Badener Zeitung. Nr. 76, Baden (Niederösterreich), 20.09.1916. Badener Zeitung Deutsch-freiheitliches und unabhängiges Organ. [Spaltenumbruch]
Redaktionsschluß: Nr. 76. Baden bei Wien, Mittwoch, den 20. September 1916. 37. Jahrg. [Spaltenumbruch] Politische Debatten in Ungarn. In Ungarn hat es abermals eine große Einen ähnlichen Erfolg hatte die darum nicht An diese ziemlich fruchtlose Debatte schloß [Spaltenumbruch] Lokal-Nachrichten. -- Auszeichnug. Dem seit Kriegsbeginn -- Bezirkshauptmann Freiherr von Czekelius +. In Wien starb am 16. d. M. -- Todesfälle. Samstag, den 16. Sep- -- Konzert zu Gunsten des Roten Kreuzes. Für das unter dem Protektorate Ihrer [Spaltenumbruch] Osram-Lampe 15[3]6 [Spaltenumbruch] Drahtfest 70% Stromersparnis Mildes weisses Licht Badener Zeitung Deutſch-freiheitliches und unabhängiges Organ. [Spaltenumbruch]
Redaktionsſchluß: Nr. 76. Baden bei Wien, Mittwoch, den 20. September 1916. 37. Jahrg. [Spaltenumbruch] Politiſche Debatten in Ungarn. In Ungarn hat es abermals eine große Einen ähnlichen Erfolg hatte die darum nicht An dieſe ziemlich fruchtloſe Debatte ſchloß [Spaltenumbruch] Lokal-Nachrichten. — Auszeichnug. Dem ſeit Kriegsbeginn — Bezirkshauptmann Freiherr von Czekelius †. In Wien ſtarb am 16. d. M. — Todesfälle. Samstag, den 16. Sep- — Konzert zu Gunſten des Roten Kreuzes. Für das unter dem Protektorate Ihrer [Spaltenumbruch] Osram-Lampe 15[3]6 [Spaltenumbruch] Drahtfest 70% Stromersparnis Mildes weisses Licht <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage xml:id="title1" type="heading" next="#title2"> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Badener Zeitung</hi><lb/> Deutſch-freiheitliches und unabhängiges Organ.</hi> </titlePart> </titlePage><lb/> <div type="jExpedition"> <p><cb/><hi rendition="#b">Redaktionsſchluß:<lb/> Dienstag und Freitag früh.<lb/><cb/> Erſcheint Mittwoch und Samstag früh.<lb/> ——— Telephon-Anſchluß Nr. 229. ———<lb/><cb/> Anverlangt eingeſandte Mannſkripte<lb/> werden nicht zurückgeſendet.<lb/> Abonnement Baden:</hi> Zum Abholen vierteljährig <hi rendition="#aq">K</hi> 2·50, halbjährig <hi rendition="#aq">K</hi> 5·—, ganzjährig <hi rendition="#aq">K</hi> 10·—. Mit Zuſtellung ins Haus <hi rendition="#b">Baden:</hi> Vierteljährig <hi rendition="#aq">K</hi> 3·—, halbjährig <hi rendition="#aq">K</hi> 6·—,<lb/> ganzjährig <hi rendition="#aq">K</hi> 12·—. <hi rendition="#b">Oeſterreich-Ungarn:</hi> Mit Zuſendung vierteljährig <hi rendition="#aq">K</hi> 3·30, halbjährig <hi rendition="#aq">K</hi> 6·50, ganzjährig <hi rendition="#aq">K</hi> 13·—. <hi rendition="#b">Einzelne Mittwoch-Nummer 12 <hi rendition="#aq">h,</hi> Samstag-<lb/> Nummer 16 <hi rendition="#aq">h.</hi> — Inſerate</hi> werden per 80 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mm</hi></hi> breite Petitzeile mit 16 <hi rendition="#aq">h</hi> für die erſte, und mit 14 <hi rendition="#aq">h</hi> für fünf nacheinander folgende Einſchaltungen berechnet, größere Aufträge<lb/> nach Uebereinkommen und können auch durch die beſtehenden Annonzen-Bureaus an die Adminiſtration gerichtet werden. — <hi rendition="#g">Intereſſante Mitteilungen,</hi> Notizen und<lb/> Korreſpondenzen werden nach Uebereinkunft honoriert. — Manuſkripte werden nicht zurückgeſtellt. — <hi rendition="#g">Redaktion</hi> und <hi rendition="#g">Adminiſtration:</hi> Baden, Pfarrgaſſe Nr. 3.<lb/><hi rendition="#b">(Die Samstag-Nummer enthält die Gratis-Beilage „Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“.)