Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

vnterscheiden ist / vnd zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpffe kein drittes / oder intermedium sein kan / wie bey dem 32. Anhaltischen Argument / pag. 401. 402. ferner ausgefüret worden ist.

Die Amptsverwaltung aber betreffende / wird dauon weder die wesentliche allmacht des ewigen Worts / noch des fleisches Christi vnermesliche gewalt / sterck / vnd krafft ausgeschlossen / sondern ligt darümb das Ampt auff beyden Naturn / das ein jede jhr bestes / ohne trennung vnd ohne vermischung / in gesampten vnnd warhafftig Vereinigten / jedoch vnterschiedenen wirckungen / dabey thut.

In massen solches auch die Wunderwercke bezeugenMiraculae Christi. vnd ausweisen. Denn ob wol die menschliche Natur hat vim cooperandi in efficiendis miraculis (wie D. Kirchner redet / pag. 369.) so hat sie doch nicht vim prorsus vnum idemque operandi. Sondern es bleibt das axioma vnwidersprechlich war: Tetigit, vt homo: sanauit, vt Deus. Nach der Regel de actionibus Theandricis: Verbo, quod Verbi est, operante: & carne, quae carnis sunt, exequente. Welche Regel auff dem Concilio Chalcedonensi, ex Epistola Leonis ad Flauia num, ist genennet worden columna orthodoxae fidei: wie Nicephorus bezeugt. Wer nu dieses nicht zulesset / der ist eben hiemit (ab orthodoxa fide) von dem Vhralten / rechten / allgemeinen / Catholischen / Christlichen glauben abgefallen / das fehlet nimmermehr.

Vnd wolle der Christliche Leser behertzigen / ob nicht D. Kirchner selbst (potentiam mediam) einem mittelgewalt demPotentiae intermedia. HErrn Christo andichte / dieweil aus seinen worten / pag. 427. souiel abzunemen / das er in dem wohn stehe / als sey personalis omnipotentia, oder personaliter omnipotentem esse, quiddam intermedium inter essentialem & accidentalem, seu subiectiue inhaerentem omnipotentiam.

vnterscheiden ist / vnd zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpffe kein drittes / oder intermedium sein kan / wie bey dem 32. Anhaltischen Argument / pag. 401. 402. ferner ausgefüret worden ist.

Die Amptsverwaltung aber betreffende / wird dauon weder die wesentliche allmacht des ewigen Worts / noch des fleisches Christi vnermesliche gewalt / sterck / vnd krafft ausgeschlossen / sondern ligt darümb das Ampt auff beyden Naturn / das ein jede jhr bestes / ohne trennung vnd ohne vermischung / in gesampten vnnd warhafftig Vereinigten / jedoch vnterschiedenen wirckungen / dabey thut.

In massen solches auch die Wunderwercke bezeugenMiraculae Christi. vnd ausweisen. Denn ob wol die menschliche Natur hat vim cooperandi in efficiendis miraculis (wie D. Kirchner redet / pag. 369.) so hat sie doch nicht vim prorsus vnum idemque operandi. Sondern es bleibt das axioma vnwidersprechlich war: Tetigit, vt homo: sanauit, vt Deus. Nach der Regel de actionibus Theandricis: Verbo, quod Verbi est, operante: & carne, quae carnis sunt, exequente. Welche Regel auff dem Concilio Chalcedonensi, ex Epistola Leonis ad Flauia num, ist genennet worden columna orthodoxae fidei: wie Nicephorus bezeugt. Wer nu dieses nicht zulesset / der ist eben hiemit (ab orthodoxa fide) von dem Vhralten / rechten / allgemeinen / Catholischen / Christlichen glauben abgefallen / das fehlet nimmermehr.

