Allgemeine Zeitung, Nr. 84, 24. März 1848.[Spaltenumbruch]
haben 200 Pf. St. dazu gesteuert. -- In der Unterhaussitzung am Durch ein sonderbares Zusammentreffen enthält der New-York Die Regierung hat in letzter Zeit Truppenverstärkungen nach Ir- Frankreich. Paris, 20 März. Durch Regierungsdecret vom 19 ist der Kriegsminister General Die Kunde von der Volkserhebung in Wien ist mit ungeheurem Unter den Papieren des Ministeriums der auswärtigen Angelegen- Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Hr. Marie, hat eine Pro- "Gleichwohl," heißt es in diesem Aufruf, "sind die seit machung erschienen, um die fremden Arbeiter zu warnen daß sie nicht nach Paris kommen, da sie an den von der Regierung und Stadt dar- gebotenen Beschäftigungsgelegenheiten nicht theilnehmen können. Wür- den sie doch kommen, so ist ihnen die Aussicht gestellt entfernt und selbst durch eine Ausnahmsmaßregel vom französischen Gebiet vertrieben zu werden -- unbeschadet der Brüderlichkeit aller Völker. Handels- und Börsennachrichten. Madrid, 14 März. 3proc. 231/2 P., 5proc. 14 P., unverz. Schuld Paris, 20 März. 3proc. 51, 5proc. 72, Schatzsch. 30 Proc., Bank- * Nach den neuesten Handelsbriefen aus Paris hatten daselbst in den Amsterdam, 20 März. 21/2proc. 401/4, 3proc. 46 7/8 , 4proc. 593/4, Augsburg, 23 März. (5 fl. Augsburger Corrent = 6 fl. süddeutsche Frankfurt a. M., 22 März. Oesterr. 5proc. Metall. 751/2, 21/2proc. Wien, 21 März. 5proc. Metall. 80 P., 4proc. 71 P., 3proc. 58 P., Verantwortliche Redaction: Dr. Gustav Kolb. Dr. C. A. Mebold. Verlag der J. S. Cotta'schen Buchhandlung in Stuttgart. [Spaltenumbruch]
haben 200 Pf. St. dazu geſteuert. — In der Unterhausſitzung am Durch ein ſonderbares Zuſammentreffen enthält der New-York Die Regierung hat in letzter Zeit Truppenverſtärkungen nach Ir- Frankreich. Paris, 20 März. Durch Regierungsdecret vom 19 iſt der Kriegsminiſter General Die Kunde von der Volkserhebung in Wien iſt mit ungeheurem Unter den Papieren des Miniſteriums der auswärtigen Angelegen- Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Hr. Marie, hat eine Pro- „Gleichwohl,“ heißt es in dieſem Aufruf, „ſind die ſeit machung erſchienen, um die fremden Arbeiter zu warnen daß ſie nicht nach Paris kommen, da ſie an den von der Regierung und Stadt dar- gebotenen Beſchäftigungsgelegenheiten nicht theilnehmen können. Wür- den ſie doch kommen, ſo iſt ihnen die Ausſicht geſtellt entfernt und ſelbſt durch eine Ausnahmsmaßregel vom franzöſiſchen Gebiet vertrieben zu werden — unbeſchadet der Brüderlichkeit aller Völker. Handels- und Börſennachrichten. Madrid, 14 März. 3proc. 23½ P., 5proc. 14 P., unverz. Schuld Paris, 20 März. 3proc. 51, 5proc. 72, Schatzſch. 30 Proc., Bank- * Nach den neueſten Handelsbriefen aus Paris hatten daſelbſt in den Amſterdam, 20 März. 2½proc. 40¼, 3proc. 46⅞, 4proc. 59¾, Augsburg, 23 März. (5 fl. Augsburger Corrent = 6 fl. ſüddeutſche Frankfurt a. M., 22 März. Oeſterr. 5proc. Metall. 75½, 2½proc. Wien, 21 März. 5proc. Metall. 80 P., 4proc. 71 P., 3proc. 58 P., Verantwortliche Redaction: Dr. Guſtav Kolb. Dr. C. A. Mebold. Verlag der J. S. