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Allgemeine Zeitung, Nr. 91, 3. April 1900.

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Nr. 91. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 3. April 1900.
[Spaltenumbruch]

mährisch-tschechischer Realist hob hervor, daß die Einführung
des tschechischen Staatsrechts vor allem deßhalb undurch-
führbar
sei, weil die Deutschen eine noch nie dagewesene
Opposition bei Einführung desselben treiben würden. Die
neue Partei will jedoch die Ausgestaltung der Länder-
autonomie anstreben, andrerseits ist sie für den Aus-
gleich mit den Deutschen
auf Grund voller Gleich-
berechtigung und stemmt sich der nationalen Ab-
grenzung
der Gerichts- und Wahlbezirke nicht entgegen;
auch eine den Bedürfnissen entsprechende Theilung der
obersten Landesämter will sie zulassen. Die Realisten
wollen sich als "Oesterreicher tschechischer Nationalität" fühlen,
kulturelle Gegenseitigkeit mit den übrigen slavischen Stämmen
Oesterreichs aufs eifrigste pflegen, verwerfen aber den
politischen Panslavismus. Auf dem Gebiete der
Schule wird die Einführung der deutschen Sprache als
obligater Lehrgegenstand an Mittelschulen gefordert, und zwar
wegen ihrer kulturellen Bedeutung und als der Sprache eines
Volles, welches einen gemeinsamen Wohnsitz mit den Tschechen
hat. Hätte die "Tschechische Volkspartei" die Mehrheit der
tschechischen Nation hinter sich und bliebe sie ihrem Programm
treu, so wäre, wie leicht einzusehen, ein Ausgleich mit den
Deutschen unschwer herbeizuführen. Es fragt sich aber, ob
die Gruppe, in der vorläufig das Professoren - Element ver-
hältnißmäßig stark vertreten zu sein scheint, gerade in
der gegenwärtigen Zeit, wo der tschechische Radikalismus
immer kühner sein Haupt erhebt und die Massen ter-
rorisirt, viel Anklang und Anhang finden wird.
Immerhin wird sie imstande sein, dem Jungtschechenthum
manche Konkurrenz zu machen, und vielleicht verschiedene alt-
tschechische Elemente absorbiren. Zur Förderung der im Zuge
besindlichen deutsch-tschechischen Verständigungsaktion dürfte
die neue Parteigründung nicht wesentlich beitragen, theils weil
der Einfluß der "Volkspartei" noch zu gering ist und sie keine
eigene parlamentarische Vertretung hat, theils weil ihr zutrotz
die Jungtschechen jetzt vielleicht mehr nach der radikalen Seite
hin gravitiren werden. -- Eine weitere Parteineubildung, die
übrigens keine größere praktische Bedeutung hat, vollzog sich
letzter Tage unter den deutschen Abgeordneten des böhmischen
Laudtags
. Der Abg. Wolf gründete nämlich einen eigenen
Klub unter dem Namen eines "radikal-deutsch-nationalen
Verban des
", dem außer Wolf noch acht Abgeordnete an-
gehören. Einschließlich der zwei Christlich-Sozialen gibt es jetzt
im böhmischen Landtag vier deutsche Parteien.

Die Mandatsniederlegung der fortschrittlichen Wiener
Gemeinderäthe

wird von der deutsch-liberalen Teschener "Silesia" wesent-
lich anders beurtheilt, als von der Wiener liberalen Presse.
Das Blatt bezeichnet die Mandatsniederlegung als einen tak-
tischen Mißgriff. "Mandate werden doch nicht im Wahl-
kampfe vergeben, damit man sie bei irgend einer Gelegenheit
hinwerfen kann, auch nicht dazu, daß man immer in der
Majorität sitzt. Nur unter Verhältnissen wie in Wien, wo
alles ausschließlich auf den Parteikampf zugeschnitten ist und
Wohl, Ansehen und Aufgaben der Stadt gar nicht in Be-
tracht kommen, wenn es gilt, dem Gegner eins zu versetzen,
find solche politische Irrungen möglich. In anderen
Städten hätte das pflichtgemäße Interesse der Gemeinderäthe
am Wohle der Kommune längst mindestens einen erträglichen
modus vivendi herbeigeführt."
Auch in der Provinz, meint
die "Silesia" weiter, habe man im allgemeinen keine große
Vorliebe für die Christlich-Sozialen, aber man erblicke darin
kein Unglück, daß sie die Herrschaft in Wien zeitweilig an sich
gerissen haben. Die Wahlreform sei legal beschlossen worden,
und die Regierung sei nicht dazu da, um einer Partei zu-
liebe das Recht zu beugen, damit dieselbe wieder zur Herr-
schaft gelange.

Rußland.
Das russisch-türkische Eisenbahuabkommen.

Tel. Wolffs Telegr.-Bureau mel-
det aus Konstantinopel: Die russisch-türki-
schen Verhandlungen
über den Bau von Eisen-
bahnen
im nördlichen Kleinasien wurden heute
endgültig abgeschlossen. Dadurch ist die
Türkei verpflichtet, sobald sie den Bau der Eisen-
bahnen innerhalb der Vertragszonen nicht selbst be-
wirkt, die Konzession für diese Linien an russische
Kapitalisten
zu verleihen. Die Vertragszone wird be-
grenzt: im Westen durch die Linie Adabazar--Heraklea und
im Süden durch die Linie Angora--Cäsarea--Siwas--
Karput--Diarbekr--Wan. Der Bau dieser Grenzlinien
steht nach wie vor der Anatolischen Bahngesell-
schaft
frei.

Rußland und der Burenkrieg.

