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Badener Zeitung. Nr. 13, Baden (Niederösterreich), 14.02.1900.

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Mittwoch Badener Zeitung. 14. Februar 1900. Nr. 13.

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Vermischtes.
Gras-Papier.

Ein englischer Erfinder zeigte
vor kurzem der Londoner Gesellschaft der Papier-
fabrikanten Papier vorzüglicher Qualität vor, welches
er aus Gras hergestellt hatte. Der Vorgang bei der
Herstellung des Graspapieres ist nahezu analog
dem üblichen. Das Material wird in Wasser gewaschen,
dann mit einer heißen Soda-Lauge behandelt, hierauf
wieder gewaschen und sodann in den Kufen zu
Ganzstoff verarbeitet. Der Erfinder hält alle Gras-
gattungen für gleichmäßig geeignet zur Papierfabri-
cation, nur ist es eine unerlässliche Bedingung, dass
die betreffenden Gräser noch vor der Blütezeit ge-
schnitten werden. Das aus Gras hergestellte Papier
ist äußerst zähe und gescheidig, es lässt sich sehr gut
als Documenten- und Zeichenpapier verwenden. Der
Erfinder hat berechnet, dass 1 Kilogramm trockenen
Grases ungefähr 1/4 Kilogramm Papier erzielt. Eine
ein Hektar große Grasfläche würde 2500 Kilogramm
Papier ergeben. Dieses neue Graspapier soll demnächst
in England fabriksmäßig erzeugt werden.

Alte Locomotiven.

Wenigen dürfte bekannt
sein, dass die ältesten existierenden Locomotiven auf
der Strecke Mannheim-Heidelberg fahren. Es sind
dies Locomotiven, die alle die Jahreszahl 1846
tragen, heute also 54 Jahre hindurch im Dienste
stehen. Sie wurden im Jahre 1845 von den damals
berühmten Ingenieuren Scharp entworfen, die in
London als Stephensons Rivalen auftraten. Diese
Maschinen sind während ihrer ganzen 54jährigen
Dienstzeit nur selten und auch dann nur in unwesent-
lichen Theilen reparirt worden, und noch heute ver-
sehen sie den Personendienst zwischen Heidelberg und
Mannheim in präciser Weise, wobei die Züge, aus
10 Wagen bestehend, mit einer Geschwindigkeit von
62 Km. pro. Stunde ziehen. Aus Gründen der
Pietät hat die Eisenbahnverwaltung diesen Maschinen
auch stets ihren schönen rothen und grünen Anstrich
erneuert, während alle anderen Maschinen der Linie
einförmig braun sind.

Schutz gegen das Ausgleiten von Jahr-
rädern.

Wohl schon jedem Radfahrer ist eine
schlüpfrige Straße gefährlich geworden, indem der
Pneumatic auf dem feuchten Pflaster abglitt. Nun
scheint es einem Herrn Beer in Paris auf sehr ein-
fache Weise gelungen zu sein, diesem Übelstande ab-
zuhelfen. Herr Berr bringt zu diesem Zwecke an
jeder Speiche des Hinterrades eine der gewöhnlichen
Kleiderösen an, er führt dann eine Zuckerschnur durch
eine Öse, dann um den theilweise aufgeblasenen
Pneumatic, ferner durch die folgende Öse und so fort,
bis das Rad in gewissen Abständen von der Schnur
umwunden ist. Das Abgleiten soll hiedurch voll-
ständig verhindert werden.

Kwizda's Veterinär-Erzeugnisse.

Zu den
populärsten und renommierten heimischen Firmen zählt
zweifellos jene des Hoflieferanten Franz Johann
Kwizda in Korneuburg. Die von dieser Firma in
den Handel gebrachten Veterinär-Erzeugnisse erfreuen
sich in der That nicht nur in Österreich-Ungarn,
sondern auch auf dem ganzen Continente und selbst
in England und Amerika des besten Rufes. Jeder
Landwirt kennt das Korneuburger Viehnährpulver,
das Schweinepulver und die Kolikpillen Kwizda's
und es gibt heute kaum einen Pferdebesitzer, sei er
Sportsman, Privatier, Geschäftsmann oder Land-
wirt, in dessen Stall das Kwizda'sche Restitutionsfluid
sich nicht eingebürgert hätte. Selbst in England, wo
man gerne alle Erfindungen und Einrichtungen auf
dem Gebiete des Pferdesportes für sich in Auspruch
nimmt, wird neidlos die Zweckmäßigkeit und Nütz-
lichkeit namentlich des Kwizda'schen Pferde-Restitutions-
fluids und der Kwizda'schen Patent-Kautschuk-Streif-
bänder anerkannt. Die bekannten Distanzreiter Graf
Starhemberg und F. Höfer haben während ihrer
Ritte das Kwizda'sche Restitutionsfluid mit großem
Erfolge angewendet.

