Badener Zeitung. Nr. 5, Baden (Niederösterreich), 15.01.1908. Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. Nr. 5. [Spaltenumbruch] diesem Zwecke erhalten werde. "Bob bleibe Bob" sagte ein Herr "auch und besonders Sonntags". Es ist uns noch zu Ohren gekommen, daß sich einige junge Herren von Baden zusammentun wollen, sich eigene Bobs anzuschaffen. Wie wird es dann mit deren Verwendung sein? Es wäre von Vorteil, wenn der "Bobsleigh-Verein" darüber und über die Ver- rechnung der Bahnbenützung im voraus ein Normale veröffentlichte. Wenn einmal der erwünschte Schnee da ist, müßte schon alles sunktionieren. Wir wollen jeden Rat und jede Vorverfügung im Interesse der Stadt und der Gäste gern allen zur Kenntnis bringen. = Die Eisbahnen. Die Eisbahnen im = Anninger-Rodelbahn. Sonntag war Vergnügungs-Anzeiger. Konzerte, Vorträge, Versammlungen etc. werden, sofern uns davon Mitteilung gemacht wird, 18. Jänner: Ball des Veteranenvereines in Heiligenkreuz in F. Gratzer's Stiftsgasthaus. 18. Jänner: Dirndl-Ball des Radfahrvereines "Flott" in Be[verlorenes Material]ndorf. 19. Jänner: Ball der Metallarbeiter Badens in Brunner's Saallokalitäten in Baden (Mühlgasse). 19. Jänner: Ball der freiw. Feuerwehr Weikersdorf in Deis[e]nhofers Saallokalitäten. 25. Jänner: Roter Kreuz-Ball im Hotel "Stadt Wien" in Baden. 25. Jänner: Ball der Fabriksfeuerwehr Miskolczy in Dopplingers Gasthaus in Traiskirchen. 1. Februar: Helenentaler-Kränzchen im Hotel "Stadt Wien" in Baden. 8. Februar: Kränzchen der Ortsgruppe Baden des "Oesterr. Geb[irg]svereines" im k. k. Sauerhofe. 8. Februar: "Jubiläums-Hausball" im Hotel zum "goldenen H[ir]schen" in Baden. 9. Februar: Variete-Abend mit Tanzkränzchen der Badener Handelsangestellten im Hotel "Stadt Wien". 15. Februar: Kränzchen des "dentschen Schulvereines" und der akad. Ortsgruppe des Vereines "Südmark" Baden im Hotel "Stadt Wten". 1. März: Bauern-Kirta der Tischgesellschaft "Olympia" im k. u. k. Sauerhof. [irrelevantes Material] Vereinsnachrichten. [Lichtbildervorträge.] Am 12. v. M. [irrelevantes Material - 8 Zeilen fehlen] Mödlinger Zeitung. (Vom Wasser.) Die von einer Gebührenhoch- (Generalversammlung.) Der Ann[i]n[g]e[r]- Gerichtssaal. Bezirksgericht Baden. "Fluch auf Sie und Ihre Kinder!" Die Grundlose Beschuldigung. Vor einigen Tagen Zechprellerei. Der wegen Verdachtes der Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. Nr. 5. [Spaltenumbruch] dieſem Zwecke erhalten werde. „Bob bleibe Bob“ ſagte ein Herr „auch und beſonders Sonntags“. Es iſt uns noch zu Ohren gekommen, daß ſich einige junge Herren von Baden zuſammentun wollen, ſich eigene Bobs anzuſchaffen. Wie wird es dann mit deren Verwendung ſein? Es wäre von Vorteil, wenn der „Bobsleigh-Verein“ darüber und über die Ver- rechnung der Bahnbenützung im voraus ein Normale veröffentlichte. Wenn einmal der erwünſchte Schnee da iſt, müßte ſchon alles ſunktionieren. Wir wollen jeden Rat und jede Vorverfügung im Intereſſe der Stadt und der Gäſte gern allen zur Kenntnis bringen. = Die Eisbahnen. Die Eisbahnen im = Anninger-Rodelbahn. Sonntag war Vergnügungs-Anzeiger. Konzerte, Vorträge, Verſammlungen ꝛc. werden, ſofern uns davon Mitteilung gemacht wird, 18. Jänner: Ball des Veteranenvereines in Heiligenkreuz in F. Gratzer’s Stiftsgaſthaus. 18. Jänner: Dirndl-Ball des Radfahrvereines „Flott“ in Be[verlorenes Material]ndorf. 19. Jänner: Ball der Metallarbeiter Badens in Brunner’s Saallokalitäten in Baden (Mühlgaſſe). 19. Jänner: Ball der freiw. Feuerwehr Weikersdorf in Deiſ[e]nhofers Saallokalitäten. 25. Jänner: Roter Kreuz-Ball im Hotel „Stadt Wien“ in Baden. 