</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <titlePage xml:id="title2" prev="#title1" type="heading"> <docImprint> <docDate> <hi rendition="#b">Nr. 76. Baden bei Wien, Mittwoch, den 20. September 1916. 37. Jahrg.</hi> </docDate> </docImprint><lb/> </titlePage> </front> <body> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Politiſche Debatten in Ungarn.</hi> </head><lb/> <p>In Ungarn hat es abermals eine große<lb/> politiſche Debatte gegeben, die im eigentlichen<lb/> Sinne ein Rededuell zwiſchen dem Grafen Andraſſy<lb/> und dem Miniſterpräſidenten Grafen Tisza war.<lb/> In einer großangelegten Rede begründete Graf An-<lb/> draſſy ſeinen Antrag auf Einberufung der Dele-<lb/> gationen, die zu dem Zwecke erfolgen ſoll, um<lb/> den Miniſter des Aeußeren die Gelegenheit zum<lb/> Sprechen zu geben. Das vollſtändige Pauſieren des<lb/> verfaffungsmäßigen Lebens in Oeſterreich be-<lb/> zeichnet Graf Andraſſy als eine ſchwere Gefährdung<lb/> des guten Verhältniſſes zwiſchen den beiden Reichs-<lb/> hälften, und es könne nicht geſchehen, daß es von<lb/> der oft ſehr widerſpruchsvollen Rechtsauffaſſung<lb/> einer öſterreichiſchen Regierung abhängig ſein<lb/> könne, ob das Verfaſſungsleben in Ungarn ſeinen<lb/> normalen Gang gehen ſolle oder nicht. Redner<lb/> bezeichnete es darum als eine Pflicht, Oeſterreich-<lb/> Ungarn gegenüber alles zu tun, um die Einbe-<lb/> rufung der Delegationen zu ermöglichen. Schließ-<lb/> lich bedauerte er auch, daß Graf Tisza ſeine<lb/> mächtige Poſition nicht dazu benütze, um alles zu<lb/> tun, daß auch in Oeſterreich verfaſſungsmäßiges<lb/> Leben herrſche. Die „Hemmungen“, oder wie Graf<lb/> Andraſſy ſagte, „die ſtörenden Momente“, die ins<lb/> Treffen geführt werden, daß wir die „Wohltaten<lb/> des verfaſſungsmäßigen Lebens“ entbehren müſſen<lb/> — der Satz ſtammt auch vom Grafen Tisza —<lb/> ſind bekannt, und wir ſprechen über ſie nicht, weil<lb/> es ja gegewärtig ohnehin keinen Zweck hätte.<lb/> Graf Andraſſy hat ja übrigens darauf verwieſen,<lb/> daß es ſchon eine Zeit gegeben habe, wo der<lb/> Graf Stürgkh in einer ganz ähnlichen Angelegen-<lb/> heit eine ganz entgegengeſetzte Haltung einnahm.<lb/> Es war dies im Jahre 1914, wo ebenfälls die<lb/> Delegation, die bereits das Jahr zuvor gewählt<lb/> wurde und auch ſchon einmal getagt hat, neuerlich<lb/> zur Arbeit zuſammenberufen wurde. Auf die Frage,<lb/> wie es damit beſchaffen ſei, daß die Delegationen<lb/> arbeiten, troßdem der Reichsrat vertagt ſei, ant-<lb/> wortete Graf Stürgkh, aus der bedauerlichen<lb/> Tatſache, daß im Reichsrat momentan ein Hem-<lb/> mungszuſtand beſtehe, dürfe nicht abgeleitet werden,<lb/> daß auch eine andere ſehr wichtige parlamentariſche<lb/> Körperkraft ihre Beratungen und Beſchlußfaſſungen<lb/> aufſchieben ſoll, bis der erwünſchte Effekt an einer<lb/> anderen Stelle eintritt, ausdrücklich konſtatierte<lb/> Graf Stürgkh damals „über die Legitimation der<lb/> Deligierten zur Erfüllung jener Aufgaben, zu<lb/> deren Perſolvierung ſie verſammelt worden ſind,<lb/> kann ein Zweifel nicht obwalten.