb/><hi rendition="#g">Dagegen</hi> wurden <hi rendition="#g">bezahlt:</hi> Zinſen auf den Staats-<lb/> vorſchuß von 4 Mill. M. im Betrag von 90,000 M.<lb/> (64,458 M. i. V.), Pfandbriefzinſen 679,999 M. (391,996<lb/> Mark i. V.), Unkoſten 95,694 M. (95,544 M. i. V.), ſo<lb/> daß ein <hi rendition="#g">Reingewinn</hi> von 70,620 M. (42,178 M. i. V.)<lb/> verblieb. Nach Beſchluß der Generalverſammlung findet<lb/> derſelbe folgende Verwendung: Reſerve 7057 M. (4209 M.<lb/> i. V.), nichtgarantirte Tantieme 1940 M. (631 M. i. V.),<lb/> 4 proz. <hi rendition="#g">Verzinſung</hi> der Geſchäftsantheile 27,274 M.<lb/> (16,592 M. i. V.), Abſchreibung auf Mobiliar 1453 M.<lb/> (700 M. i. V.), Dotirung des Penſionsfonds 3000 M.<lb/> (i. V. 0), Schaffung eines Grundſtock-Reſervefonds 6000 M.<lb/> (0 i. V.) und zum Spezialreſervefonds 23,000 M. (i. V.<lb/> 20,000 M.). Es verbleiben dann noch 894 M. zu einem<lb/> Vortrag.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Kapitalserhöhungen.</hi></head><lb/> <p>In Ergänzung unſrer tele-<lb/> graphiſchen Meldungen ſchreibt man uns aus <hi rendition="#g">Mannheim:</hi><lb/> In der am Samſtag ſtattgehabten außerordentlichen General-<lb/> verſammlung der <hi rendition="#g">Brauereigeſellſchaft Eichbaum vorm.<lb/> Hofmann in Mannheim</hi> wurde die zwecks Ausführung<lb/> neuer Banten beantragte Erhöhung des Aktienkapitals um<lb/> 400,000 M. auf 3 Mill. M. genehmigt. Die neuen Aktien<lb/> ſind vom 1. Oktober 1899 gleich den alten dividendenberechtigt<lb/> und ſollen zum größten Theil den alten Aktionären zum<lb/> Kurſe von 145 Proz. angeboten werden. Ferner wurde in<lb/> der Generalverſammlung die Abſicht ausgeſprochen, die Ein-<lb/> führung der bisher an der Mannheimer Börſe notirten Aktien<lb/> auch in Frankfurt zu beantragen. — In der Generalverſamm-<lb/> lung der <hi rendition="#g">Credit- und Depoſitenbank Zweibrücken,</hi><lb/> in der die Dividende pro 1899 auf 8 Proz. (wie im Vorjahr)<lb/> feſtgeſetzt wurde, nahmen die Aktionäre den vom Aufſichts-<lb/> rath geſtellten Antrag an, mit Rückſicht auf die Erweiterung<lb/> des Geſchäftskreiſes das Aktienkapital von 3 Mill. M. auf<lb/> 5 Mill. M. zu erhöhen. Von den neuen 2 Mill. M. ſollen<lb/> vorläufig nur für 1 Mill. M. Aktien ausgegeben werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Pfälziſche Chamotte- und Thonwerke, A.-G.</hi></head><lb/> <p>In der außerordentlichen Generalverſammlung vom 24. März<lb/> der Pfälziſchen Chamotte- und Thonwerke Eiſenberg wurde der<lb/><hi rendition="#g">Erwerb</hi> der <hi rendition="#g">Chamottefabrik</hi> von <hi rendition="#g">Schiffer u. Kircher,<lb/> Grünſtadt, genehmigt</hi> und die <hi rendition="#g">Erhöhung des<lb/> Aktienkapitals</hi> auf 1.4 Mill. M. beſchloſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Berein chemiſcher Fabriken in Mannheim.</hi></head><lb/> <p>Nach dem ſoeben veröffentlichten Rechenſchaftsbericht über das<lb/> Geſchäftsjahr 1899 beträgt der Brutto-Betriebsüberſchuß<lb/> 1,530,017 M. (i. V. 1,363,351 M.), wovon für Sconti, Provi-<lb/> ſionen ꝛc. 139,165 M. (112,815 M.), an Generalunkoſten<lb/> 132,061 M. (131,445 M.), an Zinſen auf Partialſchuldſcheine<lb/> 14,062 M. (15,187 M.), für verſchiedene Buchabſchreibungen<lb/> 2763 M. (1104 M.) und für Ernenerung an Apparaten,<lb/> ſowie Einrichtungen 16,878 M. abgehen, ſo daß 1,225,085 M.<lb/> und nach Abſetzung der ſtatutenmäßigen 5 proz. Amortiſation<lb/> auf Immobilien und Apparate im Betrag von 172,302 M.<lb/> (181,383 M.) ein Reingewinn von 1,052,783 M. (1,021,414<lb/> Mark) verbleibt. Hieraus finden ſtatutengemäß folgende<lb/> Ueberweiſungen und Ausführungen ſtatt: 5 Proz. Dividende<lb/> auf das werbende Kapital von 4,000,000 M. im Betrag von<lb/> 200,000 M., weitere 5 Proz. Amortiſation auf Immobilien<lb/> und Apparate und 100,554 M. (82,354 M.) als Tantieme<lb/> an den Aufſichtsrath und Vorſtand. Der Reſt von 579,926<lb/> Mark wird durch den Vortrag aus 1898 um 100,000 M.