Badener Zeitung. Nr. 76, Baden (Niederösterreich), 20.09.1916. Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916. [Spaltenumbruch] fürsorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit im politischen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz 2. Klasse vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration verliehen. (Ehrung.) In der letzten Gemeindeausschuß- (Mödlinger Bühne.) Einen großen Lach- Vöslan. (Gemeinde-Ausschuß- Sitzung vom 13. d. M.) Vor der Behandlung (Zur Fettkarte.) "Der hat, dem wird ge- Aus den deutschen Schutzvereinen. Für unsere Jugend ist das Beste gerade gut genug. Von diesem Grundsatze ausgehend, hat Der getreue Eckart. Diese Monatsschrift Der große Krieg. Das 18. Heft dieser Theater Arena in Baden. Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein Sonntag den 17. l. M. nachmittags gastierte Von den heimischen Kräften machten sich Abends gelangte unter dem Titel "In- Ein Schwank von August Neidhart, betitelt Weit besser schlug das nächste Stück, "Der Deserteur" von Fritz Lunzer lehnt Ziemlich läppisch wirkte der vierte Einakter Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916. [Spaltenumbruch] fürſorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit im politiſchen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz 2. Klaſſe vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration verliehen. (Ehrung.) In der letzten Gemeindeausſchuß- (Mödlinger Bühne.) Einen großen Lach- Vöslan. (Gemeinde-Ausſchuß- Sitzung vom 13. d. M.) Vor der Behandlung (Zur Fettkarte.) „Der hat, dem wird ge- Aus den deutſchen Schutzvereinen. Für unſere Jugend iſt das Beſte gerade gut genug. Von dieſem Grundſatze ausgehend, hat Der getreue Eckart. Dieſe Monatsſchrift Der große Krieg. Das 18. Heft dieſer Theater Arena in Baden. Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein Sonntag den 17. l. M. nachmittags gaſtierte Von den heimiſchen Kräften machten ſich Abends gelangte unter dem Titel „In- Ein Schwank von Auguſt Neidhart, betitelt Weit beſſer ſchlug das nächſte Stück, „Der Deſerteur“ von Fritz Lunzer lehnt Ziemlich läppiſch wirkte der vierte Einakter <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916.</hi></hi></fw><lb/><cb/> fürſorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit<lb/> im politiſchen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz<lb/> 2. Klaſſe vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration<lb/> verliehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Ehrung.)</hi> </head> <p>In der letzten Gemeindeausſchuß-<lb/> ſitzung wurde der Kommiſſär der Bezirkshauptmann-<lb/> ſchaft Herr Graf <hi rendition="#g">Segur</hi> in Anbetracht der her-<lb/> vorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Appro-<lb/> viſionierung der Stadt und für ſeine unausgeſetzte<lb/> Tätigkeit beim Vereine des Roten Kreuzes zum<lb/> Ehrenbürger der Stadt Mödling ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Mödlinger Bühne.)</hi> </head> <p>Einen großen Lach-<lb/> erfolg erzielte Dienstag den 12. d. M. der Schwank<lb/> „Fräulein Witwe“ von Viktor L<hi rendition="#aq">é</hi>on und Alexander<lb/> Engel. Man kann der Direktion des Badener<lb/> Stadttheaters nur dankbar ſein, daß ſie uns in<lb/> dieſer trüben Zeit Stunden der Heiterkeit bereitet.<lb/> Geſpielt wurde in flottem Tempo. 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Bezüglich der Approviſionierung des<lb/> Ortes werden dem Bürgermeiſter weitere 60.000 <hi rendition="#aq">K</hi><lb/> zur Verfügung geſtellt, da die bisher getroffene Ein-<lb/> richtung große Vorteile geſchaffen und wie der<lb/> Bürgermeiſter verſichert, die bisherige Gebahrung<lb/> in der Lebensmittelbeſchaffung vollkommen aktiv iſt.