“ Wer ſich der<lb/> Mühe unterziehen will, ſich die Aufgaben, „zu<lb/> deren Perſolvierung die Delegirten damals ver-<lb/> ſammelt wurden“, ins Gedächnis zurückzurufen,<lb/> der wird es aus den Verhandlungsgegenſtänden<lb/> leicht begreifen können, aus welchem Grunde Graf<lb/><cb/> Stürgkh damals eine andere „Rechtsanſicht“ ver-<lb/> trat als heute. Vorläufig bleibt es aber bei der<lb/> anderen „Rechtsanſchauung“, die beſagt, die Dele-<lb/> gationen können nicht tagen, weil der Reichsrat<lb/> nicht arbeiten kann. Der Graf Tisza fühlt ſich<lb/> nicht berufen, in dieſer Angelegenheit einen Schritt<lb/> zu tun. Er lehnt jede Einmiſchung in die inner-<lb/> politiſchen Verhältniſſe unſerer Reichshälfte ab,<lb/> ſondern begnügt ſich damit, den Wunſch auszu-<lb/> ſprechen, daß die Störungen des Verfaſſungslebens<lb/> in Oeſterreich beſeitigt werden könnten. Damit<lb/> iſt das Kapitel über die Einberufung der Dele-<lb/> getionen in dem Sinne beſchloſſen worden, der<lb/> ja vorauszuſehen war. Oder man müßte den<lb/> Grafen Stürgkh nicht kennen.</p><lb/> <p>Einen ähnlichen Erfolg hatte die darum nicht<lb/> unintereſſante Debatte über die auswärtigen An-<lb/> gelegenheiten. Sie fand ein Vorſpiel in der Unter-<lb/> redung, die Baron Buri<supplied>a</supplied>n mit einem Zeitungs-<lb/> berichterſtatter hatte und in der er ſich gegen die<lb/> Vorwürfe der ungariſchen Oppoſition, mit den<lb/> Informationen allzu ſparſam zu ſein, zu ver-<lb/> teidigen ſucht. Baron Burian erklärt, er mußte<lb/> in den Mitteilungen, die Kriegslage betreffend,<lb/> ſich reſerviert verhalten, weil er in dieſen Dingen<lb/> zur Geheimhaltung verpflichtet ſei. Graf Tisza<lb/> kam dieſem Standpunkte mit der Mitteilung zu<lb/> Hilfe, daß die wichtigſten militäriſchen Geheim-<lb/> informationen nur der Miniſter des Aeußern<lb/> und die beiden Miniſterpräſidenten erhalten und<lb/> abſolut niemandem anderen mitgeteilt werden<lb/> dürfen. Demgegenüber ſtellte Graf Andraſſy feſt,<lb/> daß ſich der Miniſter gerade in ſolchen Fragen<lb/> nicht hinter das militäriſche Geheimnis verſchanzt<lb/> habe, ſondern offen zugegeben habe, „nicht ent-<lb/> ſprechend eingeweiht“ worden zu ſein. Er ſpricht<lb/> da von einem „unerträglichen Zuſtand“, der von<lb/> dem ſeinerzeitigen Mitvertrauensmann der Oppo-<lb/> ſition v. Rakovszky beſtätigt wird. Damit müſſen<lb/> wir uns vorderhand begnügen, womit natürlich<lb/> nicht geſagt iſt, daß über die Politik des Baron<lb/> Burian nicht noch ſehr ausführlich geſprochen<lb/> werden wird.</p><lb/> <p>An dieſe ziemlich fruchtloſe Debatte ſchloß<lb/> ſich eine lange Erörterung über die vor dem<lb/> italieniſchen Kriege zwiſchen Wien und Rom ge-<lb/> führten Verhandlungen, ein Thema, welches ſich<lb/> im ungariſchen Abgeordnetenhaus anſcheinend<lb/> einer beſonderen Beliebtheit erfreut. Ein klares<lb/> Bild wird man ſich auch daraus nicht machen<lb/> können. Immerhin aber werden recht intereſſante<lb/> Umriſſe ſichtbar, mit denen man ſich begnügen<lb/> kann, ſonderlich nach einem ſo langen Tappen<lb/> im undurchdringlichen Dunkel. Man darf nur<lb/> nicht gleich hellen, alles durchdringenden Sonnen-<lb/> ſchein wollen. Hauptſache iſt, wenn es nur einmal<lb/> zu tagen beginnt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Lokal-Nachrichten.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Auszeichnug.</hi> </head> <p>Dem ſeit Kriegsbeginn<lb/> im Felde ſtehenden Oberleutnant i. d. R. eines<lb/> ſchweren Feldartillerie-Regimentes Dr. jur. Emanuel<lb/><hi rendition="#g">Sztankov<hi rendition="#aq">á</hi>nszky de Nagy-L<hi rendition="#aq">é</hi>vard</hi> (Finanz-<lb/> rat im gemeinſamen Finanzminiſterium) wurde für<lb/> tapferes Verhalten und vorzügliche Dienſtleiſtung<lb/> vor dem Feinde neuerlich die belobende Allerhöchſte<lb/> Anerkennung ausgeſprochen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Bezirkshauptmann Freiherr<lb/> von Czekelius †.