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart. <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0008" n="1336"/><cb/> haben 200 Pf. St. dazu geſteuert. — In der <hi rendition="#g">Unterhausſitzung</hi> am<lb/> 17 März brachte Lord <hi rendition="#g">Drumlanrig</hi> dieſe Angelegenheit nochmals zur<lb/> Sprache. Der Miniſter des Innern, Sir G. <hi rendition="#g">Grey,</hi> erklärte: leider ſey<lb/> eine weitere große Anzahl engliſcher Arbeiter genöthigt geweſen aus<lb/> Rouen zu flüchten; auch habe der dortige brittiſche Conſul der Regierung<lb/> geſchrieben daß dieſe Unglücklichen in Folge des Decrets der proviſori-<lb/> ſchen Regierung hinſichtlich der Sparcaſſen großem Verluſt und Elend<lb/> ausgeſetzt ſeyn dürften. Derſelbe Conſul habe den Marquis v. Nor-<lb/> manby angegangen die Sache zur Kenntniß der franzöſiſchen Regierung<lb/> zu bringen. In derſelben Sitzung fragte Hr. <hi rendition="#g">Baillie:</hi> ob die Regie-<lb/> rung eine Depeſche mit der Nachricht erhalten habe daß unlängſt die<lb/> Einſchiffung einer Anzahl Negerſclaven, welche eingeborene Häuptlinge<lb/> an die Küſte von Weſtafrika zum Verkauf gebracht, von den brittiſchen<lb/> Kreuzern verhindert, und hierauf dieſe Neger alle von den Häuptlingen<lb/> gemordet worden ſeyen. 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Lamartine, Miniſter der<lb/> auswärtigen Angelegenheiten, daß Oeſterreich in der Revolution iſt.<lb/> (Freudengeſchrei.) Oeſterreich iſt ſo ſehr in der Revolution daß Met-<lb/> ternich auf der Flucht iſt. (Unermeßlicher Jubel. Von allen Seiten:<lb/> „Hoch die Republik! Hoch die allgemeine Republik!“) Dieſer Jubel<lb/> tönt in mächtigen Accorden durch die Preſſe der Hauptſtadt. Der<lb/><hi rendition="#g">National</hi> ſagt: „Metternich iſt beſiegt, und mit ihm der<lb/> Deſpotismus des Nordens, das letzte Bollwerk des Abſolutismus.<lb/> In der Revolution von Wien begrüßen wir die Morgenröthe<lb/> der Befreiung des deutſchen Geſchlechts. Und du, Polen, ſteige<lb/> dein bleiches Geſpenſt aus der Nacht der Gräber empor! Arme Todte!<lb/> Die Stunde der Auferſtehung wird für euch ſchlagen unter dem Getöne<lb/> unſerer Siegeslieder. Nikolaus hat gebebt. Geduld, der Wiederhall<lb/> der Tage von Wien wird ſeine Niederlage vollenden, und wer weiß es<lb/><cb/> — vielleicht rafft der ſlaviſche Stamm ſich kühn auf und wirft ſeine<lb/> barbariſchen Eroberer nach Aſten zurück. St. Petersburg und Moskau<lb/> werden Wilna und Warſchau rächen. Noch ein Wort, ein Wort des<lb/> Glücks und der Freude. Jetzt iſt Italien frei, das über der Lombardei<lb/> erhobene Schwert entfällt den Händen der Henker. Heil der großen<lb/> italieniſchen Republik!“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Unter den Papieren des Miniſteriums der auswärtigen Angelegen-<lb/> heiten hat ſich ein merkwürdiger Bericht vorgefunden, der im Moniteur<lb/> vom 19 März abgedruckt iſt. Derſelbe iſt unterm 4 Febr. d. J. von<lb/> dem Procurator des Königs Boucly an den damaligen Siegelbewahrer<lb/> Hebert erſtattet, und betrifft eine gewerbsmäßig getriebene Bücherdie-<lb/> berei auf öffentlichen Bibliotheken. Hr. Libri, Mitglied des Inſtituts,<lb/> und von der vorigen Regierung mit Unterſuchung der Bibliotheken<lb/> beauftragt, hat dieſe Gelegenheit benützt um eine Menge alter Hand-<lb/> ſchriften und ſeltener Druckſchriften zu entwenden und an Liebhaber,<lb/> zum Theil in England, gegen theures Geld zu verkaufen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Hr. Marie, hat eine Pro-<lb/> clamation „an alle Arbeiter“ erlaſſen, worin er ſie auffordert nun end-<lb/> lich, nachdem die Bedingungen der Arbeit verbeſſert ſeyen, zur Arbeit<lb/> zurückzukehren. <floatingText><body><div n="1"><p>„Gleichwohl,“ heißt es in dieſem Aufruf, „ſind die ſeit<lb/> einigen Tagen vom Staat oder von Induſtriellen die ſich durch die<lb/> Schwierigkeit der Umſtände und die Finanzkriſts nicht entmuthigen lie-<lb/> ßen, offen gehaltenen großen Werkſtätten von neuem verlaſſen, oder be-<lb/> droht es zu werden. 