Allgemeine Zeitung, Nr. 86, 29. März 1900.Nr. 86. Morgenblatt. 103. Jahrgang. München, Donnerstag, 29. März 1900.[Spaltenumbruch] Wöchentlich Allgemeine Zeitung. Insertionspreis Redaktion und Expe- dition befinden sich Schmanthalerstr. 36 in München. Berichte sind an die Redaktion, Inserat- aufträge an die Ex- pedition franko ein- zusenden. [Spaltenumbruch] Abonnements für Berlin nimmt unsere dortige Filiale in der Leipzigerstraße 11 entgegen. Inseratenannahme in München bei der Expedition, Schwanthalerstraße 36, in Berlin in unserer Filiale, Verantwortlich für den politischen Theil der Chefredakteur Hans Tournier, für das Feuilleton Alfred Frhr. v. Menst, für den Handelstheil Ernst Barth, sämmtlich in München. Bestellungen auf die Allgemeine Zeitung für das nächste Quartal [Spaltenumbruch] Deutscher Reichstag. 178. Sitzung. = Berlin, 28. März. Tel. Der Reichstag hat es Ausführlicher telegraphischer Bericht. # Berlin, 28. März. Eingegangen ist die Konvention Abg. v. Jazdzewski (Pole) seine Beschwerde darüber, Preußischer Kriegsminister v. Goßler: Ein Gewissens- Abg. Pachnicke (Frs. Vgg.) verlangt, daß in Spandau Minister v. Goßler sagt die Erfüllung zu, um unhalt- Abg. Thiele (Soz.) beschwert sich, daß in Halle nicht v. Goßler bestreitet, daß das berechtigte Vorgehen der Abg. Thiele bemerkt noch, daß die Boykottliste unrichtig v. Goßler: Die Leute werden bestraft, wenn sie ver- Abg. Hoffmeister (Frs. Vgg.) plaidirt für möglichste v. Goßler stimmt bezüglich der letzteren Stadt bei, er- Zur Verdoppelung der Ausgaben für den Ausban der Abg. Müller-Sagan (Frs. Vp.): Vor jeder Niederlegung Abg. Hoffmeister: Der Vortheil, den Garnisonen den Es kommt der Marine-Etat an die Reihe. Beim Abg. Rickert (Freis. Vgg.), daß die Kommission be- Abg. v. Kardorff (Reichsp.): Die Budgetkommission Abg. Singer (Soz.): In der Kommission ist von keiner Präsident Graf Ballestrem: Petitionen von Beamten Abg. Dr. Oertel (konf.) erinnert bei den Ausgaben für [Spaltenumbruch] Wiener Plauderei. Auch bei uns herrscht die Influenza! Doch, wo herrscht "Wir hinken in allem nach", hat vor einigen Tagen "Die Jugend von heute" aber, von Otto Ernst, macht Das Burgtheater hat seinen Kainz wieder, und der Auch Adolf v. Sonnenthal weiß von solchen Ver- Aber in New-York, welch zarte Aufmerksamkeit nach "Sie wissen nicht, wie viel Lob ich vertragen kann", Draußen in der Vorstadt, im Raimund-Theater feiert Durch den tragischen Tod des Direktors Jauner und An ernster Musik fehlt es uns nicht. Die Konzert- Operndirektor Mahler mußte vor kurzem auch etwas Nr. 86. Morgenblatt. 103. Jahrgang. München, Donnerſtag, 29. März 1900.[Spaltenumbruch] Wöchentlich Allgemeine Zeitung. Inſertionspreis Redaktion und Expe- dition befinden ſich Schmanthalerſtr. 36 in München. Berichte ſind an die Redaktion, Inſerat- aufträge an die Ex- pedition franko ein- zuſenden. [Spaltenumbruch] Abonnements für Berlin nimmt unſere dortige Filiale in der Leipzigerſtraße 11 entgegen. Inſeratenannahme in München bei der Expedition, Schwanthalerſtraße 36, in Berlin in unſerer Filiale, Verantwortlich für den politiſchen Theil der Chefredakteur Hans Tournier, für das Feuilleton Alfred Frhr. v. Menſt, für den Handelstheil Ernſt Barth, ſämmtlich in München. Beſtellungen auf die Allgemeine Zeitung für das nächſte Quartal [Spaltenumbruch] Deutſcher Reichstag. 178. Sitzung. = Berlin, 28. März. Tel. Der Reichstag hat es Ausführlicher telegraphiſcher Bericht. ▂ Berlin, 28. März. Eingegangen iſt die Konvention Abg. v. Jazdzewski (Pole) ſeine Beſchwerde darüber, Preußiſcher Kriegsminiſter v. Goßler: Ein Gewiſſens- Abg. Pachnicke (Frſ. Vgg.) verlangt, daß in Spandau Miniſter v. Goßler ſagt die Erfüllung zu, um unhalt- Abg. Thiele (Soz.) beſchwert ſich, daß in Halle nicht v. Goßler beſtreitet, daß das berechtigte Vorgehen der Abg. Thiele bemerkt noch, daß die Boykottliſte unrichtig v. Goßler: Die Leute werden beſtraft, wenn ſie ver- Abg. Hoffmeiſter (Frſ. Vgg.) plaidirt für möglichſte v. Goßler ſtimmt bezüglich der letzteren Stadt bei, er- Zur Verdoppelung der Ausgaben für den Ausban der Abg. Müller-Sagan (Frſ. Vp.): Vor jeder Niederlegung Abg. Hoffmeiſter: Der Vortheil, den Garniſonen den Es kommt der Marine-Etat an die Reihe. Beim Abg. Rickert (Freiſ. Vgg.), daß die Kommiſſion be- Abg. v. Kardorff (Reichsp.): Die Budgetkommiſſion Abg. Singer (Soz.): In der Kommiſſion iſt von keiner Präſident Graf Balleſtrem: Petitionen von Beamten Abg. Dr. Oertel (konf.) erinnert bei den Ausgaben für [Spaltenumbruch] Wiener Plauderei. Auch bei uns herrſcht die Influenza! Doch, wo herrſcht „Wir hinken in allem nach“, hat vor einigen Tagen „Die Jugend von heute“ aber, von Otto Ernſt, macht Das Burgtheater hat ſeinen Kainz wieder, und der Auch Adolf v. Sonnenthal weiß von ſolchen Ver- Aber in New-York, welch zarte Aufmerkſamkeit nach „Sie wiſſen nicht, wie viel Lob ich vertragen kann“, Draußen in der Vorſtadt, im Raimund-Theater feiert Durch den tragiſchen Tod des Direktors Jauner und An ernſter Muſik fehlt es uns nicht. Die Konzert- Operndirektor Mahler mußte vor kurzem auch etwas <TEI> <text> <pb facs="#f0001"/> <front> <titlePage type="heading"> <docDate> <hi rendition="#b">Nr. 86.</hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Morgenblatt.</hi> </titlePart> </docTitle> <docDate><hi rendition="#b">103. Jahrgang. München, Donnerſtag,</hi> 29. März 1900.</docDate> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jExpedition" n="1"> <p>Wöchentlich<lb/> 12 <hi rendition="#g">Ausgaben.