</hi> </head> <p>In Wien ſtarb am 16. d. M.<lb/> plötzlich der Bezirkshauptmann von Amſtetten Lud-<lb/> wig Freiherr <hi rendition="#g">Czekelius</hi> von <hi rendition="#g">Roſenfeld</hi> im<lb/> 51. Lebensjahre. Der Verſtorbene war früher als<lb/> Kommiſſär unter Bezirkshauptmann Graf zur <hi rendition="#g">Lippe</hi><lb/> bei der hieſigen Bezirkshauptmannſchaft tätig und<lb/> hatte ſich in dieſer Stellung allgemeine Sympathien<lb/> und volle Hochſchätzung erworben. Er war der<lb/> Schwager des erſten Sektionschefs im Auswärtigen<lb/> Amte, Botſchafter Dr. Freiherr von <hi rendition="#g">Macchio,</hi> in<lb/> deſſen Beiſein auch ſein Tod erfolgte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Todesfälle.</hi> </head> <p>Samstag, den 16. Sep-<lb/> tember um 2 Uhr nachmittags ſtarb hier nach<lb/> kurzem Leiden Frau Marie <hi rendition="#g">Grimm,</hi> geb. Drax-<lb/> ler, im 76. Lebensjahre. Die Beerdigung fand<lb/> Dienstag, den 19. d. M., auf dem hieſigen Stadt-<lb/> pfarrfriedhofe im eigenen Grabe ſtatt. Die Ver-<lb/> ſtorbene war die Mutter des Muſikſchuldirektors<lb/> Herrn Viktor Grimm. — Montag, den 18. d. M.,<lb/> um 6 Uhr früh verſchied nach längerem Leiden im<lb/> 47. Lebensjahre der Private Herr Joſef <hi rendition="#g">Samin-<lb/> ger.</hi> Die Beſtattung findet heute, Mittwoch, um<lb/> 3 Uhr nachmittags ſtatt.</p> </div><lb/> <div xml:id="konzert1" next="#konzert2" type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Konzert zu Gunſten des Roten<lb/> Kreuzes.</hi> </head> <p>Für das unter dem Protektorate Ihrer<lb/> Exzellenz Gräfin <hi rendition="#g">Otſini-Roſenberg</hi> am Sams-<lb/> tag um 8 Uhr abends im Kurhausſaale, zu Gun-<lb/> ſten des Zweigvereines Baden vom Roten Kreuze<lb/> ſtattfindende Konzert gibt ſich das lebhafteſte Inte-<lb/> reſſe kund. Die Muſikfreunde werden an dieſem<lb/> Abend wieder einmal Gelegenheit haben, Meiſter<lb/> Alfred <hi rendition="#g">Grünfeld</hi> zu begrüßen, der wie ſo oft<lb/> ſeine berühmte Kunſt neuerdings in den Dienſt der<lb/> Wohltätigkeit geſtellt hat. Der Künſtler hat folgen-<lb/> des Programm gewählt: 1. Mozart: Adagio <hi rendition="#aq">H-moll,</hi><lb/> 2. Grünfeld: Romanze <hi rendition="#aq">Des-dur (op. 42),</hi> 3. Grün-<lb/> feld: Phantaſie über Richard Wagners Motive aus<lb/> Lohengrin und Tannhäuſer. Eingeleitet wird der<lb/> Abend durch das unter der Leitung des Kapell-<lb/> meiſters Karl <hi rendition="#g">Wiesmann</hi> ſtehende Theater-<lb/> orcheſter, welches eine Ouvertüre zum Vortrage<lb/> bringt. Opernſängerin Fräulein Roſe <hi rendition="#g">Pauly</hi> wird<lb/> die Arie „Dich, teure Halle, grüß ich wieder“ aus<lb/> Tannhäuſer mit Orcheſterbegleitung und Lieder von<lb/> Schubert, Brahms, Rich. Strauß und Grieg fingen.<lb/> Hofburgſchauſpielerin Maria <hi rendition="#g">Mayer,</hi> deren wert-</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#u"><hi rendition="#aq">Osram-Lampe</hi></hi></hi><lb/> 15<supplied cert="low">3</supplied>6<lb/><cb/> <hi rendition="#b"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Drahtfest<lb/> 70% Stromersparnis<lb/> Mildes weisses Licht</hi></hi></hi> </head> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Badener Zeitung
Deutſch-freiheitliches und unabhängiges Organ.
