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Allgemeine Zeitung. Nr. 71. Augsburg (Bayern), 12. März 1871.

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[Spaltenumbruch] Minister, Bevollmächtigte zum Bundesrath und andere angesehene Personen.
Der Kriegsminister v. Roon wird am Sonnabend hier wieder eintreffen.
Der dem Grafen Moltke von der hiesigen Kaufmannschaft gewidmete Ehren-
degen ist an denselben in das große Hauptquartier abgesandt worden. --
Da der bevorstehende Rücktransport der deutschen Armeen und des Kriegs-
materials aus Frankreich den deutschen Eisenbahnverwaltungen Leistungen
auferlegt deren Erfüllung auf erhebliche Schwierigkeiten stößt, weil ein großer
Theil der Beamten dieser Verwaltungen bei den occupirten französischen
Bahnen in Thätigkeit sich befindet, so ist es nothwendig daß die in die
Armee eingestellten, dem Beurlaubtenstand angehörigen Eisenbahnbeam-
ten und ständigen Arbeiter, soweit dieß das militärische Jnteresse irgend
gestattet, den Eisenbahnverwaltungen wieder zur Verfügung gestellt wer-
den. Nach einer mit dem Handelsminister getroffenen Verabredung wer-
den die Eisenbahndirectionen Listen ihrer Beamten welche gegenwärtig im
Heere dienen den Generalcommandos zugehen lassen, und diese sind vom
Kriegsministerium angewiesen worden die betreffenden Beamten nach
Maßgabe ihrer Abkömmlichkeit zu entlassen. -- Eine Bekanntmachung des
Generalpostamts empfiehlt wegen des eingetretenen Rückmarsches der be-
treffenden Truppentheile keine Geldbriefe mehr an die zur Zeit noch in
Frankreich stehenden Landwehr= und Reservetruppen abzusenden, bis
dieselben in ihre Friedensgarnisonen zurückgekehrt sind. -- Telegra-
phische Depeschen dürfen wieder, wie vor dem Kriege, in allen Spra-
chen und in Chiffern aufgegeben werden. Nur in Bezug auf den tele-
graphischen Verkehr nach und von Frankreich bleiben die bisherigen Be-
schränkungen noch aufrecht erhalten. -- Das hiesige kgl. Polizeipräsidium
veröffentlicht folgende Aufforderung: "Zur Aufrechthaltung der Ordnung
bei den bevorstehenden Feierlichkeiten reichen die augenblicklich verfügbaren
polizeilichen Kräfte nicht aus, und ich beabsichtige daher im Einverständ-
nisse mit den städtischen Behörden die Bürgerschaft um ihre Mitwirkung
zu ersuchen, indem ich, nach dem englischen Vorbilde der freiwilligen Con-
stabler, die Schutzmannschaft aus den Bürgern vermehre. Dem Bedürf-
nisse wird genügt sein wenn etwa 1000 kräftige Männer von selbständiger
Lebensstellung sich bereit finden lassen während der Feierlichkeiten die
Schutzmannschaft nach Anleitung des Commando's derselben in der Aus-
übung ihrer Functionen zu unterstützen. Dieselben würden ihren Dienst
in Civilkleidung, und mit einer Armbinde und einem Stock versehen, thun.
Wer bereit ist dieses Ehrenamt zu übernehmen, wolle sich so bald als
möglich in dem Bureau seines Polizei=Reviers in die betreffenden Listen
einzeichnen lassen. Berlin, 7 März 1871. Der Polizei = Präsident.
v. Wurmb."

( -- ) Berlin, 9 März. Nach ungefähr achtmonatlicher Abwesen-
heit ist Graf Bismarck heute früh gegen 8 Uhr mit seinen Räthen aus
Frankreich wieder hier eingetroffen. Sein Aussehen war ungleich frischer
als zur Zeit seiner Abreise ins feindliche Land. Es scheint also mit dem
Nervensystem des Bundeskanzlers doch nicht so schlecht bestellt zu sein.
Der Chef des großen Generalstabs, General v. Moltke, der Kriegsminister
v. Roon und der Chef des Militärcabinets=General v. Tresckow sind mit
den Prinzen Karl und Albrecht in der Begleitung des Kaisers geblieben,
und werden mit demselben neuern Bestimmungen zufolge erst um die Mitte
der nächsten Woche hieher zurückkehren. Wahrscheinlich wird der Kronprinz
bis zum Einzug in Berlin bei seinen Truppen verbleiben. Dieser Einzug
soll in den ersten Tagen des Monats Mai erfolgen. Da die Landwehr
schon bald entlassen werden soll, ist es zweifelhaft ob sie an den Ehren
dieses Einzugs theilnehmen wird. Jedenfalls werden aber Deputationen
derselben zu jenen Festlichkeiten hinzugezogen werden. Gewarnt durch die
in neuerer Zeit bei festlichen Gelegenheiten von unserm Pöbel regelmäßig
verübten Ausschweifungen, hat das Polizeipräsidium jetzt im Einvernehmen
mit dem Magistrat beschlossen zur Aufrechthaltung der Ordnung bei den
bevorstehenden Festlichkeiten die in England bestehende Einrichtung der
Bürgerconstabler nachzuahmen, und 2000 Bürgern, welche bereit sind der
Polizei ihre Unterstützung zu leihen, ihre Unverletzlichkeit durch die Ver-
leihung der Beamtenqualität zu sichern. Officiös wird jetzt bestätigt daß
von einer Krönung vorläufig nicht die Rede ist, daß eine Landestrauer für
die im Kriege Gefallenen nicht beabsichtigt wird, daß aber ein Trauer-
gottesdienst im ganzen Reiche zum Andenken an die Gefallenen abgehalten
werden soll, wahrscheinlich am Vorabend der kirchlichen Friedensfeier.
