Badener Zeitung. Nr. 87, Baden (Niederösterreich), 28.10.1908.Nr. 87 Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 [Spaltenumbruch] Heinrich Müller, Karl Karioly, Eduard Poglies, Willyam Prym, Stabsarztenswitwe Rosa Deutsch, Franz Breyer, Landesgerichtsratswitwe Hilda Schindler, Bezirkshauptmann Anton von Vitali, Bezirksarzt Dr. Wawra, Adolfine Malcher, Advokatensgattin Anna Klein je 5, Johann Filip, Hochw. Othmar Sethaler, G. Seidl, Gräfin Ludolf, Direktor Theodor König, Marie Wedella je 4, Direktor Karl Oren- stein, Oberingenieur Ludwig Bernard je 3, Leopold Pfannl und Kaspar Kolb je 2, Sofi von Acken 1. Ferner von der k. k. priv. Schönauer und Sollenauer Baumwoll-Manufaktur 20 Kr. und vom Bürger- meisteramt Gainfarn 10 Kr. Für diese Spenden wird seitens der Verwaltung des Krankenhauses herzlichst gedankt. -- Grand Theatre electrique. Die Di- [irrelevantes Material - 5 Zeilen fehlen] Korrespondenzen. [Eigenberichte der "Badener Zeitung".] Berndorf. (Voranzeige.) Ein Unterhaltungs- (Tanzschule.) Unter der Leitung des konzes- (Englisch-Französischer Konversati- onsklub.) Derselbe veranstaltete letzten Samstag (Elektrisches Theater.) Letzten Sonntag, (Theater-Nachricht.) Heute Mittwoch kommt Guntramsdorf.* (Wählerversammlung.) Heute um halb 8 Uhr abends findet hier eine Wähler- Gainfarn. (Wasserleitung.) In der am (Fortsetzung folgt.) Brunn a. G.* (Todschlag.) Kürzlich ent- Mödling.* (Zur Christbescherung). Der *(Todesfall.) Am 30. d. M. fand hier das *(Jungschützenschule.) Wie von uns schon *(Zur Landtagswahl.) Unter den Möd- Vöslau. (Goldene Hochzeit.) Herr Kammer- (Deutschvölkischer Wahlverein.) Die (Wahl.) Am 26. d. M. wurden 520 Stimm- Nr. 87 Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 [Spaltenumbruch] Heinrich Müller, Karl Karioly, Eduard Poglies, Willyam Prym, Stabsarztenswitwe Roſa Deutſch, Franz Breyer, Landesgerichtsratswitwe Hilda Schindler, Bezirkshauptmann Anton von Vitali, Bezirksarzt Dr. Wawra, Adolfine Malcher, Advokatensgattin Anna Klein je 5, Johann Filip, Hochw. Othmar Sethaler, G. Seidl, Gräfin Ludolf, Direktor Theodor König, Marie Wedella je 4, Direktor Karl Oren- ſtein, Oberingenieur Ludwig Bernard je 3, Leopold Pfannl und Kaſpar Kolb je 2, Sofi von Acken 1. Ferner von der k. k. priv. Schönauer und Sollenauer Baumwoll-Manufaktur 20 Kr. und vom Bürger- meiſteramt Gainfarn 10 Kr. Für dieſe Spenden wird ſeitens der Verwaltung des Krankenhauſes herzlichſt gedankt. — Grand Théâtre electrique. Die Di- [irrelevantes Material – 5 Zeilen fehlen] Korreſpondenzen. [Eigenberichte der „Badener Zeitung“.] Berndorf. (Voranzeige.) Ein Unterhaltungs- (Tanzſchule.) Unter der Leitung des konzeſ- (Engliſch-Franzöſiſcher Konverſati- onsklub.) Derſelbe veranſtaltete letzten Samstag (Elektriſches Theater.) Letzten Sonntag, (Theater-Nachricht.) Heute Mittwoch kommt Guntramsdorf.* (Wählerverſammlung.) Heute um halb 8 Uhr abends findet hier eine Wähler- Gainfarn. (Waſſerleitung.) In der am (Fortſetzung folgt.) Brunn a. G.* (Todſchlag.) Kürzlich ent- Mödling.* (Zur Chriſtbeſcherung). Der *(Todesfall.) Am 30. d. M. fand hier das *(Jungſchützenſchule.) Wie von uns ſchon *(Zur Landtagswahl.) Unter den Möd- Vöslau. (Goldene Hochzeit.) Herr Kammer- (Deutſchvölkiſcher Wahlverein.) Die (Wahl.) Am 26. d. M. wurden 520 Stimm- <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Nr. 87 Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908</hi></fw><lb/><cb/> Heinrich Müller, Karl Karioly, Eduard Poglies,<lb/> Willyam Prym, Stabsarztenswitwe Roſa Deutſch,<lb/> Franz Breyer, Landesgerichtsratswitwe Hilda Schindler,<lb/> Bezirkshauptmann Anton von Vitali, Bezirksarzt<lb/> Dr. Wawra, Adolfine Malcher, Advokatensgattin<lb/> Anna Klein je 5, Johann Filip, Hochw. Othmar<lb/> Sethaler, G. Seidl, Gräfin Ludolf, Direktor Theodor<lb/> König, Marie Wedella je 4, Direktor Karl Oren-<lb/> ſtein, Oberingenieur Ludwig Bernard je 3, Leopold<lb/> Pfannl und Kaſpar Kolb je 2, Sofi von Acken 1.