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Badener Zeitung. Nr. 86, Baden (Niederösterreich), 26.10.1904.

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Mittwoch Badener Zeitung 26. Oktober 1904. Nr. 86.

[Spaltenumbruch]

Oesterreicher (Polidor) und Frau Treumann
(Actäa) sind uns nicht mehr neu.

Samstag, den 22. d. M.: "Flachsmann als
Erzieher".
Nach beinahe zweijähriger Pause ging
das seinerzeit so beifällig aufgenommene Lehrerstück
von Otto Ernst wieder in Szene, doch hatte sich zu
dieser Reprise das Publikum in nicht zu großer
Anzahl eingefunden.

Den Flachsmann stellte wie einst Herr Verstl
in ausgezeichneter Charakterisierung auf die Bühne,
als Gisa Holm verbreitete Fräulein Frank wie
ehedem hellen Sonnenschein um sich.

Die ideale Lehrergestalt Jan Flemming verstand
Herr Langsteiner wirkungsvoll zu verkörpern und
als Schulinspektor Brösecke lieferte Herr Clement
eine kleine Kabinettsleistung.

Herr Sußmann als Carsten Dirks, Herr
Erl (Vogelsang), Herr Oesterreicher (Weiden-
baum), Herr Cisowsky (Riemann), Herr Zee-
mann
(Römer) und Fräulein Baer (Betty Stuhr-
hahn) bildeten mit Glück die weiteren Mitglieder des
Lehrerkollegiums einer kleinen Provinzstadt. Herr
Friedberg (Professor Dr. Prell), Herr Löscher
(Schuldiener Negendank), dann in Episoden die
Damen Gavallo (Frau Dörmann) und Kraft
(Frau Biesendahl) sollen noch genannt werden.

Sonntag, den 23. d. M.: "Die Geisha".
Zwischen dieser und der vorherigen Aufführung der
reizenden Operette von Sydney Jones liegt ebenfalls
eine lange Zeit. Kein Wunder, daß man mit Ver-
gnügen den populären und einschmeichelnden Melo-
dien lauschte und die Sonntagsstimmung des total
ausverkauften Hauses das Animo noch vergrößerte.

Eine schier unheimliche Behendigkeit entwickelte
Herr Clement als bezopfter Sohn des Himmels.
Sein Wun-Hst mußte auch auf allgemeines Verlangen
den grotesken Tanz im zweiten Akte wiederholen.
Ebenso gelangte das hübsche Papageilied zur Wieder-
holung, das Fräulein Körner, eine liebe Molly,
sehr anerkennenswert zu Gehör brachte.

Sehr hübsch sang auch Frau Kramm-Wallisch
die Mimosa. Sie war nach langer Zeit wieder die
erste Mimosa, die in dem entzückenden Duett "Perle
des Orients" den Säbel ihres Leutnants küßt und
dadurch segnet. Diese hübsche Szene wurde noch von
fast allen Sängerinnen der hiesigen Bühne außeracht
gelassen.

Sehr trocken und humorlos gab Herr Löscher
den Marquis Imari. Fräulein Frank als Juliette,
Herr Roland als Reginald und der stimmkräftige
Takeminni des Herrn Weiß boten selbstverständlich
nur Gutes.

Montag, den 24. d. M.: "Der Vogelhändler".




[irrelevantes Material]

Mittwoch Badener Zeitung 26. Oktober 1904. Nr. 86.

[Spaltenumbruch]

Oeſterreicher (Polidor) und Frau Treumann
(Actäa) ſind uns nicht mehr neu.

Samstag, den 22. d. M.: „Flachsmann als
Erzieher“.
Nach beinahe zweijähriger Pauſe ging
das ſeinerzeit ſo beifällig aufgenommene Lehrerſtück
von Otto Ernſt wieder in Szene, doch hatte ſich zu
dieſer Repriſe das Publikum in nicht zu großer
Anzahl eingefunden.

Den Flachsmann ſtellte wie einſt Herr Verſtl
in ausgezeichneter Charakteriſierung auf die Bühne,
als Giſa Holm verbreitete Fräulein Frank wie
ehedem hellen Sonnenſchein um ſich.

Die ideale Lehrergeſtalt Jan Flemming verſtand
Herr Langſteiner wirkungsvoll zu verkörpern und
als Schulinſpektor Bröſecke lieferte Herr Clement
eine kleine Kabinettsleiſtung.

Herr Sußmann als Carſten Dirks, Herr
Erl (Vogelſang), Herr Oeſterreicher (Weiden-
baum), Herr Ciſowsky (Riemann), Herr Zee-
mann
(Römer) und Fräulein Baer (Betty Stuhr-
hahn) bildeten mit Glück die weiteren Mitglieder des
Lehrerkollegiums einer kleinen Provinzſtadt. Herr
Friedberg (Profeſſor Dr. Prell), Herr Löſcher
(Schuldiener Negendank), dann in Epiſoden die
Damen Gavallo (Frau Dörmann) und Kraft
(Frau Bieſendahl) ſollen noch genannt werden.