* Vor Wochenfrist führte das "Journalde St. Peters-
bourg
" aus, bei der gegenwärtigen Lage in Südafrika sei
als das endgültige Schicksal der beiden Burenrepubliken vor-
auszusehen, daß sie eine Beute der Sieger werden würden.
Die Sympathiekundgebungen für die Buren aus fast allen
Ländern Europa's seien dazu bestimmt, platonisch zu bleiben,
und es sei nur zu hoffen, daß diese lärmenden Manifestationen
in abgeschwächter Form in die beiden Republiken gelangen,
damit sich die Buren keiner Täuschung hingeben können über
das, was sie von außen zu erwarten hätten. Dies wurde
allgemein, auch in der russischen Presse, als Bestätigung und
Rechtfertigung der den russischen leitenden Kreisen inne-
wohnenden Absicht, die Buren ganz ihrem Schicksal, bezw.
der Gnade der Engländer zu überlassen, aufgefaßt Jetzt
kommt nun das offiziöse St. Petersburger Organ aus Anlaß
des Todes General Jouberts abermals auf den Vurenkrieg
zu sprechen und äußert die Erwartung, trotz des Ver-
lustes ihres verdienstvollen bisherigen Oberkommandirenden
werde der Patriotismus und die militärische Kraft dieses
heldemnüthigen Volkes intakt bleiben und es würden sich
auch andere wohlqualisizirte Führer sinden, um Joubert zu
ersetzen, so daß die Engländer noch viele arge Ueberraschungen
erleben könnten.

"Die Politiker -- heißt es dann weiter -- die es für zweck-
entsprechend hielten, am Ende des 19. Jahrhunderts in Südafrika
den Rassenkrieg zu entfesseln, haben daher eine schwere Auf-
gabe,
bevor sie die völlige Herrschaft einer der beiden Rassen
über die andere festsetzen können. Wenn ein Krieg begonnen
worden ist, so gefällt man sich häufig in der Erklärung, er wäre
unvermeidlich gewesen, hätte früher oder später auf jeden Fall
stattfinden müssen. Es wäre doch -- fügt man hinzu -- besser
gewesen, ihn dann zu beginnen, wo der Gegner noch nicht ge-
nügend stark war, um des Erfolges sicher zu sein. Einige
Londoner Blätter haben behauptet, daß die Republik Transvaal
sich schon lange zu dem Kriege vorbereitet und die Absicht gehabt
habe, das englische Element aus Südafrika zu entfernen. Die
Absichten der leitenden Kreise von Pretoria scheinen nicht so weit
gegangen zu sein und jedenfalls hat Präsident Krüger erst nach
[Spaltenumbruch] dem Einfalle des Dr. Jameson Maßregeln zum Schutze der Un-
abhängigkeit seines Landes getroffen. Er hat demnach die mili-
tärischen Vorbereitungen gemacht, die thm die Klugheit gebot,
und hat sehen können, wie gut er berathen war, als er die
nationale Armee nach Möglichkeit in Stand setzte, den britischen
Truppen zu widerstehen."

Wie wenig bestimmt diese Auseinandersetzungen auch
lauten, die mehr geeignet erscheinen, die wahren Gedanken
der russischen Regierungskreise zu verschleiern, als klar zu
machen, so ist doch nicht zu verkennen, daß darin eine Art
Ermuthigung für die Buren liegt, und insofern die vorwöchigen
Auslassungen des "Journal" gerade die Hülf- und Hoffnungs-
losigkeit der Lage der Buren betonten, kann man hier von
einer vollzogenen Schwenkung in der Haltung des genannten
Organs reden. Ob darin jedoch zugleich eine Unterstützung
der neulichen Mittheilung eines Berliner Blattes, die Antwort-
note der russischen Regierung auf das Krüger-Steijn'sche Ver-
mittlungsgesuch sei in einem den englischen Annexionsabsichten
wenig günstigen Sinne gehalten, zu suchen ist, muß dahin-
gestellt bleiben. Jedenfalls sind die Umstände nach wie vor
nicht danach augethan, daß Rußland eine von den anderen
Mächten abweichende Haltung in der Vermittlungsfrage zu
beobachten in der Lage wäre; überdies bleibt unwahrscheinlich,
daß der Zar für seine Person Neigung besitze, England in
den Weg zu treten.

Ostasien.
Rußland und Japan in Korea.