<lb/><cb/> auf 679,926 M erhöht, die zur Verfügung der Generalver-<lb/> ſammlung bleiben. Es wird ſeitens des Vorſtands beantragt,<lb/> 28.000 M. (26,000 M.) für Gratiſikationen an Beamte und<lb/> Arbeiter und 6926 M. (7938 M.) für Wohlfahrtseinrichtungen<lb/> zur Verfügung des Vorſtands zu ſtellen, ſowie 15,000 M.<lb/> (15,000 M.) zur Dispoſition des Auſſichtsraths dem Unter-<lb/> ſtützungskonto zuzuweiſen. Von den verbleibenden 630,000 M.<lb/> ſollen 50,000 M (100,000 M.) zu Verſuchen bereitgeſtellt,<lb/> 100,000 M. (47,000 M.) zu Extraabſchreibungen auf veraltete<lb/> Fabrikeinrichtungen und 20,000 M zur Verlegung und Ueber-<lb/> nahme der durch Wolgelegen (Baden) (wo die Geſellſchaft<lb/> eine Fabrik beſitzt) führenden Staatsſtraße verwendet werden.<lb/> Von dem Reſt von 460,000 M ſoll eine weitere Dividende von<lb/> 7 ½ Proz mit 300,000 M ausgekehrt werden, ſo daß für<lb/> das Geſchäftsjahr 1899 eine Divideude von 12 ½ Proz. (i. V.<lb/> 11 Proz.) zur Vertheilung gelangt. 160,000 M werden auf<lb/> neue Nechnung vorgetragen. Aus dem günſtigen Abſchluß iſt<lb/> zu entnehmen, daß das Unternehmen aus dem flotten Ge-<lb/> ſchäftsgang und die dadurch hervorgerufene Vermehrung des<lb/> Abſatzes bedeutenden Vortheil gezogen hat. Doch wird in<lb/> Soda ein Preisrückgang von 80,000 M. gegen das Vorjahr<lb/> bezeichnet. Im neuen Geſchäftsjahr wird für die Mehrzahl<lb/> der Betriebe auf lohnende Beſchäftigung gehofft, doch ſeien<lb/> Löhne und Kohlen derart im Preiſe ſteigend, daß ſie nicht<lb/> ohne Einfluß auf das Ergebniß des begonnenen Jahres ſein<lb/> werden. Auf die neuen Schwefelſänre-Fabrikationsbetriebe<lb/> werden große Hoffnungen geſetzt. Von den durch die letzte<lb/> Generalverſammlung für Neubauten bewilligten 566,395 M.<lb/> ſind noch 398,206 M. übrig geblieben, die zur Vollendung<lb/> der Bauten verwendet werden. Im abgelaufenen Jahre ſind<lb/> 25 Partialſchuldſcheine eingelöst worden, und eine gleiche An-<lb/> zahl ſoll am 30. Juni d. J. ausgeloost werden, ſo daß die<lb/> verbleibende Schuld alsdann noch 275,000 M. beträgt. Nach<lb/> der Bilanz pro 1899 vergleichen ſich die beweglichen Mittel<lb/> der Geſellſchaft mit dem Jahre 1898 wie folgt: Inventarien<lb/> 2,539,414 M. (2,621,164 M.), Kaſſe, Wechſel und Effekten<lb/> 629,609 M. (376,279 M.), Debitoren (abzüglich Kreditoren)<lb/> 576,216 M. (371,911 M.), insgeſammt 3,745,240 M.<lb/> (3,369,354 M.).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Gebr. Hemmer, Maſchinenfabrik Akt.-Geſ.<lb/> in Neidenfels (Pfalz).</hi></head> <p>Man ſchreibt uns: Von der<lb/> behufs Abtragung von Bankſchulden und Vermehrung der<lb/> Betriebsmittel aufgenommenen Hypothekaranleihe im Veirag<lb/> von 500,000 M. werden 450,000 M. am 27 d. M. zu<lb/> 101 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Die durch die Mann-<lb/> heimer Bank vermittelte Anleihe ſoll innerhalb längſtens<lb/> 26 Jahren zurückgezahlt werden und iſt vom Jahre 1905 ab<lb/> verloosbar.</p><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head>* <hi rendition="#b">Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſell-<lb/> ſchaft.</hi></head> <p>Der Verwaltungsrath beſchloß, die Vertheilung einer<lb/><hi rendition="#g">Dividende</hi> von 9 Proz. für 1899 vorzuſchlagen, wie im<lb/> Vorjahre.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Mühlheimer Bank.</hi></head> <p>Die Generalverſammlung ge-<lb/> nehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſondere auch die<lb/> Vertheilung von 7 Proz. <hi rendition="#g">Dividende</hi> (i V. 6 Proz.), ſowie<lb/> die Erhöhung des Grundkapitals um 2 Mill. M. auf 4.50<lb/> Millionen M. Von dieſen neuen Aktien ſind 1,250,000 M.<lb/> von der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Sörgel, Parriſius<lb/> u. Co feſt übernommen worden. Dieſelben, dividendenberechtigt<lb/> ab 1. Januar d. J., ſollen ſofort zu 105. Proz. bezogen<lb/> werden. Reſtliche 750,000 M. bleiben zwecks ſpäterer Be-<lb/> gebung bis Ende 1901 zur Verfügung des Aufſichtsraths.