Redaktionsſchluß:
Dienstag und Freitag früh.
Erſcheint Mittwoch und Samstag früh.
——— Telephon-Anſchluß Nr. 229. ———
Anverlangt eingeſandte Mannſkripte
werden nicht zurückgeſendet.
Abonnement Baden: Zum Abholen vierteljährig K 2·50, halbjährig K 5·—, ganzjährig K 10·—. Mit Zuſtellung ins Haus Baden: Vierteljährig K 3·—, halbjährig K 6·—,
ganzjährig K 12·—. Oeſterreich-Ungarn: Mit Zuſendung vierteljährig K 3·30, halbjährig K 6·50, ganzjährig K 13·—. Einzelne Mittwoch-Nummer 12 h, Samstag-
Nummer 16 h. — Inſerate werden per 80 mm breite Petitzeile mit 16 h für die erſte, und mit 14 h für fünf nacheinander folgende Einſchaltungen berechnet, größere Aufträge
nach Uebereinkommen und können auch durch die beſtehenden Annonzen-Bureaus an die Adminiſtration gerichtet werden. — Intereſſante Mitteilungen, Notizen und
Korreſpondenzen werden nach Uebereinkunft honoriert. — Manuſkripte werden nicht zurückgeſtellt. — Redaktion und Adminiſtration: Baden, Pfarrgaſſe Nr. 3.
(Die Samstag-Nummer enthält die Gratis-Beilage „Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“.)
Nr. 76. Baden bei Wien, Mittwoch, den 20. September 1916. 37. Jahrg.
Politiſche Debatten in Ungarn.
In Ungarn hat es abermals eine große
politiſche Debatte gegeben, die im eigentlichen
Sinne ein Rededuell zwiſchen dem Grafen Andraſſy
und dem Miniſterpräſidenten Grafen Tisza war.
In einer großangelegten Rede begründete Graf An-
draſſy ſeinen Antrag auf Einberufung der Dele-
gationen, die zu dem Zwecke erfolgen ſoll, um
den Miniſter des Aeußeren die Gelegenheit zum
Sprechen zu geben. Das vollſtändige Pauſieren des
verfaffungsmäßigen Lebens in Oeſterreich be-
zeichnet Graf Andraſſy als eine ſchwere Gefährdung
des guten Verhältniſſes zwiſchen den beiden Reichs-
hälften, und es könne nicht geſchehen, daß es von
der oft ſehr widerſpruchsvollen Rechtsauffaſſung
einer öſterreichiſchen Regierung abhängig ſein
könne, ob das Verfaſſungsleben in Ungarn ſeinen
normalen Gang gehen ſolle oder nicht. Redner
bezeichnete es darum als eine Pflicht, Oeſterreich-
Ungarn gegenüber alles zu tun, um die Einbe-
rufung der Delegationen zu ermöglichen. Schließ-
lich bedauerte er auch, daß Graf Tisza ſeine
mächtige Poſition nicht dazu benütze, um alles zu
tun, daß auch in Oeſterreich verfaſſungsmäßiges
Leben herrſche. Die „Hemmungen“, oder wie Graf
Andraſſy ſagte, „die ſtörenden Momente“, die ins
Treffen geführt werden, daß wir die „Wohltaten
des verfaſſungsmäßigen Lebens“ entbehren müſſen
— der Satz ſtammt auch vom Grafen Tisza —
ſind bekannt, und wir ſprechen über ſie nicht, weil
es ja gegewärtig ohnehin keinen Zweck hätte.
