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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 48. Bremen, 15. Juni 1852.

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[Beginn Spaltensatz] abmachen lassen würde. - Aus diesem Grunde nehmen die angesehenen Häuser
Newyorks dem Auswanderer keine nicht fälligen Coupons ab; er fällt damit
dem Wucherer in die Hände, der für den Risiko schon zu rechnen weiß.

Der Auswanderer thut am Vesten zum Transport bedeutender Summen
sogleich zahlbare Wechsel anerkannt guter Häuser zu nehmen. Sie müssen
auf seinen Namen lauten und in Prima und Secunda ausgestellt seien,
oder noch besser in 3 Exemplaren, von denen eines der Jnhaber, das zweite
etwa der Capitän bewahrt, das dritte aber in sichern Händen in Deutsch-
land zurückbleibt, damit in einem Unglücksfalle den Erben der im Wechsel
enthaltene Werth nicht entzogen werden kann.



Nro 6. Verzeichniss der im Hafen von Newyork
vom 15. bis 28. Mai eingelaufenen Seeschiffe von europäischen Häfen,
nebst Passagier=Bemerkungen über Charakter der Behandlung, Kost,
Beaufsichtigung, Schiff

( 15. ) Havre. Am. Schiff Caspian, Trugant, 41 T. 219 P.; die Kost war nicht
    die beste; die Behandlung war ziemlich gut.
    Neapel. Neap. Brigg Adonis, Russo, 74 T. 5 P.; gut.
( 16. ) Liverpool Am. Postdampfschiff Atlantic, West, 11 T. 68 P.; sehr zu empfehlen.
    Havre. Am. Packetschiff Mercury, Conn, 29 T. 275 P.; alle Passagiere
    blieben gesund, recht gut.
    do.     " Schiff Sterling, Henderson, 30 T. 308 P.; nicht bes. zufr.
    Cork.     Preuß. Bark Norma, Schultz, 46 T. 180 P.; sehr zufrieden.
( 17. ) Bristol. Britt. Schiff Bellona, Craig, 35 T. 146 P.; ungemein zufrieden.
    Greenock ( Schottl. ) . Britt. Schiff Sarah Mary, Brown, 33 T. 340 P.;
    recht gut.
    Hull.     Britt. Bark Elverstone, Curdich, 29 T. 95 P.; ziemlich gut.
    Bremen. Schwed. Schooner Henriette, Romaine, 43 T. 86 P.; sehr gut,
    wird empfohlen.
( 18. ) London & Portsmouth. Am. Packetschiff London, Hebard, 27 T. 456 P.;
    durchaus zufrieden.
    Bremen. Brem. Bark Bessel, Haeßloop, 43 T. 261 P.; recht gut.
( 19. ) Liverpool. Am. Schiff Southampton, Snow, 34 T. 743 P.; ( 5 Passagiere
    starben auf dem Schiffe, 1 Kind geboren, 1 Matrose ertrank ) ,
    recht gut, zu empfehlen.
    Havre. Am. Schiff Gertrude, Baily, 31 T. 272 P.; die Passagiere waren
    sehr zufrieden, sehr guter und freundlicher Capitän.
    Antwerpen. Sardin. Bark Maria & Eugenia, Moltedo, 50 T. 129 P.;
    nicht zufrieden mit der Kost.
( 20. ) Liverpool. Britt. Postdampfschiff Africa, Harrison, 12 T. 53 P.; sehr zu
    empfehlen.
( 21. )     do.     Am. Packetschiff New-York, Abeel, 34 T. 370 P.; recht gut.
    do.     " Schiff Argo, Coffin, 35 T. 403 P.; ziemlich gut.
    Londonderry ( Jrl. ) . Britt. Schiff Hauna Kerr, Marr, 31 T. 233 P.;
    nicht gut.
( 22. ) Liverpool. Am. Packetschiff Roscius, Eldridge, 36 T. 444 P.; ( sah am
    13. Mai große Eisfelder, unzufrieden, Kost nicht gut,
    viel Zank an Bord.
    do.     Britt. Bark Fleetwood, Duguid, 38 T. 270 P.; Alles deutsche
    Passagiere, die durchaus unzufrieden waren; nicht zu empfehlen.
    Lissabon. Am. Bark Cuba, Sherwood, 35 T. 7 P. -
    Wexford ( Jrl. ) . Britt. Bark Ewerald, English, 37 T. 97 P.; nicht gut.
( 23. ) Genua. Sardin. Brigg Arno, Ramo, 78 T. 45 P.; recht gut.
( 24. ) Havre & Cowes. Am. Postdampfsch Humboldt, Lines, 14 T. 138 P.; ( hatte
    während der erstern Reisehälfte beständige Gegenwinde ) , sehr zu empfehlen.
( 25. ) Hamburg. Preuß. Brigg Julie, Pieper, 49 T. 84 P.; zufrieden, gute Behand-
    lung und ziemlich gute Kost.
( 26. ) Liverpool. Am. Schiff E. C. Scrauton, Spenzer, 33 T. 672 P.; ziemlich gute
    Behandlung, gute Kost, gute Reise.
    Tralee ( Jrl. ) . Britt. Schiff Newbrunswick, Mac Pherson, 40 T. 394 P.;
    unzufrieden.
    Cork.     Britt. Brigg John Scott, Baker, 42 T. 66 P; unzufrieden.
    Genua. Sardin. Brigg San Giacomo, Dodero, 63 T. mit Pass.; recht gut.
( 27. ) Bremen. Am. Schiff Childe Harold, Mc. Henry, 48 T. 398 P.; gute Kost,
    gute Behandlung, ziemlich gute Reise.
    do.     Brem. Bark Clementine, Dannemann, 39 T.-P.; dito, dito.
    Liverpool. Britt. Schiff Equator, Roberts, 42 T. 315 P.; gute Reise, ziemlich
    gute Kost, nicht die beste Behandlung, 3 Kinder gestorben.
    Cardiff ( Wales ) . Am. Schiff Costello, Watts, 40 T. - Pass.; ziemlich gut.
( 28. ) Liverpool. Am. Schiff Great Western, Sherman, 35 T. - Pass.; zu
    empfehlen, Passagiere waren zufrieden.

