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Der Arbeitgeber. Nr. 1069. Frankfurt a. M., 27. Oktober 1877.

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[Spaltenumbruch] und auf das sittliche Bewußtsein einwirken. Es sollen dabei Ver-
anschaulichungsmittel benützt und die Beziehungen zum praktischen
Leben hervorgehoben werden.

* Der engl. volksw. Kongreß. ( Soc. Science ) tagte heuer
unter dem Vorsitze des Grafen von Aberdeen in Aberdeen; es war
die 21. Jahresversammlung. Dem uns freundlich übersandten
Bericht über dieselbe entnehmen wir, daß der Kongreß mit dem
üblichen Gottesdienste begann, eine Einrichtung, die uns sehr fremd
ist; noch merkwürdiger aber ist es, daß die englischen Blätter die
dabei gehaltene Predigt ausführlich mittheilen. Zur Verhandlung
kam die Gefangenen=Arbeit, bez. welcher man eine Reform
wünscht, damit die Bestraften das Gefängniß nicht schlimmer ver-
lassen, als sie es betreten. Ebenso verlangt man eine Reform der
Arbeitshäuser. Der jugendliche Theil der Jnsassen soll durch
bessere Erziehung davon abgehalten werden. Die schottischen
Schulen sind nun ziemlich gut und in Folge dessen ist auch die
Zahl der jugendlichen Verbrecher eine geringe. Jm Jahre 1843
wurden noch 397 Jungen wegen Bettelei in Aberdeen bestraft, im
Jahre 1846 nur noch 14 und seit 1849 ist der Fall gar nicht
mehr vorgekommen. Ferner wurde verhandelt über Arbeiterwoh-
nungen,
ihre wesentliche Einrichtung, Wirkung der Gewerk-
vereine, Ausstände, Einfluß des Handels und der Ge-
werbe auf den Krieg, die Staatsprüfung, das Seerecht

u. a. m. Der Kongreß ist in fünf Sectionen abgetheilt: für
Gesetzeskunde, Erziehung, Gesundheitspflege, Volkswirthschaft und
Künste.

* Genossenschaftswesen. Schulze=Delitzsch wird in Folge
eines von dem Gen.=Tag zu Wiesbaden gefaßten Beschlusses, behufs
Einwirkung auf die Presse, eine lithogr. Korrespondenz herausgeben,
welche zunächst in den Kreisen der Vereinsmitglieder die Kenntniß
dessen immer weiter verbreiten soll, was zur Wahrung ihrer Jn-
teressen nöthig ist, und dann die Bedeutung des Genossenschafts-
wesens im Publikum mehr zur Anerkennung zu bringen bestimmt ist.

* Lebensmittelfälschung. Jn Mannheim ist die Heraus-
gabe eines speciell gegen die Lebensmittelfälschung gerichteten Blattes
beabsichtigt.

Dr. Petersen hat im Auftrage der Stadt Frankfurt a. M.
mehrere Biere chemisch untersucht und dieselben rein gefunden. Es
ist, scheints, mit den guten der Anfang gemacht worden, denn daß
es auch ungesunde Biere in Frankfurt a. M. gibt, steht fest. --
Einem Chemiker in Frankfurt a. M. wurden vor einiger Zeit
1000 Gulden geboten, wenn er ein Surrogat für Pfeffer liefere,
das diesem täuschend ähnlich sei. Der Chemiker lehnte natürlich
das Anerbieten ab.

* Die Goldwaaren=Jndustrie hat zum Theil Einsprache er-
hoben gegen die beabsichtigte gesetzliche Regelung des Feingehaltes
der Goldwaaren, namentlich ist Pforzheim dabei betheiligt, weil es
vorzugsweise billige dergl. Waaren fertigt. Moriz Müller hat
soeben in einem Flugblatte diese Frage gründlich erörtert und kommt
dabei zu dem Schlusse, daß ein solches Gesetz der Jndustrie nur
schade, weil es sie hindere, billigere Artikel herzustellen. Der Fein-
gehalt an Gold sei nicht die Hauptsache an Schmuckgegenständen
und wer darauf Werth lege, der könne sich ja den Gehalt angeben
lassen. -- Man kann übrigens vielleicht allen Wünschen genügen,
wenn man der Jndustrie freie Hand läßt in der Wahl des Fein-
gehaltes, sie aber veranlaßt, denselben auf der Waare anzugeben.

