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Badener Zeitung. Nr. 38, Baden (Niederösterreich), 12.05.1909.

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Badener Zeitung
Deutsch-freiheitliches und unabhängiges Organ.

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nach Uebereinkommen und können auch durch die bestehenden Annonzen-Bureaus an die Administration gerichtet werden. -- Interessante Mitteilungen, Notizen und
Korrespondenzen werden nach Uebereinkunft honoriert. -- Manuskripte werden nicht zurückgestellt. -- Redaktion und Administration: Baden, Pfarrgasse Nr. 3.
(Die Samstag-Nummer enthält die Gratis-Beilage "Illustriertes Unterhaltungsblatt".)




Nr. 38 Mittwoch, den 12. Mai 1909 30. Jahrg.


[Spaltenumbruch]
Die ungarische Krise

scheint nach den neuesten aus Pest einge-
laufenen Nachrichten eine günstige Wendung
nehmen zu wollen und die Vernunft soll
endlich einmal wirklich ihren ewig berechtigten
Einfluß zur Geltung bringen können. Welchen
Unsinn man in einer Wählerversammlung in
Ungarn mit Erfolg und großer Zustimmung
vertreten kann, hat das jüngste Auftreten des
zurückgestellten Politikers Herrn v. Banffy
bewiesen. Die Hauptgruppe jener Politik in
Ungarn, welche jeglicher Vernunft den Hand-
schuh hinwirft, ist die Gruppe, die sich um
die Firma Justh & Hollo schart. Diese
Politiker glauben, daß jetzt der Moment ge-
kommen sei, die Personalunion herbeizuführen
und wollen deswegen ihr Vaterland dem
größten wirtschaftlichen Niedergange und die
Existenz des Stammes der Magyaren einem
va banque-Spiel aussetzen. Diese Gruppe,
die sich erst unlängst bei einer Demonstration
zugunsten der Politik des Deutschen Reiches
bei dem letzten, man kann wohl heute sagen
[Spaltenumbruch] europäischen Konflikte beteiligte, hält den
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Konstellation des europäischen Konzertes eine
für dessen Bestand äußerst gefährliche Politik
zu inaugurieren. Der Schwerpunkt des heu-
tigen Friedens liegt in der Waffenbrüderschaft
Deutschlands und Oesterreichs, das weiß doch
heute jedes politische Kind. Die Personal-
union bedeutet jedoch eine derartige Schwä-
chung Oesterreichs, daß hiedurch dieser Schwer-
punkt sofort seine unermeßliche Bedeutung
verliert.

Wir wissen nicht, ob die Gruppe Justh
& Hollo ihre Politik mit Kenntnis dieser
internationalen Gefahr betreibt. Sollte es
nur Unkenntnis sein, so wäre dies damit zu
entschuldigen, daß es auch sonst noch geistig
beschränkte Politiker gibt. Sollte man diese
Politik aber nicht mit geistiger Beschränktheit
entschuldigen können, dann läge freilich ein
ganz anderes Bestreben vor, über welches
sich das richtige zu denken wir dem Leser
überlassen.

Die ungarischen Politiker Andrassy,
Kossuth, Apponyi
und Wekerle stehen
[Spaltenumbruch] allem Anscheine nach auf einem entgegenge-
setzten Standpunkte. Nachdem diese vier
Namen heute als die wichtigsten im Ungar-
lande von uns angesehen werden, so glauben
wir an eine günstige Wendung in der un-
garischen Krise hoffen zu können. Der soge-
nannten Entwirrung scheint uns die neuerlich
gemeldete Erkrankung Kossuth's hinderlich zu
sein.

Der Name Kossuth hat einmal in ganz
Ungarn eine geradezu ausschlaggebende Be-
deutung und von dessen Haltung hängt im
Augenblick alles ab. Wir wollen hoffen, daß
es sich nur um ein vorübergehendes Uebel
handelt, wenn man auch in den sich wieder-
holenden Krankheitserscheinungen kaum ein
besonders günstiges Sympton sehen kann.

Wir halten die Stellung der Krone unter
den heutigen internationalen Verhältnissen
der intransigenten Magyarengruppe gegen-
über für besonders günstig und hoffen, daß
kein Beschwichtigungshofrat diese günstige
Position zu schädigen wagen wird.






[Spaltenumbruch]
Feuilleton.