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Dresdner Bankverein.</hi></head> <p>In der Generalverſamm-<lb/> lung des Dresdner Bankvereins, in welcher 4330 Aktien durch<lb/> 23 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Ver-<lb/> waltung genehmigt, eine ſofort zahlbare <hi rendition="#g">Dividende</hi> von<lb/> 8 Proz. feſtgeſetzt und insbeſondere die <hi rendition="#g">Erhöhung des<lb/> Grundkapitals</hi> um 6 Mill. M., von 12 auf 18 Mill. M.,<lb/> einſtimmig beſchloſſen. Es werden von den neuen Aktien<lb/> 3 Mill. M. mit ganzer und 3 Mill. M. mit halber Divi-<lb/> dendenberechtigung für das Jahr 1900 ausgeſtattet; vom<lb/> 1. Januar 1901 ab ſind dieſe Aktien unter ſich und den alten<lb/> Aktien gleichberechtigt. Von den 3 Mill. M. Aktien mit An-<lb/> ſpruch auf volle Dividende werden die Vorbeſitzer der von<lb/> dem Dresduer Bankverein erworbenen Firma Heiur. Wilh.<lb/><hi rendition="#g">Baſſenge u. Co.,</hi> Dresden, einen größeren Theil über-<lb/> nehmen, während den Reſt dieſer Aktien, ſowie die 3 Mill. M.<lb/> mit halber Dividendenberechtigung per 1900 ein Konſortium<lb/> unter Führung der <hi rendition="#g">Deutſchen Genoſſenſchaftsbank<lb/> von Soergel, Parriſius u. Co., Berlin,</hi> zum Kurs<lb/> von 112.50 Proz. übernommen hat mit der Verpflichtung,<lb/> dieſe 3 Mill. M. Aktien mit Auſpruch auf halbe Dividende<lb/> per 1900 durch den Dresdner Bankverein den alten Aktionären<lb/> desſelben im Verhältniß ihres Aktienbeſitzes, alſo auf vier<lb/> alte eine neue, zum Kurs von 112.50 Proz. für Rechnung<lb/> des Konſortiums auzubieten, was alsbald nach Eintragung<lb/> der durchgeführten Kapitalerhöhung erfolgen dürfte, Herr<lb/><hi rendition="#g">Erich Harlan,</hi> Dresden, wurde neu in den Aufſichtsrath<lb/> gewählt. — In der Aufſichtsrathsſitzung wurde Hr. Bankier<lb/><hi rendition="#g">Oskar Harlan</hi> in Dresden zum Mitglied des Vorſtandes,<lb/> und zwar als ſtellvertretender Direktor, ferner Hr. Nudolf<lb/><hi rendition="#g">Stetefeldt,</hi> Chemnitz, bisher Bevollmächtigter der Zweig-<lb/> anſtalt Chemnitz, zum Prokuriſten ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengeſellſchaft<lb/> Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anſtalt,<lb/> Reinickendorf-Düſſeldorf.</hi></head> <p>In der am Sonnabend ab-<lb/> gehaltenen Aufſichtsrathsſitzung wurde ſeitens der Direktion<lb/> die Bilanz und Gewinn- und Verluſtrechnung für das Jahr<lb/> 1899 vorgelegt, welche einſchließlich des Vortrags von 9215<lb/> Mark aus dem Jahre 1898 einen <hi rendition="#g">Gewinn</hi> von 630,611 M.<lb/> (gegen 331,218 M. in 1898) ergibt. Dieſer Gewinn wird<lb/> ſeitens der Verwaltung mit 237,771 M. (gegen 102,975 M.<lb/> in 1898) zu Abſchreibungen, mit 5000 M. zur Ueberweiſung<lb/> an den Arbeiterunterſtützungsfonds, mit 48,282 M. zu Tantieme-<lb/> zahlungen an Direktion und Aufſichtsrath, mit 301,500 M.<lb/> zur Ausſchüttung einer <hi rendition="#g">Dividende</hi> von 18 Proz. auf das<lb/> 1,675,000 M. betragende Aktienkapital und mit 38,057 M. als<lb/> Vortrag auf neue Rechnung der Generalverſammlung zur<lb/> Verwendung vorgeſchlagen. Es wurde gleichzeitig beſchloſſen,<lb/> der auf den 21. April einzuberufenden Generalverſammlung<lb/> die <hi rendition="#g">Erhöhung des Aktienkapitals</hi> um 425,000 M. zu<lb/> empfehlen, wobei ein Kurs von ca. 200 Proz. in Ausſicht<lb/> genommen iſt; es würde ſomit auf vier alte Altien eine neue<lb/> Aktie zum Bezug entfallen. Die Geſellſchaft war im ver-<lb/> floſſenen Jahre in recht günſtiger Entwicklung und bleibt<lb/> letztere auch im neuen Jahre weiter ſteigend. An im Jahre<lb/> 1900 zu erledigeuden Aufträgen ſind bis jetzt rot. 5,450,000<lb/> Mark (gegen rot. 3,350,000 M. bis 31. März 1899) vor-<lb/> notirt und iſt ſchon hiedurch ein erfreulicher Ausblick auch<lb/> auf das Reſultat des laufenden Geſchäftsjahres begründet.<lb/> Der Geſammtumſatz im Vorjahre betrug 5,513,775 M.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [7/0007]
Nr. 83. München, Montag Allgemeine Zeitung 26. März 1900.