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Bloß die Ruhe<lb/> kann ihm das Vertrauen zurückgeben, und das Vertrauen kann nur aus<lb/> der Arbeit entſpringen.“</p></div></body></floatingText> Zugleich iſt vom Polizeipräfecten eine Bekannt-<lb/> machung erſchienen, um die fremden Arbeiter zu warnen daß ſie nicht<lb/> nach Paris kommen, da ſie an den von der Regierung und Stadt dar-<lb/> gebotenen Beſchäftigungsgelegenheiten nicht theilnehmen können. Wür-<lb/> den ſie doch kommen, ſo iſt ihnen die Ausſicht geſtellt entfernt und<lb/> ſelbſt durch eine Ausnahmsmaßregel vom franzöſiſchen Gebiet vertrieben<lb/> zu werden — unbeſchadet der Brüderlichkeit aller Völker.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Handels- und Börſennachrichten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Madrid,</hi> 14 März.</dateline> <p>3proc. 23½ P., 5proc. 14 P., unverz. Schuld<lb/> 5 P., Coupons 10 P., St. Ferdinandsbank 111 G. 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Sie ſchildern die dortige Muthloſigkeit als fort-<lb/> während ſteigend; ſogar der Fall daß Rothſchild zuletzt ſeinen ungeheuren<lb/> Verbindlichkeiten nicht werde nachkommen können, wird als möglich voraus-<lb/> geſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Amſterdam,</hi> 20 März.</dateline> <p>2½proc. 40¼, 3proc. 46⅞, 4proc. 59¾,<lb/> Met. 2½proc. 30⅛, Ard. <formula notation="TeX">7\frac{7}{16}</formula>. Curs auf London 11.85 nom. Curs auf<lb/> Hamburg 34⅛ nom. Curs auf Frankfurt 98 nom.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Augsburg,</hi> 23 März.</dateline> <p>(5 fl. Augsburger Corrent = 6 fl. ſüddeutſche<lb/> Vereinswährung i. e. 24½ fl. Fuß.) Amſterdam 1 Monat 83⅜ G. Ham-<lb/> burg 1 M. 72½ P. Wien in 20ern 1 M. 98¼ P. Trieſt 1 M. 98¼ P.<lb/> Fraukfurt a. M. 1 M. 99¾ G., Nürnberg 1 M. 99⅝ P. Berlin 1 M.<lb/> 104 P. Leipzig 1 M 104 P. London 1 M. 9.59 G. Paris 1 M. 118 G.<lb/> Lyon 1 M. 118 P. 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haben 200 Pf. St. dazu geſteuert. — In der Unterhausſitzung am
17 März brachte Lord Drumlanrig dieſe Angelegenheit nochmals zur
Sprache. Der Miniſter des Innern, Sir G. Grey, erklärte: leider ſey
eine weitere große Anzahl engliſcher Arbeiter genöthigt geweſen aus
Rouen zu flüchten; auch habe der dortige brittiſche Conſul der Regierung
geſchrieben daß dieſe Unglücklichen in Folge des Decrets der proviſori-
ſchen Regierung hinſichtlich der Sparcaſſen großem Verluſt und Elend
ausgeſetzt ſeyn dürften. Derſelbe Conſul habe den Marquis v. Nor-
manby angegangen die Sache zur Kenntniß der franzöſiſchen Regierung
zu bringen. In derſelben Sitzung fragte Hr. Baillie: ob die Regie-
rung eine Depeſche mit der Nachricht erhalten habe daß unlängſt die
Einſchiffung einer Anzahl Negerſclaven, welche eingeborene Häuptlinge
an die Küſte von Weſtafrika zum Verkauf gebracht, von den brittiſchen
Kreuzern verhindert, und hierauf dieſe Neger alle von den Häuptlingen
gemordet worden ſeyen. Lord Palmerſton antwortete: ein ſolcher
Bericht von Capitän Manſon, der ein Kreuzerſchiff an der weſtafrikani-
ſchen Küſte befehligt, ſey der Regierung leider zugekommen und werde
dem Hauſe vorgelegt werden. (Hört!)
