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Badener Zeitung. Nr. 66, Baden (Niederösterreich), 16.08.1916.

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Mittwoch Badener Zeitung. 16. August 1916. Nr. 66.

[Spaltenumbruch] schön zur Geltung brachte, daß es anhaltenden Bei-
fall gab. Von Komzak brachte das Programm den
Walzer "Badener Madl'n", die zwei reizenden
Tonbilder "Volksliedchen" und "Märchen" sowie
das prächtige Potpourri "Neue Wiener Volks-
musik". Jede der mit löblicher Sorgfalt gebrachten
Darbietungen fand wärmsten Anklang und das
ganze Konzert hat den ungewöhnlich zahlreichen
Zuhörern einen wirklichen Genuß geboten, in dem
man nur durch das rücksichtslose Schwätzen einiger
antimusikalischer Menschen gestört wurde. Warum sich
diese Damen und Herren gerade die nächste Um-
gebung des Musikpavillons zum Schauplatz ihrer
Unterhaltung wählen? A. K.

-- Kunst-Topographie Oesterreichs.

Das kunsthistorische Institut an der k. k. Universi-
tät in Wien arbeitet an der Schaffung einer Kunst-
topographie Oesterreichs, an welchem umfassenden
Werke namhafte Fachmänner beteiligt sind. Mit der
Erforschung des Bezirkes Baden wurde Dr. Dago-
bert Frey, Privatdozent an der k. k. technischen
Hochschule und Assistent der k. k. Zentralkommission
für Denkmalpflege, betraut. Der genannte Gelehrte
ist gegenwärtig im Stifte Heiligenkreuz beschäftigt
und wird im September seine Arbeiten in Baden
beginnen. Stadtarchivar Dr. v. Reinöhl befaßt
sich zu diesem Zwecke mit der Zusammenstellung
aller jener Sammlungen unserer Stadt, die bei der
kunsttopographischen Aufnahme in Betracht zu
kommen haben.

-- Fliegergruß.

Am 12. August um 1/48
Uhr morgens zog ein Flieger in schönem Kreise
über die Komzakgasse und warf dort einen Gruß
in Form einer Papierrolle ab, welche in einem
Weingarten gefunden wurde. Dieselbe hatte sich
während des Fallens aufgerollt und trägt folgenden
Text: "Gruß aus .... Meter Höhe, August
1916". Der Flieger hat auch seinen Namen beigefügt.

-- Die Kriegsküche in Baden.

Gegen
Ende dieses Monats soll also die Kriegsküche in
Baden ihre Tätigkeit aufnehmen, welche darin be-
besteht, bürgerlichen Haushaltungen in dieser
schweren Zeit eiue ersehnte Erleichterung zu
bringen. Als Küchenlokal wird die Schulküche im
Schulgebäude in der Pfarrgasse dienen, wohin sich
auch alle Interessenten wegen der nötigen Aus-
künfte wenden wollen und zwar vom 17. August
an täglich von 9 bis 11 Uhr vormittags und von
5 bis 8 Uhr abends, Sonntag, den 20. d. M. von
9 bis 11 Uhr vormittags. Das Komitee, welches
sich mit der Aufgabe befaßt, die Kriegsküche in
Baden ins Leben zu rufen, hat Frau K. Baronin
Doblhoff-Dier zur Präsidentin und Frau Dr.
Kühnelt zur Vizepräsidentin gewählt. Um die
Errichtung der Küche und die Inbetriebsetzung der-
selben zu ermöglichen, hat sich Frau Dr. Ben-
jamine Gelinek in liebenswürdigster Weise be-
reiterklärt, ihre reichen Erfahrungen in den Dienst
des humanitären Werkes zu stellen. Da die k. k.
Bezirkshauptmannschaft behufs Beschaffung der
nötigen Nahrungsmittel alles Erforderliche veran-
lassen wird, so ist der ersprießliche Betrieb der
Kriegsküche als gesichert zu betrachten. Die Her-
richtung des Lokales und die Ausgestaltung der
Küche wird von der Stadtgemeinde besorgt. Es ist
also zu erwarten, daß die Kriegsküche in Baden in
wenigen Tagen ihre gemeinnützige Tätigkeit auf-
nehmen kann.

-- Großes Parkfest.

Samstag, den 26.
d. M., wird zum Benefiz der Musikdirektoren des
Badener Kurorchesters ein großes Parkfest veran-
staltet, dessen Reinerträgnis dem Musikerheim in
Baden zufließt. In den Zelten verkaufen Damen
aus der Gesellschaft Blumen und Koriandoli, auch
für einen Juxbazar ist gesorgt. Der Vorverkauf der
Karten zu K 1.20 (Kinder zahlen 60 h) erfolgt in
der Haupttrafik (Hauptplatz) und in der Theater-
trafik (Theaterplatz). An der Abendkassa kosten die
Eintrittskarten K 1.50.

-- Landes-Kontribuenten-Stiftung.

Am 2. März 1917 gelangen aus der Landes-
Kontribuenteu-Stiftung Unterstützungsbeiträge zur
Verleihung. Anspruchsberechtigt sind dürftige
Grund- und Hausbesitzer des Erzherzogtumes
Oesterreich unter der Enns, welche infolge von Ele-
mentar-Ereignissen oder infolge ihrer eigenen oder
ihrer Angehörigen Krankheiten in der Existenz
schwer gefährdet sind, Die Beteilung erfolgt auf
Grund von Vorschlägen, welche seitens der k. k.
Bezirkshauptmannschaften im Einvernehmen mit
den Pfarrämtern an den Landesausschuß erstattet
werden. Bewerber um einen Stiftungsbetrag haben
sich an die Pfarrämter wegen Aufnahme in die
Vorschlagslisten zu wenden.


[Spaltenumbruch]
-- Gebühr für Telegramme.

