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[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

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allmechtig sein / So kans ja nicht einerley heissen / oder wird der Gottheit nicht eigen bleiben / so es mit der that auch der Menscheit zugelegt worden ist.

Ja / D. Kirchners bericht nach / ist die warhafftige mittheilung der Maiestet (wie er redet) weder der persönlichen vereinigung allein / noch auch der erhöhung allein / sondern beyder effect / oder folge zugleich / pag. 506. (wiewol / diesem zu wider / pag. 566. vnd sonst zu viel maln / sie nur ein folge der persönlichen Vereinigung genennet wird) Nach dem nun die Göttliche Natur in Christo allezeit volkömlich allmechtig / die Erhöhung aber der menschlichen Natur (wie die Schrifft bezeugt) allererst nach dem Todte angangen ist / Luc. 24. Wie will man denn fürüber / das nicht vnter des im standt der Nidrigung zugleich ein vnuolkommene vnd volkommene Allmechtigkeit in Christo gewesen sein müsse? Welchs aberde vnica simplicissima omnipotentia, wie die Göttliche Allmechtigkeit ist / mit nichten war sein kan.

Vnd nach dem D. Kirchners angemaste responsiones oderDas Gegentheil sucht vergebliche ausflücht. solutiones alle auff einerley weg lauffen / vnd weder in forma, noch materia, oder fundamento bestehen / sondern auff diss einige refugium gegründet sind / das die menschliche Natur anders für sich / absolute, pag. 380. 420. denn in der persönlichen Vereininigung / aus welcher sie die Maiestet der allmechtigkeit / etc. vnd nicht aus sich selbst / bekommen hab / betrachtet werde / So kan / noch vermag jm diß nicht zu gutem kommen / er beweis denn zuuor zweyerley / Erstlich / das in den obegmelten propositionibus, dauon der Streit ist / das secundum sese, für sich (welchs ein distinctiua locutio ist) vnd ex sese (welchs causalis ist) einerley bedeutung haben.

Zum andern / das in der persönlichen Vereinigung die angenomene Menscheit anders / denn wie sie mit vnser Natur vnd wesen / in allem (ausgenomen die sünde) verwandt ist vnd bleibt / nicht allein im standt der Nidrigkeit / sondern auch im stand der

allmechtig sein / So kans ja nicht einerley heissen / oder wird der Gottheit nicht eigen bleiben / so es mit der that auch der Menscheit zugelegt worden ist.

Ja / D. Kirchners bericht nach / ist die warhafftige mittheilung der Maiestet (wie er redet) weder der persönlichen vereinigung allein / noch auch der erhöhung allein / sondern beyder effect / oder folge zugleich / pag. 506. (wiewol / diesem zu wider / pag. 566. vnd sonst zu viel maln / sie nur ein folge der persönlichen Vereinigung genennet wird) Nach dem nun die Göttliche Natur in Christo allezeit volkömlich allmechtig / die Erhöhung aber der menschlichen Natur (wie die Schrifft bezeugt) allererst nach dem Todte angangen ist / Luc. 24. Wie will man denn fürüber / das nicht vnter des im standt der Nidrigung zugleich ein vnuolkommene vnd volkommene Allmechtigkeit in Christo gewesen sein müsse? Welchs aberde vnica simplicissima omnipotentia, wie die Göttliche Allmechtigkeit ist / mit nichten war sein kan.

Vnd nach dem D. Kirchners angemaste responsiones oderDas Gegentheil sucht vergebliche ausflücht. solutiones alle auff einerley weg lauffen / vnd weder in forma, noch materia, oder fundamento bestehen / sondern auff diss einige refugium gegründet sind / das die menschliche Natur anders für sich / absolutè, pag. 380. 420. denn in der persönlichen Vereininigung / aus welcher sie die Maiestet der allmechtigkeit / etc. vnd nicht aus sich selbst / bekommen hab / betrachtet werde / So kan / noch vermag jm diß nicht zu gutem kom̃en / er beweis denn zuuor zweyerley / Erstlich / das in den obegmelten propositionibus, dauon der Streit ist / das secundùm sese, für sich (welchs ein distinctiua locutio ist) vnd ex sese (welchs causalis ist) einerley bedeutung haben.

Zum andern / das in der persönlichen Vereinigung die angenomene Menscheit anders / denn wie sie mit vnser Natur vnd wesen / in allem (ausgenomen die sünde) verwandt ist vnd bleibt / nicht allein im standt der Nidrigkeit / sondern auch im stand der

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[33/0033] allmechtig sein / So kans ja nicht einerley heissen / oder wird der Gottheit nicht eigen bleiben / so es mit der that auch der Menscheit zugelegt worden ist. Ja / D. Kirchners bericht nach / ist die warhafftige mittheilung der Maiestet (wie er redet) weder der persönlichen vereinigung allein / noch auch der erhöhung allein / sondern beyder effect / oder folge zugleich / pag. 506. (wiewol / diesem zu wider / pag. 566. vnd sonst zu viel maln / sie nur ein folge der persönlichen Vereinigung genennet wird) Nach dem nun die Göttliche Natur in Christo allezeit volkömlich allmechtig / die Erhöhung aber der menschlichen Natur (wie die Schrifft bezeugt) allererst nach dem Todte angangen ist / Luc. 24. Wie will man denn fürüber / das nicht vnter des im standt der Nidrigung zugleich ein vnuolkommene vnd volkommene Allmechtigkeit in Christo gewesen sein müsse? Welchs aberde vnica simplicissima omnipotentia, wie die Göttliche Allmechtigkeit ist / mit nichten war sein kan. Vnd nach dem D. Kirchners angemaste responsiones oder solutiones alle auff einerley weg lauffen / vnd weder in forma, noch materia, oder fundamento bestehen / sondern auff diss einige refugium gegründet sind / das die menschliche Natur anders für sich / absolutè, pag. 380. 420. denn in der persönlichen Vereininigung / aus welcher sie die Maiestet der allmechtigkeit / etc. vnd nicht aus sich selbst / bekommen hab / betrachtet werde / So kan / noch vermag jm diß nicht zu gutem kom̃en / er beweis denn zuuor zweyerley / Erstlich / das in den obegmelten propositionibus, dauon der Streit ist / das secundùm sese, für sich (welchs ein distinctiua locutio ist) vnd ex sese (welchs causalis ist) einerley bedeutung haben. Das Gegentheil sucht vergebliche ausflücht. Zum andern / das in der persönlichen Vereinigung die angenomene Menscheit anders / denn wie sie mit vnser Natur vnd wesen / in allem (ausgenomen die sünde) verwandt ist vnd bleibt / nicht allein im standt der Nidrigkeit / sondern auch im stand der

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/33>, abgerufen am 03.12.2024.