Die Einwanderung und ihre Bedeutung für die Ver. Staaten
von Nordamerika.

    Newyork, 25. Mai.

+ Jmmer größer werden die Massen der Auswanderer des alten Con-
tinents, der in kurzer Zeit nothwendigerweise diesen Doppelverlust an Geld
und Geldwerth zu seinem Nachtheile verspüren muß. Klagt demnach Europa
über das Gehen dieser Massen, so begreifen wir leicht das Warum? Daß
es aber auf diesem Boden " Natives " geben kann, welche diese Einwan-
derung scheel ansehen, das begreifen wir nicht.

Man nimmt zuverlässig an, daß in Newyork monatlich 30,000 Menschen
einwandern. Eine Hälfte wenigstens besteht aus Männen, die erwachsen
sind und arbeiten können. Schlägt man die Arbeit dieser Männer an, so
wird sich ergeben, daß ihre Einwanderung werthvoller ist, als die Geld-
ausbeute in Californien. Einen jungen starken Mann taxirt der Ameri-
kaner zu $ 1000, nach dem Werthe der Arbeit, die er sein Leben
lang in Amerika thut. Stellt man nun einen Durchschnittspreis für die
ganze Einwanderung, für Weib und Kind und Mann auf, und zwar zu
$ 500, so macht dieser Preis bei einer Einwanderung von 30,000 Men-
[Spaltenumbruch] schen $ 15,000,000 den Monat, bringt jeder Einwanderer $ 10 mit, so
kommen noch $ 300,000 zusammen, zählt man dazu die Einwanderung der
übrigen Häfen, so verdoppelt sich diese Summe auf 30 Millionen oder
über $ 300 Millionen fürs Jahr! Jst es noch ein Wunder, daß Amerika blüht?



Mineralreichthum von Jndiana.

Jn Jndiana sind 7000 Quadratmeilen Kohlenlager. Jn Fountain
County, ein Kanal Creet, wo man nach Salz bohrt, hat man Kohlen
gefunden, die, wie es scheint, eine Mächtigkeit von 11 Fuß besitzen. Jhr
Gewicht beträgt ungefähr eine Tonne auf die Kubik Yard. Rechnet man
auf die Tonne nur 25 pCt. Profit, so würden diese Kohlenlager einen
Reichthum bringen, den wir selbst nicht zu berechnen wagen. Salz und
Eisen sind gleichfalls in reicher Fülle dort vorhanden.

Jn verschiedenen Theilen des Staates hat man auch Blei, Zink, Kupfer
und gediegenes Gold gefunden, obwohl bisher nur in geringeren Quan-
titäten. Lager von Schwefeleisen finden sich längs der Staatsgrenze von
den Fällen des Ohio bis zum nordwestlichen Theile des Staates. Ein
praktischer Geologe, wenn er mit Muße eine vollständige geologisch topo-
graphische Zeichnung aufnähme, würde klar nachweisen können, zu welcher
Höhe die Bevölkerung und der Reichthum steigen würde, wenn alle diese
großen Schätze erst recht gewürdigt und benutzt werden und der nöthige Theil
von Unternehmungsgeist und Arbeitskraft sich auf dieselbe lenkt. Der reiche
Boden wird jährlich höheren Ertrag geben, während das Jnnere der Erde
aus seinem dunkeln Schooße uns neue Schätze sendet, das Wohlsein und
das Glück des Volkes zu mehren.     ( N.=Y. H.=Z. )



Bücherschau.

