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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 38. Bremen, 11. Mai 1852.

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[Beginn Spaltensatz] derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im
Allgemeinen dann nur gerechnet werden können, wenn die guten Deutschen
recht viel Geld haben und hier sofort thatsächlich beweisen, daß sie etwas
zu machen verstehen. Die deutsche Weisheit hilft dann hier nur etwas
mehr als nichts. Alles wird hier anders getrieben und Jeder hat hier
zu lernen. Dem Yankee würde es gerade so ergehen, wenn er in Deutsch-
land etwas treiben wollte. Das Colonisiren, die Association sind recht
schöne Dinge, aber dazu gehört eine Bildung, welche den Egoismus auf-
hebt. Da indessen dieser in Amerika noch Princip ist, und zwar mindestens
in dem Grade, wie in Europa, so nehme ich an, daß die hiesige Luft
( wenn nicht schon der Ocean ) einen Strich durch die "Colonie" macht, es
sei denn, daß alle Jnteressenten, und vorab die härtesten Arbeiter, eine
zureichende Bildung besitzen. Man hat im Westen Erfahrungen ver-
schiedener Art.

Die Pachtverträge über Farmen reguliren sich gewöhnlich so: stellt
der Pächter das Jnventar, so giebt er 1 / 3, stellt es der Eigenthümer, so
giebt er diesem 1 / 2 der Ernte ab. Jn der Nähe wurde neulich eine Farm
von 160 A., wovon mehr als 50 A. bebaut und 40 A. schöner Wald sind,
um Geld, und zwar um 40 $ verpachtet.

Vor einigen Tagen flog bei St. Louis ein Dampfboot auf, wobei
gegen 50 Menschenleben zu Grunde gingen. Ein Unglücksfall, keine
Geldspekulation!     ( N.=Y. H.=B. )



Cassa=Bericht der "deutschen Gesellschaft" in Newyork.

Dem " Jahresberichte " der deutschen Gesellschaft in Newyork
können wir für diese Nummer nur ein kurzes Verzeichniß der Einnahmen
und Ausgaben
vom 22. Februar 1851 bis 2. März 1852 entnehmen,
und müssen uns die andern [unleserliches Material - 12 Zeichen fehlen]Mittheilngen für die nächste vorbehalten.

Einnahmen:

    Saldo in Cassa................ $ 2666 74
    Außerordentliche Einnahmen........... " 3065 1
    Beiträge von Mitgliedern............ " 4209 50
    Zinsen und Dividenden............. " 1419 93
    --------
    Total=Einnahmen.... $ 11361 18

Ausgaben:

    Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr.
    1851 bis 1. März 1852............ $ 7597 39
    Extra=Ausgaben an Einwanderer für Kost, Logis und
    Weiterbeförderung.............. " 256 16
    Agentur=Kosten und Hausmiethe.......... " 1431 17
    Porto für Briefe, Einladungen, Zeitungen, Anzeigen u. s. w. " 101 65
    Druckkosten, Office=Stationery, Mitglieder=Listen, Scheine
    für die Distriktspfleger und Agentur, Reparatur am
    Agentur=Gebäude, Quittungen für Aufnahme=Gebühren,
    jährliche Beiträge, Drucken des Jahresberichts .. " 210 34
    Apotheker=Rechnungen 1851-52.......... " 571 45
    Für Bruchbänder................ "     57 25
    Für Schröpfen................. "     16 -
    Anleihe an Dr. L. Lampey............ "     12 -
    "     "     C. Frankfurth............ "     15 -
    "     "     Gandes und Familie zur Weiterreise... "     25 -
    ( auf Grund einer uns zum Einkassiren gegebenen An-
    weisung von 100 Thaler pr. Cour. auf Sachsen, deren
    Mehrbetrag nach Eingang an Gandes ausbezahlt wird. )
    --------
    Total=Ausgaben     ... $ 10293 41
    -------------
    Saldo in Cassa am 2. März 1852 $ 1067 77

Außerdem ist von dem im vorigen Winter in Bremen gestorbenen
langjährigen und einflußreichen Mitgliede, Herrn Herm. Oelrichs, ein
Legat von 500
$ der Gesellschaft vermacht worden. Unter den jähr-
lichen Beiträgen sind die meisten 5 $ ( der Minimalsatz ) ; jedoch finden sich
auch welche von 50 und 75 $ darunter. Was uns an der Liste traurig
berührt, ist der Mangel bedeutender Beiträge aus Deutsch-
land,
dessen mittellosen Auswanderern doch eben der größte Segen aus
diesem Vereine erwächst. Bereits in Nr. 20 unseres Blattes war die Auf-
forderung ausgesprochen worden, die deutschen Regierungen möchten
doch, dem Beispiele der kleinen Schweiz folgend, die deutsche Gesellschaft in
Newyork, als dem Haupteinwanderungshafen, durch regelmäßige Jahres-
beiträge
unterstützen. Wir wollen sie bei dieser Gelegenheit wiederholen.



