Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung. Nr. 61. Augsburg (Bayern), 2. März 1871.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 21 Febr. berichtet der
"St.=Anz.": Die Stadt Paris verfehlt nicht sich für die ausländische Hülfe
die ihr bei der Wiederverproviantirung zutheil geworden, durch Dankschreiben
und Adressen erkenntlich zu erweisen. Dagegen hat es noch kein Journal
für der Mühe werth erachtet des Factums zu gedenken daß die erste Unter-
stützung den Parisern von deutscher Seite dargebracht worden ist. Woran
es gleich nach der Capitulation am meisten fehlte, war bekanntlich Mehl.
Als Jules Favre bei Beginn seiner Unterhandlungen in Versailles um
Ueberlassung eines größeren Quantums von diesem Verbrauchsartikel bat,
erhielt von allerhöchster Stelle der General=Jntendant der Armee, General
v. Stosch, den Auftrag 60,000 Ctr. Mehl gegen taxmäßigen Preis zur
Disposition des Gouvernements der nationalen Vertheidigung zu stellen,
und das Gouvernement machte denn auch von dieser Wohlthat zum großen
Theil Gebrauch. Die um Paris führende Demarcationslinie mußte der-
artig gezogen werden, daß sie durch mehrere größere Ortschaften vor der
Stadt mitten hindurch läuft. So fallen z. B. von der Vorstadt St. Denis
die nördlichen Quartiere in den preußischen, die südlichen in den französi-
schen Rayon. Als die deutschen Truppen in St. Denis einrückten, waren
die Vorräthe an Lebensmitteln gänzlich erschöpft, und da Paris sich wei-
gerte die von den Deutschen besetzten Stadttheile ferner zu verproviantiren,
so war hier eine Bevölkerung von einigen tausend Seelen auf die Gnade
der Deutschen angewiesen. Se. Majestät vollzog einen Act kaiserlicher
Huld, indem Allerhöchstdieselben befahlen, daß der Stadt 15,000 Portio-
nen, nach dem reichlichen Maßstab welcher in der Armee üblich ist, unent-
geltlich dargereicht würden. Die angesehenern Journale von Paris, die
für Ordnung und Frieden sind, zollen sämmtlich der staatsmännischen Klug-
heit mit der Thiers in der Sitzung des 17 Febr. die Kammer von einem
in seinen Folgen nicht zu übersehenden Fehlschrittt bewahrte die höchste
Anerkennung. Die stenographischen Berichte, die jetzt vorliegen, lassen keinen
Zweifel daß die Versammlung in Gefahr war sich von Empfindungen fort-
reißen zu lassen die mit der realen Lage der Dinge nicht in Einklang zu
bringen gewesen sein würden. Der Verfasser der " Lettres Girondines " -- der
besten und unbefangensten Berichte welche von Bordeaux aus nach Paris
geschrieben werden -- bemerkt zu dem Vorfall: daß die Kammer beinahe
die Unbesonnenheit begangen habe das bekannte Wort Jules Favre's:
"keinen Zollbreit Landes und keinen Stein von unseren Festungen" zu
wiederholen. "Die Formel von Ferrieres " -- heißt es in jenem Bericht
-- "sanctionirt von der National=Versammlung! Das ist sehr schön, es
ist ergreifend, es ist patriotisch, aber es ist -- unpraktisch. Keine Jllusion
kann Stich halten vor dem gegenwärtigen Verhältniß der deutschen und
der französischen Streitkräfte. Das Blatt dem diese Berichte zufließen, der
"National," ein der neuen Regierung nahestehendes Organ, beurtheilt die
Gruppirung der Parteien die zur Ernennung des Hrn. Thiers geführt hat,
in derselben Weise wie dieß in früheren Berichten des "Staats=Anzeigers"
bereits angedeutet wurde. Er constatirt daß die Trennung zwischen den
Orleanisten und den mit den Klerikalen verbundenen Legitimisten jeden Ge-
danken einer monarchischen Gestaltung für den Augenblick unmöglich gemacht
hat. Der stolze Trotz ( morgue ) und das Mißtrauen mit welchem die Par-
teien des, ancien regime " dem Orleanismus begegneten, hätten diesen
-- so ist die Ansicht des genannten Blattes -- in sein natürliches Lager,
den.[unleserliches Material] Liberalismus, hinübergeführt. "Auf diese Weise" -- lautet die Schluß-
folgerung wörtlich -- "hat sich eine große liberale Partei gebildet, die,
ohne orleanistisch oder republicanisch zu sein, einfach liberal und fortschritt-
lich ist. Mit Hülfe dieser Partei ist Thiers ohne Beschränkung ( restric-
tion
) zum Oberhaupte der Executivmacht ernannt. Dieß ist zugleich die
Partei die endlich bei uns die gemäßigte Republik begründen wird." Ver-
gleicht man hiermit die Rede welche Thiers am 19 Februar vor der Ver-
sammlung in Bordeaux bei Uebernahme der Präsidentschaft des Minister-
conseils gehalten hat, so steht fest daß er die Frage der Verfassungsforma-
tion bis zur Wiederherstellung des Friedens, der Ordnung und der ma-
teriellen Wohlfahrt vertagt haben will.

Jtalien.

== Rom, 19 Febr. An einem unruhigen Tag mußte der Papst
vor seiner Flucht nach Gaeta in die Verweisung der Jesuiten aus der Stadt
willigen; dem Befehle wurde ohne Bedenken gehorcht, so daß man noch vor
Abend desselben Tags die Nachricht " est locanda " ( zu vermiethen ) am
Portal des römischen Collegiums für das Publicum angeschlagen fand.
Der Orden scheint jetzt noch einmal in den Fall wie 1848 kommen zu sollen,
nur mit dem Unterschied daß dießmal nicht wie damals tumultuarisch,
sondern unter der Leitung einer soliden Autorität wider ihn vorgegangen
werden dürfte. Der Circolo Cavour hat eine Aufforderung an Roms
Einwohner erlassen, eine Petition an die Kammern um die Entfernung
der Gesellschaft Jesu aus Rom und den römischen Provinzen zu unter-
zeichnen. Nicht wenige Väter werden die Entscheidung gar nicht abwarten,
vielmehr dem Beispiel derer folgen die bereits freiwillig ihre Convicte
verließen und sich in Civilkleider steckten, hier zu bleiben oder von dannen
zu ziehen. Ohne die Predigten des Paters Curci, unter denen eine Philip-
pica wider die hohen und höchsten Personen des neuen Regiments den
Ausschlag gab, wäre es wohl noch nicht so weit gekommen. -- Ein Erlaß
Cardinal Patrizi's über die Civilehe ist bemerkenswerth. Nach frühern
Aeußerungen des Generalvicariats und den betreffenden Vorschriften für
[Spaltenumbruch] die Pfarrer hätte man von dieser Seite her nur eine unwandelbare Oppo-
sition dawider erwarten sollen, die schließlich bloß die natürliche Folge der
Erklärungen des Papstes in seinen Allocutionen und des Syllabus des
vaticanischen Concils gewesen wäre. Dagegen wird den Pfarrern in
dem Erlaß eine einlenkende Praxis zur Pflicht gemacht, denn die Civilehe
wird unter den gegenwärtigen Umständen für ein unabweisliches Jnstitut
hingenommen und zugelassen, vorausgesetzt daß der Ehebund vorher den
kirchlichen Segen vom Priester erhielt. -- Der Maskenzug der Kreuzritter
am Mittwoch wird von den Klerikalen als eine nichtswürdige, verbreche-
rische, ruchlose Beleidigung Jtaliens, der ganzen katholischen Welt, ja
Gottes selber verdammt. Sie behaupten: der Papst und kein anderer sei
mit dem Führer gemeint gewesen, weil auf seiner Fahne "l'infallibilita" zu
lesen war. Die siebenzig Kreuzritter waren übrigens nicht, wie sie sagen,
der größern Zahl nach Fremde, sondern ohne Ausnahme Römer.