<lb/> Ferner von der k. k. priv. Schönauer und Sollenauer<lb/> Baumwoll-Manufaktur 20 Kr. und vom Bürger-<lb/> meiſteramt Gainfarn 10 Kr. 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Nicht gering zu<lb/> veranſchlagen für Schüler und wiſſensdurſtige Men-<lb/> ſchenkinder jeden Alters und Geſchlechtes ſind die<lb/> landſchaftlichen und kunſtgewerblichen, ſowie die natur-<lb/> geſchichtlichen Aufnahmen, von denen in jedem Wochen-<lb/> programm einige eingeſchaltet ſind. Kurz. jedes ein-<lb/> zelne Programm iſt ſo ausgeſtattet, daß auch an-<lb/> ſpruchsvolle Beſucher auf ihre Rechnung kommen und<lb/> durchaus nicht ungehalten zu ſein brauchen, wenn<lb/> einzelne der vorgeführten Bilder nicht auf ihren<lb/> ſpeziellen Geſchmack zugeſchnitten ſind. Wir können<lb/> den Beſuch dieſes Theaters, wohl das größte in<lb/> dieſem Genre, beſtens empfehlen. Aus dem Programm<lb/> der 7. Serie für Mittwoch, Donnerstag, Freitag und<lb/> Samstag dieſer Woche ſei beſonders auf nachfolgende<lb/> Bilder aufmerkſam gemacht: Leben und Treiben in<lb/> Baden-Baden, Torri di Quinto, die tollkühne Reiterin,<lb/> italieniſche Artillerie im Manöver, Hochgebirge in<lb/> Schottland, Automobilrennen zu Dieppe bei Paris<lb/> 1908. Durchwegs herrliche Naturaufnahmen, dann<lb/> das ergreifende Drama „Die beiden Väter“, ſowie<lb/> das Tonbild Finale 3. Akt aus „Walzertraum“,<lb/> ſowie endlich verſchiedene kolorierte und humo<supplied>r</supplied>iſtiſche<lb/> Szenen. 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Obwohl der Apparat für’s erſtemal<lb/> nicht tadellos fun<supplied>kt</supplied>ion<supplied>i</supplied>e<supplied>rt</supplied>e und unliebſame Störungen<lb/> verurſachte, ſo war man im allgemeinen mit dem<lb/> Gebotenen doch zufrieden. Der Beſuch ließ nichts zu<lb/> wünſchen übrig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Theater-Nachricht.)</hi> </head> <p>Heute Mittwoch kommt<lb/> die dreiaktige Groteske „Gretchen“ hier zum erſten-<lb/> male zur Aufführung.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Guntramsdorf.*</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Wählerverſammlung.)</hi> </head><lb/> <p>Heute um halb 8 Uhr abends findet hier eine Wähler-<lb/> verſammlung ſtatt, die der Mödlinger Bürgermeiſter<lb/><hi rendition="#g">Thoma</hi> einberuft.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gainfarn.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Waſſerleitung.)</hi> </head> <p>In der am<lb/> 25. d. M. abgehaltenen Verſammlung der Gainfarner<lb/> Waſſerbeſchaffungs-Genoſſenſchaft, in welcher auch die<lb/> Vertreter der Marientaler-Leitung anweſend waren,<lb/> begrüßte Dr. <hi rendition="#g">Weifner</hi> die Verſammelten, beſonders<lb/> die Herren Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Graf</hi> und <hi rendition="#g">Reiter,</hi> und<lb/> betonte, daß die Genoſſenſchaft ein gutes und zu-<lb/> gleich billiges Waſſer will und nachdem die Marien-<lb/> taler-Leitung ſo lange warten laſſe, habe man das<lb/> alte Projekt der Nöſtler-Quelle in Rohrbach aufge-<lb/> griffen, ein Unternehmen, das im nächſten Jahre<lb/> fertiggeſtellt ſein kann. Die