Graf Andraſſy hat ja übrigens darauf verwieſen,
daß es ſchon eine Zeit gegeben habe, wo der
Graf Stürgkh in einer ganz ähnlichen Angelegen-
heit eine ganz entgegengeſetzte Haltung einnahm.
Es war dies im Jahre 1914, wo ebenfälls die
Delegation, die bereits das Jahr zuvor gewählt
wurde und auch ſchon einmal getagt hat, neuerlich
zur Arbeit zuſammenberufen wurde. Auf die Frage,
wie es damit beſchaffen ſei, daß die Delegationen
arbeiten, troßdem der Reichsrat vertagt ſei, ant-
wortete Graf Stürgkh, aus der bedauerlichen
Tatſache, daß im Reichsrat momentan ein Hem-
mungszuſtand beſtehe, dürfe nicht abgeleitet werden,
daß auch eine andere ſehr wichtige parlamentariſche
Körperkraft ihre Beratungen und Beſchlußfaſſungen
aufſchieben ſoll, bis der erwünſchte Effekt an einer
anderen Stelle eintritt, ausdrücklich konſtatierte
Graf Stürgkh damals „über die Legitimation der
Deligierten zur Erfüllung jener Aufgaben, zu
deren Perſolvierung ſie verſammelt worden ſind,
kann ein Zweifel nicht obwalten.“ Wer ſich der
Mühe unterziehen will, ſich die Aufgaben, „zu
deren Perſolvierung die Delegirten damals ver-
ſammelt wurden“, ins Gedächnis zurückzurufen,
der wird es aus den Verhandlungsgegenſtänden
leicht begreifen können, aus welchem Grunde Graf
Stürgkh damals eine andere „Rechtsanſicht“ ver-
trat als heute. Vorläufig bleibt es aber bei der
anderen „Rechtsanſchauung“, die beſagt, die Dele-
gationen können nicht tagen, weil der Reichsrat
nicht arbeiten kann. Der Graf Tisza fühlt ſich
nicht berufen, in dieſer Angelegenheit einen Schritt
zu tun. Er lehnt jede Einmiſchung in die inner-
politiſchen Verhältniſſe unſerer Reichshälfte ab,
ſondern begnügt ſich damit, den Wunſch auszu-
ſprechen, daß die Störungen des Verfaſſungslebens
in Oeſterreich beſeitigt werden könnten. Damit
iſt das Kapitel über die Einberufung der Dele-
getionen in dem Sinne beſchloſſen worden, der
ja vorauszuſehen war. Oder man müßte den
Grafen Stürgkh nicht kennen.
Einen ähnlichen Erfolg hatte die darum nicht
unintereſſante Debatte über die auswärtigen An-
gelegenheiten. Sie fand ein Vorſpiel in der Unter-
redung, die Baron Burian mit einem Zeitungs-
berichterſtatter hatte und in der er ſich gegen die
Vorwürfe der ungariſchen Oppoſition, mit den
Informationen allzu ſparſam zu ſein, zu ver-
teidigen ſucht. Baron Burian erklärt, er mußte
in den Mitteilungen, die Kriegslage betreffend,
ſich reſerviert verhalten, weil er in dieſen Dingen
zur Geheimhaltung verpflichtet ſei. Graf Tisza
kam dieſem Standpunkte mit der Mitteilung zu
Hilfe, daß die wichtigſten militäriſchen Geheim-
informationen nur der Miniſter des Aeußern
und die beiden Miniſterpräſidenten erhalten und
abſolut niemandem anderen mitgeteilt werden
dürfen. Demgegenüber ſtellte Graf Andraſſy feſt,
daß ſich der Miniſter gerade in ſolchen Fragen
nicht hinter das militäriſche Geheimnis verſchanzt
habe, ſondern offen zugegeben habe, „nicht ent-
ſprechend eingeweiht“ worden zu ſein. Er ſpricht
da von einem „unerträglichen Zuſtand“, der von
dem ſeinerzeitigen Mitvertrauensmann der Oppo-
ſition v. Rakovszky beſtätigt wird. Damit müſſen
wir uns vorderhand begnügen, womit natürlich
nicht geſagt iſt, daß über die Politik des Baron
Burian nicht noch ſehr ausführlich geſprochen
werden wird.