Gleich nach der Ratification der Präliminargrundlage ist auch der Befehl
ertheilt worden die Anfertigung scharfer Patronen einzustellen. Die
Zurückbeförderung der Kriegsgefangenen nach Frankreich hat gestern be-
gonnen. -- Graf Wimpffen, der österreichische Gesandte am hiesigen Hof,

[Spaltenumbruch] ist bereits von seinem Ausfluge nach Oesterreich hieher zurückgekehrt
-- Das Ergebniß der Reichstagswahlen in den preußischen Provinzen
stellt sich für die liberalen Parteien doch als sehr ungünstig heraus. Wenn
Dr. Schweitzer in Elberfeld bei der Stichwahl seinen Gegencandidaten,
den Legationssecretär v. Kusserow, nicht besiegt und Dr. Schleiden in
Altona durchdringt, so wird die socialdemokratische Partei im Reichstage
durch keinen Preußen vertreten sein. Die beiden einzigen Abgeordneten
dieser Richtung sind Sachsen. Die Stärke der Fortschrittspartei beläuft
sich auf ungefähr 26 Köpfe, von denen 18 in Preußen gewählt sind. Die
Zahl der in Preußen gewählten Nationalliberalen ist auf 37 herab-
gesunken, wird sich aber durch den Hinzutritt der Gesinnungsgenossen aus
den ehemaligen Nordbundsstaaten, Hessen, Baden, Württemberg und
Bayern auf ungefähr 80 erhöhen, also trotz dem Zuwachs aus dem
Süden nicht die frühere Ziffer erreichen. Dagegen entsendet Preußen
allein in den Reichstag nahezu 60 Conservative, 17 Freiconservative, 40
Katholiken, 11 Particularisten, 12 Polen und 5 Wilde. Die Stärke der
conservativen Partei wird durch den Ausfall der Stichwahlen eine wesent-
liche Aenderung nicht erleiden, ebensowenig die der Freiconservativen,
welche wenig mehr als 20 Köpfe betragen dürfte. Mit den Hülfstruppen
aus den Bundesstaaten wird die katholische Partei eine Stärke von unge-
fähr 70 Mitgliedern erlangen. Jn Mecklenburg sind die Conservativen von
den Liberalen überall geschlagen worden. Selbst der Ministerpräsident Graf
Bassewitz brachte es nur zu einer namhaften Minderheit. Dr. Braun
( Berlin ) wird dem Reichstage doch nicht fehlen, da er in Reuß gewählt
ist. Jm Wahlbezirke Krossen=Züllichau=Schwiebus wurden die gedruckten
Wahlzettel für den Regierungscandidaten, den hochconservativen Domänen-
pächter Uhden, einen Bruder des Obertribunalspräsidenten, an sämmtliche
Schulzenämter als "Bundessache" durch die Post vertheilt, und in Wesel
machte der dienstthuende Polizeibeamte am Morgen des Wahltages durch
die Schelle bekannt: "Wer sein Vaterland liebt, der gehe zum Wahllocal
und stimme für Professor Aegidi in Bonn." Gleich darauf rief aber der-
selbe Beamte aus: "Die höchste Pflicht eines wahlfähigen Bürgers besteht
darin daß er heute vor Schluß des Wahlacts, also vor 6 Uhr heut Abends,
zum Wahllocal eilt und dem Frhrn. v. Lo e seine Stimme gibt."

Oesterreichisch=ungarische Monarchie.