Briefe, Stammbücher und Erzählungen.

Wenn heutzutage, wo wir alle von dem Lärm
der Großstadt oder überhaupt von der Unrast des
modernen Lebens erschüttert sind, sich jemand dazu
anschickt, einen Brief zu schreiben, so geschieht dies
meistens mit kalter Geschäftsmäßigkeit und der Inhalt
der Zeilen wird zu nichts weiterem, als zu der
knappsten Darstellung des notgedrungen zu Sagenden.
Dem Gros der Menschen unserer Zeit ist das Brief-
schreiben eine langweilige Arbeit, die man gerne
aufschiebt, die einem lästig wird, weil man immer
daran denken muß, einen pflichtmäßigen Brief endlich
einmal abzusenden und die man schließlich mit einem
möglichst geringen Aufwande von Zeit und Mühe
erledigt. Das eben Gesagte gilt nicht nur für jene
Korrespondenzen, welche wir aus konventionellen
Rücksichten mit uns mehr oder minder fremden Per-
sonen zuweilen führen müssen, sondern direkte für
den brieflichen Verkehr mit Freunden und engsten
Verwandten. Ja, ich kann sagen, daß keinerlei Ver-
hältnis zweier Personen besteht, welches -- was den
Briefwechsel anbelangt -- heute völlig frei wäre von
der eben gekennzeichneten Oberflächlichkeit und Schleu-
derhaftigkeit.

Man schreibt dem Adressaten, daß er morgen
zu uns kommen möge, daß wir demnächst abreisen,
sich dieses und jenes zugetragen habe oder, daß wir
ihm zu irgendwelchem Feste gratulieren. Immer aber
befleißigt man sich der größten Kürze, sagt nicht mehr,
als um was es sich eben handelt und läßt jegliche
persönlichen Reflexionen beiseite.

War das immer so? Auf unserem Büchermarkte
mehren sich die Ausgaben gedruckter Briefe von be-
kannten Persönlichkeiten, das Interesse an solchen
[Spaltenumbruch] Sammlungen wächst, je mehr wir darauf ausgehen,
den Geist menschlicher Berühmtheiten nicht allein aus
ihren Werken, sondern auch aus ihren kleinen Lebens-
verhältnissen zu studieren. Wie reizt es uns, die Ge-
schehnisse, welche einst unseren Lieblingshelden be-
wegten, in den damals gewechselten Briefen als
etwas von gestern besprochen zu hören. Wir leben
noch einmal mit ihm die Ereignisse durch und fühlen
uns für Augenblicke ganz in seine Seele versunken.

Wäre dies aber möglich, wenn jene Briefe in
dem gleichen Genre geschrieben wären wie die unserer
modernen Zeit? Lächelnd könnte jetzt allerdings
jemand sagen: "Es handelt sich doch soeben von den
Briefen hervorragender Leute, welche naturgemäß in
einem anderen Geiste gehalten sind, wie die der
Durchschnittsmenschen, von denen zuerst die Rede war".

Aber, seien wir aufrichtig, jener eigentümliche
Hauch, welcher uns bei der Lektüre aller Briefschaften
umweht, entspringt nicht allein aus dem unerschütter-
lichen Nimbus der Verfasser, sondern, vielleicht in
viel höherem Maße aus der sanften Anmut des Stiles
und dem einfach traulichen Gedankenreichtum, welchen
man in früheren Zeiten überhaupt für seine Briefe
verwendete. Wir finden einen lieblichen Zauber auch
in den hinterlassenen Schriften unserer Großeltern
und deren Freunden, wenngleich diese niemals eine
hervorragende Stellung auf geistigem Gebiete einge-
nommen haben. Es war eben die ganze Art, in
welcher die Vorwelt ihre Briefleins verfaßte, eine
durchaus andere; eine Art, die nicht nur den augen-
blicklichen Zwecken zu genügen suchte, die vielmehr
auch für fremde Gemüter und fernere Epochen ihre
anziehende Kraft bewahrte. Der "Brief" war in
Form und Wesen etwas anderes. Heute teilen wir
dem Nächsten einen nackten Sachverhalt mit, einst-
mals übergab man ihm sein Herz.

