Badener Zeitung. Nr. 4, Baden (Niederösterreich), 12.01.1898. Mittwoch Badener Zeitung 12. Jänner 1898. Nr. 4. [Spaltenumbruch] GR. Dir. Fitzga: Es ist sonst nicht üblich, in Die Dringlichkeit wird einstimmig genehmigt Der Bürgermeister begrüßt Herrn Witzmann Der Bürgermeister theilt hierauf mit, dass Schluß der Sitzung um 3/46 Uhr abends. Local-Nachrichten. -- Spende. Herr Anton Rieß, Kaufmann -- Todesfall. Samstag den 8. l. M., -- Wiener Kochkunst-Jubiläums- Ausstellung. Bei Gelegenheit der Eröffnung -- Gemeindeausschuss-Sitzung. Donners- -- Wohlthätigkeits-Concert. Zu -- Populär-wissenschaftliche Vorträge aus der Chemie. Der erste dieser von uns I. Freiwillige Feuerwehr Baden. Die -- Gartenbau-Verein Baden. Sonntag, den 16. d. M., präcise 4 Uhr, findet im -- Radfahrerkränzchen. Der Radfahrer- -- Ein sonderbarer Versicherungs- agent. Seitens des Landesausschusses werden seit -- Für den Kaiser Josef-Denkmalfond in Baden sind an halbjährigen Zinsen von dem -- Spenden, welche beim Ortsschulrathe -- Sparcasse in Baden. Ausweis pro -- Vorschuß- und Credit-Verein in Baden Ausweis pro December 1897. Empfänge Faschings-Repertoire. Samstag, 15. Jänner: Hausball in H. Grabner's Samstag, 15. Jänner: Hausball in Anton Putz' Sonntag, 16. Jänner 1898: Hausball in Rubel's Samstag, 22. Jänner: Hausball in J. Legler's Mittwoch Badener Zeitung 12. Jänner 1898. Nr. 4. [Spaltenumbruch] GR. Dir. Fitzga: Es iſt ſonſt nicht üblich, in Die Dringlichkeit wird einſtimmig genehmigt Der Bürgermeiſter begrüßt Herrn Witzmann Der Bürgermeiſter theilt hierauf mit, daſs Schluß der Sitzung um ¾6 Uhr abends. Local-Nachrichten. — Spende. Herr Anton Rieß, Kaufmann — Todesfall. Samstag den 8. l. M., — Wiener Kochkunſt-Jubiläums- Ausſtellung. Bei Gelegenheit der Eröffnung — Gemeindeausſchuſs-Sitzung. Donners- — Wohlthätigkeits-Concert. Zu — Populär-wiſſenſchaftliche Vorträge aus der Chemie. Der erſte dieſer von uns I. Freiwillige Feuerwehr Baden. Die — Gartenbau-Verein Baden. Sonntag, den 16. d. M., präciſe 4 Uhr, findet im — Radfahrerkränzchen. Der Radfahrer- — Ein ſonderbarer Verſicherungs- agent. Seitens des Landesausſchuſſes werden ſeit — Für den Kaiſer Joſef-Denkmalfond in Baden ſind an halbjährigen Zinſen von dem — Spenden, welche beim Ortsſchulrathe — Sparcaſſe in Baden. Ausweis pro — Vorſchuß- und Credit-Verein in Baden Ausweis pro December 1897. Empfänge Faſchings-Repertoire. Samstag, 15. Jänner: Hausball in H. Grabner’s Samstag, 15. Jänner: Hausball in Anton Putz’ Sonntag, 16. Jänner 1898: Hausball in Rubel’s Samstag, 22. Jänner: Hausball in J. Legler’s <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="baden2" prev="#baden1" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0004" n="4"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Mittwoch Badener Zeitung 12. Jänner 1898. Nr. 4.</hi> </hi> </fw><lb/> <cb/> <p>GR. Dir. <hi rendition="#g">Fitzga:</hi> Es iſt ſonſt nicht üblich, in<lb/> conſtituierenden Sitzungen Geſchäfte zu erledigen,<lb/> aber ich glaube, meine Herren, ein Geſchäft muſs zu<lb/> aller Zeit beſorgt werden, und das iſt die Pflicht<lb/> der Dankbarkeit. Dazu gibt es keine beſonders feſt-<lb/> geſetzte Zeit, dazu wird immer Zeit ſein und dazu<lb/> wird auch heute Zeit ſein. Der Herr Bürgermeiſter<lb/> hat ſich bewogen gefühlt, in ſeiner Rede mit warmen<lb/> Worten ſeines Vorgängers zu gedenken und ihm<lb/> perſönlich zu danken. Meine Herren! Nicht nur<lb/> der Herr Bürgermeiſter iſt dem früheren Bürger-<lb/> meiſter zu Dank verpflichtet, wir ſind es alle, die<lb/> wir der früheren Gemeindevertretung angehört haben.