Altonaischer Mercurius. Nr. 63, Altona, 1698.wegen nützlicher Affairen in Conference gewesen. Nebst der Alli- Zu Amsterdam wegen nützlicher Affairen in Conference gewesen. Nebst der Alli- Zu Amsterdam <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/> wegen nützlicher Affairen in Conference gewesen. Nebst der Alli-<lb/> ance zwischen Engeland/ Dännemarck/ Schweden und diesem E-<lb/> staat/ sind auch einige einheimische Sachen aufs Tapet/ welche aber<lb/> noch secretiret werden. Man saget/ daß künfftigen Monat ein Cam-<lb/> pement auf der Moocker-Heyde oder anderswo formiret werden solle<lb/> und daß die Trouppen von dannen nach Bergen op Zoom marschiren<lb/> sollen/ an der Fortification zu arbeiten. Wie man vermuhtet/ wer-<lb/> den Ihro Königl. Majest. von Engeland am Mittwochen oder Don-<lb/> nerstag nach Loo sich erheben/ und von dannen wohl gar nach Zelle.<lb/> Am Sonntage sollen Ihro Hochmögenden Ambassadeurs in Franck-<lb/> reich ihre publique Audience haben. Den 2. Augusti sind alle grosse<lb/> und auch die ausländische Minister bey I. K. M. zur Audience gewe-<lb/> sen/ worauf I. K. M. in der Versammlung der Herren General<lb/> Staaten/ auch der Staaten von Holland und West-Friesland gewe-<lb/> sen. Der Ritter Claudesly <supplied cert="low">Arvet</supplied>/ welcher den König convoyrt/ ist<lb/> mit seinen Schiffen wieder nach Engeland gegangen. Das Paquet-<lb/> Boht zwischen Douver und Calais hat nun angefangen wieder zu fah-<lb/> ren. Der Frantzösische Ambassadeur Monsieur Bonrepos hat den 4.<lb/> Augusti unterschiedliche fremde Minister prächtig tractiret. Zu O-<lb/> stende sollen sich 5. Engelsche Regimenter embarquiren/ und nach Irr-<lb/> land gehen/ woselbst ein Theil von selbigen soll reformiret werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Amsterdam<lb/> lebet man noch beständig der Hoffnung/ daß Ihro Königl. Maj. bey<lb/> ihnen einsprechen werde/ weswegen man allerhand Präparatoria<lb/> machet/ dieselbe nach Würden zu empfangen. Höchstbemeldter Kö-<lb/> nig ist mit der Conduite des jüngst gesessenen Parlements in Enge-<lb/> land sehr wol zu frieden/ indem er alles nach seinem Willen erlanget/<lb/> ohne daß sie nicht resolviren können/ eine Armee auf den Beinen zu<lb/> halten/ dem aber ungeachtet/ so vermuhtet man jedennoch/ daß die<lb/> meisten Glieder des alten Parlaments zu dem künfftigen Parlament<lb/> wieder erwählet werden dürfften/ und leben Ihro Königl. Maj. der<lb/> Zuversicht/ bey dem neuen Parlament eine ansehnliche Macht auf den<lb/> Beinen zu haben/ zu erhalten/ wie denn auch das vorige Parlament<lb/> consentiret/ die blaue Garde zu Pferde und Fuße in Engeland zu be-<lb/> halten/ welche man dort ihre Gage zahlen wird/ auch hat man Hoff-<lb/> nung/ daß gleichfals ein Theil der Garde du Corps aus diesem Lan-<lb/> de nach Engeland gehen werde. Man saget der König werde in al-<lb/> le Städte kommen/ worinnen er wehrenden Krieg nicht gewesen<supplied cert="low">/</supplied><lb/> auch sollen sie was Importantes zu proponiren haben; Diejenigen so<lb/> etwas sonderliches von den geheimen Sachen zu wissen ihnen einbil-<lb/> den/ wollen/ daß er einen neuen Stadthalter ernennen/ andere aber<lb/> sagen/ daß das Haupt-Werck auf nichts anders abziehle/ als in die-<lb/> sem Land 2. Millionen Pfund Sterling gegen 6. pro cent zu nego-<lb/> tiiren/ weil aber grosse Herrn Briefe dunckel zu lesen/ so muß man<lb/> die Zeit erwarten.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
wegen nützlicher Affairen in Conference gewesen. Nebst der Alli-
ance zwischen Engeland/ Dännemarck/ Schweden und diesem E-
staat/ sind auch einige einheimische Sachen aufs Tapet/ welche aber
noch secretiret werden. Man saget/ daß künfftigen Monat ein Cam-
pement auf der Moocker-Heyde oder anderswo formiret werden solle
und daß die Trouppen von dannen nach Bergen op Zoom marschiren
sollen/ an der Fortification zu arbeiten. Wie man vermuhtet/ wer-
den Ihro Königl. Majest. von Engeland am Mittwochen oder Don-
nerstag nach Loo sich erheben/ und von dannen wohl gar nach Zelle.