K. C. Es scheint, so schreibt man uns aus London,
als ob die Masanpo-Angelegenheit, die sich nun schon
seit beinahe vier Monaten in der öffentlichen Diskussion hin-
zieht, plötzlich in ein neues, wenig friedferliges Stadium ge-
treten ist. Richtig ist, daß die meisten der allarmirenden
Meldungen, die neuerdings aus Ostasten kamen, im Grunde
genommen sich darauf beschränkten, Thatsachen, die schon seit
Wochen bekannt sind, nochmals in einem gewissen tenden-
ziösen Tone zu wiederholen. Daß sich von dem russischen
Geschwader in Ostasien, das zur Zeit aus zwei Schlacht-
schiffen, sieben Kreuzern, drei Torpedobooten und sechs Kanonen-
booten besteht, in Masanpo allein vier Kreuzer und ein Tor-
pedoboot befinden, sowie daß je ein Schlachtschiff, ein Kreuzer
und ein Kanonenboot zur Verstärkung der ostasiatischen Flotte
unterwegs sind, ist schon seit einigen Wochen bekannt und
ebenso weiß man, daß Port Arthur unausgesetzt Truppennach-
schübe erhalten hat. Die Nachricht, daß Rußland durch
seine Agenten in New-York große Mengen Kohle zu
schleunigster Lieferungsfrist aufkaust, verdient unsrer Au-
sicht nach nicht die große Bedeutung, die die ameri-
kanische Presse ihr beilegt. Andrerseits hat Japan
mit diesen russischen Rüstungen nicht nur Schritt ge-
halten, sondern dieselben auch, was die Flotte anbetrifft,
ganz erheblich überholt. Die japanische Flotte ist
Schiff für Schiff stärker als das russische ostasiatische
Geschwader, und im ganzen zweimal so stark, als selbst das
englische Geschwader in den chinesischen Gewässern. Es wird
viel Aufhebens davon gemacht, daß der Mikado im nächsten
Monat Revue über 40 Kriegsschisse abnehmen wird, aber es
ist bereits vor sieben oder acht Wochen in japanischen
Zeitungen bekannt gegeben, daß die Flottenmanöver dieses
Jahr größer sein würden als je zuvor und daß voraussicht-
lich eine Probemobilisation der gesammten Seestreitkräfte be-
fohlen werden würde. Was nun die Masanpo-Augelegenheit
selbst anbetrifft, so sind die Nachrichten, die hierüber jetzt in
London eintreffen, so spärlich und so ungenau, daß man nicht
recht verstehen kann, wie ein großer Theil der englischen
Presse auf Grund derselben bereits von einem vollständigen
Bruch zwischen Japan und Rußland sprechen kann. Am ver-
ständigsten erscheint noch die telegraphische Meldung, welche
die "Times" unter dem 29. März aus Söul erhielten. Da-
nach hat der russische Gesandte Pawlow in der ihm eigen-
thümlichen nachdrücklichen Weise eine Kohlenstation für
die russische Dampferkompagnie in Atkinson-Poiut, das den
Hafen von Masanpo so ziemlich beherrscht, gefordert und
gleichzeitig an Korea das Verlangen gestellt, daß es unter
keinen Umständen die Insel Kojedo ganz oder theilweise an
eine fremde Macht abgäbe. Das Verlangen wegen Atkinson-
Point zog Pawlow nach einer Audienz am 28. März zurück,
verlangte aber dafür (wie schon erwähnt) an anderer Stelle
in der Nähe von Masanpo eine Kohlenstation für die russische
Dampfschiffahrtsgesellschaft und erhielt sie anscheinend zu-
gesagt. Bei dem Verlangen, daß Kojedo unter keinen Um-
ständen veräußert werden soll, verharrte er. Durch den Lo-
banoka-Yamagata-Vertrag haben sowohl Rußland wie Japan
sich verpflichtet, von jeder Einmischung in koreanische An-
gelegenheiten Abstand zu nehmen und keine andeere als Han-
delsniederlassungen dort zu errichten. Die Frage ist nun, ob
Rußland die Errichtung einer Flottenstation vorhat oder ob
das geforderte Terrain thatsächlich, wie offiziell augegeben
wird, nur für russische Handelszwecke dienen soll. Masanpo
hat bereits seit einigen Monaten eine japanische Handels-
niederlassung, es ist durch eine Eisenbahn mit der Hauptstadt
verbunden, und wenn Rußland für seine Unterthanen jetzt
dasselbe verlangt was Japan erreichte, so kann daraus allein
der casus belli, den man in einigen Kreisen in London an-
scheinend schon als gegeben erachtet, kaum konstruirt werden.
Wenn Rußland Kojedo als Flottenstation erwirbt, so wird
da durch ebensosehr wie Japan in erster Linie England bedroht,
da dann Wei-Hai-Wei nicht nur Port Arthur, sondern auch
Kojedo sich gegenüber hätte. Aus dieser auscheinend drohen-
den Beeinträchtigung des strategischen Werthes von Wei-Hai-
Wei heraus ist vielleicht der gereizte Ton der englischen Presse
zu erklären. (Vgl. das Telegramm aus Yokohama unter
"Letzte Nachrichten".)

[irrelevantes Material]
Nr. 91. München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 3. April 1900.
[Spaltenumbruch]

mähriſch-tſchechiſcher Realiſt hob hervor, daß die Einführung
des tſchechiſchen Staatsrechts vor allem deßhalb undurch-
führbar
ſei, weil die Deutſchen eine noch nie dageweſene
Oppoſition bei Einführung desſelben treiben würden. Die
neue Partei will jedoch die Ausgeſtaltung der Länder-
autonomie anſtreben, andrerſeits iſt ſie für den Aus-
gleich mit den Deutſchen
auf Grund voller Gleich-
berechtigung und ſtemmt ſich der nationalen Ab-
grenzung
der Gerichts- und Wahlbezirke nicht entgegen;
auch eine den Bedürfniſſen entſprechende Theilung der
oberſten Landesämter will ſie zulaſſen. Die Realiſten
wollen ſich als „Oeſterreicher tſchechiſcher Nationalität“ fühlen,
kulturelle Gegenſeitigkeit mit den übrigen ſlaviſchen Stämmen
Oeſterreichs aufs eifrigſte pflegen, verwerfen aber den
politiſchen Panſlavismus. Auf dem Gebiete der
Schule wird die Einführung der deutſchen Sprache als
obligater Lehrgegenſtand an Mittelſchulen gefordert, und zwar
wegen ihrer kulturellen Bedeutung und als der Sprache eines
Volles, welches einen gemeinſamen Wohnſitz mit den Tſchechen
hat. Hätte die „Tſchechiſche Volkspartei“ die Mehrheit der
tſchechiſchen Nation hinter ſich und bliebe ſie ihrem Programm
treu, ſo wäre, wie leicht einzuſehen, ein Ausgleich mit den
Deutſchen unſchwer herbeizuführen. Es fragt ſich aber, ob
die Gruppe, in der vorläufig das Profeſſoren - Element ver-
hältnißmäßig ſtark vertreten zu ſein ſcheint, gerade in
der gegenwärtigen Zeit, wo der tſchechiſche Radikalismus
immer kühner ſein Haupt erhebt und die Maſſen ter-
roriſirt, viel Anklang und Anhang finden wird.
Immerhin wird ſie imſtande ſein, dem Jungtſchechenthum
manche Konkurrenz zu machen, und vielleicht verſchiedene alt-
tſchechiſche Elemente abſorbiren. Zur Förderung der im Zuge
beſindlichen deutſch-tſchechiſchen Verſtändigungsaktion dürfte
die neue Parteigründung nicht weſentlich beitragen, theils weil
der Einfluß der „Volkspartei“ noch zu gering iſt und ſie keine
eigene parlamentariſche Vertretung hat, theils weil ihr zutrotz
die Jungtſchechen jetzt vielleicht mehr nach der radikalen Seite
hin gravitiren werden. — Eine weitere Parteineubildung, die
übrigens keine größere praktiſche Bedeutung hat, vollzog ſich
letzter Tage unter den deutſchen Abgeordneten des böhmiſchen
Laudtags
. Der Abg. Wolf gründete nämlich einen eigenen
Klub unter dem Namen eines „radikal-deutſch-nationalen
Verban des
“, dem außer Wolf noch acht Abgeordnete an-
gehören. Einſchließlich der zwei Chriſtlich-Sozialen gibt es jetzt
im böhmiſchen Landtag vier deutſche Parteien.