* Volksküchen. Der Berliner Hausfrauenverein ver-
öffentlicht vom 1. November an eine permanente Lebensmittel-
ausstellung,
an der jeder Producent sich betheiligen kann. Jn
derselben werden dreimal wöchentlich anschauliche Besprechungen
über Waarenkunde, sowie Nahrungs= und Genußmittel von Fach-
männern und Aerzten gehalten. Auch finden zweimal wöchentlich
Vorträge über Physiologie der Ernährung und Physik im Haus-
halte statt. Neue Erfindungen auf dem Gebiete der Ernährung
werden geprüft und ausgestellt.

Die Berliner Volksküchen haben sich, wie die "Hausfr. -
Ztg." berichtet, eines immer wachsenden Besuches zu erfreuen. Jn
den ersten 9 Monaten des Jahres wurden 97,000 Portionen zu
25 Pf. und 886,000 halbe zu 15 Pf. verabreicht.

* Stiftungen. Die Boissonet' sche Stiftung von Fräulein
Heimbürger aus Baden, für Architekten und Jngenieure, im
Betrage von 80,000 M., ist von der preußischen Regierung ge-
nehmigt worden.

[Spaltenumbruch]

Der verstorbene Rentier Jul. Bentheim in Berlin hat
den dortigen Volksküchen 1500 M. vermacht.

Die Handels= und Gewerbekammer zu Triest hat kürzlich
zum Andenken an ihren verstorbenen Präsidenten Anton Ritter
v. Vico 18,000 fl. zur Gründung von Stipendien gewidmet, von
denen drei zu 150 fl. für Hörer der Handels=, der Schiffsbau-
Abtheilung und des Jngenieurfaches, das vierte zu 300 fl. für
überseeische Reisen und Anknüpfung von Handelsverbindungen be-
stimmt ist. Diese Stiftung ist bereits ins Leben getreten.

* Frauen=Arbeit. Der Wiener Frauen=Erwerbverein hat in
Anbetracht seines gemeinnützigen und humanitären Wirkens aus
dem Erträgnisse der Staats = Wohlthätigkeits = Lotterie 10,000 fl.
erhalten.

* Kesselstein. Oberingenieur Bredo sagt in seinem Jahres-
berichte an die Gesellschaft zur Ueberwachung von Dampfkesseln zu
M. Gladbach, daß die Zweckmäßigkeit des Haen'schen Verfahrens
( Wasserreinigung durch Chlorbarium ) und die radikale Wirkung
desselben heute überall anerkannt werde. Anders verhalte sich aber
die Sache "bezüglich der Einrichtung, laufenden Kosten und Um-
ständlichkeit des Verfahrens". Wir dürfen hinzufügen: "und seiner
Gefahr". Magnesiahaltiges Wasser z. B. liefert durch die Ver-
bindung des Chlorbariums mit der Magnesia Chlormagnesium,
welches Eisen heftig angreift. Außerdem ist Chlorbarium giftig;
vor Kurzem ist in einer Karlsruher Fabrik ein Arbeiter, dem der
Heizer im Scherz einen Humpen voll des Reinigungsmittels ge-
boten hatte, in Folge dessen gestorben.

Alle diese Mißstände vermeidet Bohlig's Wasser=Reinigungs-
Verfahren mittels Magnesia: es ist das einfachste, sicherste und
billigste von allen bisher angewendeten Verfahren, das sich in einer
nun 10monatlichen Praxis ausgezeichnet bewährt hat.

* Bücherschau. Dr. Krauße's " die Jndustrie von
Staßfurt und Leopoldshall
" ist in den Verlag der Chemiker-
Zeitung in Köthen, die Dr. Krauße herausgibt, übergegangen mit
der "Tabelle zum Gebrauch für chemische ec. Laboratorien, Real-
und Gewerbe = Schulen". Letztere enthält die Gewichte, Schmelz-
puncte, Härte, Schmelz= und Siedepuncte und specifische Wärmen
aller Grundstoffe; ist also nicht blos im Laboratorium, sondern
jedem Techniker von Nutzen.