Darum war aber das Schreiben unserer Vor-
fahren auch eine liebe und für ihren Geist bedeutungs-
[Spaltenumbruch] volle Arbeit. Sie freuten sich darauf, alles, sobald
sie es erlebt hatten, ihren fernen Lieben mitzuteilen
und wußten sich für einsame Winterabende keinen
herzinnigeren Genuß, wie einem vertrauten Herzen
ein Blättchen zu widmen. Mühsam sparten sie sich
oft die Zeit dazu ab, denn es war ihnen Erholung;
andachtsvoll waren sie bei der Sache, wenn sie
schrieben, denn sie wollten dem Freunde ihre besten
Gedanken geben. Da wurde nun erzählt, was im
Städtchen alles vorgefallen war, kleine, intime Er-
eignisse wurden wie die größten erwähnt. Aber
keineswegs wurden die Ereignisse bloß erzählt, o nein,
sie wurden auch betrachtet, so wie man sie wohl bei
mündlicher Unterhaltung zu betrachten pflegt, nur
mühte man sich, mit Rücksicht auf den begrenzten
Raum eines Briefes, seine Ideen möglichst bündig
aber formvollendet auszudrücken. So gut es eben
jeder konnte, tat er das und es gelang auch sehr oft
vortrefflich.

Man lächle nicht über den naiven Charakter,
über die manchmal kräftige Urwüchsigkeit solcher Do-
kumente aus der guten alten Zeit. Was je ein Men-
schenwerk wertvoll machen kann, das ist die gute
Originalität, seine Eigenschaft die Seele des Urhebers
in einem interessanten Lichte wiederzuspiegeln.

Und wie wunderbar erscheint uns nach vielen
Dezennien das Bild eines unserer Voreltern: lebens-
frisch, gefühlsreich, ehrfurchtgebietend und in allem,
allem doch so ewig menschlich. Wir lesen die Brief-
leins, die einst ein junger Studio aus der Univer-
sitätsstadt flattern ließ und wir fühlen mit ihm, wenn
er seinen gestrengen Verwandten vielleicht etwas re-
signiert Bericht erstattet von dem Zustande seiner
Effekten; wir empfinden unendlich vieles, wenn er
seinen daheimgebliebenen Ingendgenossen von dem
lustigen Treiben der Studentenschaft mitteilt. Das
ganze alte Städtchen mit seinen traulichen Gäßleins,
seinen sonnigen Glacien, seinen kühlen Lauben und


Badener Zeitung
Deutſch-freiheitliches und unabhängiges Organ.

[Spaltenumbruch] Redaktionsſchluß:
Dienstag und Freitag früh.
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(Die Samstag-Nummer enthält die Gratis-Beilage „Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“.)




Nr. 38 Mittwoch, den 12. Mai 1909 30. Jahrg.


[Spaltenumbruch]
Die ungariſche Kriſe

ſcheint nach den neueſten aus Peſt einge-
laufenen Nachrichten eine günſtige Wendung
nehmen zu wollen und die Vernunft ſoll
endlich einmal wirklich ihren ewig berechtigten
Einfluß zur Geltung bringen können. Welchen
Unſinn man in einer Wählerverſammlung in
Ungarn mit Erfolg und großer Zuſtimmung
vertreten kann, hat das jüngſte Auftreten des
zurückgeſtellten Politikers Herrn v. Banffy
bewieſen. Die Hauptgruppe jener Politik in
Ungarn, welche jeglicher Vernunft den Hand-
ſchuh hinwirft, iſt die Gruppe, die ſich um
die Firma Juſth & Hollo ſchart. Dieſe
Politiker glauben, daß jetzt der Moment ge-
kommen ſei, die Perſonalunion herbeizuführen
und wollen deswegen ihr Vaterland dem
größten wirtſchaftlichen Niedergange und die
Exiſtenz des Stammes der Magyaren einem
va banque-Spiel ausſetzen. Dieſe Gruppe,
die ſich erſt unlängſt bei einer Demonſtration
zugunſten der Politik des Deutſchen Reiches
bei dem letzten, man kann wohl heute ſagen
[Spaltenumbruch] europäiſchen Konflikte beteiligte, hält den
Augenblick für gekommen, gegen die ganze
Konſtellation des europäiſchen Konzertes eine
für deſſen Beſtand äußerſt gefährliche Politik
zu inaugurieren. Der Schwerpunkt des heu-
tigen Friedens liegt in der Waffenbrüderſchaft
Deutſchlands und Oeſterreichs, das weiß doch
heute jedes politiſche Kind. Die Perſonal-
union bedeutet jedoch eine derartige Schwä-
chung Oeſterreichs, daß hiedurch dieſer Schwer-
punkt ſofort ſeine unermeßliche Bedeutung
verliert.