Genoſſenſchaft hatte die<lb/> Abſicht, ſämtliche Abgeordnete und Kandidaten des<lb/> Bezirkes einzuladen, man habe aber durch die raſchen<lb/> Landtagswahlen überſehen, einigen der Herren das<lb/> rechtzeitig zuzuſtellen, ſo daß die Einladung zu ſpät<lb/> kam. Nachdem Herr Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Graf</hi> zum Vor-<lb/> ſitzenden gewählt wurde, führte Herr Ing. <hi rendition="#g">Kraif</hi><lb/> folgendes aus: „Die Redner, beſonders die Kame-<lb/> raden mögen rein objektiv urteilen und ſich durch<lb/> nichts, weder in pekuntärer noch in parteipolitiſcher<lb/> Hinſicht davn ablenken laſſen. Mit unſerer Leitung<lb/> warten wir ſchon fünf bis ſechs Jahre, weil der<lb/> Finanzierung anfangs Schwierigkeiten bereitet worden<lb/> wären. Nachdem aber kapitalskräftige Leute das<lb/> Unternehmen geſichert haben, wurde die Genoſſenſchaft<lb/> gegründet und das Verkaufsrecht vertragsmäßig ge-<lb/> ſichert. Die Meſſung der Quellen iſt bis jetzt eine<lb/> umſtändliche, da die Quelle noch nicht entſprechend<lb/> gefaßt iſt; ſie liegt 510 <hi rendition="#aq">m</hi> hoch und die Leitung be-<lb/> kommt eine Länge von 10·2 <hi rendition="#aq">km</hi> Das Hochreſervoire,<lb/> welches 400—500 <hi rendition="#aq">m</hi> <hi rendition="#sup">3</hi> aufnehmen ſoll, iſt am Waldes-<lb/> rande außerhalb des Ortes geplant, u. zw. in einer Höhe<lb/> von 320 <hi rendition="#aq">m.</hi> Nachdem der tiefſte Ortsteil Vöslaus<lb/> an der Südbahn 254 <hi rendition="#aq">m</hi> beträgt, ſo müſſen zwei<lb/> Unterbrechungsſchachte gebaut werden, damit der Druck<lb/> kein zu großer wird. Die einzuführenden Waſſermeſſer<lb/> ſind das Mittel gegen den unnützen Verbrauch; ur-<lb/> ſprünglich hat man 100 Liter per Perſon und Tag<lb/> angenommen, mit den Sommerparteien eingerechnet<lb/> ergibt ſich eine Zahl von 12.000, für welche reichlich<lb/> das Auslangen gefunden wird. Von einer Kanali-<lb/> ſierung wird vorderhand abgeſehen. Der Koſtenüber-<lb/> ſchlag für die Quellenfaſſung, Brunnenſtube, Rohr-<lb/> ſtränge (4675 <hi rendition="#aq">m</hi> und 6150 <hi rendition="#aq">m</hi>), Unterbrechungsſchächte<lb/> ſamt Rohrnetz in Vöslau-Gainfarn, Hausanſchlüſſe,<lb/> Vorarbeiten und Detailprojekte ſtellt ſich auf 545000 <hi rendition="#aq">K,</hi><lb/> mit den Waſſermeſſern auf 645.000 <hi rendition="#aq">K,</hi> ſo daß mit<lb/> dem Maximalbetrage von 700.000 <hi rendition="#aq">K</hi> reichlich das<lb/> Auslangen gefunden werden kann. Dieſe gewiß nicht<lb/> hohen Herſtellungskoſten ſowie die minimalen Erhal-<lb/> tungskoſten mochen es der Genoſſenſchaft möglich, das<lb/> Kubikmeter um 22—24 Heller abzugeben, während es in<lb/> Baden 30, in Wien 34 Heller koſtet. Das patolo-<lb/> giſche Inſtitut unter Hofrat <hi rendition="#g">Ludwig</hi> hat die chemiſche<lb/> Unterſuchung des Waſſers 1892 vorgenommen und<lb/> es als tadelloſes Trinkwaſſer bezeichnet; es hat den<lb/> Härtegrad 14·9, das Badener Waſſer 13 88, die<lb/> Stixenſteiner-Quelle — ein Teil der Wiener Hoch-<lb/> quellenleitung — hat 13 Härtegrade. Die Koſten der<lb/> Parteien für die Benützung der Badener Leitung<lb/> (30 Heller per <hi rendition="#aq">m</hi> <hi rendition="#sup">3</hi>) ſtellen ſich bei Benützung von<lb/> zwei Zimmern, Küche, Abortſpülung und geringem<lb/> Viehſtand auf 17, 20 bis 24 <hi rendition="#aq">K</hi> pro Jahr. Wir<lb/> wenden uns an die Hausbeſitzer und laden nächſte<lb/> Woche zu Beitritt und Hausanſchluß ein; die Ge-<lb/> meinden Vöslau-Gainfarn können ohne Umlagener-<lb/> höhung keine Leitung herſtellen, deshalb iſt