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Allgemeine Zeitung, Nr. 87, 27. März 1848.

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[Spaltenumbruch]

Man vernimmt daß einestheils zur Be-
ruhigung der Gemüther, anderntheils zur Abwehr jeder Gefahr alle
Maßregeln ergriffen sind welche geeignet scheinen um allen Ungesetzlich-
keiten vorzubeugen die sich die aus dem Elsaß einwandernden deut-
schen Arbeiter etwa erlauben könnten. Bereits ist Militär abgegangen
um alle Hauptpunkte am Oberrhein zu besetzen, und den Aemtern ist die
Weisung zugekommen nur solchen Arbeitern den Einlaß zu gestatten die
unbewaffnet anlangen und mit den nöthigen Legitimationspapieren ver-
sehen sind; diese sollen dann auf den kürzesten Wegen und nicht in zu
großen Haufen in ihre Heimath gewiesen, im übrigen mit derjenigen
Humanität unterstützt werden die man solchen brodlosen Landsleuten
schuldig ist. (Freib. Ztg.)

Fürstenth. Liechtenstein.

Laut Briefen hat das Fürstenthum Liechtenstein seine Beamten ver-
jagt und hält den Landvogt gefangen. Liechtenstein, das kleinste
deutsche Land, hat sich nun also auch der Bewegung angeschlossen.
(Schw. M.)

Freie Städte.

Auf den
30 März und die folgenden Tage wird hier bereits alles vorbereitet, und
es ist zu erwarten daß dieselben ebenso erhebend und fruchtbringend für
Deutschland seyn, als glücklich und ruhig vorüber gehen werden. Noch
heute oder morgen ergeht eine öffentliche Aufforderung an die Einwoh-
ner Frankfurts am 30 als dem Tag der Ankunft der über die Zukunft
Deutschlands berathenden Abgeordneten ihre Häuser festlich zu schmü-
cken: mit Kränzen, Bändern, Fahnen; auf allen Thürmen der Stadt
werden schwarz-roth-goldene große Fahnen aufgesteckt, eine von unge-
heurer Größe auf dem Domthurm. Am 31 als dem ersten Berathungs-
tage wird Abends eine Fackelmustk gebracht, die Fackeln schließlich auf
dem Römerberg verbrannt. Am 1 April werden die verschiedenen Lie-
dertafeln in den Gasthöfen, deren Locale sich dazu eignen, zur allgemei-
nen Erheiterung und Unterhaltung beitragen, und die Abgeordneten,
wie man glaubt, an diesen zwanglosen Gesellschaften theilnehmen. Am
Sonntag den 2 April will die ganze Stadt illuminiren, an Transparen-
ten wird mannichfach gearbeitet. Diese Festlichkeiten natürlich für den
Abend; die Berathungen am Tage finden in der Paulskirche statt,
welche einige tausend Zuhörer faßt. Die Abgeordneten welche sich von
allen Seiten in großer Zahl angemeldet haben, werden von den Frank-
furter Familien gastlich aufgenommen. Da der preußische Landtag
auf den 2 April zusammenberufen ist, so sind, damit Preußen nicht un-
vertreten bleibe, die preußischen Stadtverordneten eingeladen. -- Heute
hatten wir sehr freundlichen Sonnenschein, in den Frankfurter Prome-
naden fängt das Gesträuch an zu knospen und zu grünen; möchte der
neue Völkerfrühling ebenso erfreulich angehen und, was wichtiger ist,
eben so erfreulich fortfahren. Heinrich Wolff gibt heute Abend wieder
eines seiner beliebten Quartettconcerte. Der Theaterdirecton sollen auf
den nächsten Termin eine Menge Logen gekündigt seyn etc.