Wir wiſſen nicht, ob die Gruppe Juſth
& Hollo ihre Politik mit Kenntnis dieſer
internationalen Gefahr betreibt. Sollte es
nur Unkenntnis ſein, ſo wäre dies damit zu
entſchuldigen, daß es auch ſonſt noch geiſtig
beſchränkte Politiker gibt. Sollte man dieſe
Politik aber nicht mit geiſtiger Beſchränktheit
entſchuldigen können, dann läge freilich ein
ganz anderes Beſtreben vor, über welches
ſich das richtige zu denken wir dem Leſer
überlaſſen.

Die ungariſchen Politiker Andraſſy,
Koſſuth, Apponyi
und Wekerle ſtehen
[Spaltenumbruch] allem Anſcheine nach auf einem entgegenge-
ſetzten Standpunkte. Nachdem dieſe vier
Namen heute als die wichtigſten im Ungar-
lande von uns angeſehen werden, ſo glauben
wir an eine günſtige Wendung in der un-
gariſchen Kriſe hoffen zu können. Der ſoge-
nannten Entwirrung ſcheint uns die neuerlich
gemeldete Erkrankung Koſſuth’s hinderlich zu
ſein.

Der Name Koſſuth hat einmal in ganz
Ungarn eine geradezu ausſchlaggebende Be-
deutung und von deſſen Haltung hängt im
Augenblick alles ab. Wir wollen hoffen, daß
es ſich nur um ein vorübergehendes Uebel
handelt, wenn man auch in den ſich wieder-
holenden Krankheitserſcheinungen kaum ein
beſonders günſtiges Sympton ſehen kann.

Wir halten die Stellung der Krone unter
den heutigen internationalen Verhältniſſen
der intranſigenten Magyarengruppe gegen-
über für beſonders günſtig und hoffen, daß
kein Beſchwichtigungshofrat dieſe günſtige
Poſition zu ſchädigen wagen wird.






[Spaltenumbruch]
Feuilleton.



Briefe, Stammbücher und Erzählungen.

Wenn heutzutage, wo wir alle von dem Lärm
der Großſtadt oder überhaupt von der Unraſt des
modernen Lebens erſchüttert ſind, ſich jemand dazu
anſchickt, einen Brief zu ſchreiben, ſo geſchieht dies
meiſtens mit kalter Geſchäftsmäßigkeit und der Inhalt
der Zeilen wird zu nichts weiterem, als zu der
knappſten Darſtellung des notgedrungen zu Sagenden.
Dem Gros der Menſchen unſerer Zeit iſt das Brief-
ſchreiben eine langweilige Arbeit, die man gerne
aufſchiebt, die einem läſtig wird, weil man immer
daran denken muß, einen pflichtmäßigen Brief endlich
einmal abzuſenden und die man ſchließlich mit einem
möglichſt geringen Aufwande von Zeit und Mühe
erledigt. Das eben Geſagte gilt nicht nur für jene
Korreſpondenzen, welche wir aus konventionellen
Rückſichten mit uns mehr oder minder fremden Per-
ſonen zuweilen führen müſſen, ſondern direkte für
den brieflichen Verkehr mit Freunden und engſten
Verwandten. Ja, ich kann ſagen, daß keinerlei Ver-
hältnis zweier Perſonen beſteht, welches — was den
Briefwechſel anbelangt — heute völlig frei wäre von
der eben gekennzeichneten Oberflächlichkeit und Schleu-
derhaftigkeit.

Man ſchreibt dem Adreſſaten, daß er morgen
zu uns kommen möge, daß wir demnächſt abreiſen,
ſich dieſes und jenes zugetragen habe oder, daß wir
ihm zu irgendwelchem Feſte gratulieren. Immer aber
befleißigt man ſich der größten Kürze, ſagt nicht mehr,
als um was es ſich eben handelt und läßt jegliche
perſönlichen Reflexionen beiſeite.

