Badener Zeitung. Nr. 14, Baden (Niederösterreich), 16.02.1898. Nr. 14. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898. [Spaltenumbruch] Maschinen für Spiritusbrennereien, für Mälzerei und Brauerei, für Zucker- und Chocoladefabrikation, Molkereibetrieb[e] u. s. w. zu sehen sein. Bei letzteren dürfte besonders die Anlage der schwedischen Gesell- schuft "Separator", sowohl für das Publicum als auch für den Fachmann von Interesse sein, da die- selbe einen Musterbetrieb zur Anschauung bringen wird, dessen Producte an das Publicum verabreicht werden. Dadurch, dass die Commission bestrebt ist, ebenso wie in der Maschinengallerie, auch alle anderen Gruppen durch Betriebe lebendig zu gestalten, wird die Ausstellung einerseits an Interesse gewinnen, andererseits sehr belehrend wirken und den Eindruck der Wirklichkeit hervorrufen. Special-Ausstellung für Sport und Sport- Industrie. Wie bereits bekannt sein dürfte, ver- Von der Brüxer Ausstellung, die ein Die allgemeine Radfahrer-Union (Deutscher Tourenclub), deren Zweck die Pflege der vor- Um das lästige Beschlagen von Schaufenstern Ein gutes Hausmittel. Unter den Haus- Schwerhörigkeit. Eine reiche Dame, welche Literatur. Von der Wiener Wochenschrift "Die Zeit" ist soeben Der Sturz des Ministeriums Badeni ist bekannt- [irrelevantes Material - 6 Zeilen fehlen] [irrelevantes Material - 64 Zeilen fehlen]
Nr. 14. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898. [Spaltenumbruch] Maſchinen für Spiritusbrennereien, für Mälzerei und Brauerei, für Zucker- und Chocoladefabrikation, Molkereibetrieb[e] u. ſ. w. zu ſehen ſein. Bei letzteren dürfte beſonders die Anlage der ſchwediſchen Geſell- ſchuft „Separator“, ſowohl für das Publicum als auch für den Fachmann von Intereſſe ſein, da die- ſelbe einen Muſterbetrieb zur Anſchauung bringen wird, deſſen Producte an das Publicum verabreicht werden. Dadurch, daſs die Commiſſion beſtrebt iſt, ebenſo wie in der Maſchinengallerie, auch alle anderen Gruppen durch Betriebe lebendig zu geſtalten, wird die Ausſtellung einerſeits an Intereſſe gewinnen, andererſeits ſehr belehrend wirken und den Eindruck der Wirklichkeit hervorrufen. Special-Ausſtellung für Sport und Sport- Induſtrie. Wie bereits bekannt ſein dürfte, ver- Von der Brüxer Ausſtellung, die ein Die allgemeine Radfahrer-Union (Deutſcher Tourenclub), deren Zweck die Pflege der vor- Um das läſtige Beſchlagen von Schaufenſtern Ein gutes Hausmittel. Unter den Haus- Schwerhörigkeit. Eine reiche Dame, welche Literatur. Von der Wiener Wochenſchrift „Die Zeit“ iſt ſoeben Der Sturz des Miniſteriums Badeni iſt bekannt- [irrelevantes Material – 6 Zeilen fehlen] [irrelevantes Material – 64 Zeilen fehlen]
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Um<lb/> Annähernd auch eine bildliche Darſtellung des geſell-<lb/> ſchaſtlichen Aufſchwunges im Radfahrſporte bis zum<lb/> heutigen Tage zu geben, beabſichtigt das Executio-<lb/> Comit<hi rendition="#aq">é</hi> aus den Abzeichen ſämmtlicher in Öſterreich<lb/> beſtehender Radfahr-Verbände und -Vereine ein<lb/> überſichtliches Tablean zuſammen zu ſtellen, und<lb/> ergeht daher an jede einzelne Corporation hiemit<lb/> das ergebene Anſuchen, ihr Abzeichen mit kurzen, auf<lb/> deren Gründung und Beſtand bezüglichen Daten,<lb/> ſowie auch genaue Adreſſe des Wohnſitzes an das<lb/> Executiv-Comit<hi rendition="#aq">é</hi>mitglied, Herrn Ludwig Kollmann,<lb/> Wien, <hi rendition="#aq">I.