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Badener Zeitung. Nr. 5, Baden (Niederösterreich), 15.01.1908.

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Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. Nr. 5.

[Spaltenumbruch] diesem Zwecke erhalten werde. "Bob bleibe Bob"
sagte ein Herr "auch und besonders Sonntags". Es
ist uns noch zu Ohren gekommen, daß sich einige
junge Herren von Baden zusammentun wollen, sich
eigene Bobs anzuschaffen. Wie wird es dann mit
deren Verwendung sein? Es wäre von Vorteil, wenn
der "Bobsleigh-Verein" darüber und über die Ver-
rechnung der Bahnbenützung im voraus ein Normale
veröffentlichte. Wenn einmal der erwünschte Schnee da
ist, müßte schon alles sunktionieren. Wir wollen jeden
Rat und jede Vorverfügung im Interesse der Stadt
und der Gäste gern allen zur Kenntnis bringen.

= Die Eisbahnen.

Die Eisbahnen im
Doblhoffpark und auf dem Sportplatze erfreuen sich,
da ja andere Wintervergnügungen im Freien fehlen,
großen Zuspruches. Es ist ein lebhaftes Treiben, das
man da zu sehen bekommt. Herrlich ist es am erstern
Eislaufplatze, wo die hohen, jetzt zwar kahlen Baum-
wipfel herniederschauen, belebt von hurtigen Meisen
und astklopfenden Buntspechten. Auch der Sportplatz
könnte schon einen beträchtlichen Weiden- und Erlen-
schmuck an seinen Rändern haben; aber der Raum
für den E'slauf müßte denn doch etwas ausgedehnter
sein, da wir ja Ueberfallswässer genug hätten, um
ihn im Winter auf zwei Dezimeter Höhe -- mehr
ist nicht nötig -- mit eistragender Wassermenge zu
versehen, dann gäbe es ein freies Schleifleben statt
des jetzigen Gedränges. Doch alles scheint dem Mikro-
kosmos zu huldigen, wie es auf dem Seerosenteiche
bei der Bienenburg geschieht.

= Anninger-Rodelbahn.

Sonntag war
die Bahn gut frequentiert. Die neuen Abböschungen
wurden als sehr zweckmäßig gefunden und es ent-
wickelte sich eine fröhliche Rodelei. Einige Stürze
waren wohl zu vermerken, doch verlief der Tag ohne
Störung. Die Schneeverhältnisse wurden durch den
starken Wind der letzten Tage stark beeinträchtigt. Die
Bahn ist nur stellenweise fahrbar. Ein Skeletonfahrer
brachte eine interessante Abwechslung in den Sport-
betrieb, der bis in die Abendstunden währte.




Vergnügungs-Anzeiger.
Konzerte, Vorträge, Versammlungen etc.

werden, sofern uns davon Mitteilung gemacht wird,
unentgeltlich veröffentlicht. (Verschieben oder gänzliches
Absagen bitten wir in unserer Redaktion anzuzeigen.)




18. Jänner: Ball des Veteranenvereines in Heiligenkreuz
in F. Gratzer's Stiftsgasthaus.
18. Jänner: Dirndl-Ball des Radfahrvereines "Flott" in
Be[verlorenes Material]ndorf.
19. Jänner: Ball der Metallarbeiter Badens in Brunner's
Saallokalitäten in Baden (Mühlgasse).
19. Jänner: Ball der freiw. Feuerwehr Weikersdorf in
Deis[e]nhofers Saallokalitäten.
25. Jänner: Roter Kreuz-Ball im Hotel "Stadt Wien" in
Baden.
25. Jänner: Ball der Fabriksfeuerwehr Miskolczy in
Dopplingers Gasthaus in Traiskirchen.
1. Februar: Helenentaler-Kränzchen im Hotel "Stadt Wien"
in Baden.
8. Februar: Kränzchen der Ortsgruppe Baden des "Oesterr.
Geb[irg]svereines" im k. k. Sauerhofe.
8. Februar: "Jubiläums-Hausball" im Hotel zum "goldenen
H[ir]schen" in Baden.
9. Februar: Variete-Abend mit Tanzkränzchen der Badener
Handelsangestellten im Hotel "Stadt Wien".
15. Februar: Kränzchen des "dentschen Schulvereines" und
der akad. Ortsgruppe des Vereines "Südmark" Baden im
Hotel "Stadt Wten".
1. März: Bauern-Kirta der Tischgesellschaft "Olympia" im
k. u. k. Sauerhof.



[irrelevantes Material]
Vereinsnachrichten.
[Lichtbildervorträge.]

Am 12. v. M.
hielt der Rechnungsführer des Postsparkassenamtes
in Wien, Herr Vcelar, in der hiesigen Sektion
des Oesterr. Touristenklubs einen Vortrag unter dem
Titel "Reisen auf alten und auf neuen österreichischen
Alpenbahnen". Er beschrieb in fesselnder Weise die
verschiedenen Schienenstränge in den nördlichen Alpen
und schilderte in einer Weise, die den großen Natur-
freund erkennen ließen, die an denselben gelegenen
Naturschö[n]heiten. Die von ihm selbst angefertigten
[Spaltenumbruch] Diapositiven wurden von allen anwesenden Amateuren
geradezu als musterhaft bezeichnet und von Herrn
v. Sperl mit seinem vorzüglichen Apparate mit
bekannter Sicherheit auf die Leinwand gebracht. Der
Dank, den der Vorstand der Sektion, Herr Professor
Just, diesen beiden Herren am Schlusse des Vor-
trages aussprach, war daher auch ein wohlverdienter,
was auch die Anwesenden durch ihren lebhaften Applaus
bestätigten.




[irrelevantes Material - 8 Zeilen fehlen]
Mödlinger Zeitung.



(Vom Wasser.)

