Badener Zeitung. Nr. 47, Baden (Niederösterreich), 10.06.1908. Nr. 47. Mittwoch Badener Zeitung 10. Juni 1908. [Spaltenumbruch] Vorstandsmitglied Herrn Gemeindeadjunkten Alfred Kobl, der nach einem Glückwunschschreiben der Dres- dener Preisrichter die beste Arbeit geliefert hat. Herr Kobl erhielt für stenographische Verkehrsschrift den Hauptpreis, für Schön- und Debattenschrift je einen Nebenpreis. -- Der Gesangverein Baden veranstaltet -- Selbstmordversuch des Schauspie- lers Elmenberg. Der noch in der Vorsaison am -- Selbstmord. Der städtische Sicherheits- -- Einbruch. Im Kaffeepavillon des Herrn -- Spenden. Dem Rath'schen Krankenhause Bericht über den Fleischmarkt am Korrespondenzen. [Eigenberichte der "Badener Zeitung".] Grillenberg. (Vortrag.) Mittwoch, den Leobersdorf. (Der Handelsminister Dr. Fiedler) besuchte am 2. d. M. die Leobersdorfer Mödling. * (Kurliste). Die letzte Kurliste * (Schwerer Unfall.) Wie bekannt, wurden * (Zusammenstoß). Am 2. d. M. kolli- * (Verunglückt.) Am 4. d. M. geriet * (Hagel). Am 6. d. M. wurde Mödling von (Sparkassa der Stadt Mödling.) Im Traiskirchen. (Gemeindewahlen.) Die an (Ortsgruppengründung.) Sonntag, den Veitsau. (Rekruten.) "Nach Pottenstein (Scheibenschützen-Verein.) Seit Herbst Ober-Waltersdorf. (Eine Sauerstoff- fabrik.) Die Firma Hansmann & Co. in Wien Theater. Stadttheater in Baden. Montag, den 1. d. M.: "Der G'wissens- Nicht übel, nur etwas unsicher, faßte Herr Dienstag, den 2. d. M., blieb die Bühne an- Mittwoch, den 3. d. M., fand eine durch das Ueber die Wiedergabe und Hauptbesetzung der Donnerstag, den 4. d. M.: "Der Rastel- Fre[i]tag, den 5. d. M., zum erstenmale: "Die Nr. 47. Mittwoch Badener Zeitung 10. Juni 1908. [Spaltenumbruch] Vorſtandsmitglied Herrn Gemeindeadjunkten Alfred Kobl, der nach einem Glückwunſchſchreiben der Dres- dener Preisrichter die beſte Arbeit geliefert hat. Herr Kobl erhielt für ſtenographiſche Verkehrsſchrift den Hauptpreis, für Schön- und Debattenſchrift je einen Nebenpreis. — Der Geſangverein Baden veranſtaltet — Selbſtmordverſuch des Schauſpie- lers Elmenberg. Der noch in der Vorſaiſon am — Selbſtmord. Der ſtädtiſche Sicherheits- — Einbruch. Im Kaffeepavillon des Herrn — Spenden. Dem Rath’ſchen Krankenhauſe Bericht über den Fleiſchmarkt am Korreſpondenzen. [Eigenberichte der „Badener Zeitung“.] Grillenberg. (Vortrag.) Mittwoch, den Leobersdorf. (Der Handelsminiſter Dr. Fiedler) beſuchte am 2. d. M. die Leobersdorfer Mödling. * (Kurliſte). Die letzte Kurliſte * (Schwerer Unfall.) Wie bekannt, wurden * (Zuſammenſtoß). Am 2. d. M. kolli- * (Verunglückt.) Am 4. d. M. geriet * (Hagel). Am 6. d. M. wurde Mödling von (Sparkaſſa der Stadt Mödling.) Im Traiskirchen. (Gemeindewahlen.) Die an (Ortsgruppengründung.) Sonntag, den Veitsau. (Rekruten.) „Nach Pottenſtein (Scheibenſchützen-Verein.) Seit Herbſt Ober-Waltersdorf. (Eine Sauerſtoff- fabrik.) Die Firma Hansmann & Co. in Wien Theater. Stadttheater in Baden. Montag, den 1. d. M.: „Der G’wiſſens- Nicht übel, nur etwas unſicher, faßte Herr Dienstag, den 2. d. M., blieb die Bühne an- Mittwoch, den 3. d. M., fand eine durch das Ueber die Wiedergabe und Hauptbeſetzung der Donnerstag, den 4. d. M.: „Der Raſtel- Fre[i]tag, den 5. d. M., zum erſtenmale: „Die <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Nr. 47. Mittwoch Badener Zeitung 10. Juni 1908.</hi></hi></fw><lb/><cb/> Vorſtandsmitglied Herrn Gemeindeadjunkten Alfred<lb/><hi rendition="#g">Kobl,</hi> der nach einem Glückwunſchſchreiben der Dres-<lb/> dener Preisrichter die <hi rendition="#g">beſte</hi> Arbeit geliefert hat.<lb/> Herr <hi rendition="#g">Kobl</hi> erhielt für ſtenographiſche Verkehrsſchrift<lb/> den Hauptpreis, für Schön- und Debattenſchrift je<lb/> einen Nebenpreis.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Der Geſangverein Baden</hi> </head> <p>veranſtaltet<lb/> Sonntag, den 14. d. M., nachmittags, einen Sänger-<lb/> ausflug nach Gaaden, zu dem alle Vereinsmitglieder<lb/> freundlichſt eingeladen werden und Gäſte willkommen<lb/> ſind. Heute Mittwoch Uebungsabend in Wickerhauſer’s<lb/> Hotel.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Selbſtmordverſuch des Schauſpie-<lb/> lers Elmenberg.