Badener Zeitung. Nr. 14, Baden (Niederösterreich), 16.02.1898. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898. Nr. 14. [Spaltenumbruch] aber die junge Welt, nahm den Eindruck mit sich, dass diese Veranstaltung die Gelungenste und wohl auch Vornehmste in diesem Fasching war, der doch im allgemeinen schon mehr als seine Vorgänger ge- boten hat. (Eine Arretierung in luftiger Höhe) hat vor etlichen Tagen stattgefunden. Der (Hoffmann-Theater.) Donners[t]ag, den (Das vormärzliche Fest) des Männergesang- Berndorf. (Trauungs-Anzeige.) Dienstag, den 15. d. M., findet in der Pfarrkirche (Turnerkränzchen.) Der hiesige Turn- Theater. Stadttheater in Baden. Freitag, 11. Februar blieb die Bühne geschlossen. Samstag, 12. Februar: "Zwei kleine Vaga- Sonntag, 13. Februar: "Zwei kleine Vaga- Montag, 14. Februar: "Brautschau", sodann: Vermischtes. Deutscher Schulverein. In der Ausschuss- Land- und forstwirtschaftliche Inbiläums- Ausstellung 1898. In der letzten Sitzung des Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898. Nr. 14. [Spaltenumbruch] aber die junge Welt, nahm den Eindruck mit ſich, daſs dieſe Veranſtaltung die Gelungenſte und wohl auch Vornehmſte in dieſem Faſching war, der doch im allgemeinen ſchon mehr als ſeine Vorgänger ge- boten hat. (Eine Arretierung in luftiger Höhe) hat vor etlichen Tagen ſtattgefunden. Der (Hoffmann-Theater.) Donners[t]ag, den (Das vormärzliche Feſt) des Männergeſang- Berndorf. (Trauungs-Anzeige.) Dienstag, den 15. d. M., findet in der Pfarrkirche (Turnerkränzchen.) Der hieſige Turn- Theater. Stadttheater in Baden. Freitag, 11. Februar blieb die Bühne geſchloſſen. Samstag, 12. Februar: „Zwei kleine Vaga- Sonntag, 13. Februar: „Zwei kleine Vaga- Montag, 14. Februar: „Brautſchau“, ſodann: Vermiſchtes. Deutſcher Schulverein. In der Ausſchuſs- Land- und forſtwirtſchaftliche Inbiläums- Ausſtellung 1898. 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Da machte Breier die<lb/> Angabe, daſs er wegen Mißhandlung von Seite des<lb/> vorgeſetzten Zugsführers den Stationsort verlaſſen<lb/> habe, um ſich der k. k. Militärbehörde in Wien zu<lb/> ſtellen, welche Abſicht er auch zwei Kameraden früher<lb/> mitgetheilt hatte. Breier wurde dem k. k. Stations-<lb/> commando wieder eingeliefert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Hoffmann-Theater.)</hi> </head> <p>Donners<supplied>t</supplied>ag, den<lb/> 10. Februar: Einmal eine wirkliche Novität, die<lb/> denn auch ihre Zugkraft bewährte! Das Volksſtück<lb/> „’s Katherl“ von Max Burghardt war von Fräulein<lb/> Marie Hoffmann zum Benefice gewählt worden, und<lb/> wenn die beliebte Darſtellerin an dieſem Abende<lb/> nicht ſchon ihretwegen auf guten Beſuch hätte rechnen<lb/> dürfen, ſo muſste doch die Novität das Übrige thun.<lb/> Das „Katherl“ des Frl. 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Die Titelrolle führte Herr Holzer in<lb/> zufriedenſtellender Weiſe durch und errang namentlich<lb/> in der Scene, wo Dr. Klaus ſeiner Tochter Emma<lb/> (Frl. Marie Hoffmann) die Geſchichte des Referendar<lb/> (Herr Jautz) erzählt, verdienten Beifall. Herr Stanzig<lb/> (Lubowski) verrieth bei den erſten Worten den<lb/> routinierten Schauſpieler, auch machte ſein Organ<lb/> einen wohlthuenden Eindruck. Der Gaſt, ſowie die<lb/> Damen M. und P. Hoffmann und Welz, dann die<lb/> Herren Holzer, Roberty (M. v. Boden) und Illich<lb/> boten ein gelungenes Enſemble. — Sonntag,<lb/> 13. Februar: „Die Kreuzelſchreiber.