Die Prager Haussalbe

ist ein ärztlich
rprobtes und warm empfohlenes Mittel, welches
bei entzündeten Wunden und Geschwüren als schmerz-
stillend, antiseptisch, entzündungswidrig, kühlend
und heilend mit bestem Erfolge angewendet wird
und deshalb schon überall als Hausmittel bereit
gehalten wird. Dasselbe wird von der Apotheke B.
Fragner in Prag erzeugt und ist auch in den hiesigen
Apotheken erhältlich.


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Aerzte-Verzeichnis.
Dr. Wilhelm Blau, k. k. Ober-Bezirksarzt, Neugasse 16. 2--4 Uhr.
Dr. Julius Delena, Gemeindearzt, Gerichts- und Kranken-
cassenarzt, Heiligenkreuzergasse 1. 2--3 Uhr.
Dr. M. Goldberger, Theresiengasse 6. An Wochentagen 2--4
Uhr, an Sonn- und Feiertagen 11--12 Uhr, 2--3 Uhr.
Dr. Josef Gropper, Gerichtsarzt, Krankencassenarzt, Pfarrgasse
Nr. 9, 1--3 Uhr.
Dr. Franz Hansy, Leiter des Rath'schen allgemeinen öffentlichen
Krankenhauses, Breyergasse 7, zu sprechen an Wochen-
tagen um 3 Uhr.
Dr. Otto Hassack, Operateur und Accoucheur, Neugasse 55.
2--31/2 Uhr.
Dr. Gustav Jägermayer, Hauptplatz 15. 3--4 Uhr.
Dr. Gustav Kopriva, Ordinarius des Marienspitales,-Theresien-
gasse 8. 3--4 Uhr.
Dr. Gustav Lantin, Besitzer und ärztlicher Leiter der Curanstalt
Gutenbrunn, Specialarzt für Nasen-, Hals-, Kehlkopf-
Brust- und Ohrenkrankheiten.
Dr. D. Podzahradsky, Chefarzt der Abtheilung für Hydrotherapie
in der Curanstalt Gutenbrunn.
Dr. Emil Raab, Frauenarzt, Specialarzt für Gynaeco-Elektro-
therapie und Gemeindearzt von Weikersdorf, Weilburg-
straße 2. 1/22--&00Bd;4 Uhr.
Dr. Hermann Raab, Kinderarzt, Pfarrplatz 7. 1--3 Uhr.
Dr. Ludwig Schreiber, ordin. für interne, Haut- und Kind er-
krankheiten, Neugasse Nr. 31, von 2 bis 3 Uhr nach-
mittags; Mikroskopische und chemische Untersuchungen
des Blutes, aller Secrete und Excrete.
Dr. Josef Schwarz, dirigierender Arzt des Spitales für scro-
phulöse Kinder und der Todesco-Stiftung, Wasser-
gasse 1. 2--3 Uhr.
Dr. Philipp Smolcic, Zahnarzt, 9--5 Uhr, an Sonn- und
Feiertagen 9--1 Uhr. Hauptplatz 5.



Eingesendet.



Eingetretener Hindernisse wegen findet
das Concert der Clavier- und Gesangs-
schule Grimm erst am Sonntag den 4. März
im Hotel "Stadt Wien" statt.




Anläßlich meiner Benesice-Vorstellung
"Therese Krones" spreche ich hiemit den
ungenannten Spendern meinen herzlichsten
Dank aus.

93 Helene Zöhrer.

[irrelevantes Material]

Mittwoch Badener Zeitung. 14. Februar 1900. Nr. 13.

[Spaltenumbruch]
Vermiſchtes.
Gras-Papier.