* Neue Zeitungen. Von Berlin erhalten wir Probenummern
einer neuen technischen Zeitschrift, "Annalen für Gewerbe= und
Bauwesen", herausgegeben von Kommissions=Rath Glaser. Das
Programm beginnt sehr richtig mit den Worten "wieder eine tech-
nische Zeitschrift." Dieselbe ist gut redigirt, bringt Aufsätze über
technische Fragen, neue Erfindungen, ein Verzeichniß der Patente
u. s. w. Allein das thun andere Blätter auch, dazu braucht man
kein neues Blatt. Der Aufsatz in Nr. 1 über die Eisenbahn-
schienen z. B. würde besser in eine Eisenbahn = Zeitung passen,
Andere als Eisenbahn=Techniker und betreffende Walzwerke wird
er nicht interessiren und die deutsche Patentliste bringen jetzt alle
technischen Blätter. Dazu braucht man auch kein neues Blatt.

-- Die bisher in Newyork erschienene Deutsch=Amerikanische
Gewerbe= und Jndustrie=Zeitung ist mit dem " Fortschritt der
Zeit
" auf dem Gebiete der Kunst, Gewerbe ec. verschmolzen worden.

Patentliste.
Deutschland.

Nachfolgend Genannte haben Patent für die daneben angegebenen Gegene
stände nachgesucht. Der betreffende Gegenstand ist einstweilen gegen unbefugt-
Nachahmung geschützt. Die Anmeldungen erhalten in der Reihenfolge ihres
Einlaufens fortlaufende Nummern.

[Beginn Spaltensatz]
62.Samuelson, Hamburg.
Lokomotive.
78. Siemens, Dresden. Regene-
rativ=Heißluft=Apparat.
90. Kromer, Freiburg. Metall-
spund.
143. Seidel & Naumann,
Dresden. Nähmaschine.
192. Bötern, Wilster. Vorrichtung
zum Läuten v. Kirchenglocken.
264. Büchl, Nürnberg. Spritze.
690. Andrew, Stockport. Maschine
zur Bearbeitung von Tabaks-
blättern.
809. Stark, Mainz. Riemscheibe.
844.Klippgen, Berlin. Markise.
865. Heinrich, Leipzig. Feuer-
meldeapparat.
980. Abicht, Berlin. Geruchver-
schluß für Wasserabflußröhren.
1003, Davey, Leeds. Maschinen-
steuerung.
1031. Schulz, Cassel. Zimmerofen.
1033. Puxkandl, Knittelfeld. Eisen-
bahnkuppelung.
1044. Gompen, Cöln. Kaffeemühle.
1076. Flürscheim, Gaggenau.
Hobel= und Stoßmaschine.
1081. Michaux, Lille. Cravatten-
befestigung.

[Spaltenumbruch] und auf das sittliche Bewußtsein einwirken. Es sollen dabei Ver-
anschaulichungsmittel benützt und die Beziehungen zum praktischen
Leben hervorgehoben werden.

* Der engl. volksw. Kongreß. ( Soc. Science ) tagte heuer
unter dem Vorsitze des Grafen von Aberdeen in Aberdeen; es war
die 21. Jahresversammlung. Dem uns freundlich übersandten
Bericht über dieselbe entnehmen wir, daß der Kongreß mit dem
üblichen Gottesdienste begann, eine Einrichtung, die uns sehr fremd
ist; noch merkwürdiger aber ist es, daß die englischen Blätter die
dabei gehaltene Predigt ausführlich mittheilen. Zur Verhandlung
kam die Gefangenen=Arbeit, bez. welcher man eine Reform
wünscht, damit die Bestraften das Gefängniß nicht schlimmer ver-
lassen, als sie es betreten. Ebenso verlangt man eine Reform der
Arbeitshäuser. Der jugendliche Theil der Jnsassen soll durch
bessere Erziehung davon abgehalten werden. Die schottischen
Schulen sind nun ziemlich gut und in Folge dessen ist auch die
Zahl der jugendlichen Verbrecher eine geringe. Jm Jahre 1843
wurden noch 397 Jungen wegen Bettelei in Aberdeen bestraft, im
Jahre 1846 nur noch 14 und seit 1849 ist der Fall gar nicht
mehr vorgekommen. Ferner wurde verhandelt über Arbeiterwoh-
nungen,
ihre wesentliche Einrichtung, Wirkung der Gewerk-
vereine, Ausstände, Einfluß des Handels und der Ge-
werbe auf den Krieg, die Staatsprüfung, das Seerecht