dieſe<lb/> Genoſſenſchaft eine Art Selbſthilfe, die von allen<lb/> Hausbeſitzern unterſtützt werden ſoll. Die Gemeinde<lb/> braucht keine Garantien bieten und die Hebung des<lb/><cb/> Kurortes, das beſſere und leichtere Vermieten, die<lb/> Beſſerung der ſanitären Verhältniſſe ſind gewiß. Die<lb/> Wiener Leitung, 1873 erbaut, wurde anfangs mit<lb/> 50 Liter per Kopf und Tag berechnet und reicht<lb/> heute noch, trotzdem ſich die Einwohnerzahl verdoppelt<lb/> hat. Baden blüht nur ſeit dem Beſtehen der Leitung<lb/> auf. Hier bieten wir alle Garantien für gutes Waſſer<lb/> und ich richte beſonders an den Hausherrenverein<lb/> meinen Appell, ſeine Mitglieder zum Anſchluſſe zu<lb/> ermuntern.“</p> <p> <ref> <hi rendition="#c">(Fortſetzung folgt.)</hi> </ref> </p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Brunn a. G.*</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Todſchlag.)</hi> </head> <p>Kürzlich ent-<lb/> ſtand im Zumpf’ſchen Gaſthauſe eine Rauferei zwiſchen<lb/> den Kutſchern <hi rendition="#g">Bohacek</hi> und <hi rendition="#g">Tröſcher.</hi> Erſterer<lb/> warf dieſen zu Boden, worauf dieſer ſein Meſſer<lb/> zog und dem <hi rendition="#g">Bohacek</hi> einen Stich in den Bauch<lb/> verſetzte, d<supplied>er</supplied> zwei Tage darauf den Tod des Schwer-<lb/> verletzten zufolge hatte.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mödling.*</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Zur Chriſtbeſcherung).</hi> </head> <p>Der<lb/> Wohltätigkeitsverein „Weihnachtsbaum“, der ſeit 24<lb/> Jahren alljährlich über 130 Schulkinder mit einem<lb/> Koſtenaufwand von faſt 2000 Kronen beteilt, wendet<lb/> ſich in einem Aufruf an die Bewohner Mödlings,<lb/> ihm bei der großen Armut vieler Schulkinder die<lb/> Beteilung derſelben mit warmen Kleidern durch<lb/> Jahresbeiträge oder Spenden auch heuer zu ermög-<lb/> lichen. Die Jahresbeiträge (4 und 2 Kronen) ſind<lb/> ſo mäßig und die Not vieler mit Schulkindern ge-<lb/> ſegneter Familien iſt ſo groß, daß eine ſo edle An-<lb/> regung ſicherlich die größte Förderung verdient.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>*<hi rendition="#g">(Todesfall.)</hi> </head> <p>Am 30. d. M. fand hier das<lb/> Begräbnis des allſeits beſtbekannten Stadtzimmer-<lb/> meiſters, Herrn Joſef Mödelhammer ſtatt, der in<lb/> dem frühen Alter von 45 Jahren ſtarb. An dem<lb/> Begräbnis beteiligte ſich die Mödlinger Gemeinde-<lb/> vertretung, die Zimmerergenoſſenſchaft von Baden,<lb/> die Weinhauerinnung und außerdem eine große An-<lb/> zahl von Freunden und Bekannten des Verblichenen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>*<hi rendition="#g">(Jungſchützenſchule.)</hi> </head> <p>Wie von uns ſchon<lb/> früher einmal etwähnt, errichtet der Mödlinger<lb/> Schützenverein in lobenswertem Beſtreben eine Jung-<lb/> ſchützenſchule, die den Zweck hat, Männer im Alter<lb/> von 18—23 Jahren, die ihrer Wehrpflicht noch<lb/> nicht genügt haben, im Gebrauche des Armeegewehres<lb/> zu unterrichten. Die Anmeldungen ſind an den Herrn<lb/> Schützenrat Franz <hi rendition="#g">John,</hi> (Mödling, Eliſabethſtraße)<lb/> zu richten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>*<hi rendition="#g">(Zur Landtagswahl.)</hi> </head> <p>Unter den Möd-<lb/> linger Parteien, die zum Wahlgang rüſten, iſt die<lb/> rührigſte die — chriſtlichſoziale. Denn ihr Kandidat<lb/> Herr Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Thoma</hi> iſt unermüdlich in der<lb/> Erſtattung von Rechenſchaftsberichten in den Nachbar-<lb/> gemeinden und für den Kandidaten derſelben Partei<lb/> Herrn Adolf <hi rendition="#g">Anderle</hi> wurde kürzlich ein ſtimmung-<lb/> machendes Gratisblatt „Der Landtagswähler“ allge-<lb/> mein verſendet. Um ſo mehr muß es befremden, daß<lb/> der Mödlinger deutſchfreiheitliche Wahlausſchuß ſeine<lb/> Einladung zur Wählerverſammlung vom 24. d. M.