Die Ereignisse in Berlin
haben hier den peinlichsten Eindruck gemacht. Daß man tagelang that
oder geschehen ließ was endlich mit oder ohne Mißverständniß den erbit-
terten Kampf zwischen Volk und Heer herbeiführen mußte, daß man die
Truppen nicht zurückzog und einen Sieg übers Volk wollte, daß man die
bessere Erkenntniß erst bekam als keine andere Wahl mehr blieb -- dieß
alles wird der bittersten und einer nicht ungerechten Kritik unterworfen,
und das süddeutsche Publicum, dessen Stimmung und Richtung im all-
gemeinen auch die des hiesigen ist, kann sich die rasche Aussöhnung zwi-
schen dem König und Volk von Berlin nicht reimen; und doch ist diese
ein Glück für ganz Deutschland, wie denn auch eine gewisse Nothwen-
digkeit in dem Gange der Berliner Ereignisse nicht zu verkennen. Zuerst
mußte der König zum Nachgeben gezwungen und alles Unvolksthümliche
gedemüthigt und gebrochen werden, worauf die Meinung von seiner ab-
soluten Gewalt, und die Meinung daß selbst der Fortschritt der Zeit in
seiner Gewalt sey, beruhte; hierdurch trat Norddeutschland auf eine
Stufe mit Süddeutschland. Darauf mußten sich die Bande der Ord-
nung nicht so gelockert zeigen wie in Süddeutschland; denn wenn Nord-
deutschland ebenso in dem Wahn stände wie dieses zur Republik reif zu
seyn, was wäre noch im Stande uns vor dem Verderben der Republik
zu sichern? Nun seit sich das Volk von Preußen durch eigene That von
patriarchalischer Bevormundung befreit hat, und durch eigenen Willen
mit in die Bahn des entschiedenen und ganzen Fortschritts getreten ist, erst
seitdem läßt sich mit Gewißheit hoffen daß in Süddeutschland die Mei-
nung der Einsichtigern und Bessern die Oberhand gewinnen werde. Ist
[Spaltenumbruch] Süddeutschland auf der einen Seite politisch fortgeschrittener als Nord-
deutschland, so ist es auf der andern auch politisch aufgelöster, und
Oesterreich hat für sich selbst zuviel nachzuholen, und war in jeder Hin-
sicht zu lange von ganz Deutschland abgeschnitten, als daß es in wenig
Wochen nachholen was es seit so lange schon versäumt und den kleinern
Staaten Deutschlands auf einmal sächlich und moralisch die Stütze wer-
den könnte.


Die schwarz-roth-goldene Fahne,
als neu zu Ehren gekommenes deutsches Reichspanier, weht seit gestern
Abend von dem Portale des Bundespalastes in der Eschenheimerstraße,
und zieht fortwährend die Aufmerksamkeit unsers Publicums auf sich.
Die hohe Diplomatie scheint sich nun ernstlich mit den Bestrebungen die
zur Reform der Bundesverfassungen führen befreunden zu wollen. Die
DDr. Jucho und Binding, welche als Geschäftsführer für die am 31 d.
zu eröffnende Versammlung fungiren, wurden vorgestern zu einem öster-
reichischen Diplomaten gebeten, und man erzählt mancherlei von den
aufmunternden Aeußerungen die gegen sie gefallen seyn sollen. Die
Versammlung selbst wird allem Anschein nach sehr zahlreich werden.
Von Baden, Hessen und Nassau dürfte die größere Zahl der Landtags-
abgeordneten sich einfinden, jene der entfernteren Bundesstaaten sind frei-
lich durch die überall im Gang befindlichen Landtage am Erscheinen ge-
hindert. Von andern Notabilitäten, die wir zu erwarten haben, werden
Blum, Wuttke, Jacobi aus Königsberg etc. genannt. Die Stadt berei-
tet sich zum freundlichen Empfang der Männer die zu einem die ge-
sammte Zukunft unsers Vaterlandes neugestaltenden Baue den Grund
legen sollen. Man spricht unter anderm von allgemeiner Beleuchtung.
Der altdeutschen Sitte des Bankettirens wird man wohl entsagen um
nicht die zu ernstern Dingen so nothwendige Zeit zu zersplittern. Die
Turner berathen heute Abend über die Art wie sie sich bei den Festlich-
keiten betheiligen wollen. -- An der übermorgen in Heidelberg stattfin-
denden Volksversammlung werden auch viele Frankfurter Antheil neh-
men. In ihrem Namen will Fr. Funck den Vorkämpfern der Freiheit
eine schwarz roth-goldene Fahne überreichen. -- Unsre Handwerker hiel-
ten dieser Tage mehrere Versammlungen, in welchen, wie es heißt, eine
Petition wegen Besteuerung fremder (d. h. Nicht-Frankfurter) Gewerbs-
producte berathen werden sollte. Es scheint jedoch eine starke Opposition
in ihrem Schooß vorhanden zu seyn, die das Unzeitgemäße solcher (bei
dem durch Eisenbahnen etc. erleichterten Verkehr ohnehin unwirksa-
men) Maßregeln wohl erkennt. Sicher ist daß noch keine Petition zu
Stande kam.

