Badener Zeitung. Nr. 25, Baden (Niederösterreich), 25.03.1908. Mittwoch Badener Zeitung 25. März 1908. Nr. 25. [Spaltenumbruch] auf dem Krankenbette liegt, als Anwesenden Die Beschränktheit dieses Berichterstatters aber ist "Zum Schlusse gingen einige Damen, die, ehrlich Ein ehrliches Eingeständnis einer ehrlichen Seele! Was die Bemerkung des hervorragenden Blattes Der Verein "Freie Schule" kämpft mit offenem Wie sich doch die Zeiten und die Menschen Das war vor 15 Jahren. Mittlerweile ist die Nun wir einmal bei unserem Gymnasium an- Wenn solche Worte den Kindern schon in der Lokal-Nachrichten. -- In der Weilburg werden gegenwärtig -- Lenzeinzug. Man könnte uns phan- -- Aus dem Kurparke. Die Installierung -- Der neue Wasserfall. Wir haben -- Jubiläums-Ausstellung der Feuer- wehr. Montag, den 23. d. M., hielt das vom -- Die erste Schnepfe wurde am 20. d. M. -- Theaternachricht. Zum Benefiz unseres -- Das 25. Promenade-Konzert. Das -- Das Programm des XXVI. Prome- nadekonzertes, welches heute Mittwoch Mittwoch Badener Zeitung 25. März 1908. Nr. 25. [Spaltenumbruch] auf dem Krankenbette liegt, als Anweſenden Die Beſchränktheit dieſes Berichterſtatters aber iſt „Zum Schluſſe gingen einige Damen, die, ehrlich Ein ehrliches Eingeſtändnis einer ehrlichen Seele! Was die Bemerkung des hervorragenden Blattes Der Verein „Freie Schule“ kämpft mit offenem Wie ſich doch die Zeiten und die Menſchen Das war vor 15 Jahren. Mittlerweile iſt die Nun wir einmal bei unſerem Gymnaſium an- Wenn ſolche Worte den Kindern ſchon in der Lokal-Nachrichten. — In der Weilburg werden gegenwärtig — Lenzeinzug. Man könnte uns phan- — Aus dem Kurparke. Die Inſtallierung — Der neue Waſſerfall. Wir haben — Jubiläums-Ausſtellung der Feuer- wehr. Montag, den 23. d. M., hielt das vom — Die erſte Schnepfe wurde am 20. d. M. — Theaternachricht. Zum Benefiz unſeres — Das 25. Promenade-Konzert. Das — Das Programm des XXVI. Prome- nadekonzertes, welches heute Mittwoch <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004" n="4"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Mittwoch Badener Zeitung 25. März 1908. Nr. 25.</hi> </hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="streiflichter2" prev="streiflichter1" type="jArticle" n="2"> <p><hi rendition="#g">auf dem Krankenbette liegt,</hi> als Anweſenden<lb/> anzuführen!</p><lb/> <p>Die Beſchränktheit dieſes Berichterſtatters aber iſt<lb/> aus dem Schlußſatze ſeines Berichtes erſichtlich.<lb/> Derſelbe lautet:</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„Zum Schluſſe gingen einige Damen, die, ehrlich<lb/> geſagt, zu gut ſind für dieſe gemiſchte Geſell-<lb/> ſchaft, abſammeln für eine Vereinsſchule oder<lb/> dergleichen. <hi rendition="#g">Alſo eine Nachahmung des<lb/> ſo verläſterten Klingelbeutels, aber<lb/> nicht für die Armen,</hi> <hi rendition="#b">ſondern für einen<lb/> ſchlechteren Zweck!</hi>“</hi> </p><lb/> <p>Ein ehrliches Eingeſtändnis einer ehrlichen Seele!<lb/><hi rendition="#g">Der Mann gibt alſo durch dieſen Kom-<lb/> parativ zu, daß das Abſammeln mit dem<lb/> Klingelbeutel eine ſchlechte Sache,</hi> jenes für<lb/> die Vereinsſchule eine noch ſchlechtere ſei! 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Ein<lb/> Supplent — wir ſind rückſichtsvoll genug, ſeinen<lb/> gerade nicht ariſch klingenden Namen zu verſchweigen<lb/> — gab einer Gruppe israelitiſcher Zöglinge gegenüber<lb/> ſeinem Erſtaunen Ausdruck, daß ſie alle gut katholiſche und<lb/> nicht die üblichen ſemitiſchen Namen tragen, bei<lb/> welcher Gelegenheit er ſich auch nach dem Stande<lb/> der Eltern erkundigte. Als nun einer der Knaben<lb/> berichtete, daß ſein Vater Kaufmann ſei, wurde die<lb/> Neugier des Herren Supplenten mächtig angeregt<lb/><cb/> und da er über eindringliches Befragen erfuhr, daß<lb/> hinter dem Kaufmanne ſich ein Wechſelgeſchäftsinhaber<lb/> verberge, gab er ſeinem Unmute mit den Worten<lb/> Ausdruck: <hi rendition="#g">„Ach, wer in die Hände dieſer<lb/> Wucherer fällt, der iſt ſchon verloren.