China.

Aus Peking enthält das "J. de St[unleserliches Material]. Petersbourg " höchst pikante
Mittheilungen über den weiteren Verlauf der im Juni vorigen Jahrs
vorgefallenen Christenmetzeleien in Tien=tsin. Bekanntlich wurden im
October 16 Jndividuen hingerichtet welche als Theilnehmer an dem Morde
der Katholiken bezeichnet waren, und der französische Geschäftsträger hatte
es sich nicht nehmen lassen dieser seinem Lande gewährten Genugthuung
beizuwohnen. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Hingerichteten jenen
Gräuelthaten ganz fremd geblieben; es waren zum Tode verurtheilte Ver-
brecher, denen man das Geständniß der Mitschuld an jener Metzelei dadurch
abkaufte daß man ihnen versprach für ihre Familien zu sorgen; es war
abgemacht worden wie viele Verbrecher die Civil= und wie viele die Mili-
tärbehörde beizustellen habe. Gleichzeitig fiel aber auch das Haupt eines
unschuldigen Studenten, dessen sich der Commandant von Dagu aus Ei-
fersucht entledigen wollte. Jhre "gemeinschaftliche" Geliebte mußte gegen
den Studenten Zeugniß ablegen; die Sache kam jedoch ans Tageslicht,
und der Commandant soll nun seines Amtes entsetzt werden. Besser ver-
traut mit der chinesischen Justiz, hat deßhalb der russische Generalconsul in
Tientsin es verweigert seine Zustimmung zur Hinrichtung jener vier Chine-
sen zu geben welche als die Mörder der damals gefallenen drei Russen von
den Behörden bezeichnet werden. Er verlangt namentlich daß die Schuldi-
gen in seiner Gegenwart verhört werden, was bis jetzt verweigert wurde.
Uebrigens ist die nach Frankreich abgesandte Mission, unter Anführung
von Tschun=heu aus 27 Personen bestehend, bereits auf dem Wege; sie soll
dem "Kaiser" der Franzosen Genugthuung bieten für jene Gräuelthaten,
sich aber gleichzeitig nach London und St. Petersburg begeben; die Dauer
der Reise ist auf sechs Monate festgesetzt. Jn Schanghai, wo sich die Ge-
sandtschaft aufhielt, soll der englische Consul den Botschafter auf offener
Straße gezwungen haben sein Palankin zu verlassen und beim französi-
schen Consul einzukehren um dort Abbitte zu thun. Die Einheimischen,
denen die Mission ohnehin Widerwillen einflößt, freuten sich der Demüthi-
gung des Botschafters und prophezeiten ihm noch viel schlimmere Dinge
bei seiner Ankunft in Europa. Tientsin soll nächstens der Sitz des Gene-
ral=Gouverneurs der Provinz Tschi=li werden, welcher bisher in Bao=din=fu
residirte; es soll dadurch eine größere Aufsicht über die Fremden und Ein-
heimischen erzielt werden; der Posten eines Commandanten der drei nörd-
lichen Hafenstädte wird abgeschafft; die Consuln treten in directen Verkehr
mit dem General = Gouverneur, und die Garnisonen werden in Tien=tsin
und Dagu erheblich vermehrt.

Vereinigte Staaten von Nordamerika.

Washington, 30 Jan. Zur Waffenausfuhr wird der "N. Pr. Z."
geschrieben: "Endlich hat sich die hiesige Administration veranlaßt gesehen
den von der gesammten deutsch=amerikanischen Presse verdammten Waffen-
schacher durch das Kriegsministerium zu verbieten. Seit Anfang dieses
Jahres waren Extra=Arbeiter im hiesigen Arsenal beschäftigt Waffen und
Munition zu verpacken, und zwar von der besten Sorte, welche sofort zu
Eisenbahn nach Fort Lafayette und Governor's Jsland im Hafen von
New=York verschickt wurden, woselbst die französischen Dampfer sie für
Frankreich in Empfang nahmen. Außerdem wurden von Washington 64
neue gezogene Geschütze mit Laffetten und Geschirren dorthin versandt.
Das beweist daß die nördlichen Vereinigten=Staaten=Arsenale wahrschein-
lich nichts mehr zu verschicken gehabt haben. Daß man schließlich doch
noch ein solches Verbot von Seiten der hiesigen Regierung erlassen, wird
dem Hrn. Grant und seiner Administration schlecht zu stehen kommen.
Der Krieg ist hoffentlich bald vorüber, und dadurch der Waffenschacher so
wie so seinem Ende nahe, und deßhalb wäre es wohl ziemlich überflüssig
gewesen jetzt noch damit zum Vorschein zu kommen. Namentlich gab es
noch viele Deutsche welche, durch Parteirücksichten verblendet, in dem
Wahne verharrten daß die Regierung kein Recht habe den Waffenverkauf
zu sistiren. Da es nun aber doch geschehen ist, so werden selbst die der
Grant'schen Partei freundlich Gesinnten fragen: warum der Präsident dieß
nicht früher gethan habe. Das Verdienst dieses Verbot erzwungen zu
haben, gebührt dem hiesigen Rechtsanwalt Louis Schade, einem gebornen
Berliner oder Brandenburger. Bisher war von dem Waffenschacher nichts
im Congreß vorgekommen. Die drei deutschen Repräsentanten Schurz,
Finkelnburg und Degener hatten aus Parteirücksichten nicht gewagt diese
so wichtige Angelegenheit weder im Senat, noch im Hause zu berühren.