K. Sachsen.

Die Dinge gewinnen einen
so gleichmäßigen Schritt zur Gemeinsamkeit und Einheit daß man die
Vorgänge in den Einzelstaaten schon ohne Schwierigkeit unter dem Ge-
sichtspunkt, welcher nach Frankfurt drängt zum Parlament, darstellen
kann. So eben wurde das hiesige Militär auf dem Marktplatze unter
unabsehbarem Menschenzudrange auf die Verfassung vereidigt. Es sind
dieselben Schützenbataillone welche vor zwei Jahren auf dem Roßplatz
unter die Zuschauer schossen. Der heutige Act auf dem Marktplatz ist
eine mittelbare Folge der damaligen Action auf dem Roßplatz. Das
Verhältniß des Militärs geht mit Riesenschritten einer großen Verände-
rung entgegen, und diese Veränderung wird sich innerlich jetzt schon
vollenden, obwohl wir im Angesichte eines wahrscheinlichen Krieges un-
sere Truppenmassen zunächst in voller Maße und strenger Ordnung er-
halten müssen. Jener starre Kampf der Garden in Berlin wird die
Schlußscene eines alten Soldatensystems geworden seyn, und der Histo-
riker wird sagen: so mußte ein Militärstaat enden um sich zu verwan-
deln. Die Tradition der preußischen Geschichte brachte diesen Abschluß
mit sich. Heute umschloß hier im Viereck die ganze Communalgarde den
Marktplatz, und inmitten dieses Vierecks schworen die Schützenbataillone.
Vom Rathhaus wehte die schwarz-roth-goldne Fahne und von den Häu-
sern, bis auf die Dächer hinauf mit Menschen bedeckt, wehten im Fruh-
lingswinde bei schönem Sonnenschein die wiedergefundenen Farben
Deutschlands. Sie wissen wohl schon daß sie auch auf dem Schlosse in
Berlin aufgezogen sind, und daß der König mit solcher Fahne durch die
Straßen der Stadt geritten ist. Freilich konnte diese Nachricht nach den
Berliner Ereignissen vom 18 und 19 März hier nur einen sehr gemisch-
ten Eindruck hervorbringen. Es war zu spät. Zu spät indessen nur
für die Personen, für die deutsche Einheit aber konnte diese preußische
Entwickelung kaum günstiger erfolgen als nach dem Untergang des alt-
preußischen, auf besondere preußische Herrschaft angewiesenen Systems.
Der süddeutsche Parlamentsbote v. Gagern war an demselben Tage, ge-

[Spaltenumbruch]

Man vernimmt daß einestheils zur Be-
ruhigung der Gemüther, anderntheils zur Abwehr jeder Gefahr alle
Maßregeln ergriffen ſind welche geeignet ſcheinen um allen Ungeſetzlich-
keiten vorzubeugen die ſich die aus dem Elſaß einwandernden deut-
ſchen Arbeiter etwa erlauben könnten. Bereits iſt Militär abgegangen
um alle Hauptpunkte am Oberrhein zu beſetzen, und den Aemtern iſt die
Weiſung zugekommen nur ſolchen Arbeitern den Einlaß zu geſtatten die
unbewaffnet anlangen und mit den nöthigen Legitimationspapieren ver-
ſehen ſind; dieſe ſollen dann auf den kürzeſten Wegen und nicht in zu
großen Haufen in ihre Heimath gewieſen, im übrigen mit derjenigen
Humanität unterſtützt werden die man ſolchen brodloſen Landsleuten
ſchuldig iſt. (Freib. Ztg.)

Fürſtenth. Liechtenſtein.

Laut Briefen hat das Fürſtenthum Liechtenſtein ſeine Beamten ver-
jagt und hält den Landvogt gefangen. Liechtenſtein, das kleinſte
deutſche Land, hat ſich nun alſo auch der Bewegung angeſchloſſen.
(Schw. M.)

Freie Städte.

