Badener Zeitung. Nr. 101, Baden (Niederösterreich), 16.12.1896. Mittwoch Badener Zeitung 16. December 1896. Nr 101. [Spaltenumbruch] knappes Losungswort wird zum Schlusse ver- Man kann dieses Programm ohne Bedenken Local-Nachrichten. Personalnachrichten. Se. Excellenz der -- Todesfall. Montag den 14. l. M. ist -- Postverkehr. Am Sonntag den 20. De- -- Wahl in den Gemeindeausschuß. Nachdem die Anzahl der im Jahre 1894 im ersten -- Aus dem Gemeindeausschusse. Morgen, -- Verschönerungsverein Baden. Dieser -- Weihnachtsbescheerung. Sonntag -- Christbaum-Betheilung in Weikersdorf. Wie alljährlich, ist auch heuer -- Stempelpflicht der Radfahr- Documente. Das Finanzministerium hat mit -- Erster Familienabend der Be- amtenschaft Badens. Die Idee der Ein- Mittwoch Badener Zeitung 16. December 1896. Nr 101. [Spaltenumbruch] knappes Loſungswort wird zum Schluſſe ver- Man kann dieſes Programm ohne Bedenken Local-Nachrichten. Perſonalnachrichten. Se. Excellenz der — Todesfall. Montag den 14. l. M. iſt — Poſtverkehr. Am Sonntag den 20. De- — Wahl in den Gemeindeausſchuß. Nachdem die Anzahl der im Jahre 1894 im erſten — Aus dem Gemeindeausſchuſſe. Morgen, — Verſchönerungsverein Baden. Dieſer — Weihnachtsbeſcheerung. Sonntag — Chriſtbaum-Betheilung in Weikersdorf. Wie alljährlich, iſt auch heuer — Stempelpflicht der Radfahr- Documente. Das Finanzminiſterium hat mit — Erſter Familienabend der Be- amtenſchaft Badens. Die Idee der Ein- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="2"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Mittwoch Badener Zeitung 16. December 1896. Nr 101.</hi> </hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="programm2" prev="#programm1" type="jArticle" n="2"> <p>knappes Loſungswort wird zum Schluſſe ver-<lb/> kündet: Deutſchthum, Freiheit, wirthſchaftliche<lb/> und ſociale Reform.</p><lb/> <p>Man kann dieſes Programm ohne Bedenken<lb/> im Großen und Ganzen unterſchreiben. Es deckt<lb/> ſich mit den von der deutſchliberalen Partei und<lb/> der deutſchen Linken des Reichsrathes zu ver-<lb/> ſchiedenen Zeiten als Programm veröffentlichten<lb/> Kundgebungen. Seit einer Reihe von Jahren<lb/> ſchon bilden die „wirthſchaftlichen und ſocialen<lb/> Reformen“ einen ſtehenden Programmpunkt dieſer<lb/> Partei, und im Sinne desſelben hat die Partei<lb/> ſchon weſentliche Actionen durchgeführt. Die bis-<lb/> herige Loſung der deutſchliberalen Partei war<lb/> Deutſchthum, Freiheit, Fortſchritt und Staats-<lb/> einheit — auch die Staatseinheit wird in dem<lb/> neuen Programme an mehreren Stellen betont.<lb/> Es wird auch von den Wortführern der deutſch-<lb/> fortſchrittlichen Partei zugegeben, daß es ihnen<lb/> gar nicht darum zu thun war, ein neues Pro-<lb/> gramm aufzuſtellen. Umſomehr darf die Erwar-<lb/> tung ausgeſprochen werden, daß, wenn ſchon bei<lb/> den Neuwahlen für den Reichsrath zwei Partei-<lb/> gruppen mit ein und demſelben Programme in<lb/> die Wahl gehen werden, die Gemeinſamkeit des<lb/> Programmes in der neuen Volksvertretung auch<lb/> zu einem gemeinſamen Vorgehen führen wird —<lb/> zum Frommen des deutſchen Volkes in Oeſter-<lb/> reich. Von größtem Belange für die nächſte Zu-<lb/> kunft unſerer inneren Politik und für das<lb/> Deutſchthum in der künftigen Reichsvertretung<lb/> iſt es, daß der große Stock der deutſchen Wähler-<lb/> ſchaft demſelben Programme huldigt, und daß<lb/> nicht das eintritt, was die gewöhnliche Folge<lb/> von Parteiſpaltungen iſt, daß etwa tactiſche<lb/> Differenzen auch zu Programmdifferenzen führen.