[Spaltenumbruch]

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 21 Febr. berichtet der
„St.=Anz.“: Die Stadt Paris verfehlt nicht sich für die ausländische Hülfe
die ihr bei der Wiederverproviantirung zutheil geworden, durch Dankschreiben
und Adressen erkenntlich zu erweisen. Dagegen hat es noch kein Journal
für der Mühe werth erachtet des Factums zu gedenken daß die erste Unter-
stützung den Parisern von deutscher Seite dargebracht worden ist. Woran
es gleich nach der Capitulation am meisten fehlte, war bekanntlich Mehl.
Als Jules Favre bei Beginn seiner Unterhandlungen in Versailles um
Ueberlassung eines größeren Quantums von diesem Verbrauchsartikel bat,
erhielt von allerhöchster Stelle der General=Jntendant der Armee, General
v. Stosch, den Auftrag 60,000 Ctr. Mehl gegen taxmäßigen Preis zur
Disposition des Gouvernements der nationalen Vertheidigung zu stellen,
und das Gouvernement machte denn auch von dieser Wohlthat zum großen
Theil Gebrauch. Die um Paris führende Demarcationslinie mußte der-
artig gezogen werden, daß sie durch mehrere größere Ortschaften vor der
Stadt mitten hindurch läuft. So fallen z. B. von der Vorstadt St. Denis
die nördlichen Quartiere in den preußischen, die südlichen in den französi-
schen Rayon. Als die deutschen Truppen in St. Denis einrückten, waren
die Vorräthe an Lebensmitteln gänzlich erschöpft, und da Paris sich wei-
gerte die von den Deutschen besetzten Stadttheile ferner zu verproviantiren,
so war hier eine Bevölkerung von einigen tausend Seelen auf die Gnade
der Deutschen angewiesen. Se. Majestät vollzog einen Act kaiserlicher
Huld, indem Allerhöchstdieselben befahlen, daß der Stadt 15,000 Portio-
nen, nach dem reichlichen Maßstab welcher in der Armee üblich ist, unent-
geltlich dargereicht würden. Die angesehenern Journale von Paris, die
für Ordnung und Frieden sind, zollen sämmtlich der staatsmännischen Klug-
heit mit der Thiers in der Sitzung des 17 Febr. die Kammer von einem
in seinen Folgen nicht zu übersehenden Fehlschrittt bewahrte die höchste
Anerkennung. Die stenographischen Berichte, die jetzt vorliegen, lassen keinen
Zweifel daß die Versammlung in Gefahr war sich von Empfindungen fort-
reißen zu lassen die mit der realen Lage der Dinge nicht in Einklang zu
bringen gewesen sein würden. Der Verfasser der „ Lettres Girondines “ -- der
besten und unbefangensten Berichte welche von Bordeaux aus nach Paris
geschrieben werden -- bemerkt zu dem Vorfall: daß die Kammer beinahe
die Unbesonnenheit begangen habe das bekannte Wort Jules Favre's:
„keinen Zollbreit Landes und keinen Stein von unseren Festungen“ zu
wiederholen. „Die Formel von Ferrières “ -- heißt es in jenem Bericht
-- „sanctionirt von der National=Versammlung! Das ist sehr schön, es
ist ergreifend, es ist patriotisch, aber es ist -- unpraktisch. Keine Jllusion
kann Stich halten vor dem gegenwärtigen Verhältniß der deutschen und
der französischen Streitkräfte. Das Blatt dem diese Berichte zufließen, der
„National,“ ein der neuen Regierung nahestehendes Organ, beurtheilt die
Gruppirung der Parteien die zur Ernennung des Hrn. Thiers geführt hat,
in derselben Weise wie dieß in früheren Berichten des „Staats=Anzeigers“
bereits angedeutet wurde. Er constatirt daß die Trennung zwischen den
Orleanisten und den mit den Klerikalen verbundenen Legitimisten jeden Ge-
danken einer monarchischen Gestaltung für den Augenblick unmöglich gemacht
hat. Der stolze Trotz ( morgue ) und das Mißtrauen mit welchem die Par-
teien des, ancien régime “ dem Orleanismus begegneten, hätten diesen
-- so ist die Ansicht des genannten Blattes -- in sein natürliches Lager,
den.[unleserliches Material] Liberalismus, hinübergeführt. „Auf diese Weise“ -- lautet die Schluß-
folgerung wörtlich -- „hat sich eine große liberale Partei gebildet, die,
ohne orleanistisch oder republicanisch zu sein, einfach liberal und fortschritt-
lich ist. Mit Hülfe dieser Partei ist Thiers ohne Beschränkung ( restric-
tion
) zum Oberhaupte der Executivmacht ernannt. Dieß ist zugleich die
Partei die endlich bei uns die gemäßigte Republik begründen wird.“ Ver-
gleicht man hiermit die Rede welche Thiers am 19 Februar vor der Ver-
sammlung in Bordeaux bei Uebernahme der Präsidentschaft des Minister-
conseils gehalten hat, so steht fest daß er die Frage der Verfassungsforma-
tion bis zur Wiederherstellung des Friedens, der Ordnung und der ma-
teriellen Wohlfahrt vertagt haben will.

Jtalien.

== Rom, 19 Febr. An einem unruhigen Tag mußte der Papst
vor seiner Flucht nach Gaëta in die Verweisung der Jesuiten aus der Stadt
willigen; dem Befehle wurde ohne Bedenken gehorcht, so daß man noch vor
Abend desselben Tags die Nachricht „ est locanda “ ( zu vermiethen ) am
Portal des römischen Collegiums für das Publicum angeschlagen fand.
Der Orden scheint jetzt noch einmal in den Fall wie 1848 kommen zu sollen,
nur mit dem Unterschied daß dießmal nicht wie damals tumultuarisch,
sondern unter der Leitung einer soliden Autorität wider ihn vorgegangen
werden dürfte. Der Circolo Cavour hat eine Aufforderung an Roms
Einwohner erlassen, eine Petition an die Kammern um die Entfernung
der Gesellschaft Jesu aus Rom und den römischen Provinzen zu unter-
zeichnen. Nicht wenige Väter werden die Entscheidung gar nicht abwarten,
vielmehr dem Beispiel derer folgen die bereits freiwillig ihre Convicte
verließen und sich in Civilkleider steckten, hier zu bleiben oder von dannen
zu ziehen. Ohne die Predigten des Paters Curci, unter denen eine Philip-
pica wider die hohen und höchsten Personen des neuen Regiments den
Ausschlag gab, wäre es wohl noch nicht so weit gekommen. -- Ein Erlaß
Cardinal Patrizi's über die Civilehe ist bemerkenswerth. Nach frühern
Aeußerungen des Generalvicariats und den betreffenden Vorschriften für
[Spaltenumbruch] die Pfarrer hätte man von dieser Seite her nur eine unwandelbare Oppo-
sition dawider erwarten sollen, die schließlich bloß die natürliche Folge der
Erklärungen des Papstes in seinen Allocutionen und des Syllabus des
vaticanischen Concils gewesen wäre. Dagegen wird den Pfarrern in
dem Erlaß eine einlenkende Praxis zur Pflicht gemacht, denn die Civilehe
wird unter den gegenwärtigen Umständen für ein unabweisliches Jnstitut
hingenommen und zugelassen, vorausgesetzt daß der Ehebund vorher den
kirchlichen Segen vom Priester erhielt. -- Der Maskenzug der Kreuzritter
am Mittwoch wird von den Klerikalen als eine nichtswürdige, verbreche-
rische, ruchlose Beleidigung Jtaliens, der ganzen katholischen Welt, ja
Gottes selber verdammt. Sie behaupten: der Papst und kein anderer sei
mit dem Führer gemeint gewesen, weil auf seiner Fahne „l'infallibilità“ zu
lesen war. Die siebenzig Kreuzritter waren übrigens nicht, wie sie sagen,
der größern Zahl nach Fremde, sondern ohne Ausnahme Römer.