War das immer ſo? Auf unſerem Büchermarkte
mehren ſich die Ausgaben gedruckter Briefe von be-
kannten Perſönlichkeiten, das Intereſſe an ſolchen
[Spaltenumbruch] Sammlungen wächſt, je mehr wir darauf ausgehen,
den Geiſt menſchlicher Berühmtheiten nicht allein aus
ihren Werken, ſondern auch aus ihren kleinen Lebens-
verhältniſſen zu ſtudieren. Wie reizt es uns, die Ge-
ſchehniſſe, welche einſt unſeren Lieblingshelden be-
wegten, in den damals gewechſelten Briefen als
etwas von geſtern beſprochen zu hören. Wir leben
noch einmal mit ihm die Ereigniſſe durch und fühlen
uns für Augenblicke ganz in ſeine Seele verſunken.

Wäre dies aber möglich, wenn jene Briefe in
dem gleichen Genre geſchrieben wären wie die unſerer
modernen Zeit? Lächelnd könnte jetzt allerdings
jemand ſagen: „Es handelt ſich doch ſoeben von den
Briefen hervorragender Leute, welche naturgemäß in
einem anderen Geiſte gehalten ſind, wie die der
Durchſchnittsmenſchen, von denen zuerſt die Rede war“.

Aber, ſeien wir aufrichtig, jener eigentümliche
Hauch, welcher uns bei der Lektüre aller Briefſchaften
umweht, entſpringt nicht allein aus dem unerſchütter-
lichen Nimbus der Verfaſſer, ſondern, vielleicht in
viel höherem Maße aus der ſanften Anmut des Stiles
und dem einfach traulichen Gedankenreichtum, welchen
man in früheren Zeiten überhaupt für ſeine Briefe
verwendete. Wir finden einen lieblichen Zauber auch
in den hinterlaſſenen Schriften unſerer Großeltern
und deren Freunden, wenngleich dieſe niemals eine
hervorragende Stellung auf geiſtigem Gebiete einge-
nommen haben. Es war eben die ganze Art, in
welcher die Vorwelt ihre Briefleins verfaßte, eine
durchaus andere; eine Art, die nicht nur den augen-
blicklichen Zwecken zu genügen ſuchte, die vielmehr
auch für fremde Gemüter und fernere Epochen ihre
anziehende Kraft bewahrte. Der „Brief“ war in
Form und Weſen etwas anderes. Heute teilen wir
dem Nächſten einen nackten Sachverhalt mit, einſt-
mals übergab man ihm ſein Herz.

Darum war aber das Schreiben unſerer Vor-
fahren auch eine liebe und für ihren Geiſt bedeutungs-
[Spaltenumbruch] volle Arbeit. Sie freuten ſich darauf, alles, ſobald
ſie es erlebt hatten, ihren fernen Lieben mitzuteilen
und wußten ſich für einſame Winterabende keinen
herzinnigeren Genuß, wie einem vertrauten Herzen
ein Blättchen zu widmen. Mühſam ſparten ſie ſich
oft die Zeit dazu ab, denn es war ihnen Erholung;
andachtsvoll waren ſie bei der Sache, wenn ſie
ſchrieben, denn ſie wollten dem Freunde ihre beſten
Gedanken geben. Da wurde nun erzählt, was im
Städtchen alles vorgefallen war, kleine, intime Er-
eigniſſe wurden wie die größten erwähnt. Aber
keineswegs wurden die Ereigniſſe bloß erzählt, o nein,
ſie wurden auch betrachtet, ſo wie man ſie wohl bei
mündlicher Unterhaltung zu betrachten pflegt, nur
mühte man ſich, mit Rückſicht auf den begrenzten
Raum eines Briefes, ſeine Ideen möglichſt bündig
aber formvollendet auszudrücken. So gut es eben
jeder konnte, tat er das und es gelang auch ſehr oft
vortrefflich.

Man lächle nicht über den naiven Charakter,
über die manchmal kräftige Urwüchſigkeit ſolcher Do-
kumente aus der guten alten Zeit. Was je ein Men-
ſchenwerk wertvoll machen kann, das iſt die gute
Originalität, ſeine Eigenſchaft die Seele des Urhebers
in einem intereſſanten Lichte wiederzuſpiegeln.