Auf den
30 März und die folgenden Tage wird hier bereits alles vorbereitet, und
es iſt zu erwarten daß dieſelben ebenſo erhebend und fruchtbringend für
Deutſchland ſeyn, als glücklich und ruhig vorüber gehen werden. Noch
heute oder morgen ergeht eine öffentliche Aufforderung an die Einwoh-
ner Frankfurts am 30 als dem Tag der Ankunft der über die Zukunft
Deutſchlands berathenden Abgeordneten ihre Häuſer feſtlich zu ſchmü-
cken: mit Kränzen, Bändern, Fahnen; auf allen Thürmen der Stadt
werden ſchwarz-roth-goldene große Fahnen aufgeſteckt, eine von unge-
heurer Größe auf dem Domthurm. Am 31 als dem erſten Berathungs-
tage wird Abends eine Fackelmuſtk gebracht, die Fackeln ſchließlich auf
dem Römerberg verbrannt. Am 1 April werden die verſchiedenen Lie-
dertafeln in den Gaſthöfen, deren Locale ſich dazu eignen, zur allgemei-
nen Erheiterung und Unterhaltung beitragen, und die Abgeordneten,
wie man glaubt, an dieſen zwangloſen Geſellſchaften theilnehmen. Am
Sonntag den 2 April will die ganze Stadt illuminiren, an Transparen-
ten wird mannichfach gearbeitet. Dieſe Feſtlichkeiten natürlich für den
Abend; die Berathungen am Tage finden in der Paulskirche ſtatt,
welche einige tauſend Zuhörer faßt. Die Abgeordneten welche ſich von
allen Seiten in großer Zahl angemeldet haben, werden von den Frank-
furter Familien gaſtlich aufgenommen. Da der preußiſche Landtag
auf den 2 April zuſammenberufen iſt, ſo ſind, damit Preußen nicht un-
vertreten bleibe, die preußiſchen Stadtverordneten eingeladen. — Heute
hatten wir ſehr freundlichen Sonnenſchein, in den Frankfurter Prome-
naden fängt das Geſträuch an zu knoſpen und zu grünen; möchte der
neue Völkerfrühling ebenſo erfreulich angehen und, was wichtiger iſt,
eben ſo erfreulich fortfahren. Heinrich Wolff gibt heute Abend wieder
eines ſeiner beliebten Quartettconcerte. Der Theaterdirecton ſollen auf
den nächſten Termin eine Menge Logen gekündigt ſeyn ꝛc.



Die Ereigniſſe in Berlin
haben hier den peinlichſten Eindruck gemacht. Daß man tagelang that
oder geſchehen ließ was endlich mit oder ohne Mißverſtändniß den erbit-
terten Kampf zwiſchen Volk und Heer herbeiführen mußte, daß man die
Truppen nicht zurückzog und einen Sieg übers Volk wollte, daß man die
beſſere Erkenntniß erſt bekam als keine andere Wahl mehr blieb — dieß
alles wird der bitterſten und einer nicht ungerechten Kritik unterworfen,
und das ſüddeutſche Publicum, deſſen Stimmung und Richtung im all-
gemeinen auch die des hieſigen iſt, kann ſich die raſche Ausſöhnung zwi-
ſchen dem König und Volk von Berlin nicht reimen; und doch iſt dieſe
ein Glück für ganz Deutſchland, wie denn auch eine gewiſſe Nothwen-
digkeit in dem Gange der Berliner Ereigniſſe nicht zu verkennen. Zuerſt
mußte der König zum Nachgeben gezwungen und alles Unvolksthümliche
gedemüthigt und gebrochen werden, worauf die Meinung von ſeiner ab-
ſoluten Gewalt, und die Meinung daß ſelbſt der Fortſchritt der Zeit in
ſeiner Gewalt ſey, beruhte; hierdurch trat Norddeutſchland auf eine
Stufe mit Süddeutſchland. Darauf mußten ſich die Bande der Ord-
nung nicht ſo gelockert zeigen wie in Süddeutſchland; denn wenn Nord-
deutſchland ebenſo in dem Wahn ſtände wie dieſes zur Republik reif zu
ſeyn, was wäre noch im Stande uns vor dem Verderben der Republik
zu ſichern? Nun ſeit ſich das Volk von Preußen durch eigene That von
patriarchaliſcher Bevormundung befreit hat, und durch eigenen Willen
mit in die Bahn des entſchiedenen und ganzen Fortſchritts getreten iſt, erſt
ſeitdem läßt ſich mit Gewißheit hoffen daß in Süddeutſchland die Mei-
nung der Einſichtigern und Beſſern die Oberhand gewinnen werde. Iſt
[Spaltenumbruch] Süddeutſchland auf der einen Seite politiſch fortgeſchrittener als Nord-
deutſchland, ſo iſt es auf der andern auch politiſch aufgelöster, und
Oeſterreich hat für ſich ſelbſt zuviel nachzuholen, und war in jeder Hin-
ſicht zu lange von ganz Deutſchland abgeſchnitten, als daß es in wenig
Wochen nachholen was es ſeit ſo lange ſchon verſäumt und den kleinern
Staaten Deutſchlands auf einmal ſächlich und moraliſch die Stütze wer-
den könnte.