<lb/> Ich will hier nicht auf jede einzelne Phaſe ſeiner<lb/> neunzehnjährigen Thätigkeit eingehen, nur Eines will<lb/> ich hervorheben, und das iſt ſeine Thätigkeit als<lb/> Vorſteher des Armeninſtitutes, welches er durch neun-<lb/> zehn Jahre ganz allein geleitet hat (lebhafter Bei-<lb/> fall). Das war ein Act der chriſtlichen Nächſtenliebe,<lb/> in ſolcher Ausdehnung geübt, wie nur wenige darauf<lb/> verweiſen können. Er hat an allen Actionen des<lb/> Ausſchuſſes ſtets lebhaften Antheil genommen, und<lb/> daſs er in der abgelaufenen Periode hier auf dieſem<lb/> Stuhle nicht auf Roſen geſeſſen iſt, das haben wir<lb/> alle gewuſst und wir haben ihm Dank dafür ge-<lb/> wuſst, daſs er in dieſen Tagen ſeine Ruhe bewahren<lb/> konnte. Das, meine Herren, ſind Verdienſte, die nicht<lb/> ſo vorübergehen dürfen, beſonders heute nicht, ohne<lb/> daſs man ihrer gedenkt. Ich bin darum überzeugt,<lb/> daſs ich aus dem Herzen der ganzen Verſammlung<lb/> ſpreche, wenn ich beantrage, der Ausſchuſs verleihe<lb/> Herrn Witzmann die höchſte Auszeichnung, die er zu<lb/> vergeben hat, nämlich das Ehrenbürgerrecht. (Bravo!)<lb/> Um geſchäftsordnungsmäßig vorzugehen, beantrage<lb/> ich, über die Dringlichkeit ſchlüſſig zu werden und<lb/> ſodann ohne Debatte abzuſtimmen. (Lebhafter Beifall)</p><lb/> <p>Die Dringlichkeit wird <hi rendition="#g">einſtimmig</hi> genehmigt<lb/> und der Antrag Fitzga auf Verleihung des Ehren-<lb/> bürgerrechtes an Herrn Joſef Witzmann <hi rendition="#g">durch Er-<lb/> heben von den Sitzen einſtimmig ge-<lb/> nehmigt.</hi> </p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Bürgermeiſter</hi> begrüßt Herrn Witzmann<lb/> im Ausſchuſſe als das neueſte Mitglied unter den<lb/> Ehrenbürgern Badens (lebhafter Beifall); der Bezirks-<lb/> hauptmann ſchreitet auf Herrn Witzmann zu und<lb/> drückt ihm herzlich die Hand. Dieſer iſt ſeiner tiefen<lb/> Rührung nicht mehr Herr und kann nur in kurz ab-<lb/> gebrochenen Sätzen ſeinem Danke und ſeiner Freude<lb/> über die ihm zutheil gewordene Auszeichnung Aus-<lb/> druck verleihen. Seine Worte erwecken ſympathiſchen<lb/> Beifall, an welchem auch die Gallerte lebhaften An-<lb/> theil nimmt.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Bürgermeiſter</hi> theilt hierauf mit, daſs<lb/> Dienstag, um 4 Uhr nachmittags, eine Sitzung des<lb/> Gemeinderathes und Donnerstag, um 4 Uhr, eine<lb/> vertrauliche Ausſchuſsſitzung ſtattfindet, an welche ſich<lb/> ſodann eine öffentliche Sitzung auſchließen wird. Die<lb/> ſchriftlichen Einladungen werden rechtzeitig erfolgen</p><lb/> <p>Schluß der Sitzung um ¾6 Uhr abends.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Local-Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Spende.</hi> </head> <p>Herr Anton Rieß, Kaufmann<lb/> in Baden, hat für den Kranken-Unterſtützungsfond<lb/> des Rath’ſchen allg. öffentl Krankenhauſes 3 fl. ge-<lb/> ſpendet, was hiermit herzlichſt dankend zur öffentlichen<lb/> Kenntnis gebracht wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Todesfall.</hi> </head> <p>Samstag den 8. l. M.,<lb/> abends, verſchied nach längerem Leiden Frl. Paula<lb/> Deutſch, die Tochter der Oberſtabsarztenswitwe Frau<lb/> Roſa Deutſch, im Alter von 27 Jahren. Frau<lb/> Dr. Deutſch, die ſich noch kaum von den Schickſals-<lb/> ſchlägen, die ihr durch den Verluſt ihres vor wenigen<lb/> Jahren verſchiedenen Gatten, dem kurze Zeit nachher<lb/> ihr Sohn folgte, verurſacht wurden, erholt hat, iſt<lb/> nun in neue Trauer um ihre früh dahingeſchiedene<lb/> Tochter verſetzt. Die Verſtorbene wurde Dienstag,<lb/> den 11. d. M., nach Wien auf dem Centralfriedhofe<lb/> überführt und an der Seite ihres Vaters zur Ruhe<lb/> gebettet. Der bedauernswerten, vom Schickſal ſo arg<lb/> heimgeſuchten Frau wurde von allen Seiten die<lb/> herzlichſte Theilnahme kundgegeben, was ihr wohl<lb/> ein klein wenig Troſt in ihrem großen Schmerze<lb/> bieten dürfte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Wiener Kochkunſt-Jubiläums-<lb/> Ausſtellung.