“ Dieſe treffliche<lb/> Bauernkomödie von Anzengruber, mit Herrn Stanzig<lb/> als „Steinklopferhans“, brachte wieder einmal einen<lb/> vollen Saal. Alle überragte der Beneficiant durch<lb/> ſein ſicheres Spiel und den hübſchen Vortrag der<lb/> Geſangsnummern. Ihm zunächſt ſtand die „Joſefa“<lb/> des Frl. M. Hoffmann, das wieder Anlaſs bot, ihre<lb/> Begabung und Vielſeitigkeit zu bewundern. Herr<lb/> Roberty (Huber) fand ſich gut in ſeine Rolle, die<lb/> Raufſceue, ſowie das „Fenſterln“ wurde viel applaudiert,<lb/> es entſprach dem Geſchmack des Publicums. Aber<lb/> auch die übrigen Mitwirkenden, wie Herr Dir. Hoff-<lb/> mann (Altlechner), Illich (Brenninger), Holzer (Michl)<lb/> u. ſ. w. thaten ihr möglichſtes. Unter den Geſangs-<lb/> nummern gefiel „Biſſerl chriſtlich, biſſerl gottlos“,<lb/> ferner alle Anzengruber’ſchen auf jeden Zeitabſchnitt<lb/> mehr oder minder anwendbaren Treffer. Das Publicum<lb/> amüſterte ſich vortrefflich und dankte durch Applaus<lb/> wiederholt für den gebotenen Genuſs.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Das vormärzliche Feſt)</hi> </head> <p>des Männergeſang-<lb/> vereines, welches am Faſching-Samstag, den 19. l. M.,<lb/><cb/> im Hotel „Stadt Mödling“ veranſtaltet wird, ſchließt<lb/> die Reihe der großen Faſchingsbeluſtigungen ab. Wir<lb/> erwähnen diesbezüglich noch etliche intereſſante Details:<lb/> Im Hintergrunde des Saales wird eine von Meiſter<lb/> Schmidt hergeſtellte effectvolle Decoration: „Der<lb/> Schrannenplatz“, ſichtbar ſein, während der unermüdliche<lb/> Herr Biegler den alten Neptunbrunnen, dann das<lb/> Faſſelrutſchen u. a. im Gemüthlichen etabliert hat.<lb/> An Gruppen ſind bereits angemeldet: Nationalgarden,<lb/> Küraſſiere, Sereſſaner, Marketenderinnen u. ſ. w.<lb/> Es ſei noch bemerkt, daſs nichtcoſtümierte Beſucher<lb/> Abzeichen <hi rendition="#aq">à</hi> 50 kr. zu löſen haben.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Berndorf.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Trauungs-Anzeige.)</hi> </head><lb/> <p>Dienstag, den 15. d. M., findet in der Pfarrkirche<lb/> zu Leobersdorf die Trauung des Herrn Auguſt<lb/> Gebauer, Lehrer an der hieſigen Volksſchule, mit<lb/> Frl. Marie Bock ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Turnerkränzchen.)</hi> </head> <p>Der hieſige Turn-<lb/> verein „Jahn“ veranſtaltet am Faſching-Samstag,<lb/> den 19. d. M., im großen Saale der Speiſeanſtalt<lb/> ein Kränzchen, eingeleitet mit turneriſchen Vor-<lb/> ſührungen und Muſikvorträge der Capelle des k. u. k.<lb/> Infanterie Regiments Nr. 76 aus Ödenburg. Ein<lb/> etwaiges Reinerträgnis fließt dem Säckel zur An-<lb/> ſchaffung einer Vereinsfahne zu, zur Feier des zehn-<lb/> jährigen Vereinsbeſtandes, welche für den heurigen<lb/> Sommer geplant iſt.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jCulturalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stadttheater in Baden.</hi> </head><lb/> <p>Freitag, 11. Februar blieb die Bühne geſchloſſen.</p><lb/> <p>Samstag, 12. Februar: „Zwei kleine Vaga-<lb/> bunden“ <hi rendition="#aq">(Les deux Gosses),</hi> Senſationsſchauſpiel<lb/> in drei Acten von P. Decourcelle, deutſch von Krenn<lb/> und Lindau. Ließ ſchon die Premi<hi rendition="#aq">è</hi>re einen ſtarken<lb/> Zuſpruch erwarten, ſo war dies in noch erhöhtem<lb/> Maße dadurch der Fall, daſs unſere allbeliebte Naive,<lb/> Frl. Anna Goldſchmidt, an dieſem Abende ihre<lb/> Beneficevorſtellung hatte. Berge von Blumen,<lb/> Kränzen, Blumenkörben und wieder Blumen begrüßten<lb/> die anmuthige Beneficiantin bei ihrem Erſcheinen<lb/> im dritten Bilde; donnernder Applaus, der ſchier<lb/> nicht enden zu wollen ſchien, empfing die gefeierte<lb/> Künſtlerin, die ſich in der verhältnismäßig kurzen<lb/> Zeit ihres Wirkens an der hieſigen Bühne die<lb/> Sympathien aller Kreiſe im Sturme erobert hat,<lb/> und immer und immer wieder ertönten neue Beifalls-<lb/> ſalven. Frl. Goldſchmidt hat ſich die Zuneigung<lb/> unſeres Publicums redlich verdient. Wer gedenkt<lb/> nicht