Die ſchwarz-roth-goldene Fahne,
als neu zu Ehren gekommenes deutſches Reichspanier, weht ſeit geſtern
Abend von dem Portale des Bundespalaſtes in der Eſchenheimerſtraße,
und zieht fortwährend die Aufmerkſamkeit unſers Publicums auf ſich.
Die hohe Diplomatie ſcheint ſich nun ernſtlich mit den Beſtrebungen die
zur Reform der Bundesverfaſſungen führen befreunden zu wollen. Die
DDr. Jucho und Binding, welche als Geſchäftsführer für die am 31 d.
zu eröffnende Verſammlung fungiren, wurden vorgeſtern zu einem öſter-
reichiſchen Diplomaten gebeten, und man erzählt mancherlei von den
aufmunternden Aeußerungen die gegen ſie gefallen ſeyn ſollen. Die
Verſammlung ſelbſt wird allem Anſchein nach ſehr zahlreich werden.
Von Baden, Heſſen und Naſſau dürfte die größere Zahl der Landtags-
abgeordneten ſich einfinden, jene der entfernteren Bundesſtaaten ſind frei-
lich durch die überall im Gang befindlichen Landtage am Erſcheinen ge-
hindert. Von andern Notabilitäten, die wir zu erwarten haben, werden
Blum, Wuttke, Jacobi aus Königsberg ꝛc. genannt. Die Stadt berei-
tet ſich zum freundlichen Empfang der Männer die zu einem die ge-
ſammte Zukunft unſers Vaterlandes neugeſtaltenden Baue den Grund
legen ſollen. Man ſpricht unter anderm von allgemeiner Beleuchtung.
Der altdeutſchen Sitte des Bankettirens wird man wohl entſagen um
nicht die zu ernſtern Dingen ſo nothwendige Zeit zu zerſplittern. Die
Turner berathen heute Abend über die Art wie ſie ſich bei den Feſtlich-
keiten betheiligen wollen. — An der übermorgen in Heidelberg ſtattfin-
denden Volksverſammlung werden auch viele Frankfurter Antheil neh-
men. In ihrem Namen will Fr. Funck den Vorkämpfern der Freiheit
eine ſchwarz roth-goldene Fahne überreichen. — Unſre Handwerker hiel-
ten dieſer Tage mehrere Verſammlungen, in welchen, wie es heißt, eine
Petition wegen Beſteuerung fremder (d. h. Nicht-Frankfurter) Gewerbs-
producte berathen werden ſollte. Es ſcheint jedoch eine ſtarke Oppoſition
in ihrem Schooß vorhanden zu ſeyn, die das Unzeitgemäße ſolcher (bei
dem durch Eiſenbahnen ꝛc. erleichterten Verkehr ohnehin unwirkſa-
men) Maßregeln wohl erkennt. Sicher iſt daß noch keine Petition zu
Stande kam.

K. Sachſen.

Die Dinge gewinnen einen
ſo gleichmäßigen Schritt zur Gemeinſamkeit und Einheit daß man die
Vorgänge in den Einzelſtaaten ſchon ohne Schwierigkeit unter dem Ge-
ſichtspunkt, welcher nach Frankfurt drängt zum Parlament, darſtellen
kann. So eben wurde das hieſige Militär auf dem Marktplatze unter
unabſehbarem Menſchenzudrange auf die Verfaſſung vereidigt. Es ſind
dieſelben Schützenbataillone welche vor zwei Jahren auf dem Roßplatz
unter die Zuſchauer ſchoſſen. Der heutige Act auf dem Marktplatz iſt
eine mittelbare Folge der damaligen Action auf dem Roßplatz. Das
Verhältniß des Militärs geht mit Rieſenſchritten einer großen Verände-
rung entgegen, und dieſe Veränderung wird ſich innerlich jetzt ſchon
vollenden, obwohl wir im Angeſichte eines wahrſcheinlichen Krieges un-
ſere Truppenmaſſen zunächſt in voller Maße und ſtrenger Ordnung er-
halten müſſen. Jener ſtarre Kampf der Garden in Berlin wird die
Schlußſcene eines alten Soldatenſyſtems geworden ſeyn, und der Hiſto-
riker wird ſagen: ſo mußte ein Militärſtaat enden um ſich zu verwan-
deln. Die Tradition der preußiſchen Geſchichte brachte dieſen Abſchluß
mit ſich. Heute umſchloß hier im Viereck die ganze Communalgarde den
Marktplatz, und inmitten dieſes Vierecks ſchworen die Schützenbataillone.
Vom Rathhaus wehte die ſchwarz-roth-goldne Fahne und von den Häu-
ſern, bis auf die Dächer hinauf mit Menſchen bedeckt, wehten im Fruh-
lingswinde bei ſchönem Sonnenſchein die wiedergefundenen Farben
Deutſchlands. Sie wiſſen wohl ſchon daß ſie auch auf dem Schloſſe in
Berlin aufgezogen ſind, und daß der König mit ſolcher Fahne durch die
Straßen der Stadt geritten iſt. Freilich konnte dieſe Nachricht nach den
Berliner Ereigniſſen vom 18 und 19 März hier nur einen ſehr gemiſch-
ten Eindruck hervorbringen. Es war zu ſpät. Zu ſpät indeſſen nur
für die Perſonen, für die deutſche Einheit aber konnte dieſe preußiſche
Entwickelung kaum günſtiger erfolgen als nach dem Untergang des alt-
preußiſchen, auf beſondere preußiſche Herrſchaft angewieſenen Syſtems.
Der ſüddeutſche Parlamentsbote v. Gagern war an demſelben Tage, ge-