Die von einer Gebührenhoch-
flut bedrohte Einwohnerschaft hat der Gefahr durch
ihre energische Abwehr rasch einen Damm gesetzt. Die
Vorlage ist bereits, wenigstens in der ursprünglichen
Form, zu Wasser geworden. Es ist klar, daß eine
von allen möglichen Gesichtspunkten eminent wichtige
Angelegenheit wie die Wasserfrage, einer entsprechen-
den Durchführung bedarf, selbst auf die Gefahr hin,
daß dabei manche Sonderwünsche unberücksichtigt bleiben.
Ungerecht und noch mehr als das wäre es aber, mit
dieser Kardinalfrage Gemeindegeschäfte anderer Art
zu verquicken, welche weniger auf allgemeine Zustim-
mung rechnen können. Und dieser Vorwurf wurde
deutlich erhoben. In der letzten Ausschußsitzung hat
der Bürgermeister den Rückzug verkündet. Wird ihm
gewiß weniger schaden als mancher glauben könnte.
Speziell einer objektiven Beurteilung kann, gegenüber
der Bedeutung der allgemeinen Interessen, das Da-
nebengreifen einer einzelnen Person keinen nachhaltigen
Eindruck verursachen. Es ist uns daher nicht um die
Konstatierung einer Niederlage zu tun, sondern um
Feststellung der weit wichtigeren Tatsache, daß die
Protestkundgebung die ärgsten Ungehörigkeiten aus-
merzte. Der Gesetzentwurf erfährt die bedeutungsvolle
Aenderung, daß die Gartenflächen keine Basis für
die Berechnung der Wassergebühren abzugeben hätten.
Gärten oder Beete mit Trinkwasser bespritzen zu
müssen, nur um erhöhte Gebühren bezahlen zu sollen,
das ist wohl das stärkste, was an Gebührenschinderei
geleistet werden kann. Bei der sorgfältigen Abschätzung
hat man bisher scheinbar anf jene Hausbesitzer ver-
gessen, die Kneippianer sind. Das wäre vielleicht auch
ein Weg, den Ausfall der Gartenparzellen teilweise
wieder zu decken. Der angekündigten Ab[ä]nderung
werden immerhin noch manche Schwierigkeiten in den
Weg kommen, aber sicherlich wird sich eher reden
lassen. Und das ist einstweilen genug. Das ists, was
uns an der Wasserfrage interesstert hat. Und wenn
der politische Charakter der letzten Versammlung der
Gemeindevertretung besonderer Betonung im Referate
wert erschien, so ist das nur ein Versuch, über die
allgemeine Mißbilligung der Vorlage sich zu
täuschen. Wir haben es wiederholt ausgesprochen, daß
uns die Geschäfte der einzelnen nichts kümmern sollen,
solange kein öffentlicher Mißstand damit verknüpft ist.
Wir betrachten es als gegenstandslos, sich für die
Geheimnisse des Grundbuches den dortigen Unterschied
zwischen einst und jetzt sich zu interessieren. Das wäre
politische Gehässigkeit. Aber eine einhellige Zurück-
weisung schädlicher Finanzoperationen können wir
beim besten Willen nicht als politische Gegnerschaft
ansehen.

(Generalversammlung.)

Der Ann[i]n[g]e[r]-
Rodelverein hielt am 9. d. M. eine außerordentliche
Generalversammlung ab, welche unter keinem guten
Stern stand. Ein Formfehler in der Einladung machte
die Beschlußfassung über den wichtigsten Programm-
punkt, die Statutenänderung, unmöglich. Es waren
mehr als 200 Personen anwesend, die den Rechen-
schaftsbericht des Präsidenten, Herrn Rittmeisters
Fribsch, zur Kenntnis nahmen, den Kassenbericht
debattenlos genehmigten und den Arbeiten auf der
Bahn ihre Zustimmung erteilten, aber ein von Herrn
[Spaltenumbruch] Wendl erhobener Protest gegen die Giltigkeit der
Tagung machte aller erwartungsvollen Spannung ein
Ende. Der Ausschuß wird eine neue Generalversamm-
lung einberufen, da die Statuten als sehr ver-
besserungsfähig erkannt werden.




Gerichtssaal.



Bezirksgericht Baden.
"Fluch auf Sie und Ihre Kinder!"

Die
hier ansässige Frau Anna Schmidl wurde durch
die Insolvenz des Gutensteiner Spänglermeisters
Johann Nowotny um einen Betrag von zirka
14.000 K, welchen sie demselben gegen grundbücher-
liche Einverleibung bar geliehen hatte, gebracht. Ob
dieses beträchtlichen Verlustes gegen Nowotny erbost,
sucht sie denselben durch fortwährende, selbstredeud
ergebnislose Exekutionen in seinem Fortkommen zu
schädigen und schrieb ihm offene Karten ehren-
rührigen Inhaltes. Obzwar schon einmal wegen dieser
öffentlichen Schmähung von Nowotny wegen Ehren-
beleidigung geklagt, stellte sie diese Art, ihre Schuldner
zur Zahlung zu mahnen, nicht ein und hatte sich
deshalb am 11. d. M. vor dem hiesigen Strafrichter
neuerdings wegen Ehrenbeleidigung zu verantworten.
Der inkriminierte Inhalt der Karten lautet u. a.:
"Wissen Sie, was Sie mir vormachten, um die letzten
2000 Kronen zu bekommen? Sie haben mich zur
Bettlerin gemacht -- Fluch auf Sie und Ihre
Kinder". Die Angeklagte gibt zu ihrer Verteidigung
an, daß der Privatkläger sie um ihr ganzes Hab
und Gut gebracht habe, und trotzdem er jetzt wieder
eine Spänglerei innehat, nichts auf Abschlag der
ihr zustehenden Forderung zahlen will. Der Richter
gibt der Angeklagten den Rat, daß sie, wenn sie es
durchaus nicht lassen könne, den Privatankläger durch
briefliche Schmähungen zur Zahlung zu mahnen und
lieber 5 Heller mehr riskieren und geschlossene
Briefe schreiben solle. Da die Angeklagte dem Privat-
kläger verspricht, daß sie ihn in Zukunft, wenn er
auf Abschlag ihrer Forderung eine monatliche Raten-
zahlung von 15 K leistet, weder durch fortwährende
Exekutionen bedrängen, noch durch Briefe schmähen
werde, steht dieser von einem Strafantrage ab.