Die Mandatsniederlegung der fortſchrittlichen Wiener
Gemeinderäthe

wird von der deutſch-liberalen Teſchener „Sileſia“ weſent-
lich anders beurtheilt, als von der Wiener liberalen Preſſe.
Das Blatt bezeichnet die Mandatsniederlegung als einen tak-
tiſchen Mißgriff. „Mandate werden doch nicht im Wahl-
kampfe vergeben, damit man ſie bei irgend einer Gelegenheit
hinwerfen kann, auch nicht dazu, daß man immer in der
Majorität ſitzt. Nur unter Verhältniſſen wie in Wien, wo
alles ausſchließlich auf den Parteikampf zugeſchnitten iſt und
Wohl, Anſehen und Aufgaben der Stadt gar nicht in Be-
tracht kommen, wenn es gilt, dem Gegner eins zu verſetzen,
find ſolche politiſche Irrungen möglich. In anderen
Städten hätte das pflichtgemäße Intereſſe der Gemeinderäthe
am Wohle der Kommune längſt mindeſtens einen erträglichen
modus vivendi herbeigeführt.“
Auch in der Provinz, meint
die „Sileſia“ weiter, habe man im allgemeinen keine große
Vorliebe für die Chriſtlich-Sozialen, aber man erblicke darin
kein Unglück, daß ſie die Herrſchaft in Wien zeitweilig an ſich
geriſſen haben. Die Wahlreform ſei legal beſchloſſen worden,
und die Regierung ſei nicht dazu da, um einer Partei zu-
liebe das Recht zu beugen, damit dieſelbe wieder zur Herr-
ſchaft gelange.

Rußland.
Das ruſſiſch-türkiſche Eiſenbahuabkommen.

Tel. Wolffs Telegr.-Bureau mel-
det aus Konſtantinopel: Die ruſſiſch-türki-
ſchen Verhandlungen
über den Bau von Eiſen-
bahnen
im nördlichen Kleinaſien wurden heute
endgültig abgeſchloſſen. Dadurch iſt die
Türkei verpflichtet, ſobald ſie den Bau der Eiſen-
bahnen innerhalb der Vertragszonen nicht ſelbſt be-
wirkt, die Konzeſſion für dieſe Linien an ruſſiſche
Kapitaliſten
zu verleihen. Die Vertragszone wird be-
grenzt: im Weſten durch die Linie Adabazar—Heraklea und
im Süden durch die Linie Angora—Cäſarea—Siwas—
Karput—Diarbekr—Wan. Der Bau dieſer Grenzlinien
ſteht nach wie vor der Anatoliſchen Bahngeſell-
ſchaft
frei.

Rußland und der Burenkrieg.

* Vor Wochenfriſt führte das „Journalde St. Péters-
bourg
“ aus, bei der gegenwärtigen Lage in Südafrika ſei
als das endgültige Schickſal der beiden Burenrepubliken vor-
auszuſehen, daß ſie eine Beute der Sieger werden würden.
Die Sympathiekundgebungen für die Buren aus faſt allen
Ländern Europa’s ſeien dazu beſtimmt, platoniſch zu bleiben,
und es ſei nur zu hoffen, daß dieſe lärmenden Manifeſtationen
in abgeſchwächter Form in die beiden Republiken gelangen,
damit ſich die Buren keiner Täuſchung hingeben können über
das, was ſie von außen zu erwarten hätten. Dies wurde
allgemein, auch in der ruſſiſchen Preſſe, als Beſtätigung und
Rechtfertigung der den ruſſiſchen leitenden Kreiſen inne-
wohnenden Abſicht, die Buren ganz ihrem Schickſal, bezw.
der Gnade der Engländer zu überlaſſen, aufgefaßt Jetzt
kommt nun das offiziöſe St. Petersburger Organ aus Anlaß
des Todes General Jouberts abermals auf den Vurenkrieg
zu ſprechen und äußert die Erwartung, trotz des Ver-
luſtes ihres verdienſtvollen bisherigen Oberkommandirenden
werde der Patriotismus und die militäriſche Kraft dieſes
heldemnüthigen Volkes intakt bleiben und es würden ſich
auch andere wohlqualiſizirte Führer ſinden, um Joubert zu
erſetzen, ſo daß die Engländer noch viele arge Ueberraſchungen
erleben könnten.

„Die Politiker — heißt es dann weiter — die es für zweck-
entſprechend hielten, am Ende des 19. Jahrhunderts in Südafrika
den Raſſenkrieg zu entfeſſeln, haben daher eine ſchwere Auf-
gabe,
bevor ſie die völlige Herrſchaft einer der beiden Raſſen
über die andere feſtſetzen können. Wenn ein Krieg begonnen
worden iſt, ſo gefällt man ſich häufig in der Erklärung, er wäre
unvermeidlich geweſen, hätte früher oder ſpäter auf jeden Fall
ſtattfinden müſſen. Es wäre doch — fügt man hinzu — beſſer
geweſen, ihn dann zu beginnen, wo der Gegner noch nicht ge-
nügend ſtark war, um des Erfolges ſicher zu ſein. Einige
Londoner Blätter haben behauptet, daß die Republik Transvaal
ſich ſchon lange zu dem Kriege vorbereitet und die Abſicht gehabt
habe, das engliſche Element aus Südafrika zu entfernen. Die
Abſichten der leitenden Kreiſe von Pretoria ſcheinen nicht ſo weit
gegangen zu ſein und jedenfalls hat Präſident Krüger erſt nach
[Spaltenumbruch] dem Einfalle des Dr. Jameſon Maßregeln zum Schutze der Un-
abhängigkeit ſeines Landes getroffen. Er hat demnach die mili-
täriſchen Vorbereitungen gemacht, die thm die Klugheit gebot,
und hat ſehen können, wie gut er berathen war, als er die
nationale Armee nach Möglichkeit in Stand ſetzte, den britiſchen
Truppen zu widerſtehen.“