<lb/> Da es öfter vorgekommen iſt, daß manche<lb/> Kaufleute auswärtige Kunden bevorzugen, wünſchen<lb/> die GB. <hi rendition="#g">Pfleger</hi> und <hi rendition="#g">Reithofer,</hi> es möge<lb/> auch bei den Kaufleuten mehr Ortspatriotismus<lb/> herrſchen und denſelben bedeutet werden, ſie mögen<lb/> die Vöslauer, wenn ſie dieſelben nicht bevorzugen<lb/> wollen, doch nicht verkürzen. Es kann dieſem Uebel<lb/> ſchwer geſteuert werden, nachdem das Geſetz die<lb/> Abgabe der Lebensmittel an alle Kunden gebietet<lb/> und eine Beſchränkung auf die Ortsleute nicht zu-<lb/> läßt. Bei dieſer Gelegenheit dankt der Bürger-<lb/> meiſter dem GR. <hi rendition="#g">Hofmannrichter,</hi> der ihm<lb/> jederzeit beim Ankauf der Futtermittel mit Rat<lb/> und Tat zur Seite ſteht. In den Heimatverband<lb/> wurden Folgende aufgenommen: Franz Böck, Franz<lb/> Pögl, Ferdinand Dirnbacher und Marie Kublicek.<lb/> Herrn Advokaturskandidaten Dr. Leo Baumgarten<lb/> wurde die Aufnahme gegen die auf 200 <hi rendition="#aq">K</hi> herab-<lb/> geminderte Taxe zugeſichert. Das Anſuchen des<lb/> Herrn Direktors Schindler und der Frau Ober-<lb/> lehrer Bayer um die Auszahlung, reſp. Anerken-<lb/> nung des durch den Geſetzentwurf vom Jahre 1915<lb/> zugeſtandenen erhöhten Quartiergeldes wird, unter-<lb/> ſtützt durch die GB. <hi rendition="#g">Pfleger</hi> und <hi rendition="#g">Hauſen-<lb/> berger</hi> angenommen. Die bisher von Herrn<lb/><hi rendition="#g">Rafelseder</hi> um 45 <hi rendition="#aq">K</hi> gepachtete Wieſe wird<lb/> um den erhöhten Pachtſchilling von 110 <hi rendition="#aq">K</hi> weiter-<lb/> gegeben. Das Anſuchen des Herrn Altmann, Pächter<lb/> der Tennisplätze, und dasjenige des Herrn Herlinger,<lb/> Pächter des Hotels Kommunal um Herabſetzung<lb/> der Pachtgebühren wird abgelehnt. Der Bürger-<lb/> meiſter teilt mit, daß der Schottergrubenbeſitzer<lb/> Herr Strauß infolge des ſchlechten Geſchäftsganges<lb/><cb/> keinen Beitrag für die Straßenerhaltung leiſten<lb/> will und ſich nur bereit erklärt hat, der Gemeinde<lb/> für die eigenen Straßen Schotter unentgeltlich zur<lb/> Verfügung zu ſtellen. Auf den Antrag des GR. Dr.<lb/> Robert v. <hi rendition="#g">Schlumberger</hi> und des GB.<lb/><hi rendition="#g">Witzmann</hi> beſchließt der Ausſchuß, Herr Strauß<lb/> werde zur Bezahlung von mindeſtens 400 <hi rendition="#aq">K</hi><lb/> Straßenerhaltung verpflichtet. GB. <hi rendition="#g">Witzmann</hi><lb/> macht auch aufmerkſam, daß der untere Teil der<lb/> Bahnſtraße für das Schwerfuhrwerk verboten iſt.<lb/> Um den Mißbrauch zu verhindern, verſpricht der<lb/> Bürgermeiſter eine entſprechende Tafel anbringen<lb/> zu laſſen. Wegen Einführung einer Kriegsküche<lb/> wird ein Komitee, beſtehend aus dem Bürgermeiſter,<lb/> dem Vizebürgermeiſter <hi rendition="#g">Wutzel</hi> und dem GR.<lb/><hi rendition="#g">Zwierſchütz</hi> gewählt, welches die nötigen Vor-<lb/> bereitungen treffen ſoll. Vizebürgermeiſter <hi rendition="#g">Wutzel</hi><lb/> empfiehlt dieſe Küche insbeſondere mit Rückſicht<lb/> auf die armen Kinder.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Zur Fettkarte.)</hi> </head> <p>„Der hat, dem wird ge-<lb/> geben, daß er mehr hat“. Dieſes Bibelwort hat<lb/> gewiß zur Richtſchnur gedient, als die Einführung<lb/> der neuen Fettkarte beraten wurde. Wie wäre es<lb/> ſonſt möglich, daß jene, welche keine Vorräte haben,<lb/> per Perſon und Woche 12 <hi rendition="#aq">dkg</hi> (Schwerarbeiter<lb/> 15 <hi rendition="#aq">dkg</hi>) zugeſichert erhalten, während andere, die<lb/> ohnehin Vorräte an Schmalz, Oel ꝛc. beſitzen, noch<lb/> eine auf 10 <hi rendition="#aq">dkg</hi> lautende Butterkarte bekommen;<lb/> das kann doch keine gerechte Zuteilung ſein. Der<lb/> Minderbemittelte wird da gleich vom Geſetze aus<lb/> im vorhinein verkürzt und ihm bleibt, die Butter-<lb/> karte der Reichen abgerechnet, nur die ganz geringe<lb/> Menge von 2 <hi rendition="#aq">dkg,</hi> welche er zum Ankauf von<lb/> anderen Fetten beſitzt. Dem Reichen Fett genug<lb/> und noch die Butterkarte auf 10 <hi rendition="#aq">dkg,</hi> dem Armen<lb/> im ganzen 12 <hi rendition="#aq">dkg!