<lb/> Wir haben geſehen, wie ein Theil des ehemaligen<lb/> „deutſchen Clubs“, welcher ſich von dem anderen<lb/> aus bloß perſönlichen Gründen getrennt hatte,<lb/> nach und nach ſeinen urſprünglichen Programm-<lb/> boden ſo weit verließ, daß er antiſemitiſche und<lb/> chriſtlich-ſociale Lehrſätze in ſein neues Pro-<lb/> gramm aufnahm Das ſoeben veröffentliche Pro-<lb/> gramm der deutſchen Fortſchrittspartei iſt eine<lb/> Gewähr dafür, daß eine grundſätzliche Entfrem-<lb/> dung dieſer Partei mit der deutſchliberalen nicht<lb/> zu befürchten iſt, wenn auch die tactiſchen An-<lb/> ſchauungen beider Gruppen augenblicklich nicht<lb/> übereinſtimmen. Das kann nur zur Beruhigung<lb/> und Genugthuung aller Jener dienen, denen die<lb/> Wohlfahrt des deutſchen Volkes in Oeſterreich<lb/> am Herzen liegt.</p> <byline> <hi rendition="#aq">X.</hi> </byline> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Local-Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">Perſonalnachrichten.</hi> </head> <p>Se. Excellenz der<lb/> Herr Statthalter in Niederöſterreich hat den k. k.<lb/> Statthalterei-Concipiſten Alexander Angerer der neu-<lb/> errichteten k. k. Bezirkshauptmannſchaft Mödling und<lb/> den k. k. Statthalterei-Concepts-Praktikanten Doctor<lb/> Georg Ritter v. Poray-Madeyski der k. k. Bezirks-<lb/> hauptmannſchaft Baden zur Dienſtleiſtung zuge-<lb/> wieſen. Ferner wurde der hieſige Steuerinſpector,<lb/> Franz Will, als Amtsleiter der Steuerabtheilung<lb/> nach Mödling überſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Todesfall.</hi> </head> <p>Montag den 14. l. M. iſt<lb/> hier Herr Wilhelm Wagner, Fabriksbeſitzer und<lb/> Bürger von Wien, nach langer Krankheit im<lb/> 62. Lebensjahre geſtorben. Herr Wagner hatte<lb/> ſeinerzeit die Villa unſerer Kaiſerin auf der Inſel<lb/> Corfu zur Allerhöchſten Zufriedenheit eingerichtet.<lb/> Die Leiche wird nach Wien überführt und in der<lb/> Familiengruft beigeſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Poſtverkehr.</hi> </head> <p>Am Sonntag den 20. De-<lb/> cember l. J. bleiben die Poſtlocalitäten anläßlich<lb/> des Weihnachtsverkehres für den Verkehr mit dem<lb/> Publicum wie an Wochentagen den ganzen Tag ge-<lb/> öffnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Wahl in den Gemeindeausſchuß.</hi> </head><lb/> <p>Nachdem die Anzahl der im Jahre 1894 im erſten<lb/> Wahlkörper gewählten Mitglieder des Gemeinde-<lb/> ausſchuſſes nicht mehr vollzählig und auch die Anzahl<lb/> der Erſatzmänner erſchöpft iſt, ſo findet am Montag,<lb/> den 21. l. M., eine Erſatzwahl in dieſen Wahlkörper<lb/> ſtatt. Der Wahlact vollzieht ſich um 10 Uhr Vor-<lb/> mittags im Rathhauſe, eine eventuelle engere Wahl<lb/> findet am ſelben Tage zwiſchen 11 und 12 Uhr ſtatt.<lb/> Der Gewählte kann auch einem anderen als dem<lb/> erſten Wahlkörper angehören.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Aus dem Gemeindeausſchuſſe.</hi> </head> <p>Morgen,<lb/> Donnerstag den 17. l. M., um halb 5 Uhr Nach-<lb/> mittags, findet im ſtädtiſchen Rathsſaale (Eingang<lb/> Nathausgaſſe 4, <hi rendition="#aq">II.</hi> Stock) eine Gemeindeausſchuß-<lb/><cb/> ſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt: <hi rendition="#aq">a)</hi> Oeffentliche<lb/> Sitzung: 1. Mittheilungen des Bürgermeiſters.