</hi> </head> <p>Der noch in der Vorſaiſon am<lb/> hieſigen Theater engagiert geweſene Schauſpieler und<lb/> Regiſſeur Herr Emil <hi rendition="#g">Elmenberg</hi> ſtürzte ſich Sonn-<lb/> tag abends in Wien vom zweiten Stockwerk ſeines<lb/> Wohnhauſes herab und blieb mit zerſchmetterten<lb/> Gliedern liegen. Die Rettungsgeſellſchaft transportierte<lb/> den Schwerverletzten in das Spital. Was <hi rendition="#g">Elmen-<lb/> berg</hi> zn dieſer Tat getrieben, iſt bis zur Stunde<lb/> nicht bekannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Selbſtmord.</hi> </head> <p>Der ſtädtiſche Sicherheits-<lb/> wachinſpektor Heinrich <hi rendition="#g">Seebacher</hi> ſchoß ſich Sams-<lb/> tag vormittags in ſeiner Wohnung aus einem Dienſt-<lb/> revolver, den er ſich unter einem Vorwande von<lb/> einem Wachmanne ausgeliehen hatte, eine Kugel in<lb/> die rechte Schläfe und war binnen wenigen Minuten<lb/> eine Leiche. Der Selbſtmord dürfte mit dem vor<lb/> einigen Tagen vorher auf gleiche Weiſe erfolgten<lb/> Selbſtmord ſeiner 18jährigen Schwägerin Marie<lb/><hi rendition="#g">Stoppacher,</hi> zu der er eine Zuneigung gefaßt<lb/> hatte, in Verbindung ſtehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Einbruch.</hi> </head> <p>Im Kaffeepavillon des Herrn<lb/><hi rendition="#g">Ruß</hi> im Parke wurde in der Nacht vom Samstag<lb/> auf Sonntag ein Säckchen mit dem Inhalte von<lb/> 170 <hi rendition="#aq">K,</hi> das in einer Lade aufbewahrt wurde, ent-<lb/> wendet. Der Verdacht lenkte ſich auf einen Aushilfs-<lb/> kellner, der jedoch entſchieden leugnet, die Tat voll-<lb/> bracht zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Spenden.</hi> </head> <p>Dem Rath’ſchen Krankenhauſe<lb/> in Baden haben Bücher, Zeitſchriften, Zeitungen ꝛc.<lb/> geſpendet: Frau Lina Daum, Herr Dr. Wettendorfer,<lb/> Frau Malcher, Fräulein Bittner, Frau Lucia Forſter,<lb/> Herr Johann Mahorſchitz, Frau Farkasz, Frau Anna<lb/> de Lafoſſe, Frau Eliſe Heim, Frau A. G. Dem-<lb/> ſelben Krankenhauſe haben die Herren Roſanis &<lb/> Winter in Wien durch Herrn Joſef Jörgl 25 Flaſchen<lb/> Hunyadi Janos-Bitterwaſſer und Herr Joſef Sieg-<lb/> mund in Wien durch Herrn Joſef Kurz 13 Flaſchen<lb/> Kobersdorfer Sauerbrunn geſpendet. — Für dieſe<lb/> Spenden wird ſeitens der ‚Krankenhausverwaltung<lb/> herzlichſt gedankt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">Bericht über den Fleiſchmarkt</hi> </head> <p>am<lb/> 3. Juni 1908. Die Zufuhr betrug: 170 Kilo<lb/> Rindfleiſch, 178 Stück Kälber, 148 Stück Schweine,<lb/> 8 Stück Schafe, 3 Stück Lämmer, 8 Stück Kitze,<lb/> — Stück Faſan, — Stück Rebhühner, — Schnepfe,<lb/> — Stück Wildente, 5 Stück Rehe, — Stück Haſen,<lb/> — Stück Hühner. Die Preiſe ſind folgende: Rind-<lb/> fleiſch per Kilo von <hi rendition="#aq">K</hi> 1·20 bis 1·40, Kalbfleiſch<lb/> per Kilo von 1·— bis 1·40, Schweinefleiſch per Kilo<lb/> von 1·20 bis 1·30, Schafe per Kilo von —·90 bis<lb/> 1·10, Lämmer per Stück von 8·— bis 10·—, Kitze<lb/> von 2·40 bis 7·—, Rehe von 1·70. bis —. —.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Korreſpondenzen.</hi></hi><lb/> [Eigenberichte der „Badener Zeitung“.]</head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Grillenberg.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Vortrag.)</hi> </head> <p>Mittwoch, den<lb/> 10. d. M., um ½8 Uhr abends, wird in Schinken-<lb/> meiers Gaſthausſaal vom Wanderlehrer Herrn Wilh.<lb/><hi rendition="#g">Güntſchel</hi> ein Vortrag abgehalten: „Der Kampf<lb/> unſerer deutſchen Brüder an der Sprachgrenze und<lb/> die Schutzarbeit des deutſchen Schulvereines.“</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leobersdorf.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Der Handelsminiſter Dr.<lb/> Fiedler)</hi> </head> <p>beſuchte am 2. d. M. die Leobersdorfer<lb/> Maſchinenfabrik. In Begleitung des Miniſters war<lb/> der Sektionsrat Dr. <hi rendition="#g">Zampach.</hi> Zum Empfang<lb/> der hohen Gäſte hatten ſich Vizepräſident <hi rendition="#g">Stern,</hi><lb/> die Verwaltungsräte von <hi rendition="#g">Asboth, Britz,</hi> Dr.