25. Jänner: Ball der Fabriksfeuerwehr Miskolczy in Dopplingers Gaſthaus in Traiskirchen. 1. Februar: Helenentaler-Kränzchen im Hotel „Stadt Wien“ in Baden. 8. Februar: Kränzchen der Ortsgruppe Baden des „Oeſterr. Geb[irg]svereines“ im k. k. Sauerhofe. 8. Februar: „Jubiläums-Hausball“ im Hotel zum „goldenen H[ir]ſchen“ in Baden. 9. Februar: Variete-Abend mit Tanzkränzchen der Badener Handelsangeſtellten im Hotel „Stadt Wien“. 15. Februar: Kränzchen des „dentſchen Schulvereines“ und der akad. Ortsgruppe des Vereines „Südmark“ Baden im Hotel „Stadt Wten“. 1. März: Bauern-Kirta der Tiſchgeſellſchaft „Olympia“ im k. u. k. Sauerhof. [irrelevantes Material] Vereinsnachrichten. [Lichtbildervorträge.] Am 12. v. M. [irrelevantes Material – 8 Zeilen fehlen] Mödlinger Zeitung. (Vom Waſſer.) Die von einer Gebührenhoch- (Generalverſammlung.) Der Ann[i]n[g]e[r]- Gerichtsſaal. Bezirksgericht Baden. „Fluch auf Sie und Ihre Kinder!“ Die Grundloſe Beſchuldigung. Vor einigen Tagen Zechprellerei. Der wegen Verdachtes der <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. 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Herrlich iſt es am erſtern<lb/> Eislaufplatze, wo die hohen, jetzt zwar kahlen Baum-<lb/> wipfel herniederſchauen, belebt von hurtigen Meiſen<lb/> und aſtklopfenden Buntſpechten. Auch der Sportplatz<lb/> könnte ſchon einen beträchtlichen Weiden- und Erlen-<lb/> ſchmuck an ſeinen Rändern haben; aber der Raum<lb/> für den E’slauf müßte denn doch etwas ausgedehnter<lb/> ſein, da wir ja Ueberfallswäſſer genug hätten, um<lb/> ihn im Winter auf zwei Dezimeter Höhe — mehr<lb/> iſt nicht nötig — mit eistragender Waſſermenge zu<lb/> verſehen, dann gäbe es ein freies Schleifleben ſtatt<lb/> des jetzigen Gedränges. Doch alles ſcheint dem Mikro-<lb/> kosmos zu huldigen, wie es auf dem Seeroſenteiche<lb/> bei der Bienenburg geſchieht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>= <hi rendition="#g">Anninger-Rodelbahn.</hi> </head> <p>Sonntag war<lb/> die Bahn gut frequentiert. Die neuen Abböſchungen<lb/> wurden als ſehr zweckmäßig gefunden und es ent-<lb/> wickelte ſich eine fröhliche Rodelei. Einige Stürze<lb/> waren wohl zu vermerken, doch verlief der Tag ohne<lb/> Störung. Die Schneeverhältniſſe wurden durch den<lb/> ſtarken Wind der letzten Tage ſtark beeinträchtigt. Die<lb/> Bahn iſt nur ſtellenweiſe fahrbar. Ein Skeletonfahrer<lb/> brachte eine intereſſante Abwechslung in den Sport-<lb/> betrieb, der bis in die Abendſtunden währte.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vergnügungs-Anzeiger.</hi> </head><lb/> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Konzerte, Vorträge, Verſammlungen ꝛc.</hi> </head><lb/> <p>werden, ſofern uns davon Mitteilung gemacht wird,<lb/> unentgeltlich veröffentlicht. 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Die von ihm ſelbſt angefertigten<lb/><cb/> Diapoſitiven wurden von allen anweſenden Amateuren<lb/> geradezu als muſterhaft bezeichnet und von Herrn<lb/> v. <hi rendition="#g">Sperl</hi> mit ſeinem vorzüglichen Apparate mit<lb/> bekannter Sicherheit auf die Leinwand gebracht. Der<lb/> Dank, den der Vorſtand der Sektion, Herr Profeſſor<lb/><hi rendition="#g">Juſt,</hi> dieſen beiden Herren am Schluſſe des Vor-<lb/> trages ausſprach, war daher auch ein wohlverdienter,<lb/> was auch die Anweſenden durch ihren lebhaften Applaus<lb/> beſtätigten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="8"/> </div> </div><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Mödlinger Zeitung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Vom Waſſer.)</hi> </head> <p>Die von einer Gebührenhoch-<lb/> flut bedrohte Einwohnerſchaft hat der Gefahr durch<lb/> ihre energiſche Abwehr raſch einen Damm geſetzt. Die<lb/> Vorlage iſt bereits, wenigſtens in der urſprünglichen<lb/> Form, zu Waſſer geworden. Es iſt klar, daß eine<lb/> von allen möglichen Geſichtspunkten eminent wichtige<lb/> Angelegenheit wie die Waſſerfrage, einer entſprechen-<lb/> den Durchführung bedarf, ſelbſt auf die Gefahr hin,<lb/> daß dabei manche Sonderwünſche unberückſichtigt bleiben.<lb/> Ungerecht und noch mehr als das wäre es aber, mit<lb/> dieſer Kardinalfrage Gemeindegeſchäfte anderer Art<lb/> zu verquicken, welche weniger auf allgemeine Zuſtim-<lb/> mung rechnen können. Und dieſer Vorwurf wurde<lb/> deutlich erhoben. In der letzten Ausſchußſitzung hat<lb/> der Bürgermeiſter den Rückzug verkündet. Wird ihm<lb/> gewiß weniger ſchaden als mancher glauben könnte.<lb/> Speziell einer objektiven Beurteilung kann, gegenüber<lb/> der Bedeutung der allgemeinen Intereſſen, das Da-<lb/> nebengreifen einer einzelnen Perſon keinen nachhaltigen<lb/> Eindruck verurſachen. Es iſt uns daher nicht um die<lb/> Konſtatierung einer Niederlage zu tun, ſondern um<lb/> Feſtſtellung der weit wichtigeren Tatſache, daß die<lb/> Proteſtkundgebung die ärgſten Ungehörigkeiten aus-<lb/> merzte. Der Geſetzentwurf erfährt die bedeutungsvolle<lb/> Aenderung, daß die Gartenflächen keine Baſis für<lb/> die Berechnung der Waſſergebühren abzugeben hätten.<lb/> Gärten oder Beete mit Trinkwaſſer beſpritzen zu<lb/> müſſen, nur um erhöhte Gebühren bezahlen zu ſollen,<lb/> das iſt wohl das ſtärkſte, was an Gebührenſchinderei<lb/> geleiſtet werden kann. Bei der ſorgfältigen Abſchätzung<lb/> hat man bisher ſcheinbar anf jene Hausbeſitzer ver-<lb/> geſſen, die Kneippianer ſind. Das wäre vielleicht auch<lb/> ein Weg, den Ausfall der Gartenparzellen teilweiſe<lb/> wieder zu decken. Der angekündigten Ab<supplied>ä</supplied>nderung<lb/> werden immerhin noch manche Schwierigkeiten in den<lb/> Weg kommen, aber ſicherlich wird ſich eher reden<lb/> laſſen. Und das iſt einſtweilen genug. Das iſts, was<lb/> uns an der Waſſerfrage intereſſtert hat. Und wenn<lb/> der politiſche Charakter der letzten Verſammlung der<lb/> Gemeindevertretung beſonderer Betonung im Referate<lb/> wert erſchien, ſo iſt das nur ein Verſuch, über die<lb/><hi rendition="#g">allgemeine</hi> Mißbilligung der Vorlage ſich zu<lb/> täuſchen. Wir haben es wiederholt ausgeſprochen, daß<lb/> uns die Geſchäfte der einzelnen nichts kümmern ſollen,<lb/> ſolange kein öffentlicher Mißſtand damit verknüpft iſt.<lb/> Wir betrachten es als gegenſtandslos, ſich für die<lb/> Geheimniſſe des Grundbuches den dortigen Unterſchied<lb/> zwiſchen einſt und jetzt ſich zu intereſſieren. Das wäre<lb/> politiſche Gehäſſigkeit. Aber eine einhellige Zurück-<lb/> weiſung ſchädlicher Finanzoperationen können wir<lb/> beim beſten Willen nicht als politiſche Gegnerſchaft<lb/> anſehen.</p> <byline> <hi rendition="#aq">F. K.</hi> </byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Generalverſammlung.)