</hi> </head> <p>Bei Gelegenheit der Eröffnung<lb/> der Kochkunſt-Jubiläums-Ausſtellung in Wien durch<lb/> den Kaiſer erregte die Ausſtellung des Selcher-<lb/> meiſters Herrn Wedorn aus Baden, welcher, wie be-<lb/> kannt, ſchon früher mehrere Preiſe davongetragen,<lb/> durch ihre Kunſtfertigkeit die Aufmerkſamkeit des<lb/><cb/> Monarchen, welcher dies in den wohlwollend-<lb/> ſten Worten rückhaltslos ausſprach. Frau Wedorn<lb/> änßerte demgegenüber dem Monarchen, daſs die Ent-<lb/> fernung von Baden nach Wien und der damit ver-<lb/> bundene Transport die Wahl der Ausſtellungsobjecte,<lb/> ſowie die betreffenden Gegenſtände ſelbſt beeinträch-<lb/> tigte, und daſs das Object, wenn ſie am Platze ge-<lb/> weſen, viel ſchöner ausgefallen wäre. Herr Wedorn<lb/> dankte dem Kaiſer, ſichtlich erfreut, für die große<lb/> Auszeichnung, welche Sr. Majeſtät ihm durch ſolch’<lb/> hohe Anerkennung zutheil werden ließ.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Gemeindeausſchuſs-Sitzung.</hi> </head> <p>Donners-<lb/> tag, den 13. l. M., um 4 Uhr nachmittags, findet<lb/> im ſtädtiſchen Rathhausſaale zu Baden eine ver-<lb/> trauliche Sitzung und nach derſelben eine öffentliche<lb/> Gemeindeausſchuſs-Sitzung mit nachſtehender Tages-<lb/> ordnung ſtatt: 1. Wahlen. 2. Anſuchen an den Vor-<lb/> ſchuſs- und Creditverein in Baden um Eröffnung eines<lb/> Contocorrent-Credites in der Höhe von 50.000 fl.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Wohlthätigkeits-Concert.</hi> </head> <p>Zu<lb/> Gunſten der Rettungs-Abtheilung der Badener frei-<lb/> willigen Feuerwehr veranſtaltet der Inhaber der<lb/> Privat-, Clavier- und Geſangsſchule, Herr Victor<lb/> Grimm, am Sonntag den 23. Jänner im Saale des<lb/> Hotels „Stadt Wien“ ein Wohlthätigkeits-Concert<lb/> unter gefälliger Mitwirkung der Herren Franz Kohlert<lb/> (Violine) und Emil Schmidt (Cello), ſowie der voll-<lb/> ſtändigen Capelle Fuchs mit nachſtehendem Programm:<lb/> 1. C. M. v. Weber: Ouverture zur Oper „Peter<lb/> Schmoll“, achthändig, für zwei Claviere (Frl. Olga<lb/> Schwarz, Bertha Hanſy, Steffi Bulla und Anna<lb/> Wolowicz); 2. W. A. Mozart: Clavierconcert in<lb/><hi rendition="#aq">D-dur,</hi> zweiter und dritter Satz, für zwei Claviere<lb/> (Frl. Steffi Knotz und Frau Director Grimm);<lb/> 3. Victor Grimm: Drei Lieder für Baſs, vorgetragen<lb/> von Herrn Karl Reich <hi rendition="#aq">jun.;</hi> 4. Hugo Reinhold:<lb/><hi rendition="#aq">Impromptu</hi> in <hi rendition="#aq">Cis-moll</hi> (Frl. Steffi Bulla); 5. F.<lb/> Schubert: <hi rendition="#aq">Marche héroique</hi> Nr. 3, für Clavier, vier-<lb/> händig (Frl. Anna Wolowicz und Frl. Marie Doller);<lb/> 6. J. N. Hummel: Grand Clavier-Trio in <hi rendition="#aq">Es.</hi> (Frl.<lb/> Bertha Hanſy); 7. Joſef Haydn: „Die Theilung<lb/> der Erde“, Lied für Baſs, vorgetragen von Herrn<lb/> Karl Reich <hi rendition="#aq">jun.;</hi> 8. L. v. Beethoven: Clavierconcert<lb/> Nr. 3 in <hi rendition="#aq">C-moll,</hi> für Clavier und Orcheſter (Clavier<lb/> Frl. Olga Schwarz). Karten zu dieſem Concerte ſind<lb/> im Vorverkaufe zu haben bei Herrn Karl Reich und<lb/> koſtet ein Cercleſitz 1 fl., alle übrigen Sitze 60 kr.,<lb/> Eintritt in den Saal 30 kr. In Anbetracht des<lb/> humanitären Zweckes wäre eine lebhafte Betheiligung<lb/> unſeres kunſtſinnigen Publicums zu wünſchen, das<lb/> bei der Reichhaltigkeit des Programmes und der mit<lb/> kunſtverſtändigem Geſchick getroffenen Wahl der Vor-<lb/> tragsnummern ſicherlich auf ſeine Koſten kommen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Populär-wiſſenſchaftliche Vorträge<lb/> aus der Chemie.</hi> </head> <p>Der erſte dieſer von uns<lb/> bereits angekündigten Vorträge des Bürgerſchul-<lb/> lehrers Herrn Franz Kohlert, fand Sonntag nach-<lb/> mittags im Lehrzimmer der dritten Bürgerſchulclaſſe<lb/> unter einem unverhofft ſtarken Andrange ſtatt. Es<lb/> waren mehr als 70 Perſonen erſchienen, welche nicht<lb/> nur das zur Verfügung ſtehende Lehrzimmer vollſtändig<lb/> füllten, ſondern ſich ſogar noch mit einem beſcheidenen<lb/> Plätzchen auf dem Gange in der Nähe der Eingangs-<lb/> thüre beſcheiden muſsten. Ein großer Theil der<lb/> Beſucher recrutierte ſich aus dem Hauerſtande und<lb/> es iſt gewiſs erfreulich, daſs die Idee der Abhaltung<lb/> derartiger Vorträge gerade in dieſen Kreiſen Ver-<lb/> ſtändnis und Anerkennung fand. Der Vortragende<lb/> verſtand es, der Zuſammenſetzung ſeiner Zuhörerſchaft<lb/> Sorge