Vom
Vom 15. August l. J. an beträgt die Gebühr für
Telegramme aus Österreich nach Ungarn 8 h für
das Wort mit einer Mindestgebühr von 1 K. Die
Gebühr für die Beförderung von Zeitungstelegram-
men aus Oesterreich nach Ungarn beträgt für die
ersten 500 abzutelegraphierenden Worte 15 K und
für jedes weitere begonnene Hundert von Worten
3 K. Die Gebühr für Preßtelegramme aus Oester-
reich nach Ungarn beträgt vom gleichen Zeitpunkte
an 4 h für ein Wort mit einer Mindestgebühr
von 1 K.

-- Vom Konsumentenverein.

Waren-
ausgaben im Vereinslokale, Frauengasse 2, wochen-
tags 8 bis 10 Uhr vormittags. Frische Eier, Mar-
meladen, Rosinen, Mandeln und Mohn. Mittwoch
Butterabgabe.

-- Die Reichsorganisation der Haus-
frauen Oesterreichs

(Ortsgr. Baden) hat in-
folge des Feiertages statt Dienstag Mittwoch Ab-
gabetag. Vormerkungen auf holl. Erdäpfel, Kaffee-
zusatz, Hartspiritus, fertiges Erbsenpüree, Bohnen,
Semmelbrösel, Bröselgries, kond. Milch, Kakaoersatz,
Himbeersaft.




[irrelevantes Material - 6 Zeilen fehlen]


Korrespondenzen.
Eigenberichte der "Badener Zeitung".
Vöslan.
(Das Schwimmbad.)

Seit Be-
ginn der Hochsaison werden die Schwimmteiche
des Vöslauer Bades, die bei jeder Witterung die
gleiche Temperatur von 19 Grad Reaumur auf-
weisen, stets von einem zahlreichen Publikum be-
sucht. Das herrliche Schwimmbad hat fast täglich
die Prinzessin von Parma, Prinz und Prinzessin
Hohenlohe, Prinz und Prinzessin Salm-Salm
mit der Hofdame Gräfin Zamoyska als seine
Gäste zu verzeichnen.

(Kaiserfest.)

Anläßlich des Namensfestes
Sr. Majestät wird der ernsten Zeit entsprechend
am 18. d. M., um 1/210 Uhr ein feierliches Hoch-
amt und Tagsüber ein "Zuckerltag" zu wohltätigem
Zwecke abgehalten, ferner ist am 17. d. M. ein
Abendkonzert auf der Waldwiese in Ausicht genommen.

(Brennessel-Sammlung.)

Die von dem
Kriegsministerium angewiesene Sammlung von
Brennesseln wird im Orte von dem Knabenhort
in Angriff genommen und wird zu diesem Zwecke
das p. t. Publikum ersucht, größere Bestände dieser
Pflanze dem Hortleiter, Bürgerschullehrer Haus-
besorger, zur Anzeige zu bringen, damit die Nesselln
gesammelt und der entsprechenden Behandlung zu-
geführt werden.




Theater
Arena in Baden.

Freitag, den 11. l. M. gastierte Herr Hans
Lackner vom Deutschen Volkstheater als Leopold
Brandmayer in dem einstens zur ungeahnten Popu-
larität gelangten Lustspiel der Herren Oskar
Blumenthal und Gustav Kadelburg "Im weißen
Rössel",
das seiner Zeit den Salzburger Schnürl-
regen, dessen sich die Autoren als damals ungemein
theatersicheres Requisit bedienten, in einen wahren
Tantiemenregen für die produktive bühnenliterarische
Firma umzuwandeln verstanden.

Der geschätzte Künstler, der nun dem Badener
Arenapublikum wieder eine neue und gleich der
früheren glänzend gelungene Probe seiner vielseitigen
Schauspielkunst lieferte, erinnert in der Art seines
Wienertums und seiner Komik ein wenig an die
Spielweise Alfred Schreibers, in dessen Zeit auch
die Badener Erstaufführung des Werkes (Jänner
1899) fällt. Vielleicht wirkt er darum doppelt
sympathisch.

Als Partnerin war Herrn Lackner Fräulein
Maria Voll zugefallen, die eine sehr stattliche und
bildhübsche Rösselwirtin auf die Szene stellte.
Frl. Voll, welche bei der Operette bisher wenig
Glück hatte, scheint sich für das Lokalfach weit besser
[Spaltenumbruch] zu eignen. Wenn ihre Josefa Vogelhuber vielleicht
der erste Versuch darin war, so darf man ihn
jedenfalls als erfreulich gelungen bezeichnen.

Den Mann mit den Glühstrümpfen, Wilhelm
Giesecke, spielte Herr Wilhelmi diesmal mit
eindringlicher Schärfe des Wortes und mit guten
humoristischen Wirkungen. Herr Walter ließ hin-
gegen manchen Professor Hinzelmann früherer Zeiten
vermissen.

Einen Sondererfolg holte sich das talentierte
Frl. Schückettanz in der allerdings sehr dankbaren
Episode des kleinen mit der Zunge anstoßenden
Professorstöchterchen.

In die übrigen Rollen teilten sich die Damen
Manjoung und Korb, die Herren Keilholz,
Heinz
und Klitsch.

Samstag, den 12. l. M. gelangte die Operette
"Die tolle Therese" mit Frl. Margit Suchy
als Gast zur Wiederholung.

Sonntag, den 13. fand nachmittags die 21.
Aufführung der Schubertiade "Das Dreimäderl-
haus"
statt. Abends ging die erfolgreiche Operette
Edmund Eyslers "Die -- oder Keine" zum
erstenmal in der Arena in Szene.