</hi> </head> <p>Der Ann<supplied>i</supplied>n<supplied>g</supplied>e<supplied>r</supplied>-<lb/> Rodelverein hielt am 9. d. M. eine außerordentliche<lb/> Generalverſammlung ab, welche unter keinem guten<lb/> Stern ſtand. Ein Formfehler in der Einladung machte<lb/> die Beſchlußfaſſung über den wichtigſten Programm-<lb/> punkt, die Statutenänderung, unmöglich. Es waren<lb/> mehr als 200 Perſonen anweſend, die den Rechen-<lb/> ſchaftsbericht des Präſidenten, Herrn Rittmeiſters<lb/><hi rendition="#g">Fribſch,</hi> zur Kenntnis nahmen, den Kaſſenbericht<lb/> debattenlos genehmigten und den Arbeiten auf der<lb/> Bahn ihre Zuſtimmung erteilten, aber ein von Herrn<lb/><cb/> <hi rendition="#g">Wendl</hi> erhobener Proteſt gegen die Giltigkeit der<lb/> Tagung machte aller erwartungsvollen Spannung ein<lb/> Ende. Der Ausſchuß wird eine neue Generalverſamm-<lb/> lung einberufen, da die Statuten als ſehr ver-<lb/> beſſerungsfähig erkannt werden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Gerichtsſaal.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bezirksgericht Baden.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">„Fluch auf Sie und Ihre Kinder!“</hi> </head> <p>Die<lb/> hier anſäſſige Frau Anna <hi rendition="#g">Schmidl</hi> wurde durch<lb/> die Inſolvenz des Gutenſteiner Spänglermeiſters<lb/> Johann <hi rendition="#g">Nowotny</hi> um einen Betrag von zirka<lb/> 14.000 <hi rendition="#aq">K,</hi> welchen ſie demſelben gegen grundbücher-<lb/> liche Einverleibung bar geliehen hatte, gebracht. Ob<lb/> dieſes beträchtlichen Verluſtes gegen Nowotny erboſt,<lb/> ſucht ſie denſelben durch fortwährende, ſelbſtredeud<lb/> ergebnisloſe Exekutionen in ſeinem Fortkommen zu<lb/> ſchädigen und ſchrieb ihm offene Karten ehren-<lb/> rührigen Inhaltes. Obzwar ſchon einmal wegen dieſer<lb/> öffentlichen Schmähung von Nowotny wegen Ehren-<lb/> beleidigung geklagt, ſtellte ſie dieſe Art, ihre Schuldner<lb/> zur Zahlung zu mahnen, nicht ein und hatte ſich<lb/> deshalb am 11. d. M. vor dem hieſigen Strafrichter<lb/> neuerdings wegen Ehrenbeleidigung zu verantworten.<lb/> Der inkriminierte Inhalt der Karten lautet u. a.:<lb/> „Wiſſen Sie, was Sie mir vormachten, um die letzten<lb/> 2000 Kronen zu bekommen? Sie haben mich zur<lb/> Bettlerin gemacht — Fluch auf Sie und Ihre<lb/> Kinder“. Die Angeklagte gibt zu ihrer Verteidigung<lb/> an, daß der Privatkläger ſie um ihr ganzes Hab<lb/> und Gut gebracht habe, und trotzdem er jetzt wieder<lb/> eine Spänglerei innehat, nichts auf Abſchlag der<lb/> ihr zuſtehenden Forderung zahlen will. Der Richter<lb/> gibt der Angeklagten den Rat, daß ſie, wenn ſie es<lb/> durchaus nicht laſſen könne, den Privatankläger durch<lb/> briefliche Schmähungen zur Zahlung zu mahnen und<lb/> lieber 5 Heller mehr riskieren und <hi rendition="#g">geſchloſſene</hi><lb/> Briefe ſchreiben ſolle. Da die Angeklagte dem Privat-<lb/> kläger verſpricht, daß ſie ihn in Zukunft, wenn er<lb/> auf Abſchlag ihrer Forderung eine monatliche Raten-<lb/> zahlung von 15 <hi rendition="#aq">K</hi> leiſtet, weder durch fortwährende<lb/> Exekutionen bedrängen, noch durch Briefe ſchmähen<lb/> werde, ſteht dieſer von einem Strafantrage ab.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Grundloſe Beſchuldigung.</hi> </head> <p>Vor einigen Tagen<lb/> beſchäftigte das hieſige Bezirksgericht eine Privatan-<lb/> klage des Fleiſchhauers Leopold <hi rendition="#g">Hruſchka</hi> wider<lb/> den Fleiſchhauer Johann <hi rendition="#g">Wochner,</hi> in welcher<lb/> letzterem vorgehalten wird, daß er in der am 5.