</hi> Die Herren, welche dieſe Ver-<lb/> ordnung beraten haben, müſſen doch einſehen, daß<lb/> eine ſolche Verteilung am wenigſten geeignet iſt,<lb/> der Fettkarte Sympathie entgegenzubringen und es<lb/> wäre ſehr wünſchenswert, wenn die Zuteilung recht<lb/> bald eine Aenderung erfahren würde.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Aus den deutſchen Schutzvereinen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">Für unſere Jugend iſt das Beſte gerade<lb/> gut genug.</hi> </head> <p>Von dieſem Grundſatze ausgehend, hat<lb/> der Deutſche Schulverein ſein Möglichſtes getan, um<lb/> das Jahrbüchlein für die deutſche Jugend zu einem<lb/> wahren Freunde und Wegweiſer der Jugend aus-<lb/> zugeſtalten. Welch willkommene Aufnahme das<lb/> Büchlein nicht nur bei unſerer Schuljugend, ſondern<lb/> auch bei allen maßgebenden Kreiſen gefunden, bezeigt<lb/> die Tatſache, daß das Jahrbüchlein im Vorjahre in<lb/> einer Auflage von 233 000 Stück erſcheinen mußte,<lb/> um allen Nachfragen gerecht werden zu können. Als<lb/> weiterer Beweis für die Güte des Büchleins und<lb/> zugleich als ein erfreuliches Zeichen der Zeit kann<lb/> es begrüßt werden, daß dem Jahrbüchlein des<lb/> Deutſchen Schulvereines die amtliche Anerkennung<lb/> des Unterrichtsminiſteriums und der meiſten Landes-<lb/> ſchulräte zuteil wurde. Beſonderen Anklang hat heuer<lb/> auch das Büchlein im Deutſchen Reiche gefunden,<lb/> ſodaß von dem Jahrgange 1916/17 eine eigene reichs-<lb/> deutſche Auflage erſcheinen muß. Der Preis des<lb/> Jahrbüchleins iſt äußerſt billig und beträgt für ein<lb/> Stück bloß 24 Heller. Schulleitungen erhalten das<lb/> Büchlein um 16 Heller.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">Der getreue Eckart.</hi> </head> <p>Dieſe Monatsſchrift<lb/> des Deutſchen Schulvereines bietet wohl für alle<lb/> Volksgenoſſen, welche die Sicherung und Entwicklung<lb/> unſeres Deutſchtums als eine Herzensangelegenheit<lb/> des ganzen deutſchen Volkes betrachten, wertvolle<lb/> Mitteilungen und Aufſätze über allgemeine völkiſche<lb/> Fragen, wie auch willkommene Anregungen für die<lb/> verſchiedenen Gebiete deutſcher Schutzarbeit. Der<lb/> „getreue Eckart“ will nach Möglichkeit ſeinem Namen<lb/> Ehre machen und als ſorgſamer Hüter deutſcher<lb/> Art und Arbeit, deutſchen Rechtes und deutſcher<lb/> Ehre, auf alle wichtigen Erſcheinungen hinweiſen,<lb/> die für die Hebung des Deutſchtums von Bedeutung<lb/> ſind. Das Blatt verdient gewiß in weiteſten Kreiſen<lb/> bekannt zu werden. Die geringe Bezugsgebühr von<lb/> 3 Kronen jährlich ermöglicht es wohl jedem, dieſe<lb/> Zeitſchrift zu beziehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">Der große Krieg.</hi> </head> <p>Das 18. Heft dieſer<lb/> Kriegszeitſchrift des Deutſchen Schulvereines iſt nun-<lb/> mehr mit dem Titelbilde des edleu Ritters „Prinz<lb/> Eugen“ erſchienen. Der prächtige Inhalt dieſes<lb/> Heftes wird unter den Leſern wieder freudigen An-<lb/> klang finden. Da ſind in erſter Linie die ſchönen<lb/> Erzählungen: „Die Kirche von Kais“, „Requirieren“<lb/> (ein heiteres Geſchichtchen aus dem Schützengraben)<lb/> und „Siebzehn Reiter“. Ferner bringt dieſes Heft<lb/><cb/> außer einigen zeitgemäßen Kriegsgedichten ein von<lb/> Friederike von Rupprecht verfaßtes dramatiſches<lb/> Gedicht „Vom Leben“ in 7 Bildern, das ſich durch<lb/> ſeinen tiefen und ernſten Sinn gerade in dieſer<lb/> Zeit zur Darſtellung trefflich eignet. Zwei Seiten<lb/> des Heftes zeigen Kriegsbilder aus dem Süden. Für<lb/> den muſikaliſchen Beitrag iſt durch einen Marſch<lb/> für Klavier (2 händig) von Joſef Schneider „Vor-<lb/> wärts mit Hurra“ geſorgt. Den Schluß bildet der<lb/> Teil „Heiteres aus dem Weltkrieg“, der ſehr reich-<lb/> haltig ausgeſtaltet iſt. Der Preis des Heftes beträgt<lb/> 24 Heller.