Leben theilt die „A. Abdztg.“ mit, daß Rechtskonzipient
Dr. Bach von hier nebſt zehn weiteren Angeklagten, darunter
mehrere Frauen, am 2. April bei der Strafkammer des
Landgerichts München I zur Verhandlung kommen wird.
Die Auklage gegen Dr. Bach lautet auf zwei Verbrechen der
Anſtiftung zum Verbrechen wider das keimende Leben. Die
Anklage gegen eine mitbetheiligte Hebamme wird beim Schwur-
gericht zur Verhandlung kommen.
Amtliche Nachrichten.
* Der Adelsmatrikel wurden einverleibt: der bayeriſche
Staatsangehörige, vortragender Rath im Reichsſchatzamt, Geheimer
Oberregierungsrath Wilhelm Nitter v. Henle in Berlin für ſeine
Perſon als Ritter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei
der Ritterklaſſe, ferner der Präſident des kgl. Oberlandesgerichts
Nürnberg, Philipp Otto Ritter v. Endres, für ſeine Perſon
als Nitter des Verdienſtordens der Bayeriſchen Krone bei der
Nitterklaſſe.
* Erblicher Adel.
Dem kgl. Poſtrath Karl Berchem in
München wurde der erbliche Adel verliehen.
* Erblicher Ritterſtand.
Der kgl. Oberforſtrath Joſeph
Schultze in Augsburg wurde in den erblichen Ritterſtand des
Königreichs erhoben.
* Orden.
Dem kgl. italieniſchen Legationsſekretär Grafen
Joſeph Ancilotto wurde der Verdienſtorden vom hl. Michael
3. Klaſſe verliehen.
* Juſtizdienſt.
Der Oberamtsrichter Gottfried Lutz in
Fürth wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter dauernder
Dienſtunfähigkeit unter huldvollſter Anerkennung ſeiner lang-
jährigen treuen Dienſtleiſtung in den erbetenen Ruheſtand für
immer verſetzt; der Amtsrichter Joſeph Bill in Kemnath zum
Oberamtsrichter am Amtsgericht Fürth befördert, für dieſen der
Sekretär am Amtsgericht München I, Georg Kartini, ernannt
und deſſen Stelle dem geprüften Nechtspraktikanten Karl Albrecht
in München in proviſoriſcher Eigenſchaft verliehen; auf die ſich
erledigende Stelle eines Handelsrichters bei der Kammer für
Handelsſachen am Landgericht Hof wurde der Handelsrichter
Fabrikant Kommerzienrath Hermann Jahreis in Hof wieder
ernannt. Der geprüfte Rechtspraktikant Amtsanwalt Johannes
Würtz in Landau i. Pf. wurde zum Amtsrichter außer dem Status
am Amtsgericht Blieskaſtel ernannt.
* Notariat. Der gepr. Rechtspraktikant, Notariatsgehülfe
Hans Hock in München wurde zum Notar ernannt und ihm das
Notariat Marktheidenfeld II verliehen; der Rücktritt des Notars
Juſtizraths Auguſt Otto in München vom Amt wurde genehmigt
und ihm in huldvollſter Anerkennung ſeiner langjährigen aus-
gezeichneten Dienſtleiſtungen der Titel und der Rang eines
kgl. Geh. Hofraths gebührenfrei verliehen; das ſich hienach er-
ledigende Notariat München VI dem Notar Otto v. Rücker in
Hof und das ſich hiedurch eröffnende Notariat Hof II dem Notar
Karl Baur in Werneck auf ihr Anſuchen verliehen und der
gepr. Rechtspraktikant Notariatsgehülfe Andreas Wernhard in
München zum Notar in Werneck ernannt.
* Veterinärdienſt. Der kgl. Vezirksthierarzt Karl Goß-
mann von Neuſtadt a. S. wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend,
wegen Krankheit in den bleibenden Ruheſtand verſetzt und ihm
bei dieſem Anlaſſe die Anerkennung ſeiner langjährigen Dienſt-
leiſtungen ausgeſprochen, der Bezirksthierarzt Emil Weißgärber
in Nabburg als pragmatiſcher Bezirksthierarzt ernannt.
* Poſtdienſt. Der Poſtkaſſier Johann Baptiſt Huber in
Augsburg wurde, ſeinem Anſuchen entſprechend, wegen Krankheit
und dadurch bewirkter Dienſtesunfähigkeit unter Anerkennung
ſeiner langjährigen und treuen Dienſtleiſtungen in den dauernden
Ruheſtand verſetzt. Der Poſtoffizial Max Dilger in München
wurde wegen Krankheit und hiedurch bewirkter Dienſtesunfähig-
keit auf die Dauer eines Jahres in den Ruheſtand verſetzt.
Letzte Nachrichten.