</hi><lb/> Bezugspreiſe:<lb/> Durch die Poſtämter:<lb/> jährlich M. 36. —,<lb/> ohne Beil. M. 18. —<lb/> (viertelj. M. 9. —,<lb/> ohne Beil. M. 4.50);<lb/> in München b. d. Ex-<lb/> pedition od. d. Depots<lb/> monatlich M. 2. —,<lb/> ohne Beil. M. 1.20.<lb/> Zuſtellg. mil. 50 Pf.<lb/><hi rendition="#g">Direkter</hi> Bezug für<lb/> Deutſchl. u. Oeſterreich<lb/> monatlich M. 4. —,<lb/> ohne Beil. M. 3. —,<lb/> Ausland M. 5.60,<lb/> ohne Beil. M. 4.40.</p> </div><lb/> <cb/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung.</hi> </titlePart> </docTitle> </titlePage><lb/> <cb/> <div type="jExpedition" n="1"> <p>Inſertionspreis<lb/> für die kleinſpaltige<lb/> Kolonelzeile od. deren<lb/> Raum 25 Pfennig;<lb/> finanzielle Anzeigen<lb/> 35 Pf.; lokale Ver-<lb/> kaufsanzeig. 20 Pf.;<lb/> Stellengeſuche 15 Pf.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Redaktion und Expe-<lb/> dition befinden ſich<lb/> Schmanthalerſtr. 36<lb/> in München.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Berichte ſind an die<lb/> Redaktion, Inſerat-<lb/> aufträge an die Ex-<lb/> pedition franko ein-<lb/> zuſenden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jExpedition" n="1"> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#c">Abonnements für Berlin nimmt unſere dortige Filiale in der Leipzigerſtraße 11 entgegen.</hi><lb/> Abonnements für das Ausland</hi> nehmen an: für England A. <hi rendition="#g">Siegle,</hi> 30 Lime Str., London; für Frankreich,<lb/> Portugal und Spanien A. <hi rendition="#g">Ammel</hi> und C. <hi rendition="#g">Klinckſieck</hi> in Paris; für Belgien, Bulgarien, Dänemark, Italien,<lb/> Niederlande, Rumänien, Rußland, Schweden und Norwegen, Schweiz, Serbien die dortigen Poſtämter; für den Orient<lb/> das k. k. Poſtamt in Wien oder Trieſt; für Nordamerika F. W. <hi rendition="#g">Chriſtern, E. Steiger u. Co.,</hi> Guſt.<lb/> E. <hi rendition="#g">Stechert, Weſtermann u. Co., International News Comp.,</hi> 83 und 85 Duane Str. in New-York.</p><lb/> <cb/> <figure/> <cb/> </div> <div type="jExpedition" n="1"> <p><hi rendition="#b">Inſeratenannahme</hi> in München bei der Expedition, <hi rendition="#b">Schwanthalerſtraße 36, in Berlin in unſerer Filiale,<lb/> Leipzigerſtraße 11,</hi> ferner in Berlin, Hamburg, Brtslau, Köln, Leipzig. Frankfurt a. M., Stuttgart, Nürnberg,<lb/> Wien, Peſt, London, Zürich, Baſel ꝛc. bei den Annoncenbureaux R. <hi rendition="#g">Moſſe, Haaſenſte in u. Bogler. G. L.<lb/> Daube u. Co.</hi> In den Filialen der Zeitungsbureaux <hi rendition="#g">Invalidendank</hi> zu Berlin, Dresden, Leipzig. Chemnitz ꝛc.<lb/> Außerdem in Berlin bei B. <hi rendition="#g">Arndt</hi> (Mohrenſtraße 26) und S. <hi rendition="#g">Kornik</hi> (Kochſtraße 23); für Frankreich bei <hi rendition="#g">John</hi><lb/><hi rendition="#c">F. <hi rendition="#g">Jones u. Co.,</hi> 31<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">bi&ſr </hi></hi> Faubourg Montmartre in Paris.</hi></p> </div><lb/> <div type="imprint" n="1"> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Verantwortlich für den politiſchen Theil der Chefredakteur Hans Tournier, für das Feuilleton Alfred Frhr. v. Menſt, für den Handelstheil Ernſt Barth, ſämmtlich in München.<lb/> Druck und Verlag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung „Verlag der Allgemeinen Zeitung“</hi> in München.</hi> </p> <figure/> </div><lb/> <div type="jExpedition" n="1"> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Beſtellungen auf die Allgemeine Zeitung für das nächſte Quartal</hi></hi><lb/> bitten wir für <hi rendition="#b">München</hi> bei der <hi rendition="#b">Expedition, Schwanthalerſtraße Nr. 36,</hi> oder deren <hi rendition="#b">Filiale im Domhof (Liebfrauenſtraße),</hi> bezw. bei den im Stadtbezirk<lb/> errichteten Abholſtellen, für auswärts bei dem nächſten Poſtamt (Bayeriſcher Zeitungskatalog Nr. 22/3, Zeitungskatalog der Reichspoſt Nr. 167/8), für das Ausland entweder<lb/><hi rendition="#c">gleichfalls bei den Poſtämtern oder bei den am Kopf der Zeitung genannten Agenturen möglichſt bald aufzugeben.</hi></p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/> <cb/> </div> </front> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Deutſcher Reichstag.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#c">178. <hi rendition="#g">Sitzung.</hi></hi> </head><lb/> <dateline>= <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der Reichstag hat es<lb/> erreicht, den <hi rendition="#g">Etat</hi> heute in dritter Leſung fertig zu ſtellen.<lb/> Es war das nur möglich dank der in anerkennenswerther<lb/> Weiſe geübten Selbſtbeſchränkung. Gleich von vornherein<lb/> wurde die Reſolution wegen Reviſion der Abſperrungs-<lb/> maßregeln gegen die Maul- und Klauenſeuche abgeſetzt;<lb/> ſie ſoll alsbald nach der Oſterpauſe an die Reihe kommen.