<lb/> Dezember v. J. ſtattgehabten Verzehrungsſteuer-<lb/> abfindungsfitzung die Außerung fallen ließ, daß er ſein<lb/> Geſchäft in der Mühlgaſſe auflaſſen werde, da ihm<lb/> dort zu viel geſtohlen werde. Schon als er ſich in<lb/> Baden etablierte und dieſes Geſchäft von dem früheren<lb/> Beſitzer Penall übernahm, ſei während ſeiner zwei-<lb/> maligen Abweſenheit aus dem zur Aufbewahrung<lb/> dienenden Fleiſchkeller wagenweiſe Fleiſch entwendet<lb/> worden und hätte der damals bei ihm bedienſtet ge-<lb/> weſene Aufhackknecht, der jetztge Fleiſchhauermeiſter<lb/> Hruſchka, von dieſen Diebſtählen ſchon damals Kennt-<lb/> nis gehabt, jedoch nichts zur Verhütung dieſer Dieb-<lb/> ſtähle unternommen. Der Vertreter des Angeklagten<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Mayer</hi> gibt mit den als Zeugen der inkriminierten<lb/> Aeußerung vernommenen Selchermeiſter <hi rendition="#g">Wedorn</hi> und<lb/> Fleiſchhauermeiſter <hi rendition="#g">Breinſchmiedt</hi> übereinſtimmend<lb/> an, daß Wochner bei der Aeußerung am 5. Dezember<lb/> den Privatankläger durchaus nicht einer Mitwirker-<lb/> ſchaft an den Fleiſchdiebſtählen beſchuldigen, ſondern<lb/> höchſtens verhalten wollte, daß Hruſchka, welcher in<lb/> ſeiner Eigenſchaft als Aufhackknecht des Angeklagten<lb/> Stelle während deſſen Abweſenheit zu vertreten hatte,<lb/> das Manipulieren der übrigen Angeſtellten Wochners<lb/> nicht genügend ſtreng kontrolliert habe. Der Prozeß<lb/> wird ſchließlich durch Abgabe einer, der Verantwor-<lb/> tung des Angeklagten analogen Ehrenerklärung im<lb/> Vergleichswege beigelegt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Zechprellerei.</hi> </head> <p>Der wegen Verdachtes der<lb/> Geiſteskrankheit im Vorjahre in Linz unter Beobach-<lb/> tung geſtandene Arbeiter Karl <hi rendition="#g">Pflanzer</hi> hatte ſich<lb/> am 12. d. M. wegen Uebertretung der Zechprellerei<lb/> zu verantworten, weil er in einem hieſige<supplied>n</supplied> Gaſthauſe<lb/> eine Zeche gemacht hatte und als ihn die Wirtin<lb/> ans Zahlen erinnerte, erklärte, er habe kein Geld<lb/> und könne nichts bezahlen. Der in Haft befindliche<lb/> Angeklagte erklärte, daß er nicht die Abſicht hatte, die<lb/> Wirtin um den Betrag von 3 20 <hi rendition="#aq">K</hi> zu ſchädigen,<lb/> vielmehr habe er an ſeinen früheren Dienſtgeber noch<lb/> eine Forderung und wenn er dieſes bekomme, werde<lb/> er ſeine Zeche begleichen. Der Angeklagte wurde, da<lb/> ſeine Verantwortung glaubwürdig ſchien, vom Richter<lb/> freigeſprochen.</p> </div> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
Mittwoch Badener Zeitung 15. Jänner 1908. Nr. 5.
dieſem Zwecke erhalten werde. „Bob bleibe Bob“
ſagte ein Herr „auch und beſonders Sonntags“. Es
iſt uns noch zu Ohren gekommen, daß ſich einige
junge Herren von Baden zuſammentun wollen, ſich
eigene Bobs anzuſchaffen. Wie wird es dann mit
deren Verwendung ſein? Es wäre von Vorteil, wenn
der „Bobsleigh-Verein“ darüber und über die Ver-
rechnung der Bahnbenützung im voraus ein Normale
veröffentlichte. Wenn einmal der erwünſchte Schnee da
iſt, müßte ſchon alles ſunktionieren. Wir wollen jeden
Rat und jede Vorverfügung im Intereſſe der Stadt
und der Gäſte gern allen zur Kenntnis bringen.
= Die Eisbahnen. Die Eisbahnen im
Doblhoffpark und auf dem Sportplatze erfreuen ſich,
da ja andere Wintervergnügungen im Freien fehlen,
großen Zuſpruches. Es iſt ein lebhaftes Treiben, das
man da zu ſehen bekommt. Herrlich iſt es am erſtern
Eislaufplatze, wo die hohen, jetzt zwar kahlen Baum-
wipfel herniederſchauen, belebt von hurtigen Meiſen
und aſtklopfenden Buntſpechten. Auch der Sportplatz
könnte ſchon einen beträchtlichen Weiden- und Erlen-
ſchmuck an ſeinen Rändern haben; aber der Raum
für den E’slauf müßte denn doch etwas ausgedehnter
ſein, da wir ja Ueberfallswäſſer genug hätten, um
ihn im Winter auf zwei Dezimeter Höhe — mehr
iſt nicht nötig — mit eistragender Waſſermenge zu
verſehen, dann gäbe es ein freies Schleifleben ſtatt
des jetzigen Gedränges. Doch alles ſcheint dem Mikro-
kosmos zu huldigen, wie es auf dem Seeroſenteiche
bei der Bienenburg geſchieht.
