Altonaischer Mercurius. Nr. 63, Altona, 1698.Anstalten zu machen. Zu Franckfurt Zu Luyck In dem Haag Anstalten zu machen. Zu Franckfurt Zu Luyck In dem Haag <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> Anstalten zu machen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Franckfurt<lb/> hat man von Heylbron die Nachricht erhalten/ daß I. Durchl.<lb/> der Hr. Gener. Lieut. Marggraf zu Baden ehester Tagen die<lb/> von der Krohn Franckreich/ nach Inhalt des letztern Frieden-<lb/> Schlusses/ abgetretene Vestungen am Rhein besichtigen/ und<lb/> mit Philipsburg den Anfang machen werde/ woselbst der Herr<lb/> General von Thüngen grosse Anstalten machet/ den Hn. Marg-<lb/> grafen wohl zu empfangen. Von gemeldten Philipsburg wer-<lb/> den Ih. Durchl. hinauf auf Kehl und so ferner nach Freyburg<lb/> und Breysach sich begeben: Inzwischen verhoffet man/ daß<lb/> auch Breysach wieder restituiret seyn werde. In allen diesen ab-<lb/> getretenen Orten befindet sich ein grosser Mangel an Artille-<lb/> rie/ Ammunition/ und darzu gehörigen Kriegs-Materialien/<lb/> ingleichen an Lebensmitteln und andern Nohtwendigkeiten/<lb/> und wird es noch viel kosten/ bis alles Nohtwendige angeschaf-<lb/> fet werde.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Luyck<lb/> hat man von Ryssel/ Dornick/ Valencin und Douay/ daß die Fran-<lb/> tzosen in ihren Magazinen an Feuerwercke arbeiten/ und zwar mit so<lb/> viel Eyfer/ als ob man in einem grossen Kriege begriffen wäre/ und ei-<lb/> ne grosse Expedition vornehmen wolte; Indessen geben sie vor/ den<lb/> Frieden beständig zu halten/ obgleich der König von Spanien sterben<lb/> solte.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>In dem<space dim="horizontal"/> Haag<lb/> arriviren noch immerhin viele grosse Herren/ Ihre Maj. dem Kö-<lb/> nig von Engeland die Reverence zu machen. Ihro Hochmögenden<lb/> Ambassadeurs in dem Haag/ geben aufs neue grosse Hoffnung/ mit<lb/> der Sache wegen des Tariffs bald zum guten Endt zukommen. Die<lb/> Herren Staaten bleiben annoch zusammen/ alles dasjenige so auf dem<lb/> Tapet ist/ mit Ihro Königl. Maj. abzuhandeln. Einige wollen als<lb/> wenn unter andern auch aufs Tapet gekommen/ die Consumtions-<lb/> Pachtung auf Toback und Coffe gegen künfftiges Jahr abzuschaffen/<lb/> weil sie sehr ungleich gehoben wird/ und deswegen offters Klagten<lb/> einkommen. Verschiedene von denen Römischen Priestern/ so laut<lb/> dem letzten Schluß des Parlaments in Irrland selbiges Konigreich<lb/> verlassen müssen/ sind in diesem Lande angelanget/ bey ihren Glau-<lb/> bens-Genossen ihren Aufenthalt zu suchen. Es continuiret/ daß<lb/> nicht allein der Graf Portland zum Duc de Bughingam gemachet<lb/> worden/ sondern auch noch 3. Herren die Hertzogliche Würde erhal-<lb/> ten sollen/ einige spargiren zwar ob declinire hochbemelter Graf<lb/> solche Würde/ weil diese Charge ihren Besitzern öffters Fatal gewe-<lb/> sen/ und sie in der Könige Ungnaden verfallen/ es ist aber nichts dar-<lb/> an/ und wird er sich an solchen Aberglauben nicht kehren. Der Eng-<lb/> lische Ambassadeur Williamson/ ist mit dem Herrn Pensionario<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
Anstalten zu machen.
Zu Franckfurt
hat man von Heylbron die Nachricht erhalten/ daß I. Durchl.
der Hr. Gener. Lieut. Marggraf zu Baden ehester Tagen die
von der Krohn Franckreich/ nach Inhalt des letztern Frieden-
Schlusses/ abgetretene Vestungen am Rhein besichtigen/ und
mit Philipsburg den Anfang machen werde/ woselbst der Herr
General von Thüngen grosse Anstalten machet/ den Hn. Marg-
grafen wohl zu empfangen. Von gemeldten Philipsburg wer-
den Ih. Durchl. hinauf auf Kehl und so ferner nach Freyburg
und Breysach sich begeben: Inzwischen verhoffet man/ daß
auch Breysach wieder restituiret seyn werde. In allen diesen ab-
getretenen Orten befindet sich ein grosser Mangel an Artille-
rie/ Ammunition/ und darzu gehörigen Kriegs-Materialien/
ingleichen an Lebensmitteln und andern Nohtwendigkeiten/
und wird es noch viel kosten/ bis alles Nohtwendige angeschaf-
fet werde.
Zu Luyck
hat man von Ryssel/ Dornick/ Valencin und Douay/ daß die Fran-
tzosen in ihren Magazinen an Feuerwercke arbeiten/ und zwar mit so
viel Eyfer/ als ob man in einem grossen Kriege begriffen wäre/ und ei-
ne grosse Expedition vornehmen wolte; Indessen geben sie vor/ den
Frieden beständig zu halten/ obgleich der König von Spanien sterben
solte.
In dem Haag
arriviren noch immerhin viele grosse Herren/ Ihre Maj. dem Kö-
nig von Engeland die Reverence zu machen. Ihro Hochmögenden
Ambassadeurs in dem Haag/ geben aufs neue grosse Hoffnung/ mit
der Sache wegen des Tariffs bald zum guten Endt zukommen. Die
Herren Staaten bleiben annoch zusammen/ alles dasjenige so auf dem
Tapet ist/ mit Ihro Königl. Maj. abzuhandeln. Einige wollen als
wenn unter andern auch aufs Tapet gekommen/ die Consumtions-
Pachtung auf Toback und Coffe gegen künfftiges Jahr abzuschaffen/
weil sie sehr ungleich gehoben wird/ und deswegen offters Klagten
einkommen. Verschiedene von denen Römischen Priestern/ so laut
dem letzten Schluß des Parlaments in Irrland selbiges Konigreich
verlassen müssen/ sind in diesem Lande angelanget/ bey ihren Glau-
bens-Genossen ihren Aufenthalt zu suchen. Es continuiret/ daß
nicht allein der Graf Portland zum Duc de Bughingam gemachet
worden/ sondern auch noch 3. Herren die Hertzogliche Würde erhal-
ten sollen/ einige spargiren zwar ob declinire hochbemelter Graf
solche Würde/ weil diese Charge ihren Besitzern öffters Fatal gewe-
sen/ und sie in der Könige Ungnaden verfallen/ es ist aber nichts dar-
an/ und wird er sich an solchen Aberglauben nicht kehren. Der Eng-
lische Ambassadeur Williamson/ ist mit dem Herrn Pensionario
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(2019-09-10T18:51:12Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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