<lb/> In den Debatten hätte noch manches Wort geſpart werden<lb/> können. Daß beim Etat des Reichsheeres der Pole<lb/> v. <hi rendition="#g">Jazdzewski</hi> noch einmal auf den Eid der polniſchen<lb/> Soldaten zurückkam, erſchien ebenſo überflüſſig, wie daß<lb/><hi rendition="#g">Stöcker</hi> beim Poſtetat die Aufhebung des Verbands der<lb/> Unterbeamten einer nachträglichen Kritik unterzog. Meh-<lb/> rere Abgeordnete traten für Erleichterung der Rayon-<lb/> beſtimmungen in einzelnen Feſtungsſtädten ein. Der<lb/> Kriegsminiſter v. <hi rendition="#g">Goßler</hi> ſicherte das thunlichſte Ent-<lb/> gegenkommen der Militärverwaltung zu, beſtritt aber, daß<lb/> die betreffenden Städte ausnahmslos Laſten und gar keine<lb/> Vortheile von den Feſtungen hätten. Im übrigen wandte<lb/> er nichts dagegen ein, daß ſein Verſprechen aus der Budget-<lb/> kommiſſion fixirt wurde, wonach er in Zukunſt weniger<lb/> Forderungen für Feſtungen einbringen werde. Die Frage<lb/> des Petitionsrechts der Beamten und die Behandlung<lb/> ſolcher Petitionen wurde beim Marineetat beſprochen; der<lb/> Präſident theilte mit, daß er auf eine Vorſtellung des<lb/> Vorſitzenden der Budgetkommiſſion, es gingen zu viele<lb/> Petitionen dieſer Art ein, beſtimmt habe, daß Petitionen<lb/> einzelner Beamter der Petitionskommiſſion, ganzer<lb/> Kategorien von Beamten aber der Budgetkommiſſion,<lb/> in deren Bereich die Gehaltserhöhungen fallen, zugewieſen<lb/> werden ſollen. Den Löwenantheil in der Diskuſſion<lb/> nahmen die agrariſchen Fragen in Anſpruch. Abg. <hi rendition="#g">Oertel</hi><lb/> (konſ.) verlangte die Bevorzugung inländiſcher Fleiſch-<lb/> konſerven vor den amerikaniſchen bei der Proviantirung<lb/> der Schiffe und wies auf den Zuſammenhang hin, der<lb/> für einen Theil der Konſervativen zwiſchen dem Fleiſch-<lb/> beſchan- und Flottengeſetz beſtehe. Auch die Kohlentarif-<lb/> Frage wurde erneut erörtert, beſonders aber die Frage der<lb/> gemiſchten Tranſitlager. Der Reichsſchatzſekretär v. <hi rendition="#g">Thiel-<lb/> mann</hi> hielt den Gegnern dieſer Einrichtung vor, daß in<lb/> konſervativen Kreiſen die Anſichten zu ungunſten der ge-<lb/> miſchten Lager gewechſelt hätten; die Regierung könne<lb/> aber unmöglich jeden Umſchwung der Partei-Anſichten<lb/> mitmachen. Ueberdies ſtehe die Neuordnung des Zoll-<lb/> tarifs bevor, es ſei kein Grund zu beſonderer Aufregung<lb/> vorhanden. Zu der Poſtſcheckordnung hatte der Reichs-<lb/> ſchatzſekretär noch vorher eine ſehr reſervirte und ein-<lb/> drucksvolle Erklärung abgegeben, des Inhalts, die ver-<lb/><cb/> bündeten Regierungen müßten ſich infolge des bedeutenden<lb/> Einnahmeansfalls, den die letzten Reichstagsbeſchlüſſe in-<lb/> volvirten, vorbehalten, wie weit ſie dieſen Beſchlüſſen<lb/> folgen könnten. Schließlich wurde der Etat in der Ge-<lb/> ſammtabſtimmung gegen die Stimmen der Sozialdemo-<lb/> kraten angenommen. Die nächſte Sitzung wurde auf den<lb/> 24. April anberaumt und der Präſident entließ die wenigen<lb/> Verſammelten mit herzlichen Wünſchen in die Oſterferien.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div xml:id="a1a" next="#a1b" type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ausführlicher telegraphiſcher Bericht.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline>▂ <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p>Eingegangen iſt die Konvention<lb/> mit <hi rendition="#g">Oeſterreich-Ungarn</hi> über den gegenſeitigen Schutz<lb/> des <hi rendition="#g">Urheberrechts</hi> an <hi rendition="#g">Werken</hi> der <hi rendition="#g">Literatur</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Kunſt.</hi> Das Haus fährt in der dritten <hi rendition="#g">Etatsberathung</hi><lb/> fort. Der Antrag <hi rendition="#g">Rembold</hi> (Centr.), die Sperrmaßregeln<lb/> gegen Maul- und Klauenſeuche zu revidiren, wird abgeſetzt<lb/> und ſoll baldigſt nach Oſtern entſchieden werden. Beim Etat<lb/> der Armeeverwaltung erneuert</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">v. Jazdzewski</hi> (Pole) ſeine Beſchwerde darüber,<lb/> daß polniſche Soldaten in deutſcher Sprache beichten müßten.</p><lb/> <p>Preußiſcher Kriegsminiſter <hi rendition="#b">v. Goßler:</hi></p> <cit> <quote>Ein Gewiſſens-<lb/> zwang wird niemals in der Armee geübt werden. Um un-<lb/> liebſamen Zwiſchenfällen vorzubeugen, werde ich mich mit<lb/> den kirchlichen Behörden benehmen.</quote> </cit><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Pachnicke</hi> (Frſ. Vgg.) verlangt, daß in Spandau<lb/> die innere Umwallung, wie in Metz und Diedenhofen, nieder-<lb/> gelegt werde.</p><lb/> <p>Miniſter <hi rendition="#b">v. Goßler</hi> ſagt die Erfüllung zu, um unhalt-<lb/> baren Zuſtänden im Intereſſe der Stadt ein Ende zu machen.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Thiele</hi> (Soz.) beſchwert ſich, daß in Halle nicht<lb/> bloß Lokale, in denen ſozialdemokratiſche Verſammlungen ab-<lb/> gehalten wurden, durch den Diviſionskommandeur unter Zu-<lb/> ſtimmung des Miniſters boykottirt worden ſind, ſondern auch<lb/> die Geſchäftsleute, die im „Halle’ſchen Volksblatt“ inferirt<lb/> haben; beides ſei bei der Intelligenz der Arbeiter freilich ein<lb/> Schlag ins Waſſer geweſen.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">v. Goßler</hi> beſtreitet, daß das berechtigte Vorgehen der<lb/> Kommandobehörde gegen die Sozialdemokraten ein Schlag<lb/> ins Waſſer geweſen ſei. Bezüglich des „Volksblattes“ ſei<lb/> keine Anordnung erfolgt; es müſſe da ein Irrthum vorliegen.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Thiele</hi> bemerkt noch, daß die Boykottliſte unrichtig<lb/> war; ſie führte Lokale auf, welche ſeine Partei niemals be-<lb/> nutzt habe, und ſolche, die gar nicht mehr exiſtiren.</p><lb/> <p> <hi rendition="#b">v. Goßler:</hi> </p> <cit> <quote>Die Leute werden beſtraft, wenn ſie ver-<lb/> botene Lokale beſuchen; daher kanften die Urlauber die Liſte,<lb/> die ihren Zweck erfüllte, auch wenn ſie ungenan ſei.</quote> </cit><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Hoffmeiſter</hi> (Frſ. Vgg.) plaidirt für möglichſte<lb/> Verminderung der Feſtungen im Innern des Landes und<lb/> Niederlegung der Umwallungen, ſpeziell in Glogau.