“</hi> </p><lb/> <p>Wenn ſolche Worte den Kindern ſchon in der<lb/> Schule eingeimpft, der Raſſenhaß und Klaſſenhaß<lb/> ſchon auf der Schulbank gelehrt wird, dann dürfen<lb/> uns unſere öffentlichen Zuſtände nicht wundern. Und<lb/> das nennt ſich ſtolz <hi rendition="#g">„Zeitalter des Kindes!“</hi><lb/> Wir ſind begierig, zu erfahren, wie man an zuſtän-<lb/> diger Stelle ſich zu dieſer Unterrichtsmethode dieſes<lb/> chriſtlichſozialen Scharfmachers ſtellt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Lokal-Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">In der Weilburg</hi> </head> <p>werden gegenwärtig<lb/> umfaſſende Renovierungsarbeiten vorgenommen, die<lb/> ſich auf einen längeren Zeitraum erſtrecken dürften.<lb/> Wie verlautet, ſoll daſelbſt eine Tochter des Erz-<lb/> herzogs <hi rendition="#g">Friedrich,</hi> die demnächſt ihre Vermählung<lb/> feiert, ihre Flitterwochen dort verleben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Lenzeinzug.</hi> </head> <p>Man könnte uns phan-<lb/> taſtiſch nennen, wenn wir von Lenzeinzug ſprechen<lb/> Aber wir fühlen die Berechtigung dazu dennoch. Der<lb/> Sonntag war ja ein lieber Sonntag, nur etwas<lb/> windig, wie es ſchon „in der Luft liegt“. Aber<lb/> draußen erwacht, erſchallt, erblüht der Frühling, daß<lb/> es eine Freude iſt! Schneeglöckchen und Primeln,<lb/> Leberblümchen, Kuhſchellen, Karexgräſer und Ehren-<lb/> preis, ſie zeigen uns ihre Blüten und die Bienen<lb/> beſuchen ſie und tragen den Blütenſtaub heim. Am<lb/> 23. März ließen ſich bereits die Girlitzen und Rot-<lb/> kelchen hören und ſehen. Das iſt ein auch für unſere<lb/> Gegenden ſehr frühes Datum, denn nach unſeren<lb/> Anmerkungen iſt deren Ankunft ſonſt durchſchnittlich<lb/> der 2. bis 5. April. Und auf den Höhen ſchlägt die<lb/> Singdroſſel, die Haidelerche läßt ihre Orgeltöne er-<lb/> klingen — der Frühling will kommen!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Aus dem Kurparke.</hi> </head> <p>Die Inſtallierung<lb/> der neuen Graetzinlicht-Laternen, welche die Park-<lb/> alleen zieren und ſie in Fluten feenhafter Beleuchtung<lb/> hüllen ſollen, geht zum Aerger mancher Parkbeſucher<lb/> langſam vor ſich, zur Freude anderer aber doch<lb/> einmal zur Vollendung. Dieſe grün angeſtrichenen<lb/> „Biſchofſtäbe“ (über dieſe ſo bezeichnende Benennung<lb/> hat Prof. Zeiner ſeinen Unmut ausgedrückt, indem<lb/> er ſie beiläufig als eine Beleidigung der katholiſchen<lb/> Religion annageln wollte!) ſcheinen uns eher ein<lb/> Mahnzeichen zu ſein, daß wir wirklich unter dem<lb/> Krumſtabe wandeln. Aber geſchmackvoll war Prof.<lb/> Zeiner’s — eigentlich nur ſchein—liche — Entrüſtung<lb/> doch nicht. Er kann mit unſerem Bürgermeiſter ſchon<lb/> komm—, pardon! zufrieden ſein, wie er will. In<lb/><hi rendition="#aq">tanto,</hi> der Park bekommt zur elektriſchen Beleuchtung<lb/> eine graetziniſche — und das freut uns auch, die<lb/> „zyniſche“ dürfte manchmal nicht ausbleiben; dafür<lb/> ſorgen die Federn des volksrettenden Volksblattes.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Der neue Waſſerfall.