Ein engliſcher Erfinder zeigte
vor kurzem der Londoner Geſellſchaft der Papier-
fabrikanten Papier vorzüglicher Qualität vor, welches
er aus Gras hergeſtellt hatte. Der Vorgang bei der
Herſtellung des Graspapieres iſt nahezu analog
dem üblichen. Das Material wird in Waſſer gewaſchen,
dann mit einer heißen Soda-Lauge behandelt, hierauf
wieder gewaſchen und ſodann in den Kufen zu
Ganzſtoff verarbeitet. Der Erfinder hält alle Gras-
gattungen für gleichmäßig geeignet zur Papierfabri-
cation, nur iſt es eine unerläſsliche Bedingung, daſs
die betreffenden Gräſer noch vor der Blütezeit ge-
ſchnitten werden. Das aus Gras hergeſtellte Papier
iſt äußerſt zähe und geſcheidig, es läſst ſich ſehr gut
als Documenten- und Zeichenpapier verwenden. Der
Erfinder hat berechnet, daſs 1 Kilogramm trockenen
Graſes ungefähr ¼ Kilogramm Papier erzielt. Eine
ein Hektar große Grasfläche würde 2500 Kilogramm
Papier ergeben. Dieſes neue Graspapier ſoll demnächſt
in England fabriksmäßig erzeugt werden.

Alte Locomotiven.

Wenigen dürfte bekannt
ſein, daſs die älteſten exiſtierenden Locomotiven auf
der Strecke Mannheim-Heidelberg fahren. Es ſind
dies Locomotiven, die alle die Jahreszahl 1846
tragen, heute alſo 54 Jahre hindurch im Dienſte
ſtehen. Sie wurden im Jahre 1845 von den damals
berühmten Ingenieuren Scharp entworfen, die in
London als Stephenſons Rivalen auftraten. Dieſe
Maſchinen ſind während ihrer ganzen 54jährigen
Dienſtzeit nur ſelten und auch dann nur in unweſent-
lichen Theilen reparirt worden, und noch heute ver-
ſehen ſie den Perſonendienſt zwiſchen Heidelberg und
Mannheim in präciſer Weiſe, wobei die Züge, aus
10 Wagen beſtehend, mit einer Geſchwindigkeit von
62 Km. pro. Stunde ziehen. Aus Gründen der
Pietät hat die Eiſenbahnverwaltung dieſen Maſchinen
auch ſtets ihren ſchönen rothen und grünen Anſtrich
erneuert, während alle anderen Maſchinen der Linie
einförmig braun ſind.

Schutz gegen das Ausgleiten von Jahr-
rädern.

Wohl ſchon jedem Radfahrer iſt eine
ſchlüpfrige Straße gefährlich geworden, indem der
Pneumatic auf dem feuchten Pflaſter abglitt. Nun
ſcheint es einem Herrn Beer in Paris auf ſehr ein-
fache Weiſe gelungen zu ſein, dieſem Übelſtande ab-
zuhelfen. Herr Berr bringt zu dieſem Zwecke an
jeder Speiche des Hinterrades eine der gewöhnlichen
Kleideröſen an, er führt dann eine Zuckerſchnur durch
eine Öſe, dann um den theilweiſe aufgeblaſenen
Pneumatic, ferner durch die folgende Öſe und ſo fort,
bis das Rad in gewiſſen Abſtänden von der Schnur
umwunden iſt. Das Abgleiten ſoll hiedurch voll-
ſtändig verhindert werden.

Kwizda’s Veterinär-Erzeugniſſe.

Zu den
populärſten und renommierten heimiſchen Firmen zählt
zweifellos jene des Hoflieferanten Franz Johann
Kwizda in Korneuburg. Die von dieſer Firma in
den Handel gebrachten Veterinär-Erzeugniſſe erfreuen
ſich in der That nicht nur in Öſterreich-Ungarn,
ſondern auch auf dem ganzen Continente und ſelbſt
in England und Amerika des beſten Rufes. Jeder
Landwirt kennt das Korneuburger Viehnährpulver,
das Schweinepulver und die Kolikpillen Kwizda’s
und es gibt heute kaum einen Pferdebeſitzer, ſei er
Sportsman, Privatier, Geſchäftsmann oder Land-
wirt, in deſſen Stall das Kwizda’ſche Reſtitutionsfluid
ſich nicht eingebürgert hätte. Selbſt in England, wo
man gerne alle Erfindungen und Einrichtungen auf
dem Gebiete des Pferdeſportes für ſich in Auſpruch
nimmt, wird neidlos die Zweckmäßigkeit und Nütz-
lichkeit namentlich des Kwizda’ſchen Pferde-Reſtitutions-
fluids und der Kwizda’ſchen Patent-Kautſchuk-Streif-
bänder anerkannt. Die bekannten Diſtanzreiter Graf
Starhemberg und F. Höfer haben während ihrer
Ritte das Kwizda’ſche Reſtitutionsfluid mit großem
Erfolge angewendet.