<lb/> an alle <hi rendition="#g">chriſtlichen</hi> deutſchen Wähler richtete. Wir<lb/> halten es für einen bedenklichen reaktionären Zug,<lb/> konfeſſionelle Unterſchiede zu machen, vielmehr ſollte<lb/> jeder Wähler, der wahrhaft deutſchfreiheitlich geſinnt<lb/> iſt, willkommen ſein. Hoffentlich wird die Mahnung<lb/> der Badener Zeitung, keine leeren Stimmzettel ab-<lb/> zugeben, auch bei uns Beachtung finden. Heute findet<lb/> als letzte der Wählerverſammlungen in Mödling<lb/> (im Hotel „Stadt Mödling“) die der ſozialdemo-<lb/> kratiſchen Partei ſtatt, in der Herr Dr. Karl Schalk<lb/> als Landtagskandidat auſtreten wird. Bei der am<lb/> Montag ſtattgefundenen Wahl in der allgemeinen<lb/> Kurie entfielen auf den Chriſtlichſozialen <hi rendition="#g">Anderle</hi><lb/> 932, auf den Sozialdemokraten <hi rendition="#g">Bretſchneider</hi><lb/> 572 und auf den Deutſchnationalen <hi rendition="#g">Hübl</hi> 200<lb/> Stimmen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vöslau.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Goldene Hochzeit.)</hi> </head> <p>Herr Kammer-<lb/> ſänger Guſtav <hi rendition="#g">Walter,</hi> welcher ſeit vielen Jahren<lb/> hier Villenbeſitzer und ſtändiger Kurgaſt des Ortes<lb/> iſt, feierte vergangenen Freitag in Wien mit ſeiner<lb/> Gemahlin Frau Laura <hi rendition="#g">Walter</hi> das Feſt ſeiner<lb/> goldenen Hochzeit, aus welchem Anlaſſe ihm von allen<lb/> Seiten, ſelbſt von den höchſten Kreiſen Glückwunſch-<lb/> ſchreiben zugeſandt wurden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Deutſchvölkiſcher Wahlverein.)</hi> </head> <p>Die<lb/> Verſammlung vom 25. d. M., in welcher Herr<lb/> Oberingenieur <hi rendition="#g">Heine,</hi> ferner die Kandidaten <hi rendition="#g">Hübl</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Hölzl</hi> ſprachen, erfreute ſich eines guten Be-<lb/> ſuches. Nachdem ſich die Herren Kandidaten vorgeſtellt<lb/> und ihre Anſichten über die Wahrung der deutſchen<lb/> Intereſſen bekannt gegeben hatten, ſprach Herr Heine<lb/> über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Deutſchen<lb/> und über die nationalen Angelegenheiten des Reiches<lb/> und erntete durch ſeine treffenden Ausführungen und<lb/> großartige Rethorik einen ſtürmiſchen Beifall.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Wahl.)</hi> </head> <p>Am 26. d. M. wurden 520 Stimm-<lb/> zetiel abgegeben, von denen 5 leer waren. 263 ent-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 87 Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908
Heinrich Müller, Karl Karioly, Eduard Poglies,
Willyam Prym, Stabsarztenswitwe Roſa Deutſch,
Franz Breyer, Landesgerichtsratswitwe Hilda Schindler,
Bezirkshauptmann Anton von Vitali, Bezirksarzt
Dr. Wawra, Adolfine Malcher, Advokatensgattin
Anna Klein je 5, Johann Filip, Hochw. Othmar
Sethaler, G. Seidl, Gräfin Ludolf, Direktor Theodor
König, Marie Wedella je 4, Direktor Karl Oren-
ſtein, Oberingenieur Ludwig Bernard je 3, Leopold
Pfannl und Kaſpar Kolb je 2, Sofi von Acken 1.
Ferner von der k. k. priv. Schönauer und Sollenauer
Baumwoll-Manufaktur 20 Kr. und vom Bürger-
meiſteramt Gainfarn 10 Kr. Für dieſe Spenden
wird ſeitens der Verwaltung des Krankenhauſes
herzlichſt gedankt.