Am Sonntage sollen Ihro Hochmögenden Ambassadeurs in Franck-
reich ihre publique Audience haben. Den 2. Augusti sind alle grosse
und auch die ausländische Minister bey I. K. M. zur Audience gewe-
sen/ worauf I. K. M. in der Versammlung der Herren General
Staaten/ auch der Staaten von Holland und West-Friesland gewe-
sen. Der Ritter Claudesly Arvet/ welcher den König convoyrt/ ist
mit seinen Schiffen wieder nach Engeland gegangen. Das Paquet-
Boht zwischen Douver und Calais hat nun angefangen wieder zu fah-
ren. Der Frantzösische Ambassadeur Monsieur Bonrepos hat den 4.
Augusti unterschiedliche fremde Minister prächtig tractiret. Zu O-
stende sollen sich 5. Engelsche Regimenter embarquiren/ und nach Irr-
land gehen/ woselbst ein Theil von selbigen soll reformiret werden.
Zu Amsterdam
lebet man noch beständig der Hoffnung/ daß Ihro Königl. Maj. bey
ihnen einsprechen werde/ weswegen man allerhand Präparatoria
machet/ dieselbe nach Würden zu empfangen. Höchstbemeldter Kö-
nig ist mit der Conduite des jüngst gesessenen Parlements in Enge-
land sehr wol zu frieden/ indem er alles nach seinem Willen erlanget/
ohne daß sie nicht resolviren können/ eine Armee auf den Beinen zu
halten/ dem aber ungeachtet/ so vermuhtet man jedennoch/ daß die
meisten Glieder des alten Parlaments zu dem künfftigen Parlament
wieder erwählet werden dürfften/ und leben Ihro Königl. Maj. der
Zuversicht/ bey dem neuen Parlament eine ansehnliche Macht auf den
Beinen zu haben/ zu erhalten/ wie denn auch das vorige Parlament
consentiret/ die blaue Garde zu Pferde und Fuße in Engeland zu be-
halten/ welche man dort ihre Gage zahlen wird/ auch hat man Hoff-
nung/ daß gleichfals ein Theil der Garde du Corps aus diesem Lan-
de nach Engeland gehen werde. Man saget der König werde in al-
le Städte kommen/ worinnen er wehrenden Krieg nicht gewesen/
auch sollen sie was Importantes zu proponiren haben; Diejenigen so
etwas sonderliches von den geheimen Sachen zu wissen ihnen einbil-
den/ wollen/ daß er einen neuen Stadthalter ernennen/ andere aber
sagen/ daß das Haupt-Werck auf nichts anders abziehle/ als in die-
sem Land 2. Millionen Pfund Sterling gegen 6. pro cent zu nego-
tiiren/ weil aber grosse Herrn Briefe dunckel zu lesen/ so muß man
die Zeit erwarten.
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(2019-09-10T18:51:12Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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