<lb/><hi rendition="#g">Kallberg</hi> und <hi rendition="#g">Neurath,</hi> der Generaldirektor<lb/><hi rendition="#g">Schäffer</hi> und deſſen Stellvertreter <hi rendition="#g">Fähndrich</hi><lb/> in der Fabrik eingefunden. Der Miniſter beſichtigte<lb/> alle Abteilungen der ausgedehnten Fabrik und be-<lb/> kundete für die Dieſelmotoren beſonderes Intereſſe.<lb/> Auch einzelne Arbeiter ſprach der hohe Gaſt in leut-<lb/> ſeligſter Weiſe an. Auch verſchiedene Wohlfahrtsein-<lb/> richtungen der Firma wurde beſehen und der Miniſter<lb/> ſprach ſich ſehr lobend über das Geſehene aus. Hier-<lb/> auf wurde im Feſtſaale der Fabriksreſtauration ein<lb/> kleiner Imbiß genommen, welchen Reſtaurateur <hi rendition="#g">Bru-<lb/><cb/> ſatti</hi> aus Baden beiſtellte. Vizepräſident Stern hielt<lb/> eine Anſprache an den Miniſter und dankte für den<lb/> Beſuch und das hiebei gezeigte Intereſſe. Dr. Fiedler<lb/> erwiderte, es freue ihn ſehr, Gelegenheit gehabt zu<lb/> haben, die bedeutenden Leiſtungen der Leobersdorfer<lb/> Maſchinenfabriks-Aktiengeſellſchaft kennen zu lernen.<lb/> Um 1 Uhr fuhr der Miniſter wieder mittelſt Automobil<lb/> nach Wien.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mödling.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Kurliſte).</hi> </head> <p>Die letzte Kurliſte<lb/> weiſt 390 Parteien mit 1388 Perſonen aus. Da-<lb/> gegen betrug die Zahl der Sonntagsausflügler laut<lb/> Fahrkartenausgabe 9054.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Schwerer Unfall.)</hi> </head> <p>Wie bekannt, wurden<lb/> die Gattin und Schwägerin des Badener Stations-<lb/> kommandanten, Herrn Oberſten <hi rendition="#g">Krebs</hi> von <hi rendition="#g">Sturm-<lb/> wall</hi> durch einen Blitzſtrahl in der Nähe des<lb/> Anninger Schutzhauſes ohnmächtig zu Boden geſtreckt<lb/> und mußten mittelſt Tragbahren ins Schutzhaus<lb/> zurückgetragen werden. Der Anningerwirt, Herr<lb/><hi rendition="#g">Hithaler</hi> holte ſofort von Gaaden ärztliche Hilfe<lb/> in der Perſam des Gemeindearztes Dr. <hi rendition="#g">Freißler,</hi><lb/> worauf die beiden Damen ſchließlich mittelſt des<lb/> Städt. Rettungswagens nach Baden transportiert<lb/> wurden. Hiebei intervenierten Herr Dr. <hi rendition="#g">Löwe</hi> und<lb/> der Feuerwehrhauptmann Herr <hi rendition="#g">Nacke.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Zuſammenſtoß).</hi> </head> <p>Am 2. d. M. kolli-<lb/> dierte in der Station Perchtoldsdorf ein Perſonen-<lb/> zug der Dampftramway mit einem Materialzug,<lb/> wodurch leider zwei Perſonen ſchwer und vierzehn<lb/> leicht verletzt wurden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Verunglückt.)</hi> </head> <p>Am 4. d. M. geriet<lb/> die Hauſiererin Frau Thereſe <hi rendition="#g">Pöſſl</hi> unter einem<lb/> Zug der elektriſchen Bahn Wien-Baden, wodurch ihr<lb/> der rechte Arm gebr<supplied>o</supplied>chen wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Hagel).</hi> </head> <p>Am 6. d. M. wurde Mödling von<lb/> einem verwüſtenden Hagelſchlag heimgeſucht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Sparkaſſa der Stadt Mödling.)</hi> </head> <p>Im<lb/> Monate Mai 1908 wurden von 780 Parteien,<lb/> darunter 113 Neu Einlagen, Kr. 262.109·05 ein,<lb/> gelegt und an 875 Parteien, darunter 96 total:<lb/> Kr. 274.856·28 rückgezahlt. — Stand mit 30. Mai-<lb/> Spareinlagen (4¼%) 8490 Konti, <hi rendition="#aq">K</hi> 8,231.424·03<lb/> Hypothekar-Darl. (5%) 1564 Part., „ 7,012.741.23<lb/> Wechſel-Darlehen (6%) 194 „ „ 93.700·—<lb/> Effekten-Vorſchüſſe (5½%) 35 „ „ 15.354·—<lb/> Ausgegebene Heimſparkaſſen 1055, hierauf eingelegt<lb/><hi rendition="#aq">K</hi> 125.289·85.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Traiskirchen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Gemeindewahlen.)</hi> </head> <p>Die an<lb/> Stelle der ausgeloſten Gemeindevertreter vorzunehmenden<lb/> Neuwahlen finden noch im Laufe dieſes Monats<lb/> ſtatt, u. zw. für den <hi rendition="#aq">III.</hi> Wahlkörper am Montag,<lb/> den 22. Juni, für den <hi rendition="#aq">II.</hi> Wahlkörper am Dienstag,<lb/> den 23 Juni und für den <hi rendition="#aq">I.</hi> Wahlkörper Mittwoch,<lb/> den 24. Juni, jedesmal von 7—10 Uhr vormittags.