Durch ein ſonderbares Zuſammentreffen enthält der New-York
Herald vom 20 Febr. folgenden Artikel: „Wie wir hören, ſind Agen-
ten Ludwig Philipps in New-York, welche für ihn Geld anlegen, für den
Fall daß nach ſeinem Tode ſeine Familie aus Frankreich vertrieben wer-
den ſollte. Man ſchätzt daß Se. Maj. eine Million Dollars bei ameri-
kaniſchen Häuſern und in amerikaniſchen Stocks angelegt habe.“ Der
Herzog und die Herzogin v. Nemours beſuchten geſtern die herzogliche
Familie Cambridge in Cambridge-Haus. Ein Blatt will wiſſen: der
Prinz v. Joinville und der Herzog v. Aumale gedächten nach Amerika
auszuwandern. Erſterer beſitzt bekanntlich in Folge ſeiner Heirath große
Ländereien in Braſilien.
Die Regierung hat in letzter Zeit Truppenverſtärkungen nach Ir-
land abgehen laſſen, wo eine ſehr impoſante Truppenmacht für mögliche
Fälle verſammelt iſt. Indeſſen hat man aus Liverpool durch den elektri-
ſchen Telegraphen die Nachricht daß der 17 März, der gefürchtete Tag
St. Patricks des Schutzheiligen von Irland, in Dublin und der Umge-
gend ganz ruhig vorübergegangen. Zwar wurden in einigen Pfarreien
Repealmeetings gehalten, aber nicht die geringſte Störung fiel vor, ſo-
wie auch keine Betrunkenen zu ſehen waren.
Frankreich.
Paris, 20 März.
Durch Regierungsdecret vom 19 iſt der Kriegsminiſter General
Subervic zum Kanzler der Ehrenlegion, an die Stelle des Marſchalls
Gerard, ernannt. Hr. Arago, Marineminiſter, Präſident der Commiſ-
ſion der Nationalvertheidigung, iſt interimiſtiſch mit den Verrichtungen
des Kriegsminiſters beauftragt.
Die Kunde von der Volkserhebung in Wien iſt mit ungeheurem
Jubel in Paris aufgenommen worden. Im Luxembourg war das Ar-
beiterparlament verſammelt, und die proviſoriſche Regierung hatte ſich
in den Schooß desſelben begeben um die über die Nationalgardewahlen
eingeleitete Verſtändigung durch einen Austauſch perſönlicher Freundlich-
keiten zu beſiegeln. Hr. L. Blanc hatte wieder eine jener Reden gehal-
ten welche zum Herzen des Volks ſprechen, und er war ſchon mit den
Mitgliedern der proviſoriſchen Regierung aus dem Saal fortgegangen,
als er nochmals, mit freudeſtrahlendem Geſicht, zurückkehrt, die Leute
auf den Treppen aufhält und noch einen Augenblick zu verweilen bittet.
„Kommt, meine Freunde, kommt mit hinauf, ich habe euch eine große
Neuigkeit zu geben. Nur zwei Worte. Die Republik, die wir ausge-
rufen, wird auf allen Punkten Europa’s triumphiren. Ich erfahre ſo
eben durch meinen ehrenw. Collegen Hrn. v. Lamartine, Miniſter der
auswärtigen Angelegenheiten, daß Oeſterreich in der Revolution iſt.