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jCulturalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Arena in Baden.</hi> </head><lb/> <p>Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger<lb/> Pauſe der luſtige Schwauk „So’n Windhund!“ in<lb/> teilweiſer Neubeſetzung in Szene. Die von Herrn<lb/><hi rendition="#g">Marton</hi> hier kreierte Rolle des Dr. Winternitz<lb/> gab Herr <hi rendition="#g">Keilholz</hi> in ſeiner natürlich-humor-<lb/> vollen Art, die uns dieſen Schauſpieler ſo ſym-<lb/> pathiſch macht. Fräulein <hi rendition="#g">Norman</hi> war als Schau-<lb/> ſpielerin Lina Schwarz luſtig und temperament-<lb/> voll, Herr <hi rendition="#g">Heinz</hi> ungemein drollig als ſchüchterner<lb/> Werber. Herrn <hi rendition="#g">Wilhelmis</hi> Dittmar iſt hinlänglich<lb/> bekannt, ſeine drei Töchter fanden in den Damen<lb/><hi rendition="#g">Korb, Schücketanz</hi> und <hi rendition="#g">Swoboda</hi> anmutige<lb/> Vertreterinnen. Die Damen <hi rendition="#g">Maugſch, Pucher,<lb/> Haßmann</hi> und <hi rendition="#g">Boſchetti</hi> wie die Herren<lb/><hi rendition="#g">Heini, Sußmann, Zich, Walter</hi> und <hi rendition="#g">Fanta</hi><lb/> ergänzten das Enſemble.</p><lb/> <p>Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein<lb/> Irene <hi rendition="#g">Fidler</hi> ihr Gaſtſpiel in der <hi rendition="#g">„Czardas-<lb/> fürſtin“.</hi> </p><lb/> <p>Sonntag den 17. l. M. nachmittags gaſtierte<lb/> Herr Heinrich <hi rendition="#g">Eiſenbach</hi> als Kadett Wallerſtein<lb/> in der Kalman’ſchen Operette <hi rendition="#g">„Ein Herbſt-<lb/> manöver“.</hi> Der geſchätzte Komiker hat bekannt-<lb/> lich dieſe Rolle ſchon einmal hier geſpielt, ſeine<lb/> Leiſtung bedarf daher keiner weiteren Kommentare.<lb/> Es genügt. wenn feſtgeſtellt wird, daß das Haus<lb/> total ausverkauft war — ein Beweis für unver-<lb/> minderte Zugkraft des Gaſtes, welcher durch ſtür-<lb/> miſchen Beifall ausgezeichnet wurde.</p><lb/> <p>Von den heimiſchen Kräften machten ſich<lb/> Fräulein <hi rendition="#g">Villion,</hi> welche die Partie der<lb/> Baronin Riſa von Marbach ſehr geſchmackvoll ſang,<lb/> Fräulein <hi rendition="#g">Zantler,</hi> ein herziger Maroſi, und das<lb/> begabte Fräulein <hi rendition="#g">Schücketanz</hi> (Treszka), das<lb/> ſich auch, wie der Augenſchein lehrte, für jugend-<lb/> liche Soubrettenrollen gut verwenden läßt, weiters<lb/> die Herren <hi rendition="#g">Böhm</hi> (Lörenty) und <hi rendition="#g">Mahr</hi><lb/> (Lokonay) angenehm bemerkbar.</p><lb/> <p>Abends gelangte unter dem Titel <hi rendition="#g">„In-<lb/> timer Abend“</hi> eine Serie von Einaktern zur<lb/> Aufführung, die, recht flott wiedergegeben, das zahl-<lb/> reiche Publikum in eine heitere Stimmung ver-<lb/> ſetzten, ſelbſt dort, wo die literariſche Qualität<lb/> keinerlei Zweifeln mehr unterlag.</p><lb/> <p>Ein Schwank von Auguſt Neidhart, betitelt<lb/><hi rendition="#g">„Erſtes Auftreten der Fürſtin Sto-<lb/> janoff“,</hi> gehört zu den ſchwächeren Erzeugniſſen<lb/> auf dieſem Gebiet, handelt von einer ruſſiſchen<lb/> Fürſtin, die, um ihren Mann zu ärgern, zum<lb/> Variet<hi rendition="#aq">é</hi> will, was durch einen rechtzeitig aus-<lb/> geſchickten Diplomaten und mittels einer zeitweiſe<lb/> Heiferkeit hervorrufenden Paſtille glücklich ver-<lb/> hindert wird. Die Sache wurde von Fräulein<lb/><hi rendition="#g">Reimar</hi> und den Herren <hi rendition="#g">Keilholz</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Wilhelmi</hi> recht gut wiedergegeben.