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">v. Goßler</hi> ſtimmt bezüglich der letzteren Stadt bei, er-<lb/><cb/> innert aber daran, daß die Feſtungsſtädte durch die Garni-<lb/> ſonen doch auch Vortheile hätten. Mit Glogau werde be-<lb/> reits verhandelt.</p><lb/> <p>Zur Verdoppelung der Ausgaben für den Ausban der<lb/> Feſtungen (es ſind diesmal 20 Millionen ſtatt 10 gefordert)<lb/> bemerkt</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Müller</hi>-Sagan (Frſ. Vp.):</p> <cit> <quote>Vor jeder Niederlegung<lb/> von Umwallungen muß Militär- und Stadtbehörde ſich über<lb/> den Bebauungsplan und die Beſchaffung der Mittel verſtän-<lb/> digen, nicht aber ſoll hier ein Blankowechſel ausgeſtellt wer-<lb/> den, den die Militärverwaltung nur auszufüllen braucht und<lb/> den der Reichstag ohne weiteres einlöſen muß.</quote> </cit><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Hoffmeiſter:</hi></p> <cit> <quote>Der Vortheil, den Garniſonen den<lb/> Feſtungsplätzen bringen, iſt verſchwindend gering gegenüber<lb/> ihrer wirthſchaftlichen Unfreiheit.</quote> </cit><lb/> <p>Es kommt der <hi rendition="#g">Marine-Etat</hi> an die Reihe. Beim<lb/> Gehalt des Staatsſekretärs erwähnt</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Rickert</hi> (Freiſ. Vgg.), daß die Kommiſſion be-<lb/> ſchloſſen habe, ſich mit den Petitionen der Beamten für jetzt<lb/> und die nächſte Zeit nicht zu beſchäftigen. Dem ſtehe das<lb/> Petitionsrecht der Beamten entgegen. Es würde ſich doch<lb/> vielleicht empfehlen, alle Beamtenpetitionen der Petitions-<lb/> kommiſſion zu überweiſen.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">v. Kardorff</hi> (Reichsp.):</p> <cit> <quote>Die Budgetkommiſſion<lb/> hat ihren Beſchluß auch aus dem Grund gefaßt, weil nach<lb/> der allgemeinen Gehaltsregulirung vom vergangenen Jahr<lb/> jetzt eine kleine Pauſe gemacht werden müſſe.</quote> </cit><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#b">Singer</hi> (Soz.):</p> <cit> <quote>In der Kommiſſion iſt von keiner<lb/> Seite das Petitionsrecht der Beamten einzuſchränken verſucht<lb/> worden.</quote> </cit><lb/> <p>Präſident <hi rendition="#b">Graf Balleſtrem:</hi></p> <cit> <quote>Petitionen von Beamten<lb/> um Gehaltserhöhung ſtehen mit dem Budget in engſter Ver-<lb/> bindung und müſſen deßhalb der Budgetkommiſſion über-<lb/> wieſen werden.</quote> </cit><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#b">Oertel</hi> (konf.) erinnert bei den Ausgaben für<lb/> Indienſthaltung der Schiffe, daß ſeinerzeit zwei ausgehende<lb/> Kriegsſchiffe mit amerikaniſchem Büchſenfleiſch ausgerüſtet ge-<lb/> weſen ſind. Das Anerbieten der Landwirthſchaftskammer von<lb/> Schleswig-Holſtein, bei der Errichtung einer deutſchen Kon-<lb/> ſervenfabrik der Marineverwaltung, etwa in Kiel, jede Unter-<lb/> ſtützung zu gewähren, habe das Marineamt abgelehnt (hört,<lb/> hört!), weil das ausländiſche Fleiſch billiger ſei und nament-<lb/> lich nach der Flottenvermehrung die Verwaltung auf die<lb/> Sicherung ſolcher billiger Quellen Bedacht nehmen müſſe.<lb/> Redner erhebt entſchiedenen Widerſpruch dagegen, daß die<lb/> Schiffe ſchon bei der Ausreiſe in Deutſchland mit amerikani-<lb/> ſchem Büchſenfleiſch verſehen werden. Die Erfahrungen mit<lb/> dieſem Fleiſch hätten doch die Regierungen vorſichtig machen<lb/> müſſen. Nicht nur die deutſche Landwirthſchaft werde durch<lb/> dieſe Verwendung verſtimmt, ſondern das ganze Volk:<lb/> denn das Büchſenfleiſch, das die Marine verwende, werde</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="a2a" next="#a2b" type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wiener Plauderei.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Auch bei uns herrſcht die Influenza! Doch, wo herrſcht<lb/> ſie nicht? Nach dem Ausſpruch eines Arztes, in den<lb/> Polargegenden, wo, nach ſeinen dort unternommenen<lb/> Unterſuchungen, die wenigſten Bakterien zu finden ſind.<lb/> Schade, daß dieſer neu entdeckte Kurort ſo entlegen iſt.<lb/> Wer weiß, vielleicht errichtet ein Schweizer dort ein Hotel,<lb/> der obenerwähnte Arzt ein Sanatorium, und wir machen<lb/> als Kurgäſte das Terrain den Eisbären und Walfiſchen<lb/> ſtreitig.</p><lb/> <p>„Wir hinken in allem nach“, hat vor einigen Tagen<lb/> ein unzufriedener Oeſterreicher geſagt. (Es gibt deren<lb/> leider ſehr viele.) In einem iſt uns auch Berlin jetzt<lb/> „über“. Wir hatten zwar im Parlament vor zwei<lb/> Jahren eine <hi rendition="#aq">lex</hi> Falkenhayn, welche der Polizei Thüre<lb/> und Thor öffnete, um die unbändigen Abgeordneten un-<lb/> ſchädlich zu machen, aber eine <hi rendition="#aq">lex</hi> Heinze beſitzen wir<lb/> noch nicht. Wohl wacht das Auge des Geſetzes auch über<lb/> unſre Kunſtgenüſſe. Max Halbe’s „Jugend“, das bei uns<lb/> polizeilich verbotene Stück, ſollte durch ein Hinterthürchen,<lb/> unter dem Deckmantel eines „Vortrags“ in einem Konzert-<lb/> ſaale aufgeführt werden. Doch ach — das Stück ſammt<lb/> ſeinen Darſtellern und dem arg enttäuſchten Publikum<lb/> mußte durch das große Thor wieder hinausſpaziren.</p><lb/> <p>„Die Jugend von heute“ aber, von Otto Ernſt, macht<lb/> volle Häuſer. Sie erſcheint ein wenig <hi rendition="#aq">post festum</hi> auf<lb/> der Bühne, denn mich däucht, die Nietzſche’ſchen Ueber-<lb/> menſchen ſind faſt ſchon ein überwundener Standpunkt.