* Wien, 8 März. Aus einer der letzten Sitzungen des Abgeord-
netenhauses ist die Mittheilung des Handelsministers Dr. Schäffle zu er-
wähnen, daß es der österreichischen Diplomatie gelungen für das chinesische
See=Jnspectorat auch Angehörige der österreichisch=ungarischen Monarchie
zugelassen zu sehen. Der Minister legte einen großen Werth darauf daß
bald von diesem Rechte Gebrauch gemacht werde. Jn der gestrigen Sitzung
des Abgeordnetenhauses wurde das vom Ministerium Hohenwart aus-
gehende Verbot deutscher Sieges= und Friedensfeiern im Bereiche der öster-
reichischen Lande Gegenstand einer Jnterpellation. Der Thatbestand ist
in Kürze folgender: Jn Folge der Nachricht vom Abschluß des Friedens
zwischen Deutschland und Frankreich begann in den Herzen der Deutsch-
Oesterreicher, welche den Siegesgang des deutschen Heeres sympathisch be-
gleitet hatten, das Gefühl der Stammesbruderschaft sich noch mächtiger und
mit begreiflichem Stolze zu regen; allenthalben wo das deutsche Element
vorwiegt oder einigermaßen beträchtlich vertreten ist, tauchte der Gedanke
auf den Sieg des Deutschen Reiches als einen Sieg des deutschen Ge-
sammtvolkes -- zu welch' letzterem ja auch die Deutschen Oesterreichs
zählen -- festlich zu begehen, und es bildeten sich Comites zu diesem
Zwecke. So wollte der "Deutsche Verein" in Wien zur Feier des Frie-
dens ein Festmahl veranstalten; in mehreren andern Städten Niederöster-
reichs beabsichtigte man ähnliches; Jnnsbruck und Bozen waren -- in rasch
entschlossener Begeisterung -- mit Beleuchtung, Fackelzügen und jubelnder
Geselligkeit bereits vorangegangen; Villach in Oberkärnten ließ ein paar
Tage später seine Böller krachen, beflaggte und beleuchtete seine Straßen
und zog jauchzend einher; doch hatte behördliche Vorsicht hier bereits einen
Schatten auf die Feststimmung geworfen, indem keine Reden gehalten wer-
den durften. Jnzwischen hatte das Ministerium die Ansicht gewonnen
daß solche Feierlichkeiten, so berechtigt das Gefühl aus dem sie entsprun-
gen, mit der außerdeutschen Stellung der österreichischen Monarchie und
insbesondere mit der Neutralität nicht vereinbar seien; daß sie von andern
und anders sympathisirenden Theilen der Bevölkerung übel aufgenommen
werden und zu Gegendemonstrationen Anlaß geben könnten, was zumal
in Graz zu befürchten stand, da hier ein Comit e für eine französische Frei-
heitsfeier zu wirken versuchte -- und es ergieng an die Statthaltereien der
nachträgliche Befehl derartige Festlichkeiten nicht zu dulden. Sofort
wurde dem Vorstande des "Deutschen Volksvereins" in Wien -- unter
dem Vorwande daß die Veranstaltung von Festlichkeiten dessen Statuten
widerspreche -- die Abhaltung eines Festbanketts untersagt. Jn den
Provinzen giengen die Behörden noch weniger schonend zu Werke; ins-
besondere that sich die Statthalterei in Graz, welche überhaupt ungemein
sensitive Nerven für freiheitliche Regungen besitzt, durch Schärfe und
Schroffheit ihrer Verbote hervor. Jn der amtlichen Zwecken dienenden
"Graz. Ztg." erschien sogar ein Artikel, worin die Veranstalter der deut-
schen Siegesfeier mit "Schmeißfliegen" verglichen wurden "welche überall

Ztg.:" "Als der Zug in das Weichbild der Stadt einfuhr, donnerten die
Böller, salutirten die Schiffe im Hafen, und eine in der ganzen Länge der
Stadt Kopf an Kopf stehende Menge, eine ebenso imposante, an den Fenstern
der ganzen langen Häuserreihe der Rheinstraße versammelte Welt, meistens
Damen, schien ein elektrisches Fluidum zu durchzucken, welches sich in ein un-
beschreibliches Jauchzen, Hochrufen und Tücherschwenken der schönen Welt auf-
löste als die festlich geschmückte Locomotive "Albrecht Dürer" am nördlichen
Eude der Straße erschiee. Selbst die Zöglinge der katholisch theologischen
Facultät riß der gewaltige Sturm der Begeisterung aus ihrer Zurückhaltung
heraus u. s. w.

[Spaltenumbruch] Minister, Bevollmächtigte zum Bundesrath und andere angesehene Personen.
Der Kriegsminister v. Roon wird am Sonnabend hier wieder eintreffen.