</p><lb/> <p>Weit beſſer ſchlug das nächſte Stück,<lb/><hi rendition="#g">„Sommeridyll“</hi> von Hans Kottow, ein. Eine<lb/> junge reiche Strohwitwe. ein eleganter Hofmacher,<lb/> der ſich ſchließlich als Komplize eines ebenſo ele-<lb/> ganten Hochſtaplers entpuppt, und mit dieſem die<lb/> junge Frau um ihren Ueberfluß an Geld und<lb/> Schmuck erleichtert. Dieſer Einakter birgt viel<lb/> Humor und wurde von dem bühnengewandten<lb/> Fräulein <hi rendition="#g">Norman</hi> und den Herren <hi rendition="#g">Keil-<lb/> holz</hi> und <hi rendition="#g">Heini</hi> wirklich brillant geſpielt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">„Der Deſerteur“</hi> von Fritz Lunzer lehnt<lb/> ſich ſtark franzöſiſchen Vorbildern an. Hier gefiel<lb/> das hübſche Fräulein <hi rendition="#g">Voll,</hi> das ſich auch ſchau-<lb/> ſpieleriſch zu bewähren ſcheint, und die Herren<lb/><hi rendition="#g">Göttler</hi> und <hi rendition="#g">Klitſch.</hi> </p><lb/> <p>Ziemlich läppiſch wirkte der vierte Einakter<lb/><hi rendition="#g">„Alle guten Geiſter!“</hi> von Otto Eiſenſchütz,<lb/> in dem die Spiritiſtik zum Schutzgeiſt ehelicher Un-<lb/> treue erhoben wird. Fräulein <hi rendition="#g">Korb,</hi> Fräulein<lb/><hi rendition="#g">Pucher</hi> und die Herren <hi rendition="#g">Sunko, Heinz,<lb/> Heini</hi> und <hi rendition="#g">Klitſch</hi> mühten ſich um die Sache.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Nr. 76. Mittwoch Badener Zeitung. 20. September 1916.
fürſorgeaktion und für ihre unermüdliche Tätigkeit
im politiſchen Bezirke Mödling das Ehrenkreuz
2. Klaſſe vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration
verliehen.
(Ehrung.) In der letzten Gemeindeausſchuß-
ſitzung wurde der Kommiſſär der Bezirkshauptmann-
ſchaft Herr Graf Segur in Anbetracht der her-
vorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Appro-
viſionierung der Stadt und für ſeine unausgeſetzte
Tätigkeit beim Vereine des Roten Kreuzes zum
Ehrenbürger der Stadt Mödling ernannt.
(Mödlinger Bühne.) Einen großen Lach-
erfolg erzielte Dienstag den 12. d. M. der Schwank
„Fräulein Witwe“ von Viktor Léon und Alexander
Engel. Man kann der Direktion des Badener
Stadttheaters nur dankbar ſein, daß ſie uns in
dieſer trüben Zeit Stunden der Heiterkeit bereitet.
Geſpielt wurde in flottem Tempo. Beſonders an-
mutig war Frl. Reimar als Marianne, der ſich
auch Frl. Schücketanz als Gati anſchloß.
Sympathiſch und elegant ſtellte Herr Keilholz
den verliebten Ariſtokraten von Dürrenſtein auf
die Bühne. Heiterkeit erweckten die Herren Heinz
als unbeholfener Liebhaber Dr. Hegner und der
gelenkige Herr Göttler als Fritz Strohmeier.
Aber auch Herr Heini als Luftſchiffer Titonich
und Frl. Pucher als deſſen Gattin boten gute
Leiſtungen. In gemütlichem, aber auch in energi-
ſchem Tone gab Herr Wilhelmi den Vater
und Onkel Paul Haſſenberger. In kleineren Rollen
ſchloſſen ſich dem gelungenen Ganzen die Damen
Korb als Siſſi Brown, Meißl als Liftboy und
die Herren Sußmann und Polland beſtens
an. Der Beſuch war zufriedenſtellend und das
Publikum zeigte volle Zufriedenheit. — Mit der
dreiaktigen Operette „Die Czardasfürſtin“ von Emil
Kálman mit dem geſchätzten Gaſte Fräulein Irene
Fidler wurde Freitag den 15. September die
heurige Sommerſaiſon abgeſchloſſen. Darſtelleriſch
war es abermals ein gelungener Abend. Als Silva
Varéscu zeigte Fräulein Fidler die vollendete Kunſt
ihres Vortrages und ihre prächtig geſchulten Stimm-
mittel. Sie wurde auch durch wiederholte Hervor-
rufe und Ueberreichung mächtiger Blumenſpenden
ausgezeichnet. Auch die übrige bekannte Beſetzung
erntete anhaltenden Beifall. Das Haus war gut
beſucht.