Grundlose Beschuldigung.

Vor einigen Tagen
beschäftigte das hiesige Bezirksgericht eine Privatan-
klage des Fleischhauers Leopold Hruschka wider
den Fleischhauer Johann Wochner, in welcher
letzterem vorgehalten wird, daß er in der am 5.
Dezember v. J. stattgehabten Verzehrungssteuer-
abfindungsfitzung die Außerung fallen ließ, daß er sein
Geschäft in der Mühlgasse auflassen werde, da ihm
dort zu viel gestohlen werde. Schon als er sich in
Baden etablierte und dieses Geschäft von dem früheren
Besitzer Penall übernahm, sei während seiner zwei-
maligen Abwesenheit aus dem zur Aufbewahrung
dienenden Fleischkeller wagenweise Fleisch entwendet
worden und hätte der damals bei ihm bedienstet ge-
wesene Aufhackknecht, der jetztge Fleischhauermeister
Hruschka, von diesen Diebstählen schon damals Kennt-
nis gehabt, jedoch nichts zur Verhütung dieser Dieb-
stähle unternommen. Der Vertreter des Angeklagten
Dr. Mayer gibt mit den als Zeugen der inkriminierten
Aeußerung vernommenen Selchermeister Wedorn und
Fleischhauermeister Breinschmiedt übereinstimmend
an, daß Wochner bei der Aeußerung am 5. Dezember
den Privatankläger durchaus nicht einer Mitwirker-
schaft an den Fleischdiebstählen beschuldigen, sondern
höchstens verhalten wollte, daß Hruschka, welcher in
seiner Eigenschaft als Aufhackknecht des Angeklagten
Stelle während dessen Abwesenheit zu vertreten hatte,
das Manipulieren der übrigen Angestellten Wochners
nicht genügend streng kontrolliert habe. Der Prozeß
wird schließlich durch Abgabe einer, der Verantwor-
tung des Angeklagten analogen Ehrenerklärung im
Vergleichswege beigelegt.

Zechprellerei.

Der wegen Verdachtes der
Geisteskrankheit im Vorjahre in Linz unter Beobach-
tung gestandene Arbeiter Karl Pflanzer hatte sich
am 12. d. M. wegen Uebertretung der Zechprellerei
zu verantworten, weil er in einem hiesige[n] Gasthause
eine Zeche gemacht hatte und als ihn die Wirtin
ans Zahlen erinnerte, erklärte, er habe kein Geld
und könne nichts bezahlen. Der in Haft befindliche
Angeklagte erklärte, daß er nicht die Absicht hatte, die
Wirtin um den Betrag von 3 20 K zu schädigen,
vielmehr habe er an seinen früheren Dienstgeber noch
eine Forderung und wenn er dieses bekomme, werde
er seine Zeche begleichen. Der Angeklagte wurde, da
seine Verantwortung glaubwürdig schien, vom Richter
freigesprochen.


Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. Nr. 5.

[Spaltenumbruch] dieſem Zwecke erhalten werde. „Bob bleibe Bob“
ſagte ein Herr „auch und beſonders Sonntags“. Es
iſt uns noch zu Ohren gekommen, daß ſich einige
junge Herren von Baden zuſammentun wollen, ſich
eigene Bobs anzuſchaffen. Wie wird es dann mit
deren Verwendung ſein? Es wäre von Vorteil, wenn
der „Bobsleigh-Verein“ darüber und über die Ver-
rechnung der Bahnbenützung im voraus ein Normale
veröffentlichte. Wenn einmal der erwünſchte Schnee da
iſt, müßte ſchon alles ſunktionieren. Wir wollen jeden
Rat und jede Vorverfügung im Intereſſe der Stadt
und der Gäſte gern allen zur Kenntnis bringen.

= Die Eisbahnen.

Die Eisbahnen im
Doblhoffpark und auf dem Sportplatze erfreuen ſich,
da ja andere Wintervergnügungen im Freien fehlen,
großen Zuſpruches. Es iſt ein lebhaftes Treiben, das
man da zu ſehen bekommt. Herrlich iſt es am erſtern
Eislaufplatze, wo die hohen, jetzt zwar kahlen Baum-
wipfel herniederſchauen, belebt von hurtigen Meiſen
und aſtklopfenden Buntſpechten. Auch der Sportplatz
könnte ſchon einen beträchtlichen Weiden- und Erlen-
ſchmuck an ſeinen Rändern haben; aber der Raum
für den E’slauf müßte denn doch etwas ausgedehnter
ſein, da wir ja Ueberfallswäſſer genug hätten, um
ihn im Winter auf zwei Dezimeter Höhe — mehr
iſt nicht nötig — mit eistragender Waſſermenge zu
verſehen, dann gäbe es ein freies Schleifleben ſtatt
des jetzigen Gedränges. Doch alles ſcheint dem Mikro-
kosmos zu huldigen, wie es auf dem Seeroſenteiche
bei der Bienenburg geſchieht.

= Anninger-Rodelbahn.