<lb/> 2. Anſuchen des Zuckerbäckers Michael Gans um<lb/> Conceſſion zum Ausſchank von Liqueuren (Referent<lb/> GR. Fitzga). 3. Bericht des Rechnungsreviſions-Comit<hi rendition="#aq">é</hi>s<lb/> pro 1894 und 1895 (Referent GA. Schwarz).<lb/> 4. Anſuchen der Elektricitäts-Actiengeſellſchaft, vor-<lb/> mals Schuckert & Comp, die Gemeinde möge dar-<lb/> auf verzichten, daß der Sitz der Localbahnen mit<lb/> elektriſchem Betrieb Baden—Vöslau in Wien ſei,<lb/> wogegen ſie die Herſtellung verſchiedener Bahnlinien<lb/> zuſichert, und diesbezüglicher Antrag der <hi rendition="#aq">I.</hi> Section.<lb/> (Referent GA. Dr. Hora.) <hi rendition="#aq">b)</hi> Vertrauliche Sitzung:<lb/> 5. Zuſtändigkeitsgeſuche und Bürgerrechtsverleihungen.<lb/> 6. Anſuchen der Sicherheitswache. 7. Anſuchen des<lb/> Zimmermannes Magloth. (Referent GR. Reich).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Verſchönerungsverein Baden.</hi> </head> <p>Dieſer<lb/> Verein hielt Sonntag den 13. l. M. unter dem<lb/> Vorſitze ſeines Präſes, Herrn Bürgermeiſter Witz-<lb/> mann, ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.<lb/> Nach den einleitenden Worten des Vorſitzenden er-<lb/> ſtattete der Caſſier, Herr Grimme, den Caſſabericht,<lb/> dem wir die nachſtehenden Daten entnehmen: Ein-<lb/> nahmen fl. 1743·43, Ausgaben fl. 700, bleibt ſomit<lb/> ein Caſſareſt von fl. 1046 38. Die Caſſagebarung<lb/> wurde von dem Reviſor Herrn Julius Cecola ge-<lb/> prüft und als richtig befunden. Caſſier Grimme<lb/> hielt hierauf einen kurzen Rückblick auf die Thätig-<lb/> keit des abgelaufenen Jahres. Der Verein feiert in<lb/> dieſem Jahre ſein zwanzigjähriges Jubiläum. Er<lb/> wurde im Jahre 1876 vom damaligen Bürger-<lb/> meiſter Graf Chriſtalnigg gegründet; die Mitglieder-<lb/> zahl betrug im erſten Jahre 172. Während dieſer<lb/> Zeit wurden für Aufpflanzungen und Wegeanlagen<lb/> am Calvarienberge fl. 36.167·24 verausgabt. Der<lb/> Verein fand vielſeitige Unterſtützung; ſeitens der<lb/> Gemeinde wurden ihm in der letzten Zeit jährlich 900<lb/> Gulden zugeführt, an 20.000 Fuhren Dünger<lb/> wurden von der Gemeinde unentgeltlich geleiſtet und<lb/> von dieſer Seite dem Vereine überhaupt das größte<lb/> Entgegenkommen bewieſen. Durch die Spende des<lb/> Herrn R. v. Mautner per 3000 Gulden kam der<lb/> Verein in die angenehme Lage, den „Rudolfshof“<lb/> zu bauen, ebenſo erhielt er namhafte Beträge von<lb/> den beiden Geldinſtituten, von Frau Anna v. Laguſius<lb/> und Anderen. Leider hat die Zahl der beitragenden<lb/> Mitglieder in den letzten Jahren bedeutend abge-<lb/> nommen; hoffentlich werden aus Localpatriotismus<lb/> ſich wieder neue Mitglieder dem ſchönen, gemein-<lb/> nützigen Unternehmen zur Verfügung ſtellen. Ferner<lb/> wurden vom Vereine am Calvarienberge die „Anna-<lb/> höhe“, die „Thereſienwarte“ und andere Objecte er-<lb/> richtet, verſchiedene Wege angelegt, mehr als 20.000<lb/> Akazien, Schwarzföhren, Eſchen, Birken ꝛc. ange-<lb/> pflanzt und durch die außerordentliche Thätigkeit<lb/> des leider verſtorbenen Stadtgärtners Herrn Schaff-<lb/> hauſen und der Herren Brzezowsky, Grimme und<lb/> Anderer, aus dem öden kahlen Steinhaufen des<lb/> Calvarienberges eine herrliche Parkanlage geſchaffen,<lb/> die das ſchönſte Denkmal für den Verein bilden.