— Grand Théâtre electrique. Die Di-
rektion dieſes hier ſo ſchnell populär gewordenen erſt-
klaſſigen Unternehmens in der Mühlgaſſe macht die
größten Anſtrengungen, das denkbar Beſte zu bieten
und findet auch tatſächlich in dem Zuſpruche des
ſchauluſtigen Publikums volle Anerkennung. Es iſt
wirklich ſchwer zu ſagen, was man hier mehr be-
wundern ſoll: die Ausführung, welche auch dem Nicht-
fachmann eine Ahnung von den ungeheuren techniſchen
Schwierigkeiten aufkommen läßt, oder die nimmer
raſtende Aufſpürung neuer Sujets. Nicht gering zu
veranſchlagen für Schüler und wiſſensdurſtige Men-
ſchenkinder jeden Alters und Geſchlechtes ſind die
landſchaftlichen und kunſtgewerblichen, ſowie die natur-
geſchichtlichen Aufnahmen, von denen in jedem Wochen-
programm einige eingeſchaltet ſind. Kurz. jedes ein-
zelne Programm iſt ſo ausgeſtattet, daß auch an-
ſpruchsvolle Beſucher auf ihre Rechnung kommen und
durchaus nicht ungehalten zu ſein brauchen, wenn
einzelne der vorgeführten Bilder nicht auf ihren
ſpeziellen Geſchmack zugeſchnitten ſind. Wir können
den Beſuch dieſes Theaters, wohl das größte in
dieſem Genre, beſtens empfehlen. Aus dem Programm
der 7. Serie für Mittwoch, Donnerstag, Freitag und
Samstag dieſer Woche ſei beſonders auf nachfolgende
Bilder aufmerkſam gemacht: Leben und Treiben in
Baden-Baden, Torri di Quinto, die tollkühne Reiterin,
italieniſche Artillerie im Manöver, Hochgebirge in
Schottland, Automobilrennen zu Dieppe bei Paris
1908. Durchwegs herrliche Naturaufnahmen, dann
das ergreifende Drama „Die beiden Väter“, ſowie
das Tonbild Finale 3. Akt aus „Walzertraum“,
ſowie endlich verſchiedene kolorierte und humoriſtiſche
Szenen. Beſonders ſeien die Beſucher darauf auf-
merkſam gemacht, daß außer an Sonn- und Feier-
tagen nur noch am Dienstag und Freitag eine Nach-
mittags-Vorſtellung um 5 Uhr ſtattfindet.
_____ Korreſpondenzen.
[Eigenberichte der „Badener Zeitung“.]
Berndorf.
(Voranzeige.) Ein Unterhaltungs-
abend des hieſigen Männergeſangvereines wird am
Samstag, den 14 November, in der großen Speiſe-
anſtalt abgehalten.
(Tanzſchule.) Unter der Leitung des konzeſ-
ſionierten Tanzlehrers Herrn Alfred Weiß hat der
Turnverein „Jahn“ während der Herbſt- und Winter-
monate wieder einen Tanzkurs in der großen Speiſe-
anſtalt eröffnet, der jeden Sonntag von 3 — 6 Uhr
nachmittags mit anſchließender Geſamtübung abge-
halten wird.
(Engliſch-Franzöſiſcher Konverſati-
onsklub.) Derſelbe veranſtaltete letzten Samstag
anläßlich des Scheidens ſeines Gründers und erſten
Obmannes Herrn Schnürl, welcher nach Wien
überſiedelt, einen gemütlichen Unterhaltungsabend in
Herrn Haberlers Gaſthaus. Herr Braun wies in
einer Rede in anerkennenswerten Worten auf die
Verdienſte des Abſchiednehmenden hin, welche ſich
dieſer um den Klub erworben hat. Die Gewinner
der heuer vom Klub arrangierten Reiſelotterie, Frl.
Hanſi Prendinger und Herr Joſef Richard, er-
ſtatteten ausführliche Berichte über ihre Reiſen nach
München, bezw. Dresden. Die Herren Hohler und
Votty ſorgten in lebhafter Weiſe für den heiteren
Teil. Ein kleines Tanzkränzchen ſchloß den animiert
verlaufenen Unterhaltungsabend.
(Elektriſches Theater.) Letzten Sonntag,
abends, fand in der großen Speiſeanſtalt die erſte
Lichtbildervorſtellung mit dem eigenen Apparat des
Fortbildungsvereines ſtatt, welcher Montag eine
zweite folgte. Obwohl der Apparat für’s erſtemal
nicht tadellos funktionierte und unliebſame Störungen
verurſachte, ſo war man im allgemeinen mit dem
Gebotenen doch zufrieden. Der Beſuch ließ nichts zu
wünſchen übrig.
(Theater-Nachricht.) Heute Mittwoch kommt
die dreiaktige Groteske „Gretchen“ hier zum erſten-
male zur Aufführung.
Guntramsdorf.*
(Wählerverſammlung.)
Heute um halb 8 Uhr abends findet hier eine Wähler-
verſammlung ſtatt, die der Mödlinger Bürgermeiſter
Thoma einberuft.
Gainfarn.