Die Kolonie Donna Francisca.

Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham-
burgischen Kolonisations=Vereins von 1849 ist in der gestern abgehaltenen
Generalversammlung des Vereins abgestattet worden und im Druck erschie-
nen. Derselbe meldet über den Fortgang der Kolonisation, daß beim Schlusse
des Jahres 1851 die Zahl der angesiedelten Kolonisten in der Kolonie Donna
Francisca
bereits 394 betrug. Eine große Anzahl von Anmeldungen, sowohl
bemittelter Personen, zum Theil aus den gebildeten Ständen, als auch unbemit-
telter ist für das Frühjahr und den Sommer dieses Jahres bereits eingegangen.
Die von Vielen der Letzteren beanspruchten Vorschüsse für
die Passage haben für den Augenblick im Allgemeinen ver-
weigert werden müssen,
bis zum Eingang der noch rückständigen
Vorschüsse. Es wird die Anlage einer Stadt Joinville auf der dem
Meere am nächsten liegenden Spitze der Kolonie beabsichtigt; die Wahl
der mehr landeinwärts liegenden Stelle für Schrödersort hat ihren
Grund darin, daß die ersten Ansiedelungen ländliche sein mußten. Es
[Spaltenumbruch] ist die Absicht, besonders in der Richtung nach Westen zu kolonisiren, um
baldmöglichst durch die Sierra in die Hochebene von Lages und Cori-
tiba
vorzudringen. Da sich Klagen über den durch die Nachfrage gesteiger-
ten Arbeitslohn erhoben haben, hat die Direction 28 unverheirathete Arbeiter
auf 1 Jahr in Dienst genommen und am 18. März mit der ersten dies-
jährigen Expedition, die im Ganzen 124 Personen zählte, abgeschickt.
Bemittelten Ansiedlern wird gerathen, sich von Europa
eigene Arbeitskräfte mitzunehmen.
Als Prediger in Donna
Francisca ist Dr. Hoffmann von Lübeck angestellt worden. Ferner
sind angestellt: ein Director, v. Frankenberg; ein Jnspektor und Rech-
nungsführer, Haltenhoff; ein Jnspektor für den technischen Theil,
Pabst; ein Jngenieur, Bauholzer Zwei Aerzte, die Doktoren Möller
und Krebs, und ein Apotheker, Stellfeldt, befinden sich in der Kolonie. -
Die Fruchtbarkeit des Bodens wird sehr gerühmt. Das Klima ist in den
Wintermonaten so kühl, daß warme Kleidung nicht zu entbehren ist. Die
Wärme im Sommer ist durchschnittlich 22 Grad und übersteigt selten
28 Grad. Unter den Neuangekommenen haben sich Fälle bös-
artiger Ruhr gezeigt,
welche indeß die Aerzte mehr diätetischen
Ursachen zugeschrieben haben, als dem Klima. Die neuesten Berichte über
den Gesundheitszustand der Kolonie sind durchaus befriedigend. Die Kolo-
nisten der ersten Expedition, welche am 6. März 1851 in Donna Francisca
eintrafen, sowohl, als die der zweiten Expedition, äußern sich in ihren
Briefen an ihre Angehörigen sehr günstig über den Erfolg ihrer Anstren-
gungen. Eine regelmäßige Dampfschiffsverbindung mit den
brasilianischen Häfen ist vom Ministerium in Aussicht
gestellt,
sowie eine Landstraße zur Verbindung der Ufer des Paran a
mit der See, wobei der Hafen von San Francisco, als der schönste in der
Provinz Santa Catharina, besonders berücksichtigt werden soll. Von
dem Prinzen von Joinville ist ein Weg in der Richtung auf Tres Barras
in Angriff genommen. - Am Schlusse des Berichts wird mitgetheilt, daß
unter andern von mehreren Gemeinden der deutschen Schweiz, welche
einem Theil der Gemeindemitglieder die ganzen Uebersiedelungskosten vor-
schießen wollen, Unterhandlungen mit dem Vereine angeknüpft sind, deren
Abschluß mit Sicherheit erwartet werden dürfte.     ( H. B. )



Schiffsnachrichten.

Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff "Hermann", Capt.
Higgins, am 24. April von Newyork gesegelt, ist am 9. nach einer sehr
schnellen Reise via Southampton auf der Weser angekommen, es hat außer
einer großen Anzahl Passagieren für Southampton, 65 Passagiere für
Bremen an Bord. - Alle Passagiere sind sehr zufrieden und haben auch uns
eine Danksagung an die Officiere des Schiffs eingesandt. Der "Washington",
der auf seiner letzten Reise in Folge des unglückseligen Ereignisses hier um
8 Tage zu spät ankam, ist doch nur um einen Tag später expedirt worden.
Die Rückreise von hier bis Southampton legte der "Washington" in
42 Stunden zurück; Briefe von Passagieren rühmen sehr den neuen Capitain,
Schiff, Maschine und sämmtliche Officiere lassen Nichts zu wünschen übrig. -

Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs "Hermann" haben dem Capt.
Higgins die nachstehende Adresse überreicht:

    An Bord des " Hermann ", 7. Mai 1852.
    Werther Herr!

Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes "Hermann", können
nicht von Jhnen scheiden, ohne Jhnen die hohe Anerkennung auszusprechen, welche
wir für den unermüdlichen Eifer fühlen, den Sie als Befehlshaber des schönen
Schiffs bethätigten, in welchem wir eine so angenehme und ( in Anbetracht des
ungünstigen Wetters ) so rasche Reise über den atlantischen Ocean gemacht haben.
Jede Bequemlichkeit, welche Jhre aufmerksame Wachsamkeit ersinnen konnte, ward
uns verschafft; der Geist, welcher Sie beseelte, verbreitete sich auf alle Officiere
unter Jhrem Befehl, und auch diesen Herren gebührt unser Dank.

Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst
aussprechen, dessen gute Seefähigkeit immer die Unbequemlichkeiten wesentlich
vermindern muß, welche nothwendig eine Seereise stets begleiten, während die
vorzüglichen Einrichtungen, was die Bequemlichkeit, als auch Küche betrifft, nicht
auf irgend einem andern Schiffe übertroffen werden können.

H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand,
ebenso. H C. Walsh. H. J. Tolcher. W. C. Coghean. Fr. De Costa,
Dr. med. Capitain Rosenkranz. Fr. Schultze. G. W. Stockmann. G. J.
Kraft. E. Uriquoechea. P. Dabruisson. Fute. D. Gephyen. F. Henry,
N. G. W. F. Hard. Gust. Braune. A. Cabrilliac. A. Brandt. Bower.
A. Zimmermann. Ulrich Galke. Henry Haltzberg. J. Schumacher. A. W.
Wagen. Blitz. E. Larozet. C. Wagen. Lebconder. A. Machiavell. J. C.
Kriephoft. J. Herschel.

Schiffe in See gesprochen.

Bremer Schiff "Rafael Arroyo", Capt. Freerichs ( von Bremen nach
Philadelphia, am 21. April gesegelt ) , am 25. April off Scilly.

Bremer "Bark Magdalene", Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen
nach Newyork gesegelt ) , am 12. April auf 49° 90' N. B. und 22° W. L.

Angekommene und abgegangene Schiffe.
[Beginn Spaltensatz]
Bremerhaven, 9. Maivon
    Hermann ( D. ) , Higgins,Newyork
    ( gesegelt am 24. April )
    Harvest, Fuller,Neworleans
nach
    Alexina, Muirhead ( 7. ) Newyork
Bremerhaven, 7. Mainach
    Neptun, Schweichel,Newyork
    Vorwärts, Soeken,do.
    Penelope, King,Quebec
    Eduard, Ballehr,do.
    Wolfs Cove, Cummings ( 8. ) Newyork
[Ende Spaltensatz] [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im
Allgemeinen dann nur gerechnet werden können, wenn die guten Deutschen
recht viel Geld haben und hier sofort thatsächlich beweisen, daß sie etwas
zu machen verstehen. Die deutsche Weisheit hilft dann hier nur etwas
mehr als nichts. Alles wird hier anders getrieben und Jeder hat hier
zu lernen. Dem Yankee würde es gerade so ergehen, wenn er in Deutsch-
land etwas treiben wollte. Das Colonisiren, die Association sind recht
schöne Dinge, aber dazu gehört eine Bildung, welche den Egoismus auf-
hebt. Da indessen dieser in Amerika noch Princip ist, und zwar mindestens
in dem Grade, wie in Europa, so nehme ich an, daß die hiesige Luft
( wenn nicht schon der Ocean ) einen Strich durch die „Colonie“ macht, es
sei denn, daß alle Jnteressenten, und vorab die härtesten Arbeiter, eine
zureichende Bildung besitzen. Man hat im Westen Erfahrungen ver-
schiedener Art.