<lb/> Eventuelle engere Wahlen finden noch am ſelben<lb/> Tage im Anſchluſſe hieran ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Ortsgruppengründung.)</hi> </head> <p>Sonntag, den<lb/> 24. Mai l. J. fand in Traiskirchen die gründende<lb/> Verſammlung der Ortsgruppe Traiskirchen und<lb/> Umgebung des Vereines der Privatbeamten ſtatt.<lb/> Präſident <hi rendition="#g">Kailer</hi> ſprach über die Notwendigkeit<lb/> der Gründung einer Ortsgruppe und nahm hierauf<lb/> die Wahl der Ortsgruppenleitung vor, bei welcher<lb/> über Vorſchlag des vorbereiteten Ausſchuſſes folgende<lb/> Herren gewählt wurden: Fritz <hi rendition="#g">Hofmann</hi> (Trais-<lb/> kirchen) zum 1. Obmann, Karl <hi rendition="#g">Zimmermann</hi><lb/> (Möllersdorf) zum 2. Obmann, Theodor <hi rendition="#g">Drolz</hi><lb/> (Traiskirchen) zum Kaſſier, Ernſt <hi rendition="#g">Kubitſchek</hi><lb/> (Möllersdorf) zum Schriftführer, Arthur <hi rendition="#g">Fiſcher,</hi><lb/> Louis <hi rendition="#g">Hildesheim,</hi> Hans <hi rendition="#g">Wochele,</hi> Eduard<lb/><hi rendition="#g">Gabriel</hi> (Guntramsdorf) und Florian <hi rendition="#g">Bergmann</hi><lb/> (Traiskirchen) zu Beiräten, worauf der Zentralleitung<lb/> in Wien in Form einer Reſolution der Dank für<lb/> die Bemühung bezüglich Anregung der Novellierung<lb/> des Privatbeamten-Verſicherungs-Geſetzes ausgeſprochen<lb/> wurde. Die Ortsgruppe umfaßt folgende Orte:<lb/> Traiskirchen, Wienersdorf, Möllersdorf, Guntrams-<lb/> dorf, Trumau, Ober-Waltersdorf, Tribuswinkel,<lb/> Teesdorf, aus welchen Orten bereits 42 Mitglieder<lb/> begetreten ſind. Die nächſte Verſammlung iſt am<lb/> 24. Juni, 7 Uhr abends, in Guntramsdorf bei<lb/> Bierbaumer.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Veitsau.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Rekruten.)</hi> </head> <p>„Nach Pottenſtein<lb/> ſind wir g’fahrn mit der Literflaſchen und z’haus<lb/> ſind wir kommen mit dem „Federbuſchen“. Dieſes<lb/> Lied hat ſich bei den Veitsauer Stellungspflichtigen<lb/> ſo ziemlich bewahrheitet, denn von den elf Aſſent-<lb/> pflichtigen ſind neun für tauglich befunden worden,<lb/> die — ihrem Wunſche entſprechend — hier ver-<lb/> veröffentlicht werden. In der <hi rendition="#aq">I.</hi> Klaſſe: Gamp Franz,<lb/> Böſendorfer F., Haas Johann, Wanda; in der <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> Klaſſe: Hönigsberger K., Gerek; in der <hi rendition="#aq">III</hi> Klaſſe:<lb/> Prendinger F., Karner Anton, Sadler Johann.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Scheibenſchützen-Verein.)</hi> </head> <p>Seit Herbſt<lb/><cb/> v. J. findet ſich in Herrn Prendinger’s Gaſthaus<lb/> alle Donnerstag abends eine gemütliche Geſellſchaft<lb/> zuſammen, die ſich mit Scheibenſchießen unterhält.<lb/> Nicht nur von Berndorf, ſondern auch von Grillen-<lb/> berg und Hernſtein finden ſich Liebhaber dieſes<lb/> Sportes und ſei an dieſer Stelle dem Schützenmeiſter<lb/> Herrn <hi rendition="#g">Rhunau,</hi> welcher ſich um die Gründung<lb/> des Klubs beſonders verdient machte, ein kräftiges<lb/> „Schützen Heil!“ zugerufen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ober-Waltersdorf.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Eine Sauerſtoff-<lb/> fabrik.)</hi> </head> <p>Die Firma <hi rendition="#g">Hansmann & Co.</hi> in Wien<lb/> iſt gegenwärtig mit der Einrichtung einer Sauerſtoff-<lb/> fabrik hier beſchäftigt. Die Fabriksräumlichkeiten und<lb/> eine Waſſerkraft hat die Firma von dem Direktor<lb/> der Bosniſchen Elektrizitätsgeſellſchaft, Dr. Hugo<lb/> Koller, gepachtet. Bei der Sauerſtofferzeugung werden<lb/> vier neue öſterreichiſche Patente zur Anwendung<lb/> kommen. Die Fabrik wird vorerſt auf eine jährliche<lb/> Erzeugung von 36.000 Kubikmetern eingerichtet<lb/> werden. Im Laufe dieſes Jahres ſoll die Produktion<lb/> auf 100.000 Kubikmetern erhöht werden. Der<lb/> Sauerſtoff ſoll für die autogene Schweißung der<lb/> Metalle und zu hygieniſchen Zwecken verwendet werden.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jCulturalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stadttheater in Baden.</hi> </head><lb/> <p>Montag, den 1. d. M.: <hi rendition="#g">„Der G’wiſſens-<lb/> wurm“.