mit voller Befriedigung der vielen angenehmen<lb/> Stunden, welche die junge, talentierte und temperament-<lb/> volle Schauſpielerin uns in einer longen Reihe<lb/> glänzend durchgeführter Rollen geboten hat, durchwegs<lb/> Leiſtungen, welche die Beneficiantin weit über das<lb/> Niveau emporheben, von dem aus man das Fach<lb/> der Naiven bisher zu betrachten gewohnt war. Im<lb/> Luſtſpiel, in der Poſſe und dem Schauſpiel, überall<lb/> hat ſie den ihr zugewieſenen Platz voll und ganz<lb/> ausgefüllt und mit jedesmaligen Auftreten reiche<lb/> Anerkennung und neidloſe Bewunderung über ihre<lb/> echt künſtleriſche Vielſeitigkeit geerntet. Man kann<lb/> ruhig ſagen, daſs wir in Frl. Goldſchmidt eine<lb/> unſerer allerbeſten Kräfte beſitzen, deren Abgang wir<lb/> dereinſt ſchmerzlich empfinden werden. Aus dieſen<lb/> Gründen waren denn auch die der Beneficiantin zu-<lb/> gedachten herzlichen Ovationen gut angebracht und<lb/> gereichen nicht nur der dadurch gefeierten Künſtlerin<lb/> zur Ehre, ſondern ſie zeigen auch von dem guten<lb/> Geſchmacke des Großtheiles unſeres Stammpublicums.<lb/> Was die Darbietung ſelbſt anbelangt, ſo haben wir<lb/> es hier mit einer ſehr minderwertigen Leiſtung zu<lb/> thun. Das Sujet ſcheint ſich an das bekannte Schau-<lb/> ſpiel „Die beiden Waiſen“ anlehnen zu wollen,<lb/> allein dieſe Abſicht gelingt dem Verfaſſer ziemlich<lb/> ſchlecht. In ſieben Bildern, die uns abwechſelnd aus<lb/> den gräflichen Palaſt in die Diebshöhle abgefeimter<lb/> Vagabunden führen, machen wir die Bekanntſchaft<lb/> einer Bande von Dieben, Räubern und noch<lb/> Schlimmerem und müſſen an uns eine Reihe von<lb/> Scenen der widerlichſten Art vorüberziehen laſſen.<lb/> Es iſt der Schauerroman der Fünfkreuzer-Bibliothek,<lb/> auf die Bühne übertragen, und der Unterſchied beſteht<lb/> nur darin, daſs der Leſer des Romanes durch die<lb/> Phantaſie des Verfaſſers über die unmöglichſten<lb/> Handlungen wenigſtens durch langathmige Ent-<lb/> wicklungen getäuſcht werden kann, während das<lb/> Theater dem Zuſchauer dieſen Vortheil, möchten wir<lb/> ſagen, nicht bietet und dieſer unvermittelt vor<lb/> Handlungen ſteht, deren Unwahrſcheinlichkeit, ja<lb/> Lächerlichkeit, jedermann in die Augen ſpringen muſs.<lb/><cb/> Der Reiz einer theatraliſchen Vorführung hört aber<lb/> dort auf, wo für den Zuhörer die Illuſion ſchwindet<lb/> und deshalb können derartige Machwerke auf gebildete<lb/> Menſchen nie von Eindruck ſein. Es ſind aber auch<lb/> keine ſogenannten Volksſtücke, denn nichts in ihnen<lb/> trägt zur Belehrung und Erziehung bei; und ſo<lb/> wie der Schauerroman nie die Lectüre vernünſtiger,<lb/> intelligenter Leute ſein und ſein Publicum immer<lb/> nur unter der Halb- oder Unbildung finden wird,<lb/> ſo werden derartige „Senſationsſchauſpiele“ auch<lb/> nur wieder in dieſen Kreiſen Beifall finden. —<lb/> Unſer Enſemble hielt ſich durchaus brav. Die<lb/> Beneficiantin fand als „Fanfan“ ſelbſtredend den<lb/> größten Beifall, ebenſo ihre Partnerin, Frl. Zöhrer,<lb/> als „Claudinet“. Die Damen Horak („Helene“) und<lb/> Corti (Carmen“) kamen beſtens zur Geltung und<lb/> Frl. Polany bot als „Zephyrine“ beſonders im<lb/> fünften Bilde eine ganz vorzügliche Leiſtung. Von<lb/> den Herren ſtanden im Vordergrunde des Intereſſes<lb/> Herr Erl als „Limace“, Herr Friedberg als „Graf<lb/> de Kerlor“, Herr Schöpfer als „Favart“, Herr<lb/> Wiegand als „Mulot“, Herr Landau als „Capitän<lb/> d’Alboiſe“. In kleinen Rollen waren noch die Damen<lb/> Zwerenz und Treumann, ſowie die Herren Verſtl,<lb/> Ciſowsky, Parth, Röder, Mailler und Koch beſchäftigt.