Sonntag war
die Bahn gut frequentiert. Die neuen Abböſchungen
wurden als ſehr zweckmäßig gefunden und es ent-
wickelte ſich eine fröhliche Rodelei. Einige Stürze
waren wohl zu vermerken, doch verlief der Tag ohne
Störung. Die Schneeverhältniſſe wurden durch den
ſtarken Wind der letzten Tage ſtark beeinträchtigt. Die
Bahn iſt nur ſtellenweiſe fahrbar. Ein Skeletonfahrer
brachte eine intereſſante Abwechslung in den Sport-
betrieb, der bis in die Abendſtunden währte.




Vergnügungs-Anzeiger.
Konzerte, Vorträge, Verſammlungen ꝛc.

werden, ſofern uns davon Mitteilung gemacht wird,
unentgeltlich veröffentlicht. (Verſchieben oder gänzliches
Abſagen bitten wir in unſerer Redaktion anzuzeigen.)




18. Jänner: Ball des Veteranenvereines in Heiligenkreuz
in F. Gratzer’s Stiftsgaſthaus.
18. Jänner: Dirndl-Ball des Radfahrvereines „Flott“ in
Be[verlorenes Material]ndorf.
19. Jänner: Ball der Metallarbeiter Badens in Brunner’s
Saallokalitäten in Baden (Mühlgaſſe).
19. Jänner: Ball der freiw. Feuerwehr Weikersdorf in
Deiſ[e]nhofers Saallokalitäten.
25. Jänner: Roter Kreuz-Ball im Hotel „Stadt Wien“ in
Baden.
25. Jänner: Ball der Fabriksfeuerwehr Miskolczy in
Dopplingers Gaſthaus in Traiskirchen.
1. Februar: Helenentaler-Kränzchen im Hotel „Stadt Wien“
in Baden.
8. Februar: Kränzchen der Ortsgruppe Baden des „Oeſterr.
Geb[irg]svereines“ im k. k. Sauerhofe.
8. Februar: „Jubiläums-Hausball“ im Hotel zum „goldenen
H[ir]ſchen“ in Baden.
9. Februar: Variete-Abend mit Tanzkränzchen der Badener
Handelsangeſtellten im Hotel „Stadt Wien“.
15. Februar: Kränzchen des „dentſchen Schulvereines“ und
der akad. Ortsgruppe des Vereines „Südmark“ Baden im
Hotel „Stadt Wten“.
1. März: Bauern-Kirta der Tiſchgeſellſchaft „Olympia“ im
k. u. k. Sauerhof.



[irrelevantes Material]
Vereinsnachrichten.
[Lichtbildervorträge.]

Am 12. v. M.
hielt der Rechnungsführer des Poſtſparkaſſenamtes
in Wien, Herr Vcelar, in der hieſigen Sektion
des Oeſterr. Touriſtenklubs einen Vortrag unter dem
Titel „Reiſen auf alten und auf neuen öſterreichiſchen
Alpenbahnen“. Er beſchrieb in feſſelnder Weiſe die
verſchiedenen Schienenſtränge in den nördlichen Alpen
und ſchilderte in einer Weiſe, die den großen Natur-
freund erkennen ließen, die an denſelben gelegenen
Naturſchö[n]heiten. Die von ihm ſelbſt angefertigten
[Spaltenumbruch] Diapoſitiven wurden von allen anweſenden Amateuren
geradezu als muſterhaft bezeichnet und von Herrn
v. Sperl mit ſeinem vorzüglichen Apparate mit
bekannter Sicherheit auf die Leinwand gebracht. Der
Dank, den der Vorſtand der Sektion, Herr Profeſſor
Juſt, dieſen beiden Herren am Schluſſe des Vor-
trages ausſprach, war daher auch ein wohlverdienter,
was auch die Anweſenden durch ihren lebhaften Applaus
beſtätigten.




[irrelevantes Material – 8 Zeilen fehlen]
Mödlinger Zeitung.



(Vom Waſſer.)

Die von einer Gebührenhoch-
flut bedrohte Einwohnerſchaft hat der Gefahr durch
ihre energiſche Abwehr raſch einen Damm geſetzt. Die
Vorlage iſt bereits, wenigſtens in der urſprünglichen
Form, zu Waſſer geworden. Es iſt klar, daß eine
von allen möglichen Geſichtspunkten eminent wichtige
Angelegenheit wie die Waſſerfrage, einer entſprechen-
den Durchführung bedarf, ſelbſt auf die Gefahr hin,
daß dabei manche Sonderwünſche unberückſichtigt bleiben.
Ungerecht und noch mehr als das wäre es aber, mit
dieſer Kardinalfrage Gemeindegeſchäfte anderer Art
zu verquicken, welche weniger auf allgemeine Zuſtim-
mung rechnen können. Und dieſer Vorwurf wurde
deutlich erhoben. In der letzten Ausſchußſitzung hat
der Bürgermeiſter den Rückzug verkündet. Wird ihm
gewiß weniger ſchaden als mancher glauben könnte.
Speziell einer objektiven Beurteilung kann, gegenüber
der Bedeutung der allgemeinen Intereſſen, das Da-
nebengreifen einer einzelnen Perſon keinen nachhaltigen
Eindruck verurſachen. Es iſt uns daher nicht um die
Konſtatierung einer Niederlage zu tun, ſondern um
Feſtſtellung der weit wichtigeren Tatſache, daß die
Proteſtkundgebung die ärgſten Ungehörigkeiten aus-
merzte. Der Geſetzentwurf erfährt die bedeutungsvolle
Aenderung, daß die Gartenflächen keine Baſis für
die Berechnung der Waſſergebühren abzugeben hätten.
Gärten oder Beete mit Trinkwaſſer beſpritzen zu
müſſen, nur um erhöhte Gebühren bezahlen zu ſollen,
das iſt wohl das ſtärkſte, was an Gebührenſchinderei
geleiſtet werden kann. Bei der ſorgfältigen Abſchätzung
hat man bisher ſcheinbar anf jene Hausbeſitzer ver-
geſſen, die Kneippianer ſind. Das wäre vielleicht auch
ein Weg, den Ausfall der Gartenparzellen teilweiſe
wieder zu decken. Der angekündigten Ab[ä]nderung
werden immerhin noch manche Schwierigkeiten in den
Weg kommen, aber ſicherlich wird ſich eher reden
laſſen. Und das iſt einſtweilen genug. Das iſts, was
uns an der Waſſerfrage intereſſtert hat. Und wenn
der politiſche Charakter der letzten Verſammlung der
Gemeindevertretung beſonderer Betonung im Referate
wert erſchien, ſo iſt das nur ein Verſuch, über die
allgemeine Mißbilligung der Vorlage ſich zu
täuſchen. Wir haben es wiederholt ausgeſprochen, daß
uns die Geſchäfte der einzelnen nichts kümmern ſollen,
ſolange kein öffentlicher Mißſtand damit verknüpft iſt.
Wir betrachten es als gegenſtandslos, ſich für die
Geheimniſſe des Grundbuches den dortigen Unterſchied
zwiſchen einſt und jetzt ſich zu intereſſieren. Das wäre
politiſche Gehäſſigkeit. Aber eine einhellige Zurück-
weiſung ſchädlicher Finanzoperationen können wir
beim beſten Willen nicht als politiſche Gegnerſchaft
anſehen.