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[1381/0005] Freiburg, 24 März. Man vernimmt daß einestheils zur Be- ruhigung der Gemüther, anderntheils zur Abwehr jeder Gefahr alle Maßregeln ergriffen ſind welche geeignet ſcheinen um allen Ungeſetzlich- keiten vorzubeugen die ſich die aus dem Elſaß einwandernden deut- ſchen Arbeiter etwa erlauben könnten. Bereits iſt Militär abgegangen um alle Hauptpunkte am Oberrhein zu beſetzen, und den Aemtern iſt die Weiſung zugekommen nur ſolchen Arbeitern den Einlaß zu geſtatten die unbewaffnet anlangen und mit den nöthigen Legitimationspapieren ver- ſehen ſind; dieſe ſollen dann auf den kürzeſten Wegen und nicht in zu großen Haufen in ihre Heimath gewieſen, im übrigen mit derjenigen Humanität unterſtützt werden die man ſolchen brodloſen Landsleuten ſchuldig iſt. (Freib. Ztg.) Fürſtenth. Liechtenſtein. Vom Bodenſee, 22 März. Laut Briefen hat das Fürſtenthum Liechtenſtein ſeine Beamten ver- jagt und hält den Landvogt gefangen. Liechtenſtein, das kleinſte deutſche Land, hat ſich nun alſo auch der Bewegung angeſchloſſen. (Schw. M.) Freie Städte. *** Frankfurt a. M., 24 März. Auf den 30 März und die folgenden Tage wird hier bereits alles vorbereitet, und es iſt zu erwarten daß dieſelben ebenſo erhebend und fruchtbringend für Deutſchland ſeyn, als glücklich und ruhig vorüber gehen werden. Noch heute oder morgen ergeht eine öffentliche Aufforderung an die Einwoh- ner Frankfurts am 30 als dem Tag der Ankunft der über die Zukunft Deutſchlands berathenden Abgeordneten ihre Häuſer feſtlich zu ſchmü- cken: mit Kränzen, Bändern, Fahnen; auf allen Thürmen der Stadt werden ſchwarz-roth-goldene große Fahnen aufgeſteckt, eine von unge- heurer Größe auf dem Domthurm. Am 31 als dem erſten Berathungs- tage wird Abends eine Fackelmuſtk gebracht, die Fackeln ſchließlich auf dem Römerberg verbrannt. Am 1 April werden die verſchiedenen Lie- dertafeln in den Gaſthöfen, deren Locale ſich dazu eignen, zur allgemei- nen Erheiterung und Unterhaltung beitragen, und die Abgeordneten, wie man glaubt, an dieſen zwangloſen Geſellſchaften theilnehmen. Am Sonntag den 2 April will die ganze Stadt illuminiren, an Transparen- ten wird mannichfach gearbeitet. Dieſe Feſtlichkeiten natürlich für den Abend; die Berathungen am Tage finden in der Paulskirche ſtatt, welche einige tauſend Zuhörer faßt. Die Abgeordneten welche ſich von allen Seiten in großer Zahl angemeldet haben, werden von den Frank- furter Familien gaſtlich aufgenommen. Da der preußiſche Landtag auf den 2 April zuſammenberufen iſt, ſo ſind, damit Preußen nicht un- vertreten bleibe, die preußiſchen Stadtverordneten eingeladen. — Heute hatten wir ſehr freundlichen Sonnenſchein, in den Frankfurter Prome- naden fängt das Geſträuch an zu knoſpen und zu grünen; möchte der neue Völkerfrühling ebenſo erfreulich angehen und, was wichtiger iſt, eben ſo erfreulich fortfahren. Heinrich Wolff gibt heute Abend wieder eines ſeiner beliebten Quartettconcerte. Der Theaterdirecton ſollen auf den nächſten Termin eine Menge Logen gekündigt ſeyn ꝛc. *** Frankfurt a, M., 24 März. Die Ereigniſſe in Berlin haben hier den peinlichſten Eindruck gemacht. Daß man tagelang that oder geſchehen ließ was endlich mit oder ohne Mißverſtändniß