An dieſe ziemlich fruchtloſe Debatte ſchloß
ſich eine lange Erörterung über die vor dem
italieniſchen Kriege zwiſchen Wien und Rom ge-
führten Verhandlungen, ein Thema, welches ſich
im ungariſchen Abgeordnetenhaus anſcheinend
einer beſonderen Beliebtheit erfreut. Ein klares
Bild wird man ſich auch daraus nicht machen
können. Immerhin aber werden recht intereſſante
Umriſſe ſichtbar, mit denen man ſich begnügen
kann, ſonderlich nach einem ſo langen Tappen
im undurchdringlichen Dunkel. Man darf nur
nicht gleich hellen, alles durchdringenden Sonnen-
ſchein wollen. Hauptſache iſt, wenn es nur einmal
zu tagen beginnt.
Lokal-Nachrichten.
— Auszeichnug. Dem ſeit Kriegsbeginn
im Felde ſtehenden Oberleutnant i. d. R. eines
ſchweren Feldartillerie-Regimentes Dr. jur. Emanuel
Sztankovánszky de Nagy-Lévard (Finanz-
rat im gemeinſamen Finanzminiſterium) wurde für
tapferes Verhalten und vorzügliche Dienſtleiſtung
vor dem Feinde neuerlich die belobende Allerhöchſte
Anerkennung ausgeſprochen.
— Bezirkshauptmann Freiherr
von Czekelius †. In Wien ſtarb am 16. d. M.
plötzlich der Bezirkshauptmann von Amſtetten Lud-
wig Freiherr Czekelius von Roſenfeld im
51. Lebensjahre. Der Verſtorbene war früher als
Kommiſſär unter Bezirkshauptmann Graf zur Lippe
bei der hieſigen Bezirkshauptmannſchaft tätig und
hatte ſich in dieſer Stellung allgemeine Sympathien
und volle Hochſchätzung erworben. Er war der
Schwager des erſten Sektionschefs im Auswärtigen
Amte, Botſchafter Dr. Freiherr von Macchio, in
deſſen Beiſein auch ſein Tod erfolgte.
— Todesfälle. Samstag, den 16. Sep-
tember um 2 Uhr nachmittags ſtarb hier nach
kurzem Leiden Frau Marie Grimm, geb. Drax-
ler, im 76. Lebensjahre. Die Beerdigung fand
Dienstag, den 19. d. M., auf dem hieſigen Stadt-
pfarrfriedhofe im eigenen Grabe ſtatt. Die Ver-
ſtorbene war die Mutter des Muſikſchuldirektors
Herrn Viktor Grimm. — Montag, den 18. d. M.,
um 6 Uhr früh verſchied nach längerem Leiden im
47. Lebensjahre der Private Herr Joſef Samin-
ger. Die Beſtattung findet heute, Mittwoch, um
3 Uhr nachmittags ſtatt.
— Konzert zu Gunſten des Roten
Kreuzes. Für das unter dem Protektorate Ihrer
Exzellenz Gräfin Otſini-Roſenberg am Sams-
tag um 8 Uhr abends im Kurhausſaale, zu Gun-
ſten des Zweigvereines Baden vom Roten Kreuze
ſtattfindende Konzert gibt ſich das lebhafteſte Inte-
reſſe kund. Die Muſikfreunde werden an dieſem
Abend wieder einmal Gelegenheit haben, Meiſter
Alfred Grünfeld zu begrüßen, der wie ſo oft
ſeine berühmte Kunſt neuerdings in den Dienſt der
Wohltätigkeit geſtellt hat. Der Künſtler hat folgen-
des Programm gewählt: 1. Mozart: Adagio H-moll,
2. Grünfeld: Romanze Des-dur (op. 42), 3. Grün-
feld: Phantaſie über Richard Wagners Motive aus
Lohengrin und Tannhäuſer. Eingeleitet wird der
Abend durch das unter der Leitung des Kapell-
meiſters Karl Wiesmann ſtehende Theater-
orcheſter, welches eine Ouvertüre zum Vortrage
bringt. Opernſängerin Fräulein Roſe Pauly wird
die Arie „Dich, teure Halle, grüß ich wieder“ aus
Tannhäuſer mit Orcheſterbegleitung und Lieder von
Schubert, Brahms, Rich. Strauß und Grieg fingen.
Hofburgſchauſpielerin Maria Mayer, deren wert-
Osram-Lampe
1536
Drahtfest
70% Stromersparnis
Mildes weisses Licht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |