Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 26. Rudolstadt, 30. März 1847.[Spaltenumbruch]
Amerikanische Erfahrungen. Winke und Warnungen Der Verf. dieser Erfahrungen sagt zwar in der Vorrede, er Wenn wir somit das Buch des Hrn. Vulpius als ein Werk be- Seite 5. sagt der Verf., die Whigs hätten vor einigen Jahren Es mag unglaublich klingen, ist aber nichts desto weniger wahr, Aus dem Jnnern von Pennsylvanien. ( Weserzeitung. ) Orwigsburg, in Pennsylvanien 28. Jan. Hier sitze ich inmitten einer deutschen Bevölkerung, und, wenn [Spaltenumbruch]
Amerikanische Erfahrungen. Winke und Warnungen Der Verf. dieser Erfahrungen sagt zwar in der Vorrede, er Wenn wir somit das Buch des Hrn. Vulpius als ein Werk be- Seite 5. sagt der Verf., die Whigs hätten vor einigen Jahren Es mag unglaublich klingen, ist aber nichts desto weniger wahr, Aus dem Jnnern von Pennsylvanien. ( Weserzeitung. ) Orwigsburg, in Pennsylvanien 28. Jan. Hier sitze ich inmitten einer deutschen Bevölkerung, und, wenn <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton"> <pb facs="#f0005" n="195"/> <cb/> <div type="jFeuilleton"> <p><hi rendition="#fr">Amerikanische Erfahrungen</hi>. Winke und Warnungen<lb/> für Auswanderungsluste, von <hi rendition="#g">Friedrich Vulpius.</hi> Mit<lb/> einem Vorwort von H. Püttmann. Verlagsbuchhandlung<lb/> zu Belle = Vue. 1847.</p><lb/> <p>Der Verf. dieser Erfahrungen sagt zwar in der Vorrede, er<lb/> hatte während seines Aufenthaltes in den Verein. Staaten von Nord-<lb/> Amerika Gelegenheit, mit allen Massen der Gesellschaft zu verkehren<lb/> und Land und Leute aufs Genauste kennen zu lernen, wenn wir aber<lb/> sein Werk durchgehen, so fühlen wir uns zu glauben versucht, daß<lb/> er sich nur in solchen Kreisen bewegte, welche jeder Gebildete ver-<lb/> meidet und daß er seine, im Staate Missouri gesammelten Erfahrungen<lb/> als Grundlage benutzt, um danach den Character und die Sitten<lb/> aller Amerikaner, sogar das Klima aller Staaten, die Ackerwirthschaft<lb/> in der ganzen Union, kurz Alles zu beurtheilen und sich darüber in<lb/> Schmähungen zu ergießen, welche er nie vor seinem Gewissen noch<lb/> weniger vor denjenigen verantworten kann, welche seine Aeußerungen<lb/> für wahr halten und sie zur Richtschnur nehmen. Wir machen uns<lb/> anheischig, aus diesem Buche zehnmal mehr Unrichtigkeiten und Unwahr-<lb/> heiten hervorzuheben, als es Druckbogen enthält. Was bleibt dann<lb/> übrig? -- Nichts! nichts wenigstens, was nicht der allergewöhnlichste<lb/> „Führer“ oder „Rathgeber“ ebenso gut und besser gäbe. </p><lb/> <p>Wenn wir somit das Buch des Hrn. Vulpius als ein Werk be-<lb/> zeichnen, welches dem Verfasser nur zur Absorbirung seiner Galle,<lb/> zu unwürdigen, verläumderischen Angriffen auf das amerikanische Volk,<lb/> auf seine Sitten, Gebräuche und Jnstitutionen diente und daher ein<lb/> Jrreleiter für jeden Auswanderer und ein Beweis für, gelinde gesagt,<lb/> die Unbedachtsamkeit des Verfassers ist; wenn wir, mit einem Worte,<lb/> das Werk als das schlechteste bezeichnen, welches uns bisher über<lb/> Amerika zu Gesicht gekommen ist, so fällen wir dieses Urtheil nach<lb/> der reiflichsten Prüfung, und lassen hier nur einige wenige Beweise<lb/> zu unserer Rechtfertigung folgen. Dem Leser werden diese wenigen<lb/> Proben vulpius'scher Gründlichkeit