den erbit- terten Kampf zwiſchen Volk und Heer herbeiführen mußte, daß man die Truppen nicht zurückzog und einen Sieg übers Volk wollte, daß man die beſſere Erkenntniß erſt bekam als keine andere Wahl mehr blieb — dieß alles wird der bitterſten und einer nicht ungerechten Kritik unterworfen, und das ſüddeutſche Publicum, deſſen Stimmung und Richtung im all- gemeinen auch die des hieſigen iſt, kann ſich die raſche Ausſöhnung zwi- ſchen dem König und Volk von Berlin nicht reimen; und doch iſt dieſe ein Glück für ganz Deutſchland, wie denn auch eine gewiſſe Nothwen- digkeit in dem Gange der Berliner Ereigniſſe nicht zu verkennen. Zuerſt mußte der König zum Nachgeben gezwungen und alles Unvolksthümliche gedemüthigt und gebrochen werden, worauf die Meinung von ſeiner ab- ſoluten Gewalt, und die Meinung daß ſelbſt der Fortſchritt der Zeit in ſeiner Gewalt ſey, beruhte; hierdurch trat Norddeutſchland auf eine Stufe mit Süddeutſchland. Darauf mußten ſich die Bande der Ord- nung nicht ſo gelockert zeigen wie in Süddeutſchland; denn wenn Nord- deutſchland ebenſo in dem Wahn ſtände wie dieſes zur Republik reif zu ſeyn, was wäre noch im Stande uns vor dem Verderben der Republik zu ſichern? Nun ſeit ſich das Volk von Preußen durch eigene That von patriarchaliſcher Bevormundung befreit hat, und durch eigenen Willen mit in die Bahn des entſchiedenen und ganzen Fortſchritts getreten iſt, erſt ſeitdem läßt ſich mit Gewißheit hoffen daß in Süddeutſchland die Mei- nung der Einſichtigern und Beſſern die Oberhand gewinnen werde. Iſt Süddeutſchland auf der einen Seite politiſch fortgeſchrittener als Nord- deutſchland, ſo iſt es auf der andern auch politiſch aufgelöster, und Oeſterreich hat für ſich ſelbſt zuviel nachzuholen, und war in jeder Hin- ſicht zu lange von ganz Deutſchland abgeſchnitten, als daß es in wenig Wochen nachholen was es ſeit ſo lange ſchon verſäumt und den kleinern Staaten Deutſchlands auf einmal ſächlich und moraliſch die Stütze wer- den könnte. ǁ Frankfurt a. M., 24 März. Die ſchwarz-roth-goldene Fahne, als neu zu Ehren gekommenes deutſches Reichspanier, weht ſeit geſtern Abend von dem Portale des Bundespalaſtes in der Eſchenheimerſtraße, und zieht fortwährend die Aufmerkſamkeit unſers Publicums auf ſich. Die hohe Diplomatie ſcheint ſich nun ernſtlich mit den Beſtrebungen die zur Reform der Bundesverfaſſungen führen befreunden zu wollen. Die DDr. Jucho und Binding, welche als Geſchäftsführer für die am 31 d. zu eröffnende Verſammlung fungiren, wurden vorgeſtern zu einem öſter- reichiſchen Diplomaten gebeten, und man erzählt mancherlei von den aufmunternden Aeußerungen die gegen ſie gefallen ſeyn ſollen. Die Verſammlung ſelbſt wird allem Anſchein nach ſehr zahlreich werden. Von Baden, Heſſen und Naſſau dürfte die größere Zahl der Landtags- abgeordneten ſich einfinden, jene der entfernteren Bundesſtaaten ſind frei- lich durch die überall im Gang befindlichen Landtage am Erſcheinen ge- hindert. Von andern Notabilitäten, die wir zu erwarten haben, werden Blum, Wuttke, Jacobi aus Königsberg ꝛc. genannt. Die Stadt berei- tet ſich zum freundlichen Empfang der Männer die zu einem die ge- ſammte Zukunft unſers Vaterlandes neugeſtaltenden Baue den Grund legen ſollen. Man ſpricht unter