Frl. Marg. Suchy sang die weibliche Haupt-
partie und war das reizendste, liebenswürdigste und
anmutigste Elsässermädel, das man sich nur wün-
schen konnte. Diese Rolle, ein Mittelding zwischen
Sängerin und Soubrette, ist für die junge Künst-
lerin wie geschaffen und stellt alle ihre Vorzüge in
die günstigste Beleuchtung.

Frl. Zantler war eine resolute kleine
Gutsbesitzerin, Herr Robert ein sympathischer
Husaren-Oberleutnant. Die Herren Göttler, als
kriegsfreiwilliger Professor ungemein drollig und
von zappeligster Beweglichkeit, und Klitsch (Rot-
hansel) sorgten ausgiebig für die Heiterkeit.




Authentische Nachrichten
des k. k. Korrespondenzbüros.

Das Wolffsche Bureau meldet:

Westlicher Kriegsschauplatz: Seit gestern Abend
sind neue Kämpfe zwischen Thiepval und Bazentin
le Petit im Gange. Nördlich des Gehöftes Monacu
wurde abends ein schwächerer, heute früh ein sehr
starker Angriff glatt abgewiesen. Die Kämpfe um
den Thiaumontrücken sind, ohne dem Feinde Er-
folge zu bringen, zum Stehen gekommen.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Front des GFM.
von Hindenburg. Gegen die vorgestern gesäuberte
Sanddüne südlich von Zarcze (am Stochod) vor-
brechende feindliche Abteilungen wurden durch
Gegenstoß zurückgeschlagen. Nordwestlich und westlich
von Zalocze blieben russische Angriffe ergebnislos,
südlich davon wird auf dem rechten Sereth-Ufer
gekämpft. Unsere Fliegergeschwader haben mit be-
obachtetem Erfolge zahlreiche Bomben auf Truppen-
ansammlungen an und nördlich der Bahn Kowel-
Sarny abgeworfen.

Amtlich wird verlautbart:

Russischer Kriegsschauplatz: Heeresfront des
Feldmarschalleutnants Erzherzog Karl. Die Kar-
pathentruppen gewannen auf den Höhen östlich
von Jablonica und bei Worochta Boden und brach-
ten über 1000 Gefangene, 4 Maschinengewehre
ein. Südwestlich von Delatyn abermals starke
russische Vorstöße abgewiesen. Oestlich von Ottynia
und von Tlumacz griff der Feind gestern vormittag
in großen Massen an. Eine seiner Angriffstruppen
drang westlich von Ottynia bis über unsere erste
Linie hinaus, wurde aber durch einen Gegenangriff
völlig zurückgeworfen, wobei über 1000 Gefangene
in unserer Hand blieben. Bei Tlumacz wurde die
Verteidigung vor einem überlegenen Stoß des
Feindes in den Raum westlich des Ortes verlegt.
Südlich von Wertelka säuberten unsere Truppen
das linke Serethufer. 700 Russen gefangen, 5 Ma-
schinengewehre erbeutet.

Italienischer Kriegsschauplatz: Die erbitterten
Kämpfe im Görzischen dauern mit unverminderter
Heftgkeit fort. Die im Görzer Brückenkopf westlich
des Isonzo kämpfenden Truppen schlugen seit 6.
August nachmittags zahlreiche, weit überlegene
feindliche Angriffe blutig ab. Hiebei wurden 2932
Italiener, darunter 72 Offiziere, gefangen. Um die
brave Besatzung des Brückenkopfes, gegen die sich
immer neue wütende Angriffe der Italiener richten,
vor großen Verlusten zu bewahren, wurde sie
heute auf das östliche Isonzoufer zurückgenommen.
Auf der Hochfläche von Doberdo scheiterten am

Mittwoch Badener Zeitung. 16. August 1916. Nr. 66.

[Spaltenumbruch] ſchön zur Geltung brachte, daß es anhaltenden Bei-
fall gab. Von Komzak brachte das Programm den
Walzer „Badener Madl’n“, die zwei reizenden
Tonbilder „Volksliedchen“ und „Märchen“ ſowie
das prächtige Potpourri „Neue Wiener Volks-
muſik“. Jede der mit löblicher Sorgfalt gebrachten
Darbietungen fand wärmſten Anklang und das
ganze Konzert hat den ungewöhnlich zahlreichen
Zuhörern einen wirklichen Genuß geboten, in dem
man nur durch das rückſichtsloſe Schwätzen einiger
antimuſikaliſcher Menſchen geſtört wurde. Warum ſich
dieſe Damen und Herren gerade die nächſte Um-
gebung des Muſikpavillons zum Schauplatz ihrer
Unterhaltung wählen? A. K.

Kunſt-Topographie Oeſterreichs.

Das kunſthiſtoriſche Inſtitut an der k. k. Univerſi-
tät in Wien arbeitet an der Schaffung einer Kunſt-
topographie Oeſterreichs, an welchem umfaſſenden
Werke namhafte Fachmänner beteiligt ſind. Mit der
Erforſchung des Bezirkes Baden wurde Dr. Dago-
bert Frey, Privatdozent an der k. k. techniſchen
Hochſchule und Aſſiſtent der k. k. Zentralkommiſſion
für Denkmalpflege, betraut. Der genannte Gelehrte
iſt gegenwärtig im Stifte Heiligenkreuz beſchäftigt
und wird im September ſeine Arbeiten in Baden
beginnen. Stadtarchivar Dr. v. Reinöhl befaßt
ſich zu dieſem Zwecke mit der Zuſammenſtellung
aller jener Sammlungen unſerer Stadt, die bei der
kunſttopographiſchen Aufnahme in Betracht zu
kommen haben.

Fliegergruß.

Am 12. Auguſt um ¼8
Uhr morgens zog ein Flieger in ſchönem Kreiſe
über die Komzakgaſſe und warf dort einen Gruß
in Form einer Papierrolle ab, welche in einem
Weingarten gefunden wurde. Dieſelbe hatte ſich
während des Fallens aufgerollt und trägt folgenden
Text: „Gruß aus .... Meter Höhe, Auguſt
1916“. Der Flieger hat auch ſeinen Namen beigefügt.

