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Badener Zeitung. Nr. 73, Baden (Niederösterreich), 12.09.1906.

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Mittwoch Badener Zeitung 12. September 1906. Nr. 73.

[Spaltenumbruch] Wally bewies, daß diese Künstlerin auch aus einer
unbedeutenden Rolle etwas Erstklassiges zu machen
versteht und Herrn Löscher's Eddin trug, als
einziger Vertreter der Komik, wahre Triumphe davon.
Eine eingehende Besprechung des Werkes nnd seiner
Besetzung folgt wegen Raummangels in nächster
Nummer.




Theater in Mödling.

Der glanzvollen Vorstellung von "Pufferl"
folgte eine ebenfalls noch gut besuchte Aufführung
-- die zehnte in diesem Spieljahr -- der "Lustigen
Witwe",
dann die letzte Kindervorstellung mit dem
beliebten "Max und Moriz", endlich "Wiener
Blut"
sowie das "Süße Mädel". Trotz des
günstigen Wetters machte namentlich die letztere
Aufführung wieder ein sehr volles Haus. Die Leitung
der Bühne hat, wie schon früher erwähnt, seit Jahren
solche Kassenerfolge nicht aufzuweisen gehabt. Auch die
letzte Woche bringt noch Zugstücke, wie "Der Weg
zur Hölle",
dann "O, diese Schwiegermüt-
ter
" und endlich ein kleines theatralisches Ereignis,
nämlich die Erstaufführung der Posse "Das Beet-
hovenhaus"
von Hermann Hoffmann, der sich be-
reits früher als Verfasser des hier zur Aufführung
gelangten Stückes "Die lieben Offiziere" be-
merkbar gemacht hat. Diesem Abend wird mit Inter-
esse entgegengesehen, da mehrere Bühnenleiter, darunter
Direktor Gettke, der Vorstellung angeblich beiwohnen
werden und die Posse später auch in Raimundtheater
aufgeführt werden soll. -- Schließlich sei erwähnt,
daß an diesem Abende zugleich das Benefize des
Schauspielers Mühlberg stattfindet, der sich ja in
der Zeit seiner hiesigen Wirksamkeit Sympathien
erworben hat.




Eingesendet.



Sehr geehrter Herr Redakteur!

Sie würden mich zu außerordentlichen Dank
verpflichten, wenn Sie die Güte hätten, nachstehende
Zeilen in Ihrem geschätzten Blatte aufzunehmen!

Herr Gustav Waldheim recte Goldschmied
hat an das löbliche Theaterkomitee und Herrn Direk-
tor Schreiber je ein Schreiben gerichtet, in welchem
er seiner Verwunderung Ausdruck gibt, daß weder
das Theaterkomitee, noch Herr Schreiber, ja nicht ein-
mal ein einziges Mitglied des Ensembles es der
Mühe wert gefunden hat, ihm, dem Herausgeber
der weltverkannten Kurgäste-Zeitung, das Be-
dauern auszudrücken, daß ich es gewagt habe, ihn
durch ein gelungenes Extempore von der Bühne herab
anzugreifen. Er hofft dafür aber ganz bestimmt, daß
ich für diese unerhörte Freveltat nicht mehr reenga-
giert werde.

Was das löbliche Theaterkomitee und Herr
Direktor Schreiber auf diese Einmengung in eine
interne Angelegenheit antworteten, weiß ich nicht,
was jedoch die Mehrzahl meiner Kollegen und Kolle-
ginnen betrifft, kann ich offen eingestehen, daß die-
selben unverholen ihrer Freude über mein Extempore
Ausdruck gaben und mir dazu gratulierten.

Außerdem erkläre ich hiemit, wie ich dies schon
bei der Gerichtsverhandlung tat, daß mein Vertrag
nur bis 15. September währt, leider, denn es
würde mir nur ein außerordentliches Vergnügen
bereiten, dem Herrn noch länger ein Dorn im
Auge zu sein!

Also, Herr Goldschmied, gedulden Sie sich bis
zum 15. September, an diesem Tage können Sie
zu meiner Abschiedsvorstellung kommen!

Dies alles bringe ich nur deshalb zur Kennt-
nis eines geehrten Publikums, damit Herr Gold-
[Spaltenumbruch] schmied nicht etwa auf die wahnwitzige Idee ver-
fällt, zu behaupten, er hätte mich um mein Enga-
gement gebracht.

Für die Veröffentlichung dieser Zeilen bestens
dankend, zeichne ich hochachtend




Aufruf!

Die ehemaligen Schüler der Volks- und Bürger-
schule in Baden werden hiemit in Kenntnis gesetzt,
daß sich ein Komitee gebildet hat, das es sich zur
Aufgabe gesetzt hat, dem verstorbenen verdienstvollen
Bürgerschuldirektor Herrn
Emanuel Fitzga
der als Lehrer wie als Mensch und Mitbürger uns
unvergeßlich bleiben wird, an der Sätte seines Wirkens
eine Erinnerungstafel zu setzen.

Wer sich noch an seine Schulzeit unter dem Herrn
Oberlehrer und Direktor Fitzga zurückerinnern kann,
wird gewiß ohne jedes weitere Bedenken dieses sein
Wirken anerkennen, und darum ersuchen die Ge-
fertigten um Unterstützung ihrer Idee und bitten alle
ehemaligen Schüler, zur Errichtung dieses Liebes-
zeichens beizutragen. Jede, auch die kleinste Spende,
wird dankbar angenommen und in den Lokalblättern
seinerzeit ausgewiesen.




[irrelevantes Material]

Mittwoch Badener Zeitung 12. September 1906. Nr. 73.