</p><lb/> <p>Das Burgtheater hat ſeinen Kainz wieder, und der<lb/> Kainz-Kultus kann aufs neue beginnen. Es iſt ganz<lb/> merkwürdig, wie weit der weibliche Enthuſiasmus die<lb/> Grenzen des Vernünftigen und Anſtändigen überſchreiten<lb/> kann. Wie der von den Furien gepeitſchte Oreſt flüchtete<lb/> ſich oft der von ſeinen Verehrerinnen verfolgte Künſtler<lb/> — er verſchmähte, nach der Vorſtellung, trotz vortrefflichen<lb/> Appetits, mit den andern Kollegen in einem Gaſthof zu<lb/> ſonpiren, ſondern kaufte ſich in einem unſcheinbaren Laden<lb/> ein frugales Nachtmal, um dasſelbe heimlich, doch wenig-<lb/> ſtens ungeſtört in ſeiner Kemenate verzehren zu können.<lb/> Damals war des Künſtlers Gemahlin noch nicht in Wien.<lb/><cb/> Seit ihrer Anweſenheit iſt der Enthuſiasmus in be-<lb/> ſcheidenere Grenzen getreten.</p><lb/> <p>Auch Adolf v. Sonnenthal weiß von ſolchen Ver-<lb/> folgungen zu erzählen. Sogar über den Ozean nach<lb/> Amerika folgte ihm und verfolgte ihn eine enthuſiaſtiſche<lb/> Dame, die leider den einen großen Fehler beging, weder<lb/> ſchön noch jung zu ſein und die überdies noch an der<lb/> Seekrankheit litt.</p><lb/> <p>Aber in New-York, welch zarte Aufmerkſamkeit nach<lb/> ſeinem erſten Auftreten daſelbſt! In ſeiner Garderobe<lb/> ſtand ein mächtiger Korb von beträchtlicher Schwere!<lb/> „Lauter Dollars“! jubelte der Künſtler und ſeine Augen<lb/> füllten ſich mit Thränen der Rührung! (Sonnenthal weint<lb/> ſehr leicht und iſt ſchnell gerührt.) Er dachte an ſeine Tochter<lb/> Hermine daheim und hob den Korbdeckel bedächtig in die<lb/> Höhe. Goldgelb leuchtete es ihm entgegen! Aber ach<lb/> — keine blinkenden Dollars hält er in der Hand, ſondern<lb/> ſeine Lieblingsfrucht, die goldgelbe, ſaftige Kaiſerbirne!<lb/> Seine Verehrerin diesſeit des Ozeans, hat ihm jenſeit<lb/> desſelben dieſe rührende Ueberraſchung bereitet! Tableau!</p><lb/> <p>„Sie wiſſen nicht, wie viel Lob ich vertragen kann“,<lb/> äußerte ſich derſelbe Künſtler einem Kritiker gegenüber,<lb/> der ihn fragte, ob er mit dem ihm geſpendeten Lob zu-<lb/> frieden geweſen ſei.</p><lb/> <p>Draußen in der Vorſtadt, im Raimund-Theater feiert<lb/> Bonn Triumphe als Geiger von Cremona, als Hamlet,<lb/> Kean ꝛc. Man ſprach von einem Wiederengagement des<lb/> Künſtlers am Burgtheater. Dann hieße es wohl: „Hie<lb/> Kainz, hie Bonn“ und die Parteiwuth wäre auch da<lb/> entfeſſelt! Das alte Stück „Cyprienne“ von Sardou wurde<lb/> auf Wunſch der Hofſchauſpielerin Frau Schratt, mit ihr<lb/> in der Titelrolle, ins Repertoire aufgenommen. Die<lb/> Künſtlerin war auch ſo liebenswürdig, ihren Empireſalon<lb/> für die Cyprienne-Abende ins Burgtheater zu verpflanzen.<lb/> Noch nie ſah man auf einer Bühne einen ſo ſtilvollen<lb/> eleganten Salon. Jeder Tiſch, jeder Stuhl, das Buffet,<lb/> die Uhr, kurz jedes Stück ein Juwel, eine Augenweide für<lb/> den Stilkenner.</p><lb/> <p>Durch den tragiſchen Tod des Direktors Jauner und<lb/> den Rücktritt der Direktorin Frl. v. Schönerer ſind zwei<lb/> Vorſtadttheater verwaist, die Operette, die im vorigen<lb/><cb/> Jahrhundert in Wien Triumphe gefeiert, iſt im Ausſterben<lb/> begriffen. Die heitere, kurzgeſchürzte Muſe iſt Wien ab-<lb/> handen gekommen und mit ihrem Zwillingsbruder, dem<lb/> Humor, ausgewandert.</p><lb/> <p>An ernſter Muſik fehlt es uns nicht. Die Konzert-<lb/> ſäle ſind überfüllt. Die Pregi, die Landi, Pablo de Sara-<lb/> ſate, Alfred Grünfeld, ſie zogen das Publikum mächtig<lb/> an. Grünfeld zählt wohl zu den populärſten Wiener<lb/> Künſtlern. Seine verblüffende Technik, ſein ſüßer An-<lb/> ſchlag, ſein entzückender Vortrag ſind unübertrefflich. Doch<lb/> nicht nur am Klavier, auch in der Geſellſchaft iſt der<lb/> Künſtler ſehr gern geſehen; ſein guter Witz und ſein<lb/> Humor halten gleichen Schritt mit ſeiner Kunſt. „Was<lb/> nicht ein Künſtler alles einſtecken muß“, hörte ich ihn<lb/> einmal lachend ſagen, als nach einem Diner der Haus-<lb/> herr ihm ein paar feine Zigarren in die Taſche ſteckte.</p><lb/> <p>Operndirektor Mahler mußte vor kurzem auch etwas<lb/> einſtecken, aber keine gute Zigarre, ſondern die Miß-<lb/> billigung der Muſikkritiker und auch des muſikaliſchen<lb/> Wiener Publikums. Als Dirigent der Philharmoniſchen<lb/> Konzerte hat er es gewagt, in der neunten Symphonie<lb/> Beethoven zu verbeſſern; an einer Stelle eine nicht vom<lb/> großen Meiſter vorgeſchriebene Klangverſtärkung — das<lb/> iſt ihm übel bekommen: Gelegentlich einer Wiederholung<lb/> des Konzerts wurde jedem Beſucher desſelben ein Zettel<lb/> in die Hand gedrückt. Darauf ſtand eine Erklärung des<lb/> Dirigenten, warum und weßhalb er die mißbilligte Klangver-<lb/> ſtärkung vorgenommen habe. Erſtens: weil zu Beethovens<lb/> Zeit die Blechinſtrumente mangelhaft beſchaffen waren<lb/> und zweitens: weil Beethovens Taubheit ihm den Kon-<lb/> takt mit der tönenden Welt benommen habe: <hi rendition="#aq">Qui s’excuse,<lb/> s’accuse</hi> — und kopfſchüttelnd nahm das Publikum die<lb/> Entſchuldigung entgegen. Ich glaube kaum, daß Direktor<lb/> Mahler noch einmal Beethoven verbeſſern wird. Doch<lb/> Ehre, dem Ehre gebührt! Er iſt ein Kapellmeiſter erſten<lb/> Ranges und man könnte ihm nur das Wort <hi rendition="#aq">„trop de<lb/> zèle“</hi> vorwerfen. Wenn es gilt, eine neue Oper vorzu-<lb/> bereiten, werden alle Kräfte angeſpannt, um das beſte zu<lb/> leiſten und auch ſchauſpieleriſch Vorzügliches zu bieten.<lb/> So mußte die Trägerin der Hauptrolle in der Oper<lb/> Tſchaikowski’s, „Jolanthe“, auf den Proben mit verbundenen</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
Nr. 86. Morgenblatt. 103. Jahrgang. München, Donnerſtag, 29. März 1900.