(Freudengeſchrei.) Oeſterreich iſt ſo ſehr in der Revolution daß Met-
ternich auf der Flucht iſt. (Unermeßlicher Jubel. Von allen Seiten:
„Hoch die Republik! Hoch die allgemeine Republik!“) Dieſer Jubel
tönt in mächtigen Accorden durch die Preſſe der Hauptſtadt. Der
National ſagt: „Metternich iſt beſiegt, und mit ihm der
Deſpotismus des Nordens, das letzte Bollwerk des Abſolutismus.
In der Revolution von Wien begrüßen wir die Morgenröthe
der Befreiung des deutſchen Geſchlechts. Und du, Polen, ſteige
dein bleiches Geſpenſt aus der Nacht der Gräber empor! Arme Todte!
Die Stunde der Auferſtehung wird für euch ſchlagen unter dem Getöne
unſerer Siegeslieder. Nikolaus hat gebebt. Geduld, der Wiederhall
der Tage von Wien wird ſeine Niederlage vollenden, und wer weiß es
— vielleicht rafft der ſlaviſche Stamm ſich kühn auf und wirft ſeine
barbariſchen Eroberer nach Aſten zurück. St. Petersburg und Moskau
werden Wilna und Warſchau rächen. Noch ein Wort, ein Wort des
Glücks und der Freude. Jetzt iſt Italien frei, das über der Lombardei
erhobene Schwert entfällt den Händen der Henker. Heil der großen
italieniſchen Republik!“
Unter den Papieren des Miniſteriums der auswärtigen Angelegen-
heiten hat ſich ein merkwürdiger Bericht vorgefunden, der im Moniteur
vom 19 März abgedruckt iſt. Derſelbe iſt unterm 4 Febr. d. J. von
dem Procurator des Königs Boucly an den damaligen Siegelbewahrer
Hebert erſtattet, und betrifft eine gewerbsmäßig getriebene Bücherdie-
berei auf öffentlichen Bibliotheken. Hr. Libri, Mitglied des Inſtituts,
und von der vorigen Regierung mit Unterſuchung der Bibliotheken
beauftragt, hat dieſe Gelegenheit benützt um eine Menge alter Hand-
ſchriften und ſeltener Druckſchriften zu entwenden und an Liebhaber,
zum Theil in England, gegen theures Geld zu verkaufen.
Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Hr. Marie, hat eine Pro-
clamation „an alle Arbeiter“ erlaſſen, worin er ſie auffordert nun end-
lich, nachdem die Bedingungen der Arbeit verbeſſert ſeyen, zur Arbeit
zurückzukehren. „Gleichwohl,“ heißt es in dieſem Aufruf, „ſind die ſeit
einigen Tagen vom Staat oder von Induſtriellen die ſich durch die
Schwierigkeit der Umſtände und die Finanzkriſts nicht entmuthigen lie-
ßen, offen gehaltenen großen Werkſtätten von neuem verlaſſen, oder be-
droht es zu werden. Bürger, ihr ſeyd Männer der Arbeit, ihr ehret
euch durch die Arbeit, ihr wollt durch die Arbeit leben, und ihr habt
Recht, denn da iſt die wahre Quelle des Wohlſeyns für den Menſchen,
für die Familie, für die ganze Geſellſchaft, denn da auch iſt die wahre
Unabhängigkeit, die wahre Freiheit. Kehrt alſo zurück in eure Werk-
ſtätten, ergreift wieder dieſes fleißige arbeitſame Leben welches für euch
eine Ehre, für das Vaterland eine Hoffnung iſt. Die Republik, ob-
wohl erſt geſtern zur Welt geboren, iſt bereits groß und ſtark, aber der
öffentliche Credit iſt erſchreckt, er muß befeſtigt werden. Bloß die Ruhe
kann ihm das Vertrauen zurückgeben, und das Vertrauen kann nur aus
der Arbeit entſpringen.“
Zugleich iſt vom Polizeipräfecten eine Bekannt-
machung erſchienen, um die fremden Arbeiter zu warnen daß ſie nicht
nach Paris kommen, da ſie an den von der Regierung und Stadt dar-
gebotenen Beſchäftigungsgelegenheiten nicht theilnehmen können. Wür-
den ſie doch kommen, ſo iſt ihnen die Ausſicht geſtellt entfernt und
ſelbſt durch eine Ausnahmsmaßregel vom franzöſiſchen Gebiet vertrieben
zu werden — unbeſchadet der Brüderlichkeit aller Völker.