(Generalverſammlung.)

Der Ann[i]n[g]e[r]-
Rodelverein hielt am 9. d. M. eine außerordentliche
Generalverſammlung ab, welche unter keinem guten
Stern ſtand. Ein Formfehler in der Einladung machte
die Beſchlußfaſſung über den wichtigſten Programm-
punkt, die Statutenänderung, unmöglich. Es waren
mehr als 200 Perſonen anweſend, die den Rechen-
ſchaftsbericht des Präſidenten, Herrn Rittmeiſters
Fribſch, zur Kenntnis nahmen, den Kaſſenbericht
debattenlos genehmigten und den Arbeiten auf der
Bahn ihre Zuſtimmung erteilten, aber ein von Herrn
[Spaltenumbruch] Wendl erhobener Proteſt gegen die Giltigkeit der
Tagung machte aller erwartungsvollen Spannung ein
Ende. Der Ausſchuß wird eine neue Generalverſamm-
lung einberufen, da die Statuten als ſehr ver-
beſſerungsfähig erkannt werden.




Gerichtsſaal.



Bezirksgericht Baden.
„Fluch auf Sie und Ihre Kinder!“

Die
hier anſäſſige Frau Anna Schmidl wurde durch
die Inſolvenz des Gutenſteiner Spänglermeiſters
Johann Nowotny um einen Betrag von zirka
14.000 K, welchen ſie demſelben gegen grundbücher-
liche Einverleibung bar geliehen hatte, gebracht. Ob
dieſes beträchtlichen Verluſtes gegen Nowotny erboſt,
ſucht ſie denſelben durch fortwährende, ſelbſtredeud
ergebnisloſe Exekutionen in ſeinem Fortkommen zu
ſchädigen und ſchrieb ihm offene Karten ehren-
rührigen Inhaltes. Obzwar ſchon einmal wegen dieſer
öffentlichen Schmähung von Nowotny wegen Ehren-
beleidigung geklagt, ſtellte ſie dieſe Art, ihre Schuldner
zur Zahlung zu mahnen, nicht ein und hatte ſich
deshalb am 11. d. M. vor dem hieſigen Strafrichter
neuerdings wegen Ehrenbeleidigung zu verantworten.
Der inkriminierte Inhalt der Karten lautet u. a.:
„Wiſſen Sie, was Sie mir vormachten, um die letzten
2000 Kronen zu bekommen? Sie haben mich zur
Bettlerin gemacht — Fluch auf Sie und Ihre
Kinder“. Die Angeklagte gibt zu ihrer Verteidigung
an, daß der Privatkläger ſie um ihr ganzes Hab
und Gut gebracht habe, und trotzdem er jetzt wieder
eine Spänglerei innehat, nichts auf Abſchlag der
ihr zuſtehenden Forderung zahlen will. Der Richter
gibt der Angeklagten den Rat, daß ſie, wenn ſie es
durchaus nicht laſſen könne, den Privatankläger durch
briefliche Schmähungen zur Zahlung zu mahnen und
lieber 5 Heller mehr riskieren und geſchloſſene
Briefe ſchreiben ſolle. Da die Angeklagte dem Privat-
kläger verſpricht, daß ſie ihn in Zukunft, wenn er
auf Abſchlag ihrer Forderung eine monatliche Raten-
zahlung von 15 K leiſtet, weder durch fortwährende
Exekutionen bedrängen, noch durch Briefe ſchmähen
werde, ſteht dieſer von einem Strafantrage ab.

Grundloſe Beſchuldigung.