u. a. m. Der Kongreß ist in fünf Sectionen abgetheilt: für
Gesetzeskunde, Erziehung, Gesundheitspflege, Volkswirthschaft und
Künste.

* Genossenschaftswesen. Schulze=Delitzsch wird in Folge
eines von dem Gen.=Tag zu Wiesbaden gefaßten Beschlusses, behufs
Einwirkung auf die Presse, eine lithogr. Korrespondenz herausgeben,
welche zunächst in den Kreisen der Vereinsmitglieder die Kenntniß
dessen immer weiter verbreiten soll, was zur Wahrung ihrer Jn-
teressen nöthig ist, und dann die Bedeutung des Genossenschafts-
wesens im Publikum mehr zur Anerkennung zu bringen bestimmt ist.

* Lebensmittelfälschung. Jn Mannheim ist die Heraus-
gabe eines speciell gegen die Lebensmittelfälschung gerichteten Blattes
beabsichtigt.

Dr. Petersen hat im Auftrage der Stadt Frankfurt a. M.
mehrere Biere chemisch untersucht und dieselben rein gefunden. Es
ist, scheints, mit den guten der Anfang gemacht worden, denn daß
es auch ungesunde Biere in Frankfurt a. M. gibt, steht fest. --
Einem Chemiker in Frankfurt a. M. wurden vor einiger Zeit
1000 Gulden geboten, wenn er ein Surrogat für Pfeffer liefere,
das diesem täuschend ähnlich sei. Der Chemiker lehnte natürlich
das Anerbieten ab.

* Die Goldwaaren=Jndustrie hat zum Theil Einsprache er-
hoben gegen die beabsichtigte gesetzliche Regelung des Feingehaltes
der Goldwaaren, namentlich ist Pforzheim dabei betheiligt, weil es
vorzugsweise billige dergl. Waaren fertigt. Moriz Müller hat
soeben in einem Flugblatte diese Frage gründlich erörtert und kommt
dabei zu dem Schlusse, daß ein solches Gesetz der Jndustrie nur
schade, weil es sie hindere, billigere Artikel herzustellen. Der Fein-
gehalt an Gold sei nicht die Hauptsache an Schmuckgegenständen
und wer darauf Werth lege, der könne sich ja den Gehalt angeben
lassen. -- Man kann übrigens vielleicht allen Wünschen genügen,
wenn man der Jndustrie freie Hand läßt in der Wahl des Fein-
gehaltes, sie aber veranlaßt, denselben auf der Waare anzugeben.

* Volksküchen. Der Berliner Hausfrauenverein ver-
öffentlicht vom 1. November an eine permanente Lebensmittel-
ausstellung,
an der jeder Producent sich betheiligen kann. Jn
derselben werden dreimal wöchentlich anschauliche Besprechungen
über Waarenkunde, sowie Nahrungs= und Genußmittel von Fach-
männern und Aerzten gehalten. Auch finden zweimal wöchentlich
Vorträge über Physiologie der Ernährung und Physik im Haus-
halte statt. Neue Erfindungen auf dem Gebiete der Ernährung
werden geprüft und ausgestellt.

Die Berliner Volksküchen haben sich, wie die „Hausfr. -
Ztg.“ berichtet, eines immer wachsenden Besuches zu erfreuen. Jn
den ersten 9 Monaten des Jahres wurden 97,000 Portionen zu
25 Pf. und 886,000 halbe zu 15 Pf. verabreicht.

* Stiftungen. Die Boissonet' sche Stiftung von Fräulein
Heimbürger aus Baden, für Architekten und Jngenieure, im
Betrage von 80,000 M., ist von der preußischen Regierung ge-
nehmigt worden.