Der dem Grafen Moltke von der hiesigen Kaufmannschaft gewidmete Ehren-
degen ist an denselben in das große Hauptquartier abgesandt worden. --
Da der bevorstehende Rücktransport der deutschen Armeen und des Kriegs-
materials aus Frankreich den deutschen Eisenbahnverwaltungen Leistungen
auferlegt deren Erfüllung auf erhebliche Schwierigkeiten stößt, weil ein großer
Theil der Beamten dieser Verwaltungen bei den occupirten französischen
Bahnen in Thätigkeit sich befindet, so ist es nothwendig daß die in die
Armee eingestellten, dem Beurlaubtenstand angehörigen Eisenbahnbeam-
ten und ständigen Arbeiter, soweit dieß das militärische Jnteresse irgend
gestattet, den Eisenbahnverwaltungen wieder zur Verfügung gestellt wer-
den. Nach einer mit dem Handelsminister getroffenen Verabredung wer-
den die Eisenbahndirectionen Listen ihrer Beamten welche gegenwärtig im
Heere dienen den Generalcommandos zugehen lassen, und diese sind vom
Kriegsministerium angewiesen worden die betreffenden Beamten nach
Maßgabe ihrer Abkömmlichkeit zu entlassen. -- Eine Bekanntmachung des
Generalpostamts empfiehlt wegen des eingetretenen Rückmarsches der be-
treffenden Truppentheile keine Geldbriefe mehr an die zur Zeit noch in
Frankreich stehenden Landwehr= und Reservetruppen abzusenden, bis
dieselben in ihre Friedensgarnisonen zurückgekehrt sind. -- Telegra-
phische Depeschen dürfen wieder, wie vor dem Kriege, in allen Spra-
chen und in Chiffern aufgegeben werden. Nur in Bezug auf den tele-
graphischen Verkehr nach und von Frankreich bleiben die bisherigen Be-
schränkungen noch aufrecht erhalten. -- Das hiesige kgl. Polizeipräsidium
veröffentlicht folgende Aufforderung: „Zur Aufrechthaltung der Ordnung
bei den bevorstehenden Feierlichkeiten reichen die augenblicklich verfügbaren
polizeilichen Kräfte nicht aus, und ich beabsichtige daher im Einverständ-
nisse mit den städtischen Behörden die Bürgerschaft um ihre Mitwirkung
zu ersuchen, indem ich, nach dem englischen Vorbilde der freiwilligen Con-
stabler, die Schutzmannschaft aus den Bürgern vermehre. Dem Bedürf-
nisse wird genügt sein wenn etwa 1000 kräftige Männer von selbständiger
Lebensstellung sich bereit finden lassen während der Feierlichkeiten die
Schutzmannschaft nach Anleitung des Commando's derselben in der Aus-
übung ihrer Functionen zu unterstützen. Dieselben würden ihren Dienst
in Civilkleidung, und mit einer Armbinde und einem Stock versehen, thun.
Wer bereit ist dieses Ehrenamt zu übernehmen, wolle sich so bald als
möglich in dem Bureau seines Polizei=Reviers in die betreffenden Listen
einzeichnen lassen. Berlin, 7 März 1871. Der Polizei = Präsident.
v. Wurmb.“

( -- ) Berlin, 9 März. Nach ungefähr achtmonatlicher Abwesen-
heit ist Graf Bismarck heute früh gegen 8 Uhr mit seinen Räthen aus
Frankreich wieder hier eingetroffen. Sein Aussehen war ungleich frischer
als zur Zeit seiner Abreise ins feindliche Land. Es scheint also mit dem
Nervensystem des Bundeskanzlers doch nicht so schlecht bestellt zu sein.
Der Chef des großen Generalstabs, General v. Moltke, der Kriegsminister
v. Roon und der Chef des Militärcabinets=General v. Tresckow sind mit
den Prinzen Karl und Albrecht in der Begleitung des Kaisers geblieben,
und werden mit demselben neuern Bestimmungen zufolge erst um die Mitte
der nächsten Woche hieher zurückkehren. Wahrscheinlich wird der Kronprinz
bis zum Einzug in Berlin bei seinen Truppen verbleiben. Dieser Einzug
soll in den ersten Tagen des Monats Mai erfolgen. Da die Landwehr
schon bald entlassen werden soll, ist es zweifelhaft ob sie an den Ehren
dieses Einzugs theilnehmen wird. Jedenfalls werden aber Deputationen
derselben zu jenen Festlichkeiten hinzugezogen werden. Gewarnt durch die
in neuerer Zeit bei festlichen Gelegenheiten von unserm Pöbel regelmäßig
verübten Ausschweifungen, hat das Polizeipräsidium jetzt im Einvernehmen
mit dem Magistrat beschlossen zur Aufrechthaltung der Ordnung bei den
bevorstehenden Festlichkeiten die in England bestehende Einrichtung der
Bürgerconstabler nachzuahmen, und 2000 Bürgern, welche bereit sind der
Polizei ihre Unterstützung zu leihen, ihre Unverletzlichkeit durch die Ver-
leihung der Beamtenqualität zu sichern. Officiös wird jetzt bestätigt daß
von einer Krönung vorläufig nicht die Rede ist, daß eine Landestrauer für
die im Kriege Gefallenen nicht beabsichtigt wird, daß aber ein Trauer-
gottesdienst im ganzen Reiche zum Andenken an die Gefallenen abgehalten
werden soll, wahrscheinlich am Vorabend der kirchlichen Friedensfeier.