<lb/> Das Stück hat zu ſeinen ſonſtigen Fehlern noch den<lb/> Nachtheil der Länge und der faſt unerträglichen<lb/> Zwiſchenacte; es war faſt zehn Uhr, als der Vorhang<lb/> zum letztenmale fiel, das iſt entſchieden zu viel<lb/> des Guten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Sonntag, 13. Februar: „Zwei kleine Vaga-<lb/> bunden“, zweite Aufführung. Das Haus war ſelbſt-<lb/> verſtändlich ausverkauft und das alle Räume füllende<lb/> Sonntagspublicum, für das ja leider derartige Dar-<lb/> bietungen eine Delicateſſe ſind und das lacht, ohne<lb/> zu wiſſen warum, unterhielt ſich vortrefflich. Geſpielt<lb/> wurde, wie bei der Premi<hi rendition="#aq">è</hi>re, vortrefflich.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Montag, 14. Februar: „Brautſchau“, ſodann:<lb/> „Eine Vorleſung bei der Hausmeiſterin“. Das<lb/> Dramolet unſeres Regiſſeurs Verſtl, ſowie die alte<lb/> zugkräftige Poſſe wurden von dem wenig zahlreichen<lb/> Publicum freundlichſt aufgenommen und die Dar-<lb/> ſteller, welche ihren Rollen nach jeder Richtung hin<lb/> gerecht wurden, fanden allſeitigen Beifall.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vermiſchtes.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Deutſcher Schulverein.</hi> </head> <p>In der Ausſchuſs-<lb/> ſitzung am 8. Februar wurde der Frauenortsgruppe<lb/> Auſſig für das ſehr namhafte Ergebnis eines Balles,<lb/> der Ortsgruppe Klein-Borowitz für den Unterhaltungs-<lb/> abend, ferner der Stadtgemeinde Tachau, der Gemeinde<lb/> Mureck, dem Spar- und Vorſchußvereine Mieſa, der<lb/> Sparcaſſe in Jauernig, dem acad. Corps „Schacht“<lb/> in Leoben, der Tiſchgeſellſchaft „Brigade“ in Pilſen<lb/> und Herrn C. W. Langguth in Traben a. d. Moſel<lb/> für Spenden, ſowie endlich der Bezirksvertretung in<lb/> Tachau für einen Beitrag der geziemende Dank aus-<lb/> geſprochen. Nach Kenntnisnahme der Dankſagung<lb/> der Schülerlade der deutſchen Abtheilung am Gym-<lb/> naſium in Trient für eine Subvention und der<lb/> Volksbücherei in Wittuna für eine Bücherſpende,<lb/> wurde für Kärnten ein allgemeiner Credit für<lb/> Lehrer-Remunerationen und Schulbüchereien bewilligt<lb/> und ſchließlich wurden Angelegenheiten von zwei<lb/> Vereinsanſtalten berathen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Land- und forſtwirtſchaftliche Inbiläums-<lb/> Ausſtellung 1898.</hi> </head> <p>In der letzten Sitzung des<lb/> Maſchinen-Comit<hi rendition="#aq">é</hi>s der land- und forſtwirtſchaftlichen<lb/> Jubilänms-Ansſtellung erſtattete der Obmann einen<lb/> intereſſanten Bericht über den Stand dieſer Gruppe.<lb/> Der Obmann machte die erfreuliche Mittheilung,<lb/> daſs infolge der zahlreich eingelaufenen Anmeldungen<lb/> nicht nur die ganze Maſchinenhalle, welche ſich längs<lb/> der Nordſeite der Rotunde hinzieht, gefüllt ſein<lb/> wird, ſondern daſs auch zahlreiche größere Objecte<lb/> im Parke ſelbſt untergebracht werden müſſen. Außer-<lb/> dem haben ſechs große Firmen eigene Pavillons zur<lb/> Unterbringung ihrer Ausſtellungsobjecte angemeldet.<lb/> Faſt alle Maſchinen werden im Betriebe gezeigt<lb/> werden, ſo daſs die Beſchauer auch die Leiſtungs-<lb/> fähigkeit der aufgeſtellten Maſchinen beurtheilen<lb/> können. Beſonderen Wert wird die große Kühlanlage<lb/> haben, da dieſelbe nicht nur Ausſtellungsobject ſein<lb/> wird, ſondern auch von den Ausſtellern praktiſch ver-<lb/> wertet werden kann. Vor dem Publicum wird Eis<lb/> erzeugt, während die Kühlzellen zur Aufbewahrung<lb/> von Fleiſch und Getränken abgegeben werden.<lb/> Während in der Maſchinengruppe nur rein land-<lb/> wirtſchaftliche Maſchinen und Geräthe zur Ausſtellung<lb/> gelangen, werden noch zahlreiche andere Gruppen die<lb/> in den <supplied>b</supplied>etreffenden Betriebszweigen zur Verwendung<lb/> gelangenden Maſchinen enthalten. So werden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898. Nr. 14.