Vor einigen Tagen
beſchäftigte das hieſige Bezirksgericht eine Privatan-
klage des Fleiſchhauers Leopold Hruſchka wider
den Fleiſchhauer Johann Wochner, in welcher
letzterem vorgehalten wird, daß er in der am 5.
Dezember v. J. ſtattgehabten Verzehrungsſteuer-
abfindungsfitzung die Außerung fallen ließ, daß er ſein
Geſchäft in der Mühlgaſſe auflaſſen werde, da ihm
dort zu viel geſtohlen werde. Schon als er ſich in
Baden etablierte und dieſes Geſchäft von dem früheren
Beſitzer Penall übernahm, ſei während ſeiner zwei-
maligen Abweſenheit aus dem zur Aufbewahrung
dienenden Fleiſchkeller wagenweiſe Fleiſch entwendet
worden und hätte der damals bei ihm bedienſtet ge-
weſene Aufhackknecht, der jetztge Fleiſchhauermeiſter
Hruſchka, von dieſen Diebſtählen ſchon damals Kennt-
nis gehabt, jedoch nichts zur Verhütung dieſer Dieb-
ſtähle unternommen. Der Vertreter des Angeklagten
Dr. Mayer gibt mit den als Zeugen der inkriminierten
Aeußerung vernommenen Selchermeiſter Wedorn und
Fleiſchhauermeiſter Breinſchmiedt übereinſtimmend
an, daß Wochner bei der Aeußerung am 5. Dezember
den Privatankläger durchaus nicht einer Mitwirker-
ſchaft an den Fleiſchdiebſtählen beſchuldigen, ſondern
höchſtens verhalten wollte, daß Hruſchka, welcher in
ſeiner Eigenſchaft als Aufhackknecht des Angeklagten
Stelle während deſſen Abweſenheit zu vertreten hatte,
das Manipulieren der übrigen Angeſtellten Wochners
nicht genügend ſtreng kontrolliert habe. Der Prozeß
wird ſchließlich durch Abgabe einer, der Verantwor-
tung des Angeklagten analogen Ehrenerklärung im
Vergleichswege beigelegt.

Zechprellerei.

Der wegen Verdachtes der
Geiſteskrankheit im Vorjahre in Linz unter Beobach-
tung geſtandene Arbeiter Karl Pflanzer hatte ſich
am 12. d. M. wegen Uebertretung der Zechprellerei
zu verantworten, weil er in einem hieſige[n] Gaſthauſe
eine Zeche gemacht hatte und als ihn die Wirtin
ans Zahlen erinnerte, erklärte, er habe kein Geld
und könne nichts bezahlen. Der in Haft befindliche
Angeklagte erklärte, daß er nicht die Abſicht hatte, die
Wirtin um den Betrag von 3 20 K zu ſchädigen,
vielmehr habe er an ſeinen früheren Dienſtgeber noch
eine Forderung und wenn er dieſes bekomme, werde
er ſeine Zeche begleichen. Der Angeklagte wurde, da
ſeine Verantwortung glaubwürdig ſchien, vom Richter
freigeſprochen.