Neuester Wegweiser für Auswanderer nach Amerika, von Traugott
Bromme.
Mit großer Eisenbahn=, Post= und Reise=Karte. Preis
1 oder 18 Ngr. Stuttgart, Hoffmann'sche Verlagsbuchhandlung.

Von all den handlichen Reisekarten der Vereinigten Staaten, die
dem deutschen Auswanderer so zahlreich in Deutschland geboten werden,
und die er schon hier zu kaufen aus verschiedenen Gründen nicht versäumen
sollte, ist die obige ganz vorzüglich zu empfehlen, ausgenommen für die,
welche nach der westlichsten Ecke von Texas, namentlich nach den Ländereien
des s. g. Adelsvereins, zu gehen beabsichtigen, da leider dieser Strich
weggelassen ist. Jhr Verfasser ist ein Mann, den längerer Aufenthalt in
Amerika und genaue Verbindungen mehr, als die meisten Andern, befähigen,
mit der größten Sorgfalt und Genauigkeit seine Arbeiten über die Ver-
einigten Staaten zu vollenden. So enthält denn auch die vorliegende Karte,
auf der zwar die Jahreszahl 1850 ( wir wissen nicht, warum? ) stehen
geblieben ist, die aber in diesem Jahre neu revidirt wurde, nicht etwa,
wie man das auf andern Karten mitunter findet, erst im Bau begriffene
Eisenbahnen als bereits vollendete, oder das Umgekehrte; sondern sie ist,
was dem Auswanderer von der allergrößten Wichtigkeit sein muß, in dieser
Hinsicht mit einer Präcision bearbeitet, an welcher wir wenigstens keinen
Makel zu entdecken vermocht haben. Was aber ganz vorzugsweise die
Anschaffung dieser Karte, deren Preis mit andern ähnlichen ganz der
nämliche ist, empfiehlt, das ist der begleitende Text, der auf 96 enggedruckten
Oktavseiten den Auswanderer in das ganze Detail der Uebersiedelung von
Deutschland nach den Ver. Staaten einführt, ihn namentlich über die mit-
zunehmenden Effekten, die Wahl des Einschiffungshafens, die Abschließung
des Ueberfahrtskontraktes, den Werth der Hauptmünzsorten, die passendste
Jahreszeit, das Verhalten auf dem Seeschiffe, den Ausschiffungsplatz, die
Eisenbahnen in den Ver. Staaten, die Reisekosten nach den einzelnen Orten
im Jnnern derselben, über die Adressen der jenseitigen deutschen Consuln
und einiger Wirths= und Kosthäuser belehrt. Zu großer Genugthuung
gereicht es uns, in diesem Texte durchaus unsern eigenen oft dargelegten
Ansichten über die Güte der verschiedenen Einschiffungsplätze, über
die Zuverlässigkeit der deutschen Gesellschaften in Newyork , über
das beste Verproviantirungssystem u. dergl. zu begegnen. Wenn der
Herr Verfasser, eben so wie wir, vor der Einschiffung über die englischen
Häfen dringend warnt, wenn er die in Newyork landenden Auswanderers
an den Rath der dortigen deutschen Gesellschaft verweis't, wenn er auch
für die süddeutschen Auswanderer die Vorzüge der deutschen Seehäfen,
Bremen und Hamburg, hervorhebt, so begreifen wir, offen gestanden,
nicht, daß die Rudolstädter Auswanderungszeitung, ein Blatt, das vor-
zugsweise Bremen fortwährend mit Schmähungen bewirft und die deutsche
Gesellschaft in Newyork unablässig verfolgt, während es Liverpool als sein
Schooßkind hegt, noch den Namen des Hrn. Tr. Bromme als Mitarbeiter
auf dem Titelblatte zur Schau trägt. Uns scheint die unparteiische Dar-
stellungsweise des Hrn. Bromme, wie sie in dieser Schrift hervortritt, und
die auf nachgewiesenen Unwahrheiten gestützte Dialektik jenes Blattes stehen
in zu grellem Contraste, als daß da ein gemeinschaftliches Wirken möglich wäre.