Die Prager Hausſalbe

iſt ein ärztlich
rprobtes und warm empfohlenes Mittel, welches
bei entzündeten Wunden und Geſchwüren als ſchmerz-
ſtillend, antiſeptiſch, entzündungswidrig, kühlend
und heilend mit beſtem Erfolge angewendet wird
und deshalb ſchon überall als Hausmittel bereit
gehalten wird. Dasſelbe wird von der Apotheke B.
Fragner in Prag erzeugt und iſt auch in den hieſigen
Apotheken erhältlich.


[Spaltenumbruch]
Aerzte-Verzeichnis.
Dr. Wilhelm Blau, k. k. Ober-Bezirksarzt, Neugaſſe 16. 2—4 Uhr.
Dr. Julius Delena, Gemeindearzt, Gerichts- und Kranken-
caſſenarzt, Heiligenkreuzergaſſe 1. 2—3 Uhr.
Dr. M. Goldberger, Thereſiengaſſe 6. An Wochentagen 2—4
Uhr, an Sonn- und Feiertagen 11—12 Uhr, 2—3 Uhr.
Dr. Joſef Gropper, Gerichtsarzt, Krankencaſſenarzt, Pfarrgaſſe
Nr. 9, 1—3 Uhr.
Dr. Franz Hanſy, Leiter des Rath’ſchen allgemeinen öffentlichen
Krankenhauſes, Breyergaſſe 7, zu ſprechen an Wochen-
tagen um 3 Uhr.
Dr. Otto Haſſack, Operateur und Accoucheur, Neugaſſe 55.
2—3½ Uhr.
Dr. Guſtav Jägermayer, Hauptplatz 15. 3—4 Uhr.
Dr. Guſtav Kopřiva, Ordinarius des Marienſpitales,-Thereſien-
gaſſe 8. 3—4 Uhr.
Dr. Guſtav Lantin, Beſitzer und ärztlicher Leiter der Curanſtalt
Gutenbrunn, Specialarzt für Naſen-, Hals-, Kehlkopf-
Bruſt- und Ohrenkrankheiten.
Dr. D. Podzahradsky, Chefarzt der Abtheilung für Hydrotherapie
in der Curanſtalt Gutenbrunn.
Dr. Emil Raab, Frauenarzt, Specialarzt für Gynaeco-Elektro-
therapie und Gemeindearzt von Weikersdorf, Weilburg-
ſtraße 2. ½2—&00Bd;4 Uhr.
Dr. Hermann Raab, Kinderarzt, Pfarrplatz 7. 1—3 Uhr.
Dr. Ludwig Schreiber, ordin. für interne, Haut- und Kind er-
krankheiten, Neugaſſe Nr. 31, von 2 bis 3 Uhr nach-
mittags; Mikroskopiſche und chemiſche Unterſuchungen
des Blutes, aller Secrete und Excrete.
Dr. Joſef Schwarz, dirigierender Arzt des Spitales für ſcro-
phulöſe Kinder und der Todesco-Stiftung, Waſſer-
gaſſe 1. 2—3 Uhr.
Dr. Philipp Smolcic, Zahnarzt, 9—5 Uhr, an Sonn- und
Feiertagen 9—1 Uhr. Hauptplatz 5.



Eingeſendet.



Eingetretener Hinderniſſe wegen findet
das Concert der Clavier- und Geſangs-
ſchule Grimm erſt am Sonntag den 4. März
im Hotel „Stadt Wien“ ſtatt.




Anläßlich meiner Beneſice-Vorſtellung
„Thereſe Krones“ ſpreche ich hiemit den
ungenannten Spendern meinen herzlichſten
Dank aus.