(Waſſerleitung.) In der am
25. d. M. abgehaltenen Verſammlung der Gainfarner
Waſſerbeſchaffungs-Genoſſenſchaft, in welcher auch die
Vertreter der Marientaler-Leitung anweſend waren,
begrüßte Dr. Weifner die Verſammelten, beſonders
die Herren Bürgermeiſter Graf und Reiter, und
betonte, daß die Genoſſenſchaft ein gutes und zu-
gleich billiges Waſſer will und nachdem die Marien-
taler-Leitung ſo lange warten laſſe, habe man das
alte Projekt der Nöſtler-Quelle in Rohrbach aufge-
griffen, ein Unternehmen, das im nächſten Jahre
fertiggeſtellt ſein kann. Die Genoſſenſchaft hatte die
Abſicht, ſämtliche Abgeordnete und Kandidaten des
Bezirkes einzuladen, man habe aber durch die raſchen
Landtagswahlen überſehen, einigen der Herren das
rechtzeitig zuzuſtellen, ſo daß die Einladung zu ſpät
kam. Nachdem Herr Bürgermeiſter Graf zum Vor-
ſitzenden gewählt wurde, führte Herr Ing. Kraif
folgendes aus: „Die Redner, beſonders die Kame-
raden mögen rein objektiv urteilen und ſich durch
nichts, weder in pekuntärer noch in parteipolitiſcher
Hinſicht davn ablenken laſſen. Mit unſerer Leitung
warten wir ſchon fünf bis ſechs Jahre, weil der
Finanzierung anfangs Schwierigkeiten bereitet worden
wären. Nachdem aber kapitalskräftige Leute das
Unternehmen geſichert haben, wurde die Genoſſenſchaft
gegründet und das Verkaufsrecht vertragsmäßig ge-
ſichert. Die Meſſung der Quellen iſt bis jetzt eine
umſtändliche, da die Quelle noch nicht entſprechend
gefaßt iſt; ſie liegt 510 m hoch und die Leitung be-
kommt eine Länge von 10·2 km Das Hochreſervoire,
welches 400—500 m 3 aufnehmen ſoll, iſt am Waldes-
rande außerhalb des Ortes geplant, u. zw. in einer Höhe
von 320 m. Nachdem der tiefſte Ortsteil Vöslaus
an der Südbahn 254 m beträgt, ſo müſſen zwei
Unterbrechungsſchachte gebaut werden, damit der Druck
kein zu großer wird. Die einzuführenden Waſſermeſſer
ſind das Mittel gegen den unnützen Verbrauch; ur-
ſprünglich hat man 100 Liter per Perſon und Tag
angenommen, mit den Sommerparteien eingerechnet
ergibt ſich eine Zahl von 12.000, für welche reichlich
das Auslangen gefunden wird. Von einer Kanali-
ſierung wird vorderhand abgeſehen. Der Koſtenüber-
ſchlag für die Quellenfaſſung, Brunnenſtube, Rohr-
ſtränge (4675 m und 6150 m), Unterbrechungsſchächte
ſamt Rohrnetz in Vöslau-Gainfarn, Hausanſchlüſſe,
Vorarbeiten und Detailprojekte ſtellt ſich auf 545000 K,
mit den Waſſermeſſern auf 645.000 K, ſo daß mit
dem Maximalbetrage von 700.000 K reichlich das
Auslangen gefunden werden kann. Dieſe gewiß nicht
hohen Herſtellungskoſten ſowie die minimalen Erhal-
tungskoſten mochen es der Genoſſenſchaft möglich, das
Kubikmeter um 22—24 Heller abzugeben, während es in
Baden 30, in Wien 34 Heller koſtet. Das patolo-
giſche Inſtitut unter Hofrat Ludwig hat die chemiſche
Unterſuchung des Waſſers 1892 vorgenommen und
es als tadelloſes Trinkwaſſer bezeichnet; es hat den
Härtegrad 14·9, das Badener Waſſer 13 88, die
Stixenſteiner-Quelle — ein Teil der Wiener Hoch-
quellenleitung — hat 13 Härtegrade. Die Koſten der
Parteien für die Benützung der Badener Leitung
(30 Heller per m 3) ſtellen ſich bei Benützung von
zwei Zimmern, Küche, Abortſpülung und geringem
Viehſtand auf 17, 20 bis 24 K pro Jahr. Wir
wenden uns an die Hausbeſitzer und laden nächſte
Woche zu Beitritt und Hausanſchluß ein; die Ge-
meinden Vöslau-Gainfarn können ohne Umlagener-
höhung keine Leitung herſtellen, deshalb iſt dieſe
Genoſſenſchaft eine Art Selbſthilfe, die von allen
Hausbeſitzern unterſtützt werden ſoll. Die Gemeinde
braucht keine Garantien bieten und die Hebung des
Kurortes, das beſſere und leichtere Vermieten, die
Beſſerung der ſanitären Verhältniſſe ſind gewiß. Die
Wiener Leitung, 1873 erbaut, wurde anfangs mit
50 Liter per Kopf und Tag berechnet und reicht
heute noch, trotzdem ſich die Einwohnerzahl verdoppelt
hat. Baden blüht nur ſeit dem Beſtehen der Leitung
auf. Hier bieten wir alle Garantien für gutes Waſſer
und ich richte beſonders an den Hausherrenverein
meinen Appell, ſeine Mitglieder zum Anſchluſſe zu
ermuntern.“
(Fortſetzung folgt.)
Brunn a. G.*
(Todſchlag.) Kürzlich ent-
ſtand im Zumpf’ſchen Gaſthauſe eine Rauferei zwiſchen
den Kutſchern Bohacek und Tröſcher. Erſterer
warf dieſen zu Boden, worauf dieſer ſein Meſſer
zog und dem Bohacek einen Stich in den Bauch
verſetzte, der zwei Tage darauf den Tod des Schwer-
verletzten zufolge hatte.