Wie wenig beſtimmt dieſe Auseinanderſetzungen auch
lauten, die mehr geeignet erſcheinen, die wahren Gedanken
der ruſſiſchen Regierungskreiſe zu verſchleiern, als klar zu
machen, ſo iſt doch nicht zu verkennen, daß darin eine Art
Ermuthigung für die Buren liegt, und inſofern die vorwöchigen
Auslaſſungen des „Journal“ gerade die Hülf- und Hoffnungs-
loſigkeit der Lage der Buren betonten, kann man hier von
einer vollzogenen Schwenkung in der Haltung des genannten
Organs reden. Ob darin jedoch zugleich eine Unterſtützung
der neulichen Mittheilung eines Berliner Blattes, die Antwort-
note der ruſſiſchen Regierung auf das Krüger-Steijn’ſche Ver-
mittlungsgeſuch ſei in einem den engliſchen Annexionsabſichten
wenig günſtigen Sinne gehalten, zu ſuchen iſt, muß dahin-
geſtellt bleiben. Jedenfalls ſind die Umſtände nach wie vor
nicht danach augethan, daß Rußland eine von den anderen
Mächten abweichende Haltung in der Vermittlungsfrage zu
beobachten in der Lage wäre; überdies bleibt unwahrſcheinlich,
daß der Zar für ſeine Perſon Neigung beſitze, England in
den Weg zu treten.

Oſtaſien.
Rußland und Japan in Korea.

K. C. Es ſcheint, ſo ſchreibt man uns aus London,
als ob die Maſanpo-Angelegenheit, die ſich nun ſchon
ſeit beinahe vier Monaten in der öffentlichen Diskuſſion hin-
zieht, plötzlich in ein neues, wenig friedferliges Stadium ge-
treten iſt. Richtig iſt, daß die meiſten der allarmirenden
Meldungen, die neuerdings aus Oſtaſten kamen, im Grunde
genommen ſich darauf beſchränkten, Thatſachen, die ſchon ſeit
Wochen bekannt ſind, nochmals in einem gewiſſen tenden-
ziöſen Tone zu wiederholen. Daß ſich von dem ruſſiſchen
Geſchwader in Oſtaſien, das zur Zeit aus zwei Schlacht-
ſchiffen, ſieben Kreuzern, drei Torpedobooten und ſechs Kanonen-
booten beſteht, in Maſanpo allein vier Kreuzer und ein Tor-
pedoboot befinden, ſowie daß je ein Schlachtſchiff, ein Kreuzer
und ein Kanonenboot zur Verſtärkung der oſtaſiatiſchen Flotte
unterwegs ſind, iſt ſchon ſeit einigen Wochen bekannt und
ebenſo weiß man, daß Port Arthur unausgeſetzt Truppennach-
ſchübe erhalten hat. Die Nachricht, daß Rußland durch
ſeine Agenten in New-York große Mengen Kohle zu
ſchleunigſter Lieferungsfriſt aufkauſt, verdient unſrer Au-
ſicht nach nicht die große Bedeutung, die die ameri-
kaniſche Preſſe ihr beilegt. Andrerſeits hat Japan
mit dieſen ruſſiſchen Rüſtungen nicht nur Schritt ge-
halten, ſondern dieſelben auch, was die Flotte anbetrifft,
ganz erheblich überholt. Die japaniſche Flotte iſt
Schiff für Schiff ſtärker als das ruſſiſche oſtaſiatiſche
Geſchwader, und im ganzen zweimal ſo ſtark, als ſelbſt das
engliſche Geſchwader in den chineſiſchen Gewäſſern. Es wird
viel Aufhebens davon gemacht, daß der Mikado im nächſten
Monat Revue über 40 Kriegsſchiſſe abnehmen wird, aber es
iſt bereits vor ſieben oder acht Wochen in japaniſchen
Zeitungen bekannt gegeben, daß die Flottenmanöver dieſes
Jahr größer ſein würden als je zuvor und daß vorausſicht-
lich eine Probemobiliſation der geſammten Seeſtreitkräfte be-
fohlen werden würde. Was nun die Maſanpo-Augelegenheit
ſelbſt anbetrifft, ſo ſind die Nachrichten, die hierüber jetzt in
London eintreffen, ſo ſpärlich und ſo ungenau, daß man nicht
recht verſtehen kann, wie ein großer Theil der engliſchen
Preſſe auf Grund derſelben bereits von einem vollſtändigen
Bruch zwiſchen Japan und Rußland ſprechen kann. Am ver-
ſtändigſten erſcheint noch die telegraphiſche Meldung, welche
die „Times“ unter dem 29. März aus Söul erhielten. Da-
nach hat der ruſſiſche Geſandte Pawlow in der ihm eigen-
thümlichen nachdrücklichen Weiſe eine Kohlenſtation für
die ruſſiſche Dampferkompagnie in Atkinſon-Poiut, das den
Hafen von Maſanpo ſo ziemlich beherrſcht, gefordert und
gleichzeitig an Korea das Verlangen geſtellt, daß es unter
keinen Umſtänden die Inſel Kojedo ganz oder theilweiſe an
eine fremde Macht abgäbe. Das Verlangen wegen Atkinſon-
Point zog Pawlow nach einer Audienz am 28. März zurück,
verlangte aber dafür (wie ſchon erwähnt) an anderer Stelle
in der Nähe von Maſanpo eine Kohlenſtation für die ruſſiſche
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft und erhielt ſie anſcheinend zu-
geſagt. Bei dem Verlangen, daß Kojedo unter keinen Um-
ſtänden veräußert werden ſoll, verharrte er. Durch den Lo-
banoka-Yamagata-Vertrag haben ſowohl Rußland wie Japan
ſich verpflichtet, von jeder Einmiſchung in koreaniſche An-
gelegenheiten Abſtand zu nehmen und keine andeere als Han-
delsniederlaſſungen dort zu errichten. Die Frage iſt nun, ob
Rußland die Errichtung einer Flottenſtation vorhat oder ob
das geforderte Terrain thatſächlich, wie offiziell augegeben
wird, nur für ruſſiſche Handelszwecke dienen ſoll. Maſanpo
hat bereits ſeit einigen Monaten eine japaniſche Handels-
niederlaſſung, es iſt durch eine Eiſenbahn mit der Hauptſtadt
verbunden, und wenn Rußland für ſeine Unterthanen jetzt
dasſelbe verlangt was Japan erreichte, ſo kann daraus allein
der casus belli, den man in einigen Kreiſen in London an-
ſcheinend ſchon als gegeben erachtet, kaum konſtruirt werden.
Wenn Rußland Kojedo als Flottenſtation erwirbt, ſo wird
da durch ebenſoſehr wie Japan in erſter Linie England bedroht,
da dann Wei-Hai-Wei nicht nur Port Arthur, ſondern auch
Kojedo ſich gegenüber hätte. Aus dieſer auſcheinend drohen-
den Beeinträchtigung des ſtrategiſchen Werthes von Wei-Hai-
Wei heraus iſt vielleicht der gereizte Ton der engliſchen Preſſe
zu erklären. (Vgl. das Telegramm aus Yokohama unter
„Letzte Nachrichten“.)