Oe.
Vöslan.
(Gemeinde-Ausſchuß-
Sitzung vom 13. d. M.) Vor der Behandlung
der Tagesordnung ſprach GB. Franz Witzmann
dem Waſſerleitungskomitee für die bisher geleiſteten
großen Arbeiten den Dank aus. Der Landesaus-
ſchuß hat auf Grund des Beſchluſſes vom 12. Mai
d. J. die zur Zeichnung der Kriegsanleihe von
200.000 K notwendige Anleihe bei der Zentral-
bank bewilligt. Bezüglich der Approviſionierung des
Ortes werden dem Bürgermeiſter weitere 60.000 K
zur Verfügung geſtellt, da die bisher getroffene Ein-
richtung große Vorteile geſchaffen und wie der
Bürgermeiſter verſichert, die bisherige Gebahrung
in der Lebensmittelbeſchaffung vollkommen aktiv iſt.
Da es öfter vorgekommen iſt, daß manche
Kaufleute auswärtige Kunden bevorzugen, wünſchen
die GB. Pfleger und Reithofer, es möge
auch bei den Kaufleuten mehr Ortspatriotismus
herrſchen und denſelben bedeutet werden, ſie mögen
die Vöslauer, wenn ſie dieſelben nicht bevorzugen
wollen, doch nicht verkürzen. Es kann dieſem Uebel
ſchwer geſteuert werden, nachdem das Geſetz die
Abgabe der Lebensmittel an alle Kunden gebietet
und eine Beſchränkung auf die Ortsleute nicht zu-
läßt. Bei dieſer Gelegenheit dankt der Bürger-
meiſter dem GR. Hofmannrichter, der ihm
jederzeit beim Ankauf der Futtermittel mit Rat
und Tat zur Seite ſteht. In den Heimatverband
wurden Folgende aufgenommen: Franz Böck, Franz
Pögl, Ferdinand Dirnbacher und Marie Kublicek.
Herrn Advokaturskandidaten Dr. Leo Baumgarten
wurde die Aufnahme gegen die auf 200 K herab-
geminderte Taxe zugeſichert. Das Anſuchen des
Herrn Direktors Schindler und der Frau Ober-
lehrer Bayer um die Auszahlung, reſp. Anerken-
nung des durch den Geſetzentwurf vom Jahre 1915
zugeſtandenen erhöhten Quartiergeldes wird, unter-
ſtützt durch die GB. Pfleger und Hauſen-
berger angenommen. Die bisher von Herrn
Rafelseder um 45 K gepachtete Wieſe wird
um den erhöhten Pachtſchilling von 110 K weiter-
gegeben. Das Anſuchen des Herrn Altmann, Pächter
der Tennisplätze, und dasjenige des Herrn Herlinger,
Pächter des Hotels Kommunal um Herabſetzung
der Pachtgebühren wird abgelehnt. Der Bürger-
meiſter teilt mit, daß der Schottergrubenbeſitzer
Herr Strauß infolge des ſchlechten Geſchäftsganges
keinen Beitrag für die Straßenerhaltung leiſten
will und ſich nur bereit erklärt hat, der Gemeinde
für die eigenen Straßen Schotter unentgeltlich zur
Verfügung zu ſtellen. Auf den Antrag des GR. Dr.
Robert v. Schlumberger und des GB.
Witzmann beſchließt der Ausſchuß, Herr Strauß
werde zur Bezahlung von mindeſtens 400 K
Straßenerhaltung verpflichtet. GB. Witzmann
macht auch aufmerkſam, daß der untere Teil der
Bahnſtraße für das Schwerfuhrwerk verboten iſt.
Um den Mißbrauch zu verhindern, verſpricht der
Bürgermeiſter eine entſprechende Tafel anbringen
zu laſſen. Wegen Einführung einer Kriegsküche
wird ein Komitee, beſtehend aus dem Bürgermeiſter,
dem Vizebürgermeiſter Wutzel und dem GR.
Zwierſchütz gewählt, welches die nötigen Vor-
bereitungen treffen ſoll. Vizebürgermeiſter Wutzel
empfiehlt dieſe Küche insbeſondere mit Rückſicht
auf die armen Kinder.