Die Kriegsküche in Baden.

Gegen
Ende dieſes Monats ſoll alſo die Kriegsküche in
Baden ihre Tätigkeit aufnehmen, welche darin be-
beſteht, bürgerlichen Haushaltungen in dieſer
ſchweren Zeit eiue erſehnte Erleichterung zu
bringen. Als Küchenlokal wird die Schulküche im
Schulgebäude in der Pfarrgaſſe dienen, wohin ſich
auch alle Intereſſenten wegen der nötigen Aus-
künfte wenden wollen und zwar vom 17. Auguſt
an täglich von 9 bis 11 Uhr vormittags und von
5 bis 8 Uhr abends, Sonntag, den 20. d. M. von
9 bis 11 Uhr vormittags. Das Komitee, welches
ſich mit der Aufgabe befaßt, die Kriegsküche in
Baden ins Leben zu rufen, hat Frau K. Baronin
Doblhoff-Dier zur Präſidentin und Frau Dr.
Kühnelt zur Vizepräſidentin gewählt. Um die
Errichtung der Küche und die Inbetriebſetzung der-
ſelben zu ermöglichen, hat ſich Frau Dr. Ben-
jamine Gelinek in liebenswürdigſter Weiſe be-
reiterklärt, ihre reichen Erfahrungen in den Dienſt
des humanitären Werkes zu ſtellen. Da die k. k.
Bezirkshauptmannſchaft behufs Beſchaffung der
nötigen Nahrungsmittel alles Erforderliche veran-
laſſen wird, ſo iſt der erſprießliche Betrieb der
Kriegsküche als geſichert zu betrachten. Die Her-
richtung des Lokales und die Ausgeſtaltung der
Küche wird von der Stadtgemeinde beſorgt. Es iſt
alſo zu erwarten, daß die Kriegsküche in Baden in
wenigen Tagen ihre gemeinnützige Tätigkeit auf-
nehmen kann.

Großes Parkfeſt.

Samstag, den 26.
d. M., wird zum Benefiz der Muſikdirektoren des
Badener Kurorcheſters ein großes Parkfeſt veran-
ſtaltet, deſſen Reinerträgnis dem Muſikerheim in
Baden zufließt. In den Zelten verkaufen Damen
aus der Geſellſchaft Blumen und Koriandoli, auch
für einen Juxbazar iſt geſorgt. Der Vorverkauf der
Karten zu K 1.20 (Kinder zahlen 60 h) erfolgt in
der Haupttrafik (Hauptplatz) und in der Theater-
trafik (Theaterplatz). An der Abendkaſſa koſten die
Eintrittskarten K 1.50.

Landes-Kontribuenten-Stiftung.

Am 2. März 1917 gelangen aus der Landes-
Kontribuenteu-Stiftung Unterſtützungsbeiträge zur
Verleihung. Anſpruchsberechtigt ſind dürftige
Grund- und Hausbeſitzer des Erzherzogtumes
Oeſterreich unter der Enns, welche infolge von Ele-
mentar-Ereigniſſen oder infolge ihrer eigenen oder
ihrer Angehörigen Krankheiten in der Exiſtenz
ſchwer gefährdet ſind, Die Beteilung erfolgt auf
Grund von Vorſchlägen, welche ſeitens der k. k.
Bezirkshauptmannſchaften im Einvernehmen mit
den Pfarrämtern an den Landesausſchuß erſtattet
werden. Bewerber um einen Stiftungsbetrag haben
ſich an die Pfarrämter wegen Aufnahme in die
Vorſchlagsliſten zu wenden.


[Spaltenumbruch]
Gebühr für Telegramme.

Vom
Vom 15. Auguſt l. J. an beträgt die Gebühr für
Telegramme aus Öſterreich nach Ungarn 8 h für
das Wort mit einer Mindeſtgebühr von 1 K. Die
Gebühr für die Beförderung von Zeitungstelegram-
men aus Oeſterreich nach Ungarn beträgt für die
erſten 500 abzutelegraphierenden Worte 15 K und
für jedes weitere begonnene Hundert von Worten
3 K. Die Gebühr für Preßtelegramme aus Oeſter-
reich nach Ungarn beträgt vom gleichen Zeitpunkte
an 4 h für ein Wort mit einer Mindeſtgebühr
von 1 K.

Vom Konſumentenverein.

Waren-
ausgaben im Vereinslokale, Frauengaſſe 2, wochen-
tags 8 bis 10 Uhr vormittags. Friſche Eier, Mar-
meladen, Roſinen, Mandeln und Mohn. Mittwoch
Butterabgabe.

— Die Reichsorganiſation der Haus-
frauen Oeſterreichs

(Ortsgr. Baden) hat in-
folge des Feiertages ſtatt Dienstag Mittwoch Ab-
gabetag. Vormerkungen auf holl. Erdäpfel, Kaffee-
zuſatz, Hartſpiritus, fertiges Erbſenpüree, Bohnen,
Semmelbröſel, Bröſelgries, kond. Milch, Kakaoerſatz,
Himbeerſaft.




[irrelevantes Material – 6 Zeilen fehlen]


Korreſpondenzen.
Eigenberichte der „Badener Zeitung“.
Vöslan.
(Das Schwimmbad.)

Seit Be-
ginn der Hochſaiſon werden die Schwimmteiche
des Vöslauer Bades, die bei jeder Witterung die
gleiche Temperatur von 19 Grad Reaumur auf-
weiſen, ſtets von einem zahlreichen Publikum be-
ſucht. Das herrliche Schwimmbad hat faſt täglich
die Prinzeſſin von Parma, Prinz und Prinzeſſin
Hohenlohe, Prinz und Prinzeſſin Salm-Salm
mit der Hofdame Gräfin Zamoyska als ſeine
Gäſte zu verzeichnen.

(Kaiſerfeſt.)

Anläßlich des Namensfeſtes
Sr. Majeſtät wird der ernſten Zeit entſprechend
am 18. d. M., um ½10 Uhr ein feierliches Hoch-
amt und Tagsüber ein „Zuckerltag“ zu wohltätigem
Zwecke abgehalten, ferner iſt am 17. d. M. ein
Abendkonzert auf der Waldwieſe in Auſicht genommen.

(Brenneſſel-Sammlung.)

Die von dem
Kriegsminiſterium angewieſene Sammlung von
Brenneſſeln wird im Orte von dem Knabenhort
in Angriff genommen und wird zu dieſem Zwecke
das p. t. Publikum erſucht, größere Beſtände dieſer
Pflanze dem Hortleiter, Bürgerſchullehrer Haus-
beſorger, zur Anzeige zu bringen, damit die Neſſelln
geſammelt und der entſprechenden Behandlung zu-
geführt werden.




Theater
Arena in Baden.

Freitag, den 11. l. M. gaſtierte Herr Hans
Lackner vom Deutſchen Volkstheater als Leopold
Brandmayer in dem einſtens zur ungeahnten Popu-
larität gelangten Luſtſpiel der Herren Oskar
Blumenthal und Guſtav Kadelburg „Im weißen
Röſſel“,
das ſeiner Zeit den Salzburger Schnürl-
regen, deſſen ſich die Autoren als damals ungemein
theaterſicheres Requiſit bedienten, in einen wahren
Tantiemenregen für die produktive bühnenliterariſche
Firma umzuwandeln verſtanden.

Der geſchätzte Künſtler, der nun dem Badener
Arenapublikum wieder eine neue und gleich der
früheren glänzend gelungene Probe ſeiner vielſeitigen
Schauſpielkunſt lieferte, erinnert in der Art ſeines
Wienertums und ſeiner Komik ein wenig an die
Spielweiſe Alfred Schreibers, in deſſen Zeit auch
die Badener Erſtaufführung des Werkes (Jänner
1899) fällt. Vielleicht wirkt er darum doppelt
ſympathiſch.

Als Partnerin war Herrn Lackner Fräulein
Maria Voll zugefallen, die eine ſehr ſtattliche und
bildhübſche Röſſelwirtin auf die Szene ſtellte.
Frl. Voll, welche bei der Operette bisher wenig
Glück hatte, ſcheint ſich für das Lokalfach weit beſſer
[Spaltenumbruch] zu eignen. Wenn ihre Joſefa Vogelhuber vielleicht
der erſte Verſuch darin war, ſo darf man ihn
jedenfalls als erfreulich gelungen bezeichnen.

Den Mann mit den Glühſtrümpfen, Wilhelm
Gieſecke, ſpielte Herr Wilhelmi diesmal mit
eindringlicher Schärfe des Wortes und mit guten
humoriſtiſchen Wirkungen. Herr Walter ließ hin-
gegen manchen Profeſſor Hinzelmann früherer Zeiten
vermiſſen.

Einen Sondererfolg holte ſich das talentierte
Frl. Schückettanz in der allerdings ſehr dankbaren
Epiſode des kleinen mit der Zunge anſtoßenden
Profeſſorstöchterchen.

In die übrigen Rollen teilten ſich die Damen
Manjoung und Korb, die Herren Keilholz,
Heinz
und Klitſch.

Samstag, den 12. l. M. gelangte die Operette
„Die tolle Thereſe“ mit Frl. Margit Suchy
als Gaſt zur Wiederholung.

Sonntag, den 13. fand nachmittags die 21.
Aufführung der Schubertiade „Das Dreimäderl-
haus“
ſtatt. Abends ging die erfolgreiche Operette
Edmund Eyslers „Die — oder Keine“ zum
erſtenmal in der Arena in Szene.

Frl. Marg. Suchy ſang die weibliche Haupt-
partie und war das reizendſte, liebenswürdigſte und
anmutigſte Elſäſſermädel, das man ſich nur wün-
ſchen konnte. Dieſe Rolle, ein Mittelding zwiſchen
Sängerin und Soubrette, iſt für die junge Künſt-
lerin wie geſchaffen und ſtellt alle ihre Vorzüge in
die günſtigſte Beleuchtung.

Frl. Zantler war eine reſolute kleine
Gutsbeſitzerin, Herr Robert ein ſympathiſcher
Huſaren-Oberleutnant. Die Herren Göttler, als
kriegsfreiwilliger Profeſſor ungemein drollig und
von zappeligſter Beweglichkeit, und Klitſch (Rot-
hanſel) ſorgten ausgiebig für die Heiterkeit.




Authentiſche Nachrichten
des k. k. Korreſpondenzbüros.

Das Wolffſche Bureau meldet:

Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Seit geſtern Abend
ſind neue Kämpfe zwiſchen Thiepval und Bazentin
le Petit im Gange. Nördlich des Gehöftes Monacu
wurde abends ein ſchwächerer, heute früh ein ſehr
ſtarker Angriff glatt abgewieſen. Die Kämpfe um
den Thiaumontrücken ſind, ohne dem Feinde Er-
folge zu bringen, zum Stehen gekommen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des GFM.
von Hindenburg. Gegen die vorgeſtern geſäuberte
Sanddüne ſüdlich von Zarcze (am Stochod) vor-
brechende feindliche Abteilungen wurden durch
Gegenſtoß zurückgeſchlagen. Nordweſtlich und weſtlich
von Zalocze blieben ruſſiſche Angriffe ergebnislos,
ſüdlich davon wird auf dem rechten Sereth-Ufer
gekämpft. Unſere Fliegergeſchwader haben mit be-
obachtetem Erfolge zahlreiche Bomben auf Truppen-
anſammlungen an und nördlich der Bahn Kowel-
Sarny abgeworfen.