</hi> </head> <p>Wir haben<lb/> unlängſt berichtet, daß der Waſſerfall, der bisher<lb/> geplätſchert hat, „verlängert“ werde. Heute iſt die<lb/> „Verlängerung“ fertig. Am Sonntag ſchon ſprang<lb/> das Waſſer in ſchäumenden Kaskaden über die Felſen<lb/> zum alten Waſſerfall herunter und in den Zweigen<lb/> ringsumher ſammelten ſich die gefiederten Sänger,<lb/> als ob ſie dieſe Neuerung nicht nur bewundern,<lb/> ſondern auch beſingen wollten! Das ſchönſte hiebei<lb/> aber iſt, daß man nun einen Teil des fallenden<lb/> Waſſerſchaumes ſchon vom unteren Parke aus ſehen<lb/> wird. Mit den neuen Wegen und Anlagen gewinnt<lb/> „unſer Berg“ von Woche zu Woche an Schönheit.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Jubiläums-Ausſtellung der Feuer-<lb/> wehr.</hi> </head> <p>Montag, den 23. d. M., hielt das vom<lb/> Exekutivkomitee der hieſigen Feuerwehr eingeladene<lb/> „große Komitee“ ſeine erſte Sitzung ab. Es waren<lb/> gegen ſiebzig Herren erſchienen, unter denen man<lb/> nebſt vielen Gemeindevertretern — die beiderſeitigen<lb/> Vizebürgermeiſter <hi rendition="#g">Bruſatti</hi> und <hi rendition="#g">Gall</hi> — Ob-<lb/> männer auswärtiger Feuerwehren; <hi rendition="#g">Stuſchka</hi> (Lieſing),<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Kunſt</hi> (Guntramsdorf), F. J. <hi rendition="#g">Reiſenberger</hi><lb/> (Bruck a. d. L.), Anton <hi rendition="#g">Löſcher</hi> (Wr.-Neuſtadt),<lb/> Johann <hi rendition="#g">Lahn</hi> (Gloggnitz) noch viele angeſehene<lb/> Perſönlichkeiten des Kurrayons ſah. Als Regierungs-<lb/> vertreter war Herr Bezirkskommiſſär <hi rendition="#g">Czylarz</hi> er-<lb/> ſchienen, ferner k. u. k. Truchſeß von <hi rendition="#g">Dalmata,</hi><lb/> Dr. <hi rendition="#g">Schwarz,</hi> Magiſtratsrat aus Wien, Ober-<lb/> inſpektor <hi rendition="#g">Leiſchner</hi> (Wien) k. u. k. Oberſtabsarzt<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Schuller,</hi> kaiſ. Rat <hi rendition="#g">Künaſt,</hi> Gymnaſial-<lb/> direktor <hi rendition="#g">Bene<hi rendition="#aq">š,</hi> </hi> Dechant <hi rendition="#g">Friem,</hi> Stationschef v.<lb/><hi rendition="#g">Tarnoczy,</hi> Baudirektor <hi rendition="#g">Hofer</hi> u. ſ. w., alle, die<lb/> ein beſonderes Intereſſe für das Feuerwehrweſen und<lb/> die geplante Ausſtellung hatten. Herr Feuerwehr-<lb/> hauptmann Moriz <hi rendition="#g">Laſchitz</hi> eröffnete kurz nach 6 Uhr<lb/><cb/> die Verſammlung mit einer Begrüßung der Er-<lb/> ſchienenen, erklärt den Plan der Jubiläums-Aus-<lb/> ſtellung und eröffnet die Debatte hierüber. Ober-<lb/> inſpektor Herr <hi rendition="#g">Leiſchner</hi> gibt den Rat, das<lb/> Feſtzugskomitee möge den Badener Feſtzug in ſein<lb/> Programm aufnehmen, da am Wiener Feſtzug die<lb/> Feuerwehren nicht teilnehmen werden. Außerdem ſoll<lb/> für weite Publizität durch Zeitungen und Plaka-<lb/> tierungen geſorgt werden, auch Sonderzüge würden<lb/> den Beſuch Badens in der beſtimmten Zeit (5. bis<lb/> 9. September) erleichtern und erhöhen. Unterdes zir-<lb/> kulieren die Bögen, auf die ſich Herren in ver-<lb/> ſchiedene Sektionen einſchrieben. Dr. <hi rendition="#g">Schwarz</hi> rät<lb/> dem Komitee, an den Magiſtrat Wien wegen Ueber-<lb/> laſſung eines Automobiltrains ein Anſuchen zu<lb/> ſtellen, dem gewiß entſprochen werden wird. Prof.<lb/><hi rendition="#g">Süß</hi> fragt wegen der Koſten und deren Bedeckung<lb/> an. Herr <hi rendition="#g">Laſchitz</hi> gibt beruhigenden Aufſchluß, daß<lb/> 3000 <hi rendition="#aq">K</hi> vorhanden ſeien und daß man durch die<lb/> Platzmiete am Sportplatze auch einiges einbringen<lb/> dürfte. Dr. <hi rendition="#g">Schwarz</hi> gibt der Beruhigung Aus-<lb/> druck, daß die Finanzierung ganz gut gelingen werde,<lb/> da das allgemeine Intereſſe für die Feuerwehr ein<lb/> ſehr reges ſei. Nun begrüßt noch Vizebürgermeiſter<lb/><hi rendition="#g">Bruſatti</hi> die Anweſenden