[Spaltenumbruch]

Der verstorbene Rentier Jul. Bentheim in Berlin hat
den dortigen Volksküchen 1500 M. vermacht.

Die Handels= und Gewerbekammer zu Triest hat kürzlich
zum Andenken an ihren verstorbenen Präsidenten Anton Ritter
v. Vico 18,000 fl. zur Gründung von Stipendien gewidmet, von
denen drei zu 150 fl. für Hörer der Handels=, der Schiffsbau-
Abtheilung und des Jngenieurfaches, das vierte zu 300 fl. für
überseeische Reisen und Anknüpfung von Handelsverbindungen be-
stimmt ist. Diese Stiftung ist bereits ins Leben getreten.

* Frauen=Arbeit. Der Wiener Frauen=Erwerbverein hat in
Anbetracht seines gemeinnützigen und humanitären Wirkens aus
dem Erträgnisse der Staats = Wohlthätigkeits = Lotterie 10,000 fl.
erhalten.

* Kesselstein. Oberingenieur Bredo sagt in seinem Jahres-
berichte an die Gesellschaft zur Ueberwachung von Dampfkesseln zu
M. Gladbach, daß die Zweckmäßigkeit des Haen'schen Verfahrens
( Wasserreinigung durch Chlorbarium ) und die radikale Wirkung
desselben heute überall anerkannt werde. Anders verhalte sich aber
die Sache „bezüglich der Einrichtung, laufenden Kosten und Um-
ständlichkeit des Verfahrens“. Wir dürfen hinzufügen: „und seiner
Gefahr“. Magnesiahaltiges Wasser z. B. liefert durch die Ver-
bindung des Chlorbariums mit der Magnesia Chlormagnesium,
welches Eisen heftig angreift. Außerdem ist Chlorbarium giftig;
vor Kurzem ist in einer Karlsruher Fabrik ein Arbeiter, dem der
Heizer im Scherz einen Humpen voll des Reinigungsmittels ge-
boten hatte, in Folge dessen gestorben.

Alle diese Mißstände vermeidet Bohlig's Wasser=Reinigungs-
Verfahren mittels Magnesia: es ist das einfachste, sicherste und
billigste von allen bisher angewendeten Verfahren, das sich in einer
nun 10monatlichen Praxis ausgezeichnet bewährt hat.

* Bücherschau. Dr. Krauße'sdie Jndustrie von
Staßfurt und Leopoldshall
“ ist in den Verlag der Chemiker-
Zeitung in Köthen, die Dr. Krauße herausgibt, übergegangen mit
der „Tabelle zum Gebrauch für chemische ec. Laboratorien, Real-
und Gewerbe = Schulen“. Letztere enthält die Gewichte, Schmelz-
puncte, Härte, Schmelz= und Siedepuncte und specifische Wärmen
aller Grundstoffe; ist also nicht blos im Laboratorium, sondern
jedem Techniker von Nutzen.

* Neue Zeitungen. Von Berlin erhalten wir Probenummern
einer neuen technischen Zeitschrift, „Annalen für Gewerbe= und
Bauwesen“, herausgegeben von Kommissions=Rath Glaser. Das
Programm beginnt sehr richtig mit den Worten „wieder eine tech-
nische Zeitschrift.“ Dieselbe ist gut redigirt, bringt Aufsätze über
technische Fragen, neue Erfindungen, ein Verzeichniß der Patente
u. s. w. Allein das thun andere Blätter auch, dazu braucht man
kein neues Blatt. Der Aufsatz in Nr. 1 über die Eisenbahn-
schienen z. B. würde besser in eine Eisenbahn = Zeitung passen,
Andere als Eisenbahn=Techniker und betreffende Walzwerke wird
er nicht interessiren und die deutsche Patentliste bringen jetzt alle
technischen Blätter. Dazu braucht man auch kein neues Blatt.

-- Die bisher in Newyork erschienene Deutsch=Amerikanische
Gewerbe= und Jndustrie=Zeitung ist mit dem „ Fortschritt der
Zeit
“ auf dem Gebiete der Kunst, Gewerbe ec. verschmolzen worden.