Gleich nach der Ratification der Präliminargrundlage ist auch der Befehl
ertheilt worden die Anfertigung scharfer Patronen einzustellen. Die
Zurückbeförderung der Kriegsgefangenen nach Frankreich hat gestern be-
gonnen. -- Graf Wimpffen, der österreichische Gesandte am hiesigen Hof,

[Spaltenumbruch] ist bereits von seinem Ausfluge nach Oesterreich hieher zurückgekehrt
-- Das Ergebniß der Reichstagswahlen in den preußischen Provinzen
stellt sich für die liberalen Parteien doch als sehr ungünstig heraus. Wenn
Dr. Schweitzer in Elberfeld bei der Stichwahl seinen Gegencandidaten,
den Legationssecretär v. Kusserow, nicht besiegt und Dr. Schleiden in
Altona durchdringt, so wird die socialdemokratische Partei im Reichstage
durch keinen Preußen vertreten sein. Die beiden einzigen Abgeordneten
dieser Richtung sind Sachsen. Die Stärke der Fortschrittspartei beläuft
sich auf ungefähr 26 Köpfe, von denen 18 in Preußen gewählt sind. Die
Zahl der in Preußen gewählten Nationalliberalen ist auf 37 herab-
gesunken, wird sich aber durch den Hinzutritt der Gesinnungsgenossen aus
den ehemaligen Nordbundsstaaten, Hessen, Baden, Württemberg und
Bayern auf ungefähr 80 erhöhen, also trotz dem Zuwachs aus dem
Süden nicht die frühere Ziffer erreichen. Dagegen entsendet Preußen
allein in den Reichstag nahezu 60 Conservative, 17 Freiconservative, 40
Katholiken, 11 Particularisten, 12 Polen und 5 Wilde. Die Stärke der
conservativen Partei wird durch den Ausfall der Stichwahlen eine wesent-
liche Aenderung nicht erleiden, ebensowenig die der Freiconservativen,
welche wenig mehr als 20 Köpfe betragen dürfte. Mit den Hülfstruppen
aus den Bundesstaaten wird die katholische Partei eine Stärke von unge-
fähr 70 Mitgliedern erlangen. Jn Mecklenburg sind die Conservativen von
den Liberalen überall geschlagen worden. Selbst der Ministerpräsident Graf
Bassewitz brachte es nur zu einer namhaften Minderheit. Dr. Braun
( Berlin ) wird dem Reichstage doch nicht fehlen, da er in Reuß gewählt
ist. Jm Wahlbezirke Krossen=Züllichau=Schwiebus wurden die gedruckten
Wahlzettel für den Regierungscandidaten, den hochconservativen Domänen-
pächter Uhden, einen Bruder des Obertribunalspräsidenten, an sämmtliche
Schulzenämter als „Bundessache“ durch die Post vertheilt, und in Wesel
machte der dienstthuende Polizeibeamte am Morgen des Wahltages durch
die Schelle bekannt: „Wer sein Vaterland liebt, der gehe zum Wahllocal
und stimme für Professor Aegidi in Bonn.“ Gleich darauf rief aber der-
selbe Beamte aus: „Die höchste Pflicht eines wahlfähigen Bürgers besteht
darin daß er heute vor Schluß des Wahlacts, also vor 6 Uhr heut Abends,
zum Wahllocal eilt und dem Frhrn. v. Lo ë seine Stimme gibt.“

Oesterreichisch=ungarische Monarchie.

* Wien, 8 März. Aus einer der letzten Sitzungen des Abgeord-
netenhauses ist die Mittheilung des Handelsministers Dr. Schäffle zu er-
wähnen, daß es der österreichischen Diplomatie gelungen für das chinesische
See=Jnspectorat auch Angehörige der österreichisch=ungarischen Monarchie
zugelassen zu sehen. Der Minister legte einen großen Werth darauf daß
bald von diesem Rechte Gebrauch gemacht werde. Jn der gestrigen Sitzung
des Abgeordnetenhauses wurde das vom Ministerium Hohenwart aus-
gehende Verbot deutscher Sieges= und Friedensfeiern im Bereiche der öster-
reichischen Lande Gegenstand einer Jnterpellation. Der Thatbestand ist
in Kürze folgender: Jn Folge der Nachricht vom Abschluß des Friedens
zwischen Deutschland und Frankreich begann in den Herzen der Deutsch-
Oesterreicher, welche den Siegesgang des deutschen Heeres sympathisch be-
gleitet hatten, das Gefühl der Stammesbruderschaft sich noch mächtiger und
mit begreiflichem Stolze zu regen; allenthalben wo das deutsche Element
vorwiegt oder einigermaßen beträchtlich vertreten ist, tauchte der Gedanke
auf den Sieg des Deutschen Reiches als einen Sieg des deutschen Ge-
sammtvolkes -- zu welch' letzterem ja auch die Deutschen Oesterreichs
zählen -- festlich zu begehen, und es bildeten sich Comités zu diesem
Zwecke. So wollte der „Deutsche Verein“ in Wien zur Feier des Frie-
dens ein Festmahl veranstalten; in mehreren andern Städten Niederöster-
reichs beabsichtigte man ähnliches; Jnnsbruck und Bozen waren -- in rasch
entschlossener Begeisterung -- mit Beleuchtung, Fackelzügen und jubelnder
Geselligkeit bereits vorangegangen; Villach in Oberkärnten ließ ein paar
Tage später seine Böller krachen, beflaggte und beleuchtete seine Straßen
und zog jauchzend einher; doch hatte behördliche Vorsicht hier bereits einen