Amtlich wird verlautbart:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Heeresfront des
Feldmarſchalleutnants Erzherzog Karl. Die Kar-
pathentruppen gewannen auf den Höhen öſtlich
von Jablonica und bei Worochta Boden und brach-
ten über 1000 Gefangene, 4 Maſchinengewehre
ein. Südweſtlich von Delatyn abermals ſtarke
ruſſiſche Vorſtöße abgewieſen. Oeſtlich von Ottynia
und von Tlumacz griff der Feind geſtern vormittag
in großen Maſſen an. Eine ſeiner Angriffstruppen
drang weſtlich von Ottynia bis über unſere erſte
Linie hinaus, wurde aber durch einen Gegenangriff
völlig zurückgeworfen, wobei über 1000 Gefangene
in unſerer Hand blieben. Bei Tlumacz wurde die
Verteidigung vor einem überlegenen Stoß des
Feindes in den Raum weſtlich des Ortes verlegt.
Südlich von Wertelka ſäuberten unſere Truppen
das linke Serethufer. 700 Ruſſen gefangen, 5 Ma-
ſchinengewehre erbeutet.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die erbitterten
Kämpfe im Görziſchen dauern mit unverminderter
Heftgkeit fort. Die im Görzer Brückenkopf weſtlich
des Iſonzo kämpfenden Truppen ſchlugen ſeit 6.
Auguſt nachmittags zahlreiche, weit überlegene
feindliche Angriffe blutig ab. Hiebei wurden 2932
Italiener, darunter 72 Offiziere, gefangen. Um die
brave Beſatzung des Brückenkopfes, gegen die ſich
immer neue wütende Angriffe der Italiener richten,
vor großen Verluſten zu bewahren, wurde ſie
heute auf das öſtliche Iſonzoufer zurückgenommen.
Auf der Hochfläche von Doberdo ſcheiterten am