Warum wir dem deutschen Auswanderer die Anschaffung einer solchen
Reisekarte schon in Deutschland empfehlen, ergiebt sich großentheils aus
dem mitgetheilten Jnhalte des begleitenden Textes, der nach Vollendung
der Seereise großentheils seinen Werth verliert. Ferner aber wird ein
mit dem vollen Bewußtsein seines centnerschweren Entschlusses Auswan-
dernder das Bedürfniß empfinden, sich vorher genau mit der Geographie
des Landes seiner Zukunft vertraut zu machen, und endlich möchte es
einem Deutschen im amerikanischen Seehafen zum Behufe seiner Weiterreise
unmöglich sein, für denselben niedrigen Preis eine so gut und mit deutschem
Texte ausgestattete Karte zu bekommen.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] abmachen lassen würde. – Aus diesem Grunde nehmen die angesehenen Häuser
Newyorks dem Auswanderer keine nicht fälligen Coupons ab; er fällt damit
dem Wucherer in die Hände, der für den Risiko schon zu rechnen weiß.

Der Auswanderer thut am Vesten zum Transport bedeutender Summen
sogleich zahlbare Wechsel anerkannt guter Häuser zu nehmen. Sie müssen
auf seinen Namen lauten und in Prima und Secunda ausgestellt seien,
oder noch besser in 3 Exemplaren, von denen eines der Jnhaber, das zweite
etwa der Capitän bewahrt, das dritte aber in sichern Händen in Deutsch-
land zurückbleibt, damit in einem Unglücksfalle den Erben der im Wechsel
enthaltene Werth nicht entzogen werden kann.



Nro 6. Verzeichniss der im Hafen von Newyork
vom 15. bis 28. Mai eingelaufenen Seeschiffe von europäischen Häfen,
nebst Passagier=Bemerkungen über Charakter der Behandlung, Kost,
Beaufsichtigung, Schiff

( 15. ) Havre. Am. Schiff Caspian, Trugant, 41 T. 219 P.; die Kost war nicht
    die beste; die Behandlung war ziemlich gut.
    Neapel. Neap. Brigg Adonis, Russo, 74 T. 5 P.; gut.
( 16. ) Liverpool Am. Postdampfschiff Atlantic, West, 11 T. 68 P.; sehr zu empfehlen.
    Havre. Am. Packetschiff Mercury, Conn, 29 T. 275 P.; alle Passagiere
    blieben gesund, recht gut.
    do.     „ Schiff Sterling, Henderson, 30 T. 308 P.; nicht bes. zufr.
    Cork.     Preuß. Bark Norma, Schultz, 46 T. 180 P.; sehr zufrieden.
( 17. ) Bristol. Britt. Schiff Bellona, Craig, 35 T. 146 P.; ungemein zufrieden.
    Greenock ( Schottl. ) . Britt. Schiff Sarah Mary, Brown, 33 T. 340 P.;
    recht gut.
    Hull.     Britt. Bark Elverstone, Curdich, 29 T. 95 P.; ziemlich gut.
    Bremen. Schwed. Schooner Henriette, Romaine, 43 T. 86 P.; sehr gut,
    wird empfohlen.
( 18. ) London & Portsmouth. Am. Packetschiff London, Hebard, 27 T. 456 P.;
    durchaus zufrieden.
    Bremen. Brem. Bark Bessel, Haeßloop, 43 T. 261 P.; recht gut.
( 19. ) Liverpool. Am. Schiff Southampton, Snow, 34 T. 743 P.; ( 5 Passagiere
    starben auf dem Schiffe, 1 Kind geboren, 1 Matrose ertrank ) ,
    recht gut, zu empfehlen.
    Havre. Am. Schiff Gertrude, Baily, 31 T. 272 P.; die Passagiere waren
    sehr zufrieden, sehr guter und freundlicher Capitän.
    Antwerpen. Sardin. Bark Maria & Eugenia, Moltedo, 50 T. 129 P.;
    nicht zufrieden mit der Kost.
( 20. ) Liverpool. Britt. Postdampfschiff Africa, Harrison, 12 T. 53 P.; sehr zu
    empfehlen.
( 21. )     do.     Am. Packetschiff New-York, Abeel, 34 T. 370 P.; recht gut.
    do.     „ Schiff Argo, Coffin, 35 T. 403 P.; ziemlich gut.
    Londonderry ( Jrl. ) . Britt. Schiff Hauna Kerr, Marr, 31 T. 233 P.;
    nicht gut.
( 22. ) Liverpool. Am. Packetschiff Roscius, Eldridge, 36 T. 444 P.; ( sah am
    13. Mai große Eisfelder, unzufrieden, Kost nicht gut,
    viel Zank an Bord.
    do.     Britt. Bark Fleetwood, Duguid, 38 T. 270 P.; Alles deutsche
    Passagiere, die durchaus unzufrieden waren; nicht zu empfehlen.
    Lissabon. Am. Bark Cuba, Sherwood, 35 T. 7 P. –
    Wexford ( Jrl. ) . Britt. Bark Ewerald, English, 37 T. 97 P.; nicht gut.
( 23. ) Genua. Sardin. Brigg Arno, Ramo, 78 T. 45 P.; recht gut.
( 24. ) Havre & Cowes. Am. Postdampfsch Humboldt, Lines, 14 T. 138 P.; ( hatte
    während der erstern Reisehälfte beständige Gegenwinde ) , sehr zu empfehlen.
( 25. ) Hamburg. Preuß. Brigg Julie, Pieper, 49 T. 84 P.; zufrieden, gute Behand-
    lung und ziemlich gute Kost.
( 26. ) Liverpool. Am. Schiff E. C. Scrauton, Spenzer, 33 T. 672 P.; ziemlich gute
    Behandlung, gute Kost, gute Reise.
    Tralee ( Jrl. ) . Britt. Schiff Newbrunswick, Mac Pherson, 40 T. 394 P.;
    unzufrieden.
    Cork.     Britt. Brigg John Scott, Baker, 42 T. 66 P; unzufrieden.
    Genua. Sardin. Brigg San Giacomo, Dodero, 63 T. mit Pass.; recht gut.
( 27. ) Bremen. Am. Schiff Childe Harold, Mc. Henry, 48 T. 398 P.; gute Kost,
    gute Behandlung, ziemlich gute Reise.
    do.     Brem. Bark Clementine, Dannemann, 39 T.–P.; dito, dito.
    Liverpool. Britt. Schiff Equator, Roberts, 42 T. 315 P.; gute Reise, ziemlich
    gute Kost, nicht die beste Behandlung, 3 Kinder gestorben.
    Cardiff ( Wales ) . Am. Schiff Costello, Watts, 40 T. – Pass.; ziemlich gut.
( 28. ) Liverpool. Am. Schiff Great Western, Sherman, 35 T. – Pass.; zu
    empfehlen, Passagiere waren zufrieden.