China.

Aus Peking enthält das „J. de St[unleserliches Material]. Pétersbourg “ höchst pikante
Mittheilungen über den weiteren Verlauf der im Juni vorigen Jahrs
vorgefallenen Christenmetzeleien in Tien=tsin. Bekanntlich wurden im
October 16 Jndividuen hingerichtet welche als Theilnehmer an dem Morde
der Katholiken bezeichnet waren, und der französische Geschäftsträger hatte
es sich nicht nehmen lassen dieser seinem Lande gewährten Genugthuung
beizuwohnen. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Hingerichteten jenen
Gräuelthaten ganz fremd geblieben; es waren zum Tode verurtheilte Ver-
brecher, denen man das Geständniß der Mitschuld an jener Metzelei dadurch
abkaufte daß man ihnen versprach für ihre Familien zu sorgen; es war
abgemacht worden wie viele Verbrecher die Civil= und wie viele die Mili-
tärbehörde beizustellen habe. Gleichzeitig fiel aber auch das Haupt eines
unschuldigen Studenten, dessen sich der Commandant von Dagu aus Ei-
fersucht entledigen wollte. Jhre „gemeinschaftliche“ Geliebte mußte gegen
den Studenten Zeugniß ablegen; die Sache kam jedoch ans Tageslicht,
und der Commandant soll nun seines Amtes entsetzt werden. Besser ver-
traut mit der chinesischen Justiz, hat deßhalb der russische Generalconsul in
Tientsin es verweigert seine Zustimmung zur Hinrichtung jener vier Chine-
sen zu geben welche als die Mörder der damals gefallenen drei Russen von
den Behörden bezeichnet werden. Er verlangt namentlich daß die Schuldi-
gen in seiner Gegenwart verhört werden, was bis jetzt verweigert wurde.
Uebrigens ist die nach Frankreich abgesandte Mission, unter Anführung
von Tschun=heu aus 27 Personen bestehend, bereits auf dem Wege; sie soll
dem „Kaiser“ der Franzosen Genugthuung bieten für jene Gräuelthaten,
sich aber gleichzeitig nach London und St. Petersburg begeben; die Dauer
der Reise ist auf sechs Monate festgesetzt. Jn Schanghai, wo sich die Ge-
sandtschaft aufhielt, soll der englische Consul den Botschafter auf offener
Straße gezwungen haben sein Palankin zu verlassen und beim französi-
schen Consul einzukehren um dort Abbitte zu thun. Die Einheimischen,
denen die Mission ohnehin Widerwillen einflößt, freuten sich der Demüthi-
gung des Botschafters und prophezeiten ihm noch viel schlimmere Dinge
bei seiner Ankunft in Europa. Tientsin soll nächstens der Sitz des Gene-
ral=Gouverneurs der Provinz Tschi=li werden, welcher bisher in Bao=din=fu
residirte; es soll dadurch eine größere Aufsicht über die Fremden und Ein-
heimischen erzielt werden; der Posten eines Commandanten der drei nörd-
lichen Hafenstädte wird abgeschafft; die Consuln treten in directen Verkehr
mit dem General = Gouverneur, und die Garnisonen werden in Tien=tsin
und Dagu erheblich vermehrt.

Vereinigte Staaten von Nordamerika.