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[6/0006] Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. Nr. 5. dieſem Zwecke erhalten werde. „Bob bleibe Bob“ ſagte ein Herr „auch und beſonders Sonntags“. Es iſt uns noch zu Ohren gekommen, daß ſich einige junge Herren von Baden zuſammentun wollen, ſich eigene Bobs anzuſchaffen. Wie wird es dann mit deren Verwendung ſein? Es wäre von Vorteil, wenn der „Bobsleigh-Verein“ darüber und über die Ver- rechnung der Bahnbenützung im voraus ein Normale veröffentlichte. Wenn einmal der erwünſchte Schnee da iſt, müßte ſchon alles ſunktionieren. Wir wollen jeden Rat und jede Vorverfügung im Intereſſe der Stadt und der Gäſte gern allen zur Kenntnis bringen. = Die Eisbahnen. Die Eisbahnen im Doblhoffpark und auf dem Sportplatze erfreuen ſich, da ja andere Wintervergnügungen im Freien fehlen, großen Zuſpruches. Es iſt ein lebhaftes Treiben, das man da zu ſehen bekommt. Herrlich iſt es am erſtern Eislaufplatze, wo die hohen, jetzt zwar kahlen Baum- wipfel herniederſchauen, belebt von hurtigen Meiſen und aſtklopfenden Buntſpechten. Auch der Sportplatz könnte ſchon einen beträchtlichen Weiden- und Erlen- ſchmuck an ſeinen Rändern haben; aber der Raum für den E’slauf müßte denn doch etwas ausgedehnter ſein, da wir ja Ueberfallswäſſer genug hätten, um ihn im Winter auf zwei Dezimeter Höhe — mehr iſt nicht nötig — mit eistragender Waſſermenge zu verſehen, dann gäbe es ein freies Schleifleben ſtatt des jetzigen Gedränges. Doch alles ſcheint dem Mikro- kosmos zu huldigen, wie es auf dem Seeroſenteiche bei der Bienenburg geſchieht. = Anninger-Rodelbahn. Sonntag war die Bahn gut frequentiert. Die neuen Abböſchungen wurden als ſehr zweckmäßig gefunden und es ent- wickelte ſich eine fröhliche Rodelei. Einige Stürze waren wohl zu vermerken, doch verlief der Tag ohne Störung. Die Schneeverhältniſſe wurden durch den ſtarken Wind der letzten Tage ſtark beeinträchtigt. Die Bahn iſt nur ſtellenweiſe fahrbar. Ein Skeletonfahrer brachte eine intereſſante Abwechslung in den Sport- betrieb, der bis in die Abendſtunden währte. Vergnügungs-Anzeiger. Konzerte, Vorträge, Verſammlungen ꝛc. werden, ſofern uns davon Mitteilung gemacht wird, unentgeltlich veröffentlicht. (Verſchieben oder gänzliches Abſagen bitten wir in unſerer Redaktion anzuzeigen.) 18. Jänner: Ball des Veteranenvereines in Heiligenkreuz in F. Gratzer’s Stiftsgaſthaus. 18. Jänner: Dirndl-Ball des Radfahrvereines „Flott“ in Be_ ndorf. 19. Jänner: Ball der Metallarbeiter Badens in Brunner’s Saallokalitäten in Baden (Mühlgaſſe). 19. Jänner: Ball der freiw. Feuerwehr Weikersdorf in Deiſenhofers Saallokalitäten. 25. Jänner: Roter Kreuz-Ball im Hotel „Stadt Wien“ in Baden. 25. Jänner: Ball der Fabriksfeuerwehr Miskolczy in Dopplingers Gaſthaus in Traiskirchen. 1. Februar: Helenentaler-Kränzchen im Hotel „Stadt Wien“ in Baden. 8. Februar: Kränzchen der Ortsgruppe Baden des „Oeſterr. Gebirgsvereines“ im k. k. Sauerhofe. 8. Februar: „Jubiläums-Hausball“ im Hotel zum „goldenen Hirſchen“ in Baden. 9. Februar: Variete-Abend mit Tanzkränzchen der Badener Handelsangeſtellten im Hotel „Stadt Wien“. 15. Februar: Kränzchen des „dentſchen Schulvereines“ und der akad. Ortsgruppe des Vereines „Südmark“ Baden im Hotel „Stadt Wten“. 1. März: Bauern-Kirta der Tiſchgeſellſchaft „Olympia“ im k. u. k. Sauerhof. _ Vereinsnachrichten. [Lichtbildervorträge.] Am 12. v. M. hielt der Rechnungsführer des Poſtſparkaſſenamtes in Wien, Herr Vcelar, in der hieſigen Sektion des Oeſterr. Touriſtenklubs einen Vortrag unter dem Titel „Reiſen auf alten und auf neuen öſterreichiſchen Alpenbahnen“. Er beſchrieb in feſſelnder Weiſe die verſchiedenen Schienenſtränge in den nördlichen Alpen und ſchilderte in einer Weiſe, die den großen Natur- freund erkennen ließen, die an denſelben gelegenen Naturſchönheiten. Die von ihm ſelbſt angefertigten Diapoſitiven wurden von allen anweſenden Amateuren geradezu als muſterhaft bezeichnet und von Herrn v. Sperl mit ſeinem vorzüglichen Apparate mit bekannter Sicherheit auf die Leinwand gebracht. Der Dank, den der Vorſtand der Sektion, Herr Profeſſor Juſt, dieſen beiden Herren am Schluſſe des Vor- trages ausſprach, war daher auch ein wohlverdienter, was auch die Anweſenden durch ihren lebhaften Applaus beſtätigten. ________ Mödlinger Zeitung. (Vom Waſſer.) Die von einer Gebührenhoch- flut bedrohte Einwohnerſchaft hat der Gefahr durch ihre energiſche Abwehr raſch einen Damm geſetzt. Die Vorlage iſt bereits, wenigſtens in der urſprünglichen Form, zu Waſſer geworden. Es iſt klar, daß eine von allen möglichen Geſichtspunkten eminent wichtige Angelegenheit wie die Waſſerfrage, einer entſprechen- den Durchführung bedarf, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß dabei manche Sonderwünſche unberückſichtigt bleiben. Ungerecht und noch mehr als das wäre es aber, mit dieſer Kardinalfrage Gemeindegeſchäfte anderer Art zu verquicken, welche weniger auf allgemeine Zuſtim- mung rechnen können. Und dieſer Vorwurf wurde deutlich erhoben. In der letzten Ausſchußſitzung hat der Bürgermeiſter den Rückzug verkündet. Wird ihm gewiß weniger ſchaden als mancher glauben könnte. Speziell einer objektiven Beurteilung kann, gegenüber der Bedeutung der allgemeinen Intereſſen, das Da- nebengreifen einer einzelnen Perſon keinen nachhaltigen Eindruck verurſachen. Es iſt uns daher nicht um die Konſtatierung einer Niederlage zu tun, ſondern um Feſtſtellung der weit wichtigeren Tatſache, daß die Proteſtkundgebung die ärgſten Ungehörigkeiten aus- merzte. Der Geſetzentwurf erfährt die bedeutungsvolle Aenderung, daß die Gartenflächen keine Baſis für die Berechnung der Waſſergebühren abzugeben hätten. Gärten oder Beete mit Trinkwaſſer beſpritzen zu müſſen, nur um erhöhte Gebühren bezahlen zu ſollen, das iſt wohl das ſtärkſte, was an Gebührenſchinderei geleiſtet werden kann. Bei der ſorgfältigen Abſchätzung hat man bisher ſcheinbar anf jene Hausbeſitzer ver- geſſen, die Kneippianer ſind. Das wäre vielleicht auch ein Weg, den Ausfall der