Patentliste.
Deutschland.

Nachfolgend Genannte haben Patent für die daneben angegebenen Gegene
stände nachgesucht. Der betreffende Gegenstand ist einstweilen gegen unbefugt-
Nachahmung geschützt. Die Anmeldungen erhalten in der Reihenfolge ihres
Einlaufens fortlaufende Nummern.

[Beginn Spaltensatz]
62.Samuelson, Hamburg.
Lokomotive.
78. Siemens, Dresden. Regene-
rativ=Heißluft=Apparat.
90. Kromer, Freiburg. Metall-
spund.
143. Seidel & Naumann,
Dresden. Nähmaschine.
192. Bötern, Wilster. Vorrichtung
zum Läuten v. Kirchenglocken.
264. Büchl, Nürnberg. Spritze.
690. Andrew, Stockport. Maschine
zur Bearbeitung von Tabaks-
blättern.
809. Stark, Mainz. Riemscheibe.
844.Klippgen, Berlin. Markise.
865. Heinrich, Leipzig. Feuer-
meldeapparat.
980. Abicht, Berlin. Geruchver-
schluß für Wasserabflußröhren.
1003, Davey, Leeds. Maschinen-
steuerung.
1031. Schulz, Cassel. Zimmerofen.
1033. Puxkandl, Knittelfeld. Eisen-
bahnkuppelung.
1044. Gompen, Cöln. Kaffeemühle.
1076. Flürscheim, Gaggenau.
Hobel= und Stoßmaschine.
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[0003] und auf das sittliche Bewußtsein einwirken. Es sollen dabei Ver- anschaulichungsmittel benützt und die Beziehungen zum praktischen Leben hervorgehoben werden. * Der engl. volksw. Kongreß. ( Soc. Science ) tagte heuer unter dem Vorsitze des Grafen von Aberdeen in Aberdeen; es war die 21. Jahresversammlung. Dem uns freundlich übersandten Bericht über dieselbe entnehmen wir, daß der Kongreß mit dem üblichen Gottesdienste begann, eine Einrichtung, die uns sehr fremd ist; noch merkwürdiger aber ist es, daß die englischen Blätter die dabei gehaltene Predigt ausführlich mittheilen. Zur Verhandlung kam die Gefangenen=Arbeit, bez. welcher man eine Reform wünscht, damit die Bestraften das Gefängniß nicht schlimmer ver- lassen, als sie es betreten. Ebenso verlangt man eine Reform der Arbeitshäuser. Der jugendliche Theil der Jnsassen soll durch bessere Erziehung davon abgehalten werden. Die schottischen Schulen sind nun ziemlich gut und in Folge dessen ist auch die Zahl der jugendlichen Verbrecher eine geringe. Jm Jahre 1843 wurden noch 397 Jungen wegen Bettelei in Aberdeen bestraft, im Jahre 1846 nur noch 14 und seit 1849 ist der Fall gar nicht mehr vorgekommen. Ferner wurde verhandelt über Arbeiterwoh- nungen, ihre wesentliche Einrichtung, Wirkung der Gewerk- vereine, Ausstände, Einfluß des Handels und der Ge- werbe auf den Krieg, die Staatsprüfung, das Seerecht u. a. m. Der Kongreß ist in fünf Sectionen abgetheilt: für Gesetzeskunde, Erziehung, Gesundheitspflege, Volkswirthschaft und Künste. * Genossenschaftswesen. Schulze=Delitzsch wird in Folge eines von dem Gen.=Tag zu Wiesbaden gefaßten Beschlusses, behufs Einwirkung auf die Presse, eine lithogr. Korrespondenz herausgeben, welche zunächst in den Kreisen der Vereinsmitglieder die Kenntniß dessen immer weiter verbreiten soll, was zur Wahrung ihrer Jn- teressen nöthig ist, und dann die Bedeutung des Genossenschafts- wesens im Publikum mehr zur Anerkennung zu bringen bestimmt ist. * Lebensmittelfälschung. Jn Mannheim ist die Heraus- gabe eines speciell gegen die Lebensmittelfälschung gerichteten Blattes beabsichtigt. Dr. Petersen hat im Auftrage der Stadt Frankfurt a. M. mehrere