</hi> In der ſehr mäßig beſuchten Anzengruber-<lb/> komödie behauptete wie immer unſer ausgezeichneter<lb/> Anzengruberdarſteller Herr <hi rendition="#g">Schneider</hi> als Duſterer<lb/> ſeine dominierende Stellung. Seiner mit vorbedachtem<lb/> Lokalkolorit verſehenen Nuanzierung fehlte kein Jota,<lb/> trotz der etwas ungemütlichen Atmoſpäre des leeren<lb/> Hauſes, der ſich nicht alle Mitwirkenden entziehen<lb/> konnten.</p><lb/> <p>Nicht übel, nur etwas unſicher, faßte Herr<lb/><hi rendition="#g">Ranzenhofer</hi> den Grillhofer an, dagegen gänzlich<lb/> verfehlt Frau <hi rendition="#g">Falkenſtein</hi> die Poltnerin, was<lb/> übrigens ſchon im vergangenen Winter konſtatiert<lb/> wurde. Eine Wandlung zum beſſeren iſt in dieſer,<lb/> ſagen wir <hi rendition="#g">merkwürdigen</hi> Auffaſſung <supplied>i</supplied>nzwiſchen<lb/> nicht eingetreten. Im Gegenteil, in der Arena macht<lb/> ihre Unnatürlichkeit einen noch geſteigerten Eindruck.</p><lb/> <p>Dienstag, den 2. d. M., blieb die Bühne an-<lb/> läßlich der in Baden ſtattfindenden Feſtlichkeiten ge-<lb/> ſchloſſen.</p><lb/> <p>Mittwoch, den 3. d. M., fand eine durch das<lb/> Wetter und Rolldachgeräuſche beeinträchtigte Auf-<lb/> führung der <hi rendition="#g">„Frühlingsluft“</hi> ſtatt. Mit dieſer<lb/> Vorſtellung ſoll — wie es heißt — ein Teil des<lb/> techniſchen Perſonals wieder in Aktion getreten ſein.<lb/> Hoffentlich ſind die früher erwähnten Uebelſtände nun<lb/> beſeitigt.</p><lb/> <p>Ueber die Wiedergabe und Hauptbeſetzung der<lb/> Operette iſt ſchon oft und zur Genüge berichtet<lb/> worden. Weit mehr würde es ſich lohnen, über das<lb/> zu ſchreiben, was im laufe der Zeit nach und nach<lb/> weggeblieben und das heute ſo bedeutend, daß ein<lb/> halbwegs geſchicktes Autorenpaar Muſik und Text für<lb/> eine neue Operette beiſammen hätte. Warum läßt<lb/> man dieſe Verſtümmelungen angehen?</p><lb/> <p>Donnerstag, den 4. d. M.: <hi rendition="#g">„Der Raſtel-<lb/> binder“</hi> mit Herrn Hugo <hi rendition="#g">Steiner</hi> als Pfeffer-<lb/> korn. Wohl nächſt dem Lothar des „Walzertraum“<lb/> eine der dem neuen Komiker am beſten zuſagenden<lb/> Rollen. Und das will viel ſagen. Gerade der Pfeffer-<lb/> korn muß hier meiſtens mit Schwierigkeiten kämpfen,<lb/> die ſich aus den noch unverblaßt in Erinnerung<lb/> ſtehenden Eindrücken des erſten Pfefferkorn konſtru-<lb/> ieren. Herr <hi rendition="#g">Steiner</hi> hatte jedoch erfreulicherweiſe<lb/> durch dieſe reminiszentale Konkurrenz keinerlei Ein-<lb/> buße erlitten, was ſich auch noch während des Ver-<lb/> laufes der Vorſtellung in der animierten Stimmung<lb/> des Publikums deutlich bekundete. Frau <hi rendition="#g">Herma,</hi><lb/> die ſangestüchtige Suza, und die Herren <hi rendition="#g">Schütz,<lb/> Kraus</hi> und <hi rendition="#g">Ott</hi> ſorgten wie gewönlich für die<lb/> übrigen Hauptpartien.</p><lb/> <p>Fre<supplied>i</supplied>tag, den 5. d. M., zum erſtenmale: <hi rendition="#g">„Die<lb/> blaue Maus“.</hi> Die Herren Engel und Horſt ſcheinen<lb/> jetzt den Franzoſen ins Handwerk pfuſchen zu wollen.<lb/> Ihre „blaue Maus“, genannt im bürgerlichen Leben<lb/> Fanchon Ducloir, ein fideles pikantes Lebeweſen aus<lb/> der Welt, in der man ſich nicht langweilt, raſchelt in<lb/> einem Kunterbund von unmöglichen Situationen munter<lb/> und ausgelaſſen herum und bringt ein Durcheinander<lb/> auf der Bühne zuwege, wie das ſonſt nur Sache der<lb/> akkreditierteſten Autoren des ſchlüpfrigen Joſefſtädter<lb/> Bodens iſt. Wie bei dieſer, darf man die Vorgänge<lb/> nicht unter der Lupe der Wahrſcheinlichkeit betrachten,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 47. Mittwoch Badener Zeitung 10. Juni 1908.
Vorſtandsmitglied Herrn Gemeindeadjunkten Alfred
Kobl, der nach einem Glückwunſchſchreiben der Dres-
dener Preisrichter die beſte Arbeit geliefert hat.
Herr Kobl erhielt für ſtenographiſche Verkehrsſchrift
den Hauptpreis, für Schön- und Debattenſchrift je
einen Nebenpreis.
— Der Geſangverein Baden veranſtaltet
Sonntag, den 14. d. M., nachmittags, einen Sänger-
ausflug nach Gaaden, zu dem alle Vereinsmitglieder
freundlichſt eingeladen werden und Gäſte willkommen
ſind. Heute Mittwoch Uebungsabend in Wickerhauſer’s
Hotel.