im Namen des Bürger-<lb/> meiſters und der Stadtgemeinde Baden. Kaiſ. Rat<lb/><hi rendition="#g">Künaſt</hi> betont die Notwendigkeit, die Mitwirkung<lb/> der Preſſe rechtzeitig in Anſpruch zu nehmen. Herr<lb/> k. u. k. Truchſeß <hi rendition="#g">Dalmata</hi> ſpendet 1000 <hi rendition="#aq">K</hi> für<lb/> Zwecke dieſer Ausſtellung. (Hochrufe.) Schließlich<lb/> dankt Hauptmann <hi rendition="#g">Laſchitz</hi> für das zahlreiche Er-<lb/> ſcheinen und für die Anhänglichkeit und Zutrauen,<lb/> das der Feuerwehr entgegengebracht werde. Der unter<lb/> den Anweſenden zirkulierte Subſkriptionsbogen weiſt<lb/> an gezeichneten Beiträgen über 2500 <hi rendition="#aq">K</hi> aus.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Die erſte Schnepfe</hi> </head> <p>wurde am 20. d. M.<lb/> von dem Weingutsbeſitzer Herrn Ferdinand <hi rendition="#g">Hanny</hi><lb/> in dem von ihm gepachteten Jagdreviere am „Gais-<lb/> rücken“ geſchoſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Theaternachricht.</hi> </head> <p>Zum Benefiz unſeres<lb/> Theaterkaſſiers Herrn Anton <hi rendition="#g">Gambetta</hi> gelangt<lb/> Donnerstag, den 26. d. M., Hellmesberger’s reizende<lb/> Operette <hi rendition="#g">„Das Veilchenmädel“</hi> zur Aufführung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Das 25. Promenade-Konzert.</hi> </head> <p>Das<lb/> Auftreten der Konzertſängerin Frl. Elſa <hi rendition="#g">Pazeller</hi><lb/> und des Komponiſten und Kapellmeiſters Herrn<lb/> Wilhelm <hi rendition="#g">Bednarz</hi> lockte eine große Schar von<lb/> Zuhörern in den Kurſalon. Sie haben ſich nicht<lb/> verrechnet, wenn ſie auf einen beſondern muſikaliſchen<lb/> Genuß gehofft hatten. Die „Oberon“-Ouverture von<lb/> C. M. Weber wurde ſehr ſchön vorgetragen. Herr<lb/> Bednarz dirigierte als Erſtaufführungen ſeine neueſten<lb/> Kompoſitionen. Zuerſt war es ein Lied für Piſtonſolo<lb/> mit Orcheſterbegleitung „Gefunden“. Erſteres beſorgte<lb/> mit großer Präziſion Herr <hi rendition="#g">Totzer;</hi> die Orcheſter-<lb/> leiſtung war unter Bednarz’ Leitung muſterhaft.<lb/> Eine reizende Einleitung hatte der mächtig klingende<lb/> „Kaiſer-Jubiläums-Marſch“ und der „Feſtzug populärer<lb/> Wiener Figuren“ bot alles, was man von einem<lb/> großen Marſchpotpourri verlangen kann. Dieſe neueſten<lb/> Kinder der Bednarz’ſchen Muſe werden ſich ſicher zur<lb/> Freude der Hörer auf den Konzertprogrammen erhalten. —<lb/> Mit der kunſtſinnigen Klavierbegleitung <hi rendition="#g">Wiesmanns</hi><lb/> ſang nun Frl. <hi rendition="#g">Pazeller</hi> drei Lieder: „Wohin?“<lb/> von Franz Schubert, „Ich liebe Dich“ von Grieg<lb/> und „Im Herbſt“ von Robert Franz und erntete<lb/> damit einen brauſenden Beifall, den die Sängerin<lb/> mit lieblichen Zugaben belohnte. Das Konzert war,<lb/> wie eingangs erwähnt, ſehr gut beſucht und das<lb/> Publikum lauſchte mit großer Aufmerkſamkeit den<lb/> wirklich guten Produktionen. Endlich hat es ſich für<lb/> die Promenadekonzerte erwärmt und wenn Baden<lb/> dieſe Sonntage nicht hätte, würde uns ſicherlich viel<lb/> abgehn. Sie ſind nun faſt eine Notwendigkeit ge-<lb/> worden!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Das Programm des</hi> <hi rendition="#aq">XXVI.</hi> <hi rendition="#g">Prome-<lb/> nadekonzertes,</hi> </head> <p>welches <hi rendition="#g">heute Mittwoch</hi><lb/> unter gefälliger Mitwirkung des Fräuleins Marie<lb/><hi rendition="#g">Wani<hi rendition="#aq">šek,</hi> </hi> Konzertſängerin, und des Herrn Johann<lb/><hi rendition="#g">Zieba,</hi> Konzertſänger aus Wien, im Kurhausſaale<lb/> zur Aufführung gelangt, iſt folgendes: 1. „Signal“-<lb/> Marſch aus der Operette „Der Mann mit den drei<lb/> Frauen“ von Franz Lehar. 