Die Pachtverträge über Farmen reguliren sich gewöhnlich so: stellt
der Pächter das Jnventar, so giebt er 1 / 3, stellt es der Eigenthümer, so
giebt er diesem 1 / 2 der Ernte ab. Jn der Nähe wurde neulich eine Farm
von 160 A., wovon mehr als 50 A. bebaut und 40 A. schöner Wald sind,
um Geld, und zwar um 40 $ verpachtet.

Vor einigen Tagen flog bei St. Louis ein Dampfboot auf, wobei
gegen 50 Menschenleben zu Grunde gingen. Ein Unglücksfall, keine
Geldspekulation!     ( N.=Y. H.=B. )



Cassa=Bericht der „deutschen Gesellschaft“ in Newyork.

Dem „ Jahresberichte “ der deutschen Gesellschaft in Newyork
können wir für diese Nummer nur ein kurzes Verzeichniß der Einnahmen
und Ausgaben
vom 22. Februar 1851 bis 2. März 1852 entnehmen,
und müssen uns die andern [unleserliches Material – 12 Zeichen fehlen]Mittheilngen für die nächste vorbehalten.

Einnahmen:

    Saldo in Cassa................ $ 2666 74
    Außerordentliche Einnahmen........... „ 3065 1
    Beiträge von Mitgliedern............ „ 4209 50
    Zinsen und Dividenden............. „ 1419 93
    –––––––-
    Total=Einnahmen.... $ 11361 18

Ausgaben:

    Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr.
    1851 bis 1. März 1852............ $ 7597 39
    Extra=Ausgaben an Einwanderer für Kost, Logis und
    Weiterbeförderung.............. „ 256 16
    Agentur=Kosten und Hausmiethe.......... „ 1431 17
    Porto für Briefe, Einladungen, Zeitungen, Anzeigen u. s. w. „ 101 65
    Druckkosten, Office=Stationery, Mitglieder=Listen, Scheine
    für die Distriktspfleger und Agentur, Reparatur am
    Agentur=Gebäude, Quittungen für Aufnahme=Gebühren,
    jährliche Beiträge, Drucken des Jahresberichts .. „ 210 34
    Apotheker=Rechnungen 1851–52.......... „ 571 45
    Für Bruchbänder................ „     57 25
    Für Schröpfen................. „     16 –
    Anleihe an Dr. L. Lampey............ „     12 –
    „     „     C. Frankfurth............ „     15 –
    „     „     Gandes und Familie zur Weiterreise... „     25 –
    ( auf Grund einer uns zum Einkassiren gegebenen An-
    weisung von 100 Thaler pr. Cour. auf Sachsen, deren
    Mehrbetrag nach Eingang an Gandes ausbezahlt wird. )
    –––––––-
    Total=Ausgaben     ... $ 10293 41
    ––––––––––––-
    Saldo in Cassa am 2. März 1852 $ 1067 77

Außerdem ist von dem im vorigen Winter in Bremen gestorbenen
langjährigen und einflußreichen Mitgliede, Herrn Herm. Oelrichs, ein
Legat von 500
$ der Gesellschaft vermacht worden. Unter den jähr-
lichen Beiträgen sind die meisten 5 $ ( der Minimalsatz ) ; jedoch finden sich
auch welche von 50 und 75 $ darunter. Was uns an der Liste traurig
berührt, ist der Mangel bedeutender Beiträge aus Deutsch-
land,
dessen mittellosen Auswanderern doch eben der größte Segen aus
diesem Vereine erwächst. Bereits in Nr. 20 unseres Blattes war die Auf-
forderung ausgesprochen worden, die deutschen Regierungen möchten
doch, dem Beispiele der kleinen Schweiz folgend, die deutsche Gesellschaft in
Newyork, als dem Haupteinwanderungshafen, durch regelmäßige Jahres-
beiträge
unterstützen. Wir wollen sie bei dieser Gelegenheit wiederholen.



Die Kolonie Donna Francisca.

Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham-
burgischen Kolonisations=Vereins von 1849 ist in der gestern abgehaltenen
Generalversammlung des Vereins abgestattet worden und im Druck erschie-
nen. Derselbe meldet über den Fortgang der Kolonisation, daß beim Schlusse
des Jahres 1851 die Zahl der angesiedelten Kolonisten in der Kolonie Donna
Francisca
bereits 394 betrug. Eine große Anzahl von Anmeldungen, sowohl
bemittelter Personen, zum Theil aus den gebildeten Ständen, als auch unbemit-
telter ist für das Frühjahr und den Sommer dieses Jahres bereits eingegangen.
Die von Vielen der Letzteren beanspruchten Vorschüsse für
die Passage haben für den Augenblick im Allgemeinen ver-
weigert werden müssen,
bis zum Eingang der noch rückständigen
Vorschüsse. Es wird die Anlage einer Stadt Joinville auf der dem
Meere am nächsten liegenden Spitze der Kolonie beabsichtigt; die Wahl
der mehr landeinwärts liegenden Stelle für Schrödersort hat ihren
Grund darin, daß die ersten Ansiedelungen ländliche sein mußten. Es
[Spaltenumbruch] ist die Absicht, besonders in der Richtung nach Westen zu kolonisiren, um
baldmöglichst durch die Sierra in die Hochebene von Lages und Cori-
tiba
vorzudringen. Da sich Klagen über den durch die Nachfrage gesteiger-
ten Arbeitslohn erhoben haben, hat die Direction 28 unverheirathete Arbeiter
auf 1 Jahr in Dienst genommen und am 18. März mit der ersten dies-
jährigen Expedition, die im Ganzen 124 Personen zählte, abgeschickt.
Bemittelten Ansiedlern wird gerathen, sich von Europa
eigene Arbeitskräfte mitzunehmen.
Als Prediger in Donna
Francisca ist Dr. Hoffmann von Lübeck angestellt worden. Ferner
sind angestellt: ein Director, v. Frankenberg; ein Jnspektor und Rech-
nungsführer, Haltenhoff; ein Jnspektor für den technischen Theil,
Pabst; ein Jngenieur, Bauholzer Zwei Aerzte, die Doktoren Möller
und Krebs, und ein Apotheker, Stellfeldt, befinden sich in der Kolonie. –
Die Fruchtbarkeit des Bodens wird sehr gerühmt. Das Klima ist in den
Wintermonaten so kühl, daß warme Kleidung nicht zu entbehren ist. Die
Wärme im Sommer ist durchschnittlich 22 Grad und übersteigt selten
28 Grad. Unter den Neuangekommenen haben sich Fälle bös-
artiger Ruhr gezeigt,
welche indeß die Aerzte mehr diätetischen
Ursachen zugeschrieben haben, als dem Klima. Die neuesten Berichte über
den Gesundheitszustand der Kolonie sind durchaus befriedigend. Die Kolo-
nisten der ersten Expedition, welche am 6. März 1851 in Donna Francisca
eintrafen, sowohl, als die der zweiten Expedition, äußern sich in ihren
Briefen an ihre Angehörigen sehr günstig über den Erfolg ihrer Anstren-
gungen. Eine regelmäßige Dampfschiffsverbindung mit den
brasilianischen Häfen ist vom Ministerium in Aussicht
gestellt,
sowie eine Landstraße zur Verbindung der Ufer des Paran á
mit der See, wobei der Hafen von San Francisco, als der schönste in der
Provinz Santa Catharina, besonders berücksichtigt werden soll. Von
dem Prinzen von Joinville ist ein Weg in der Richtung auf Tres Barras
in Angriff genommen. – Am Schlusse des Berichts wird mitgetheilt, daß
unter andern von mehreren Gemeinden der deutschen Schweiz, welche
einem Theil der Gemeindemitglieder die ganzen Uebersiedelungskosten vor-
schießen wollen, Unterhandlungen mit dem Vereine angeknüpft sind, deren
Abschluß mit Sicherheit erwartet werden dürfte.     ( H. B. )



Schiffsnachrichten.

Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff „Hermann“, Capt.
Higgins, am 24. April von Newyork gesegelt, ist am 9. nach einer sehr
schnellen Reise via Southampton auf der Weser angekommen, es hat außer
einer großen Anzahl Passagieren für Southampton, 65 Passagiere für
Bremen an Bord. – Alle Passagiere sind sehr zufrieden und haben auch uns
eine Danksagung an die Officiere des Schiffs eingesandt. Der „Washington“,
der auf seiner letzten Reise in Folge des unglückseligen Ereignisses hier um
8 Tage zu spät ankam, ist doch nur um einen Tag später expedirt worden.
Die Rückreise von hier bis Southampton legte der „Washington“ in
42 Stunden zurück; Briefe von Passagieren rühmen sehr den neuen Capitain,
Schiff, Maschine und sämmtliche Officiere lassen Nichts zu wünschen übrig. –

Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs „Hermann“ haben dem Capt.
Higgins die nachstehende Adresse überreicht:

    An Bord desHermann “, 7. Mai 1852.
    Werther Herr!

Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes „Hermann“, können
nicht von Jhnen scheiden, ohne Jhnen die hohe Anerkennung auszusprechen, welche
wir für den unermüdlichen Eifer fühlen, den Sie als Befehlshaber des schönen
Schiffs bethätigten, in welchem wir eine so angenehme und ( in Anbetracht des
ungünstigen Wetters ) so rasche Reise über den atlantischen Ocean gemacht haben.
Jede Bequemlichkeit, welche Jhre aufmerksame Wachsamkeit ersinnen konnte, ward
uns verschafft; der Geist, welcher Sie beseelte, verbreitete sich auf alle Officiere
unter Jhrem Befehl, und auch diesen Herren gebührt unser Dank.

Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst
aussprechen, dessen gute Seefähigkeit immer die Unbequemlichkeiten wesentlich
vermindern muß, welche nothwendig eine Seereise stets begleiten, während die
vorzüglichen Einrichtungen, was die Bequemlichkeit, als auch Küche betrifft, nicht
auf irgend einem andern Schiffe übertroffen werden können.

H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand,
ebenso. H C. Walsh. H. J. Tolcher. W. C. Coghean. Fr. De Costa,
Dr. med. Capitain Rosenkranz. Fr. Schultze. G. W. Stockmann. G. J.
Kraft. E. Uriquoechea. P. Dabruisson. Fute. D. Gephyen. F. Henry,
N. G. W. F. Hard. Gust. Braune. A. Cabrilliac. A. Brandt. Bower.
A. Zimmermann. Ulrich Galke. Henry Haltzberg. J. Schumacher. A. W.
Wagen. Blitz. E. Larozet. C. Wagen. Lebconder. A. Machiavell. J. C.
Kriephoft. J. Herschel.

Schiffe in See gesprochen.

Bremer Schiff „Rafael Arroyo“, Capt. Freerichs ( von Bremen nach
Philadelphia, am 21. April gesegelt ) , am 25. April off Scilly.

Bremer „Bark Magdalene“, Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen
nach Newyork gesegelt ) , am 12. April auf 49° 90' N. B. und 22° W. L.