Die Einwanderung und ihre Bedeutung für die Ver. Staaten
von Nordamerika.

    Newyork, 25. Mai.

† Jmmer größer werden die Massen der Auswanderer des alten Con-
tinents, der in kurzer Zeit nothwendigerweise diesen Doppelverlust an Geld
und Geldwerth zu seinem Nachtheile verspüren muß. Klagt demnach Europa
über das Gehen dieser Massen, so begreifen wir leicht das Warum? Daß
es aber auf diesem Boden „ Natives “ geben kann, welche diese Einwan-
derung scheel ansehen, das begreifen wir nicht.

Man nimmt zuverlässig an, daß in Newyork monatlich 30,000 Menschen
einwandern. Eine Hälfte wenigstens besteht aus Männen, die erwachsen
sind und arbeiten können. Schlägt man die Arbeit dieser Männer an, so
wird sich ergeben, daß ihre Einwanderung werthvoller ist, als die Geld-
ausbeute in Californien. Einen jungen starken Mann taxirt der Ameri-
kaner zu $ 1000, nach dem Werthe der Arbeit, die er sein Leben
lang in Amerika thut. Stellt man nun einen Durchschnittspreis für die
ganze Einwanderung, für Weib und Kind und Mann auf, und zwar zu
$ 500, so macht dieser Preis bei einer Einwanderung von 30,000 Men-
[Spaltenumbruch] schen $ 15,000,000 den Monat, bringt jeder Einwanderer $ 10 mit, so
kommen noch $ 300,000 zusammen, zählt man dazu die Einwanderung der
übrigen Häfen, so verdoppelt sich diese Summe auf 30 Millionen oder
über $ 300 Millionen fürs Jahr! Jst es noch ein Wunder, daß Amerika blüht?



Mineralreichthum von Jndiana.

Jn Jndiana sind 7000 Quadratmeilen Kohlenlager. Jn Fountain
County, ein Kanal Creet, wo man nach Salz bohrt, hat man Kohlen
gefunden, die, wie es scheint, eine Mächtigkeit von 11 Fuß besitzen. Jhr
Gewicht beträgt ungefähr eine Tonne auf die Kubik Yard. Rechnet man
auf die Tonne nur 25 pCt. Profit, so würden diese Kohlenlager einen
Reichthum bringen, den wir selbst nicht zu berechnen wagen. Salz und
Eisen sind gleichfalls in reicher Fülle dort vorhanden.