2. „Bei uns z’haus“,<lb/> Walzer von Johann Strauß. 3. Ouverture zur Oper<lb/> „Das Glöckchen des Eremiten“ von A. Maillart. 4.<lb/> „Kavallerie“, Polka fran<hi rendition="#aq">ç</hi>aiſe von C. M. Ziehrer.<lb/> 5. <hi rendition="#aq">a)</hi> „In dieſen heiligen Hallen“, Arie aus der<lb/> Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart; <hi rendition="#aq">b)</hi><lb/> „Aufruf König Heinrichs“ (Hab’ Dank) aus der Oper<lb/> „Lohengrin“ von R. Wagner (Geſang: Herr Johann<lb/> Zieba, Klavier: Kapellmeiſter Wiesmann). 6. „Die<lb/> Mühle im Schwarzwald“, Idylle von R. Eilenberg.<lb/> 7. <hi rendition="#aq">a)</hi> Große Arie aus der Oper „Freiſchütz“ von<lb/> C. M. v. Weber. <hi rendition="#aq">b)</hi> „Mein Liebchen“ von Wiesmann<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Mittwoch Badener Zeitung 25. März 1908. Nr. 25.
auf dem Krankenbette liegt, als Anweſenden
anzuführen!
Die Beſchränktheit dieſes Berichterſtatters aber iſt
aus dem Schlußſatze ſeines Berichtes erſichtlich.
Derſelbe lautet:
„Zum Schluſſe gingen einige Damen, die, ehrlich
geſagt, zu gut ſind für dieſe gemiſchte Geſell-
ſchaft, abſammeln für eine Vereinsſchule oder
dergleichen. Alſo eine Nachahmung des
ſo verläſterten Klingelbeutels, aber
nicht für die Armen, ſondern für einen
ſchlechteren Zweck!“
Ein ehrliches Eingeſtändnis einer ehrlichen Seele!
Der Mann gibt alſo durch dieſen Kom-
parativ zu, daß das Abſammeln mit dem
Klingelbeutel eine ſchlechte Sache, jenes für
die Vereinsſchule eine noch ſchlechtere ſei! O heilige
Einfalt!
Was die Bemerkung des hervorragenden Blattes
anbelangt, mit welcher es über Männer, deren
Charakter tadellos iſt und deren politiſche Laufbahn
jedenfalls auf geraderem Wege zurückgelegt wurde,
als jene des Artikelſchreibers, urteilt, ſo dürften ſich
dieſelben wohl darüber hinwegſetzen können. Man
weiß ja doch nur zu genau, welche Charaktere unter
dieſer Flagge ſegeln und die Landsknechte, die ſie
für ihre Sache werben, ſtrömen in ihr Lager
weniger um der guten Sache, als wegen des Kampfes
um Pfründen, Stellen und in ihren letzten Ausläufern
ſogar um ein Viertel Heurigen. Wir werden ja ſehen,
ob in Zukunft die Wahlen aus dieſer Partei nicht
auch jene Leute ausſcheiden, für welche dann jedoch
kein Salon der Zurückgewieſenen, ſondern irgend
eine Schnapsbude offen ſtehen wird.
Der Verein „Freie Schule“ kämpft mit offenem
Viſier. Seine Verſammlungen ſind öffentliche und
für jedermann zugänglich, im Gegenſatze zu jenen der
Chriſtlichſozialen, die ihre Konventikel bei geſchloſ-
ſenen Türen abhalten; er ſehnt ſich nach einer
Ausſprache mit ſeinen Gegnern, die auch hie und
da ſtattfindet; nur iſt bei uns infolge der geiſtigen
Beſchaffenheit der gegneriſchen Führer ein Wort-
kampf unmöglich. Aber eines wird der Verein
in Zukunft nach dem Vorgefallenen tun müſſen:
Wenn der Denunziantenlump wiederkommt, wird er
ihm den verdienten Fußtritt geben müſſen, dann
mag er ihn laufen laſſen.
Wie ſich doch die Zeiten und die Menſchen
ändern! Da ſpielt uns der Zufall die Nr. 31 der
„Oeſterreichiſchen Schulzeitung“ vom 2. Auguſt 1893
in die Hände, in der ein Bericht über die Verſamm-
lung des n.-ö. freiheitlichen Landeslehrervereines in
Waidhofen a. Th. enthalten iſt. Da ſteht auf Seite
509 folgendes: ... „Darnach ſprach Herr Kooperator
Kainz, Religionsprofeſſor am n.-ö. Landes- und
Realgymnaſium in Waidhofen. Derſelbe, eine ſym-
pathiſche Erſcheinung (!), führte aus, wie er von
Kindheit an bis jetzt dem Lehrerſtande ſeine Hochachtung
bezeige, er betonte die Gemeinſamkeit der Erziehungs-
ziele für Prieſter und Lehrer und brachte ſein
Glas der Lehrerſchaft“...