tragend, ſeine Ausführungen allgemein ver-<lb/> ſtändlich und im vollſten Sinne des Wortes populär<lb/> zu geſtalten und konnte ſich der geſpannteſten Auf-<lb/> merkſamkeit erfreuen. Hoffentlich erfreuen die beiden noch<lb/> folgenden Vorträge, welche an den beiden nächſten<lb/> Sonntagen ſtattfinden, desſelben Zuſpruches. Herr<lb/> Kohlert verdient für das von ihm in ſelbſtloſeſter<lb/> Weiſe in Angriff genommene Unternehmen die lobendſte<lb/> Anerkennung. Der nächſte dieſer Vorträge findet<lb/> Sonntag, den 19. d. M., ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#g">Freiwillige Feuerwehr Baden.</hi> </head> <p>Die<lb/> Hauptverſammlung der freiwilligen Feuerwehr findet<lb/> am 15. l. M., präciſe 8 Uhr abends, in Kerſchbaum’s<lb/> Saallocalitäten ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Gartenbau-Verein Baden.</hi> </head><lb/> <p>Sonntag, den 16. d. M., präciſe 4 Uhr, findet im<lb/> Gaſthofe „zum ſchwarzen Bock“ die Generalver-<lb/> ſammlung genannten Vereines ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Radfahrerkränzchen.</hi> </head> <p>Der Radfahrer-<lb/> verein Baden veranſtaltet am Samstag, den 15.<lb/> d. M., in den Saallocalitäten des Hotels „Stadt<lb/> Wien“ ein Radfahrerkränzchen, bei welchem die voll-<lb/> ſtändige Capelle Fuchs mitwirken wird. Beginn um<lb/><cb/> 8 Uhr abends, Eintritt nur gegen Vorweiſung der<lb/> ausgegebenen Einladungen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Ein ſonderbarer Verſicherungs-<lb/> agent.</hi> </head> <p>Seitens des Landesausſchuſſes werden ſeit<lb/> kurzem an alle Hausbeſitzer und Gemeinden Circuläre<lb/> verſendet, in welchen die Aufforderung ergeht, der<lb/> neugegründeten Landes-Brandſchaden-Verſicherungs-<lb/> anſtalt beizutreten. Für den Fall, als einer der<lb/> Intereſſenten die Abſicht haben ſollte, dies zu thun,<lb/> wird er in dem Circulare ausdrücklich erſucht, ſeine<lb/> Verſicherung zu kündigen und die Kündigung dem<lb/> für Baden und Weikersdorf beſtellten Vertreter,<lb/> Herrn <hi rendition="#g">Joſef Mayer,</hi> zu übergeben, der auch<lb/> alle gewünſchten Auskünfte ertheilen wird. Wir haben<lb/> natürlich gegen den Kundenerwerb der Anſtalt nichts<lb/> einzuwenden; die Anſtalt iſt ein auf Gewinn<lb/> berechnetes Inſtitut, an welchem Umſtande die Ver-<lb/> ſicherung gar nichts ändert, daſs die Gemeinden an<lb/> den Überſchüſſen der von ihnen geleiſteten Prämien-<lb/> zahlungen mit 50% theilnehmen. Wie aber der Ver-<lb/> ſicherungsagent, Herr Mayer, dazukommt, in Baden<lb/> und Weikersdorf für dieſe Anſtalt die officielle Ver-<lb/> tretung zu übernehmen, ohne vorher ſeine Ver-<lb/> bindungen mit Privat-Verſicherungsgeſellſchaften zu<lb/> löſen, iſt uns, gelinde geſagt, auffallend. Herr Mayer<lb/> vertritt unſeres Wiſſens beiſpielsweiſe die „Donau“,<lb/> welche ſich auch mit Verſicherungen gegen Brand-<lb/> ſchäden beſchäftigt, und es muſs doch eigenthümlich<lb/> berühren, daſs ein und derſelbe Agent in einem<lb/> und demſelben Orte für zwei einander concurrierende<lb/> Inſtitute arbeitet. Es fällt uns nicht ein, gegen die<lb/> Landesanſtalt als ſolche, obwohl ſie unter ſehr eigen-<lb/> thümlichen Verhältniſſen geboren worden iſt, aufzu-<lb/> treten. Aber ſie iſt ein Geſchäft wie jedes andere,<lb/> und kein noch ſo ſimpler Geſchäftsmann wird es mit<lb/> ſeiner kaufmänniſchen Ehre vereinbarlich finden, ſich<lb/> eines Vermittlers zu bedienen, der gleichzeitig für<lb/> ein Concurrenz-Unternehmen thätig iſt. Das ſtärkt<lb/> nicht das Vertrauen gegen die neue Unternehmung,<lb/> noch weniger aber gegen den Vermittler. Niemand<lb/> kann zweien Herren dienen, das ſollte der „chriſtliche“<lb/> Agent Herr Mayer doch wiſſen. Hätte er vor Über-<lb/> nahme ſeines neuen Geſchäftes das frühere zurück-<lb/> gelegt und dies ſeinen Clienten mitgetheilt, ſo hätte<lb/> man ſich eventuell noch zufrieden geben können. So<lb/> aber erweckt das Vorgehen des Herrn Mayer ein<lb/> unbehagliches Gefühl, auf deſſen Beſchreibung wir<lb/> gar nicht erſt näher eingehen wollen. Jeder anſtändig<lb/> Denkende wird uns ohnedies verſtehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Für den Kaiſer Joſef-Denkmalfond<lb/> in Baden</hi> </head> <p>ſind an halbjährigen Zinſen von dem<lb/> fruchtbringend angelegten Fonde eingegangen fl. 64·98,<lb/> hiezu die bereits ausgewieſenen fl. 3255·35, ſo ergibt<lb/> ſich die Höhe des Fondes am heutigen Tage mit<lb/> fl. 3320·33. Weitere Spenden übernimmt der Caſſier<lb/> des Kaiſer Joſef-Denkmalfondes in Baden, Herr Karl<lb/> Reich, Hauptplatz 3.