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Kojedo &#x017F;ich gegenüber hätte. Aus die&#x017F;er au&#x017F;cheinend drohen-<lb/>
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zu erklären. (Vgl. das Telegramm aus <hi rendition="#g">Yokohama</hi> unter<lb/>
&#x201E;Letzte Nachrichten&#x201C;.)</p>
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[3/0003] Nr. 91. München, Dienſtag Allgemeine Zeitung 3. April 1900. mähriſch-tſchechiſcher Realiſt hob hervor, daß die Einführung des tſchechiſchen Staatsrechts vor allem deßhalb undurch- führbar ſei, weil die Deutſchen eine noch nie dageweſene Oppoſition bei Einführung desſelben treiben würden. Die neue Partei will jedoch die Ausgeſtaltung der Länder- autonomie anſtreben, andrerſeits iſt ſie für den Aus- gleich mit den Deutſchen auf Grund voller Gleich- berechtigung und ſtemmt ſich der nationalen Ab- grenzung der Gerichts- und Wahlbezirke nicht entgegen; auch eine den Bedürfniſſen entſprechende Theilung der oberſten Landesämter will ſie zulaſſen. Die Realiſten wollen ſich als „Oeſterreicher tſchechiſcher Nationalität“ fühlen, kulturelle Gegenſeitigkeit mit den übrigen ſlaviſchen Stämmen Oeſterreichs aufs eifrigſte pflegen, verwerfen aber den politiſchen Panſlavismus. Auf dem Gebiete der Schule wird die Einführung der deutſchen Sprache als obligater Lehrgegenſtand an Mittelſchulen gefordert, und zwar wegen ihrer kulturellen Bedeutung und als der Sprache eines Volles, welches einen gemeinſamen Wohnſitz mit den Tſchechen hat. Hätte die „Tſchechiſche Volkspartei“ die Mehrheit der tſchechiſchen Nation hinter ſich und bliebe ſie ihrem Programm treu, ſo wäre, wie leicht einzuſehen, ein Ausgleich mit den Deutſchen unſchwer herbeizuführen. Es fragt ſich aber, ob die Gruppe, in der vorläufig das Profeſſoren - Element ver- hältnißmäßig ſtark vertreten zu ſein ſcheint, gerade in der gegenwärtigen Zeit, wo der tſchechiſche Radikalismus immer kühner ſein Haupt erhebt und die Maſſen ter- roriſirt, viel Anklang und Anhang finden wird. Immerhin wird ſie imſtande ſein, dem Jungtſchechenthum manche Konkurrenz zu machen, und vielleicht verſchiedene alt- tſchechiſche Elemente abſorbiren. Zur Förderung der im Zuge beſindlichen deutſch-tſchechiſchen Verſtändigungsaktion dürfte die neue Parteigründung nicht weſentlich beitragen, theils weil der Einfluß der „Volkspartei“ noch zu gering iſt und ſie keine eigene parlamentariſche Vertretung hat, theils weil ihr zutrotz die Jungtſchechen jetzt vielleicht mehr nach der radikalen Seite hin gravitiren werden. — Eine weitere Parteineubildung, die übrigens keine größere praktiſche Bedeutung hat, vollzog ſich letzter Tage unter den deutſchen Abgeordneten des böhmiſchen Laudtags. Der Abg. Wolf gründete nämlich einen eigenen Klub unter dem Namen eines „radikal-deutſch-nationalen Verban des“, dem außer Wolf noch acht Abgeordnete an- gehören. Einſchließlich der zwei Chriſtlich-Sozialen gibt es jetzt im böhmiſchen Landtag vier deutſche Parteien. Die Mandatsniederlegung der fortſchrittlichen Wiener Gemeinderäthe wird von der deutſch-liberalen Teſchener „Sileſia“ weſent- lich anders beurtheilt, als von der Wiener liberalen Preſſe. Das Blatt bezeichnet die Mandatsniederlegung als einen tak- tiſchen Mißgriff. „Mandate werden doch nicht im Wahl- kampfe vergeben, damit man ſie bei irgend einer Gelegenheit hinwerfen kann, auch nicht dazu, daß man immer in der Majorität ſitzt. Nur unter Verhältniſſen wie in Wien, wo alles ausſchließlich auf den Parteikampf zugeſchnitten iſt und Wohl, Anſehen und Aufgaben der Stadt gar nicht in Be- tracht kommen, wenn es gilt, dem Gegner eins zu verſetzen, find ſolche politiſche Irrungen möglich. In anderen Städten hätte das pflichtgemäße Intereſſe der Gemeinderäthe am Wohle der Kommune längſt mindeſtens einen erträglichen modus vivendi herbeigeführt.“ Auch in der Provinz, meint die „Sileſia“ weiter, habe man im allgemeinen keine große Vorliebe für die Chriſtlich-Sozialen, aber man erblicke darin kein Unglück, daß ſie die Herrſchaft in Wien zeitweilig an ſich geriſſen haben. Die Wahlreform ſei legal beſchloſſen worden, und die Regierung ſei nicht dazu da, um einer Partei zu- liebe das Recht zu beugen, damit dieſelbe wieder zur Herr- ſchaft gelange. Rußland. Das ruſſiſch-türkiſche Eiſenbahuabkommen. * Berlin, 2. April. Tel. Wolffs Telegr.