Das war vor 15 Jahren. Mittlerweile iſt die
große Proskineſe vor der antidemokratiſcheſten aller
Strömungen, dem Klerikalismus gekommen; an die
Stelle der Verinnerlichung iſt die Veräußerlichung
getreten; an die Stelle der Werktätigkeit und des
Reiches Gottes inwendig in uns traten die äußer-
lichen Gebärden, traten die reichen, aber nicht guten
Werke am geſchnitzten Holze und am gemalten Glaſe.
Heute ſitzt dieſer Herr Kainz, Religionsprofeſſor am
n.-ö. Landesrealgymnaſium in Baden, mitten in
jener Geſellſchaft, die die Lehrer bei
ihrer vorgeſetzten Behörde denunziert,
wenn ſie, ſo wie jeder andere Staatsbürger,
von dem ihr zuſtehenden bürgerlichen Rechte
des Beſuches von Verſammlungen Gebrauch
macht! Und doch hatten die Lehrer ihn damals eine
ſympathiſche Perſon genannt!
Nun wir einmal bei unſerem Gymnaſium an-
gelangt ſind, wollen wir auf einen Vorfall zu ſprechen
kommen, der ſich in der Vorwoche an beſagter Anſtalt
zutrug und gegenwärtig viel beſprochen wird. Ein
Supplent — wir ſind rückſichtsvoll genug, ſeinen
gerade nicht ariſch klingenden Namen zu verſchweigen
— gab einer Gruppe israelitiſcher Zöglinge gegenüber
ſeinem Erſtaunen Ausdruck, daß ſie alle gut katholiſche und
nicht die üblichen ſemitiſchen Namen tragen, bei
welcher Gelegenheit er ſich auch nach dem Stande
der Eltern erkundigte. Als nun einer der Knaben
berichtete, daß ſein Vater Kaufmann ſei, wurde die
Neugier des Herren Supplenten mächtig angeregt
und da er über eindringliches Befragen erfuhr, daß
hinter dem Kaufmanne ſich ein Wechſelgeſchäftsinhaber
verberge, gab er ſeinem Unmute mit den Worten
Ausdruck: „Ach, wer in die Hände dieſer
Wucherer fällt, der iſt ſchon verloren.“
Wenn ſolche Worte den Kindern ſchon in der
Schule eingeimpft, der Raſſenhaß und Klaſſenhaß
ſchon auf der Schulbank gelehrt wird, dann dürfen
uns unſere öffentlichen Zuſtände nicht wundern. Und
das nennt ſich ſtolz „Zeitalter des Kindes!“
Wir ſind begierig, zu erfahren, wie man an zuſtän-
diger Stelle ſich zu dieſer Unterrichtsmethode dieſes
chriſtlichſozialen Scharfmachers ſtellt.
Lokal-Nachrichten.
— In der Weilburg werden gegenwärtig
umfaſſende Renovierungsarbeiten vorgenommen, die
ſich auf einen längeren Zeitraum erſtrecken dürften.
Wie verlautet, ſoll daſelbſt eine Tochter des Erz-
herzogs Friedrich, die demnächſt ihre Vermählung
feiert, ihre Flitterwochen dort verleben.
— Lenzeinzug. Man könnte uns phan-
taſtiſch nennen, wenn wir von Lenzeinzug ſprechen
Aber wir fühlen die Berechtigung dazu dennoch. Der
Sonntag war ja ein lieber Sonntag, nur etwas
windig, wie es ſchon „in der Luft liegt“. Aber
draußen erwacht, erſchallt, erblüht der Frühling, daß
es eine Freude iſt! Schneeglöckchen und Primeln,
Leberblümchen, Kuhſchellen, Karexgräſer und Ehren-
preis, ſie zeigen uns ihre Blüten und die Bienen
beſuchen ſie und tragen den Blütenſtaub heim. Am
23. März ließen ſich bereits die Girlitzen und Rot-
kelchen hören und ſehen. Das iſt ein auch für unſere
Gegenden ſehr frühes Datum, denn nach unſeren
Anmerkungen iſt deren Ankunft ſonſt durchſchnittlich
der 2. bis 5. April. Und auf den Höhen ſchlägt die
Singdroſſel, die Haidelerche läßt ihre Orgeltöne er-
klingen — der Frühling will kommen!
