Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

propositiones in concreto. Derwegen sollen auch die propositiones communicationis idiomatum anders nicht / denn in concreto geführet werden.

Was aber die viuificationem, adorationem, vnd dergleichen trostreiche Sprüch / so de natura assumra, auch in abstracto Gratia capitis.gebraucht werden / betreffen thut / die gehören ad gratiam capitis, welche begreiffet die appellationes officij & cultuum, vnd sol mit der communicatione idiomatum nicht miseiret werden / Sondern gehöret inn die Regel de actionibus theandricis. Vnd also refutiret D. Kirchner niemand / denn sich selbst / vnd schreibt der menschlichen Natur Christi zu / das jhr nicht gebüret / welchs / nach dem Spruch Cassiani / eben so ein grosse vnehr des HErrn Christi ist / als Gott seine ehr absprechen / die jhm allein / vnd keiner Creaturen / gebüret vnd zugehöret.

Das Gegenteil selbst / vnd nicht die Anhalter / dichten in Christo einen Mittelgewalt.

Das er aber pag. 353. 432. 454. auff die Anhaltischen sticht / als schrieben sie Christo nur einen erschaffenen / oder mittelgewalt zu / daran redet er seinen gewalt. Denn die Anhaltischen lehren vnd gleuben / das die ewige Natur in Christo einerley natürliche / wesentliche / vnerschaffene / vnd vnendliche allmacht hab mit dem Vater vnd heiligem Geist. Die menscheit aber in Christo vbertreffe mit jhrer gewalt / sterck / vnd krafft vnaussprechlicher weis alles / was vnter Gott ist. Denn allein den vnterscheid zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpffe / welcher in Christo selbst nimmermehr kan auffgehoben werden / ausgenommen. 1. Corinth. 15. so ist sonst nichts / weder im Himmel / noch auff Erden / der menschlichen Natur an gewalt / Intermedia & subalterna sunt in eoden praedicamento.sterck / krafft / oder weißheit gleich / viel weniger vberlegen. Jedoch kan solchs mit warheit kein mittelgewalt genenet werden / denn sie sonst mit der ewigen / vnendlichen / wesentlichen allmacht Gottes müste einerley art / oder (wie man in Schulen redet) eiusdem generis sein / von welcher sie doch toto genere

propositiones in concreto. Derwegen sollen auch die propositiones communicationis idiomatum anders nicht / denn in concreto geführet werden.

Was aber die viuificationem, adorationem, vnd dergleichen trostreiche Sprüch / so de natura assumra, auch in abstracto Gratia capitis.gebraucht werden / betreffen thut / die gehören ad gratiam capitis, welche begreiffet die appellationes officij & cultuum, vnd sol mit der communicatione idiomatum nicht miseiret werden / Sondern gehöret inn die Regel de actionibus theandricis. Vnd also refutiret D. Kirchner niemand / denn sich selbst / vnd schreibt der menschlichen Natur Christi zu / das jhr nicht gebüret / welchs / nach dem Spruch Cassiani / eben so ein grosse vnehr des HErrn Christi ist / als Gott seine ehr absprechen / die jhm allein / vnd keiner Creaturen / gebüret vnd zugehöret.

Das Gegenteil selbst / vnd nicht die Anhalter / dichten in Christo einen Mittelgewalt.

Das er aber pag. 353. 432. 454. auff die Anhaltischen sticht / als schrieben sie Christo nur einen erschaffenen / oder mittelgewalt zu / daran redet er seinen gewalt. Denn die Anhaltischen lehren vnd gleuben / das die ewige Natur in Christo einerley natürliche / wesentliche / vnerschaffene / vnd vnendliche allmacht hab mit dem Vater vnd heiligem Geist. Die menscheit aber in Christo vbertreffe mit jhrer gewalt / sterck / vnd krafft vnaussprechlicher weis alles / was vnter Gott ist. Denn allein den vnterscheid zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpffe / welcher in Christo selbst nimmermehr kan auffgehoben werden / ausgenommen. 1. Corinth. 15. so ist sonst nichts / weder im Himmel / noch auff Erden / der menschlichen Natur an gewalt / Intermedia & subalterna sũt in eodẽ praedicamento.sterck / krafft / oder weißheit gleich / viel weniger vberlegen. Jedoch kan solchs mit warheit kein mittelgewalt genenet werden / denn sie sonst mit der ewigen / vnendlichen / wesentlichen allmacht Gottes müste einerley art / oder (wie man in Schulen redet) eiusdem generis sein / von welcher sie doch toto genere