Und wie wunderbar erſcheint uns nach vielen
Dezennien das Bild eines unſerer Voreltern: lebens-
friſch, gefühlsreich, ehrfurchtgebietend und in allem,
allem doch ſo ewig menſchlich. Wir leſen die Brief-
leins, die einſt ein junger Studio aus der Univer-
ſitätsſtadt flattern ließ und wir fühlen mit ihm, wenn
er ſeinen geſtrengen Verwandten vielleicht etwas re-
ſigniert Bericht erſtattet von dem Zuſtande ſeiner
Effekten; wir empfinden unendlich vieles, wenn er
ſeinen daheimgebliebenen Ingendgenoſſen von dem
luſtigen Treiben der Studentenſchaft mitteilt. Das
ganze alte Städtchen mit ſeinen traulichen Gäßleins,
ſeinen ſonnigen Glacien, ſeinen kühlen Lauben und


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[[1]/0001] Badener Zeitung Deutſch-freiheitliches und unabhängiges Organ. Redaktionsſchluß: Dienstag und Freitag früh. Erſcheint Mittwoch und Samstag früh. ——— Telephon-Anſchluß Nr. 229. ——— Anverlangt eingeſandte Manuſkripte werden nicht zurückgeſendet. Abonnement Baden: Zum Abholen vierteljährig K 2·50, halbjährig K 5·—, ganzjährig K 10·—. Mit Zuſtellung ins Haus Baden: Vierteljährig K 3·—, halbjährig K 6·—, ganzjährig K 12·—. Oeſterreich-Ungarn: Mit Zuſendung vierteljährig K 3·30, halbjährig K 6·50, ganzjährig K 13·—. Einzelne Mittwoch-Nummer 12 h, Samstag- Nummer 16 h. — Inſerate werden per 80 mm breite Petitzeile mit 16 h für die erſte, und mit 14 h für fünf nacheinander folgende Einſchaltungen berechnet, größere Aufträge nach Uebereinkommen und können auch durch die beſtehenden Annonzen-Bureaus an die Adminiſtration gerichtet werden. — Intereſſante Mitteilungen, Notizen und Korreſpondenzen werden nach Uebereinkunft honoriert. — Manuſkripte werden nicht zurückgeſtellt. — Redaktion und Adminiſtration: Baden, Pfarrgaſſe Nr. 3. (Die Samstag-Nummer enthält die Gratis-Beilage „Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“.) Nr. 38 Mittwoch, den 12. Mai 1909 30. Jahrg. Die ungariſche Kriſe ſcheint nach den neueſten aus Peſt einge- laufenen Nachrichten eine günſtige Wendung nehmen zu wollen und die Vernunft ſoll endlich einmal wirklich ihren ewig berechtigten Einfluß zur Geltung bringen können. Welchen Unſinn man in einer Wählerverſammlung in Ungarn mit Erfolg und großer Zuſtimmung vertreten kann, hat das jüngſte Auftreten des zurückgeſtellten Politikers Herrn v. Banffy bewieſen. Die Hauptgruppe jener Politik in Ungarn, welche jeglicher Vernunft den Hand- ſchuh hinwirft, iſt die Gruppe, die ſich um die Firma Juſth & Hollo ſchart. Dieſe Politiker glauben, daß jetzt der Moment ge- kommen ſei, die Perſonalunion herbeizuführen und wollen deswegen ihr Vaterland dem größten wirtſchaftlichen Niedergange und die Exiſtenz des Stammes der Magyaren einem va banque-Spiel ausſetzen. Dieſe Gruppe, die ſich erſt unlängſt bei einer Demonſtration zugunſten der Politik des Deutſchen Reiches bei dem letzten, man kann wohl heute ſagen europäiſchen Konflikte beteiligte, hält den Augenblick für gekommen, gegen die ganze Konſtellation des europäiſchen Konzertes eine für deſſen Beſtand äußerſt gefährliche Politik zu inaugurieren. Der Schwerpunkt des heu- tigen Friedens liegt in der Waffenbrüderſchaft Deutſchlands und Oeſterreichs, das weiß doch heute jedes politiſche Kind. Die Perſonal- union bedeutet jedoch eine derartige Schwä- chung Oeſterreichs, daß hiedurch dieſer Schwer- punkt ſofort ſeine unermeßliche Bedeutung verliert. Wir wiſſen nicht, ob die Gruppe Juſth & Hollo ihre Politik mit Kenntnis dieſer internationalen Gefahr