genügen; sollte der Verf. sich aber<lb/> ungerecht von uns beurtheilt wähnen, sollte er der Beweise noch mehre<lb/> wünschen, so werden wir ihm mit einer Nachlese aufwarten. </p><lb/> <p>Seite 5. sagt der Verf., die Whigs hätten vor einigen Jahren<lb/> einen Zolltarif erlassen, der alle, für die Masse des Volks unentbehr-<lb/> lichen Einfuhrartikel mit 30% besteuerte, die Luxusartikel für die<lb/> Reichen dagegen fast frei eingehen ließ. Hierauf wollen wir nur<lb/> bemerken, daß 30% Eingangszoll auf solche Waaren gelegt war,<lb/> mit deren Fabrikation sich auch Fabriken in Amerika beschäftigten; es<lb/> war also ein Schutzzoll zur Hebung der Jndustrie. Von jeher aber<lb/> und bis auf den heutigen Tag waren Weine, Liqueurs, feine Tuche,<lb/> Seidenwaaren, Schmucksachen <abbr>ec.</abbr> viel höher besteuert. -- S. 11.:<lb/> „Ueberall trifft man eine Menge Unbeschäftigter, die keine Arbeit<lb/> finden können, oder Tagediebe und Lumpen, die keine finden wollen,<lb/> welche sich nun in den Kost = und Schenkhäusern ( Schenkhäuser über-<lb/> setzt der Verf. mit <hi rendition="#aq">groceries</hi>, Schenkstuben mit <hi rendition="#aq">bars</hi>) aufhalten und<lb/> mit Kartenspiel und allen möglichen anderen langen Fingerkünsten er-<lb/> halten.“ Wir wollen den Verf. nicht mit seinen eigenen Worten schlagen,<lb/> indem er mehr als einmal vorwurfsweise bemerkt, der Amerikaner sei<lb/> in einem ewigen Rennen und Jagen nach Geld begriffen; wer nur<lb/> einmal in Amerika war, wird wissen, daß das Wirthshausleben nirgends<lb/> so wenig Sitte ist, als dort. Kartenspiel ist in Wirthshäusern ver-<lb/> boten; es wird heimlich in den niedrigsten Spelunken getrieben, wohin<lb/> wir nie einen Fuß zu setzen wagten; der Verf. muß sich aber wahr-<lb/> scheinlich in einer Sphäre bewegt haben, die ihm jene Orte als Er-<lb/> holungsorte anwies. -- Seite 12. nennt der Verf. Amerika das Land<lb/> der Räuber, Spitzbuben, Hallunken und schlechten Gesindels aller Art.<lb/> „Der größte Spitzbube, sagt er, sei der angesehenste und geachtetste<lb/> Mann. „Alles dieses“ schließt er „ist keine Uebertreibung, es ist<lb/> leider die reine, bittere Wahrheit und bezieht sich nicht nur auf die<lb/><hi rendition="#g">untern</hi> Classen des Volks, sondern auf <hi rendition="#g">alle.</hi> “ Wir geben dem<lb/><cb/> Verf. 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Wer hat wohl jemals in Amerika eine gebildete, oder<lb/> auch nur eine Frau aus dem sogenannten Mittelstande mit der Pfeife<lb/> im Munde gesehen? -- dann hat er, ferner, gefunden, daß fast jeder<lb/> Amerikaner Morgens nüchtern einen bittern Schnaps trinke! -- solcher<lb/> Unwahrheiten folgt eine auf die andere. Waldland (<hi rendition="#aq">woodland</hi>) heißt<lb/> nach ihm: <hi rendition="#aq">timperland</hi>, während diese Bezeichnung doch nur für solche<lb/> Waldungen gilt, welche aus hochstämmigen, zu Bauholz tauglichen<lb/> Bäumen bestehen. Wie er sagt, sind alle Kartoffeln in Nordamerika<lb/> wässerig und geschmacklos.“ War der Verf. denn nie in den Staaten<lb/><hi rendition="#g">Maine, New=Hampshire, Connecticut, Newyork</hi> und anderen,<lb/> wo die schönsten Kartoffeln zu finden sind? -- Nach seiner Behauptung<lb/> wird das Getreide in Amerika nicht gedroschen, sondern von Pferden<lb/> und Ochsen ausgetreten, und von den dortigen Mühlen sind die Mehr-<lb/> zahl Dampfmühlen. Kann wohl jemand seine Unkenntniß amerikani-<lb/> scher Verhältnisse besser, als durch Auftischung solcher Ungereimtheiten<lb/> manifestiren? -- „Jm Ganzen genommen ist das Klima im Sommer<lb/> heißer, im Winter kälter als in Deutschland.