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[2/0002] Mittwoch Badener Zeitung. 16. August 1916. Nr. 66. ſchön zur Geltung brachte, daß es anhaltenden Bei- fall gab. Von Komzak brachte das Programm den Walzer „Badener Madl’n“, die zwei reizenden Tonbilder „Volksliedchen“ und „Märchen“ ſowie das prächtige Potpourri „Neue Wiener Volks- muſik“. Jede der mit löblicher Sorgfalt gebrachten Darbietungen fand wärmſten Anklang und das ganze Konzert hat den ungewöhnlich zahlreichen Zuhörern einen wirklichen Genuß geboten, in dem man nur durch das rückſichtsloſe Schwätzen einiger antimuſikaliſcher Menſchen geſtört wurde. Warum ſich dieſe Damen und Herren gerade die nächſte Um- gebung des Muſikpavillons zum Schauplatz ihrer Unterhaltung wählen? A. K. — Kunſt-Topographie Oeſterreichs. Das kunſthiſtoriſche Inſtitut an der k. k. Univerſi- tät in Wien arbeitet an der Schaffung einer Kunſt- topographie Oeſterreichs, an welchem umfaſſenden Werke namhafte Fachmänner beteiligt ſind. Mit der Erforſchung des Bezirkes Baden wurde Dr. Dago- bert Frey, Privatdozent an der k. k. techniſchen Hochſchule und Aſſiſtent der k. k. Zentralkommiſſion für Denkmalpflege, betraut. Der genannte Gelehrte iſt gegenwärtig im Stifte Heiligenkreuz beſchäftigt und wird im September ſeine Arbeiten in Baden beginnen. Stadtarchivar Dr. v. Reinöhl befaßt ſich zu dieſem Zwecke mit der Zuſammenſtellung aller jener Sammlungen unſerer Stadt, die bei der kunſttopographiſchen Aufnahme in Betracht zu kommen haben. — Fliegergruß. Am 12. Auguſt um ¼8 Uhr morgens zog ein Flieger in ſchönem Kreiſe über die Komzakgaſſe und warf dort einen Gruß in Form einer Papierrolle ab, welche in einem Weingarten gefunden wurde. Dieſelbe hatte ſich während des Fallens aufgerollt und trägt folgenden Text: „Gruß aus .... Meter Höhe, Auguſt 1916“. Der Flieger hat auch ſeinen Namen beigefügt. — Die Kriegsküche in Baden. Gegen Ende dieſes Monats ſoll alſo die Kriegsküche in Baden ihre Tätigkeit aufnehmen, welche darin be- beſteht, bürgerlichen Haushaltungen in dieſer ſchweren Zeit eiue erſehnte Erleichterung zu bringen. Als Küchenlokal wird die Schulküche im Schulgebäude in der Pfarrgaſſe dienen, wohin ſich auch alle Intereſſenten wegen der nötigen Aus- künfte wenden wollen und zwar vom 17. Auguſt an täglich von 9 bis 11 Uhr vormittags und von 5 bis 8 Uhr abends, Sonntag, den 20. d. M. von 9 bis 11 Uhr vormittags. Das Komitee, welches ſich mit der Aufgabe befaßt, die Kriegsküche in Baden ins Leben zu rufen, hat Frau K. Baronin Doblhoff-Dier zur Präſidentin und Frau Dr. Kühnelt zur Vizepräſidentin gewählt. Um die Errichtung der Küche und die Inbetriebſetzung der- ſelben zu ermöglichen, hat ſich Frau Dr. Ben- jamine Gelinek in liebenswürdigſter Weiſe be- reiterklärt, ihre reichen Erfahrungen in den Dienſt des humanitären Werkes zu ſtellen. Da die k. k. Bezirkshauptmannſchaft behufs Beſchaffung der nötigen Nahrungsmittel alles Erforderliche veran- laſſen wird, ſo iſt der erſprießliche Betrieb der Kriegsküche als geſichert zu betrachten. Die Her- richtung des Lokales und die Ausgeſtaltung der Küche wird von der Stadtgemeinde beſorgt. Es iſt alſo zu erwarten, daß die Kriegsküche in Baden in wenigen Tagen ihre gemeinnützige Tätigkeit auf- nehmen kann. — Großes Parkfeſt. Samstag, den 26. d. M., wird zum Benefiz der Muſikdirektoren des Badener Kurorcheſters ein großes Parkfeſt veran- ſtaltet, deſſen Reinerträgnis dem Muſikerheim in Baden zufließt. In den Zelten verkaufen Damen aus der Geſellſchaft Blumen und Koriandoli, auch für einen Juxbazar iſt geſorgt. Der Vorverkauf der Karten zu K 1.20 (Kinder zahlen 60 h) erfolgt in der Haupttrafik (Hauptplatz) und in der Theater- trafik (Theaterplatz). An der Abendkaſſa koſten die Eintrittskarten K 1.50. — Landes-Kontribuenten-Stiftung. Am 2. März 1917 gelangen aus der Landes- Kontribuenteu-Stiftung Unterſtützungsbeiträge zur Verleihung. Anſpruchsberechtigt ſind dürftige Grund- und Hausbeſitzer des Erzherzogtumes Oeſterreich unter der Enns, welche infolge von Ele- mentar-Ereigniſſen oder infolge ihrer eigenen oder ihrer Angehörigen Krankheiten in der Exiſtenz ſchwer gefährdet ſind, Die Beteilung erfolgt auf Grund von Vorſchlägen, welche ſeitens der k. k. Bezirkshauptmannſchaften im Einvernehmen mit den Pfarrämtern an den Landesausſchuß erſtattet werden. Bewerber um einen Stiftungsbetrag haben ſich an die Pfarrämter wegen Aufnahme in die Vorſchlagsliſten zu wenden. — Gebühr für Telegramme. Vom Vom 15. Auguſt l. J. an beträgt die Gebühr für Telegramme aus Öſterreich nach Ungarn 8 h für das Wort mit einer Mindeſtgebühr von 1 K. Die Gebühr für die Beförderung von Zeitungstelegram- men aus Oeſterreich nach Ungarn beträgt für die erſten 500 abzutelegraphierenden Worte 15 K und für jedes weitere begonnene Hundert von Worten 3 K. Die Gebühr für Preßtelegramme aus Oeſter- reich nach Ungarn beträgt vom gleichen Zeitpunkte an 4 h für ein Wort mit einer Mindeſtgebühr von 1 K. — Vom Konſumentenverein. Waren- ausgaben im Vereinslokale, Frauengaſſe 2, wochen- tags 8 bis 10 Uhr vormittags. Friſche Eier, Mar- meladen, Roſinen, Mandeln und Mohn. Mittwoch Butterabgabe. — Die Reichsorganiſation der Haus- frauen Oeſterreichs (Ortsgr. Baden) hat in- folge des Feiertages ſtatt Dienstag Mittwoch Ab- gabetag. Vormerkungen auf holl. Erdäpfel, Kaffee- zuſatz, Hartſpiritus, fertiges Erbſenpüree, Bohnen, Semmelbröſel, Bröſelgries, kond. Milch, Kakaoerſatz, Himbeerſaft. ______ Korreſpondenzen. Eigenberichte der „Badener Zeitung“. Vöslan. (Das Schwimmbad.) Seit Be- ginn der Hochſaiſon werden die Schwimmteiche des Vöslauer Bades, die bei jeder Witterung die gleiche Temperatur von 19 Grad Reaumur auf- weiſen, ſtets von einem zahlreichen Publikum be- ſucht. Das herrliche Schwimmbad hat faſt täglich die Prinzeſſin von Parma, Prinz und Prinzeſſin Hohenlohe, Prinz und Prinzeſſin Salm-Salm mit der Hofdame Gräfin Zamoyska als ſeine Gäſte zu verzeichnen. (Kaiſerfeſt.) Anläßlich des Namensfeſtes Sr. Majeſtät wird