(Zur Fettkarte.) „Der hat, dem wird ge-
geben, daß er mehr hat“. Dieſes Bibelwort hat
gewiß zur Richtſchnur gedient, als die Einführung
der neuen Fettkarte beraten wurde. Wie wäre es
ſonſt möglich, daß jene, welche keine Vorräte haben,
per Perſon und Woche 12 dkg (Schwerarbeiter
15 dkg) zugeſichert erhalten, während andere, die
ohnehin Vorräte an Schmalz, Oel ꝛc. beſitzen, noch
eine auf 10 dkg lautende Butterkarte bekommen;
das kann doch keine gerechte Zuteilung ſein. Der
Minderbemittelte wird da gleich vom Geſetze aus
im vorhinein verkürzt und ihm bleibt, die Butter-
karte der Reichen abgerechnet, nur die ganz geringe
Menge von 2 dkg, welche er zum Ankauf von
anderen Fetten beſitzt. Dem Reichen Fett genug
und noch die Butterkarte auf 10 dkg, dem Armen
im ganzen 12 dkg! Die Herren, welche dieſe Ver-
ordnung beraten haben, müſſen doch einſehen, daß
eine ſolche Verteilung am wenigſten geeignet iſt,
der Fettkarte Sympathie entgegenzubringen und es
wäre ſehr wünſchenswert, wenn die Zuteilung recht
bald eine Aenderung erfahren würde.
Aus den deutſchen Schutzvereinen.
Für unſere Jugend iſt das Beſte gerade
gut genug. Von dieſem Grundſatze ausgehend, hat
der Deutſche Schulverein ſein Möglichſtes getan, um
das Jahrbüchlein für die deutſche Jugend zu einem
wahren Freunde und Wegweiſer der Jugend aus-
zugeſtalten. Welch willkommene Aufnahme das
Büchlein nicht nur bei unſerer Schuljugend, ſondern
auch bei allen maßgebenden Kreiſen gefunden, bezeigt
die Tatſache, daß das Jahrbüchlein im Vorjahre in
einer Auflage von 233 000 Stück erſcheinen mußte,
um allen Nachfragen gerecht werden zu können. Als
weiterer Beweis für die Güte des Büchleins und
zugleich als ein erfreuliches Zeichen der Zeit kann
es begrüßt werden, daß dem Jahrbüchlein des
Deutſchen Schulvereines die amtliche Anerkennung
des Unterrichtsminiſteriums und der meiſten Landes-
ſchulräte zuteil wurde. Beſonderen Anklang hat heuer
auch das Büchlein im Deutſchen Reiche gefunden,
ſodaß von dem Jahrgange 1916/17 eine eigene reichs-
deutſche Auflage erſcheinen muß. Der Preis des
Jahrbüchleins iſt äußerſt billig und beträgt für ein
Stück bloß 24 Heller. Schulleitungen erhalten das
Büchlein um 16 Heller.
Der getreue Eckart. Dieſe Monatsſchrift
des Deutſchen Schulvereines bietet wohl für alle
Volksgenoſſen, welche die Sicherung und Entwicklung
unſeres Deutſchtums als eine Herzensangelegenheit
des ganzen deutſchen Volkes betrachten, wertvolle
Mitteilungen und Aufſätze über allgemeine völkiſche
Fragen, wie auch willkommene Anregungen für die
verſchiedenen Gebiete deutſcher Schutzarbeit. Der
„getreue Eckart“ will nach Möglichkeit ſeinem Namen
Ehre machen und als ſorgſamer Hüter deutſcher
Art und Arbeit, deutſchen Rechtes und deutſcher
Ehre, auf alle wichtigen Erſcheinungen hinweiſen,
die für die Hebung des Deutſchtums von Bedeutung
ſind. Das Blatt verdient gewiß in weiteſten Kreiſen
bekannt zu werden. Die geringe Bezugsgebühr von
3 Kronen jährlich ermöglicht es wohl jedem, dieſe
Zeitſchrift zu beziehen.
Der große Krieg. Das 18. Heft dieſer
Kriegszeitſchrift des Deutſchen Schulvereines iſt nun-
mehr mit dem Titelbilde des edleu Ritters „Prinz
Eugen“ erſchienen. Der prächtige Inhalt dieſes
Heftes wird unter den Leſern wieder freudigen An-
klang finden. Da ſind in erſter Linie die ſchönen
Erzählungen: „Die Kirche von Kais“, „Requirieren“
(ein heiteres Geſchichtchen aus dem Schützengraben)
und „Siebzehn Reiter“. Ferner bringt dieſes Heft
außer einigen zeitgemäßen Kriegsgedichten ein von
Friederike von Rupprecht verfaßtes dramatiſches
Gedicht „Vom Leben“ in 7 Bildern, das ſich durch
ſeinen tiefen und ernſten Sinn gerade in dieſer
Zeit zur Darſtellung trefflich eignet. Zwei Seiten
des Heftes zeigen Kriegsbilder aus dem Süden. Für
den muſikaliſchen Beitrag iſt durch einen Marſch
für Klavier (2 händig) von Joſef Schneider „Vor-
wärts mit Hurra“ geſorgt. Den Schluß bildet der
Teil „Heiteres aus dem Weltkrieg“, der ſehr reich-
haltig ausgeſtaltet iſt. Der Preis des Heftes beträgt
24 Heller.
Theater
Arena in Baden.