“ Dieser Ausspruch<lb/> gilt für ganz Nordamerika vom 45. bis zum 30.° N. Br., wenn<lb/> wir Texas gar nicht einmal mit rechnen wollen. Das ist doch wahrlich<lb/> ein Urtheil in Bausch und Bogen! Das kalte Fieber, sagt er, herrscht<lb/> dort überall. -- Ebenso wie er das Klima mit wenigen Worten,<lb/> summarisch, abhandelt, ebenso kurz und gleich verkehrt ist seine Liste<lb/> der Preise aller landwirthschaftlichen Erzeugnisse. Nach dieser Liste<lb/> sind die Preise im fernen Westen denen in den Seestädten gleich. Ein<lb/> Joch guter, starker Zugochsen, welches in Pennsylvanien von 40 -- 60<lb/> Dollars, in Ohio 30 -- 50 Doll. kostet, kostet nach ihm überall 25<lb/> D.; und so geht es weiter. </p><lb/> <p>Es mag unglaublich klingen, ist aber nichts desto weniger wahr,<lb/> daß der Verf. dieses Schandflecks für die Auswanderungsliteratur sich<lb/> nicht damit begnügt, seine falschen Ansichten, seine Verdrehungen. Un-<lb/> wahrheiten und Verunglimpfungen zu publiciren, nein, er kritisirt<lb/> auch noch in einem besondern Anhange Grund's Werk für Auswan-<lb/> derer. Er, der auf den 174 Seiten seines Buches seine gänzliche<lb/> Unfähigkeit beweiset, etwas, nur einigermaßen Beachtenswerthes über<lb/> die Verein. Staaten zu schreiben, er maßt sich an, als Richter über<lb/> ein Werk aufzutreten, für welches das seinige als Enveloppe zu schlecht ist! </p><lb/> <space dim="horizontal"/> <byline> <docAuthor> <hi rendition="#aq">R.</hi> </docAuthor> </byline> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus dem Jnnern von Pennsylvanien.</hi><lb/> ( Weserzeitung. )</hi> </head><lb/> <p><space dim="horizontal"/><hi rendition="#g">Orwigsburg,</hi> in Pennsylvanien 28. 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Amerikanische Erfahrungen. Winke und Warnungen
für Auswanderungsluste, von Friedrich Vulpius. Mit
einem Vorwort von H. Püttmann. Verlagsbuchhandlung
zu Belle = Vue. 1847.
Der Verf. dieser Erfahrungen sagt zwar in der Vorrede, er
hatte während seines Aufenthaltes in den Verein. Staaten von Nord-
Amerika Gelegenheit, mit allen Massen der Gesellschaft zu verkehren
und Land und Leute aufs Genauste kennen zu lernen, wenn wir aber
sein Werk durchgehen, so fühlen wir uns zu glauben versucht, daß
er sich nur in solchen Kreisen bewegte, welche jeder Gebildete ver-
meidet und daß er seine, im Staate Missouri gesammelten Erfahrungen
als Grundlage benutzt, um danach den Character und die Sitten
aller Amerikaner, sogar das Klima aller Staaten, die Ackerwirthschaft
in der ganzen Union, kurz Alles zu beurtheilen und sich darüber in
Schmähungen zu ergießen, welche er nie vor seinem Gewissen noch
weniger vor denjenigen verantworten kann, welche seine Aeußerungen
für wahr halten und sie zur Richtschnur nehmen. Wir machen uns
anheischig, aus diesem Buche zehnmal mehr Unrichtigkeiten und Unwahr-
heiten hervorzuheben, als es Druckbogen enthält. Was bleibt dann
übrig? -- Nichts! nichts wenigstens, was nicht der allergewöhnlichste
„Führer“ oder „Rathgeber“ ebenso gut und besser gäbe.