</hi> Bezirk, Bräunerſtraße 4, noch vor dem<lb/> 15. März d. J. gelangen laſſen zu wollen. 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März geſchloſſen wird, möchten<lb/> wir jene Firmen, welche die Beſchickung beabſichtigen<lb/> und dies der Commiſſion noch nicht zur Anzeige<lb/> brachten, auf dieſen Endtermin ganz beſonders auf-<lb/> merkſam machen. Gegenwärtig beſchäftigt ſich die<lb/> Leitung hauptſächlich mit der Vergebung der zu<lb/> errichtenden eigenen Ausſtellungsbauten, mit der<lb/> Lieferung der nöthigen Elektricität für Licht und<lb/> Kraft, mit Heranziehung mehrerer intereſſanter<lb/> Collectiv-Ausſtellungen und der großen Anzahl<lb/> adminiſtrativer Vorarbeiten zur würdigen Durch-<lb/> führung des geplanten großen Werkes. Nicht uner-<lb/> wähnt möge auch bleiben, daſs die Commiſſion das<lb/> ernſtliche Streben verfolgt, ihrem ganzen Vorgehen,<lb/> beſonders gegenüber den Ausſtellern, den Stempel<lb/> der Reellität und Billigkeit aufzudrücken und damit<lb/> manches gutzumachen, was einzelne Provinz-Aus-<lb/> ſtellungen in den letzten Jahren diesbezüglich ver-<lb/> ſchuldeten und wodurch der ganzen Ausſtellungsſache<lb/> in erheblicher Weiſe geſchadet wurde. Wir können<lb/> dieſe Abſicht im allgemeinen volkswirtſchaftlichen<lb/> Intereſſe nur begrüßen und werden zugleich die<lb/> weitere Entwicklung der Brüxer Ausſtellung auch<lb/> fernerhin beſtens im Auge behalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die allgemeine Radfahrer-Union (Deutſcher<lb/> Tourenclub),</hi> </head> <p>deren Zweck die Pflege der vor-<lb/> nehmſten und ſchönſten Sporte des Radfahrens, das<lb/> Tourenfahren iſt, zählt zur Zeit circa 15.000 Mit-<lb/> glieder. Von allen Radfahrer-Verbänden und Vereinen<lb/> bietet ſie ihren Mitgliedern am meiſten. Dabei iſt<lb/> der Jahresbeitrag ein geringer; er beträgt nur<lb/> 5 Mark, wozu für neueintretende Mitglieder 3 Mark<lb/> Aufnahmsgebür kommen. Bei der Aufnahme erhält<lb/> jedes Mitglied die Mitgliedskarte, das hübſche Ab-<lb/> zeichen, das allgemeine Tourenbuch, enthaltend die<lb/> Touren Deutſchlands und Öſterreichs, ſowie theil-<lb/> weiſe der angrenzenden Länder, die Routenkarte<lb/> hierzu, ein Bezirkstourenbuch, eine Section der<lb/> Mittelbach’ſchen Straßenprofilkarte, eine Radfahrer-<lb/> Überſichtskarte, ſowie das Jahrbuch, das vieles<lb/> Wiſſenswerte und manche praktiſche Winke für Rad-<lb/> fahrer enthält. Ferner erhält jedes Mitglied die<lb/> Radfahrer-Zeitung „Der deutſche Radfahrer“ mit<lb/> ihrem gediegenen Inhalt gratis und franco ins<lb/> Haus zugeſtellt. Jeder Nummer dieſer Zeitung liegen<lb/><cb/> Tourenblätter bei, die, geſammelt und geheftet, ein<lb/> meiteres vorzügliches Tourenbuch bilden. Die Damen<lb/> erhalten ſtatt des „Deutſchen Radfahrer“ die prächtig<lb/> ausgeſtattete Damen-Zeitſchrift „Draiſena“ geliefert.<lb/> Außerdem bringt die Mitgliedſchaft zur Union noch<lb/> viele andere Vortheile. So finden die Unionsmitglieder<lb/> in den mit Schildern verſehenen Unionshotels vor-<lb/> zügliche Unterkunft und beſte Bedienung bei civilen<lb/> Preiſen, in den im Jahrbuch angegebenen Reparatur-<lb/> werkſtätten raſche und gute Reparatur und Erſatz-<lb/> theile. Mitglieder, welche Radreiſen nach dem Aus-<lb/> lande unternehmen, könnten nach Löſung von<lb/> Legitimationskarten ihre Räder mit über die Grenze<lb/> nehmen, ohne hiefür Zoll erlegen zu müſſen. Dieſe<lb/> Vergünſtigung für Unionsmitglieder erſtreckt ſich bis<lb/> jetzt auf Öſterreich-Ungarn, die