Biere chemisch untersucht und dieselben rein gefunden. Es ist, scheints, mit den guten der Anfang gemacht worden, denn daß es auch ungesunde Biere in Frankfurt a. M. gibt, steht fest. -- Einem Chemiker in Frankfurt a. M. wurden vor einiger Zeit 1000 Gulden geboten, wenn er ein Surrogat für Pfeffer liefere, das diesem täuschend ähnlich sei. Der Chemiker lehnte natürlich das Anerbieten ab. * Die Goldwaaren=Jndustrie hat zum Theil Einsprache er- hoben gegen die beabsichtigte gesetzliche Regelung des Feingehaltes der Goldwaaren, namentlich ist Pforzheim dabei betheiligt, weil es vorzugsweise billige dergl. Waaren fertigt. Moriz Müller hat soeben in einem Flugblatte diese Frage gründlich erörtert und kommt dabei zu dem Schlusse, daß ein solches Gesetz der Jndustrie nur schade, weil es sie hindere, billigere Artikel herzustellen. Der Fein- gehalt an Gold sei nicht die Hauptsache an Schmuckgegenständen und wer darauf Werth lege, der könne sich ja den Gehalt angeben lassen. -- Man kann übrigens vielleicht allen Wünschen genügen, wenn man der Jndustrie freie Hand läßt in der Wahl des Fein- gehaltes, sie aber veranlaßt, denselben auf der Waare anzugeben. * Volksküchen. Der Berliner Hausfrauenverein ver- öffentlicht vom 1. November an eine permanente Lebensmittel- ausstellung, an der jeder Producent sich betheiligen kann. Jn derselben werden dreimal wöchentlich anschauliche Besprechungen über Waarenkunde, sowie Nahrungs= und Genußmittel von Fach- männern und Aerzten gehalten. Auch finden zweimal wöchentlich Vorträge über Physiologie der Ernährung und Physik im Haus- halte statt. Neue Erfindungen auf dem Gebiete der Ernährung werden geprüft und ausgestellt. Die Berliner Volksküchen haben sich, wie die „Hausfr. - Ztg.“ berichtet, eines immer wachsenden Besuches zu erfreuen. Jn den ersten 9 Monaten des Jahres wurden 97,000 Portionen zu 25 Pf. und 886,000 halbe zu 15 Pf. verabreicht. * Stiftungen. Die Boissonet' sche Stiftung von Fräulein Heimbürger aus Baden, für Architekten und Jngenieure, im Betrage von 80,000 M., ist von der preußischen Regierung ge- nehmigt worden. Der verstorbene Rentier Jul. Bentheim in Berlin hat den dortigen Volksküchen 1500 M. vermacht. Die Handels= und Gewerbekammer zu Triest hat kürzlich zum Andenken an ihren verstorbenen Präsidenten Anton Ritter v. Vico 18,000 fl. zur Gründung von Stipendien gewidmet, von denen drei zu 150 fl. für Hörer der Handels=, der Schiffsbau- Abtheilung und des Jngenieurfaches, das vierte zu 300 fl. für überseeische Reisen und Anknüpfung von Handelsverbindungen be- stimmt ist. Diese Stiftung ist bereits ins Leben getreten. * Frauen=Arbeit. Der Wiener Frauen=Erwerbverein hat in Anbetracht seines gemeinnützigen und humanitären Wirkens aus dem Erträgnisse der Staats = Wohlthätigkeits = Lotterie 10,000 fl. erhalten. * Kesselstein. Oberingenieur Bredo sagt in seinem Jahres- berichte an die Gesellschaft zur Ueberwachung von Dampfkesseln zu M. Gladbach, daß die Zweckmäßigkeit des Haen'schen Verfahrens ( Wasserreinigung durch Chlorbarium ) und die radikale Wirkung desselben heute überall anerkannt werde. Anders verhalte sich aber die Sache „bezüglich der Einrichtung, laufenden Kosten und Um- ständlichkeit des Verfahrens“. Wir dürfen hinzufügen: „und seiner Gefahr“. Magnesiahaltiges Wasser z. B. liefert durch die Ver- bindung des Chlorbariums mit der Magnesia Chlormagnesium, welches Eisen heftig angreift. Außerdem ist Chlorbarium giftig; vor Kurzem ist in einer Karlsruher Fabrik ein Arbeiter, dem der Heizer im Scherz einen Humpen voll des Reinigungsmittels ge- boten hatte, in Folge dessen gestorben. Alle diese Mißstände vermeidet Bohlig's Wasser=Reinigungs- Verfahren mittels Magnesia: es ist das einfachste, sicherste und billigste von allen bisher angewendeten Verfahren, das sich in einer nun 10monatlichen Praxis ausgezeichnet bewährt hat. * Bücherschau. Dr. Krauße's „ die Jndustrie von Staßfurt und Leopoldshall “ ist in den Verlag der Chemiker- Zeitung in Köthen, die Dr. Krauße herausgibt, übergegangen mit der „Tabelle zum Gebrauch für chemische ec. Laboratorien, Real- und Gewerbe = Schulen“. Letztere enthält die Gewichte, Schmelz- puncte, Härte, Schmelz= und Siedepuncte und specifische Wärmen aller Grundstoffe; ist also nicht blos im Laboratorium, sondern jedem Techniker von Nutzen. * Neue Zeitungen. Von Berlin erhalten wir Probenummern einer neuen technischen Zeitschrift, „Annalen für Gewerbe= und Bauwesen“, herausgegeben von Kommissions=Rath Glaser. Das Programm beginnt sehr richtig mit den Worten „wieder eine tech- nische Zeitschrift.“ Dieselbe ist gut redigirt, bringt Aufsätze über technische Fragen, neue Erfindungen, ein Verzeichniß der Patente u. s. w. Allein das thun andere Blätter auch, dazu braucht man kein neues Blatt. Der Aufsatz in Nr. 1 über die Eisenbahn- schienen z. B. würde besser in eine Eisenbahn = Zeitung passen, Andere als Eisenbahn=Techniker und betreffende Walzwerke wird er nicht interessiren und die deutsche Patentliste bringen jetzt alle technischen Blätter. Dazu braucht man auch kein neues Blatt. -- Die bisher in Newyork erschienene Deutsch=Amerikanische Gewerbe= und Jndustrie=Zeitung ist mit dem „ Fortschritt der Zeit “ auf dem Gebiete der Kunst, Gewerbe ec. verschmolzen worden. Patentliste. Deutschland. Nachfolgend Genannte haben Patent für die daneben angegebenen Gegene stände nachgesucht. Der betreffende Gegenstand ist einstweilen gegen unbefugt- Nachahmung geschützt. Die Anmeldungen erhalten in der Reihenfolge ihres Einlaufens fortlaufende Nummern. 62. Samuelson, Hamburg. Lokomotive. 78. Siemens, Dresden. Regene- rativ=Heißluft=Apparat. 90. Kromer, Freiburg. Metall- spund. 143. Seidel & Naumann, Dresden. Nähmaschine. 192. Bötern, Wilster. Vorrichtung zum Läuten v. Kirchenglocken. 264. Büchl, Nürnberg. Spritze. 690. Andrew, Stockport. Maschine zur Bearbeitung von Tabaks- blättern. 809. Stark, Mainz. Riemscheibe. 844. Klippgen, Berlin. Markise. 865. Heinrich, Leipzig. Feuer- meldeapparat. 980. Abicht, Berlin. Geruchver- schluß für Wasserabflußröhren. 1003, Davey, Leeds. Maschinen- steuerung. 1031. Schulz, Cassel. Zimmerofen. 1033. Puxkandl, Knittelfeld. Eisen- bahnkuppelung. 1044. Gompen, Cöln. Kaffeemühle. 1076. Flürscheim, Gaggenau. Hobel= und Stoßmaschine. 1081. Michaux, Lille. Cravatten- befestigung.

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 1069. Frankfurt a. M., 27. Oktober 1877, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber1069_1877/3>, abgerufen am 21.11.2024.