Freitag den 15. l. M. ging nach einjähriger
Pauſe der luſtige Schwauk „So’n Windhund!“ in
teilweiſer Neubeſetzung in Szene. Die von Herrn
Marton hier kreierte Rolle des Dr. Winternitz
gab Herr Keilholz in ſeiner natürlich-humor-
vollen Art, die uns dieſen Schauſpieler ſo ſym-
pathiſch macht. Fräulein Norman war als Schau-
ſpielerin Lina Schwarz luſtig und temperament-
voll, Herr Heinz ungemein drollig als ſchüchterner
Werber. Herrn Wilhelmis Dittmar iſt hinlänglich
bekannt, ſeine drei Töchter fanden in den Damen
Korb, Schücketanz und Swoboda anmutige
Vertreterinnen. Die Damen Maugſch, Pucher,
Haßmann und Boſchetti wie die Herren
Heini, Sußmann, Zich, Walter und Fanta
ergänzten das Enſemble.
Samstag den 16. l. M. wiederholte Fräulein
Irene Fidler ihr Gaſtſpiel in der „Czardas-
fürſtin“.
Sonntag den 17. l. M. nachmittags gaſtierte
Herr Heinrich Eiſenbach als Kadett Wallerſtein
in der Kalman’ſchen Operette „Ein Herbſt-
manöver“. Der geſchätzte Komiker hat bekannt-
lich dieſe Rolle ſchon einmal hier geſpielt, ſeine
Leiſtung bedarf daher keiner weiteren Kommentare.
Es genügt. wenn feſtgeſtellt wird, daß das Haus
total ausverkauft war — ein Beweis für unver-
minderte Zugkraft des Gaſtes, welcher durch ſtür-
miſchen Beifall ausgezeichnet wurde.
Von den heimiſchen Kräften machten ſich
Fräulein Villion, welche die Partie der
Baronin Riſa von Marbach ſehr geſchmackvoll ſang,
Fräulein Zantler, ein herziger Maroſi, und das
begabte Fräulein Schücketanz (Treszka), das
ſich auch, wie der Augenſchein lehrte, für jugend-
liche Soubrettenrollen gut verwenden läßt, weiters
die Herren Böhm (Lörenty) und Mahr
(Lokonay) angenehm bemerkbar.
Abends gelangte unter dem Titel „In-
timer Abend“ eine Serie von Einaktern zur
Aufführung, die, recht flott wiedergegeben, das zahl-
reiche Publikum in eine heitere Stimmung ver-
ſetzten, ſelbſt dort, wo die literariſche Qualität
keinerlei Zweifeln mehr unterlag.
Ein Schwank von Auguſt Neidhart, betitelt
„Erſtes Auftreten der Fürſtin Sto-
janoff“, gehört zu den ſchwächeren Erzeugniſſen
auf dieſem Gebiet, handelt von einer ruſſiſchen
Fürſtin, die, um ihren Mann zu ärgern, zum
Varieté will, was durch einen rechtzeitig aus-
geſchickten Diplomaten und mittels einer zeitweiſe
Heiferkeit hervorrufenden Paſtille glücklich ver-
hindert wird. Die Sache wurde von Fräulein
Reimar und den Herren Keilholz und
Wilhelmi recht gut wiedergegeben.
Weit beſſer ſchlug das nächſte Stück,
„Sommeridyll“ von Hans Kottow, ein. Eine
junge reiche Strohwitwe. ein eleganter Hofmacher,
der ſich ſchließlich als Komplize eines ebenſo ele-
ganten Hochſtaplers entpuppt, und mit dieſem die
junge Frau um ihren Ueberfluß an Geld und
Schmuck erleichtert. Dieſer Einakter birgt viel
Humor und wurde von dem bühnengewandten
Fräulein Norman und den Herren Keil-
holz und Heini wirklich brillant geſpielt.
„Der Deſerteur“ von Fritz Lunzer lehnt
ſich ſtark franzöſiſchen Vorbildern an. Hier gefiel
das hübſche Fräulein Voll, das ſich auch ſchau-
ſpieleriſch zu bewähren ſcheint, und die Herren
Göttler und Klitſch.
Ziemlich läppiſch wirkte der vierte Einakter
„Alle guten Geiſter!“ von Otto Eiſenſchütz,
in dem die Spiritiſtik zum Schutzgeiſt ehelicher Un-
treue erhoben wird. Fräulein Korb, Fräulein
Pucher und die Herren Sunko, Heinz,
Heini und Klitſch mühten ſich um die Sache.
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