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gleichfalls bei den Poſtämtern oder bei den am Kopf der Zeitung genannten Agenturen möglichſt bald aufzugeben.
Deutſcher Reichstag.
178. Sitzung.
= Berlin, 28. März. Tel. Der Reichstag hat es
erreicht, den Etat heute in dritter Leſung fertig zu ſtellen.
Es war das nur möglich dank der in anerkennenswerther
Weiſe geübten Selbſtbeſchränkung. Gleich von vornherein
wurde die Reſolution wegen Reviſion der Abſperrungs-
maßregeln gegen die Maul- und Klauenſeuche abgeſetzt;
ſie ſoll alsbald nach der Oſterpauſe an die Reihe kommen.
In den Debatten hätte noch manches Wort geſpart werden
können. Daß beim Etat des Reichsheeres der Pole
v. Jazdzewski noch einmal auf den Eid der polniſchen
Soldaten zurückkam, erſchien ebenſo überflüſſig, wie daß
Stöcker beim Poſtetat die Aufhebung des Verbands der
Unterbeamten einer nachträglichen Kritik unterzog. Meh-
rere Abgeordnete traten für Erleichterung der Rayon-
beſtimmungen in einzelnen Feſtungsſtädten ein. Der
Kriegsminiſter v. Goßler ſicherte das thunlichſte Ent-
gegenkommen der Militärverwaltung zu, beſtritt aber, daß
die betreffenden Städte ausnahmslos Laſten und gar keine
Vortheile von den Feſtungen hätten. Im übrigen wandte
er nichts dagegen ein, daß ſein Verſprechen aus der Budget-
kommiſſion fixirt wurde, wonach er in Zukunſt weniger
Forderungen für Feſtungen einbringen werde. Die Frage
des Petitionsrechts der Beamten und die Behandlung
ſolcher Petitionen wurde beim Marineetat beſprochen; der
Präſident theilte mit, daß er auf eine Vorſtellung des
Vorſitzenden der Budgetkommiſſion, es gingen zu viele
Petitionen dieſer Art ein, beſtimmt habe, daß Petitionen
einzelner Beamter der Petitionskommiſſion, ganzer
Kategorien von Beamten aber der Budgetkommiſſion,
in deren Bereich die Gehaltserhöhungen fallen, zugewieſen
werden ſollen. Den Löwenantheil in der Diskuſſion
nahmen die agrariſchen Fragen in Anſpruch. Abg. Oertel
(konſ.) verlangte die Bevorzugung inländiſcher Fleiſch-
konſerven vor den amerikaniſchen bei der Proviantirung
der Schiffe und wies auf den Zuſammenhang hin, der
für einen Theil der Konſervativen zwiſchen dem Fleiſch-
beſchan- und Flottengeſetz beſtehe. Auch die Kohlentarif-
Frage wurde erneut erörtert, beſonders aber die Frage der
gemiſchten Tranſitlager. Der Reichsſchatzſekretär v. Thiel-
mann hielt den Gegnern dieſer Einrichtung vor, daß in
konſervativen Kreiſen die Anſichten zu ungunſten der ge-
miſchten Lager gewechſelt hätten; die Regierung könne
aber unmöglich jeden Umſchwung der Partei-Anſichten
mitmachen. Ueberdies ſtehe die Neuordnung des Zoll-
tarifs bevor, es ſei kein Grund zu beſonderer Aufregung
vorhanden. Zu der Poſtſcheckordnung hatte der Reichs-
ſchatzſekretär noch vorher eine ſehr reſervirte und ein-
drucksvolle Erklärung abgegeben, des Inhalts, die ver-
bündeten Regierungen müßten ſich infolge des bedeutenden
Einnahmeansfalls, den die letzten Reichstagsbeſchlüſſe in-
volvirten, vorbehalten, wie weit ſie dieſen Beſchlüſſen
folgen könnten. Schließlich wurde der Etat in der Ge-
ſammtabſtimmung gegen die Stimmen der Sozialdemo-
kraten angenommen. Die nächſte Sitzung wurde auf den
24. April anberaumt und der Präſident entließ die wenigen
Verſammelten mit herzlichen Wünſchen in die Oſterferien.
Ausführlicher telegraphiſcher Bericht.
▂ Berlin, 28. März. Eingegangen iſt die Konvention
mit Oeſterreich-Ungarn über den gegenſeitigen Schutz
des Urheberrechts an Werken der Literatur und
Kunſt. Das Haus fährt in der dritten Etatsberathung
fort. Der Antrag Rembold (Centr.), die Sperrmaßregeln
gegen Maul- und Klauenſeuche zu revidiren, wird abgeſetzt
und ſoll baldigſt nach Oſtern entſchieden werden. Beim Etat
der Armeeverwaltung erneuert
Abg. v. Jazdzewski (Pole) ſeine Beſchwerde darüber,
daß polniſche Soldaten in deutſcher Sprache beichten müßten.
Preußiſcher Kriegsminiſter v. Goßler:
Ein Gewiſſens-
zwang wird niemals in der Armee geübt werden. Um un-
liebſamen Zwiſchenfällen vorzubeugen, werde ich mich mit
den kirchlichen Behörden benehmen.
Abg. Pachnicke (Frſ. Vgg.) verlangt, daß in Spandau
die innere Umwallung, wie in Metz und Diedenhofen, nieder-
gelegt werde.
Miniſter v. Goßler ſagt die Erfüllung zu, um unhalt-
baren Zuſtänden im Intereſſe der Stadt ein Ende zu machen.