betreibt. Sollte es nur Unkenntnis ſein, ſo wäre dies damit zu entſchuldigen, daß es auch ſonſt noch geiſtig beſchränkte Politiker gibt. Sollte man dieſe Politik aber nicht mit geiſtiger Beſchränktheit entſchuldigen können, dann läge freilich ein ganz anderes Beſtreben vor, über welches ſich das richtige zu denken wir dem Leſer überlaſſen. Die ungariſchen Politiker Andraſſy, Koſſuth, Apponyi und Wekerle ſtehen allem Anſcheine nach auf einem entgegenge- ſetzten Standpunkte. Nachdem dieſe vier Namen heute als die wichtigſten im Ungar- lande von uns angeſehen werden, ſo glauben wir an eine günſtige Wendung in der un- gariſchen Kriſe hoffen zu können. Der ſoge- nannten Entwirrung ſcheint uns die neuerlich gemeldete Erkrankung Koſſuth’s hinderlich zu ſein. Der Name Koſſuth hat einmal in ganz Ungarn eine geradezu ausſchlaggebende Be- deutung und von deſſen Haltung hängt im Augenblick alles ab. Wir wollen hoffen, daß es ſich nur um ein vorübergehendes Uebel handelt, wenn man auch in den ſich wieder- holenden Krankheitserſcheinungen kaum ein beſonders günſtiges Sympton ſehen kann. Wir halten die Stellung der Krone unter den heutigen internationalen Verhältniſſen der intranſigenten Magyarengruppe gegen- über für beſonders günſtig und hoffen, daß kein Beſchwichtigungshofrat dieſe günſtige Poſition zu ſchädigen wagen wird. Feuilleton. Briefe, Stammbücher und Erzählungen. Wenn heutzutage, wo wir alle von dem Lärm der Großſtadt oder überhaupt von der Unraſt des modernen Lebens erſchüttert ſind, ſich jemand dazu anſchickt, einen Brief zu ſchreiben, ſo geſchieht dies meiſtens mit kalter Geſchäftsmäßigkeit und der Inhalt der Zeilen wird zu nichts weiterem, als zu der knappſten Darſtellung des notgedrungen zu Sagenden. Dem Gros der Menſchen unſerer Zeit iſt das Brief- ſchreiben eine langweilige Arbeit, die man gerne aufſchiebt, die einem läſtig wird, weil man immer daran denken muß, einen pflichtmäßigen Brief endlich einmal abzuſenden und die man ſchließlich mit einem möglichſt geringen Aufwande von Zeit und Mühe erledigt. Das eben Geſagte gilt nicht nur für jene Korreſpondenzen, welche wir aus konventionellen Rückſichten mit uns mehr oder minder fremden Per- ſonen zuweilen führen müſſen, ſondern direkte für den brieflichen Verkehr mit Freunden und engſten Verwandten. Ja, ich kann ſagen, daß keinerlei Ver- hältnis zweier Perſonen beſteht, welches — was den Briefwechſel anbelangt — heute völlig frei wäre von der eben gekennzeichneten Oberflächlichkeit und Schleu- derhaftigkeit. Man ſchreibt dem Adreſſaten, daß er morgen zu uns kommen möge, daß wir demnächſt abreiſen, ſich dieſes und jenes zugetragen habe oder, daß wir ihm zu irgendwelchem Feſte gratulieren. Immer aber befleißigt man ſich der größten Kürze, ſagt nicht mehr, als um was es ſich eben handelt und läßt jegliche perſönlichen Reflexionen beiſeite. War das immer ſo? Auf unſerem Büchermarkte mehren ſich die Ausgaben gedruckter Briefe von be- kannten Perſönlichkeiten, das Intereſſe an ſolchen Sammlungen wächſt, je mehr wir darauf ausgehen, den Geiſt menſchlicher Berühmtheiten nicht allein aus ihren Werken, ſondern auch aus ihren kleinen Lebens- verhältniſſen zu ſtudieren. Wie reizt es uns, die Ge- ſchehniſſe, welche einſt unſeren Lieblingshelden be- wegten, in den damals gewechſelten Briefen als etwas von geſtern beſprochen zu hören. Wir leben noch einmal mit ihm die Ereigniſſe durch und fühlen uns für Augenblicke ganz in ſeine Seele verſunken. Wäre dies aber möglich, wenn