Angekommene und abgegangene Schiffe.
[Beginn Spaltensatz]
Bremerhaven, 9. Maivon
    Hermann ( D. ) , Higgins,Newyork
    ( gesegelt am 24. April )
    Harvest, Fuller,Neworleans
nach
    Alexina, Muirhead ( 7. ) Newyork
Bremerhaven, 7. Mainach
    Neptun, Schweichel,Newyork
    Vorwärts, Soeken,do.
    Penelope, King,Quebec
    Eduard, Ballehr,do.
    Wolfs Cove, Cummings ( 8. ) Newyork
[Ende Spaltensatz] [Ende Spaltensatz]
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[151/0003] 151 derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im Allgemeinen dann nur gerechnet werden können, wenn die guten Deutschen recht viel Geld haben und hier sofort thatsächlich beweisen, daß sie etwas zu machen verstehen. Die deutsche Weisheit hilft dann hier nur etwas mehr als nichts. Alles wird hier anders getrieben und Jeder hat hier zu lernen. Dem Yankee würde es gerade so ergehen, wenn er in Deutsch- land etwas treiben wollte. Das Colonisiren, die Association sind recht schöne Dinge, aber dazu gehört eine Bildung, welche den Egoismus auf- hebt. Da indessen dieser in Amerika noch Princip ist, und zwar mindestens in dem Grade, wie in Europa, so nehme ich an, daß die hiesige Luft ( wenn nicht schon der Ocean ) einen Strich durch die „Colonie“ macht, es sei denn, daß alle Jnteressenten, und vorab die härtesten Arbeiter, eine zureichende Bildung besitzen. Man hat im Westen Erfahrungen ver- schiedener Art. 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Einnahmen: Saldo in Cassa................ $ 2666 74 Außerordentliche Einnahmen........... „ 3065 1 Beiträge von Mitgliedern............ „ 4209 50 Zinsen und Dividenden............. „ 1419 93 –––––––- Total=Einnahmen.... $ 11361 18 Ausgaben: Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr. 1851 bis 1. März 1852............ $ 7597 39 Extra=Ausgaben an Einwanderer für Kost, Logis und Weiterbeförderung.............. „ 256 16 Agentur=Kosten und Hausmiethe.......... „ 1431 17 Porto für Briefe, Einladungen, Zeitungen, Anzeigen u. s. w. „ 101 65 Druckkosten, Office=Stationery, Mitglieder=Listen, Scheine für die Distriktspfleger und Agentur, Reparatur am Agentur=Gebäude, Quittungen für Aufnahme=Gebühren, jährliche Beiträge, Drucken des Jahresberichts .. „ 210 34 Apotheker=Rechnungen 1851–52.......... „ 571 45 Für Bruchbänder................ „ 57 25 Für Schröpfen................. „ 16 – Anleihe an Dr. L. Lampey............ „ 12 – „ „ C. 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Bereits in Nr. 20 unseres Blattes war die Auf- forderung ausgesprochen worden, die deutschen Regierungen möchten doch, dem Beispiele der kleinen Schweiz folgend, die deutsche Gesellschaft in Newyork, als dem Haupteinwanderungshafen, durch regelmäßige Jahres- beiträge unterstützen. Wir wollen sie bei dieser Gelegenheit wiederholen. Die Kolonie Donna Francisca. Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham- burgischen Kolonisations=Vereins von 1849 ist in der gestern abgehaltenen Generalversammlung des Vereins abgestattet worden und im Druck erschie- nen. Derselbe meldet über den Fortgang der Kolonisation, daß beim Schlusse des Jahres 1851 die Zahl der angesiedelten Kolonisten in der Kolonie Donna Francisca bereits 394 betrug. Eine große Anzahl von Anmeldungen, sowohl bemittelter Personen, zum Theil aus den gebildeten Ständen, als auch unbemit- telter ist für das Frühjahr und den Sommer dieses Jahres bereits eingegangen. Die von Vielen der Letzteren beanspruchten Vorschüsse für die Passage haben für den Augenblick im Allgemeinen ver- weigert werden müssen, bis zum Eingang der noch rückständigen Vorschüsse. Es wird die Anlage einer Stadt Joinville auf der dem Meere am nächsten liegenden Spitze der Kolonie beabsichtigt; die Wahl der mehr landeinwärts liegenden Stelle für Schrödersort hat ihren Grund darin, daß die ersten Ansiedelungen ländliche sein mußten. Es ist die Absicht, besonders in der Richtung nach Westen zu kolonisiren, um baldmöglichst durch die Sierra in die Hochebene von Lages und Cori- tiba vorzudringen. Da sich Klagen über den durch die Nachfrage gesteiger- ten Arbeitslohn erhoben haben, hat die Direction 28 unverheirathete Arbeiter auf 1 Jahr in Dienst genommen und am 18. März mit der ersten dies- jährigen Expedition, die im Ganzen 124 Personen zählte, abgeschickt. Bemittelten Ansiedlern wird gerathen, sich von Europa eigene Arbeitskräfte mitzunehmen. Als Prediger in Donna Francisca ist Dr. Hoffmann von Lübeck angestellt worden. Ferner sind angestellt: ein Director, v. Frankenberg; ein Jnspektor und Rech- nungsführer, Haltenhoff; ein Jnspektor für den technischen Theil, Pabst; ein Jngenieur, Bauholzer Zwei Aerzte, die Doktoren Möller