93 Helene Zöhrer.

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[6/0006] Mittwoch Badener Zeitung. 14. Februar 1900. Nr. 13. Vermiſchtes. Gras-Papier. Ein engliſcher Erfinder zeigte vor kurzem der Londoner Geſellſchaft der Papier- fabrikanten Papier vorzüglicher Qualität vor, welches er aus Gras hergeſtellt hatte. Der Vorgang bei der Herſtellung des Graspapieres iſt nahezu analog dem üblichen. Das Material wird in Waſſer gewaſchen, dann mit einer heißen Soda-Lauge behandelt, hierauf wieder gewaſchen und ſodann in den Kufen zu Ganzſtoff verarbeitet. Der Erfinder hält alle Gras- gattungen für gleichmäßig geeignet zur Papierfabri- cation, nur iſt es eine unerläſsliche Bedingung, daſs die betreffenden Gräſer noch vor der Blütezeit ge- ſchnitten werden. Das aus Gras hergeſtellte Papier iſt äußerſt zähe und geſcheidig, es läſst ſich ſehr gut als Documenten- und Zeichenpapier verwenden. Der Erfinder hat berechnet, daſs 1 Kilogramm trockenen Graſes ungefähr ¼ Kilogramm Papier erzielt. Eine ein Hektar große Grasfläche würde 2500 Kilogramm Papier ergeben. Dieſes neue Graspapier ſoll demnächſt in England fabriksmäßig erzeugt werden. Alte Locomotiven. Wenigen dürfte bekannt ſein, daſs die älteſten exiſtierenden Locomotiven auf der Strecke Mannheim-Heidelberg fahren. Es ſind dies Locomotiven, die alle die Jahreszahl 1846 tragen, heute alſo 54 Jahre hindurch im Dienſte ſtehen. Sie wurden im Jahre 1845 von den damals berühmten Ingenieuren Scharp entworfen, die in London als Stephenſons Rivalen auftraten. Dieſe Maſchinen ſind während ihrer ganzen 54jährigen Dienſtzeit nur ſelten und auch dann nur in unweſent- lichen Theilen reparirt worden, und noch heute ver- ſehen ſie den Perſonendienſt zwiſchen Heidelberg und Mannheim in präciſer Weiſe, wobei die Züge, aus 10 Wagen beſtehend, mit einer Geſchwindigkeit von 62 Km. pro. Stunde ziehen. Aus Gründen der Pietät hat die Eiſenbahnverwaltung dieſen Maſchinen auch ſtets ihren ſchönen rothen und grünen Anſtrich erneuert, während alle anderen Maſchinen der Linie einförmig braun ſind. Schutz gegen das Ausgleiten von Jahr- rädern. Wohl ſchon jedem Radfahrer iſt eine ſchlüpfrige Straße gefährlich geworden, indem der Pneumatic auf dem feuchten Pflaſter abglitt. Nun ſcheint es einem Herrn Beer in Paris auf ſehr ein- fache Weiſe gelungen zu ſein, dieſem Übelſtande ab- zuhelfen. Herr Berr bringt zu dieſem Zwecke an jeder Speiche des Hinterrades eine der gewöhnlichen Kleideröſen an, er führt dann eine Zuckerſchnur durch eine Öſe, dann um den theilweiſe aufgeblaſenen Pneumatic, ferner durch die folgende Öſe und ſo fort, bis das Rad in gewiſſen Abſtänden von der Schnur umwunden iſt. Das Abgleiten ſoll hiedurch voll- ſtändig verhindert werden. Kwizda’s Veterinär-Erzeugniſſe. Zu den populärſten und renommierten heimiſchen Firmen zählt zweifellos jene des Hoflieferanten Franz Johann Kwizda in Korneuburg. Die von dieſer Firma in den Handel gebrachten Veterinär-Erzeugniſſe erfreuen ſich in der That nicht nur in Öſterreich-Ungarn, ſondern auch auf dem ganzen Continente und ſelbſt in England und Amerika des beſten Rufes. Jeder Landwirt kennt das Korneuburger Viehnährpulver, das Schweinepulver