Jn verschiedenen Theilen des Staates hat man auch Blei, Zink, Kupfer
und gediegenes Gold gefunden, obwohl bisher nur in geringeren Quan-
titäten. Lager von Schwefeleisen finden sich längs der Staatsgrenze von
den Fällen des Ohio bis zum nordwestlichen Theile des Staates. Ein
praktischer Geologe, wenn er mit Muße eine vollständige geologisch topo-
graphische Zeichnung aufnähme, würde klar nachweisen können, zu welcher
Höhe die Bevölkerung und der Reichthum steigen würde, wenn alle diese
großen Schätze erst recht gewürdigt und benutzt werden und der nöthige Theil
von Unternehmungsgeist und Arbeitskraft sich auf dieselbe lenkt. Der reiche
Boden wird jährlich höheren Ertrag geben, während das Jnnere der Erde
aus seinem dunkeln Schooße uns neue Schätze sendet, das Wohlsein und
das Glück des Volkes zu mehren.     ( N.=Y. H.=Z. )



Bücherschau.

Neuester Wegweiser für Auswanderer nach Amerika, von Traugott
Bromme.
Mit großer Eisenbahn=, Post= und Reise=Karte. Preis
1 oder 18 Ngr. Stuttgart, Hoffmann'sche Verlagsbuchhandlung.

Von all den handlichen Reisekarten der Vereinigten Staaten, die
dem deutschen Auswanderer so zahlreich in Deutschland geboten werden,
und die er schon hier zu kaufen aus verschiedenen Gründen nicht versäumen
sollte, ist die obige ganz vorzüglich zu empfehlen, ausgenommen für die,
welche nach der westlichsten Ecke von Texas, namentlich nach den Ländereien
des s. g. Adelsvereins, zu gehen beabsichtigen, da leider dieser Strich
weggelassen ist. Jhr Verfasser ist ein Mann, den längerer Aufenthalt in
Amerika und genaue Verbindungen mehr, als die meisten Andern, befähigen,
mit der größten Sorgfalt und Genauigkeit seine Arbeiten über die Ver-
einigten Staaten zu vollenden. So enthält denn auch die vorliegende Karte,
auf der zwar die Jahreszahl 1850 ( wir wissen nicht, warum? ) stehen
geblieben ist, die aber in diesem Jahre neu revidirt wurde, nicht etwa,
wie man das auf andern Karten mitunter findet, erst im Bau begriffene
Eisenbahnen als bereits vollendete, oder das Umgekehrte; sondern sie ist,
was dem Auswanderer von der allergrößten Wichtigkeit sein muß, in dieser
Hinsicht mit einer Präcision bearbeitet, an welcher wir wenigstens keinen
Makel zu entdecken vermocht haben. Was aber ganz vorzugsweise die
Anschaffung dieser Karte, deren Preis mit andern ähnlichen ganz der
nämliche ist, empfiehlt, das ist der begleitende Text, der auf 96 enggedruckten
Oktavseiten den Auswanderer in das ganze Detail der Uebersiedelung von
Deutschland nach den Ver. Staaten einführt, ihn namentlich über die mit-
zunehmenden Effekten, die Wahl des Einschiffungshafens, die Abschließung
des Ueberfahrtskontraktes, den Werth der Hauptmünzsorten, die passendste
Jahreszeit, das Verhalten auf dem Seeschiffe, den Ausschiffungsplatz, die
Eisenbahnen in den Ver. Staaten, die Reisekosten nach den einzelnen Orten
im Jnnern derselben, über die Adressen der jenseitigen deutschen Consuln
und einiger Wirths= und Kosthäuser belehrt. Zu großer Genugthuung
gereicht es uns, in diesem Texte durchaus unsern eigenen oft dargelegten
Ansichten über die Güte der verschiedenen Einschiffungsplätze, über
die Zuverlässigkeit der deutschen Gesellschaften in Newyork , über
das beste Verproviantirungssystem u. dergl. zu begegnen. Wenn der
Herr Verfasser, eben so wie wir, vor der Einschiffung über die englischen
Häfen dringend warnt, wenn er die in Newyork landenden Auswanderers
an den Rath der dortigen deutschen Gesellschaft verweis't, wenn er auch
für die süddeutschen Auswanderer die Vorzüge der deutschen Seehäfen,
Bremen und Hamburg, hervorhebt, so begreifen wir, offen gestanden,
nicht, daß die Rudolstädter Auswanderungszeitung, ein Blatt, das vor-
zugsweise Bremen fortwährend mit Schmähungen bewirft und die deutsche
Gesellschaft in Newyork unablässig verfolgt, während es Liverpool als sein
Schooßkind hegt, noch den Namen des Hrn. Tr. Bromme als Mitarbeiter
auf dem Titelblatte zur Schau trägt. Uns scheint die unparteiische Dar-
stellungsweise des Hrn. Bromme, wie sie in dieser Schrift hervortritt, und
die auf nachgewiesenen Unwahrheiten gestützte Dialektik jenes Blattes stehen
in zu grellem Contraste, als daß da ein gemeinschaftliches Wirken möglich wäre.