— Aus dem Kurparke. Die Inſtallierung
der neuen Graetzinlicht-Laternen, welche die Park-
alleen zieren und ſie in Fluten feenhafter Beleuchtung
hüllen ſollen, geht zum Aerger mancher Parkbeſucher
langſam vor ſich, zur Freude anderer aber doch
einmal zur Vollendung. Dieſe grün angeſtrichenen
„Biſchofſtäbe“ (über dieſe ſo bezeichnende Benennung
hat Prof. Zeiner ſeinen Unmut ausgedrückt, indem
er ſie beiläufig als eine Beleidigung der katholiſchen
Religion annageln wollte!) ſcheinen uns eher ein
Mahnzeichen zu ſein, daß wir wirklich unter dem
Krumſtabe wandeln. Aber geſchmackvoll war Prof.
Zeiner’s — eigentlich nur ſchein—liche — Entrüſtung
doch nicht. Er kann mit unſerem Bürgermeiſter ſchon
komm—, pardon! zufrieden ſein, wie er will. In
tanto, der Park bekommt zur elektriſchen Beleuchtung
eine graetziniſche — und das freut uns auch, die
„zyniſche“ dürfte manchmal nicht ausbleiben; dafür
ſorgen die Federn des volksrettenden Volksblattes.
— Der neue Waſſerfall. Wir haben
unlängſt berichtet, daß der Waſſerfall, der bisher
geplätſchert hat, „verlängert“ werde. Heute iſt die
„Verlängerung“ fertig. Am Sonntag ſchon ſprang
das Waſſer in ſchäumenden Kaskaden über die Felſen
zum alten Waſſerfall herunter und in den Zweigen
ringsumher ſammelten ſich die gefiederten Sänger,
als ob ſie dieſe Neuerung nicht nur bewundern,
ſondern auch beſingen wollten! Das ſchönſte hiebei
aber iſt, daß man nun einen Teil des fallenden
Waſſerſchaumes ſchon vom unteren Parke aus ſehen
wird. Mit den neuen Wegen und Anlagen gewinnt
„unſer Berg“ von Woche zu Woche an Schönheit.
— Jubiläums-Ausſtellung der Feuer-
wehr. Montag, den 23. d. M., hielt das vom
Exekutivkomitee der hieſigen Feuerwehr eingeladene
„große Komitee“ ſeine erſte Sitzung ab. Es waren
gegen ſiebzig Herren erſchienen, unter denen man
nebſt vielen Gemeindevertretern — die beiderſeitigen
Vizebürgermeiſter Bruſatti und Gall — Ob-
männer auswärtiger Feuerwehren; Stuſchka (Lieſing),
Dr. Kunſt (Guntramsdorf), F. J. Reiſenberger
(Bruck a. d. L.), Anton Löſcher (Wr.-Neuſtadt),
Johann Lahn (Gloggnitz) noch viele angeſehene
Perſönlichkeiten des Kurrayons ſah. Als Regierungs-
vertreter war Herr Bezirkskommiſſär Czylarz er-
ſchienen, ferner k. u. k. Truchſeß von Dalmata,
Dr. Schwarz, Magiſtratsrat aus Wien, Ober-
inſpektor Leiſchner (Wien) k. u. k. Oberſtabsarzt
Dr. Schuller, kaiſ. Rat Künaſt, Gymnaſial-
direktor Beneš, Dechant Friem, Stationschef v.
Tarnoczy, Baudirektor Hofer u. ſ. w., alle, die
ein beſonderes Intereſſe für das Feuerwehrweſen und
die geplante Ausſtellung hatten. Herr Feuerwehr-
hauptmann Moriz Laſchitz eröffnete kurz nach 6 Uhr
die Verſammlung mit einer Begrüßung der Er-
ſchienenen, erklärt den Plan der Jubiläums-Aus-
ſtellung und eröffnet die Debatte hierüber. Ober-
inſpektor Herr Leiſchner gibt den Rat, das
Feſtzugskomitee möge den Badener Feſtzug in ſein
Programm aufnehmen, da am Wiener Feſtzug die
Feuerwehren nicht teilnehmen werden. Außerdem ſoll
für weite Publizität durch Zeitungen und Plaka-
tierungen geſorgt werden, auch Sonderzüge würden
den Beſuch Badens in der beſtimmten Zeit (5. bis
9. September) erleichtern und erhöhen. Unterdes zir-
kulieren die Bögen, auf die ſich Herren in ver-
ſchiedene Sektionen einſchrieben. Dr. Schwarz rät
dem Komitee, an den Magiſtrat Wien wegen Ueber-
laſſung eines Automobiltrains ein Anſuchen zu
ſtellen, dem gewiß entſprochen werden wird. Prof.