-Bureau mel- det aus Konſtantinopel: Die ruſſiſch-türki- ſchen Verhandlungen über den Bau von Eiſen- bahnen im nördlichen Kleinaſien wurden heute endgültig abgeſchloſſen. Dadurch iſt die Türkei verpflichtet, ſobald ſie den Bau der Eiſen- bahnen innerhalb der Vertragszonen nicht ſelbſt be- wirkt, die Konzeſſion für dieſe Linien an ruſſiſche Kapitaliſten zu verleihen. Die Vertragszone wird be- grenzt: im Weſten durch die Linie Adabazar—Heraklea und im Süden durch die Linie Angora—Cäſarea—Siwas— Karput—Diarbekr—Wan. Der Bau dieſer Grenzlinien ſteht nach wie vor der Anatoliſchen Bahngeſell- ſchaft frei. Rußland und der Burenkrieg. * Vor Wochenfriſt führte das „Journalde St. Péters- bourg“ aus, bei der gegenwärtigen Lage in Südafrika ſei als das endgültige Schickſal der beiden Burenrepubliken vor- auszuſehen, daß ſie eine Beute der Sieger werden würden. Die Sympathiekundgebungen für die Buren aus faſt allen Ländern Europa’s ſeien dazu beſtimmt, platoniſch zu bleiben, und es ſei nur zu hoffen, daß dieſe lärmenden Manifeſtationen in abgeſchwächter Form in die beiden Republiken gelangen, damit ſich die Buren keiner Täuſchung hingeben können über das, was ſie von außen zu erwarten hätten. Dies wurde allgemein, auch in der ruſſiſchen Preſſe, als Beſtätigung und Rechtfertigung der den ruſſiſchen leitenden Kreiſen inne- wohnenden Abſicht, die Buren ganz ihrem Schickſal, bezw. der Gnade der Engländer zu überlaſſen, aufgefaßt Jetzt kommt nun das offiziöſe St. Petersburger Organ aus Anlaß des Todes General Jouberts abermals auf den Vurenkrieg zu ſprechen und äußert die Erwartung, trotz des Ver- luſtes ihres verdienſtvollen bisherigen Oberkommandirenden werde der Patriotismus und die militäriſche Kraft dieſes heldemnüthigen Volkes intakt bleiben und es würden ſich auch andere wohlqualiſizirte Führer ſinden, um Joubert zu erſetzen, ſo daß die Engländer noch viele arge Ueberraſchungen erleben könnten. „Die Politiker — heißt es dann weiter — die es für zweck- entſprechend hielten, am Ende des 19. Jahrhunderts in Südafrika den Raſſenkrieg zu entfeſſeln, haben daher eine ſchwere Auf- gabe, bevor ſie die völlige Herrſchaft einer der beiden Raſſen über die andere feſtſetzen können. Wenn ein Krieg begonnen worden iſt, ſo gefällt man ſich häufig in der Erklärung, er wäre unvermeidlich geweſen, hätte früher oder ſpäter auf jeden Fall ſtattfinden müſſen. Es wäre doch — fügt man hinzu — beſſer geweſen, ihn dann zu beginnen, wo der Gegner noch nicht ge- nügend ſtark war, um des Erfolges ſicher zu ſein. Einige Londoner Blätter haben behauptet, daß die Republik Transvaal ſich ſchon lange zu dem Kriege vorbereitet und die Abſicht gehabt habe, das engliſche Element aus Südafrika zu entfernen. Die Abſichten der leitenden Kreiſe von Pretoria ſcheinen nicht ſo weit gegangen zu ſein und jedenfalls hat Präſident Krüger erſt nach dem Einfalle des Dr. Jameſon Maßregeln zum Schutze der Un- abhängigkeit ſeines Landes getroffen. Er hat demnach die mili- täriſchen Vorbereitungen gemacht, die thm die Klugheit gebot, und hat ſehen können, wie gut er berathen war, als er die nationale Armee nach Möglichkeit in Stand ſetzte, den britiſchen Truppen zu widerſtehen.“ Wie wenig beſtimmt dieſe Auseinanderſetzungen auch lauten, die mehr geeignet erſcheinen, die wahren Gedanken der ruſſiſchen Regierungskreiſe zu verſchleiern, als klar zu machen, ſo iſt doch nicht zu verkennen, daß darin eine Art Ermuthigung für die Buren liegt, und inſofern die vorwöchigen Auslaſſungen des „Journal“ gerade die Hülf- und Hoffnungs- loſigkeit der Lage der Buren betonten, kann man hier von einer vollzogenen Schwenkung in der Haltung des genannten Organs reden. Ob darin jedoch zugleich eine Unterſtützung der neulichen Mittheilung eines Berliner Blattes, die Antwort- note der ruſſiſchen Regierung auf das Krüger-Steijn’ſche Ver- mittlungsgeſuch ſei in einem den engliſchen Annexionsabſichten wenig günſtigen Sinne gehalten, zu ſuchen iſt, muß dahin- geſtellt bleiben. Jedenfalls ſind die Umſtände nach wie vor nicht danach augethan, daß Rußland eine von den anderen Mächten abweichende Haltung in der Vermittlungsfrage zu beobachten in der Lage wäre; überdies bleibt unwahrſcheinlich, daß der Zar für ſeine Perſon Neigung beſitze, England in den Weg zu treten. Oſtaſien. Rußland und Japan in Korea. K. C. Es ſcheint, ſo ſchreibt man uns aus London, als ob die Maſanpo-Angelegenheit, die ſich nun ſchon ſeit beinahe vier Monaten in der