* Milspe (Weſtfalen), 25. März. Amtlich wird ge-
meldet: Vom Perſonenzug 410 auf der Strecke Hagen-
Elberfeld ſind bei Ausfahrt aus dem Bahnhof Milspe
infolge vorzeitiger Umſtellung einer Weiche fünf Wagen ent-
gleist. Ein Reiſender wurde leicht verletzt. Der Perſonen-
verkehr wird durch Umleitung der Züge und durch Umſteigen
der Reiſenden aufrechterhalten.
d. Paris, 26. März. Tel. Der Befehl, das Bataillon
der Fremdenlegion, das in Oran auf einem Paketboot bereits
nach Madagascar eingeſchifft war, zurückzuhalten, ruft große
Aufregung hervor, da dadurch die Gerüchte über Verwicklungen
mit Marokko beſtätigt werden.
d. Paris, 26. März. Tel. Oberſtleutnant Picquart
und Neinach haben das „Echo de Paris“ wegen eines
Artikels, worin ſie wiederholt als Verräther hingeſtellt werden,
gerichtlich belangt. Der Prozeß iſt auf den 23. Mai an-
beraumt worden. Labori wird namens der Kläger be-
deutenden Schadenerſatz fordern.
* St. Petersburg, 25. März. Tel. Der Gehülfe
des Staatsſekretärs für Finnland, Generalleutnant Procope,
iſt auf ſeine Bitte unter Beförderung zum General der
Infanterie ſeines Poſtens enthoben worden.
* Athen, 24. März. Tel. Der Geſetzentwurf, durch
welchen der Oberbefehl über das Heer dem Kron-
prinzen übertragen wird, iſt in der Kammer in dritter
Leſung nach lebhafter Erörterung angenommen worden.
— Der Miniſter des öffentlichen Unterrichts, Eftarias, hat
ſeine Entlaſſung gegeben.
Handel und Volkswirthſchaft.
* Pfälziſche Bank.
In der Aufſichtsrathsſitzung
vom 24. er. kam der Geſchäftsbericht pro 1899 zur Vor-
lage. Derſelbe ſpricht ſich im allgemeinen über die
Entwicklung des Geſchäfts und die erzielten Reſultate
zufriedenſtellend aus. — Die Umſätze zeigen bei
6938 Mill. M. ein Mehr von 915 Millionen gegen das
Vorjahr. Bei einem durchſchnittlich dividendenberechtigten
Aktienkapital von 38,600,000 M. beträgt der Reingewinn
4,746,177 M. gegen 4,171,074 M. im Jahr 1898 bei 31,824,800
Mark Aktienkapital. Der Aufſichtsrath beantragte den
nach Abzug der ſtatuten- und vertragsmäßigen Tantiemen
verbleibenden Gewinn zu verwenden wie folgt: 3,088,000
Mark zur Zahlung einer 8 proz. Dividende (wie im
Vorjahre), 169,996 M. zu Abſchreibungen auf Haus-,
Mobiliar- und Lagerhauskonto, 250,000 M. zur Dotirung
der Spezialreſerve, 175,000 M. zur Ueberweiſung an den
Delkrederefonds, 90,000 M. Zuweiſung der Beamtenpenſions-
kaſſe und zu Gratifikationen an die Beamten, 7000 M.
zu gemeinnützigen Beiträgen und 152,784 M. zu Vortrag
auf neue Rechnung. Die Generalverſammlung findet am
20. April ſtatt.
* Bayeriſche Landwirthſchaftsbank e. G. m. b. H.
Der vom Vorſtand für das Jahr 1899 erſtattete Bericht
verweist auf die der Entwicklung der Geſchäfte ungünſtigen
allgemeinen Geldverhältniſſe und betont die verminderte
Nachfrage nach tilgbaren Pfandbriefdarlehen. Der hiemit
verbundene Kursverluſt führte die Kreditſuchenden in
nicht wenigen Fällen dazu, untilgbare Baardarlehen zu
bevorzugen. (Für ſolche ſind indeſſen weſentlich höhere
Zinsbedingungen zu bewilligen oder Proviſionen u. ſ. w.
zu bezahlen. Anm. d. Red.) Wenn nun auch der Ge-
ſchäftsverkehr der Genoſſenſchaft ſich im Vergleich zum
Vorjahre vermindert hat, ſo vollzog ſich doch eine
verhältnißmäßig ganz befriedigende Fortentwicklung des
Geſchäfts. Von den 3056 Hypothekendarlehensanträgen
mit einem verlangten Darlehensbetrag von 21.15
Millionen Mark, ſowie von den aus dem Vorjahre
übernommenen Anträgen wurden 1202 Poſten mit
7.15 Mill. M. genehmigt (1618 Geſuche mit 11.47 Mill.
Mark mußten abgelehnt werden), die nachgeſuchten
16 Kommunaldarlehen mit 0.19 Mill. M. wurden ſämmt-
lich genehmigt. Aus den tabellariſchen Nachweiſen über
die Vertheilung der Darlehen nach ihrer Größe iſt er-
ſichtlich, daß der Schwerpunkt des von der Genoſſen-
ſchaft betriebenen Geſchäftes auf den mittleren Be-
trieben von 10—100 ha ruht; wir finden hier eine Dar-
lehensſumme von 16.13 Mill. M., auf die kleineren
Betriebe 1—10 ha treffen 7.91 Mill. M. Darlehen, auf
Betriebe unter 1 ha wurden im Geſammtbetrage von 0.13
Millionen Mark gegeben und auf Großbetriebe über
100 ha 0.34 Mill. M. — Aus dem Jahre 1898 gingen
3238 Genoſſen mit 5696 Geſchäftsantheilen in das
Jahr 1899 über; das Jahr 1900 beginnt mit 4195 Mit-
gliedern mit 7369 Antheilen. Hievon ſind indeſſen nur
571 Mitglieder mit 841 Antheilen, ohne ein Dar-
lehen bei der Genoſſenſchaft betheiligt, ſo daß die
weitaus größte Auzahl der Perſonen zugleich als
Schuldner und Gläubiger bei der Genoſſenſchaft
fungiren. — Die Bank war an acht Zwangsverſteigerungen
betheiligt, mußte drei Anweſen einſteigern, und konnte eines
davon, wenn auch mit Verluſt, weiter veräußern. Der Bericht
bemerkt, daß die Zwangsverſteigerungen nachweisbar dem
unwirthſchaftlichen Gebahren der Beſitzer zur Laſt fallen.