Washington, 30 Jan. Zur Waffenausfuhr wird der „N. Pr. Z.“
geschrieben: „Endlich hat sich die hiesige Administration veranlaßt gesehen
den von der gesammten deutsch=amerikanischen Presse verdammten Waffen-
schacher durch das Kriegsministerium zu verbieten. Seit Anfang dieses
Jahres waren Extra=Arbeiter im hiesigen Arsenal beschäftigt Waffen und
Munition zu verpacken, und zwar von der besten Sorte, welche sofort zu
Eisenbahn nach Fort Lafayette und Governor's Jsland im Hafen von
New=York verschickt wurden, woselbst die französischen Dampfer sie für
Frankreich in Empfang nahmen. Außerdem wurden von Washington 64
neue gezogene Geschütze mit Laffetten und Geschirren dorthin versandt.
Das beweist daß die nördlichen Vereinigten=Staaten=Arsenale wahrschein-
lich nichts mehr zu verschicken gehabt haben. Daß man schließlich doch
noch ein solches Verbot von Seiten der hiesigen Regierung erlassen, wird
dem Hrn. Grant und seiner Administration schlecht zu stehen kommen.
Der Krieg ist hoffentlich bald vorüber, und dadurch der Waffenschacher so
wie so seinem Ende nahe, und deßhalb wäre es wohl ziemlich überflüssig
gewesen jetzt noch damit zum Vorschein zu kommen. Namentlich gab es
noch viele Deutsche welche, durch Parteirücksichten verblendet, in dem
Wahne verharrten daß die Regierung kein Recht habe den Waffenverkauf
zu sistiren. Da es nun aber doch geschehen ist, so werden selbst die der
Grant'schen Partei freundlich Gesinnten fragen: warum der Präsident dieß
nicht früher gethan habe. Das Verdienst dieses Verbot erzwungen zu
haben, gebührt dem hiesigen Rechtsanwalt Louis Schade, einem gebornen
Berliner oder Brandenburger. Bisher war von dem Waffenschacher nichts
im Congreß vorgekommen. Die drei deutschen Repräsentanten Schurz,
Finkelnburg und Degener hatten aus Parteirücksichten nicht gewagt diese
so wichtige Angelegenheit weder im Senat, noch im Hause zu berühren.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jPoliticalNews">
          <pb facs="#f0006" n="1026"/>
          <cb/>
          <div type="jArticle">
            <p>Aus den Hauptquartieren in Versailles, 21 Febr. berichtet der<lb/>
&#x201E;St.=Anz.&#x201C;: Die Stadt Paris verfehlt nicht sich für die ausländische Hülfe<lb/>
die ihr bei der Wiederverproviantirung zutheil geworden, durch Dankschreiben<lb/>
und Adressen erkenntlich zu erweisen. Dagegen hat es noch kein Journal<lb/>
für der Mühe werth erachtet des Factums zu gedenken daß die erste Unter-<lb/>
stützung den Parisern von deutscher Seite dargebracht worden ist. Woran<lb/>
es gleich nach der Capitulation am meisten fehlte, war bekanntlich Mehl.<lb/>
Als Jules Favre bei Beginn seiner Unterhandlungen in Versailles um<lb/>
Ueberlassung eines größeren Quantums von diesem Verbrauchsartikel bat,<lb/>
erhielt von allerhöchster Stelle der General=Jntendant der Armee, General<lb/>
v. Stosch, den Auftrag 60,000 Ctr. Mehl gegen taxmäßigen Preis zur<lb/>
Disposition des Gouvernements der nationalen Vertheidigung zu stellen,<lb/>
und das Gouvernement machte denn auch von dieser Wohlthat zum großen<lb/>
Theil Gebrauch. Die um Paris führende Demarcationslinie mußte der-<lb/>
artig gezogen werden, daß sie durch mehrere größere Ortschaften vor der<lb/>
Stadt mitten hindurch läuft. So fallen z. B. von der Vorstadt St. Denis<lb/>
die nördlichen Quartiere in den preußischen, die südlichen in den französi-<lb/>
schen Rayon. Als die deutschen Truppen in St. Denis einrückten, waren<lb/>
die Vorräthe an Lebensmitteln gänzlich erschöpft, und da Paris sich wei-<lb/>
gerte die von den Deutschen besetzten Stadttheile ferner zu verproviantiren,<lb/>
so war hier eine Bevölkerung von einigen tausend Seelen auf die Gnade<lb/>
der Deutschen angewiesen. Se. Majestät vollzog einen Act kaiserlicher<lb/>
Huld, indem Allerhöchstdieselben befahlen, daß der Stadt 15,000 Portio-<lb/>
nen, nach dem reichlichen Maßstab welcher in der Armee üblich ist, unent-<lb/>
geltlich dargereicht würden. Die angesehenern Journale von Paris, die<lb/>
für Ordnung und Frieden sind, zollen sämmtlich der staatsmännischen Klug-<lb/>
heit mit der Thiers in der Sitzung des 17 Febr. die Kammer von einem<lb/>
in seinen Folgen nicht zu übersehenden Fehlschrittt bewahrte die höchste<lb/>
Anerkennung. Die stenographischen Berichte, die jetzt vorliegen, lassen keinen<lb/>
Zweifel daß die Versammlung in Gefahr war sich von Empfindungen fort-<lb/>
reißen zu lassen die mit der realen Lage der Dinge nicht in Einklang zu<lb/>
bringen gewesen sein würden. Der Verfasser der &#x201E; <hi rendition="#aq">Lettres Girondines</hi> &#x201C; -- der<lb/>
besten und unbefangensten Berichte welche von Bordeaux aus nach Paris<lb/>
geschrieben werden -- bemerkt zu dem Vorfall: daß die Kammer beinahe<lb/>
die Unbesonnenheit begangen habe das bekannte Wort Jules Favre's:<lb/>
&#x201E;keinen Zollbreit Landes und keinen Stein von unseren Festungen&#x201C; zu<lb/>
wiederholen. &#x201E;Die Formel von Ferri<hi rendition="#aq">è</hi>res &#x201C; -- heißt es in jenem Bericht<lb/>
-- &#x201E;sanctionirt von der National=Versammlung! Das ist sehr schön, es<lb/>
ist ergreifend, es ist patriotisch, aber es ist -- unpraktisch. Keine Jllusion<lb/>
kann Stich halten vor dem gegenwärtigen Verhältniß der deutschen und<lb/>
der französischen Streitkräfte. Das Blatt dem diese Berichte zufließen, der<lb/>
&#x201E;National,&#x201C; ein der neuen Regierung nahestehendes Organ, beurtheilt die<lb/>
Gruppirung der Parteien die zur Ernennung des Hrn. Thiers geführt hat,<lb/>
in derselben Weise wie dieß in früheren Berichten des &#x201E;Staats=Anzeigers&#x201C;<lb/>
bereits angedeutet wurde. Er constatirt daß die Trennung zwischen den<lb/>
Orleanisten und den mit den Klerikalen verbundenen Legitimisten jeden Ge-<lb/>
danken einer monarchischen Gestaltung für den Augenblick unmöglich gemacht<lb/>
hat. Der stolze Trotz ( <hi rendition="#aq">morgue</hi> ) und das Mißtrauen mit welchem die Par-<lb/>
teien des, <hi rendition="#aq">ancien régime</hi> &#x201C; dem Orleanismus begegneten, hätten diesen<lb/>
-- so ist die Ansicht des genannten Blattes -- in sein natürliches Lager,<lb/>
den.<gap reason="illegible"/> Liberalismus, hinübergeführt. &#x201E;Auf diese Weise&#x201C; -- lautet die Schluß-<lb/>
folgerung wörtlich -- &#x201E;hat sich eine große liberale Partei gebildet, die,<lb/>
ohne orleanistisch oder republicanisch zu sein, einfach liberal und fortschritt-<lb/>
lich ist. Mit Hülfe dieser Partei ist Thiers ohne Beschränkung ( <hi rendition="#aq">restric-<lb/>
tion </hi> ) zum Oberhaupte der Executivmacht ernannt. Dieß ist zugleich die<lb/>
Partei die endlich bei uns die gemäßigte Republik begründen wird.&#x201C; Ver-<lb/>
gleicht man hiermit die Rede welche Thiers am 19 Februar vor der Ver-<lb/>
sammlung in Bordeaux bei Uebernahme der Präsidentschaft des Minister-<lb/>