[Spaltenumbruch] Wally bewies, daß dieſe Künſtlerin auch aus einer
unbedeutenden Rolle etwas Erſtklaſſiges zu machen
verſteht und Herrn Löſcher’s Eddin trug, als
einziger Vertreter der Komik, wahre Triumphe davon.
Eine eingehende Beſprechung des Werkes nnd ſeiner
Beſetzung folgt wegen Raummangels in nächſter
Nummer.




Theater in Mödling.

Der glanzvollen Vorſtellung von „Pufferl“
folgte eine ebenfalls noch gut beſuchte Aufführung
— die zehnte in dieſem Spieljahr — der „Luſtigen
Witwe“,
dann die letzte Kindervorſtellung mit dem
beliebten „Max und Moriz“, endlich „Wiener
Blut“
ſowie das „Süße Mädel“. Trotz des
günſtigen Wetters machte namentlich die letztere
Aufführung wieder ein ſehr volles Haus. Die Leitung
der Bühne hat, wie ſchon früher erwähnt, ſeit Jahren
ſolche Kaſſenerfolge nicht aufzuweiſen gehabt. Auch die
letzte Woche bringt noch Zugſtücke, wie „Der Weg
zur Hölle“,
dann „O, dieſe Schwiegermüt-
ter
“ und endlich ein kleines theatraliſches Ereignis,
nämlich die Erſtaufführung der Poſſe „Das Beet-
hovenhaus“
von Hermann Hoffmann, der ſich be-
reits früher als Verfaſſer des hier zur Aufführung
gelangten Stückes „Die lieben Offiziere“ be-
merkbar gemacht hat. Dieſem Abend wird mit Inter-
eſſe entgegengeſehen, da mehrere Bühnenleiter, darunter
Direktor Gettke, der Vorſtellung angeblich beiwohnen
werden und die Poſſe ſpäter auch in Raimundtheater
aufgeführt werden ſoll. — Schließlich ſei erwähnt,
daß an dieſem Abende zugleich das Benefize des
Schauſpielers Mühlberg ſtattfindet, der ſich ja in
der Zeit ſeiner hieſigen Wirkſamkeit Sympathien
erworben hat.




Eingeſendet.



Sehr geehrter Herr Redakteur!

Sie würden mich zu außerordentlichen Dank
verpflichten, wenn Sie die Güte hätten, nachſtehende
Zeilen in Ihrem geſchätzten Blatte aufzunehmen!

Herr Guſtav Waldheim recte Goldſchmied
hat an das löbliche Theaterkomitee und Herrn Direk-
tor Schreiber je ein Schreiben gerichtet, in welchem
er ſeiner Verwunderung Ausdruck gibt, daß weder
das Theaterkomitee, noch Herr Schreiber, ja nicht ein-
mal ein einziges Mitglied des Enſembles es der
Mühe wert gefunden hat, ihm, dem Herausgeber
der weltverkannten Kurgäſte-Zeitung, das Be-
dauern auszudrücken, daß ich es gewagt habe, ihn
durch ein gelungenes Extempore von der Bühne herab
anzugreifen. Er hofft dafür aber ganz beſtimmt, daß
ich für dieſe unerhörte Freveltat nicht mehr reenga-
giert werde.

Was das löbliche Theaterkomitee und Herr
Direktor Schreiber auf dieſe Einmengung in eine
interne Angelegenheit antworteten, weiß ich nicht,
was jedoch die Mehrzahl meiner Kollegen und Kolle-
ginnen betrifft, kann ich offen eingeſtehen, daß die-
ſelben unverholen ihrer Freude über mein Extempore
Ausdruck gaben und mir dazu gratulierten.

Außerdem erkläre ich hiemit, wie ich dies ſchon
bei der Gerichtsverhandlung tat, daß mein Vertrag
nur bis 15. September währt, leider, denn es
würde mir nur ein außerordentliches Vergnügen
bereiten, dem Herrn noch länger ein Dorn im
Auge zu ſein!

Alſo, Herr Goldſchmied, gedulden Sie ſich bis
zum 15. September, an dieſem Tage können Sie
zu meiner Abſchiedsvorſtellung kommen!

Dies alles bringe ich nur deshalb zur Kennt-
nis eines geehrten Publikums, damit Herr Gold-
[Spaltenumbruch] ſchmied nicht etwa auf die wahnwitzige Idee ver-
fällt, zu behaupten, er hätte mich um mein Enga-
gement gebracht.

Für die Veröffentlichung dieſer Zeilen beſtens
dankend, zeichne ich hochachtend




Aufruf!

Die ehemaligen Schüler der Volks- und Bürger-
ſchule in Baden werden hiemit in Kenntnis geſetzt,
daß ſich ein Komitee gebildet hat, das es ſich zur
Aufgabe geſetzt hat, dem verſtorbenen verdienſtvollen
Bürgerſchuldirektor Herrn
Emanuel Fitzga
der als Lehrer wie als Menſch und Mitbürger uns
unvergeßlich bleiben wird, an der Sätte ſeines Wirkens
eine Erinnerungstafel zu ſetzen.

Wer ſich noch an ſeine Schulzeit unter dem Herrn
Oberlehrer und Direktor Fitzga zurückerinnern kann,
wird gewiß ohne jedes weitere Bedenken dieſes ſein
Wirken anerkennen, und darum erſuchen die Ge-
fertigten um Unterſtützung ihrer Idee und bitten alle
ehemaligen Schüler, zur Errichtung dieſes Liebes-
zeichens beizutragen. Jede, auch die kleinſte Spende,
wird dankbar angenommen und in den Lokalblättern
ſeinerzeit ausgewieſen.




[irrelevantes Material]

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 73, Baden (Niederösterreich), 12.09.1906, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener073_1906/6>, abgerufen am 23.11.2024.