Mödling.*
(Zur Chriſtbeſcherung). Der
Wohltätigkeitsverein „Weihnachtsbaum“, der ſeit 24
Jahren alljährlich über 130 Schulkinder mit einem
Koſtenaufwand von faſt 2000 Kronen beteilt, wendet
ſich in einem Aufruf an die Bewohner Mödlings,
ihm bei der großen Armut vieler Schulkinder die
Beteilung derſelben mit warmen Kleidern durch
Jahresbeiträge oder Spenden auch heuer zu ermög-
lichen. Die Jahresbeiträge (4 und 2 Kronen) ſind
ſo mäßig und die Not vieler mit Schulkindern ge-
ſegneter Familien iſt ſo groß, daß eine ſo edle An-
regung ſicherlich die größte Förderung verdient.
*(Todesfall.) Am 30. d. M. fand hier das
Begräbnis des allſeits beſtbekannten Stadtzimmer-
meiſters, Herrn Joſef Mödelhammer ſtatt, der in
dem frühen Alter von 45 Jahren ſtarb. An dem
Begräbnis beteiligte ſich die Mödlinger Gemeinde-
vertretung, die Zimmerergenoſſenſchaft von Baden,
die Weinhauerinnung und außerdem eine große An-
zahl von Freunden und Bekannten des Verblichenen.
*(Jungſchützenſchule.) Wie von uns ſchon
früher einmal etwähnt, errichtet der Mödlinger
Schützenverein in lobenswertem Beſtreben eine Jung-
ſchützenſchule, die den Zweck hat, Männer im Alter
von 18—23 Jahren, die ihrer Wehrpflicht noch
nicht genügt haben, im Gebrauche des Armeegewehres
zu unterrichten. Die Anmeldungen ſind an den Herrn
Schützenrat Franz John, (Mödling, Eliſabethſtraße)
zu richten.
*(Zur Landtagswahl.) Unter den Möd-
linger Parteien, die zum Wahlgang rüſten, iſt die
rührigſte die — chriſtlichſoziale. Denn ihr Kandidat
Herr Bürgermeiſter Thoma iſt unermüdlich in der
Erſtattung von Rechenſchaftsberichten in den Nachbar-
gemeinden und für den Kandidaten derſelben Partei
Herrn Adolf Anderle wurde kürzlich ein ſtimmung-
machendes Gratisblatt „Der Landtagswähler“ allge-
mein verſendet. Um ſo mehr muß es befremden, daß
der Mödlinger deutſchfreiheitliche Wahlausſchuß ſeine
Einladung zur Wählerverſammlung vom 24. d. M.
an alle chriſtlichen deutſchen Wähler richtete. Wir
halten es für einen bedenklichen reaktionären Zug,
konfeſſionelle Unterſchiede zu machen, vielmehr ſollte
jeder Wähler, der wahrhaft deutſchfreiheitlich geſinnt
iſt, willkommen ſein. Hoffentlich wird die Mahnung
der Badener Zeitung, keine leeren Stimmzettel ab-
zugeben, auch bei uns Beachtung finden. Heute findet
als letzte der Wählerverſammlungen in Mödling
(im Hotel „Stadt Mödling“) die der ſozialdemo-
kratiſchen Partei ſtatt, in der Herr Dr. Karl Schalk
als Landtagskandidat auſtreten wird. Bei der am
Montag ſtattgefundenen Wahl in der allgemeinen
Kurie entfielen auf den Chriſtlichſozialen Anderle
932, auf den Sozialdemokraten Bretſchneider
572 und auf den Deutſchnationalen Hübl 200
Stimmen.
Vöslau.
(Goldene Hochzeit.) Herr Kammer-
ſänger Guſtav Walter, welcher ſeit vielen Jahren
hier Villenbeſitzer und ſtändiger Kurgaſt des Ortes
iſt, feierte vergangenen Freitag in Wien mit ſeiner
Gemahlin Frau Laura Walter das Feſt ſeiner
goldenen Hochzeit, aus welchem Anlaſſe ihm von allen
Seiten, ſelbſt von den höchſten Kreiſen Glückwunſch-
ſchreiben zugeſandt wurden.
(Deutſchvölkiſcher Wahlverein.) Die
Verſammlung vom 25. d. M., in welcher Herr
Oberingenieur Heine, ferner die Kandidaten Hübl
und Hölzl ſprachen, erfreute ſich eines guten Be-
ſuches. Nachdem ſich die Herren Kandidaten vorgeſtellt
und ihre Anſichten über die Wahrung der deutſchen
Intereſſen bekannt gegeben hatten, ſprach Herr Heine
über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Deutſchen
und über die nationalen Angelegenheiten des Reiches
und erntete durch ſeine treffenden Ausführungen und
großartige Rethorik einen ſtürmiſchen Beifall.
(Wahl.) Am 26. d. M. wurden 520 Stimm-
zetiel abgegeben, von denen 5 leer waren. 263 ent-
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