Schatten auf die Feststimmung geworfen, indem keine Reden gehalten wer-
den durften. Jnzwischen hatte das Ministerium die Ansicht gewonnen
daß solche Feierlichkeiten, so berechtigt das Gefühl aus dem sie entsprun-
gen, mit der außerdeutschen Stellung der österreichischen Monarchie und
insbesondere mit der Neutralität nicht vereinbar seien; daß sie von andern
und anders sympathisirenden Theilen der Bevölkerung übel aufgenommen
werden und zu Gegendemonstrationen Anlaß geben könnten, was zumal
in Graz zu befürchten stand, da hier ein Comit é für eine französische Frei-
heitsfeier zu wirken versuchte -- und es ergieng an die Statthaltereien der
nachträgliche Befehl derartige Festlichkeiten nicht zu dulden. Sofort
wurde dem Vorstande des „Deutschen Volksvereins“ in Wien -- unter
dem Vorwande daß die Veranstaltung von Festlichkeiten dessen Statuten
widerspreche -- die Abhaltung eines Festbanketts untersagt. Jn den
Provinzen giengen die Behörden noch weniger schonend zu Werke; ins-
besondere that sich die Statthalterei in Graz, welche überhaupt ungemein
sensitive Nerven für freiheitliche Regungen besitzt, durch Schärfe und
Schroffheit ihrer Verbote hervor. Jn der amtlichen Zwecken dienenden
„Graz. Ztg.“ erschien sogar ein Artikel, worin die Veranstalter der deut-
schen Siegesfeier mit „Schmeißfliegen“ verglichen wurden „welche überall

Ztg.:“ „Als der Zug in das Weichbild der Stadt einfuhr, donnerten die
Böller, salutirten die Schiffe im Hafen, und eine in der ganzen Länge der
Stadt Kopf an Kopf stehende Menge, eine ebenso imposante, an den Fenstern
der ganzen langen Häuserreihe der Rheinstraße versammelte Welt, meistens
Damen, schien ein elektrisches Fluidum zu durchzucken, welches sich in ein un-
beschreibliches Jauchzen, Hochrufen und Tücherschwenken der schönen Welt auf-
löste als die festlich geschmückte Locomotive „Albrecht Dürer“ am nördlichen
Eude der Straße erschiee. Selbst die Zöglinge der katholisch theologischen
Facultät riß der gewaltige Sturm der Begeisterung aus ihrer Zurückhaltung
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[1199/0003] Minister, Bevollmächtigte zum Bundesrath und andere angesehene Personen. Der Kriegsminister v. Roon wird am Sonnabend hier wieder eintreffen. Der dem Grafen Moltke von der hiesigen Kaufmannschaft gewidmete Ehren- degen ist an denselben in das große Hauptquartier abgesandt worden. -- Da der bevorstehende Rücktransport der deutschen Armeen und des Kriegs- materials aus Frankreich den deutschen Eisenbahnverwaltungen Leistungen auferlegt deren Erfüllung auf erhebliche Schwierigkeiten stößt, weil ein großer Theil der Beamten dieser Verwaltungen bei den occupirten französischen Bahnen in Thätigkeit sich befindet, so ist es nothwendig daß die in die Armee eingestellten, dem Beurlaubtenstand angehörigen Eisenbahnbeam- ten und ständigen Arbeiter, soweit dieß das militärische Jnteresse irgend gestattet, den Eisenbahnverwaltungen wieder zur Verfügung gestellt wer- den. Nach einer mit dem Handelsminister getroffenen Verabredung wer- den die Eisenbahndirectionen Listen ihrer Beamten welche gegenwärtig im Heere dienen den Generalcommandos zugehen lassen, und diese sind vom Kriegsministerium angewiesen worden die betreffenden Beamten nach Maßgabe ihrer Abkömmlichkeit zu entlassen. -- Eine Bekanntmachung des Generalpostamts empfiehlt wegen des eingetretenen Rückmarsches der be- treffenden Truppentheile keine Geldbriefe mehr an die zur Zeit noch in Frankreich stehenden Landwehr= und Reservetruppen abzusenden, bis dieselben in ihre Friedensgarnisonen zurückgekehrt sind. -- Telegra- phische Depeschen dürfen wieder, wie vor dem Kriege, in allen Spra- chen und in Chiffern aufgegeben werden. Nur in Bezug auf den tele- graphischen Verkehr nach und von Frankreich bleiben die bisherigen Be- schränkungen noch aufrecht erhalten. -- Das hiesige kgl. Polizeipräsidium veröffentlicht folgende Aufforderung: „Zur Aufrechthaltung der Ordnung bei den bevorstehenden Feierlichkeiten reichen die augenblicklich verfügbaren polizeilichen Kräfte nicht aus, und ich beabsichtige daher im Einverständ- nisse mit den städtischen Behörden die Bürgerschaft um ihre Mitwirkung zu ersuchen, indem ich, nach dem englischen Vorbilde der freiwilligen Con- stabler, die Schutzmannschaft aus den Bürgern vermehre. Dem Bedürf- nisse wird genügt sein wenn etwa 1000 kräftige Männer von selbständiger Lebensstellung sich bereit finden lassen während der Feierlichkeiten die Schutzmannschaft nach Anleitung des Commando's derselben in der Aus- übung ihrer Functionen zu unterstützen. Dieselben würden ihren Dienst in Civilkleidung, und mit einer Armbinde und einem Stock versehen, thun. Wer bereit ist dieses Ehrenamt zu übernehmen, wolle sich so bald als möglich in dem Bureau seines Polizei=Reviers in die betreffenden Listen einzeichnen lassen. Berlin, 7 März 1871. Der Polizei = Präsident. v. Wurmb.