Warum wir dem deutschen Auswanderer die Anschaffung einer solchen
Reisekarte schon in Deutschland empfehlen, ergiebt sich großentheils aus
dem mitgetheilten Jnhalte des begleitenden Textes, der nach Vollendung
der Seereise großentheils seinen Werth verliert. Ferner aber wird ein
mit dem vollen Bewußtsein seines centnerschweren Entschlusses Auswan-
dernder das Bedürfniß empfinden, sich vorher genau mit der Geographie
des Landes seiner Zukunft vertraut zu machen, und endlich möchte es
einem Deutschen im amerikanischen Seehafen zum Behufe seiner Weiterreise
unmöglich sein, für denselben niedrigen Preis eine so gut und mit deutschem
Texte ausgestattete Karte zu bekommen.

[Ende Spaltensatz]
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[193/0003] 193 abmachen lassen würde. – Aus diesem Grunde nehmen die angesehenen Häuser Newyorks dem Auswanderer keine nicht fälligen Coupons ab; er fällt damit dem Wucherer in die Hände, der für den Risiko schon zu rechnen weiß. Der Auswanderer thut am Vesten zum Transport bedeutender Summen sogleich zahlbare Wechsel anerkannt guter Häuser zu nehmen. Sie müssen auf seinen Namen lauten und in Prima und Secunda ausgestellt seien, oder noch besser in 3 Exemplaren, von denen eines der Jnhaber, das zweite etwa der Capitän bewahrt, das dritte aber in sichern Händen in Deutsch- land zurückbleibt, damit in einem Unglücksfalle den Erben der im Wechsel enthaltene Werth nicht entzogen werden kann. Nro 6. Verzeichniss der im Hafen von Newyork vom 15. bis 28. Mai eingelaufenen Seeschiffe von europäischen Häfen, nebst Passagier=Bemerkungen über Charakter der Behandlung, Kost, Beaufsichtigung, Schiff ( 15. ) Havre. Am. 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Schlägt man die Arbeit dieser Männer an, so wird sich ergeben, daß ihre Einwanderung werthvoller ist, als die Geld- ausbeute in Californien. Einen jungen starken Mann taxirt der Ameri- kaner zu $ 1000, nach dem Werthe der Arbeit, die er sein Leben lang in Amerika thut. Stellt man nun einen Durchschnittspreis für die ganze Einwanderung, für Weib und Kind und Mann auf, und zwar zu $ 500, so macht dieser Preis bei einer Einwanderung von 30,000 Men- schen $ 15,000,000 den Monat, bringt jeder Einwanderer $ 10 mit, so kommen noch $ 300,000 zusammen, zählt man dazu die Einwanderung der übrigen Häfen, so verdoppelt sich diese Summe auf 30 Millionen oder über $ 300 Millionen fürs Jahr! Jst es noch ein Wunder, daß Amerika blüht? Mineralreichthum von Jndiana. Jn Jndiana sind 7000 Quadratmeilen Kohlenlager. Jn Fountain County, ein Kanal Creet, wo man nach Salz bohrt, hat man Kohlen gefunden, die, wie es scheint, eine Mächtigkeit von 11 Fuß besitzen. Jhr Gewicht beträgt ungefähr eine Tonne auf die Kubik Yard. Rechnet man auf die Tonne nur 25 pCt. Profit, so würden diese Kohlenlager einen Reichthum bringen, den wir selbst nicht zu berechnen wagen. Salz und Eisen sind gleichfalls in reicher Fülle dort vorhanden. Jn verschiedenen Theilen des Staates hat man auch Blei, Zink, Kupfer und gediegenes Gold gefunden, obwohl bisher nur in geringeren Quan- titäten. Lager von Schwefeleisen finden sich längs der Staatsgrenze von den Fällen des Ohio bis zum nordwestlichen Theile des Staates. Ein praktischer Geologe, wenn er mit Muße eine vollständige geologisch topo- graphische Zeichnung aufnähme, würde klar nachweisen können, zu welcher Höhe die Bevölkerung und der Reichthum steigen würde, wenn alle diese großen Schätze erst recht gewürdigt und benutzt werden und der nöthige Theil von Unternehmungsgeist und Arbeitskraft sich auf dieselbe lenkt. Der reiche Boden wird jährlich höheren Ertrag geben, während das Jnnere der Erde aus seinem dunkeln Schooße uns neue Schätze sendet, das Wohlsein und das Glück des Volkes zu mehren. ( N.=Y. H.