anderm von allgemeiner Beleuchtung. Der altdeutſchen Sitte des Bankettirens wird man wohl entſagen um nicht die zu ernſtern Dingen ſo nothwendige Zeit zu zerſplittern. Die Turner berathen heute Abend über die Art wie ſie ſich bei den Feſtlich- keiten betheiligen wollen. — An der übermorgen in Heidelberg ſtattfin- denden Volksverſammlung werden auch viele Frankfurter Antheil neh- men. In ihrem Namen will Fr. Funck den Vorkämpfern der Freiheit eine ſchwarz roth-goldene Fahne überreichen. — Unſre Handwerker hiel- ten dieſer Tage mehrere Verſammlungen, in welchen, wie es heißt, eine Petition wegen Beſteuerung fremder (d. h. Nicht-Frankfurter) Gewerbs- producte berathen werden ſollte. Es ſcheint jedoch eine ſtarke Oppoſition in ihrem Schooß vorhanden zu ſeyn, die das Unzeitgemäße ſolcher (bei dem durch Eiſenbahnen ꝛc. erleichterten Verkehr ohnehin unwirkſa- men) Maßregeln wohl erkennt. Sicher iſt daß noch keine Petition zu Stande kam. K. Sachſen. ∆ Leipzig, 22 März. Die Dinge gewinnen einen ſo gleichmäßigen Schritt zur Gemeinſamkeit und Einheit daß man die Vorgänge in den Einzelſtaaten ſchon ohne Schwierigkeit unter dem Ge- ſichtspunkt, welcher nach Frankfurt drängt zum Parlament, darſtellen kann. So eben wurde das hieſige Militär auf dem Marktplatze unter unabſehbarem Menſchenzudrange auf die Verfaſſung vereidigt. Es ſind dieſelben Schützenbataillone welche vor zwei Jahren auf dem Roßplatz unter die Zuſchauer ſchoſſen. Der heutige Act auf dem Marktplatz iſt eine mittelbare Folge der damaligen Action auf dem Roßplatz. Das Verhältniß des Militärs geht mit Rieſenſchritten einer großen Verände- rung entgegen, und dieſe Veränderung wird ſich innerlich jetzt ſchon vollenden, obwohl wir im Angeſichte eines wahrſcheinlichen Krieges un- ſere Truppenmaſſen zunächſt in voller Maße und ſtrenger Ordnung er- halten müſſen. Jener ſtarre Kampf der Garden in Berlin wird die Schlußſcene eines alten Soldatenſyſtems geworden ſeyn, und der Hiſto- riker wird ſagen: ſo mußte ein Militärſtaat enden um ſich zu verwan- deln. Die Tradition der preußiſchen Geſchichte brachte dieſen Abſchluß mit ſich. Heute umſchloß hier im Viereck die ganze Communalgarde den Marktplatz, und inmitten dieſes Vierecks ſchworen die Schützenbataillone. Vom Rathhaus wehte die ſchwarz-roth-goldne Fahne und von den Häu- ſern, bis auf die Dächer hinauf mit Menſchen bedeckt, wehten im Fruh- lingswinde bei ſchönem Sonnenſchein die wiedergefundenen Farben Deutſchlands. Sie wiſſen wohl ſchon daß ſie auch auf dem Schloſſe in Berlin aufgezogen ſind, und daß der König mit ſolcher Fahne durch die Straßen der Stadt geritten iſt. Freilich konnte dieſe Nachricht nach den Berliner Ereigniſſen vom 18 und 19 März hier nur einen ſehr gemiſch- ten Eindruck hervorbringen. Es war zu ſpät. Zu ſpät indeſſen nur für die Perſonen, für die deutſche Einheit aber konnte dieſe preußiſche Entwickelung kaum günſtiger erfolgen als nach dem Untergang des alt- preußiſchen, auf beſondere preußiſche Herrſchaft angewieſenen Syſtems. Der ſüddeutſche Parlamentsbote v. Gagern war an demſelben Tage, ge-

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 87, 27. März 1848, S. 1381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine87_1848/5>, abgerufen am 21.11.2024.