— Selbſtmordverſuch des Schauſpie-
lers Elmenberg. Der noch in der Vorſaiſon am
hieſigen Theater engagiert geweſene Schauſpieler und
Regiſſeur Herr Emil Elmenberg ſtürzte ſich Sonn-
tag abends in Wien vom zweiten Stockwerk ſeines
Wohnhauſes herab und blieb mit zerſchmetterten
Gliedern liegen. Die Rettungsgeſellſchaft transportierte
den Schwerverletzten in das Spital. Was Elmen-
berg zn dieſer Tat getrieben, iſt bis zur Stunde
nicht bekannt.
— Selbſtmord. Der ſtädtiſche Sicherheits-
wachinſpektor Heinrich Seebacher ſchoß ſich Sams-
tag vormittags in ſeiner Wohnung aus einem Dienſt-
revolver, den er ſich unter einem Vorwande von
einem Wachmanne ausgeliehen hatte, eine Kugel in
die rechte Schläfe und war binnen wenigen Minuten
eine Leiche. Der Selbſtmord dürfte mit dem vor
einigen Tagen vorher auf gleiche Weiſe erfolgten
Selbſtmord ſeiner 18jährigen Schwägerin Marie
Stoppacher, zu der er eine Zuneigung gefaßt
hatte, in Verbindung ſtehen.
— Einbruch. Im Kaffeepavillon des Herrn
Ruß im Parke wurde in der Nacht vom Samstag
auf Sonntag ein Säckchen mit dem Inhalte von
170 K, das in einer Lade aufbewahrt wurde, ent-
wendet. Der Verdacht lenkte ſich auf einen Aushilfs-
kellner, der jedoch entſchieden leugnet, die Tat voll-
bracht zu haben.
— Spenden. Dem Rath’ſchen Krankenhauſe
in Baden haben Bücher, Zeitſchriften, Zeitungen ꝛc.
geſpendet: Frau Lina Daum, Herr Dr. Wettendorfer,
Frau Malcher, Fräulein Bittner, Frau Lucia Forſter,
Herr Johann Mahorſchitz, Frau Farkasz, Frau Anna
de Lafoſſe, Frau Eliſe Heim, Frau A. G. Dem-
ſelben Krankenhauſe haben die Herren Roſanis &
Winter in Wien durch Herrn Joſef Jörgl 25 Flaſchen
Hunyadi Janos-Bitterwaſſer und Herr Joſef Sieg-
mund in Wien durch Herrn Joſef Kurz 13 Flaſchen
Kobersdorfer Sauerbrunn geſpendet. — Für dieſe
Spenden wird ſeitens der ‚Krankenhausverwaltung
herzlichſt gedankt.
Bericht über den Fleiſchmarkt am
3. Juni 1908. Die Zufuhr betrug: 170 Kilo
Rindfleiſch, 178 Stück Kälber, 148 Stück Schweine,
8 Stück Schafe, 3 Stück Lämmer, 8 Stück Kitze,
— Stück Faſan, — Stück Rebhühner, — Schnepfe,
— Stück Wildente, 5 Stück Rehe, — Stück Haſen,
— Stück Hühner. Die Preiſe ſind folgende: Rind-
fleiſch per Kilo von K 1·20 bis 1·40, Kalbfleiſch
per Kilo von 1·— bis 1·40, Schweinefleiſch per Kilo
von 1·20 bis 1·30, Schafe per Kilo von —·90 bis
1·10, Lämmer per Stück von 8·— bis 10·—, Kitze
von 2·40 bis 7·—, Rehe von 1·70. bis —. —.
Korreſpondenzen.
[Eigenberichte der „Badener Zeitung“.]
Grillenberg.
(Vortrag.) Mittwoch, den
10. d. M., um ½8 Uhr abends, wird in Schinken-
meiers Gaſthausſaal vom Wanderlehrer Herrn Wilh.
Güntſchel ein Vortrag abgehalten: „Der Kampf
unſerer deutſchen Brüder an der Sprachgrenze und
die Schutzarbeit des deutſchen Schulvereines.“
Leobersdorf.
(Der Handelsminiſter Dr.
Fiedler) beſuchte am 2. d. M. die Leobersdorfer
Maſchinenfabrik. In Begleitung des Miniſters war
der Sektionsrat Dr. Zampach. Zum Empfang
der hohen Gäſte hatten ſich Vizepräſident Stern,
die Verwaltungsräte von Asboth, Britz, Dr.
Kallberg und Neurath, der Generaldirektor
Schäffer und deſſen Stellvertreter Fähndrich
in der Fabrik eingefunden. Der Miniſter beſichtigte
alle Abteilungen der ausgedehnten Fabrik und be-
kundete für die Dieſelmotoren beſonderes Intereſſe.
Auch einzelne Arbeiter ſprach der hohe Gaſt in leut-
ſeligſter Weiſe an. Auch verſchiedene Wohlfahrtsein-
richtungen der Firma wurde beſehen und der Miniſter
ſprach ſich ſehr lobend über das Geſehene aus. Hier-
auf wurde im Feſtſaale der Fabriksreſtauration ein
kleiner Imbiß genommen, welchen Reſtaurateur Bru-
ſatti aus Baden beiſtellte. Vizepräſident Stern hielt
eine Anſprache an den Miniſter und dankte für den
Beſuch und das hiebei gezeigte Intereſſe. Dr. Fiedler
erwiderte, es freue ihn ſehr, Gelegenheit gehabt zu
haben, die bedeutenden Leiſtungen der Leobersdorfer
Maſchinenfabriks-Aktiengeſellſchaft kennen zu lernen.