= Anninger-Rodelbahn. Sonntag war
die Bahn gut frequentiert. Die neuen Abböſchungen
wurden als ſehr zweckmäßig gefunden und es ent-
wickelte ſich eine fröhliche Rodelei. Einige Stürze
waren wohl zu vermerken, doch verlief der Tag ohne
Störung. Die Schneeverhältniſſe wurden durch den
ſtarken Wind der letzten Tage ſtark beeinträchtigt. Die
Bahn iſt nur ſtellenweiſe fahrbar. Ein Skeletonfahrer
brachte eine intereſſante Abwechslung in den Sport-
betrieb, der bis in die Abendſtunden währte.
Vergnügungs-Anzeiger.
Konzerte, Vorträge, Verſammlungen ꝛc.
werden, ſofern uns davon Mitteilung gemacht wird,
unentgeltlich veröffentlicht. (Verſchieben oder gänzliches
Abſagen bitten wir in unſerer Redaktion anzuzeigen.)
18. Jänner: Ball des Veteranenvereines in Heiligenkreuz
in F. Gratzer’s Stiftsgaſthaus.
18. Jänner: Dirndl-Ball des Radfahrvereines „Flott“ in
Be_ ndorf.
19. Jänner: Ball der Metallarbeiter Badens in Brunner’s
Saallokalitäten in Baden (Mühlgaſſe).
19. Jänner: Ball der freiw. Feuerwehr Weikersdorf in
Deiſenhofers Saallokalitäten.
25. Jänner: Roter Kreuz-Ball im Hotel „Stadt Wien“ in
Baden.
25. Jänner: Ball der Fabriksfeuerwehr Miskolczy in
Dopplingers Gaſthaus in Traiskirchen.
1. Februar: Helenentaler-Kränzchen im Hotel „Stadt Wien“
in Baden.
8. Februar: Kränzchen der Ortsgruppe Baden des „Oeſterr.
Gebirgsvereines“ im k. k. Sauerhofe.
8. Februar: „Jubiläums-Hausball“ im Hotel zum „goldenen
Hirſchen“ in Baden.
9. Februar: Variete-Abend mit Tanzkränzchen der Badener
Handelsangeſtellten im Hotel „Stadt Wien“.
15. Februar: Kränzchen des „dentſchen Schulvereines“ und
der akad. Ortsgruppe des Vereines „Südmark“ Baden im
Hotel „Stadt Wten“.
1. März: Bauern-Kirta der Tiſchgeſellſchaft „Olympia“ im
k. u. k. Sauerhof.
_
Vereinsnachrichten.
[Lichtbildervorträge.] Am 12. v. M.
hielt der Rechnungsführer des Poſtſparkaſſenamtes
in Wien, Herr Vcelar, in der hieſigen Sektion
des Oeſterr. Touriſtenklubs einen Vortrag unter dem
Titel „Reiſen auf alten und auf neuen öſterreichiſchen
Alpenbahnen“. Er beſchrieb in feſſelnder Weiſe die
verſchiedenen Schienenſtränge in den nördlichen Alpen
und ſchilderte in einer Weiſe, die den großen Natur-
freund erkennen ließen, die an denſelben gelegenen
Naturſchönheiten. Die von ihm ſelbſt angefertigten
Diapoſitiven wurden von allen anweſenden Amateuren
geradezu als muſterhaft bezeichnet und von Herrn
v. Sperl mit ſeinem vorzüglichen Apparate mit
bekannter Sicherheit auf die Leinwand gebracht. Der
Dank, den der Vorſtand der Sektion, Herr Profeſſor
Juſt, dieſen beiden Herren am Schluſſe des Vor-
trages ausſprach, war daher auch ein wohlverdienter,
was auch die Anweſenden durch ihren lebhaften Applaus
beſtätigten.
________
Mödlinger Zeitung.
(Vom Waſſer.) Die von einer Gebührenhoch-
flut bedrohte Einwohnerſchaft hat der Gefahr durch
ihre energiſche Abwehr raſch einen Damm geſetzt. Die
Vorlage iſt bereits, wenigſtens in der urſprünglichen
Form, zu Waſſer geworden. Es iſt klar, daß eine
von allen möglichen Geſichtspunkten eminent wichtige
Angelegenheit wie die Waſſerfrage, einer entſprechen-
den Durchführung bedarf, ſelbſt auf die Gefahr hin,
daß dabei manche Sonderwünſche unberückſichtigt bleiben.