Bei einem Eingangszoll an Zinſen und Annuitäten von
rund 900,000 M. waren bei Jahresſchluß rückſtändig rund
50,000 M. Das abgelaufene Jahr wird im ganzen ge-
nommen, ſoweit die natürlichen Produktionsbedingungen
der Landwirthſchaft in Betracht kommen, als günſtig be-
zeichnet; zu beklagen waren indeſſen die durch das Hoch-
waſſer in einzelnen Gegenden entſtandenen Verluſte, die
Zunahme der Schädigungen durch die Maul- und Klauen-
ſeuche und der ſchließliche Rückgang der Getreidepreiſe.
(Die Behauptung, daß trotz guter Qualität das Getreide,
insbeſondere Gerſte, nahezu unverkäuflich geworden
ſei, dürfte doch viel zu weit gehen. Anm. d. Red.). In
Bezug auf die angeführten ungünſtigen Momente mußte
die Bank auf die in größerer Anzahl eingekommenen
Geſuche um Stundung der Annuitäten Nachſicht gewähren.
Der Pfandbrief-Umlauf (3½ proz. Titres) ſteigerte
ſich von 15.93 Mill. M. auf 22.08 Mill. M. — Das
Gewinn- und Verluſtkonto ſetzt ſich wie folgt zu-
ſammen: Vortrag 45 M. (85 M.), Staatszuſchuß
zu den Speſen 40,000 M. (40,000 Mark), Hypotheken-
Darlehenszinſen 818,962 M. (496,125 M. i. V.), Kommunal-
darlehenszinſen 31,038 M. (17,638 M. i. V.), Konto-
korrentzins 2337 M. (859 M. i. V.), Effektenerträgniß
3044 M. (10,795 M. i. V.). (Von den Effekten-Zinſen
mit 14,587 M. wurde der Kursverluſt mit 11,543 M.
in Abzug gebracht, wodurch vorgenanntes Erträgniß ent-
ſtanden iſt.) Wechſelkonto 40,885 M. (28,672 M. i. Vorj.)
Dagegen wurden bezahlt: Zinſen auf den Staats-
vorſchuß von 4 Mill. M. im Betrag von 90,000 M.
(64,458 M. i. V.), Pfandbriefzinſen 679,999 M. (391,996
Mark i. V.), Unkoſten 95,694 M. (95,544 M. i. V.), ſo
daß ein Reingewinn von 70,620 M. (42,178 M. i. V.)
verblieb. Nach Beſchluß der Generalverſammlung findet
derſelbe folgende Verwendung: Reſerve 7057 M. (4209 M.
i. V.), nichtgarantirte Tantieme 1940 M. (631 M. i. V.),
4 proz. Verzinſung der Geſchäftsantheile 27,274 M.
(16,592 M. i. V.), Abſchreibung auf Mobiliar 1453 M.
(700 M. i. V.), Dotirung des Penſionsfonds 3000 M.
(i. V. 0), Schaffung eines Grundſtock-Reſervefonds 6000 M.
(0 i. V.) und zum Spezialreſervefonds 23,000 M. (i. V.
20,000 M.). Es verbleiben dann noch 894 M. zu einem
Vortrag.
* Kapitalserhöhungen.
In Ergänzung unſrer tele-
graphiſchen Meldungen ſchreibt man uns aus Mannheim:
In der am Samſtag ſtattgehabten außerordentlichen General-
verſammlung der Brauereigeſellſchaft Eichbaum vorm.
Hofmann in Mannheim wurde die zwecks Ausführung
neuer Banten beantragte Erhöhung des Aktienkapitals um
400,000 M. auf 3 Mill. M. genehmigt. Die neuen Aktien
ſind vom 1. Oktober 1899 gleich den alten dividendenberechtigt
und ſollen zum größten Theil den alten Aktionären zum
Kurſe von 145 Proz. angeboten werden. Ferner wurde in
der Generalverſammlung die Abſicht ausgeſprochen, die Ein-
führung der bisher an der Mannheimer Börſe notirten Aktien
auch in Frankfurt zu beantragen. — In der Generalverſamm-
lung der Credit- und Depoſitenbank Zweibrücken,
in der die Dividende pro 1899 auf 8 Proz. (wie im Vorjahr)
feſtgeſetzt wurde, nahmen die Aktionäre den vom Aufſichts-
rath geſtellten Antrag an, mit Rückſicht auf die Erweiterung
des Geſchäftskreiſes das Aktienkapital von 3 Mill. M. auf
5 Mill. M. zu erhöhen. Von den neuen 2 Mill. M. ſollen
vorläufig nur für 1 Mill. M. Aktien ausgegeben werden.
* Pfälziſche Chamotte- und Thonwerke, A.-G.