aber die junge Welt, nahm den Eindruck mit ſich,
daſs dieſe Veranſtaltung die Gelungenſte und wohl
auch Vornehmſte in dieſem Faſching war, der doch
im allgemeinen ſchon mehr als ſeine Vorgänger ge-
boten hat.
(Eine Arretierung in luftiger
Höhe) hat vor etlichen Tagen ſtattgefunden. Der
angeblich in Traiskirchen ſtationierte Dragoner Breier
verließ dieſen Ort plötzlich und wollte ſich über den
Richardshof nach Mödling begeben. Dort aber er-
blickte ihn ein Gendarm, der den Fremden zur
Ausweisleiſtung verhielt. Da machte Breier die
Angabe, daſs er wegen Mißhandlung von Seite des
vorgeſetzten Zugsführers den Stationsort verlaſſen
habe, um ſich der k. k. Militärbehörde in Wien zu
ſtellen, welche Abſicht er auch zwei Kameraden früher
mitgetheilt hatte. Breier wurde dem k. k. Stations-
commando wieder eingeliefert.
(Hoffmann-Theater.) Donnerstag, den
10. Februar: Einmal eine wirkliche Novität, die
denn auch ihre Zugkraft bewährte! Das Volksſtück
„’s Katherl“ von Max Burghardt war von Fräulein
Marie Hoffmann zum Benefice gewählt worden, und
wenn die beliebte Darſtellerin an dieſem Abende
nicht ſchon ihretwegen auf guten Beſuch hätte rechnen
dürfen, ſo muſste doch die Novität das Übrige thun.
Das „Katherl“ des Frl. Hoffmann war eine ſehr
ſympathiſche Erſcheinung, deren Schickſal jedes doppelt
beklagenswert finden muſste. Die Dame ſpielte, wie
immer, ſicher und mit vollem Verſtändnis für die
Intentionen des Autors, beſonders in der letzten
Scene im Krankenhauſe, wo das „Morbus viennensis“
unheilkündend über dem Bette des todtkranken „Katherl“
verzeichnet ſteht, traf Frl. Hoffmann die zu Herzen
gehende, richtige Sprache. Ohne hier in eine Erlän-
terung über den Inhalt dieſes Volksſtückes eingehen
zu können, wollen wir blos feſtſtellen, daſs es inhalt-
lich der „Bürgermeiſterwahl“ entſchieden vorzuziehen
und daſs die ganze Mache eine viel beſſere iſt. Um
die Darſtellerin der Titelrolle gruppierten ſich die
übrigen Mitwirkenden in mehr oder minder guter
Weiſe; im allgemeinen wurde aber diesmal recht
animiert geſpielt. Unter den Damen waren Frl. Poldi
Hoffmann als „Frau Wurzinger“, Fr. Jautz als
Fr. Merzeder, beide Figuren aus dem Leben gegriffen,
ferner Fr. Welz, die Gattin Koberl’s, mit dem „Herzen
auf dem rechten Fleck“, — vollkommen entſprechend;
die Herren Holzer (Koberl), Ray-Roberty (Franz),
Illich (Merzeder) und Jautz (Revner) entledigten ſich
insgeſammt mit Geſchick ihrer Aufgaben und nament-
lich die beiden erſtgenannten erzielten wiederholt
Beifall. Schließlich ſei bemerkt, daſs die „Mali“ (der
Frau Jautz zweite Rolle) vermöge ihrer Naivetät und
Genügſamkeit gerade ſo, wie die zungenfertige „Wur-
zinger“, mehreremale ſtürmiſche Hetterkeit hervorrief. —
Samstag, 12. Februar: „Doctor Klaus“, Luſtſpiel
in fünf Acten von Adolf L’ Arronge. An dieſem und
am folgenden Abende bot Dir. Hoffmann dem
Publicum eine angenehme Überraſchung, indem er
Herrn Ferd. Stanzig gaſtieren ließ. Trotzdem hatte