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Spenden,</hi> </head> <p>welche beim Ortsſchulrathe<lb/> in Weikersdorf zur Chriſtbaumbetheilung von nach-<lb/> ſtehenden einlangten: Herr Ferdinand Weiudl 3 fl.<lb/> Richtigſtellung: Im früheren Ausweiſe ſoll es ſtatt<lb/> Hans Kronberger Hans Kornberger heißen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Sparcaſſe in Baden.</hi> </head> <p>Ausweis pro<lb/> 1897. Empfänge fl. 2,427.890·92½, Ausgaben fl.<lb/> 2,407.110·27½, Einlagen von 7695 Parteien<lb/> fl. 1,440.280·89½, Rückzahlungen an 9456 Parteien<lb/> fl. 1m387.391·89, Darlehen an 158 Parteien<lb/> fl. 237.800, Darlehensrückzahlungen fl. 263.568·01,<lb/> Vorſchüſſe der Vorſchußcaſſe an 118 Parteien fl.<lb/> 30.369, Vor-ſchuß-Rückzahlungen fl. 24.452.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Vorſchuß- und Credit-Verein in<lb/> Baden</hi> </head> <p>Ausweis pro December 1897. Empfänge<lb/> fl. 282.733·37, Ausgaben fl. 269.429·10, Ein-<lb/> lagen fl. 105.244·64, Rückzahlungen fl. 142.259·68.<lb/> Ertheilte Vorſchüſſe fl. 95.081·81, Vorſchuß-Rück-<lb/> zahlung fl. 37.866·15. Pfandleih-Anſtalt: Ertheilte<lb/> Vorſchüſſe fl. 6725·—, Vorſchuß-Rückzahlung<lb/> 5405·—.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Faſchings-Repertoire.</hi> </head><lb/> <p>Samstag, 15. Jänner: Hausball in H. Grabner’s<lb/> Hotel „zur Weintraube“ in Gainfarn.</p><lb/> <p>Samstag, 15. Jänner: Hausball in Anton Putz’<lb/> Gaſthaus „zur Weintraube“, Baden, Gutenbrunner-<lb/> ſtraße.</p><lb/> <p>Sonntag, 16. Jänner 1898: Hausball in Rubel’s<lb/> Jubiläums-Sälen in Leesdorf.</p><lb/> <p>Samstag, 22. Jänner: Hausball in J. Legler’s<lb/> Gaſthaus, Baden, Gartengaſſe 18.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Mittwoch Badener Zeitung 12. Jänner 1898. Nr. 4.
GR. Dir. Fitzga: Es iſt ſonſt nicht üblich, in
conſtituierenden Sitzungen Geſchäfte zu erledigen,
aber ich glaube, meine Herren, ein Geſchäft muſs zu
aller Zeit beſorgt werden, und das iſt die Pflicht
der Dankbarkeit. Dazu gibt es keine beſonders feſt-
geſetzte Zeit, dazu wird immer Zeit ſein und dazu
wird auch heute Zeit ſein. Der Herr Bürgermeiſter
hat ſich bewogen gefühlt, in ſeiner Rede mit warmen
Worten ſeines Vorgängers zu gedenken und ihm
perſönlich zu danken. Meine Herren! Nicht nur
der Herr Bürgermeiſter iſt dem früheren Bürger-
meiſter zu Dank verpflichtet, wir ſind es alle, die
wir der früheren Gemeindevertretung angehört haben.
Ich will hier nicht auf jede einzelne Phaſe ſeiner
neunzehnjährigen Thätigkeit eingehen, nur Eines will
ich hervorheben, und das iſt ſeine Thätigkeit als
Vorſteher des Armeninſtitutes, welches er durch neun-
zehn Jahre ganz allein geleitet hat (lebhafter Bei-
fall). Das war ein Act der chriſtlichen Nächſtenliebe,
in ſolcher Ausdehnung geübt, wie nur wenige darauf
verweiſen können. Er hat an allen Actionen des
Ausſchuſſes ſtets lebhaften Antheil genommen, und
daſs er in der abgelaufenen Periode hier auf dieſem
Stuhle nicht auf Roſen geſeſſen iſt, das haben wir
alle gewuſst und wir haben ihm Dank dafür ge-
wuſst, daſs er in dieſen Tagen ſeine Ruhe bewahren
konnte. Das, meine Herren, ſind Verdienſte, die nicht
ſo vorübergehen dürfen, beſonders heute nicht, ohne
daſs man ihrer gedenkt. Ich bin darum überzeugt,
daſs ich aus dem Herzen der ganzen Verſammlung
ſpreche, wenn ich beantrage, der Ausſchuſs verleihe
Herrn Witzmann die höchſte Auszeichnung, die er zu
vergeben hat, nämlich das Ehrenbürgerrecht. (Bravo!)