“ ( -- ) Berlin, 9 März. Nach ungefähr achtmonatlicher Abwesen- heit ist Graf Bismarck heute früh gegen 8 Uhr mit seinen Räthen aus Frankreich wieder hier eingetroffen. Sein Aussehen war ungleich frischer als zur Zeit seiner Abreise ins feindliche Land. Es scheint also mit dem Nervensystem des Bundeskanzlers doch nicht so schlecht bestellt zu sein. Der Chef des großen Generalstabs, General v. Moltke, der Kriegsminister v. Roon und der Chef des Militärcabinets=General v. Tresckow sind mit den Prinzen Karl und Albrecht in der Begleitung des Kaisers geblieben, und werden mit demselben neuern Bestimmungen zufolge erst um die Mitte der nächsten Woche hieher zurückkehren. Wahrscheinlich wird der Kronprinz bis zum Einzug in Berlin bei seinen Truppen verbleiben. Dieser Einzug soll in den ersten Tagen des Monats Mai erfolgen. Da die Landwehr schon bald entlassen werden soll, ist es zweifelhaft ob sie an den Ehren dieses Einzugs theilnehmen wird. Jedenfalls werden aber Deputationen derselben zu jenen Festlichkeiten hinzugezogen werden. Gewarnt durch die in neuerer Zeit bei festlichen Gelegenheiten von unserm Pöbel regelmäßig verübten Ausschweifungen, hat das Polizeipräsidium jetzt im Einvernehmen mit dem Magistrat beschlossen zur Aufrechthaltung der Ordnung bei den bevorstehenden Festlichkeiten die in England bestehende Einrichtung der Bürgerconstabler nachzuahmen, und 2000 Bürgern, welche bereit sind der Polizei ihre Unterstützung zu leihen, ihre Unverletzlichkeit durch die Ver- leihung der Beamtenqualität zu sichern. Officiös wird jetzt bestätigt daß von einer Krönung vorläufig nicht die Rede ist, daß eine Landestrauer für die im Kriege Gefallenen nicht beabsichtigt wird, daß aber ein Trauer- gottesdienst im ganzen Reiche zum Andenken an die Gefallenen abgehalten werden soll, wahrscheinlich am Vorabend der kirchlichen Friedensfeier. Gleich nach der Ratification der Präliminargrundlage ist auch der Befehl ertheilt worden die Anfertigung scharfer Patronen einzustellen. Die Zurückbeförderung der Kriegsgefangenen nach Frankreich hat gestern be- gonnen. -- Graf Wimpffen, der österreichische Gesandte am hiesigen Hof, ist bereits von seinem Ausfluge nach Oesterreich hieher zurückgekehrt -- Das Ergebniß der Reichstagswahlen in den preußischen Provinzen stellt sich für die liberalen Parteien doch als sehr ungünstig heraus. Wenn Dr. Schweitzer in Elberfeld bei der Stichwahl seinen Gegencandidaten, den Legationssecretär v. Kusserow, nicht besiegt und Dr. Schleiden in Altona durchdringt, so wird die socialdemokratische Partei im Reichstage durch keinen Preußen vertreten sein. Die beiden einzigen Abgeordneten dieser Richtung sind Sachsen. Die Stärke der Fortschrittspartei beläuft sich auf ungefähr 26 Köpfe, von denen 18 in Preußen gewählt sind. Die Zahl der in Preußen gewählten Nationalliberalen ist auf 37 herab- gesunken, wird sich aber durch den Hinzutritt der Gesinnungsgenossen aus den ehemaligen Nordbundsstaaten, Hessen, Baden, Württemberg und Bayern auf ungefähr 80 erhöhen, also trotz dem Zuwachs aus dem Süden nicht die frühere Ziffer erreichen. Dagegen entsendet Preußen allein in den Reichstag nahezu 60 Conservative, 17 Freiconservative, 40 Katholiken, 11 Particularisten, 12 Polen und 5 Wilde. Die Stärke der conservativen Partei wird durch den Ausfall der Stichwahlen eine wesent- liche Aenderung nicht erleiden, ebensowenig die der Freiconservativen, welche wenig mehr als 20 Köpfe betragen dürfte. Mit den Hülfstruppen aus den Bundesstaaten wird die katholische Partei eine Stärke von unge- fähr 70 Mitgliedern erlangen. Jn Mecklenburg sind die Conservativen von den Liberalen überall geschlagen worden. Selbst der Ministerpräsident Graf Bassewitz brachte es nur zu einer namhaften Minderheit. Dr. Braun ( Berlin ) wird dem Reichstage doch nicht fehlen, da er in Reuß gewählt ist. Jm Wahlbezirke Krossen=Züllichau=Schwiebus wurden die gedruckten Wahlzettel für den Regierungscandidaten, den hochconservativen Domänen- pächter Uhden, einen Bruder des Obertribunalspräsidenten, an sämmtliche Schulzenämter als „Bundessache“ durch die Post vertheilt, und in Wesel machte der dienstthuende Polizeibeamte am Morgen des Wahltages durch die Schelle bekannt: „Wer sein Vaterland liebt, der gehe zum Wahllocal und stimme für Professor Aegidi in Bonn.