In der außerordentlichen Generalverſammlung vom 24. März
der Pfälziſchen Chamotte- und Thonwerke Eiſenberg wurde der
Erwerb der Chamottefabrik von Schiffer u. Kircher,
Grünſtadt, genehmigt und die Erhöhung des
Aktienkapitals auf 1.4 Mill. M. beſchloſſen.
* Berein chemiſcher Fabriken in Mannheim.
Nach dem ſoeben veröffentlichten Rechenſchaftsbericht über das
Geſchäftsjahr 1899 beträgt der Brutto-Betriebsüberſchuß
1,530,017 M. (i. V. 1,363,351 M.), wovon für Sconti, Provi-
ſionen ꝛc. 139,165 M. (112,815 M.), an Generalunkoſten
132,061 M. (131,445 M.), an Zinſen auf Partialſchuldſcheine
14,062 M. (15,187 M.), für verſchiedene Buchabſchreibungen
2763 M. (1104 M.) und für Ernenerung an Apparaten,
ſowie Einrichtungen 16,878 M. abgehen, ſo daß 1,225,085 M.
und nach Abſetzung der ſtatutenmäßigen 5 proz. Amortiſation
auf Immobilien und Apparate im Betrag von 172,302 M.
(181,383 M.) ein Reingewinn von 1,052,783 M. (1,021,414
Mark) verbleibt. Hieraus finden ſtatutengemäß folgende
Ueberweiſungen und Ausführungen ſtatt: 5 Proz. Dividende
auf das werbende Kapital von 4,000,000 M. im Betrag von
200,000 M., weitere 5 Proz. Amortiſation auf Immobilien
und Apparate und 100,554 M. (82,354 M.) als Tantieme
an den Aufſichtsrath und Vorſtand. Der Reſt von 579,926
Mark wird durch den Vortrag aus 1898 um 100,000 M.
auf 679,926 M erhöht, die zur Verfügung der Generalver-
ſammlung bleiben. Es wird ſeitens des Vorſtands beantragt,
28.000 M. (26,000 M.) für Gratiſikationen an Beamte und
Arbeiter und 6926 M. (7938 M.) für Wohlfahrtseinrichtungen
zur Verfügung des Vorſtands zu ſtellen, ſowie 15,000 M.
(15,000 M.) zur Dispoſition des Auſſichtsraths dem Unter-
ſtützungskonto zuzuweiſen. Von den verbleibenden 630,000 M.
ſollen 50,000 M (100,000 M.) zu Verſuchen bereitgeſtellt,
100,000 M. (47,000 M.) zu Extraabſchreibungen auf veraltete
Fabrikeinrichtungen und 20,000 M zur Verlegung und Ueber-
nahme der durch Wolgelegen (Baden) (wo die Geſellſchaft
eine Fabrik beſitzt) führenden Staatsſtraße verwendet werden.
Von dem Reſt von 460,000 M ſoll eine weitere Dividende von
7 ½ Proz mit 300,000 M ausgekehrt werden, ſo daß für
das Geſchäftsjahr 1899 eine Divideude von 12 ½ Proz. (i. V.
11 Proz.) zur Vertheilung gelangt. 160,000 M werden auf
neue Nechnung vorgetragen. Aus dem günſtigen Abſchluß iſt
zu entnehmen, daß das Unternehmen aus dem flotten Ge-
ſchäftsgang und die dadurch hervorgerufene Vermehrung des
Abſatzes bedeutenden Vortheil gezogen hat. Doch wird in
Soda ein Preisrückgang von 80,000 M. gegen das Vorjahr
bezeichnet. Im neuen Geſchäftsjahr wird für die Mehrzahl
der Betriebe auf lohnende Beſchäftigung gehofft, doch ſeien
Löhne und Kohlen derart im Preiſe ſteigend, daß ſie nicht
ohne Einfluß auf das Ergebniß des begonnenen Jahres ſein
werden. Auf die neuen Schwefelſänre-Fabrikationsbetriebe
werden große Hoffnungen geſetzt. Von den durch die letzte
Generalverſammlung für Neubauten bewilligten 566,395 M.
ſind noch 398,206 M. übrig geblieben, die zur Vollendung
der Bauten verwendet werden. Im abgelaufenen Jahre ſind
25 Partialſchuldſcheine eingelöst worden, und eine gleiche An-
zahl ſoll am 30. Juni d. J. ausgeloost werden, ſo daß die
verbleibende Schuld alsdann noch 275,000 M. beträgt. Nach
der Bilanz pro 1899 vergleichen ſich die beweglichen Mittel
der Geſellſchaft mit dem Jahre 1898 wie folgt: Inventarien
2,539,414 M. (2,621,164 M.), Kaſſe, Wechſel und Effekten
629,609 M. (376,279 M.), Debitoren (abzüglich Kreditoren)
576,216 M. (371,911 M.), insgeſammt 3,745,240 M.
(3,369,354 M.).
* Gebr. Hemmer, Maſchinenfabrik Akt.-Geſ.
in Neidenfels (Pfalz). Man ſchreibt uns: Von der
behufs Abtragung von Bankſchulden und Vermehrung der
Betriebsmittel aufgenommenen Hypothekaranleihe im Veirag
von 500,000 M. werden 450,000 M. am 27 d. M. zu
101 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Die durch die Mann-
heimer Bank vermittelte Anleihe ſoll innerhalb längſtens
26 Jahren zurückgezahlt werden und iſt vom Jahre 1905 ab
verloosbar.
