Altonaischer Mercurius. Nr. 94, Altona, 1698.nitscharen entlauffen. Zu Paris Zu Basel Wie man nitscharen entlauffen. Zu Paris Zu Basel Wie man <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> nitscharen entlauffen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Paris<lb/> hat die Hertzoginn von Lothringen an den König geschrieben/<lb/> daß sie sehr vergnüget wäre mit den Hertzog ihrem Gemahl/<lb/> welcher ihr auf der gantzen Route/ und wo sie geschlaffen/ Cou-<lb/> riers zugesandt/ und daß zu Vitry einer ihr 20000. Rthlr.<lb/> Namens des Hertzogen gebracht hätte/ selbige zur Freygebig-<lb/> keit unter dero Suite zu gebrauchen/ welche sie aber abgeschla-<lb/> gen/ unterm Vorgeben/ daß der König sie gnugsam mit allen<lb/> Nohtwendigen versehen hätte/ wolte aber solche Verehrung an-<lb/> nehmen/ wann sie in des Hertzogen Land angelanget wäre. Der<lb/> König hat 11. Tapezereyen verfertigen lassen/ worauf dero Sie-<lb/> ge in diesem letzten Kriege gewürcket/ solche dem Hertzogen von<lb/> Lothringen ehesten zu senden. Spanische Briefe melden/ daß<lb/> zu Cadix allerhand Dispuyten/ wegen der Indulte/ sich eräug-<lb/> nen. Die Cammer von Indien prätendiret vor die Güter/<lb/> welche aus der Admirante salviret/ 125000. Rthlr. und vor die<lb/> andern/ so mit der kleinen Flotte angelanget/ 300000. Rthlr.<lb/> Ih. Königl. Maj. befinden sich bey guter Gesundheit/ und weil<lb/> sie die Geschwulst an den Beinen verlohren/ gehen sie nun zu<lb/> Fusse öffters aus.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Zu<space dim="horizontal"/> Basel<lb/> ist der Käyserl. Feld-Marschall/ Baron Geschwind/ angelan-<lb/> get/ und wird er das Commando in den Oesterreichischen Lan-<lb/> den in <hi rendition="#aq">Militaribus</hi> erhalten/ wohin er gereiset ist. Aus Itali-<lb/> en wird geschrieben/ daß der Käyserl. Ambassadeur/ Hr. Graf<lb/> Martinis/ gegen den Cardinal Grimani/ als er von ihm Ab-<lb/> schied genommen/ sich verlauten lassen/ er wolte hoffentlich ehe<lb/> zu Wien anlangen/ als der Cardinal; Dieser Cardinal Gri-<lb/> mani hat zu Rom viele Schulden hinterlassen/ und sonderlich<lb/> dem P. Barbieri/ General-Procurator der Cassinen der Mün-<lb/> chen/ dem er seinen M<supplied cert="low">arstall</supplied> und ein zimlich Theil seiner Mo-<lb/> bilien hinterlassen müssen/ sich daraus bezahlet zu machen/ ge-<lb/> stalt dieser P. Procurator schon 17. Pferde/ das Stück a 200.<lb/> Rthlr. dem Agenten des zu Rom erwartenden Frantzösischen<lb/> Ambassadeurs/ Printzen von Monacco verkauffet.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>Wie man<lb/> aus dem<space dim="horizontal"/> Elsaß<lb/> vernimmet/ hat man zu Landau deß Morgends von 3. bis 6.<lb/> Uhr einen grossen Cometen gesehen/ wobey ein grosser Strahl<lb/> wie ein zerbrochen Schwerd gestanden; Es hat auch alle A-<lb/> bend starck gewetterleuchtet/ was es bedeutet/ stehet bey GOtt.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
nitscharen entlauffen.
Zu Paris
hat die Hertzoginn von Lothringen an den König geschrieben/
daß sie sehr vergnüget wäre mit den Hertzog ihrem Gemahl/
welcher ihr auf der gantzen Route/ und wo sie geschlaffen/ Cou-
riers zugesandt/ und daß zu Vitry einer ihr 20000. Rthlr.
Namens des Hertzogen gebracht hätte/ selbige zur Freygebig-
keit unter dero Suite zu gebrauchen/ welche sie aber abgeschla-
gen/ unterm Vorgeben/ daß der König sie gnugsam mit allen
Nohtwendigen versehen hätte/ wolte aber solche Verehrung an-
nehmen/ wann sie in des Hertzogen Land angelanget wäre. Der
König hat 11. Tapezereyen verfertigen lassen/ worauf dero Sie-
ge in diesem letzten Kriege gewürcket/ solche dem Hertzogen von
Lothringen ehesten zu senden. Spanische Briefe melden/ daß
zu Cadix allerhand Dispuyten/ wegen der Indulte/ sich eräug-
nen. Die Cammer von Indien prätendiret vor die Güter/
welche aus der Admirante salviret/ 125000. Rthlr. und vor die
andern/ so mit der kleinen Flotte angelanget/ 300000. Rthlr.
Ih. Königl. Maj. befinden sich bey guter Gesundheit/ und weil
sie die Geschwulst an den Beinen verlohren/ gehen sie nun zu
Fusse öffters aus.
Zu Basel
ist der Käyserl. Feld-Marschall/ Baron Geschwind/ angelan-
get/ und wird er das Commando in den Oesterreichischen Lan-
den in Militaribus erhalten/ wohin er gereiset ist. Aus Itali-
en wird geschrieben/ daß der Käyserl. Ambassadeur/ Hr. Graf
Martinis/ gegen den Cardinal Grimani/ als er von ihm Ab-
schied genommen/ sich verlauten lassen/ er wolte hoffentlich ehe
zu Wien anlangen/ als der Cardinal; Dieser Cardinal Gri-
mani hat zu Rom viele Schulden hinterlassen/ und sonderlich
dem P. Barbieri/ General-Procurator der Cassinen der Mün-
chen/ dem er seinen Marstall und ein zimlich Theil seiner Mo-
bilien hinterlassen müssen/ sich daraus bezahlet zu machen/ ge-
stalt dieser P. Procurator schon 17. Pferde/ das Stück a 200.
Rthlr. dem Agenten des zu Rom erwartenden Frantzösischen
Ambassadeurs/ Printzen von Monacco verkauffet.
Wie man
aus dem Elsaß
vernimmet/ hat man zu Landau deß Morgends von 3. bis 6.
Uhr einen grossen Cometen gesehen/ wobey ein grosser Strahl
wie ein zerbrochen Schwerd gestanden; Es hat auch alle A-
bend starck gewetterleuchtet/ was es bedeutet/ stehet bey GOtt.
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(2019-09-10T18:51:13Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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