Schweiz, Frankreich,<lb/> Italien, Belgien und Norwegen. Mit den Touren-<lb/> clubs der übrigen europäiſchen Länder ſteht die<lb/> „allgemeine Radfahrer-Union“ (Deutſcher Touren-<lb/> club) im Cartell, ſo daſs alle Mitglieder der Union,<lb/> welche das Ausland bereiſen, dort alle die gleichen<lb/> Vortheile genießen, wie die Mitglieder des Touren-<lb/> clubs des betreffenden Landes. Weitere Vortheile<lb/> ihren Mitgliedern zu beſchaffen, iſt die „allgemeine<lb/> Radfahrer-Union (Deutſcher Tourenclub)“ ſtets beſtrebt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Um das läſtige Beſchlagen</hi> </head> <p>von Schaufenſtern<lb/> zu verhüten, iſt man in Amerika auf eine Idee ge-<lb/> kommen, welche, wie uns das intern. Patentbureau<lb/> von Heimann und Co. in Oppeln mittheilt, darin<lb/> beſteht, daſs man unten am Fenſter einen elektriſch<lb/> betriebenen Ventilator anbringt, welcher durch mehrere<lb/> Röhrchen einen kräftigen Luftſtrom gegen die Scheibe<lb/> bläst und dadurch jeden Waſſerniederſchlag zum<lb/> Verdunſten bringt. Dieſe Idee ſcheint gar nicht<lb/> ſchlecht zu ſein und fehlt nur noch, daſs der<lb/> Ventilator ſelbſtthätig in Betrieb und ſelbſtthätig<lb/> außer Betrieb geſetzt wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein gutes Hausmittel.</hi> </head> <p>Unter den Haus-<lb/> mitteln, die als ſchmerzſtillende und ableitende Ein-<lb/> reibung bei Erkältungen u. ſ. w. angewendet zu werden<lb/> pflegen, nimmt das in dem Laboratorium der<lb/> R<supplied>i</supplied>chter’ſchen Apotheke zu Prag erzeugte <hi rendition="#aq">Liniment.<lb/> Capaici comp.</hi> die erſte Stelle ein. 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Nr. 14. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898.
Maſchinen für Spiritusbrennereien, für Mälzerei
und Brauerei, für Zucker- und Chocoladefabrikation,
Molkereibetriebe u. ſ. w. zu ſehen ſein. Bei letzteren
dürfte beſonders die Anlage der ſchwediſchen Geſell-
ſchuft „Separator“, ſowohl für das Publicum als
auch für den Fachmann von Intereſſe ſein, da die-
ſelbe einen Muſterbetrieb zur Anſchauung bringen
wird, deſſen Producte an das Publicum verabreicht
werden. Dadurch, daſs die Commiſſion beſtrebt iſt,
ebenſo wie in der Maſchinengallerie, auch alle anderen
Gruppen durch Betriebe lebendig zu geſtalten, wird
die Ausſtellung einerſeits an Intereſſe gewinnen,
andererſeits ſehr belehrend wirken und den Eindruck
der Wirklichkeit hervorrufen.
Special-Ausſtellung für Sport und Sport-
Induſtrie. Wie bereits bekannt ſein dürfte, ver-
anſtaltet der Wiener Bicycle-Club in Verbindung mit
der Jubiläums-Ausſtellung Wien 1898 eine Special-
Ausſtellung für Sport und Sport-Induſtrie. Um
Annähernd auch eine bildliche Darſtellung des geſell-
ſchaſtlichen Aufſchwunges im Radfahrſporte bis zum
heutigen Tage zu geben, beabſichtigt das Executio-
Comité aus den Abzeichen ſämmtlicher in Öſterreich
beſtehender Radfahr-Verbände und -Vereine ein
überſichtliches Tablean zuſammen zu ſtellen, und
ergeht daher an jede einzelne Corporation hiemit
das ergebene Anſuchen, ihr Abzeichen mit kurzen, auf
deren Gründung und Beſtand bezüglichen Daten,
ſowie auch genaue Adreſſe des Wohnſitzes an das
Executiv-Comitémitglied, Herrn Ludwig Kollmann,
Wien, I. Bezirk, Bräunerſtraße 4, noch vor dem
15. März d. J. gelangen laſſen zu wollen. Ebenſo
erwünſcht wäre die Beiſtellung von Club-Bannern
oder -Staudarten, für deren wirkungsvolle Aufſtellung
im Ausſtellungsraume beſtens Sorge getragen würde.