öffentlichen Diskuſſion hin- zieht, plötzlich in ein neues, wenig friedferliges Stadium ge- treten iſt. Richtig iſt, daß die meiſten der allarmirenden Meldungen, die neuerdings aus Oſtaſten kamen, im Grunde genommen ſich darauf beſchränkten, Thatſachen, die ſchon ſeit Wochen bekannt ſind, nochmals in einem gewiſſen tenden- ziöſen Tone zu wiederholen. Daß ſich von dem ruſſiſchen Geſchwader in Oſtaſien, das zur Zeit aus zwei Schlacht- ſchiffen, ſieben Kreuzern, drei Torpedobooten und ſechs Kanonen- booten beſteht, in Maſanpo allein vier Kreuzer und ein Tor- pedoboot befinden, ſowie daß je ein Schlachtſchiff, ein Kreuzer und ein Kanonenboot zur Verſtärkung der oſtaſiatiſchen Flotte unterwegs ſind, iſt ſchon ſeit einigen Wochen bekannt und ebenſo weiß man, daß Port Arthur unausgeſetzt Truppennach- ſchübe erhalten hat. Die Nachricht, daß Rußland durch ſeine Agenten in New-York große Mengen Kohle zu ſchleunigſter Lieferungsfriſt aufkauſt, verdient unſrer Au- ſicht nach nicht die große Bedeutung, die die ameri- kaniſche Preſſe ihr beilegt. Andrerſeits hat Japan mit dieſen ruſſiſchen Rüſtungen nicht nur Schritt ge- halten, ſondern dieſelben auch, was die Flotte anbetrifft, ganz erheblich überholt. Die japaniſche Flotte iſt Schiff für Schiff ſtärker als das ruſſiſche oſtaſiatiſche Geſchwader, und im ganzen zweimal ſo ſtark, als ſelbſt das engliſche Geſchwader in den chineſiſchen Gewäſſern. Es wird viel Aufhebens davon gemacht, daß der Mikado im nächſten Monat Revue über 40 Kriegsſchiſſe abnehmen wird, aber es iſt bereits vor ſieben oder acht Wochen in japaniſchen Zeitungen bekannt gegeben, daß die Flottenmanöver dieſes Jahr größer ſein würden als je zuvor und daß vorausſicht- lich eine Probemobiliſation der geſammten Seeſtreitkräfte be- fohlen werden würde. Was nun die Maſanpo-Augelegenheit ſelbſt anbetrifft, ſo ſind die Nachrichten, die hierüber jetzt in London eintreffen, ſo ſpärlich und ſo ungenau, daß man nicht recht verſtehen kann, wie ein großer Theil der engliſchen Preſſe auf Grund derſelben bereits von einem vollſtändigen Bruch zwiſchen Japan und Rußland ſprechen kann. Am ver- ſtändigſten erſcheint noch die telegraphiſche Meldung, welche die „Times“ unter dem 29. März aus Söul erhielten. Da- nach hat der ruſſiſche Geſandte Pawlow in der ihm eigen- thümlichen nachdrücklichen Weiſe eine Kohlenſtation für die ruſſiſche Dampferkompagnie in Atkinſon-Poiut, das den Hafen von Maſanpo ſo ziemlich beherrſcht, gefordert und gleichzeitig an Korea das Verlangen geſtellt, daß es unter keinen Umſtänden die Inſel Kojedo ganz oder theilweiſe an eine fremde Macht abgäbe. Das Verlangen wegen Atkinſon- Point zog Pawlow nach einer Audienz am 28. März zurück, verlangte aber dafür (wie ſchon erwähnt) an anderer Stelle in der Nähe von Maſanpo eine Kohlenſtation für die ruſſiſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft und erhielt ſie anſcheinend zu- geſagt. Bei dem Verlangen, daß Kojedo unter keinen Um- ſtänden veräußert werden ſoll, verharrte er. Durch den Lo- banoka-Yamagata-Vertrag haben ſowohl Rußland wie Japan ſich verpflichtet, von jeder Einmiſchung in koreaniſche An- gelegenheiten Abſtand zu nehmen und keine andeere als Han- delsniederlaſſungen dort zu errichten. Die Frage iſt nun, ob Rußland die Errichtung einer Flottenſtation vorhat oder ob das geforderte Terrain thatſächlich, wie offiziell augegeben wird, nur für ruſſiſche Handelszwecke dienen ſoll. Maſanpo hat bereits ſeit einigen Monaten eine japaniſche Handels- niederlaſſung, es iſt durch eine Eiſenbahn mit der Hauptſtadt verbunden, und wenn Rußland für ſeine Unterthanen jetzt dasſelbe verlangt was Japan erreichte, ſo kann daraus allein der casus belli, den man in einigen Kreiſen in London an- ſcheinend ſchon als gegeben erachtet, kaum konſtruirt werden. Wenn Rußland Kojedo als Flottenſtation erwirbt, ſo wird da durch ebenſoſehr wie Japan in erſter Linie England bedroht, da dann Wei-Hai-Wei nicht nur Port Arthur, ſondern auch Kojedo ſich gegenüber hätte. Aus dieſer auſcheinend drohen- den Beeinträchtigung des ſtrategiſchen Werthes von Wei-Hai- Wei heraus iſt vielleicht der gereizte Ton der engliſchen Preſſe zu erklären. (Vgl. das Telegramm aus Yokohama unter „Letzte Nachrichten“.) _

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 91, 3. April 1900, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine91_1900/3>, abgerufen am 26.06.2024.