Gartenparzellen teilweiſe wieder zu decken. Der angekündigten Abänderung werden immerhin noch manche Schwierigkeiten in den Weg kommen, aber ſicherlich wird ſich eher reden laſſen. Und das iſt einſtweilen genug. Das iſts, was uns an der Waſſerfrage intereſſtert hat. Und wenn der politiſche Charakter der letzten Verſammlung der Gemeindevertretung beſonderer Betonung im Referate wert erſchien, ſo iſt das nur ein Verſuch, über die allgemeine Mißbilligung der Vorlage ſich zu täuſchen. Wir haben es wiederholt ausgeſprochen, daß uns die Geſchäfte der einzelnen nichts kümmern ſollen, ſolange kein öffentlicher Mißſtand damit verknüpft iſt. Wir betrachten es als gegenſtandslos, ſich für die Geheimniſſe des Grundbuches den dortigen Unterſchied zwiſchen einſt und jetzt ſich zu intereſſieren. Das wäre politiſche Gehäſſigkeit. Aber eine einhellige Zurück- weiſung ſchädlicher Finanzoperationen können wir beim beſten Willen nicht als politiſche Gegnerſchaft anſehen. F. K. (Generalverſammlung.) Der Anninger- Rodelverein hielt am 9. d. M. eine außerordentliche Generalverſammlung ab, welche unter keinem guten Stern ſtand. Ein Formfehler in der Einladung machte die Beſchlußfaſſung über den wichtigſten Programm- punkt, die Statutenänderung, unmöglich. Es waren mehr als 200 Perſonen anweſend, die den Rechen- ſchaftsbericht des Präſidenten, Herrn Rittmeiſters Fribſch, zur Kenntnis nahmen, den Kaſſenbericht debattenlos genehmigten und den Arbeiten auf der Bahn ihre Zuſtimmung erteilten, aber ein von Herrn Wendl erhobener Proteſt gegen die Giltigkeit der Tagung machte aller erwartungsvollen Spannung ein Ende. Der Ausſchuß wird eine neue Generalverſamm- lung einberufen, da die Statuten als ſehr ver- beſſerungsfähig erkannt werden. Gerichtsſaal. Bezirksgericht Baden. „Fluch auf Sie und Ihre Kinder!“ Die hier anſäſſige Frau Anna Schmidl wurde durch die Inſolvenz des Gutenſteiner Spänglermeiſters Johann Nowotny um einen Betrag von zirka 14.000 K, welchen ſie demſelben gegen grundbücher- liche Einverleibung bar geliehen hatte, gebracht. Ob dieſes beträchtlichen Verluſtes gegen Nowotny erboſt, ſucht ſie denſelben durch fortwährende, ſelbſtredeud ergebnisloſe Exekutionen in ſeinem Fortkommen zu ſchädigen und ſchrieb ihm offene Karten ehren- rührigen Inhaltes. Obzwar ſchon einmal wegen dieſer öffentlichen Schmähung von Nowotny wegen Ehren- beleidigung geklagt, ſtellte ſie dieſe Art, ihre Schuldner zur Zahlung zu mahnen, nicht ein und hatte ſich deshalb am 11. d. M. vor dem hieſigen Strafrichter neuerdings wegen Ehrenbeleidigung zu verantworten. Der inkriminierte Inhalt der Karten lautet u. a.: „Wiſſen Sie, was Sie mir vormachten, um die letzten 2000 Kronen zu bekommen? Sie haben mich zur Bettlerin gemacht — Fluch auf Sie und Ihre Kinder“. Die Angeklagte gibt zu ihrer Verteidigung an, daß der Privatkläger ſie um ihr ganzes Hab und Gut gebracht habe, und trotzdem er jetzt wieder eine Spänglerei innehat, nichts auf Abſchlag der ihr zuſtehenden Forderung zahlen will. Der Richter gibt der Angeklagten den Rat, daß ſie, wenn ſie es durchaus nicht laſſen könne, den Privatankläger durch briefliche Schmähungen zur Zahlung zu mahnen und lieber 5 Heller mehr riskieren und geſchloſſene Briefe ſchreiben ſolle. Da die Angeklagte dem Privat- kläger verſpricht, daß ſie ihn in Zukunft, wenn er auf Abſchlag ihrer Forderung eine monatliche Raten- zahlung von 15 K leiſtet, weder durch fortwährende Exekutionen bedrängen, noch durch Briefe ſchmähen werde, ſteht dieſer von einem Strafantrage ab. Grundloſe Beſchuldigung. Vor einigen Tagen beſchäftigte das hieſige Bezirksgericht eine Privatan- klage des Fleiſchhauers Leopold Hruſchka wider den Fleiſchhauer Johann Wochner, in welcher letzterem vorgehalten wird, daß er in der am 5. Dezember v. J. ſtattgehabten Verzehrungsſteuer- abfindungsfitzung die Außerung fallen ließ, daß er ſein Geſchäft in der Mühlgaſſe auflaſſen werde, da ihm dort zu viel geſtohlen werde. Schon als er ſich in Baden etablierte und dieſes Geſchäft von dem früheren Beſitzer Penall übernahm, ſei während ſeiner zwei- maligen Abweſenheit aus dem zur Aufbewahrung dienenden Fleiſchkeller wagenweiſe Fleiſch entwendet worden und hätte der damals bei ihm bedienſtet ge- weſene Aufhackknecht, der jetztge Fleiſchhauermeiſter Hruſchka, von dieſen Diebſtählen ſchon damals Kennt- nis gehabt, jedoch nichts zur Verhütung dieſer Dieb- ſtähle unternommen. Der Vertreter des Angeklagten Dr. Mayer gibt mit den als Zeugen der inkriminierten Aeußerung vernommenen Selchermeiſter Wedorn und Fleiſchhauermeiſter Breinſchmiedt übereinſtimmend an, daß Wochner bei der Aeußerung am 5. Dezember den Privatankläger durchaus nicht einer Mitwirker- ſchaft an den Fleiſchdiebſtählen beſchuldigen, ſondern höchſtens verhalten wollte, daß Hruſchka, welcher in ſeiner Eigenſchaft als Aufhackknecht des Angeklagten Stelle während deſſen Abweſenheit zu vertreten hatte, das Manipulieren der übrigen Angeſtellten Wochners nicht genügend ſtreng kontrolliert habe. Der Prozeß wird ſchließlich durch Abgabe einer, der Verantwor- tung des Angeklagten analogen Ehrenerklärung im Vergleichswege beigelegt. Zechprellerei. Der wegen Verdachtes der Geiſteskrankheit im Vorjahre in Linz unter Beobach- tung geſtandene Arbeiter Karl Pflanzer hatte ſich am 12. d. M. wegen Uebertretung der Zechprellerei zu verantworten, weil er in einem hieſigen Gaſthauſe eine Zeche gemacht hatte und als ihn die Wirtin ans Zahlen erinnerte, erklärte, er habe kein Geld und könne nichts bezahlen. Der in Haft befindliche Angeklagte erklärte, daß er nicht die Abſicht hatte, die Wirtin um den Betrag von 3 20 K zu ſchädigen, vielmehr habe er an ſeinen früheren Dienſtgeber noch eine Forderung und wenn er dieſes bekomme, werde er ſeine Zeche begleichen. Der Angeklagte wurde, da ſeine Verantwortung glaubwürdig ſchien, vom Richter freigeſprochen.

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 5, Baden (Niederösterreich), 15.01.1908, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener005_1908/6>, abgerufen am 22.11.2024.