Um 1 Uhr fuhr der Miniſter wieder mittelſt Automobil
nach Wien.
Mödling.
* (Kurliſte). Die letzte Kurliſte
weiſt 390 Parteien mit 1388 Perſonen aus. Da-
gegen betrug die Zahl der Sonntagsausflügler laut
Fahrkartenausgabe 9054.
* (Schwerer Unfall.) Wie bekannt, wurden
die Gattin und Schwägerin des Badener Stations-
kommandanten, Herrn Oberſten Krebs von Sturm-
wall durch einen Blitzſtrahl in der Nähe des
Anninger Schutzhauſes ohnmächtig zu Boden geſtreckt
und mußten mittelſt Tragbahren ins Schutzhaus
zurückgetragen werden. Der Anningerwirt, Herr
Hithaler holte ſofort von Gaaden ärztliche Hilfe
in der Perſam des Gemeindearztes Dr. Freißler,
worauf die beiden Damen ſchließlich mittelſt des
Städt. Rettungswagens nach Baden transportiert
wurden. Hiebei intervenierten Herr Dr. Löwe und
der Feuerwehrhauptmann Herr Nacke.
* (Zuſammenſtoß). Am 2. d. M. kolli-
dierte in der Station Perchtoldsdorf ein Perſonen-
zug der Dampftramway mit einem Materialzug,
wodurch leider zwei Perſonen ſchwer und vierzehn
leicht verletzt wurden.
* (Verunglückt.) Am 4. d. M. geriet
die Hauſiererin Frau Thereſe Pöſſl unter einem
Zug der elektriſchen Bahn Wien-Baden, wodurch ihr
der rechte Arm gebrochen wurde.
* (Hagel). Am 6. d. M. wurde Mödling von
einem verwüſtenden Hagelſchlag heimgeſucht.
(Sparkaſſa der Stadt Mödling.) Im
Monate Mai 1908 wurden von 780 Parteien,
darunter 113 Neu Einlagen, Kr. 262.109·05 ein,
gelegt und an 875 Parteien, darunter 96 total:
Kr. 274.856·28 rückgezahlt. — Stand mit 30. Mai-
Spareinlagen (4¼%) 8490 Konti, K 8,231.424·03
Hypothekar-Darl. (5%) 1564 Part., „ 7,012.741.23
Wechſel-Darlehen (6%) 194 „ „ 93.700·—
Effekten-Vorſchüſſe (5½%) 35 „ „ 15.354·—
Ausgegebene Heimſparkaſſen 1055, hierauf eingelegt
K 125.289·85.
Traiskirchen.
(Gemeindewahlen.) Die an
Stelle der ausgeloſten Gemeindevertreter vorzunehmenden
Neuwahlen finden noch im Laufe dieſes Monats
ſtatt, u. zw. für den III. Wahlkörper am Montag,
den 22. Juni, für den II. Wahlkörper am Dienstag,
den 23 Juni und für den I. Wahlkörper Mittwoch,
den 24. Juni, jedesmal von 7—10 Uhr vormittags.
Eventuelle engere Wahlen finden noch am ſelben
Tage im Anſchluſſe hieran ſtatt.
(Ortsgruppengründung.) Sonntag, den
24. Mai l. J. fand in Traiskirchen die gründende
Verſammlung der Ortsgruppe Traiskirchen und
Umgebung des Vereines der Privatbeamten ſtatt.
Präſident Kailer ſprach über die Notwendigkeit
der Gründung einer Ortsgruppe und nahm hierauf
die Wahl der Ortsgruppenleitung vor, bei welcher
über Vorſchlag des vorbereiteten Ausſchuſſes folgende
Herren gewählt wurden: Fritz Hofmann (Trais-
kirchen) zum 1. Obmann, Karl Zimmermann
(Möllersdorf) zum 2. Obmann, Theodor Drolz
(Traiskirchen) zum Kaſſier, Ernſt Kubitſchek
(Möllersdorf) zum Schriftführer, Arthur Fiſcher,
Louis Hildesheim, Hans Wochele, Eduard
Gabriel (Guntramsdorf) und Florian Bergmann
(Traiskirchen) zu Beiräten, worauf der Zentralleitung
in Wien in Form einer Reſolution der Dank für
die Bemühung bezüglich Anregung der Novellierung
des Privatbeamten-Verſicherungs-Geſetzes ausgeſprochen
wurde. Die Ortsgruppe umfaßt folgende Orte:
Traiskirchen, Wienersdorf, Möllersdorf, Guntrams-
dorf, Trumau, Ober-Waltersdorf, Tribuswinkel,
Teesdorf, aus welchen Orten bereits 42 Mitglieder
begetreten ſind. Die nächſte Verſammlung iſt am
24. Juni, 7 Uhr abends, in Guntramsdorf bei
Bierbaumer.
Veitsau.
(Rekruten.) „Nach Pottenſtein
ſind wir g’fahrn mit der Literflaſchen und z’haus
ſind wir kommen mit dem „Federbuſchen“. Dieſes
Lied hat ſich bei den Veitsauer Stellungspflichtigen
ſo ziemlich bewahrheitet, denn von den elf Aſſent-
pflichtigen ſind neun für tauglich befunden worden,
die — ihrem Wunſche entſprechend — hier ver-
veröffentlicht werden. In der I. Klaſſe: Gamp Franz,
Böſendorfer F., Haas Johann, Wanda; in der II.
Klaſſe: Hönigsberger K., Gerek; in der III Klaſſe:
Prendinger F., Karner Anton, Sadler Johann.