Abg. Thiele (Soz.) beſchwert ſich, daß in Halle nicht
bloß Lokale, in denen ſozialdemokratiſche Verſammlungen ab-
gehalten wurden, durch den Diviſionskommandeur unter Zu-
ſtimmung des Miniſters boykottirt worden ſind, ſondern auch
die Geſchäftsleute, die im „Halle’ſchen Volksblatt“ inferirt
haben; beides ſei bei der Intelligenz der Arbeiter freilich ein
Schlag ins Waſſer geweſen.
v. Goßler beſtreitet, daß das berechtigte Vorgehen der
Kommandobehörde gegen die Sozialdemokraten ein Schlag
ins Waſſer geweſen ſei. Bezüglich des „Volksblattes“ ſei
keine Anordnung erfolgt; es müſſe da ein Irrthum vorliegen.
Abg. Thiele bemerkt noch, daß die Boykottliſte unrichtig
war; ſie führte Lokale auf, welche ſeine Partei niemals be-
nutzt habe, und ſolche, die gar nicht mehr exiſtiren.
v. Goßler:
Die Leute werden beſtraft, wenn ſie ver-
botene Lokale beſuchen; daher kanften die Urlauber die Liſte,
die ihren Zweck erfüllte, auch wenn ſie ungenan ſei.
Abg. Hoffmeiſter (Frſ. Vgg.) plaidirt für möglichſte
Verminderung der Feſtungen im Innern des Landes und
Niederlegung der Umwallungen, ſpeziell in Glogau.
v. Goßler ſtimmt bezüglich der letzteren Stadt bei, er-
innert aber daran, daß die Feſtungsſtädte durch die Garni-
ſonen doch auch Vortheile hätten. Mit Glogau werde be-
reits verhandelt.
Zur Verdoppelung der Ausgaben für den Ausban der
Feſtungen (es ſind diesmal 20 Millionen ſtatt 10 gefordert)
bemerkt
Abg. Müller-Sagan (Frſ. Vp.):
Vor jeder Niederlegung
von Umwallungen muß Militär- und Stadtbehörde ſich über
den Bebauungsplan und die Beſchaffung der Mittel verſtän-
digen, nicht aber ſoll hier ein Blankowechſel ausgeſtellt wer-
den, den die Militärverwaltung nur auszufüllen braucht und
den der Reichstag ohne weiteres einlöſen muß.
Abg. Hoffmeiſter:
Der Vortheil, den Garniſonen den
Feſtungsplätzen bringen, iſt verſchwindend gering gegenüber
ihrer wirthſchaftlichen Unfreiheit.
Es kommt der Marine-Etat an die Reihe. Beim
Gehalt des Staatsſekretärs erwähnt
Abg. Rickert (Freiſ. Vgg.), daß die Kommiſſion be-
ſchloſſen habe, ſich mit den Petitionen der Beamten für jetzt
und die nächſte Zeit nicht zu beſchäftigen. Dem ſtehe das
Petitionsrecht der Beamten entgegen. Es würde ſich doch
vielleicht empfehlen, alle Beamtenpetitionen der Petitions-
kommiſſion zu überweiſen.
Abg. v. Kardorff (Reichsp.):
Die Budgetkommiſſion
hat ihren Beſchluß auch aus dem Grund gefaßt, weil nach
der allgemeinen Gehaltsregulirung vom vergangenen Jahr
jetzt eine kleine Pauſe gemacht werden müſſe.
Abg. Singer (Soz.):
In der Kommiſſion iſt von keiner
Seite das Petitionsrecht der Beamten einzuſchränken verſucht
worden.
Präſident Graf Balleſtrem:
Petitionen von Beamten
um Gehaltserhöhung ſtehen mit dem Budget in engſter Ver-
bindung und müſſen deßhalb der Budgetkommiſſion über-
wieſen werden.
Abg. Dr. Oertel (konf.) erinnert bei den Ausgaben für
Indienſthaltung der Schiffe, daß ſeinerzeit zwei ausgehende
Kriegsſchiffe mit amerikaniſchem Büchſenfleiſch ausgerüſtet ge-
weſen ſind. Das Anerbieten der Landwirthſchaftskammer von
Schleswig-Holſtein, bei der Errichtung einer deutſchen Kon-
ſervenfabrik der Marineverwaltung, etwa in Kiel, jede Unter-
ſtützung zu gewähren, habe das Marineamt abgelehnt (hört,
hört!), weil das ausländiſche Fleiſch billiger ſei und nament-
lich nach der Flottenvermehrung die Verwaltung auf die
Sicherung ſolcher billiger Quellen Bedacht nehmen müſſe.
Redner erhebt entſchiedenen Widerſpruch dagegen, daß die
Schiffe ſchon bei der Ausreiſe in Deutſchland mit amerikani-
ſchem Büchſenfleiſch verſehen werden. Die Erfahrungen mit
dieſem Fleiſch hätten doch die Regierungen vorſichtig machen
müſſen. Nicht nur die deutſche Landwirthſchaft werde durch
dieſe Verwendung verſtimmt, ſondern das ganze Volk:
denn das Büchſenfleiſch, das die Marine verwende, werde
Wiener Plauderei.
Auch bei uns herrſcht die Influenza! Doch, wo herrſcht
ſie nicht? Nach dem Ausſpruch eines Arztes, in den
Polargegenden, wo, nach ſeinen dort unternommenen
Unterſuchungen, die wenigſten Bakterien zu finden ſind.
Schade, daß dieſer neu entdeckte Kurort ſo entlegen iſt.
Wer weiß, vielleicht errichtet ein Schweizer dort ein Hotel,
der obenerwähnte Arzt ein Sanatorium, und wir machen
als Kurgäſte das Terrain den Eisbären und Walfiſchen
ſtreitig.
„Wir hinken in allem nach“, hat vor einigen Tagen
ein unzufriedener Oeſterreicher geſagt. (Es gibt deren
leider ſehr viele.) In einem iſt uns auch Berlin jetzt
„über“. Wir hatten zwar im Parlament vor zwei
Jahren eine lex Falkenhayn, welche der Polizei Thüre
und Thor öffnete, um die unbändigen Abgeordneten un-
ſchädlich zu machen, aber eine lex Heinze beſitzen wir
noch nicht. Wohl wacht das Auge des Geſetzes auch über
unſre Kunſtgenüſſe. Max Halbe’s „Jugend“, das bei uns
polizeilich verbotene Stück, ſollte durch ein Hinterthürchen,
unter dem Deckmantel eines „Vortrags“ in einem Konzert-
ſaale aufgeführt werden. Doch ach — das Stück ſammt
ſeinen Darſtellern und dem arg enttäuſchten Publikum
mußte durch das große Thor wieder hinausſpaziren.