Ungerecht und noch mehr als das wäre es aber, mit
dieſer Kardinalfrage Gemeindegeſchäfte anderer Art
zu verquicken, welche weniger auf allgemeine Zuſtim-
mung rechnen können. Und dieſer Vorwurf wurde
deutlich erhoben. In der letzten Ausſchußſitzung hat
der Bürgermeiſter den Rückzug verkündet. Wird ihm
gewiß weniger ſchaden als mancher glauben könnte.
Speziell einer objektiven Beurteilung kann, gegenüber
der Bedeutung der allgemeinen Intereſſen, das Da-
nebengreifen einer einzelnen Perſon keinen nachhaltigen
Eindruck verurſachen. Es iſt uns daher nicht um die
Konſtatierung einer Niederlage zu tun, ſondern um
Feſtſtellung der weit wichtigeren Tatſache, daß die
Proteſtkundgebung die ärgſten Ungehörigkeiten aus-
merzte. Der Geſetzentwurf erfährt die bedeutungsvolle
Aenderung, daß die Gartenflächen keine Baſis für
die Berechnung der Waſſergebühren abzugeben hätten.
Gärten oder Beete mit Trinkwaſſer beſpritzen zu
müſſen, nur um erhöhte Gebühren bezahlen zu ſollen,
das iſt wohl das ſtärkſte, was an Gebührenſchinderei
geleiſtet werden kann. Bei der ſorgfältigen Abſchätzung
hat man bisher ſcheinbar anf jene Hausbeſitzer ver-
geſſen, die Kneippianer ſind. Das wäre vielleicht auch
ein Weg, den Ausfall der Gartenparzellen teilweiſe
wieder zu decken. Der angekündigten Abänderung
werden immerhin noch manche Schwierigkeiten in den
Weg kommen, aber ſicherlich wird ſich eher reden
laſſen. Und das iſt einſtweilen genug. Das iſts, was
uns an der Waſſerfrage intereſſtert hat. Und wenn
der politiſche Charakter der letzten Verſammlung der
Gemeindevertretung beſonderer Betonung im Referate
wert erſchien, ſo iſt das nur ein Verſuch, über die
allgemeine Mißbilligung der Vorlage ſich zu
täuſchen. Wir haben es wiederholt ausgeſprochen, daß
uns die Geſchäfte der einzelnen nichts kümmern ſollen,
ſolange kein öffentlicher Mißſtand damit verknüpft iſt.
Wir betrachten es als gegenſtandslos, ſich für die
Geheimniſſe des Grundbuches den dortigen Unterſchied
zwiſchen einſt und jetzt ſich zu intereſſieren. Das wäre
politiſche Gehäſſigkeit. Aber eine einhellige Zurück-
weiſung ſchädlicher Finanzoperationen können wir
beim beſten Willen nicht als politiſche Gegnerſchaft
anſehen.
F. K.
(Generalverſammlung.) Der Anninger-
Rodelverein hielt am 9. d. M. eine außerordentliche
Generalverſammlung ab, welche unter keinem guten
Stern ſtand. Ein Formfehler in der Einladung machte
die Beſchlußfaſſung über den wichtigſten Programm-
punkt, die Statutenänderung, unmöglich. Es waren
mehr als 200 Perſonen anweſend, die den Rechen-
ſchaftsbericht des Präſidenten, Herrn Rittmeiſters
Fribſch, zur Kenntnis nahmen, den Kaſſenbericht
debattenlos genehmigten und den Arbeiten auf der
Bahn ihre Zuſtimmung erteilten, aber ein von Herrn
Wendl erhobener Proteſt gegen die Giltigkeit der
Tagung machte aller erwartungsvollen Spannung ein
Ende. Der Ausſchuß wird eine neue Generalverſamm-
lung einberufen, da die Statuten als ſehr ver-
beſſerungsfähig erkannt werden.
Gerichtsſaal.
Bezirksgericht Baden.
„Fluch auf Sie und Ihre Kinder!“ Die
hier anſäſſige Frau Anna Schmidl wurde durch
die Inſolvenz des Gutenſteiner Spänglermeiſters
Johann Nowotny um einen Betrag von zirka
14.000 K, welchen ſie demſelben gegen grundbücher-
liche Einverleibung bar geliehen hatte, gebracht. Ob
dieſes beträchtlichen Verluſtes gegen Nowotny erboſt,
ſucht ſie denſelben durch fortwährende, ſelbſtredeud
ergebnisloſe Exekutionen in ſeinem Fortkommen zu
ſchädigen und ſchrieb ihm offene Karten ehren-
rührigen Inhaltes. Obzwar ſchon einmal wegen dieſer
öffentlichen Schmähung von Nowotny wegen Ehren-
beleidigung geklagt, ſtellte ſie dieſe Art, ihre Schuldner
zur Zahlung zu mahnen, nicht ein und hatte ſich
deshalb am 11. d. M. vor dem hieſigen Strafrichter
neuerdings wegen Ehrenbeleidigung zu verantworten.