“ Gleich darauf rief aber der- selbe Beamte aus: „Die höchste Pflicht eines wahlfähigen Bürgers besteht darin daß er heute vor Schluß des Wahlacts, also vor 6 Uhr heut Abends, zum Wahllocal eilt und dem Frhrn. v. Lo ë seine Stimme gibt.“ Oesterreichisch=ungarische Monarchie. * Wien, 8 März. Aus einer der letzten Sitzungen des Abgeord- netenhauses ist die Mittheilung des Handelsministers Dr. Schäffle zu er- wähnen, daß es der österreichischen Diplomatie gelungen für das chinesische See=Jnspectorat auch Angehörige der österreichisch=ungarischen Monarchie zugelassen zu sehen. Der Minister legte einen großen Werth darauf daß bald von diesem Rechte Gebrauch gemacht werde. Jn der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde das vom Ministerium Hohenwart aus- gehende Verbot deutscher Sieges= und Friedensfeiern im Bereiche der öster- reichischen Lande Gegenstand einer Jnterpellation. Der Thatbestand ist in Kürze folgender: Jn Folge der Nachricht vom Abschluß des Friedens zwischen Deutschland und Frankreich begann in den Herzen der Deutsch- Oesterreicher, welche den Siegesgang des deutschen Heeres sympathisch be- gleitet hatten, das Gefühl der Stammesbruderschaft sich noch mächtiger und mit begreiflichem Stolze zu regen; allenthalben wo das deutsche Element vorwiegt oder einigermaßen beträchtlich vertreten ist, tauchte der Gedanke auf den Sieg des Deutschen Reiches als einen Sieg des deutschen Ge- sammtvolkes -- zu welch' letzterem ja auch die Deutschen Oesterreichs zählen -- festlich zu begehen, und es bildeten sich Comités zu diesem Zwecke. So wollte der „Deutsche Verein“ in Wien zur Feier des Frie- dens ein Festmahl veranstalten; in mehreren andern Städten Niederöster- reichs beabsichtigte man ähnliches; Jnnsbruck und Bozen waren -- in rasch entschlossener Begeisterung -- mit Beleuchtung, Fackelzügen und jubelnder Geselligkeit bereits vorangegangen; Villach in Oberkärnten ließ ein paar Tage später seine Böller krachen, beflaggte und beleuchtete seine Straßen und zog jauchzend einher; doch hatte behördliche Vorsicht hier bereits einen Schatten auf die Feststimmung geworfen, indem keine Reden gehalten wer- den durften. Jnzwischen hatte das Ministerium die Ansicht gewonnen daß solche Feierlichkeiten, so berechtigt das Gefühl aus dem sie entsprun- gen, mit der außerdeutschen Stellung der österreichischen Monarchie und insbesondere mit der Neutralität nicht vereinbar seien; daß sie von andern und anders sympathisirenden Theilen der Bevölkerung übel aufgenommen werden und zu Gegendemonstrationen Anlaß geben könnten, was zumal in Graz zu befürchten stand, da hier ein Comit é für eine französische Frei- heitsfeier zu wirken versuchte -- und es ergieng an die Statthaltereien der nachträgliche Befehl derartige Festlichkeiten nicht zu dulden. Sofort wurde dem Vorstande des „Deutschen Volksvereins“ in Wien -- unter dem Vorwande daß die Veranstaltung von Festlichkeiten dessen Statuten widerspreche -- die Abhaltung eines Festbanketts untersagt. Jn den Provinzen giengen die Behörden noch weniger schonend zu Werke; ins- besondere that sich die Statthalterei in Graz, welche überhaupt ungemein sensitive Nerven für freiheitliche Regungen besitzt, durch Schärfe und Schroffheit ihrer Verbote hervor. Jn der amtlichen Zwecken dienenden „Graz. Ztg.“ erschien sogar ein Artikel, worin die Veranstalter der deut- schen Siegesfeier mit „Schmeißfliegen“ verglichen wurden „welche überall Ztg.:“ „Als der Zug in das Weichbild der Stadt einfuhr, donnerten die Böller, salutirten die Schiffe im Hafen, und eine in der ganzen Länge der Stadt Kopf an Kopf stehende Menge, eine ebenso imposante, an den Fenstern der ganzen langen Häuserreihe der Rheinstraße versammelte Welt, meistens Damen, schien ein elektrisches Fluidum zu durchzucken, welches sich in ein un- beschreibliches Jauchzen, Hochrufen und Tücherschwenken der schönen Welt auf- löste als die festlich geschmückte Locomotive „Albrecht Dürer“ am nördlichen Eude der Straße erschiee. Selbst die Zöglinge der katholisch theologischen Facultät riß der gewaltige Sturm der Begeisterung aus ihrer Zurückhaltung heraus u. s. w.

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  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 71. Augsburg (Bayern), 12. März 1871, S. 1199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg71_1871/3>, abgerufen am 03.12.2024.