conseils gehalten hat, so steht fest daß er die Frage der Verfassungsforma-<lb/>
tion bis zur Wiederherstellung des Friedens, der Ordnung und der ma-<lb/>
teriellen Wohlfahrt vertagt haben will.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div type="jPoliticalNews">
          <head> <hi rendition="#b #c">Jtalien.</hi> </head><lb/>
          <p>== Rom, 19 Febr. An einem unruhigen Tag mußte der Papst<lb/>
vor seiner Flucht nach Ga<hi rendition="#aq">ë</hi>ta in die Verweisung der Jesuiten aus der Stadt<lb/>
willigen; dem Befehle wurde ohne Bedenken gehorcht, so daß man noch vor<lb/>
Abend desselben Tags die Nachricht &#x201E; <hi rendition="#aq">est locanda</hi> &#x201C; ( zu vermiethen ) am<lb/>
Portal des römischen Collegiums für das Publicum angeschlagen fand.<lb/>
Der Orden scheint jetzt noch einmal in den Fall wie 1848 kommen zu sollen,<lb/>
nur mit dem Unterschied daß dießmal nicht wie damals tumultuarisch,<lb/>
sondern unter der Leitung einer soliden Autorität wider ihn vorgegangen<lb/>
werden dürfte. Der Circolo Cavour hat eine Aufforderung an Roms<lb/>
Einwohner erlassen, eine Petition an die Kammern um die Entfernung<lb/>
der Gesellschaft Jesu aus Rom und den römischen Provinzen zu unter-<lb/>
zeichnen. Nicht wenige Väter werden die Entscheidung gar nicht abwarten,<lb/>
vielmehr dem Beispiel derer folgen die bereits freiwillig ihre Convicte<lb/>
verließen und sich in Civilkleider steckten, hier zu bleiben oder von dannen<lb/>
zu ziehen. Ohne die Predigten des Paters Curci, unter denen eine Philip-<lb/>
pica wider die hohen und höchsten Personen des neuen Regiments den<lb/>
Ausschlag gab, wäre es wohl noch nicht so weit gekommen. -- Ein Erlaß<lb/>
Cardinal Patrizi's über die Civilehe ist bemerkenswerth. Nach frühern<lb/>
Aeußerungen des Generalvicariats und den betreffenden Vorschriften für<lb/><cb/>
die Pfarrer hätte man von dieser Seite her nur eine unwandelbare Oppo-<lb/>
sition dawider erwarten sollen, die schließlich bloß die natürliche Folge der<lb/>
Erklärungen des Papstes in seinen Allocutionen und des Syllabus des<lb/>
vaticanischen Concils gewesen wäre. Dagegen wird den Pfarrern in<lb/>
dem Erlaß eine einlenkende Praxis zur Pflicht gemacht, denn die Civilehe<lb/>
wird unter den gegenwärtigen Umständen für ein unabweisliches Jnstitut<lb/>
hingenommen und zugelassen, vorausgesetzt daß der Ehebund vorher den<lb/>
kirchlichen Segen vom Priester erhielt. -- Der Maskenzug der Kreuzritter<lb/>
am Mittwoch wird von den Klerikalen als eine nichtswürdige, verbreche-<lb/>
rische, ruchlose Beleidigung Jtaliens, der ganzen katholischen Welt, ja<lb/>
Gottes selber verdammt. Sie behaupten: der Papst und kein anderer sei<lb/>
mit dem Führer gemeint gewesen, weil auf seiner Fahne &#x201E;<hi rendition="#aq">l'infallibilità</hi>&#x201C; zu<lb/>
lesen war. Die siebenzig Kreuzritter waren übrigens nicht, wie sie sagen,<lb/>
der größern Zahl nach Fremde, sondern ohne Ausnahme Römer.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jPoliticalNews">
          <head> <hi rendition="#b #c">China.</hi> </head><lb/>
          <p>Aus Peking enthält das &#x201E;J. de St<gap reason="illegible"/>. P<hi rendition="#aq">é</hi>tersbourg &#x201C; höchst pikante<lb/>
Mittheilungen über den weiteren Verlauf der im Juni vorigen Jahrs<lb/>
vorgefallenen Christenmetzeleien in Tien=tsin. Bekanntlich wurden im<lb/>
October 16 Jndividuen hingerichtet welche als Theilnehmer an dem Morde<lb/>
der Katholiken bezeichnet waren, und der französische Geschäftsträger hatte<lb/>
es sich nicht nehmen lassen dieser seinem Lande gewährten Genugthuung<lb/>
beizuwohnen. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Hingerichteten jenen<lb/>
Gräuelthaten ganz fremd geblieben; es waren zum Tode verurtheilte Ver-<lb/>
brecher, denen man das Geständniß der Mitschuld an jener Metzelei dadurch<lb/>
abkaufte daß man ihnen versprach für ihre Familien zu sorgen; es war<lb/>
abgemacht worden wie viele Verbrecher die Civil= und wie viele die Mili-<lb/>
tärbehörde beizustellen habe. Gleichzeitig fiel aber auch das Haupt eines<lb/>
unschuldigen Studenten, dessen sich der Commandant von Dagu aus Ei-<lb/>
fersucht entledigen wollte. Jhre &#x201E;gemeinschaftliche&#x201C; Geliebte mußte gegen<lb/>
den Studenten Zeugniß ablegen; die Sache kam jedoch ans Tageslicht,<lb/>
und der Commandant soll nun seines Amtes entsetzt werden. Besser ver-<lb/>
traut mit der chinesischen Justiz, hat deßhalb der russische Generalconsul in<lb/>
Tientsin es verweigert seine Zustimmung zur Hinrichtung jener vier Chine-<lb/>
sen zu geben welche als die Mörder der damals gefallenen drei Russen von<lb/>
den Behörden bezeichnet werden. Er verlangt namentlich daß die Schuldi-<lb/>
gen in seiner Gegenwart verhört werden, was bis jetzt verweigert wurde.<lb/>
Uebrigens ist die nach Frankreich abgesandte Mission, unter Anführung<lb/>
von Tschun=heu aus 27 Personen bestehend, bereits auf dem Wege; sie soll<lb/>
dem &#x201E;Kaiser&#x201C; der Franzosen Genugthuung bieten für jene Gräuelthaten,<lb/>
sich aber gleichzeitig nach London und St. Petersburg begeben; die Dauer<lb/>
der Reise ist auf sechs Monate festgesetzt. Jn Schanghai, wo sich die Ge-<lb/>
sandtschaft aufhielt, soll der englische Consul den Botschafter auf offener<lb/>
Straße gezwungen haben sein Palankin zu verlassen und beim französi-<lb/>
schen Consul einzukehren um dort Abbitte zu thun. Die Einheimischen,<lb/>
denen die Mission ohnehin Widerwillen einflößt, freuten sich der Demüthi-<lb/>
gung des Botschafters und prophezeiten ihm noch viel schlimmere Dinge<lb/>
bei seiner Ankunft in Europa. Tientsin soll nächstens der Sitz des Gene-<lb/>
ral=Gouverneurs der Provinz Tschi=li werden, welcher bisher in Bao=din=fu<lb/>
residirte; es soll dadurch eine größere Aufsicht über die Fremden und Ein-<lb/>
heimischen erzielt werden; der Posten eines Commandanten der drei nörd-<lb/>
lichen Hafenstädte wird abgeschafft; die Consuln treten in directen Verkehr<lb/>
mit dem General = Gouverneur, und die Garnisonen werden in Tien=tsin<lb/>
und Dagu erheblich vermehrt.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jPoliticalNews">
          <head> <hi rendition="#b #c">Vereinigte Staaten von Nordamerika.</hi> </head><lb/>
          <p>Washington, 30 Jan. Zur Waffenausfuhr wird der &#x201E;N. Pr. Z.&#x201C;<lb/>
geschrieben: &#x201E;Endlich hat sich die hiesige Administration veranlaßt gesehen<lb/>
den von der gesammten deutsch=amerikanischen Presse verdammten Waffen-<lb/>
schacher durch das Kriegsministerium zu verbieten. Seit Anfang dieses<lb/>
Jahres waren Extra=Arbeiter im hiesigen Arsenal beschäftigt Waffen und<lb/>
Munition zu verpacken, und zwar von der besten Sorte, welche sofort zu<lb/>
Eisenbahn nach Fort Lafayette und Governor's Jsland im Hafen von<lb/>