Süß fragt wegen der Koſten und deren Bedeckung
an. Herr Laſchitz gibt beruhigenden Aufſchluß, daß
3000 K vorhanden ſeien und daß man durch die
Platzmiete am Sportplatze auch einiges einbringen
dürfte. Dr. Schwarz gibt der Beruhigung Aus-
druck, daß die Finanzierung ganz gut gelingen werde,
da das allgemeine Intereſſe für die Feuerwehr ein
ſehr reges ſei. Nun begrüßt noch Vizebürgermeiſter
Bruſatti die Anweſenden im Namen des Bürger-
meiſters und der Stadtgemeinde Baden. Kaiſ. Rat
Künaſt betont die Notwendigkeit, die Mitwirkung
der Preſſe rechtzeitig in Anſpruch zu nehmen. Herr
k. u. k. Truchſeß Dalmata ſpendet 1000 K für
Zwecke dieſer Ausſtellung. (Hochrufe.) Schließlich
dankt Hauptmann Laſchitz für das zahlreiche Er-
ſcheinen und für die Anhänglichkeit und Zutrauen,
das der Feuerwehr entgegengebracht werde. Der unter
den Anweſenden zirkulierte Subſkriptionsbogen weiſt
an gezeichneten Beiträgen über 2500 K aus.
— Die erſte Schnepfe wurde am 20. d. M.
von dem Weingutsbeſitzer Herrn Ferdinand Hanny
in dem von ihm gepachteten Jagdreviere am „Gais-
rücken“ geſchoſſen.
— Theaternachricht. Zum Benefiz unſeres
Theaterkaſſiers Herrn Anton Gambetta gelangt
Donnerstag, den 26. d. M., Hellmesberger’s reizende
Operette „Das Veilchenmädel“ zur Aufführung.
— Das 25. Promenade-Konzert. Das
Auftreten der Konzertſängerin Frl. Elſa Pazeller
und des Komponiſten und Kapellmeiſters Herrn
Wilhelm Bednarz lockte eine große Schar von
Zuhörern in den Kurſalon. Sie haben ſich nicht
verrechnet, wenn ſie auf einen beſondern muſikaliſchen
Genuß gehofft hatten. Die „Oberon“-Ouverture von
C. M. Weber wurde ſehr ſchön vorgetragen. Herr
Bednarz dirigierte als Erſtaufführungen ſeine neueſten
Kompoſitionen. Zuerſt war es ein Lied für Piſtonſolo
mit Orcheſterbegleitung „Gefunden“. Erſteres beſorgte
mit großer Präziſion Herr Totzer; die Orcheſter-
leiſtung war unter Bednarz’ Leitung muſterhaft.
Eine reizende Einleitung hatte der mächtig klingende
„Kaiſer-Jubiläums-Marſch“ und der „Feſtzug populärer
Wiener Figuren“ bot alles, was man von einem
großen Marſchpotpourri verlangen kann. Dieſe neueſten
Kinder der Bednarz’ſchen Muſe werden ſich ſicher zur
Freude der Hörer auf den Konzertprogrammen erhalten. —
Mit der kunſtſinnigen Klavierbegleitung Wiesmanns
ſang nun Frl. Pazeller drei Lieder: „Wohin?“
von Franz Schubert, „Ich liebe Dich“ von Grieg
und „Im Herbſt“ von Robert Franz und erntete
damit einen brauſenden Beifall, den die Sängerin
mit lieblichen Zugaben belohnte. Das Konzert war,
wie eingangs erwähnt, ſehr gut beſucht und das
Publikum lauſchte mit großer Aufmerkſamkeit den
wirklich guten Produktionen. Endlich hat es ſich für
die Promenadekonzerte erwärmt und wenn Baden
dieſe Sonntage nicht hätte, würde uns ſicherlich viel
abgehn. Sie ſind nun faſt eine Notwendigkeit ge-
worden!
— Das Programm des XXVI. Prome-
nadekonzertes, welches heute Mittwoch
unter gefälliger Mitwirkung des Fräuleins Marie
Wanišek, Konzertſängerin, und des Herrn Johann
Zieba, Konzertſänger aus Wien, im Kurhausſaale
zur Aufführung gelangt, iſt folgendes: 1. „Signal“-
Marſch aus der Operette „Der Mann mit den drei
Frauen“ von Franz Lehar. 2. „Bei uns z’haus“,
Walzer von Johann Strauß. 3. Ouverture zur Oper
„Das Glöckchen des Eremiten“ von A. Maillart. 4.
„Kavallerie“, Polka françaiſe von C. M. Ziehrer.
5. a) „In dieſen heiligen Hallen“, Arie aus der
Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart; b)
„Aufruf König Heinrichs“ (Hab’ Dank) aus der Oper
„Lohengrin“ von R. Wagner (Geſang: Herr Johann
Zieba, Klavier: Kapellmeiſter Wiesmann). 6. „Die
Mühle im Schwarzwald“, Idylle von R. Eilenberg.
7. a) Große Arie aus der Oper „Freiſchütz“ von
C. M. v. Weber. b) „Mein Liebchen“ von Wiesmann
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