Handels- und Börſennachrichten.
Madrid, 14 März.3proc. 23½ P., 5proc. 14 P., unverz. Schuld
5 P., Coupons 10 P., St. Ferdinandsbank 111 G. Wechſelcurſe: London
46 P.; Paris 4.90 G.
Paris, 20 März.3proc. 51, 5proc. 72, Schatzſch. 30 Proc., Bank-
actien 1675, belg. 5proc. 66, Anl. v. 1842 69½, 2½proc. 35, neap. 5proc.
68, röm. 59, ſpan. innere Schuld 18 G., piem. 810, Verſ. E.-B. rechte
107.50, linke 112.50, Paris-Orleans 690, Rouen 415, Lyon 291.25, Straß-
burg 338.75, Nordbahn 337.50, Rouen-Havre 215, Marſ.-Avignon 285,
Straßburg-Baſel 90, Orl.-Vierzon 217.50, Bordeaur 400, Tours-Nantes
327.50.
* Nach den neueſten Handelsbriefen aus Paris hatten daſelbſt in den
zwei letzten Tagen wieder gegen zwanzig Häuſer theils liquidirt, theils ihre
Zahlungen einſtellen müſſen. Sie ſchildern die dortige Muthloſigkeit als fort-
während ſteigend; ſogar der Fall daß Rothſchild zuletzt ſeinen ungeheuren
Verbindlichkeiten nicht werde nachkommen können, wird als möglich voraus-
geſetzt.
Amſterdam, 20 März.2½proc. 40¼, 3proc. 46⅞, 4proc. 59¾,
Met. 2½proc. 30⅛, Ard. [FORMEL]. Curs auf London 11.85 nom. Curs auf
Hamburg 34⅛ nom. Curs auf Frankfurt 98 nom.
Augsburg, 23 März.(5 fl. Augsburger Corrent = 6 fl. ſüddeutſche
Vereinswährung i. e. 24½ fl. Fuß.) Amſterdam 1 Monat 83⅜ G. Ham-
burg 1 M. 72½ P. Wien in 20ern 1 M. 98¼ P. Trieſt 1 M. 98¼ P.
Fraukfurt a. M. 1 M. 99¾ G., Nürnberg 1 M. 99⅝ P. Berlin 1 M.
104 P. Leipzig 1 M 104 P. London 1 M. 9.59 G. Paris 1 M. 118 G.
Lyon 1 M. 118 P. Marſeille 1 M. 118 P. Mailand 1 M [FORMEL] P.
Genua 1 M. 51⅜ P Livorno 1 M. 61 P. Benedig 1 M. 60½ P.
Frankfurt a. M., 22 März.Oeſterr. 5proc. Metall. 75½, 2½proc.
38½, Bankactien 1325, 250fl.-Looſe 92 P., preuß. 50Thlr.-Prämienſch. 86 P.,
Staatsſchuldſch. 83 P., württ. Oblig. 3½proc. 73¼, 4½proc. 91¾, bad.
3_ proc. 72_ , Lotto-Anleh. à 50 fl. 43, 35fl.-Looſe 26, darmſtädt. 3½proc.
75, 4proc. 85½, 50fl.-Looſe 58, 25fl.-Looſe 22, kurh. Friedr.-Wilh.-Nordbahn
39 P., 40Thlr.-Looſe 23¼, naſſ. 3½proc. 75, 25fl.-Looſe 19½, Frankfurt
3proc. 80 P., 3½proc. 91, 83¼, Taunusbahn 290, holl. Integr. 40, ſpan.
3proc. 16½, ſard. 36Fr.-Looſe 25 P., Disconto 4 P.
Wien, 21 März.5proc. Metall. 80 P., 4proc. 71 P., 3proc. 58 P.,
2½proc. 40 P., 1834er 500fl.-Looſe 134, 1839er 250fl.-Looſe 90, Bankactien
1180 P., Nordbahn 92½, Gloggnitz 84, Venedig-Mailand 62½, Livorno
54½, Peſth 63, Siena 52, Apeninnenbahn 93½, Oedenburg 30 P.
Verantwortliche Redaction:
Dr. Guſtav Kolb. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. S. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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