New=York verschickt wurden, woselbst die französischen Dampfer sie für<lb/>
Frankreich in Empfang nahmen. Außerdem wurden von Washington 64<lb/>
neue gezogene Geschütze mit Laffetten und Geschirren dorthin versandt.<lb/>
Das beweist daß die nördlichen Vereinigten=Staaten=Arsenale wahrschein-<lb/>
lich nichts mehr zu verschicken gehabt haben. Daß man schließlich doch<lb/>
noch ein solches Verbot von Seiten der hiesigen Regierung erlassen, wird<lb/>
dem Hrn. Grant und seiner Administration schlecht zu stehen kommen.<lb/>
Der Krieg ist hoffentlich bald vorüber, und dadurch der Waffenschacher so<lb/>
wie so seinem Ende nahe, und deßhalb wäre es wohl ziemlich überflüssig<lb/>
gewesen jetzt noch damit zum Vorschein zu kommen. Namentlich gab es<lb/>
noch viele Deutsche welche, durch Parteirücksichten verblendet, in dem<lb/>
Wahne verharrten daß die Regierung kein Recht habe den Waffenverkauf<lb/>
zu sistiren. Da es nun aber doch geschehen ist, so werden selbst die der<lb/>
Grant'schen Partei freundlich Gesinnten fragen: warum der Präsident dieß<lb/>
nicht früher gethan habe. Das Verdienst dieses Verbot erzwungen zu<lb/>
haben, gebührt dem hiesigen Rechtsanwalt Louis Schade, einem gebornen<lb/>
Berliner oder Brandenburger. Bisher war von dem Waffenschacher nichts<lb/>
im Congreß vorgekommen. Die drei deutschen Repräsentanten Schurz,<lb/>
Finkelnburg und Degener hatten aus Parteirücksichten nicht gewagt diese<lb/>
so wichtige Angelegenheit weder im Senat, noch im Hause zu berühren.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1026/0006] Aus den Hauptquartieren in Versailles, 21 Febr. berichtet der „St.=Anz.“: Die Stadt Paris verfehlt nicht sich für die ausländische Hülfe die ihr bei der Wiederverproviantirung zutheil geworden, durch Dankschreiben und Adressen erkenntlich zu erweisen. Dagegen hat es noch kein Journal für der Mühe werth erachtet des Factums zu gedenken daß die erste Unter- stützung den Parisern von deutscher Seite dargebracht worden ist. Woran es gleich nach der Capitulation am meisten fehlte, war bekanntlich Mehl. Als Jules Favre bei Beginn seiner Unterhandlungen in Versailles um Ueberlassung eines größeren Quantums von diesem Verbrauchsartikel bat, erhielt von allerhöchster Stelle der General=Jntendant der Armee, General v. Stosch, den Auftrag 60,000 Ctr. Mehl gegen taxmäßigen Preis zur Disposition des Gouvernements der nationalen Vertheidigung zu stellen, und das Gouvernement machte denn auch von dieser Wohlthat zum großen Theil Gebrauch. Die um Paris führende Demarcationslinie mußte der- artig gezogen werden, daß sie durch mehrere größere Ortschaften vor der Stadt mitten hindurch läuft. So fallen z. B. von der Vorstadt St. Denis die nördlichen Quartiere in den preußischen, die südlichen in den französi- schen Rayon. Als die deutschen Truppen in St. Denis einrückten, waren die Vorräthe an Lebensmitteln gänzlich erschöpft, und da Paris sich wei- gerte die von den Deutschen besetzten Stadttheile ferner zu verproviantiren, so war hier eine Bevölkerung von einigen tausend Seelen auf die Gnade der Deutschen angewiesen. Se. Majestät vollzog einen Act kaiserlicher Huld, indem Allerhöchstdieselben befahlen, daß der Stadt 15,000 Portio- nen, nach dem reichlichen Maßstab welcher in der Armee üblich ist, unent- geltlich dargereicht würden. Die angesehenern Journale von Paris, die für Ordnung und Frieden sind, zollen sämmtlich der staatsmännischen Klug- heit mit der Thiers in der Sitzung des 17 Febr. die Kammer von einem in seinen Folgen nicht zu übersehenden Fehlschrittt bewahrte die höchste Anerkennung. Die stenographischen Berichte, die jetzt vorliegen, lassen keinen Zweifel daß die Versammlung in Gefahr war sich von Empfindungen fort- reißen zu lassen die mit der realen Lage der Dinge nicht in Einklang zu bringen gewesen sein würden. Der Verfasser der „ Lettres Girondines “ -- der besten und unbefangensten Berichte welche von Bordeaux aus nach Paris geschrieben werden -- bemerkt zu dem Vorfall: daß die Kammer beinahe die Unbesonnenheit begangen habe das bekannte Wort Jules Favre's: „keinen Zollbreit Landes und keinen Stein von unseren Festungen“ zu wiederholen. „Die Formel von Ferrières “ -- heißt es in jenem Bericht -- „sanctionirt von der National=Versammlung! Das ist sehr schön, es ist ergreifend, es ist patriotisch, aber es ist -- unpraktisch. Keine Jllusion kann Stich halten vor dem gegenwärtigen Verhältniß der deutschen und der französischen Streitkräfte. Das Blatt dem diese Berichte zufließen, der „National,“ ein der neuen Regierung nahestehendes Organ, beurtheilt die Gruppirung der Parteien die zur Ernennung des Hrn. Thiers geführt hat, in derselben Weise wie dieß in früheren Berichten des „Staats=Anzeigers“ bereits angedeutet wurde. Er constatirt daß die Trennung zwischen den Orleanisten und den mit den Klerikalen verbundenen Legitimisten jeden Ge- danken einer monarchischen Gestaltung für den Augenblick unmöglich gemacht hat. Der stolze Trotz ( morgue ) und das Mißtrauen mit welchem die Par- teien des, ancien régime “ dem Orleanismus begegneten, hätten diesen -- so ist die Ansicht des genannten Blattes -- in sein natürliches Lager, den._ Liberalismus, hinübergeführt. „Auf diese Weise“ -- lautet die Schluß- folgerung wörtlich -- „hat sich eine große liberale Partei gebildet, die, ohne orleanistisch oder republicanisch zu sein, einfach liberal und fortschritt- lich ist. Mit Hülfe dieser Partei ist Thiers ohne Beschränkung ( restric- tion ) zum Oberhaupte der Executivmacht ernannt. Dieß ist zugleich die Partei die endlich bei uns die gemäßigte Republik begründen wird.“ Ver- gleicht man hiermit die Rede welche Thiers am 19 Februar vor der Ver- sammlung in Bordeaux bei Uebernahme der Präsidentschaft des Minister- conseils gehalten hat, so steht fest daß er die Frage der Verfassungsforma- tion bis zur Wiederherstellung des Friedens, der Ordnung und der ma- teriellen Wohlfahrt vertagt haben will. Jtalien. == Rom, 19 Febr. An einem unruhigen Tag mußte der Papst vor seiner Flucht nach Gaëta in die Verweisung der Jesuiten aus der Stadt willigen; dem Befehle wurde ohne Bedenken gehorcht, so daß man noch vor Abend desselben Tags die Nachricht „ est locanda “ ( zu vermiethen ) am Portal des römischen Collegiums für das Publicum angeschlagen fand. Der Orden scheint jetzt noch einmal in den Fall wie 1848 kommen zu sollen, nur mit dem Unterschied daß dießmal nicht wie damals tumultuarisch, sondern unter der Leitung einer soliden Autorität wider ihn vorgegangen werden dürfte. Der Circolo Cavour hat eine Aufforderung an Roms Einwohner erlassen, eine Petition an die Kammern um die Entfernung der Gesellschaft Jesu aus Rom und den römischen Provinzen zu unter- zeichnen. Nicht wenige Väter werden die Entscheidung gar nicht abwarten, vielmehr dem Beispiel derer folgen