Um geſchäftsordnungsmäßig vorzugehen, beantrage
ich, über die Dringlichkeit ſchlüſſig zu werden und
ſodann ohne Debatte abzuſtimmen. (Lebhafter Beifall)
Die Dringlichkeit wird einſtimmig genehmigt
und der Antrag Fitzga auf Verleihung des Ehren-
bürgerrechtes an Herrn Joſef Witzmann durch Er-
heben von den Sitzen einſtimmig ge-
nehmigt.
Der Bürgermeiſter begrüßt Herrn Witzmann
im Ausſchuſſe als das neueſte Mitglied unter den
Ehrenbürgern Badens (lebhafter Beifall); der Bezirks-
hauptmann ſchreitet auf Herrn Witzmann zu und
drückt ihm herzlich die Hand. Dieſer iſt ſeiner tiefen
Rührung nicht mehr Herr und kann nur in kurz ab-
gebrochenen Sätzen ſeinem Danke und ſeiner Freude
über die ihm zutheil gewordene Auszeichnung Aus-
druck verleihen. Seine Worte erwecken ſympathiſchen
Beifall, an welchem auch die Gallerte lebhaften An-
theil nimmt.
Der Bürgermeiſter theilt hierauf mit, daſs
Dienstag, um 4 Uhr nachmittags, eine Sitzung des
Gemeinderathes und Donnerstag, um 4 Uhr, eine
vertrauliche Ausſchuſsſitzung ſtattfindet, an welche ſich
ſodann eine öffentliche Sitzung auſchließen wird. Die
ſchriftlichen Einladungen werden rechtzeitig erfolgen
Schluß der Sitzung um ¾6 Uhr abends.
Local-Nachrichten.
— Spende. Herr Anton Rieß, Kaufmann
in Baden, hat für den Kranken-Unterſtützungsfond
des Rath’ſchen allg. öffentl Krankenhauſes 3 fl. ge-
ſpendet, was hiermit herzlichſt dankend zur öffentlichen
Kenntnis gebracht wird.
— Todesfall. Samstag den 8. l. M.,
abends, verſchied nach längerem Leiden Frl. Paula
Deutſch, die Tochter der Oberſtabsarztenswitwe Frau
Roſa Deutſch, im Alter von 27 Jahren. Frau
Dr. Deutſch, die ſich noch kaum von den Schickſals-
ſchlägen, die ihr durch den Verluſt ihres vor wenigen
Jahren verſchiedenen Gatten, dem kurze Zeit nachher
ihr Sohn folgte, verurſacht wurden, erholt hat, iſt
nun in neue Trauer um ihre früh dahingeſchiedene
Tochter verſetzt. Die Verſtorbene wurde Dienstag,
den 11. d. M., nach Wien auf dem Centralfriedhofe
überführt und an der Seite ihres Vaters zur Ruhe
gebettet. Der bedauernswerten, vom Schickſal ſo arg
heimgeſuchten Frau wurde von allen Seiten die
herzlichſte Theilnahme kundgegeben, was ihr wohl
ein klein wenig Troſt in ihrem großen Schmerze
bieten dürfte.
— Wiener Kochkunſt-Jubiläums-
Ausſtellung. Bei Gelegenheit der Eröffnung
der Kochkunſt-Jubiläums-Ausſtellung in Wien durch
den Kaiſer erregte die Ausſtellung des Selcher-
meiſters Herrn Wedorn aus Baden, welcher, wie be-
kannt, ſchon früher mehrere Preiſe davongetragen,
durch ihre Kunſtfertigkeit die Aufmerkſamkeit des
Monarchen, welcher dies in den wohlwollend-
ſten Worten rückhaltslos ausſprach. Frau Wedorn
änßerte demgegenüber dem Monarchen, daſs die Ent-
fernung von Baden nach Wien und der damit ver-
bundene Transport die Wahl der Ausſtellungsobjecte,
ſowie die betreffenden Gegenſtände ſelbſt beeinträch-
tigte, und daſs das Object, wenn ſie am Platze ge-
weſen, viel ſchöner ausgefallen wäre. Herr Wedorn
dankte dem Kaiſer, ſichtlich erfreut, für die große
Auszeichnung, welche Sr. Majeſtät ihm durch ſolch’
hohe Anerkennung zutheil werden ließ.
— Gemeindeausſchuſs-Sitzung. Donners-
tag, den 13. l. M., um 4 Uhr nachmittags, findet
im ſtädtiſchen Rathhausſaale zu Baden eine ver-
trauliche Sitzung und nach derſelben eine öffentliche
Gemeindeausſchuſs-Sitzung mit nachſtehender Tages-
ordnung ſtatt: 1. Wahlen. 2. Anſuchen an den Vor-
ſchuſs- und Creditverein in Baden um Eröffnung eines
Contocorrent-Credites in der Höhe von 50.000 fl.