der ernſten Zeit entſprechend am 18. d. M., um ½10 Uhr ein feierliches Hoch- amt und Tagsüber ein „Zuckerltag“ zu wohltätigem Zwecke abgehalten, ferner iſt am 17. d. M. ein Abendkonzert auf der Waldwieſe in Auſicht genommen. (Brenneſſel-Sammlung.) Die von dem Kriegsminiſterium angewieſene Sammlung von Brenneſſeln wird im Orte von dem Knabenhort in Angriff genommen und wird zu dieſem Zwecke das p. t. Publikum erſucht, größere Beſtände dieſer Pflanze dem Hortleiter, Bürgerſchullehrer Haus- beſorger, zur Anzeige zu bringen, damit die Neſſelln geſammelt und der entſprechenden Behandlung zu- geführt werden. Theater Arena in Baden. Freitag, den 11. l. M. gaſtierte Herr Hans Lackner vom Deutſchen Volkstheater als Leopold Brandmayer in dem einſtens zur ungeahnten Popu- larität gelangten Luſtſpiel der Herren Oskar Blumenthal und Guſtav Kadelburg „Im weißen Röſſel“, das ſeiner Zeit den Salzburger Schnürl- regen, deſſen ſich die Autoren als damals ungemein theaterſicheres Requiſit bedienten, in einen wahren Tantiemenregen für die produktive bühnenliterariſche Firma umzuwandeln verſtanden. Der geſchätzte Künſtler, der nun dem Badener Arenapublikum wieder eine neue und gleich der früheren glänzend gelungene Probe ſeiner vielſeitigen Schauſpielkunſt lieferte, erinnert in der Art ſeines Wienertums und ſeiner Komik ein wenig an die Spielweiſe Alfred Schreibers, in deſſen Zeit auch die Badener Erſtaufführung des Werkes (Jänner 1899) fällt. Vielleicht wirkt er darum doppelt ſympathiſch. Als Partnerin war Herrn Lackner Fräulein Maria Voll zugefallen, die eine ſehr ſtattliche und bildhübſche Röſſelwirtin auf die Szene ſtellte. Frl. Voll, welche bei der Operette bisher wenig Glück hatte, ſcheint ſich für das Lokalfach weit beſſer zu eignen. Wenn ihre Joſefa Vogelhuber vielleicht der erſte Verſuch darin war, ſo darf man ihn jedenfalls als erfreulich gelungen bezeichnen. Den Mann mit den Glühſtrümpfen, Wilhelm Gieſecke, ſpielte Herr Wilhelmi diesmal mit eindringlicher Schärfe des Wortes und mit guten humoriſtiſchen Wirkungen. Herr Walter ließ hin- gegen manchen Profeſſor Hinzelmann früherer Zeiten vermiſſen. Einen Sondererfolg holte ſich das talentierte Frl. Schückettanz in der allerdings ſehr dankbaren Epiſode des kleinen mit der Zunge anſtoßenden Profeſſorstöchterchen. In die übrigen Rollen teilten ſich die Damen Manjoung und Korb, die Herren Keilholz, Heinz und Klitſch. Samstag, den 12. l. M. gelangte die Operette „Die tolle Thereſe“ mit Frl. Margit Suchy als Gaſt zur Wiederholung. Sonntag, den 13. fand nachmittags die 21. Aufführung der Schubertiade „Das Dreimäderl- haus“ ſtatt. Abends ging die erfolgreiche Operette Edmund Eyslers „Die — oder Keine“ zum erſtenmal in der Arena in Szene. Frl. Marg. Suchy ſang die weibliche Haupt- partie und war das reizendſte, liebenswürdigſte und anmutigſte Elſäſſermädel, das man ſich nur wün- ſchen konnte. Dieſe Rolle, ein Mittelding zwiſchen Sängerin und Soubrette, iſt für die junge Künſt- lerin wie geſchaffen und ſtellt alle ihre Vorzüge in die günſtigſte Beleuchtung. Frl. Zantler war eine reſolute kleine Gutsbeſitzerin, Herr Robert ein ſympathiſcher Huſaren-Oberleutnant. Die Herren Göttler, als kriegsfreiwilliger Profeſſor ungemein drollig und von zappeligſter Beweglichkeit, und Klitſch (Rot- hanſel) ſorgten ausgiebig für die Heiterkeit. Guſtav Calliano. Authentiſche Nachrichten des k. k. Korreſpondenzbüros. Berlin, 7. Aug. Das Wolffſche Bureau meldet: Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Seit geſtern Abend ſind neue Kämpfe zwiſchen Thiepval und Bazentin le Petit im Gange. Nördlich des Gehöftes Monacu wurde abends ein ſchwächerer, heute früh ein ſehr ſtarker Angriff glatt abgewieſen. Die Kämpfe um den Thiaumontrücken ſind, ohne dem Feinde Er- folge zu bringen, zum Stehen gekommen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des GFM. von Hindenburg. Gegen die vorgeſtern geſäuberte Sanddüne ſüdlich von Zarcze (am Stochod) vor- brechende feindliche Abteilungen wurden durch Gegenſtoß zurückgeſchlagen. Nordweſtlich und weſtlich von Zalocze blieben ruſſiſche Angriffe ergebnislos, ſüdlich davon wird auf dem rechten Sereth-Ufer gekämpft. Unſere Fliegergeſchwader haben mit be- obachtetem Erfolge zahlreiche Bomben auf Truppen- anſammlungen an und nördlich der Bahn Kowel- Sarny abgeworfen. Wien, 8. Auguſt. Amtlich wird verlautbart: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erzherzog Karl. Die Kar- pathentruppen gewannen auf den Höhen öſtlich von Jablonica und bei Worochta Boden und brach- ten über 1000 Gefangene, 4 Maſchinengewehre ein. Südweſtlich von Delatyn abermals ſtarke ruſſiſche Vorſtöße abgewieſen. Oeſtlich von Ottynia und von Tlumacz griff der Feind geſtern vormittag in großen Maſſen an. Eine ſeiner Angriffstruppen drang weſtlich von Ottynia bis über unſere erſte Linie hinaus, wurde aber durch einen Gegenangriff völlig zurückgeworfen, wobei über 1000 Gefangene in unſerer Hand blieben. Bei Tlumacz wurde die Verteidigung vor einem überlegenen Stoß des Feindes in den Raum weſtlich des Ortes verlegt. Südlich von Wertelka ſäuberten unſere Truppen das linke Serethufer. 700 Ruſſen gefangen, 5 Ma- ſchinengewehre erbeutet. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die erbitterten Kämpfe im Görziſchen dauern mit unverminderter Heftgkeit fort. Die im Görzer Brückenkopf weſtlich des Iſonzo kämpfenden Truppen ſchlugen ſeit 6. Auguſt nachmittags zahlreiche, weit überlegene feindliche Angriffe blutig ab. Hiebei wurden 2932 Italiener, darunter 72 Offiziere, gefangen. Um die brave Beſatzung des Brückenkopfes, gegen die ſich immer neue wütende Angriffe der Italiener richten, vor großen Verluſten zu bewahren, wurde ſie heute auf das öſtliche Iſonzoufer zurückgenommen. Auf der Hochfläche von Doberdo ſcheiterten am

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 66, Baden (Niederösterreich), 16.08.1916, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener066_1916/2>, abgerufen am 21.11.2024.