jene Briefe in dem gleichen Genre geſchrieben wären wie die unſerer modernen Zeit? Lächelnd könnte jetzt allerdings jemand ſagen: „Es handelt ſich doch ſoeben von den Briefen hervorragender Leute, welche naturgemäß in einem anderen Geiſte gehalten ſind, wie die der Durchſchnittsmenſchen, von denen zuerſt die Rede war“. Aber, ſeien wir aufrichtig, jener eigentümliche Hauch, welcher uns bei der Lektüre aller Briefſchaften umweht, entſpringt nicht allein aus dem unerſchütter- lichen Nimbus der Verfaſſer, ſondern, vielleicht in viel höherem Maße aus der ſanften Anmut des Stiles und dem einfach traulichen Gedankenreichtum, welchen man in früheren Zeiten überhaupt für ſeine Briefe verwendete. Wir finden einen lieblichen Zauber auch in den hinterlaſſenen Schriften unſerer Großeltern und deren Freunden, wenngleich dieſe niemals eine hervorragende Stellung auf geiſtigem Gebiete einge- nommen haben. Es war eben die ganze Art, in welcher die Vorwelt ihre Briefleins verfaßte, eine durchaus andere; eine Art, die nicht nur den augen- blicklichen Zwecken zu genügen ſuchte, die vielmehr auch für fremde Gemüter und fernere Epochen ihre anziehende Kraft bewahrte. Der „Brief“ war in Form und Weſen etwas anderes. Heute teilen wir dem Nächſten einen nackten Sachverhalt mit, einſt- mals übergab man ihm ſein Herz. Darum war aber das Schreiben unſerer Vor- fahren auch eine liebe und für ihren Geiſt bedeutungs- volle Arbeit. Sie freuten ſich darauf, alles, ſobald ſie es erlebt hatten, ihren fernen Lieben mitzuteilen und wußten ſich für einſame Winterabende keinen herzinnigeren Genuß, wie einem vertrauten Herzen ein Blättchen zu widmen. Mühſam ſparten ſie ſich oft die Zeit dazu ab, denn es war ihnen Erholung; andachtsvoll waren ſie bei der Sache, wenn ſie ſchrieben, denn ſie wollten dem Freunde ihre beſten Gedanken geben. Da wurde nun erzählt, was im Städtchen alles vorgefallen war, kleine, intime Er- eigniſſe wurden wie die größten erwähnt. Aber keineswegs wurden die Ereigniſſe bloß erzählt, o nein, ſie wurden auch betrachtet, ſo wie man ſie wohl bei mündlicher Unterhaltung zu betrachten pflegt, nur mühte man ſich, mit Rückſicht auf den begrenzten Raum eines Briefes, ſeine Ideen möglichſt bündig aber formvollendet auszudrücken. So gut es eben jeder konnte, tat er das und es gelang auch ſehr oft vortrefflich. Man lächle nicht über den naiven Charakter, über die manchmal kräftige Urwüchſigkeit ſolcher Do- kumente aus der guten alten Zeit. Was je ein Men- ſchenwerk wertvoll machen kann, das iſt die gute Originalität, ſeine Eigenſchaft die Seele des Urhebers in einem intereſſanten Lichte wiederzuſpiegeln. Und wie wunderbar erſcheint uns nach vielen Dezennien das Bild eines unſerer Voreltern: lebens- friſch, gefühlsreich, ehrfurchtgebietend und in allem, allem doch ſo ewig menſchlich. Wir leſen die Brief- leins, die einſt ein junger Studio aus der Univer- ſitätsſtadt flattern ließ und wir fühlen mit ihm, wenn er ſeinen geſtrengen Verwandten vielleicht etwas re- ſigniert Bericht erſtattet von dem Zuſtande ſeiner Effekten; wir empfinden unendlich vieles, wenn er ſeinen daheimgebliebenen Ingendgenoſſen von dem luſtigen Treiben der Studentenſchaft mitteilt. Das ganze alte Städtchen mit ſeinen traulichen Gäßleins, ſeinen ſonnigen Glacien, ſeinen kühlen Lauben und

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 38, Baden (Niederösterreich), 12.05.1909, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener038_1909/1>, abgerufen am 29.03.2024.