Von der Brüxer Ausſtellung, die ein
Spiegelbild deutſcher Arbeit, beſonders Nordweſt-
böhmens, werden ſoll und auch zu werden verſpricht,
verlautet, daſs die Anmeldungen in ganz erwünſchter
Weiſe ihren Einlauf nehmen, und daſs auch vom
Auslande nunmehr eine ſehr reſpectable Betheiligung
zu erwarten ſteht, nachdem die reichsdeutſche Preſſe,
die Intereſſentenkreiſe darüber beruhigt hat, daſs
die Brüxer Ausſtellung pro 1898 ihren reindeutſchen
Charakter nach jeder Richtung hin bewahren wird
und eine Gefährdung durch czechiſche Pöbelhand, wie
über den Grenzpfählen allſettig befürchtet wurde,
vollſtändig ausgeſchloſſen erſcheint. Da der Termin
der Anmeldung mit 1. März geſchloſſen wird, möchten
wir jene Firmen, welche die Beſchickung beabſichtigen
und dies der Commiſſion noch nicht zur Anzeige
brachten, auf dieſen Endtermin ganz beſonders auf-
merkſam machen. Gegenwärtig beſchäftigt ſich die
Leitung hauptſächlich mit der Vergebung der zu
errichtenden eigenen Ausſtellungsbauten, mit der
Lieferung der nöthigen Elektricität für Licht und
Kraft, mit Heranziehung mehrerer intereſſanter
Collectiv-Ausſtellungen und der großen Anzahl
adminiſtrativer Vorarbeiten zur würdigen Durch-
führung des geplanten großen Werkes. Nicht uner-
wähnt möge auch bleiben, daſs die Commiſſion das
ernſtliche Streben verfolgt, ihrem ganzen Vorgehen,
beſonders gegenüber den Ausſtellern, den Stempel
der Reellität und Billigkeit aufzudrücken und damit
manches gutzumachen, was einzelne Provinz-Aus-
ſtellungen in den letzten Jahren diesbezüglich ver-
ſchuldeten und wodurch der ganzen Ausſtellungsſache
in erheblicher Weiſe geſchadet wurde. Wir können
dieſe Abſicht im allgemeinen volkswirtſchaftlichen
Intereſſe nur begrüßen und werden zugleich die
weitere Entwicklung der Brüxer Ausſtellung auch
fernerhin beſtens im Auge behalten.
Die allgemeine Radfahrer-Union (Deutſcher
Tourenclub), deren Zweck die Pflege der vor-
nehmſten und ſchönſten Sporte des Radfahrens, das
Tourenfahren iſt, zählt zur Zeit circa 15.000 Mit-
glieder. Von allen Radfahrer-Verbänden und Vereinen
bietet ſie ihren Mitgliedern am meiſten. Dabei iſt
der Jahresbeitrag ein geringer; er beträgt nur
5 Mark, wozu für neueintretende Mitglieder 3 Mark
Aufnahmsgebür kommen. Bei der Aufnahme erhält
jedes Mitglied die Mitgliedskarte, das hübſche Ab-
zeichen, das allgemeine Tourenbuch, enthaltend die
Touren Deutſchlands und Öſterreichs, ſowie theil-
weiſe der angrenzenden Länder, die Routenkarte
hierzu, ein Bezirkstourenbuch, eine Section der
Mittelbach’ſchen Straßenprofilkarte, eine Radfahrer-
Überſichtskarte, ſowie das Jahrbuch, das vieles
Wiſſenswerte und manche praktiſche Winke für Rad-
fahrer enthält. Ferner erhält jedes Mitglied die
Radfahrer-Zeitung „Der deutſche Radfahrer“ mit
ihrem gediegenen Inhalt gratis und franco ins
Haus zugeſtellt. Jeder Nummer dieſer Zeitung liegen
Tourenblätter bei, die, geſammelt und geheftet, ein
meiteres vorzügliches Tourenbuch bilden. Die Damen
erhalten ſtatt des „Deutſchen Radfahrer“ die prächtig
ausgeſtattete Damen-Zeitſchrift „Draiſena“ geliefert.
Außerdem bringt die Mitgliedſchaft zur Union noch
viele andere Vortheile. So finden die Unionsmitglieder
in den mit Schildern verſehenen Unionshotels vor-
zügliche Unterkunft und beſte Bedienung bei civilen
Preiſen, in den im Jahrbuch angegebenen Reparatur-
werkſtätten raſche und gute Reparatur und Erſatz-
theile. Mitglieder, welche Radreiſen nach dem Aus-
lande unternehmen, könnten nach Löſung von
Legitimationskarten ihre Räder mit über die Grenze
nehmen, ohne hiefür Zoll erlegen zu müſſen. Dieſe
Vergünſtigung für Unionsmitglieder erſtreckt ſich bis
jetzt auf Öſterreich-Ungarn, die Schweiz, Frankreich,
Italien, Belgien und Norwegen. Mit den Touren-
clubs der übrigen europäiſchen Länder ſteht die
„allgemeine Radfahrer-Union“ (Deutſcher Touren-
club) im Cartell, ſo daſs alle Mitglieder der Union,
welche das Ausland bereiſen, dort alle die gleichen
Vortheile genießen, wie die Mitglieder des Touren-
clubs des betreffenden Landes. Weitere Vortheile
ihren Mitgliedern zu beſchaffen, iſt die „allgemeine
Radfahrer-Union (Deutſcher Tourenclub)“ ſtets beſtrebt.
Um das läſtige Beſchlagen von Schaufenſtern
zu verhüten, iſt man in Amerika auf eine Idee ge-
kommen, welche, wie uns das intern. Patentbureau
von Heimann und Co. in Oppeln mittheilt, darin
beſteht, daſs man unten am Fenſter einen elektriſch
betriebenen Ventilator anbringt, welcher durch mehrere
Röhrchen einen kräftigen Luftſtrom gegen die Scheibe
bläst und dadurch jeden Waſſerniederſchlag zum
Verdunſten bringt. Dieſe Idee ſcheint gar nicht
ſchlecht zu ſein und fehlt nur noch, daſs der
Ventilator ſelbſtthätig in Betrieb und ſelbſtthätig
außer Betrieb geſetzt wird.
Ein gutes Hausmittel. Unter den Haus-
mitteln, die als ſchmerzſtillende und ableitende Ein-
reibung bei Erkältungen u. ſ. w. angewendet zu werden
pflegen, nimmt das in dem Laboratorium der
Richter’ſchen Apotheke zu Prag erzeugte Liniment.
Capaici comp. die erſte Stelle ein. Der Preis iſt
billig: 40 kr. 70 kr. und 1 fl. die Flaſche, und
jede Flaſche iſt kenntlich an dem bekannten rothen
Anker.
Schwerhörigkeit. Eine reiche Dame, welche
durch Nicholſon’s künſtliche Ohrtrommeln von Schwer-
hörigkeit und Ohrenſauſen geheilt worden iſt, hat
ſeinem Inſtitute ein Geſchenk von 20.000 Mark
übermacht, damit ſolche taube und ſchwerhörige
Perſonen, welche nicht die Mittel beſitzen, ſich die
Ohrtrommeln zu verſchaffen, dieſelben umſonſt
erhalten können. Briefe wolle man adreſſieren:
A. T. Hale, Secretär, 22 St. Bride Street, London E. C.
Literatur.
Von der Wiener Wochenſchrift „Die Zeit“ iſt ſoeben
das 176. Heft erſchienen. Aus dem Inhalt desſelben heben wir
hervor: Der Proteſt des Magens. Vom italieniſchen Depu-
tierten Dr. Napoleone Colajanni. — Die Verwelſchung
Tirols. Von Dr Edgar Hülſe. — Das Ende des Maſchinen-
bauerſtreikes in England. Von Sidney Webb. — Etwas vom
Teufel. Von Robert Davidſohn. — Moderne Farbenlehren.
Von Erneſt Gyſtrow — Hermann Grimm. Von Willy Paſtor.
— Wiener Köpfe. Von Steian Großmann. — Freiwild
Von Alfred Gold. — Burgtheater. Von Hermann Bahr.
— Die Woche. — Bücher. — Revue der Revuen. —
Ideen. Von Multatuli — Abonnements auf dieſe Wochen-
ſchrift vierteljährlich 3 fl. (5 Mark), nehmen die Poſt, alle
Buchhandlungen und die Adminiſtration, Wien, IX/3, ent-
gegen. Einzelnummern à 30 kr. (50 Pf.) Probenummern gratis
und frauco.
Der Sturz des Miniſteriums Badeni iſt bekannt-
lich durch die Sprachenverordnungen herbeigeführt worden,
die auch die Vorgänge im böhmiſchen Landtage, wie auch die
Exceſſe in Prag zur Folge hatten Zur rechten Zeit ſtellt ſich
da die kartographiſche Anſtalt G. Freytag & Berndt in Wien,
VII./1, mit einer Karte „Das deutſche Sprachgebiet in Böhmen,
Mähren und Schleſien“ ein, welche die Vertheilung der beiden
Volksſtämme in den Sudetenländern, die abſoluten und rela-
tiven Größenverhältniſſe der Länder und Völker genau und
überſichtlich zeigt. Gegen Einſendung des geringen Preiſes von
22 kr. liefert jede Buchhandlung, wie auch der Verlag
G. Freytag & Berndt, Wien, VII./1 ſofort portofrei das
für jedermann intereſſante Kärtchen, das wir unſeren Leſern
beſtens empfehlen.
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