Der inkriminierte Inhalt der Karten lautet u. a.:
„Wiſſen Sie, was Sie mir vormachten, um die letzten
2000 Kronen zu bekommen? Sie haben mich zur
Bettlerin gemacht — Fluch auf Sie und Ihre
Kinder“. Die Angeklagte gibt zu ihrer Verteidigung
an, daß der Privatkläger ſie um ihr ganzes Hab
und Gut gebracht habe, und trotzdem er jetzt wieder
eine Spänglerei innehat, nichts auf Abſchlag der
ihr zuſtehenden Forderung zahlen will. Der Richter
gibt der Angeklagten den Rat, daß ſie, wenn ſie es
durchaus nicht laſſen könne, den Privatankläger durch
briefliche Schmähungen zur Zahlung zu mahnen und
lieber 5 Heller mehr riskieren und geſchloſſene
Briefe ſchreiben ſolle. Da die Angeklagte dem Privat-
kläger verſpricht, daß ſie ihn in Zukunft, wenn er
auf Abſchlag ihrer Forderung eine monatliche Raten-
zahlung von 15 K leiſtet, weder durch fortwährende
Exekutionen bedrängen, noch durch Briefe ſchmähen
werde, ſteht dieſer von einem Strafantrage ab.
Grundloſe Beſchuldigung. Vor einigen Tagen
beſchäftigte das hieſige Bezirksgericht eine Privatan-
klage des Fleiſchhauers Leopold Hruſchka wider
den Fleiſchhauer Johann Wochner, in welcher
letzterem vorgehalten wird, daß er in der am 5.
Dezember v. J. ſtattgehabten Verzehrungsſteuer-
abfindungsfitzung die Außerung fallen ließ, daß er ſein
Geſchäft in der Mühlgaſſe auflaſſen werde, da ihm
dort zu viel geſtohlen werde. Schon als er ſich in
Baden etablierte und dieſes Geſchäft von dem früheren
Beſitzer Penall übernahm, ſei während ſeiner zwei-
maligen Abweſenheit aus dem zur Aufbewahrung
dienenden Fleiſchkeller wagenweiſe Fleiſch entwendet
worden und hätte der damals bei ihm bedienſtet ge-
weſene Aufhackknecht, der jetztge Fleiſchhauermeiſter
Hruſchka, von dieſen Diebſtählen ſchon damals Kennt-
nis gehabt, jedoch nichts zur Verhütung dieſer Dieb-
ſtähle unternommen. Der Vertreter des Angeklagten
Dr. Mayer gibt mit den als Zeugen der inkriminierten
Aeußerung vernommenen Selchermeiſter Wedorn und
Fleiſchhauermeiſter Breinſchmiedt übereinſtimmend
an, daß Wochner bei der Aeußerung am 5. Dezember
den Privatankläger durchaus nicht einer Mitwirker-
ſchaft an den Fleiſchdiebſtählen beſchuldigen, ſondern
höchſtens verhalten wollte, daß Hruſchka, welcher in
ſeiner Eigenſchaft als Aufhackknecht des Angeklagten
Stelle während deſſen Abweſenheit zu vertreten hatte,
das Manipulieren der übrigen Angeſtellten Wochners
nicht genügend ſtreng kontrolliert habe. Der Prozeß
wird ſchließlich durch Abgabe einer, der Verantwor-
tung des Angeklagten analogen Ehrenerklärung im
Vergleichswege beigelegt.
Zechprellerei. Der wegen Verdachtes der
Geiſteskrankheit im Vorjahre in Linz unter Beobach-
tung geſtandene Arbeiter Karl Pflanzer hatte ſich
am 12. d. M. wegen Uebertretung der Zechprellerei
zu verantworten, weil er in einem hieſigen Gaſthauſe
eine Zeche gemacht hatte und als ihn die Wirtin
ans Zahlen erinnerte, erklärte, er habe kein Geld
und könne nichts bezahlen. Der in Haft befindliche
Angeklagte erklärte, daß er nicht die Abſicht hatte, die
Wirtin um den Betrag von 3 20 K zu ſchädigen,
vielmehr habe er an ſeinen früheren Dienſtgeber noch
eine Forderung und wenn er dieſes bekomme, werde
er ſeine Zeche begleichen. Der Angeklagte wurde, da
ſeine Verantwortung glaubwürdig ſchien, vom Richter
freigeſprochen.
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