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0074" n="74"/>
propositiones in concreto.
                     Derwegen sollen auch die propositiones communicationis idiomatum anders nicht /
                     denn in concreto geführet werden.</p>
        <p>Was aber die viuificationem, adorationem, vnd dergleichen trostreiche Sprüch / so
                     de natura assumra, auch in abstracto <note place="left"><hi rendition="#i">Gratia capitis.</hi></note>gebraucht werden / betreffen
                     thut / die gehören ad gratiam capitis, welche begreiffet die appellationes
                     officij &amp; cultuum, vnd sol mit der communicatione idiomatum nicht miseiret
                     werden / Sondern gehöret inn die Regel de actionibus theandricis. Vnd also
                     refutiret D. Kirchner niemand / denn sich selbst / vnd schreibt der menschlichen
                     Natur Christi zu / das jhr nicht gebüret / welchs / nach dem Spruch Cassiani /
                     eben so ein grosse vnehr des HErrn Christi ist / als Gott seine ehr absprechen /
                     die jhm allein / vnd keiner Creaturen / gebüret vnd zugehöret.</p>
        <note place="left">Das Gegenteil selbst / vnd nicht die Anhalter / dichten in
                     Christo einen Mittelgewalt.</note>
        <p>Das er aber pag. 353. 432. 454. auff die Anhaltischen sticht / als schrieben sie
                     Christo nur einen erschaffenen / oder mittelgewalt zu / daran redet er seinen
                     gewalt. Denn die Anhaltischen lehren vnd gleuben / das die ewige Natur in
                     Christo einerley natürliche / wesentliche / vnerschaffene / vnd vnendliche
                     allmacht hab mit dem Vater vnd heiligem Geist. Die menscheit aber in Christo
                     vbertreffe mit jhrer gewalt / sterck / vnd krafft vnaussprechlicher weis alles /
                     was vnter Gott ist. Denn allein den vnterscheid zwischen dem Schöpffer vnd
                     Geschöpffe / welcher in Christo selbst nimmermehr kan auffgehoben werden /
                     ausgenommen. 1. Corinth. 15. so ist sonst nichts / weder im Himmel / noch auff
                     Erden / der menschlichen Natur an gewalt / <note place="left"><hi rendition="#i">Intermedia &amp; subalterna su&#x0303;t in eode&#x0303; praedicamento.</hi></note>sterck / krafft / oder
                     weißheit gleich / viel weniger vberlegen. Jedoch kan solchs mit warheit kein
                     mittelgewalt genenet werden / denn sie sonst mit der ewigen / vnendlichen /
                     wesentlichen allmacht Gottes müste einerley art / oder (wie man in Schulen
                     redet) eiusdem generis sein / von welcher sie doch toto genere
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0074] propositiones in concreto. Derwegen sollen auch die propositiones communicationis idiomatum anders nicht / denn in concreto geführet werden. Was aber die viuificationem, adorationem, vnd dergleichen trostreiche Sprüch / so de natura assumra, auch in abstracto gebraucht werden / betreffen thut / die gehören ad gratiam capitis, welche begreiffet die appellationes officij & cultuum, vnd sol mit der communicatione idiomatum nicht miseiret werden / Sondern gehöret inn die Regel de actionibus theandricis. Vnd also refutiret D. Kirchner niemand / denn sich selbst / vnd schreibt der menschlichen Natur Christi zu / das jhr nicht gebüret / welchs / nach dem Spruch Cassiani / eben so ein grosse vnehr des HErrn Christi ist / als Gott seine ehr absprechen / die jhm allein / vnd keiner Creaturen / gebüret vnd zugehöret. Gratia capitis. Das er aber pag. 353. 432. 454. auff die Anhaltischen sticht / als schrieben sie Christo nur einen erschaffenen / oder mittelgewalt zu / daran redet er seinen gewalt. Denn die Anhaltischen lehren vnd gleuben / das die ewige Natur in Christo einerley natürliche / wesentliche / vnerschaffene / vnd vnendliche allmacht hab mit dem Vater vnd heiligem Geist. Die menscheit aber in Christo vbertreffe mit jhrer gewalt / sterck / vnd krafft vnaussprechlicher weis alles / was vnter Gott ist. Denn allein den vnterscheid zwischen dem Schöpffer vnd Geschöpffe / welcher in Christo selbst nimmermehr kan auffgehoben werden / ausgenommen. 1. Corinth. 15. so ist sonst nichts / weder im Himmel / noch auff Erden / der menschlichen Natur an gewalt / sterck / krafft / oder weißheit gleich / viel weniger vberlegen. Jedoch kan solchs mit warheit kein mittelgewalt genenet werden / denn sie sonst mit der ewigen / vnendlichen / wesentlichen allmacht Gottes müste einerley art / oder (wie man in Schulen redet) eiusdem generis sein / von welcher sie doch toto genere Intermedia & subalterna sũt in eodẽ praedicamento.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/74
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/74>, abgerufen am 04.12.2024.