— Wohlthätigkeits-Concert. Zu
Gunſten der Rettungs-Abtheilung der Badener frei-
willigen Feuerwehr veranſtaltet der Inhaber der
Privat-, Clavier- und Geſangsſchule, Herr Victor
Grimm, am Sonntag den 23. Jänner im Saale des
Hotels „Stadt Wien“ ein Wohlthätigkeits-Concert
unter gefälliger Mitwirkung der Herren Franz Kohlert
(Violine) und Emil Schmidt (Cello), ſowie der voll-
ſtändigen Capelle Fuchs mit nachſtehendem Programm:
1. C. M. v. Weber: Ouverture zur Oper „Peter
Schmoll“, achthändig, für zwei Claviere (Frl. Olga
Schwarz, Bertha Hanſy, Steffi Bulla und Anna
Wolowicz); 2. W. A. Mozart: Clavierconcert in
D-dur, zweiter und dritter Satz, für zwei Claviere
(Frl. Steffi Knotz und Frau Director Grimm);
3. Victor Grimm: Drei Lieder für Baſs, vorgetragen
von Herrn Karl Reich jun.; 4. Hugo Reinhold:
Impromptu in Cis-moll (Frl. Steffi Bulla); 5. F.
Schubert: Marche héroique Nr. 3, für Clavier, vier-
händig (Frl. Anna Wolowicz und Frl. Marie Doller);
6. J. N. Hummel: Grand Clavier-Trio in Es. (Frl.
Bertha Hanſy); 7. Joſef Haydn: „Die Theilung
der Erde“, Lied für Baſs, vorgetragen von Herrn
Karl Reich jun.; 8. L. v. Beethoven: Clavierconcert
Nr. 3 in C-moll, für Clavier und Orcheſter (Clavier
Frl. Olga Schwarz). Karten zu dieſem Concerte ſind
im Vorverkaufe zu haben bei Herrn Karl Reich und
koſtet ein Cercleſitz 1 fl., alle übrigen Sitze 60 kr.,
Eintritt in den Saal 30 kr. In Anbetracht des
humanitären Zweckes wäre eine lebhafte Betheiligung
unſeres kunſtſinnigen Publicums zu wünſchen, das
bei der Reichhaltigkeit des Programmes und der mit
kunſtverſtändigem Geſchick getroffenen Wahl der Vor-
tragsnummern ſicherlich auf ſeine Koſten kommen wird.
— Populär-wiſſenſchaftliche Vorträge
aus der Chemie. Der erſte dieſer von uns
bereits angekündigten Vorträge des Bürgerſchul-
lehrers Herrn Franz Kohlert, fand Sonntag nach-
mittags im Lehrzimmer der dritten Bürgerſchulclaſſe
unter einem unverhofft ſtarken Andrange ſtatt. Es
waren mehr als 70 Perſonen erſchienen, welche nicht
nur das zur Verfügung ſtehende Lehrzimmer vollſtändig
füllten, ſondern ſich ſogar noch mit einem beſcheidenen
Plätzchen auf dem Gange in der Nähe der Eingangs-
thüre beſcheiden muſsten. Ein großer Theil der
Beſucher recrutierte ſich aus dem Hauerſtande und
es iſt gewiſs erfreulich, daſs die Idee der Abhaltung
derartiger Vorträge gerade in dieſen Kreiſen Ver-
ſtändnis und Anerkennung fand. Der Vortragende
verſtand es, der Zuſammenſetzung ſeiner Zuhörerſchaft
Sorge tragend, ſeine Ausführungen allgemein ver-
ſtändlich und im vollſten Sinne des Wortes populär
zu geſtalten und konnte ſich der geſpannteſten Auf-
merkſamkeit erfreuen. Hoffentlich erfreuen die beiden noch
folgenden Vorträge, welche an den beiden nächſten
Sonntagen ſtattfinden, desſelben Zuſpruches. Herr
Kohlert verdient für das von ihm in ſelbſtloſeſter
Weiſe in Angriff genommene Unternehmen die lobendſte
Anerkennung. Der nächſte dieſer Vorträge findet
Sonntag, den 19. d. M., ſtatt.
I. Freiwillige Feuerwehr Baden. Die
Hauptverſammlung der freiwilligen Feuerwehr findet
am 15. l. M., präciſe 8 Uhr abends, in Kerſchbaum’s
Saallocalitäten ſtatt.
— Gartenbau-Verein Baden.
Sonntag, den 16. d. M., präciſe 4 Uhr, findet im
Gaſthofe „zum ſchwarzen Bock“ die Generalver-
ſammlung genannten Vereines ſtatt.
— Radfahrerkränzchen. Der Radfahrer-
verein Baden veranſtaltet am Samstag, den 15.
d. M., in den Saallocalitäten des Hotels „Stadt
Wien“ ein Radfahrerkränzchen, bei welchem die voll-
ſtändige Capelle Fuchs mitwirken wird. Beginn um
8 Uhr abends, Eintritt nur gegen Vorweiſung der
ausgegebenen Einladungen.