ſich das Publicum am erſten Abende nur ſpärlich
eingefunden. Die Titelrolle führte Herr Holzer in
zufriedenſtellender Weiſe durch und errang namentlich
in der Scene, wo Dr. Klaus ſeiner Tochter Emma
(Frl. Marie Hoffmann) die Geſchichte des Referendar
(Herr Jautz) erzählt, verdienten Beifall. Herr Stanzig
(Lubowski) verrieth bei den erſten Worten den
routinierten Schauſpieler, auch machte ſein Organ
einen wohlthuenden Eindruck. Der Gaſt, ſowie die
Damen M. und P. Hoffmann und Welz, dann die
Herren Holzer, Roberty (M. v. Boden) und Illich
boten ein gelungenes Enſemble. — Sonntag,
13. Februar: „Die Kreuzelſchreiber.“ Dieſe treffliche
Bauernkomödie von Anzengruber, mit Herrn Stanzig
als „Steinklopferhans“, brachte wieder einmal einen
vollen Saal. Alle überragte der Beneficiant durch
ſein ſicheres Spiel und den hübſchen Vortrag der
Geſangsnummern. Ihm zunächſt ſtand die „Joſefa“
des Frl. M. Hoffmann, das wieder Anlaſs bot, ihre
Begabung und Vielſeitigkeit zu bewundern. Herr
Roberty (Huber) fand ſich gut in ſeine Rolle, die
Raufſceue, ſowie das „Fenſterln“ wurde viel applaudiert,
es entſprach dem Geſchmack des Publicums. Aber
auch die übrigen Mitwirkenden, wie Herr Dir. Hoff-
mann (Altlechner), Illich (Brenninger), Holzer (Michl)
u. ſ. w. thaten ihr möglichſtes. Unter den Geſangs-
nummern gefiel „Biſſerl chriſtlich, biſſerl gottlos“,
ferner alle Anzengruber’ſchen auf jeden Zeitabſchnitt
mehr oder minder anwendbaren Treffer. Das Publicum
amüſterte ſich vortrefflich und dankte durch Applaus
wiederholt für den gebotenen Genuſs.
(Das vormärzliche Feſt) des Männergeſang-
vereines, welches am Faſching-Samstag, den 19. l. M.,
im Hotel „Stadt Mödling“ veranſtaltet wird, ſchließt
die Reihe der großen Faſchingsbeluſtigungen ab. Wir
erwähnen diesbezüglich noch etliche intereſſante Details:
Im Hintergrunde des Saales wird eine von Meiſter
Schmidt hergeſtellte effectvolle Decoration: „Der
Schrannenplatz“, ſichtbar ſein, während der unermüdliche
Herr Biegler den alten Neptunbrunnen, dann das
Faſſelrutſchen u. a. im Gemüthlichen etabliert hat.
An Gruppen ſind bereits angemeldet: Nationalgarden,
Küraſſiere, Sereſſaner, Marketenderinnen u. ſ. w.
Es ſei noch bemerkt, daſs nichtcoſtümierte Beſucher
Abzeichen à 50 kr. zu löſen haben.
Berndorf.
(Trauungs-Anzeige.)
Dienstag, den 15. d. M., findet in der Pfarrkirche
zu Leobersdorf die Trauung des Herrn Auguſt
Gebauer, Lehrer an der hieſigen Volksſchule, mit
Frl. Marie Bock ſtatt.
(Turnerkränzchen.) Der hieſige Turn-
verein „Jahn“ veranſtaltet am Faſching-Samstag,
den 19. d. M., im großen Saale der Speiſeanſtalt
ein Kränzchen, eingeleitet mit turneriſchen Vor-
ſührungen und Muſikvorträge der Capelle des k. u. k.
Infanterie Regiments Nr. 76 aus Ödenburg. Ein
etwaiges Reinerträgnis fließt dem Säckel zur An-
ſchaffung einer Vereinsfahne zu, zur Feier des zehn-
jährigen Vereinsbeſtandes, welche für den heurigen
Sommer geplant iſt.
Theater.
Stadttheater in Baden.
Freitag, 11. Februar blieb die Bühne geſchloſſen.