„Die Jugend von heute“ aber, von Otto Ernſt, macht
volle Häuſer. Sie erſcheint ein wenig post festum auf
der Bühne, denn mich däucht, die Nietzſche’ſchen Ueber-
menſchen ſind faſt ſchon ein überwundener Standpunkt.
Das Burgtheater hat ſeinen Kainz wieder, und der
Kainz-Kultus kann aufs neue beginnen. Es iſt ganz
merkwürdig, wie weit der weibliche Enthuſiasmus die
Grenzen des Vernünftigen und Anſtändigen überſchreiten
kann. Wie der von den Furien gepeitſchte Oreſt flüchtete
ſich oft der von ſeinen Verehrerinnen verfolgte Künſtler
— er verſchmähte, nach der Vorſtellung, trotz vortrefflichen
Appetits, mit den andern Kollegen in einem Gaſthof zu
ſonpiren, ſondern kaufte ſich in einem unſcheinbaren Laden
ein frugales Nachtmal, um dasſelbe heimlich, doch wenig-
ſtens ungeſtört in ſeiner Kemenate verzehren zu können.
Damals war des Künſtlers Gemahlin noch nicht in Wien.
Seit ihrer Anweſenheit iſt der Enthuſiasmus in be-
ſcheidenere Grenzen getreten.
Auch Adolf v. Sonnenthal weiß von ſolchen Ver-
folgungen zu erzählen. Sogar über den Ozean nach
Amerika folgte ihm und verfolgte ihn eine enthuſiaſtiſche
Dame, die leider den einen großen Fehler beging, weder
ſchön noch jung zu ſein und die überdies noch an der
Seekrankheit litt.
Aber in New-York, welch zarte Aufmerkſamkeit nach
ſeinem erſten Auftreten daſelbſt! In ſeiner Garderobe
ſtand ein mächtiger Korb von beträchtlicher Schwere!
„Lauter Dollars“! jubelte der Künſtler und ſeine Augen
füllten ſich mit Thränen der Rührung! (Sonnenthal weint
ſehr leicht und iſt ſchnell gerührt.) Er dachte an ſeine Tochter
Hermine daheim und hob den Korbdeckel bedächtig in die
Höhe. Goldgelb leuchtete es ihm entgegen! Aber ach
— keine blinkenden Dollars hält er in der Hand, ſondern
ſeine Lieblingsfrucht, die goldgelbe, ſaftige Kaiſerbirne!
Seine Verehrerin diesſeit des Ozeans, hat ihm jenſeit
desſelben dieſe rührende Ueberraſchung bereitet! Tableau!
„Sie wiſſen nicht, wie viel Lob ich vertragen kann“,
äußerte ſich derſelbe Künſtler einem Kritiker gegenüber,
der ihn fragte, ob er mit dem ihm geſpendeten Lob zu-
frieden geweſen ſei.
Draußen in der Vorſtadt, im Raimund-Theater feiert
Bonn Triumphe als Geiger von Cremona, als Hamlet,
Kean ꝛc. Man ſprach von einem Wiederengagement des
Künſtlers am Burgtheater. Dann hieße es wohl: „Hie
Kainz, hie Bonn“ und die Parteiwuth wäre auch da
entfeſſelt! Das alte Stück „Cyprienne“ von Sardou wurde
auf Wunſch der Hofſchauſpielerin Frau Schratt, mit ihr
in der Titelrolle, ins Repertoire aufgenommen. Die
Künſtlerin war auch ſo liebenswürdig, ihren Empireſalon
für die Cyprienne-Abende ins Burgtheater zu verpflanzen.
Noch nie ſah man auf einer Bühne einen ſo ſtilvollen
eleganten Salon. Jeder Tiſch, jeder Stuhl, das Buffet,
die Uhr, kurz jedes Stück ein Juwel, eine Augenweide für
den Stilkenner.
Durch den tragiſchen Tod des Direktors Jauner und
den Rücktritt der Direktorin Frl. v. Schönerer ſind zwei
Vorſtadttheater verwaist, die Operette, die im vorigen
Jahrhundert in Wien Triumphe gefeiert, iſt im Ausſterben
begriffen. Die heitere, kurzgeſchürzte Muſe iſt Wien ab-
handen gekommen und mit ihrem Zwillingsbruder, dem
Humor, ausgewandert.
An ernſter Muſik fehlt es uns nicht. Die Konzert-
ſäle ſind überfüllt. Die Pregi, die Landi, Pablo de Sara-
ſate, Alfred Grünfeld, ſie zogen das Publikum mächtig
an. Grünfeld zählt wohl zu den populärſten Wiener
Künſtlern. Seine verblüffende Technik, ſein ſüßer An-
ſchlag, ſein entzückender Vortrag ſind unübertrefflich. Doch
nicht nur am Klavier, auch in der Geſellſchaft iſt der
Künſtler ſehr gern geſehen; ſein guter Witz und ſein
Humor halten gleichen Schritt mit ſeiner Kunſt. „Was
nicht ein Künſtler alles einſtecken muß“, hörte ich ihn
einmal lachend ſagen, als nach einem Diner der Haus-
herr ihm ein paar feine Zigarren in die Taſche ſteckte.
Operndirektor Mahler mußte vor kurzem auch etwas
einſtecken, aber keine gute Zigarre, ſondern die Miß-
billigung der Muſikkritiker und auch des muſikaliſchen
Wiener Publikums. Als Dirigent der Philharmoniſchen
Konzerte hat er es gewagt, in der neunten Symphonie
Beethoven zu verbeſſern; an einer Stelle eine nicht vom
großen Meiſter vorgeſchriebene Klangverſtärkung — das
iſt ihm übel bekommen: Gelegentlich einer Wiederholung
des Konzerts wurde jedem Beſucher desſelben ein Zettel
in die Hand gedrückt. Darauf ſtand eine Erklärung des
Dirigenten, warum und weßhalb er die mißbilligte Klangver-
ſtärkung vorgenommen habe. Erſtens: weil zu Beethovens
Zeit die Blechinſtrumente mangelhaft beſchaffen waren
und zweitens: weil Beethovens Taubheit ihm den Kon-
takt mit der tönenden Welt benommen habe: Qui s’excuse,
s’accuse — und kopfſchüttelnd nahm das Publikum die
Entſchuldigung entgegen. Ich glaube kaum, daß Direktor
Mahler noch einmal Beethoven verbeſſern wird. Doch
Ehre, dem Ehre gebührt! Er iſt ein Kapellmeiſter erſten
Ranges und man könnte ihm nur das Wort „trop de
zèle“ vorwerfen. Wenn es gilt, eine neue Oper vorzu-
bereiten, werden alle Kräfte angeſpannt, um das beſte zu
leiſten und auch ſchauſpieleriſch Vorzügliches zu bieten.
So mußte die Trägerin der Hauptrolle in der Oper
Tſchaikowski’s, „Jolanthe“, auf den Proben mit verbundenen
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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