Sonntag, den 23. d. M.: „Die Geiſha“.
Zwiſchen dieſer und der vorherigen Aufführung der
reizenden Operette von Sydney Jones liegt ebenfalls
eine lange Zeit. Kein Wunder, daß man mit Ver-
gnügen den populären und einſchmeichelnden Melo-
dien lauſchte und die Sonntagsſtimmung des total
ausverkauften Hauſes das Animo noch vergrößerte.

Eine ſchier unheimliche Behendigkeit entwickelte
Herr Clement als bezopfter Sohn des Himmels.
Sein Wun-Hſt mußte auch auf allgemeines Verlangen
den grotesken Tanz im zweiten Akte wiederholen.
Ebenſo gelangte das hübſche Papageilied zur Wieder-
holung, das Fräulein Körner, eine liebe Molly,
ſehr anerkennenswert zu Gehör brachte.

Sehr hübſch ſang auch Frau Kramm-Walliſch
die Mimoſa. Sie war nach langer Zeit wieder die
erſte Mimoſa, die in dem entzückenden Duett „Perle
des Orients“ den Säbel ihres Leutnants küßt und
dadurch ſegnet. Dieſe hübſche Szene wurde noch von
faſt allen Sängerinnen der hieſigen Bühne außeracht
gelaſſen.

Sehr trocken und humorlos gab Herr Löſcher
den Marquis Imari. Fräulein Frank als Juliette,
Herr Roland als Reginald und der ſtimmkräftige
Takeminni des Herrn Weiß boten ſelbſtverſtändlich
nur Gutes.

Montag, den 24. d. M.: „Der Vogelhändler“.




[irrelevantes Material]

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[6/0006] Mittwoch Badener Zeitung 26. Oktober 1904. Nr. 86. Oeſterreicher (Polidor) und Frau Treumann (Actäa) ſind uns nicht mehr neu. Samstag, den 22. d. M.: „Flachsmann als Erzieher“. Nach beinahe zweijähriger Pauſe ging das ſeinerzeit ſo beifällig aufgenommene Lehrerſtück von Otto Ernſt wieder in Szene, doch hatte ſich zu dieſer Repriſe das Publikum in nicht zu großer Anzahl eingefunden. Den Flachsmann ſtellte wie einſt Herr Verſtl in ausgezeichneter Charakteriſierung auf die Bühne, als Giſa Holm verbreitete Fräulein Frank wie ehedem hellen Sonnenſchein um ſich. Die ideale Lehrergeſtalt Jan Flemming verſtand Herr Langſteiner wirkungsvoll zu verkörpern und als Schulinſpektor Bröſecke lieferte Herr Clement eine kleine Kabinettsleiſtung. Herr Sußmann als Carſten Dirks, Herr Erl (Vogelſang), Herr Oeſterreicher (Weiden- baum), Herr Ciſowsky (Riemann), Herr Zee- mann (Römer) und Fräulein Baer (Betty Stuhr- hahn) bildeten mit Glück die weiteren Mitglieder des Lehrerkollegiums einer kleinen Provinzſtadt. Herr Friedberg (Profeſſor Dr. Prell), Herr Löſcher (Schuldiener Negendank), dann in Epiſoden die Damen Gavallo (Frau Dörmann) und Kraft (Frau Bieſendahl) ſollen noch genannt werden. Sonntag, den 23. d. M.: „Die Geiſha“. Zwiſchen dieſer und der vorherigen Aufführung der reizenden Operette von Sydney Jones liegt ebenfalls eine lange Zeit. Kein Wunder, daß man mit Ver- gnügen den populären und einſchmeichelnden Melo- dien lauſchte und die Sonntagsſtimmung des total ausverkauften Hauſes das Animo noch vergrößerte. Eine ſchier unheimliche Behendigkeit entwickelte Herr Clement als bezopfter Sohn des Himmels. Sein Wun-Hſt mußte auch auf allgemeines Verlangen den grotesken Tanz im zweiten Akte wiederholen. Ebenſo gelangte das hübſche Papageilied zur Wieder- holung, das Fräulein Körner, eine liebe Molly, ſehr anerkennenswert zu Gehör brachte. Sehr hübſch ſang auch Frau Kramm-Walliſch die Mimoſa. Sie war nach langer Zeit wieder die erſte Mimoſa, die in dem entzückenden Duett „Perle des Orients“ den Säbel ihres Leutnants küßt und dadurch ſegnet. Dieſe hübſche Szene wurde noch von faſt allen Sängerinnen der hieſigen Bühne außeracht gelaſſen. Sehr trocken und humorlos gab Herr Löſcher den Marquis Imari. Fräulein Frank als Juliette, Herr Roland als Reginald und der ſtimmkräftige Takeminni des Herrn Weiß boten ſelbſtverſtändlich nur Gutes. Montag, den 24. d. M.: „Der Vogelhändler“. Guſtav Calliano. _

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 86, Baden (Niederösterreich), 26.10.1904, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener086_1904/6>, abgerufen am 21.11.2024.