die bereits freiwillig ihre Convicte verließen und sich in Civilkleider steckten, hier zu bleiben oder von dannen zu ziehen. Ohne die Predigten des Paters Curci, unter denen eine Philip- pica wider die hohen und höchsten Personen des neuen Regiments den Ausschlag gab, wäre es wohl noch nicht so weit gekommen. -- Ein Erlaß Cardinal Patrizi's über die Civilehe ist bemerkenswerth. Nach frühern Aeußerungen des Generalvicariats und den betreffenden Vorschriften für die Pfarrer hätte man von dieser Seite her nur eine unwandelbare Oppo- sition dawider erwarten sollen, die schließlich bloß die natürliche Folge der Erklärungen des Papstes in seinen Allocutionen und des Syllabus des vaticanischen Concils gewesen wäre. Dagegen wird den Pfarrern in dem Erlaß eine einlenkende Praxis zur Pflicht gemacht, denn die Civilehe wird unter den gegenwärtigen Umständen für ein unabweisliches Jnstitut hingenommen und zugelassen, vorausgesetzt daß der Ehebund vorher den kirchlichen Segen vom Priester erhielt. -- Der Maskenzug der Kreuzritter am Mittwoch wird von den Klerikalen als eine nichtswürdige, verbreche- rische, ruchlose Beleidigung Jtaliens, der ganzen katholischen Welt, ja Gottes selber verdammt. Sie behaupten: der Papst und kein anderer sei mit dem Führer gemeint gewesen, weil auf seiner Fahne „l'infallibilità“ zu lesen war. Die siebenzig Kreuzritter waren übrigens nicht, wie sie sagen, der größern Zahl nach Fremde, sondern ohne Ausnahme Römer. China. Aus Peking enthält das „J. de St_ . Pétersbourg “ höchst pikante Mittheilungen über den weiteren Verlauf der im Juni vorigen Jahrs vorgefallenen Christenmetzeleien in Tien=tsin. Bekanntlich wurden im October 16 Jndividuen hingerichtet welche als Theilnehmer an dem Morde der Katholiken bezeichnet waren, und der französische Geschäftsträger hatte es sich nicht nehmen lassen dieser seinem Lande gewährten Genugthuung beizuwohnen. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Hingerichteten jenen Gräuelthaten ganz fremd geblieben; es waren zum Tode verurtheilte Ver- brecher, denen man das Geständniß der Mitschuld an jener Metzelei dadurch abkaufte daß man ihnen versprach für ihre Familien zu sorgen; es war abgemacht worden wie viele Verbrecher die Civil= und wie viele die Mili- tärbehörde beizustellen habe. Gleichzeitig fiel aber auch das Haupt eines unschuldigen Studenten, dessen sich der Commandant von Dagu aus Ei- fersucht entledigen wollte. Jhre „gemeinschaftliche“ Geliebte mußte gegen den Studenten Zeugniß ablegen; die Sache kam jedoch ans Tageslicht, und der Commandant soll nun seines Amtes entsetzt werden. Besser ver- traut mit der chinesischen Justiz, hat deßhalb der russische Generalconsul in Tientsin es verweigert seine Zustimmung zur Hinrichtung jener vier Chine- sen zu geben welche als die Mörder der damals gefallenen drei Russen von den Behörden bezeichnet werden. Er verlangt namentlich daß die Schuldi- gen in seiner Gegenwart verhört werden, was bis jetzt verweigert wurde. Uebrigens ist die nach Frankreich abgesandte Mission, unter Anführung von Tschun=heu aus 27 Personen bestehend, bereits auf dem Wege; sie soll dem „Kaiser“ der Franzosen Genugthuung bieten für jene Gräuelthaten, sich aber gleichzeitig nach London und St. Petersburg begeben; die Dauer der Reise ist auf sechs Monate festgesetzt. Jn Schanghai, wo sich die Ge- sandtschaft aufhielt, soll der englische Consul den Botschafter auf offener Straße gezwungen haben sein Palankin zu verlassen und beim französi- schen Consul einzukehren um dort Abbitte zu thun. Die Einheimischen, denen die Mission ohnehin Widerwillen einflößt, freuten sich der Demüthi- gung des Botschafters und prophezeiten ihm noch viel schlimmere Dinge bei seiner Ankunft in Europa. Tientsin soll nächstens der Sitz des Gene- ral=Gouverneurs der Provinz Tschi=li werden, welcher bisher in Bao=din=fu residirte; es soll dadurch eine größere Aufsicht über die Fremden und Ein- heimischen erzielt werden; der Posten eines Commandanten der drei nörd- lichen Hafenstädte wird abgeschafft; die Consuln treten in directen Verkehr mit dem General = Gouverneur, und die Garnisonen werden in Tien=tsin und Dagu erheblich vermehrt. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Washington, 30 Jan. Zur Waffenausfuhr wird der „N. Pr. Z.“ geschrieben: „Endlich hat sich die hiesige Administration veranlaßt gesehen den von der gesammten deutsch=amerikanischen Presse verdammten Waffen- schacher durch das Kriegsministerium zu verbieten. Seit Anfang dieses Jahres waren Extra=Arbeiter im hiesigen Arsenal beschäftigt Waffen und Munition zu verpacken, und zwar von der besten Sorte, welche sofort zu Eisenbahn nach Fort Lafayette und Governor's Jsland im Hafen von New=York verschickt wurden, woselbst die französischen Dampfer sie für Frankreich in Empfang nahmen. Außerdem wurden von Washington 64 neue gezogene Geschütze mit Laffetten und Geschirren dorthin versandt. Das beweist daß die nördlichen Vereinigten=Staaten=Arsenale wahrschein- lich nichts mehr zu verschicken gehabt haben. Daß man schließlich doch noch ein solches Verbot von Seiten der hiesigen Regierung erlassen, wird dem Hrn. Grant und seiner Administration schlecht zu stehen kommen. Der Krieg ist hoffentlich bald vorüber, und dadurch der Waffenschacher so wie so seinem Ende nahe, und deßhalb wäre es wohl ziemlich überflüssig gewesen jetzt noch damit zum Vorschein zu kommen. Namentlich gab es noch viele Deutsche welche, durch Parteirücksichten verblendet, in dem Wahne verharrten daß die Regierung kein Recht habe den Waffenverkauf zu sistiren. Da es nun aber doch geschehen ist, so werden selbst die der Grant'schen Partei freundlich Gesinnten fragen: warum der Präsident dieß nicht früher gethan habe. Das Verdienst dieses Verbot erzwungen zu haben, gebührt dem hiesigen Rechtsanwalt Louis Schade, einem gebornen Berliner oder Brandenburger. Bisher war von dem Waffenschacher nichts im Congreß vorgekommen. Die drei deutschen Repräsentanten Schurz, Finkelnburg und Degener hatten aus Parteirücksichten nicht gewagt diese so wichtige Angelegenheit weder im Senat, noch im Hause zu berühren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte manuell im Double-Keying-Verfahren. Die Annotation folgt den formulierten Richtlinien.

Besonderheiten der Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen.
  • Druckfehler: ignoriert.
  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
  • Kolumnentitel: nicht übernommen.
  • Kustoden: nicht übernommen.
  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg61_1871
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg61_1871/6
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 61. Augsburg (Bayern), 2. März 1871, S. 1026. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg61_1871/6>, abgerufen am 21.11.2024.