* Preußiſche Central-Bodenkredit-Aktiengeſell-
ſchaft. Der Verwaltungsrath beſchloß, die Vertheilung einer
Dividende von 9 Proz. für 1899 vorzuſchlagen, wie im
Vorjahre.
* Mühlheimer Bank. Die Generalverſammlung ge-
nehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſondere auch die
Vertheilung von 7 Proz. Dividende (i V. 6 Proz.), ſowie
die Erhöhung des Grundkapitals um 2 Mill. M. auf 4.50
Millionen M. Von dieſen neuen Aktien ſind 1,250,000 M.
von der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Sörgel, Parriſius
u. Co feſt übernommen worden. Dieſelben, dividendenberechtigt
ab 1. Januar d. J., ſollen ſofort zu 105. Proz. bezogen
werden. Reſtliche 750,000 M. bleiben zwecks ſpäterer Be-
gebung bis Ende 1901 zur Verfügung des Aufſichtsraths.
* Dresdner Bankverein. In der Generalverſamm-
lung des Dresdner Bankvereins, in welcher 4330 Aktien durch
23 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Ver-
waltung genehmigt, eine ſofort zahlbare Dividende von
8 Proz. feſtgeſetzt und insbeſondere die Erhöhung des
Grundkapitals um 6 Mill. M., von 12 auf 18 Mill. M.,
einſtimmig beſchloſſen. Es werden von den neuen Aktien
3 Mill. M. mit ganzer und 3 Mill. M. mit halber Divi-
dendenberechtigung für das Jahr 1900 ausgeſtattet; vom
1. Januar 1901 ab ſind dieſe Aktien unter ſich und den alten
Aktien gleichberechtigt. Von den 3 Mill. M. Aktien mit An-
ſpruch auf volle Dividende werden die Vorbeſitzer der von
dem Dresduer Bankverein erworbenen Firma Heiur. Wilh.
Baſſenge u. Co., Dresden, einen größeren Theil über-
nehmen, während den Reſt dieſer Aktien, ſowie die 3 Mill. M.
mit halber Dividendenberechtigung per 1900 ein Konſortium
unter Führung der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank
von Soergel, Parriſius u. Co., Berlin, zum Kurs
von 112.50 Proz. übernommen hat mit der Verpflichtung,
dieſe 3 Mill. M. Aktien mit Auſpruch auf halbe Dividende
per 1900 durch den Dresdner Bankverein den alten Aktionären
desſelben im Verhältniß ihres Aktienbeſitzes, alſo auf vier
alte eine neue, zum Kurs von 112.50 Proz. für Rechnung
des Konſortiums auzubieten, was alsbald nach Eintragung
der durchgeführten Kapitalerhöhung erfolgen dürfte, Herr
Erich Harlan, Dresden, wurde neu in den Aufſichtsrath
gewählt. — In der Aufſichtsrathsſitzung wurde Hr. Bankier
Oskar Harlan in Dresden zum Mitglied des Vorſtandes,
und zwar als ſtellvertretender Direktor, ferner Hr. Nudolf
Stetefeldt, Chemnitz, bisher Bevollmächtigter der Zweig-
anſtalt Chemnitz, zum Prokuriſten ernannt.
* Heinrich Lehmann u. Co., Aktiengeſellſchaft
Trägerwellblech-Fabrik und Signalban-Anſtalt,
Reinickendorf-Düſſeldorf. In der am Sonnabend ab-
gehaltenen Aufſichtsrathsſitzung wurde ſeitens der Direktion
die Bilanz und Gewinn- und Verluſtrechnung für das Jahr
1899 vorgelegt, welche einſchließlich des Vortrags von 9215
Mark aus dem Jahre 1898 einen Gewinn von 630,611 M.
(gegen 331,218 M. in 1898) ergibt. Dieſer Gewinn wird
ſeitens der Verwaltung mit 237,771 M. (gegen 102,975 M.
in 1898) zu Abſchreibungen, mit 5000 M. zur Ueberweiſung
an den Arbeiterunterſtützungsfonds, mit 48,282 M. zu Tantieme-
zahlungen an Direktion und Aufſichtsrath, mit 301,500 M.
zur Ausſchüttung einer Dividende von 18 Proz. auf das
1,675,000 M. betragende Aktienkapital und mit 38,057 M. als
Vortrag auf neue Rechnung der Generalverſammlung zur
Verwendung vorgeſchlagen. Es wurde gleichzeitig beſchloſſen,
der auf den 21. April einzuberufenden Generalverſammlung
die Erhöhung des Aktienkapitals um 425,000 M. zu
empfehlen, wobei ein Kurs von ca. 200 Proz. in Ausſicht
genommen iſt; es würde ſomit auf vier alte Altien eine neue
Aktie zum Bezug entfallen. Die Geſellſchaft war im ver-
floſſenen Jahre in recht günſtiger Entwicklung und bleibt
letztere auch im neuen Jahre weiter ſteigend. An im Jahre
1900 zu erledigeuden Aufträgen ſind bis jetzt rot. 5,450,000
Mark (gegen rot. 3,350,000 M. bis 31. März 1899) vor-
notirt und iſt ſchon hiedurch ein erfreulicher Ausblick auch
auf das Reſultat des laufenden Geſchäftsjahres begründet.
Der Geſammtumſatz im Vorjahre betrug 5,513,775 M.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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