Samstag, 12. Februar: „Zwei kleine Vaga-
bunden“ (Les deux Gosses), Senſationsſchauſpiel
in drei Acten von P. Decourcelle, deutſch von Krenn
und Lindau. Ließ ſchon die Première einen ſtarken
Zuſpruch erwarten, ſo war dies in noch erhöhtem
Maße dadurch der Fall, daſs unſere allbeliebte Naive,
Frl. Anna Goldſchmidt, an dieſem Abende ihre
Beneficevorſtellung hatte. Berge von Blumen,
Kränzen, Blumenkörben und wieder Blumen begrüßten
die anmuthige Beneficiantin bei ihrem Erſcheinen
im dritten Bilde; donnernder Applaus, der ſchier
nicht enden zu wollen ſchien, empfing die gefeierte
Künſtlerin, die ſich in der verhältnismäßig kurzen
Zeit ihres Wirkens an der hieſigen Bühne die
Sympathien aller Kreiſe im Sturme erobert hat,
und immer und immer wieder ertönten neue Beifalls-
ſalven. Frl. Goldſchmidt hat ſich die Zuneigung
unſeres Publicums redlich verdient. Wer gedenkt
nicht mit voller Befriedigung der vielen angenehmen
Stunden, welche die junge, talentierte und temperament-
volle Schauſpielerin uns in einer longen Reihe
glänzend durchgeführter Rollen geboten hat, durchwegs
Leiſtungen, welche die Beneficiantin weit über das
Niveau emporheben, von dem aus man das Fach
der Naiven bisher zu betrachten gewohnt war. Im
Luſtſpiel, in der Poſſe und dem Schauſpiel, überall
hat ſie den ihr zugewieſenen Platz voll und ganz
ausgefüllt und mit jedesmaligen Auftreten reiche
Anerkennung und neidloſe Bewunderung über ihre
echt künſtleriſche Vielſeitigkeit geerntet. Man kann
ruhig ſagen, daſs wir in Frl. Goldſchmidt eine
unſerer allerbeſten Kräfte beſitzen, deren Abgang wir
dereinſt ſchmerzlich empfinden werden. Aus dieſen
Gründen waren denn auch die der Beneficiantin zu-
gedachten herzlichen Ovationen gut angebracht und
gereichen nicht nur der dadurch gefeierten Künſtlerin
zur Ehre, ſondern ſie zeigen auch von dem guten
Geſchmacke des Großtheiles unſeres Stammpublicums.
Was die Darbietung ſelbſt anbelangt, ſo haben wir
es hier mit einer ſehr minderwertigen Leiſtung zu
thun. Das Sujet ſcheint ſich an das bekannte Schau-
ſpiel „Die beiden Waiſen“ anlehnen zu wollen,
allein dieſe Abſicht gelingt dem Verfaſſer ziemlich
ſchlecht. In ſieben Bildern, die uns abwechſelnd aus
den gräflichen Palaſt in die Diebshöhle abgefeimter
Vagabunden führen, machen wir die Bekanntſchaft
einer Bande von Dieben, Räubern und noch
Schlimmerem und müſſen an uns eine Reihe von
Scenen der widerlichſten Art vorüberziehen laſſen.
Es iſt der Schauerroman der Fünfkreuzer-Bibliothek,
auf die Bühne übertragen, und der Unterſchied beſteht
nur darin, daſs der Leſer des Romanes durch die
Phantaſie des Verfaſſers über die unmöglichſten
Handlungen wenigſtens durch langathmige Ent-
wicklungen getäuſcht werden kann, während das
Theater dem Zuſchauer dieſen Vortheil, möchten wir
ſagen, nicht bietet und dieſer unvermittelt vor
Handlungen ſteht, deren Unwahrſcheinlichkeit, ja
Lächerlichkeit, jedermann in die Augen ſpringen muſs.
Der Reiz einer theatraliſchen Vorführung hört aber
dort auf, wo für den Zuhörer die Illuſion ſchwindet
und deshalb können derartige Machwerke auf gebildete
Menſchen nie von Eindruck ſein. Es ſind aber auch
keine ſogenannten Volksſtücke, denn nichts in ihnen
trägt zur Belehrung und Erziehung bei; und ſo
wie der Schauerroman nie die Lectüre vernünſtiger,
intelligenter Leute ſein und ſein Publicum immer
nur unter der Halb- oder Unbildung finden wird,
ſo werden derartige „Senſationsſchauſpiele“ auch
nur wieder in dieſen Kreiſen Beifall finden. —
Unſer Enſemble hielt ſich durchaus brav. Die
Beneficiantin fand als „Fanfan“ ſelbſtredend den
größten Beifall, ebenſo ihre Partnerin, Frl. Zöhrer,
als „Claudinet“. Die Damen Horak („Helene“) und
Corti (Carmen“) kamen beſtens zur Geltung und
Frl. Polany bot als „Zephyrine“ beſonders im
fünften Bilde eine ganz vorzügliche Leiſtung. Von
den Herren ſtanden im Vordergrunde des Intereſſes
Herr Erl als „Limace“, Herr Friedberg als „Graf
de Kerlor“, Herr Schöpfer als „Favart“, Herr
Wiegand als „Mulot“, Herr Landau als „Capitän
d’Alboiſe“. In kleinen Rollen waren noch die Damen
Zwerenz und Treumann, ſowie die Herren Verſtl,
Ciſowsky, Parth, Röder, Mailler und Koch beſchäftigt.