und Krebs, und ein Apotheker, Stellfeldt, befinden sich in der Kolonie. – Die Fruchtbarkeit des Bodens wird sehr gerühmt. Das Klima ist in den Wintermonaten so kühl, daß warme Kleidung nicht zu entbehren ist. Die Wärme im Sommer ist durchschnittlich 22 Grad und übersteigt selten 28 Grad. Unter den Neuangekommenen haben sich Fälle bös- artiger Ruhr gezeigt, welche indeß die Aerzte mehr diätetischen Ursachen zugeschrieben haben, als dem Klima. Die neuesten Berichte über den Gesundheitszustand der Kolonie sind durchaus befriedigend. Die Kolo- nisten der ersten Expedition, welche am 6. März 1851 in Donna Francisca eintrafen, sowohl, als die der zweiten Expedition, äußern sich in ihren Briefen an ihre Angehörigen sehr günstig über den Erfolg ihrer Anstren- gungen. Eine regelmäßige Dampfschiffsverbindung mit den brasilianischen Häfen ist vom Ministerium in Aussicht gestellt, sowie eine Landstraße zur Verbindung der Ufer des Paran á mit der See, wobei der Hafen von San Francisco, als der schönste in der Provinz Santa Catharina, besonders berücksichtigt werden soll. Von dem Prinzen von Joinville ist ein Weg in der Richtung auf Tres Barras in Angriff genommen. – Am Schlusse des Berichts wird mitgetheilt, daß unter andern von mehreren Gemeinden der deutschen Schweiz, welche einem Theil der Gemeindemitglieder die ganzen Uebersiedelungskosten vor- schießen wollen, Unterhandlungen mit dem Vereine angeknüpft sind, deren Abschluß mit Sicherheit erwartet werden dürfte. ( H. B. ) Schiffsnachrichten. Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff „Hermann“, Capt. Higgins, am 24. April von Newyork gesegelt, ist am 9. nach einer sehr schnellen Reise via Southampton auf der Weser angekommen, es hat außer einer großen Anzahl Passagieren für Southampton, 65 Passagiere für Bremen an Bord. – Alle Passagiere sind sehr zufrieden und haben auch uns eine Danksagung an die Officiere des Schiffs eingesandt. Der „Washington“, der auf seiner letzten Reise in Folge des unglückseligen Ereignisses hier um 8 Tage zu spät ankam, ist doch nur um einen Tag später expedirt worden. Die Rückreise von hier bis Southampton legte der „Washington“ in 42 Stunden zurück; Briefe von Passagieren rühmen sehr den neuen Capitain, Schiff, Maschine und sämmtliche Officiere lassen Nichts zu wünschen übrig. – Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs „Hermann“ haben dem Capt. Higgins die nachstehende Adresse überreicht: An Bord des „ Hermann “, 7. Mai 1852. Werther Herr! Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes „Hermann“, können nicht von Jhnen scheiden, ohne Jhnen die hohe Anerkennung auszusprechen, welche wir für den unermüdlichen Eifer fühlen, den Sie als Befehlshaber des schönen Schiffs bethätigten, in welchem wir eine so angenehme und ( in Anbetracht des ungünstigen Wetters ) so rasche Reise über den atlantischen Ocean gemacht haben. Jede Bequemlichkeit, welche Jhre aufmerksame Wachsamkeit ersinnen konnte, ward uns verschafft; der Geist, welcher Sie beseelte, verbreitete sich auf alle Officiere unter Jhrem Befehl, und auch diesen Herren gebührt unser Dank. Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst aussprechen, dessen gute Seefähigkeit immer die Unbequemlichkeiten wesentlich vermindern muß, welche nothwendig eine Seereise stets begleiten, während die vorzüglichen Einrichtungen, was die Bequemlichkeit, als auch Küche betrifft, nicht auf irgend einem andern Schiffe übertroffen werden können. H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand, ebenso. H C. Walsh. H. J. Tolcher. W. C. Coghean. Fr. De Costa, Dr. med. Capitain Rosenkranz. Fr. Schultze. G. W. Stockmann. G. J. Kraft. E. Uriquoechea. P. Dabruisson. Fute. D. Gephyen. F. Henry, N. G. W. F. Hard. Gust. Braune. A. Cabrilliac. A. Brandt. Bower. A. Zimmermann. Ulrich Galke. Henry Haltzberg. J. Schumacher. A. W. Wagen. Blitz. E. Larozet. C. Wagen. Lebconder. A. Machiavell. J. C. Kriephoft. J. Herschel. Schiffe in See gesprochen. Bremer Schiff „Rafael Arroyo“, Capt. Freerichs ( von Bremen nach Philadelphia, am 21. April gesegelt ) , am 25. April off Scilly. Bremer „Bark Magdalene“, Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen nach Newyork gesegelt ) , am 12. April auf 49° 90' N. B. und 22° W. L. Angekommene und abgegangene Schiffe. Bremerhaven, 9. Mai von Hermann ( D. ) , Higgins, Newyork ( gesegelt am 24. April ) Harvest, Fuller, Neworleans nach Alexina, Muirhead ( 7. ) Newyork Bremerhaven, 7. 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Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 38. Bremen, 11. Mai 1852, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung038_1852/3>, abgerufen am 21.11.2024.