und die Kolikpillen Kwizda’s und es gibt heute kaum einen Pferdebeſitzer, ſei er Sportsman, Privatier, Geſchäftsmann oder Land- wirt, in deſſen Stall das Kwizda’ſche Reſtitutionsfluid ſich nicht eingebürgert hätte. Selbſt in England, wo man gerne alle Erfindungen und Einrichtungen auf dem Gebiete des Pferdeſportes für ſich in Auſpruch nimmt, wird neidlos die Zweckmäßigkeit und Nütz- lichkeit namentlich des Kwizda’ſchen Pferde-Reſtitutions- fluids und der Kwizda’ſchen Patent-Kautſchuk-Streif- bänder anerkannt. Die bekannten Diſtanzreiter Graf Starhemberg und F. Höfer haben während ihrer Ritte das Kwizda’ſche Reſtitutionsfluid mit großem Erfolge angewendet. Die Prager Hausſalbe iſt ein ärztlich rprobtes und warm empfohlenes Mittel, welches bei entzündeten Wunden und Geſchwüren als ſchmerz- ſtillend, antiſeptiſch, entzündungswidrig, kühlend und heilend mit beſtem Erfolge angewendet wird und deshalb ſchon überall als Hausmittel bereit gehalten wird. Dasſelbe wird von der Apotheke B. Fragner in Prag erzeugt und iſt auch in den hieſigen Apotheken erhältlich. Aerzte-Verzeichnis. Dr. Wilhelm Blau, k. k. Ober-Bezirksarzt, Neugaſſe 16. 2—4 Uhr. Dr. Julius Delena, Gemeindearzt, Gerichts- und Kranken- caſſenarzt, Heiligenkreuzergaſſe 1. 2—3 Uhr. Dr. M. Goldberger, Thereſiengaſſe 6. An Wochentagen 2—4 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 11—12 Uhr, 2—3 Uhr. Dr. Joſef Gropper, Gerichtsarzt, Krankencaſſenarzt, Pfarrgaſſe Nr. 9, 1—3 Uhr. Dr. Franz Hanſy, Leiter des Rath’ſchen allgemeinen öffentlichen Krankenhauſes, Breyergaſſe 7, zu ſprechen an Wochen- tagen um 3 Uhr. Dr. Otto Haſſack, Operateur und Accoucheur, Neugaſſe 55. 2—3½ Uhr. Dr. Guſtav Jägermayer, Hauptplatz 15. 3—4 Uhr. Dr. Guſtav Kopřiva, Ordinarius des Marienſpitales,-Thereſien- gaſſe 8. 3—4 Uhr. Dr. Guſtav Lantin, Beſitzer und ärztlicher Leiter der Curanſtalt Gutenbrunn, Specialarzt für Naſen-, Hals-, Kehlkopf- Bruſt- und Ohrenkrankheiten. Dr. D. Podzahradsky, Chefarzt der Abtheilung für Hydrotherapie in der Curanſtalt Gutenbrunn. Dr. Emil Raab, Frauenarzt, Specialarzt für Gynaeco-Elektro- therapie und Gemeindearzt von Weikersdorf, Weilburg- ſtraße 2. ½2—&00Bd;4 Uhr. Dr. Hermann Raab, Kinderarzt, Pfarrplatz 7. 1—3 Uhr. Dr. Ludwig Schreiber, ordin. für interne, Haut- und Kind er- krankheiten, Neugaſſe Nr. 31, von 2 bis 3 Uhr nach- mittags; Mikroskopiſche und chemiſche Unterſuchungen des Blutes, aller Secrete und Excrete. Dr. Joſef Schwarz, dirigierender Arzt des Spitales für ſcro- phulöſe Kinder und der Todesco-Stiftung, Waſſer- gaſſe 1. 2—3 Uhr. Dr. Philipp Smolcic, Zahnarzt, 9—5 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9—1 Uhr. Hauptplatz 5. Eingeſendet. Eingetretener Hinderniſſe wegen findet das Concert der Clavier- und Geſangs- ſchule Grimm erſt am Sonntag den 4. März im Hotel „Stadt Wien“ ſtatt. Anläßlich meiner Beneſice-Vorſtellung „Thereſe Krones“ ſpreche ich hiemit den ungenannten Spendern meinen herzlichſten Dank aus. 93 Helene Zöhrer. _

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 13, Baden (Niederösterreich), 14.02.1900, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener013_1900/6>, abgerufen am 23.11.2024.