Wenn wir somit das Buch des Hrn. Vulpius als ein Werk be-
zeichnen, welches dem Verfasser nur zur Absorbirung seiner Galle,
zu unwürdigen, verläumderischen Angriffen auf das amerikanische Volk,
auf seine Sitten, Gebräuche und Jnstitutionen diente und daher ein
Jrreleiter für jeden Auswanderer und ein Beweis für, gelinde gesagt,
die Unbedachtsamkeit des Verfassers ist; wenn wir, mit einem Worte,
das Werk als das schlechteste bezeichnen, welches uns bisher über
Amerika zu Gesicht gekommen ist, so fällen wir dieses Urtheil nach
der reiflichsten Prüfung, und lassen hier nur einige wenige Beweise
zu unserer Rechtfertigung folgen. Dem Leser werden diese wenigen
Proben vulpius'scher Gründlichkeit genügen; sollte der Verf. sich aber
ungerecht von uns beurtheilt wähnen, sollte er der Beweise noch mehre
wünschen, so werden wir ihm mit einer Nachlese aufwarten.
Seite 5. sagt der Verf., die Whigs hätten vor einigen Jahren
einen Zolltarif erlassen, der alle, für die Masse des Volks unentbehr-
lichen Einfuhrartikel mit 30% besteuerte, die Luxusartikel für die
Reichen dagegen fast frei eingehen ließ. Hierauf wollen wir nur
bemerken, daß 30% Eingangszoll auf solche Waaren gelegt war,
mit deren Fabrikation sich auch Fabriken in Amerika beschäftigten; es
war also ein Schutzzoll zur Hebung der Jndustrie. Von jeher aber
und bis auf den heutigen Tag waren Weine, Liqueurs, feine Tuche,
Seidenwaaren, Schmucksachen ec. viel höher besteuert. -- S. 11.:
„Ueberall trifft man eine Menge Unbeschäftigter, die keine Arbeit
finden können, oder Tagediebe und Lumpen, die keine finden wollen,
welche sich nun in den Kost = und Schenkhäusern ( Schenkhäuser über-
setzt der Verf. mit groceries, Schenkstuben mit bars) aufhalten und
mit Kartenspiel und allen möglichen anderen langen Fingerkünsten er-
halten.“ Wir wollen den Verf. nicht mit seinen eigenen Worten schlagen,
indem er mehr als einmal vorwurfsweise bemerkt, der Amerikaner sei
in einem ewigen Rennen und Jagen nach Geld begriffen; wer nur
einmal in Amerika war, wird wissen, daß das Wirthshausleben nirgends
so wenig Sitte ist, als dort. Kartenspiel ist in Wirthshäusern ver-
boten; es wird heimlich in den niedrigsten Spelunken getrieben, wohin
wir nie einen Fuß zu setzen wagten; der Verf. muß sich aber wahr-
scheinlich in einer Sphäre bewegt haben, die ihm jene Orte als Er-
holungsorte anwies. -- Seite 12. nennt der Verf. Amerika das Land
der Räuber, Spitzbuben, Hallunken und schlechten Gesindels aller Art.
„Der größte Spitzbube, sagt er, sei der angesehenste und geachtetste
Mann. „Alles dieses“ schließt er „ist keine Uebertreibung, es ist
leider die reine, bittere Wahrheit und bezieht sich nicht nur auf die
untern Classen des Volks, sondern auf alle. “ Wir geben dem
Verf. Recht, es ist keine Uebertreibung, aber, -- wie ja Jeder
sehen kann, der nie einen Fuß aus Deutschland setzte -- Unwahr-
heit. Der Verf. erfrecht sich, über eine ganze Nation, von der er
wahrlich bitterlich wenig, wie es scheint, nur die Hefe kennen lernte,
ein Urtheil zu fällen, welches Ausnahmen als Regel aufstellt. --
Seite 30: „die Regierung kümmert sich um die Einrichtung von
Volksschulen gar nicht.“ Zum Beweise des Gegentheils wollen wir
nur bemerken, daß z. B. im Staate Newyork alle öffentlichen Schulen
auf Kosten des Staats unterhalten werden. -- Jn dem Capitel über
„Sitten und Gebräuche“ herrscht die größte Verwirrung; der Verf.