— Ein ſonderbarer Verſicherungs-
agent. Seitens des Landesausſchuſſes werden ſeit
kurzem an alle Hausbeſitzer und Gemeinden Circuläre
verſendet, in welchen die Aufforderung ergeht, der
neugegründeten Landes-Brandſchaden-Verſicherungs-
anſtalt beizutreten. Für den Fall, als einer der
Intereſſenten die Abſicht haben ſollte, dies zu thun,
wird er in dem Circulare ausdrücklich erſucht, ſeine
Verſicherung zu kündigen und die Kündigung dem
für Baden und Weikersdorf beſtellten Vertreter,
Herrn Joſef Mayer, zu übergeben, der auch
alle gewünſchten Auskünfte ertheilen wird. Wir haben
natürlich gegen den Kundenerwerb der Anſtalt nichts
einzuwenden; die Anſtalt iſt ein auf Gewinn
berechnetes Inſtitut, an welchem Umſtande die Ver-
ſicherung gar nichts ändert, daſs die Gemeinden an
den Überſchüſſen der von ihnen geleiſteten Prämien-
zahlungen mit 50% theilnehmen. Wie aber der Ver-
ſicherungsagent, Herr Mayer, dazukommt, in Baden
und Weikersdorf für dieſe Anſtalt die officielle Ver-
tretung zu übernehmen, ohne vorher ſeine Ver-
bindungen mit Privat-Verſicherungsgeſellſchaften zu
löſen, iſt uns, gelinde geſagt, auffallend. Herr Mayer
vertritt unſeres Wiſſens beiſpielsweiſe die „Donau“,
welche ſich auch mit Verſicherungen gegen Brand-
ſchäden beſchäftigt, und es muſs doch eigenthümlich
berühren, daſs ein und derſelbe Agent in einem
und demſelben Orte für zwei einander concurrierende
Inſtitute arbeitet. Es fällt uns nicht ein, gegen die
Landesanſtalt als ſolche, obwohl ſie unter ſehr eigen-
thümlichen Verhältniſſen geboren worden iſt, aufzu-
treten. Aber ſie iſt ein Geſchäft wie jedes andere,
und kein noch ſo ſimpler Geſchäftsmann wird es mit
ſeiner kaufmänniſchen Ehre vereinbarlich finden, ſich
eines Vermittlers zu bedienen, der gleichzeitig für
ein Concurrenz-Unternehmen thätig iſt. Das ſtärkt
nicht das Vertrauen gegen die neue Unternehmung,
noch weniger aber gegen den Vermittler. Niemand
kann zweien Herren dienen, das ſollte der „chriſtliche“
Agent Herr Mayer doch wiſſen. Hätte er vor Über-
nahme ſeines neuen Geſchäftes das frühere zurück-
gelegt und dies ſeinen Clienten mitgetheilt, ſo hätte
man ſich eventuell noch zufrieden geben können. So
aber erweckt das Vorgehen des Herrn Mayer ein
unbehagliches Gefühl, auf deſſen Beſchreibung wir
gar nicht erſt näher eingehen wollen. Jeder anſtändig
Denkende wird uns ohnedies verſtehen.
— Für den Kaiſer Joſef-Denkmalfond
in Baden ſind an halbjährigen Zinſen von dem
fruchtbringend angelegten Fonde eingegangen fl. 64·98,
hiezu die bereits ausgewieſenen fl. 3255·35, ſo ergibt
ſich die Höhe des Fondes am heutigen Tage mit
fl. 3320·33. Weitere Spenden übernimmt der Caſſier
des Kaiſer Joſef-Denkmalfondes in Baden, Herr Karl
Reich, Hauptplatz 3.
— Spenden, welche beim Ortsſchulrathe
in Weikersdorf zur Chriſtbaumbetheilung von nach-
ſtehenden einlangten: Herr Ferdinand Weiudl 3 fl.
Richtigſtellung: Im früheren Ausweiſe ſoll es ſtatt
Hans Kronberger Hans Kornberger heißen.
— Sparcaſſe in Baden. Ausweis pro
1897. Empfänge fl. 2,427.890·92½, Ausgaben fl.
2,407.110·27½, Einlagen von 7695 Parteien
fl. 1,440.280·89½, Rückzahlungen an 9456 Parteien
fl. 1m387.391·89, Darlehen an 158 Parteien
fl. 237.800, Darlehensrückzahlungen fl. 263.568·01,
Vorſchüſſe der Vorſchußcaſſe an 118 Parteien fl.
30.369, Vor-ſchuß-Rückzahlungen fl. 24.452.
— Vorſchuß- und Credit-Verein in
Baden Ausweis pro December 1897. Empfänge
fl. 282.733·37, Ausgaben fl. 269.429·10, Ein-
lagen fl. 105.244·64, Rückzahlungen fl. 142.259·68.
Ertheilte Vorſchüſſe fl. 95.081·81, Vorſchuß-Rück-
zahlung fl. 37.866·15. Pfandleih-Anſtalt: Ertheilte
Vorſchüſſe fl. 6725·—, Vorſchuß-Rückzahlung
5405·—.
Faſchings-Repertoire.
Samstag, 15. Jänner: Hausball in H. Grabner’s
Hotel „zur Weintraube“ in Gainfarn.
Samstag, 15. Jänner: Hausball in Anton Putz’
Gaſthaus „zur Weintraube“, Baden, Gutenbrunner-
ſtraße.
Sonntag, 16. Jänner 1898: Hausball in Rubel’s
Jubiläums-Sälen in Leesdorf.
Samstag, 22. Jänner: Hausball in J. Legler’s
Gaſthaus, Baden, Gartengaſſe 18.
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