Das Stück hat zu ſeinen ſonſtigen Fehlern noch den
Nachtheil der Länge und der faſt unerträglichen
Zwiſchenacte; es war faſt zehn Uhr, als der Vorhang
zum letztenmale fiel, das iſt entſchieden zu viel
des Guten.
Sonntag, 13. Februar: „Zwei kleine Vaga-
bunden“, zweite Aufführung. Das Haus war ſelbſt-
verſtändlich ausverkauft und das alle Räume füllende
Sonntagspublicum, für das ja leider derartige Dar-
bietungen eine Delicateſſe ſind und das lacht, ohne
zu wiſſen warum, unterhielt ſich vortrefflich. Geſpielt
wurde, wie bei der Première, vortrefflich.
Montag, 14. Februar: „Brautſchau“, ſodann:
„Eine Vorleſung bei der Hausmeiſterin“. Das
Dramolet unſeres Regiſſeurs Verſtl, ſowie die alte
zugkräftige Poſſe wurden von dem wenig zahlreichen
Publicum freundlichſt aufgenommen und die Dar-
ſteller, welche ihren Rollen nach jeder Richtung hin
gerecht wurden, fanden allſeitigen Beifall.
Vermiſchtes.
Deutſcher Schulverein. In der Ausſchuſs-
ſitzung am 8. Februar wurde der Frauenortsgruppe
Auſſig für das ſehr namhafte Ergebnis eines Balles,
der Ortsgruppe Klein-Borowitz für den Unterhaltungs-
abend, ferner der Stadtgemeinde Tachau, der Gemeinde
Mureck, dem Spar- und Vorſchußvereine Mieſa, der
Sparcaſſe in Jauernig, dem acad. Corps „Schacht“
in Leoben, der Tiſchgeſellſchaft „Brigade“ in Pilſen
und Herrn C. W. Langguth in Traben a. d. Moſel
für Spenden, ſowie endlich der Bezirksvertretung in
Tachau für einen Beitrag der geziemende Dank aus-
geſprochen. Nach Kenntnisnahme der Dankſagung
der Schülerlade der deutſchen Abtheilung am Gym-
naſium in Trient für eine Subvention und der
Volksbücherei in Wittuna für eine Bücherſpende,
wurde für Kärnten ein allgemeiner Credit für
Lehrer-Remunerationen und Schulbüchereien bewilligt
und ſchließlich wurden Angelegenheiten von zwei
Vereinsanſtalten berathen.
Land- und forſtwirtſchaftliche Inbiläums-
Ausſtellung 1898. In der letzten Sitzung des
Maſchinen-Comités der land- und forſtwirtſchaftlichen
Jubilänms-Ansſtellung erſtattete der Obmann einen
intereſſanten Bericht über den Stand dieſer Gruppe.
Der Obmann machte die erfreuliche Mittheilung,
daſs infolge der zahlreich eingelaufenen Anmeldungen
nicht nur die ganze Maſchinenhalle, welche ſich längs
der Nordſeite der Rotunde hinzieht, gefüllt ſein
wird, ſondern daſs auch zahlreiche größere Objecte
im Parke ſelbſt untergebracht werden müſſen. Außer-
dem haben ſechs große Firmen eigene Pavillons zur
Unterbringung ihrer Ausſtellungsobjecte angemeldet.
Faſt alle Maſchinen werden im Betriebe gezeigt
werden, ſo daſs die Beſchauer auch die Leiſtungs-
fähigkeit der aufgeſtellten Maſchinen beurtheilen
können. Beſonderen Wert wird die große Kühlanlage
haben, da dieſelbe nicht nur Ausſtellungsobject ſein
wird, ſondern auch von den Ausſtellern praktiſch ver-
wertet werden kann. Vor dem Publicum wird Eis
erzeugt, während die Kühlzellen zur Aufbewahrung
von Fleiſch und Getränken abgegeben werden.
Während in der Maſchinengruppe nur rein land-
wirtſchaftliche Maſchinen und Geräthe zur Ausſtellung
gelangen, werden noch zahlreiche andere Gruppen die
in den betreffenden Betriebszweigen zur Verwendung
gelangenden Maſchinen enthalten. So werden
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