Vnd wolle der Christliche Leser behertzigen / ob nicht D. Kirchner selbst (potentiam mediam) einem mittelgewalt demPotentiae intermedia. HErrn Christo andichte / dieweil aus seinen worten / pag. 427. souiel abzunemen / das er in dem wohn stehe / als sey personalis omnipotentia, oder personaliter omnipotentem esse, quiddam intermedium inter essentialem & accidentalem, seu subiectiuè inhaerentem omnipotentiam.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0075" n="75"/>
vnterscheiden ist / vnd zwischen
                     dem Schöpffer vnd Geschöpffe kein drittes / oder intermedium sein kan / wie bey
                     dem 32. Anhaltischen Argument / pag. 401. 402. ferner ausgefüret worden ist.</p>
        <p>Die Amptsverwaltung aber betreffende / wird dauon weder die wesentliche allmacht
                     des ewigen Worts / noch des fleisches Christi vnermesliche gewalt / sterck / vnd
                     krafft ausgeschlossen / sondern ligt darümb das Ampt auff beyden Naturn / das
                     ein jede jhr bestes / ohne trennung vnd ohne vermischung / in gesampten vnnd
                     warhafftig Vereinigten / jedoch vnterschiedenen wirckungen / dabey thut.</p>
        <p>In massen solches auch die Wunderwercke bezeugen<note place="right"><hi rendition="#i">Miraculae Christi.</hi></note> vnd ausweisen. Denn ob wol
                     die menschliche Natur hat vim cooperandi in efficiendis miraculis (wie D.
                     Kirchner redet / pag. 369.) so hat sie doch nicht vim prorsus vnum idemque
                     operandi. Sondern es bleibt das axioma vnwidersprechlich war: Tetigit, vt homo:
                     sanauit, vt Deus. Nach der Regel de actionibus Theandricis: Verbo, quod Verbi
                     est, operante: &amp; carne, quae carnis sunt, exequente. Welche Regel auff dem
                     Concilio Chalcedonensi, ex Epistola Leonis ad Flauia num, ist genennet worden
                     columna orthodoxae fidei: wie Nicephorus bezeugt. Wer nu dieses nicht zulesset /
                     der ist eben hiemit (ab orthodoxa fide) von dem Vhralten / rechten / allgemeinen
                     / Catholischen / Christlichen glauben abgefallen / das fehlet nimmermehr.</p>
        <p>Vnd wolle der Christliche Leser behertzigen / ob nicht D. Kirchner selbst
                     (potentiam mediam) einem mittelgewalt dem<note place="right"><hi rendition="#i">Potentiae intermedia.</hi></note> HErrn Christo andichte
                     / dieweil aus seinen worten / pag. 427. souiel abzunemen / das er in dem wohn
                     stehe / als sey personalis omnipotentia, oder personaliter omnipotentem esse,
                     quiddam intermedium inter essentialem &amp; accidentalem, seu subiectiuè
                     inhaerentem omnipotentiam.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0075] vnterscheiden ist / vnd zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpffe kein drittes / oder intermedium sein kan / wie bey dem 32. Anhaltischen Argument / pag. 401. 402. ferner ausgefüret worden ist. Die Amptsverwaltung aber betreffende / wird dauon weder die wesentliche allmacht des ewigen Worts / noch des fleisches Christi vnermesliche gewalt / sterck / vnd krafft ausgeschlossen / sondern ligt darümb das Ampt auff beyden Naturn / das ein jede jhr bestes / ohne trennung vnd ohne vermischung / in gesampten vnnd warhafftig Vereinigten / jedoch vnterschiedenen wirckungen / dabey thut. In massen solches auch die Wunderwercke bezeugen vnd ausweisen. Denn ob wol die menschliche Natur hat vim cooperandi in efficiendis miraculis (wie D. Kirchner redet / pag. 369.) so hat sie doch nicht vim prorsus vnum idemque operandi. Sondern es bleibt das axioma vnwidersprechlich war: Tetigit, vt homo: sanauit, vt Deus. Nach der Regel de actionibus Theandricis: Verbo, quod Verbi est, operante: & carne, quae carnis sunt, exequente. Welche Regel auff dem Concilio Chalcedonensi, ex Epistola Leonis ad Flauia num, ist genennet worden columna orthodoxae fidei: wie Nicephorus bezeugt. Wer nu dieses nicht zulesset / der ist eben hiemit (ab orthodoxa fide) von dem Vhralten / rechten / allgemeinen / Catholischen / Christlichen glauben abgefallen / das fehlet nimmermehr. Miraculae Christi. Vnd wolle der Christliche Leser behertzigen / ob nicht D. Kirchner selbst (potentiam mediam) einem mittelgewalt dem HErrn Christo andichte / dieweil aus seinen worten / pag. 427. souiel abzunemen / das er in dem wohn stehe / als sey personalis omnipotentia, oder personaliter omnipotentem esse, quiddam intermedium inter essentialem & accidentalem, seu subiectiuè inhaerentem omnipotentiam. Potentiae intermedia.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/75
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/75>, abgerufen am 04.12.2024.