(Scheibenſchützen-Verein.) Seit Herbſt
v. J. findet ſich in Herrn Prendinger’s Gaſthaus
alle Donnerstag abends eine gemütliche Geſellſchaft
zuſammen, die ſich mit Scheibenſchießen unterhält.
Nicht nur von Berndorf, ſondern auch von Grillen-
berg und Hernſtein finden ſich Liebhaber dieſes
Sportes und ſei an dieſer Stelle dem Schützenmeiſter
Herrn Rhunau, welcher ſich um die Gründung
des Klubs beſonders verdient machte, ein kräftiges
„Schützen Heil!“ zugerufen.
Ober-Waltersdorf.
(Eine Sauerſtoff-
fabrik.) Die Firma Hansmann & Co. in Wien
iſt gegenwärtig mit der Einrichtung einer Sauerſtoff-
fabrik hier beſchäftigt. Die Fabriksräumlichkeiten und
eine Waſſerkraft hat die Firma von dem Direktor
der Bosniſchen Elektrizitätsgeſellſchaft, Dr. Hugo
Koller, gepachtet. Bei der Sauerſtofferzeugung werden
vier neue öſterreichiſche Patente zur Anwendung
kommen. Die Fabrik wird vorerſt auf eine jährliche
Erzeugung von 36.000 Kubikmetern eingerichtet
werden. Im Laufe dieſes Jahres ſoll die Produktion
auf 100.000 Kubikmetern erhöht werden. Der
Sauerſtoff ſoll für die autogene Schweißung der
Metalle und zu hygieniſchen Zwecken verwendet werden.
Theater.
Stadttheater in Baden.
Montag, den 1. d. M.: „Der G’wiſſens-
wurm“. In der ſehr mäßig beſuchten Anzengruber-
komödie behauptete wie immer unſer ausgezeichneter
Anzengruberdarſteller Herr Schneider als Duſterer
ſeine dominierende Stellung. Seiner mit vorbedachtem
Lokalkolorit verſehenen Nuanzierung fehlte kein Jota,
trotz der etwas ungemütlichen Atmoſpäre des leeren
Hauſes, der ſich nicht alle Mitwirkenden entziehen
konnten.
Nicht übel, nur etwas unſicher, faßte Herr
Ranzenhofer den Grillhofer an, dagegen gänzlich
verfehlt Frau Falkenſtein die Poltnerin, was
übrigens ſchon im vergangenen Winter konſtatiert
wurde. Eine Wandlung zum beſſeren iſt in dieſer,
ſagen wir merkwürdigen Auffaſſung inzwiſchen
nicht eingetreten. Im Gegenteil, in der Arena macht
ihre Unnatürlichkeit einen noch geſteigerten Eindruck.
Dienstag, den 2. d. M., blieb die Bühne an-
läßlich der in Baden ſtattfindenden Feſtlichkeiten ge-
ſchloſſen.
Mittwoch, den 3. d. M., fand eine durch das
Wetter und Rolldachgeräuſche beeinträchtigte Auf-
führung der „Frühlingsluft“ ſtatt. Mit dieſer
Vorſtellung ſoll — wie es heißt — ein Teil des
techniſchen Perſonals wieder in Aktion getreten ſein.
Hoffentlich ſind die früher erwähnten Uebelſtände nun
beſeitigt.
Ueber die Wiedergabe und Hauptbeſetzung der
Operette iſt ſchon oft und zur Genüge berichtet
worden. Weit mehr würde es ſich lohnen, über das
zu ſchreiben, was im laufe der Zeit nach und nach
weggeblieben und das heute ſo bedeutend, daß ein
halbwegs geſchicktes Autorenpaar Muſik und Text für
eine neue Operette beiſammen hätte. Warum läßt
man dieſe Verſtümmelungen angehen?
Donnerstag, den 4. d. M.: „Der Raſtel-
binder“ mit Herrn Hugo Steiner als Pfeffer-
korn. Wohl nächſt dem Lothar des „Walzertraum“
eine der dem neuen Komiker am beſten zuſagenden
Rollen. Und das will viel ſagen. Gerade der Pfeffer-
korn muß hier meiſtens mit Schwierigkeiten kämpfen,
die ſich aus den noch unverblaßt in Erinnerung
ſtehenden Eindrücken des erſten Pfefferkorn konſtru-
ieren. Herr Steiner hatte jedoch erfreulicherweiſe
durch dieſe reminiszentale Konkurrenz keinerlei Ein-
buße erlitten, was ſich auch noch während des Ver-
laufes der Vorſtellung in der animierten Stimmung
des Publikums deutlich bekundete. Frau Herma,
die ſangestüchtige Suza, und die Herren Schütz,
Kraus und Ott ſorgten wie gewönlich für die
übrigen Hauptpartien.
Freitag, den 5. d. M., zum erſtenmale: „Die
blaue Maus“. Die Herren Engel und Horſt ſcheinen
jetzt den Franzoſen ins Handwerk pfuſchen zu wollen.
Ihre „blaue Maus“, genannt im bürgerlichen Leben
Fanchon Ducloir, ein fideles pikantes Lebeweſen aus
der Welt, in der man ſich nicht langweilt, raſchelt in
einem Kunterbund von unmöglichen Situationen munter
und ausgelaſſen herum und bringt ein Durcheinander
auf der Bühne zuwege, wie das ſonſt nur Sache der
akkreditierteſten Autoren des ſchlüpfrigen Joſefſtädter
Bodens iſt. Wie bei dieſer, darf man die Vorgänge
nicht unter der Lupe der Wahrſcheinlichkeit betrachten,
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