=Z. ) Bücherschau. Neuester Wegweiser für Auswanderer nach Amerika, von Traugott Bromme. Mit großer Eisenbahn=, Post= und Reise=Karte. Preis 1 oder 18 Ngr. Stuttgart, Hoffmann'sche Verlagsbuchhandlung. Von all den handlichen Reisekarten der Vereinigten Staaten, die dem deutschen Auswanderer so zahlreich in Deutschland geboten werden, und die er schon hier zu kaufen aus verschiedenen Gründen nicht versäumen sollte, ist die obige ganz vorzüglich zu empfehlen, ausgenommen für die, welche nach der westlichsten Ecke von Texas, namentlich nach den Ländereien des s. g. Adelsvereins, zu gehen beabsichtigen, da leider dieser Strich weggelassen ist. Jhr Verfasser ist ein Mann, den längerer Aufenthalt in Amerika und genaue Verbindungen mehr, als die meisten Andern, befähigen, mit der größten Sorgfalt und Genauigkeit seine Arbeiten über die Ver- einigten Staaten zu vollenden. So enthält denn auch die vorliegende Karte, auf der zwar die Jahreszahl 1850 ( wir wissen nicht, warum? ) stehen geblieben ist, die aber in diesem Jahre neu revidirt wurde, nicht etwa, wie man das auf andern Karten mitunter findet, erst im Bau begriffene Eisenbahnen als bereits vollendete, oder das Umgekehrte; sondern sie ist, was dem Auswanderer von der allergrößten Wichtigkeit sein muß, in dieser Hinsicht mit einer Präcision bearbeitet, an welcher wir wenigstens keinen Makel zu entdecken vermocht haben. Was aber ganz vorzugsweise die Anschaffung dieser Karte, deren Preis mit andern ähnlichen ganz der nämliche ist, empfiehlt, das ist der begleitende Text, der auf 96 enggedruckten Oktavseiten den Auswanderer in das ganze Detail der Uebersiedelung von Deutschland nach den Ver. Staaten einführt, ihn namentlich über die mit- zunehmenden Effekten, die Wahl des Einschiffungshafens, die Abschließung des Ueberfahrtskontraktes, den Werth der Hauptmünzsorten, die passendste Jahreszeit, das Verhalten auf dem Seeschiffe, den Ausschiffungsplatz, die Eisenbahnen in den Ver. Staaten, die Reisekosten nach den einzelnen Orten im Jnnern derselben, über die Adressen der jenseitigen deutschen Consuln und einiger Wirths= und Kosthäuser belehrt. Zu großer Genugthuung gereicht es uns, in diesem Texte durchaus unsern eigenen oft dargelegten Ansichten über die Güte der verschiedenen Einschiffungsplätze, über die Zuverlässigkeit der deutschen Gesellschaften in Newyork , über das beste Verproviantirungssystem u. dergl. zu begegnen. Wenn der Herr Verfasser, eben so wie wir, vor der Einschiffung über die englischen Häfen dringend warnt, wenn er die in Newyork landenden Auswanderers an den Rath der dortigen deutschen Gesellschaft verweis't, wenn er auch für die süddeutschen Auswanderer die Vorzüge der deutschen Seehäfen, Bremen und Hamburg, hervorhebt, so begreifen wir, offen gestanden, nicht, daß die Rudolstädter Auswanderungszeitung, ein Blatt, das vor- zugsweise Bremen fortwährend mit Schmähungen bewirft und die deutsche Gesellschaft in Newyork unablässig verfolgt, während es Liverpool als sein Schooßkind hegt, noch den Namen des Hrn. Tr. Bromme als Mitarbeiter auf dem Titelblatte zur Schau trägt. Uns scheint die unparteiische Dar- stellungsweise des Hrn. Bromme, wie sie in dieser Schrift hervortritt, und die auf nachgewiesenen Unwahrheiten gestützte Dialektik jenes Blattes stehen in zu grellem Contraste, als daß da ein gemeinschaftliches Wirken möglich wäre. Warum wir dem deutschen Auswanderer die Anschaffung einer solchen Reisekarte schon in Deutschland empfehlen, ergiebt sich großentheils aus dem mitgetheilten Jnhalte des begleitenden Textes, der nach Vollendung der Seereise großentheils seinen Werth verliert. Ferner aber wird ein mit dem vollen Bewußtsein seines centnerschweren Entschlusses Auswan- dernder das Bedürfniß empfinden, sich vorher genau mit der Geographie des Landes seiner Zukunft vertraut zu machen, und endlich möchte es einem Deutschen im amerikanischen Seehafen zum Behufe seiner Weiterreise unmöglich sein, für denselben niedrigen Preis eine so gut und mit deutschem Texte ausgestattete Karte zu bekommen.

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 48. Bremen, 15. Juni 1852, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung048_1852/3>, abgerufen am 20.05.2024.