gibt die der Landleute des Westens für die der Städter in der ganzen
Union aus, wodurch der größte Unsinn zu Tage gefördert wird. Jhm
zufolge rauchen alle Frauen in Amerika, jedoch auf der Straße nur
die gemeinen. Wer hat wohl jemals in Amerika eine gebildete, oder
auch nur eine Frau aus dem sogenannten Mittelstande mit der Pfeife
im Munde gesehen? -- dann hat er, ferner, gefunden, daß fast jeder
Amerikaner Morgens nüchtern einen bittern Schnaps trinke! -- solcher
Unwahrheiten folgt eine auf die andere. Waldland (woodland) heißt
nach ihm: timperland, während diese Bezeichnung doch nur für solche
Waldungen gilt, welche aus hochstämmigen, zu Bauholz tauglichen
Bäumen bestehen. Wie er sagt, sind alle Kartoffeln in Nordamerika
wässerig und geschmacklos.“ War der Verf. denn nie in den Staaten
Maine, New=Hampshire, Connecticut, Newyork und anderen,
wo die schönsten Kartoffeln zu finden sind? -- Nach seiner Behauptung
wird das Getreide in Amerika nicht gedroschen, sondern von Pferden
und Ochsen ausgetreten, und von den dortigen Mühlen sind die Mehr-
zahl Dampfmühlen. Kann wohl jemand seine Unkenntniß amerikani-
scher Verhältnisse besser, als durch Auftischung solcher Ungereimtheiten
manifestiren? -- „Jm Ganzen genommen ist das Klima im Sommer
heißer, im Winter kälter als in Deutschland.“ Dieser Ausspruch
gilt für ganz Nordamerika vom 45. bis zum 30.° N. Br., wenn
wir Texas gar nicht einmal mit rechnen wollen. Das ist doch wahrlich
ein Urtheil in Bausch und Bogen! Das kalte Fieber, sagt er, herrscht
dort überall. -- Ebenso wie er das Klima mit wenigen Worten,
summarisch, abhandelt, ebenso kurz und gleich verkehrt ist seine Liste
der Preise aller landwirthschaftlichen Erzeugnisse. Nach dieser Liste
sind die Preise im fernen Westen denen in den Seestädten gleich. Ein
Joch guter, starker Zugochsen, welches in Pennsylvanien von 40 -- 60
Dollars, in Ohio 30 -- 50 Doll. kostet, kostet nach ihm überall 25
D.; und so geht es weiter.
Es mag unglaublich klingen, ist aber nichts desto weniger wahr,
daß der Verf. dieses Schandflecks für die Auswanderungsliteratur sich
nicht damit begnügt, seine falschen Ansichten, seine Verdrehungen. Un-
wahrheiten und Verunglimpfungen zu publiciren, nein, er kritisirt
auch noch in einem besondern Anhange Grund's Werk für Auswan-
derer. Er, der auf den 174 Seiten seines Buches seine gänzliche
Unfähigkeit beweiset, etwas, nur einigermaßen Beachtenswerthes über
die Verein. Staaten zu schreiben, er maßt sich an, als Richter über
ein Werk aufzutreten, für welches das seinige als Enveloppe zu schlecht ist!
R.
Aus dem Jnnern von Pennsylvanien.
( Weserzeitung. )
Orwigsburg, in Pennsylvanien 28. Jan.
Hier sitze ich inmitten einer deutschen Bevölkerung, und, wenn
nicht eine Masse amerikanisirter Worte und die Einmischung einer Menge
englischer Ausdrücke in die tägliche Umgangssprache mich stündlich aus
meinem Traume weckte, ich würde glauben, in unserm guten Schwaben-
lande mich zu befinden; denn in dem pennsylvanischen Deutsch sind die
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Transkription
Peter Fankhauser:
Transformation von TUSTEP nach TEI P5.
Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.
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