<lb/> Allen Naturfreunden ſei deshalb der Beitritt zu<lb/> dieſem Vereine auf das Wärmſte empfohlen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Weihnachtsbeſcheerung.</hi> </head> <p>Sonntag<lb/> den 20. l. M., Nachmittags 4 Uhr, findet in der<lb/> hierortigen evangeliſchen Pfarrkirche die von dem<lb/> evangeliſchen Guſtav Adolf-Frauenverein veranſtaltete<lb/> Weihnachtsbeſcheerung armer evangeliſcher Schüler<lb/> und Schülerinnen der hieſigen Volks- und Bürger-<lb/> ſchulen ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Chriſtbaum-Betheilung in<lb/> Weikersdorf.</hi> </head> <p>Wie alljährlich, iſt auch heuer<lb/> der Ortsſchulrath in Weikersdorf wieder in der<lb/> glücklichen Lage, aus den von vielen Wohlthätern<lb/> und Wohlthäterinnen geſpendeten Liebesgaben, eine<lb/> Chriſtbaumbetheilung für die hieſige arme Schuljugend<lb/> zu veranſtalten. Dieſe Betheilung, wozu Eltern,<lb/> Spender und Spenderinnen, ſowie Freunde der<lb/> Jugend hiemit freundlichſt eingeladen werden, findet<lb/> am Mittwoch den 23. December l. J., um 4 Uhr<lb/> Nachmittags, in dem Saale des Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Schopf, Weil-<lb/> burgſtraße 5, in Weikersdorf bei Baden, ſtatt.<lb/> Eingang von der Seite des k. u. k. Sauerhofes.<lb/> Beſondere Einladungen werden nicht ausgegeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Stempelpflicht der Radfahr-<lb/> Documente.</hi> </head> <p>Das Finanzminiſterium hat mit<lb/> dem Erlaſſe vom 2. November 1896, Z. 2934, aus<lb/> Anlaß wahrgenommener Ungleichmäßigkeiten in der<lb/> Praxis in Betreff der Stempelpflicht der Fahr-<lb/> legitimationen für Radfahrer und der Geſuche um<lb/> deren Ertheilung Nachſtehendes bekanntgegeben: Fahr-<lb/> legitimationen (Erlaubnißſcheine, Licenzen, Legiti-<lb/> mationskarten, Fahrſcheine, Fahrbolleten, Fahrpäſſe,<lb/> Fahrordnungen, Prüfungscertificate u. ſ. w.), welche<lb/><cb/> von landesfürſtlichen oder von Gemeindebehörden an<lb/> Radfahrer zum Zwecke der Anerkennung ihrer Be-<lb/> fähigung zum Befahren öffentlicher Straßen und<lb/> Plätze ertheilt werden, unterliegen bei der erſten<lb/> Ausfertigung, ſowie bei jeder Verlängerung der<lb/> Giltigkeitsdauer gemäß der Tarifpoſt 7 <hi rendition="#aq">g</hi> des<lb/> Gebührengeſetzes der Stempelgebühr von 1 fl. vom<lb/> erſten Bogen. Der gleichen Gebühr unterliegt auch<lb/> die behördliche Vidirung der vom Vorſtande eines<lb/> Radfahrer-Vereines oder von anderen Sachverſtändigen<lb/> ausgeſtellten Fahrbefähigungszeugniſſe, dann von<lb/> Mitgliederkarten von Radfahrervereinen, wenn dieſe<lb/> Vidirung die Anerkennung der Befähigung zum Rad-<lb/> fahren auf öffentlichen Straßen und Plätzen in ſich<lb/> ſchließt. Müſſen zum Zwecke der Erlangung einer<lb/> behördlichen Fahrlegitimation Beſtätigungen oder<lb/> Zeugniſſe vom Vorſtande eines Radfahrvereines oder<lb/> von anderen Sachverſtändigen über die Schulung<lb/> des Bewerbers im Radfahren und über die vorſchrifts-<lb/> mäßige Beſchaffenheit und Eignung ſeines Fahrrades<lb/> zum Befahren öffentlicher Straßen und Plätze bei-<lb/> gebracht werden, ſo ſind dieſe <supplied>B</supplied>eſtätigungen oder<lb/> Zeugniſſe, wenn ſie ausſchließlich zu dieſem ämtlichen<lb/> Gebrauche beſtimmt ſind und auf demſelben nach<lb/> Punkt <supplied>5</supplied> der Vorerinnerungen zum Tarife des<lb/> Gebührengeſetzes dieſer Zweck und die Perſon, welcher<lb/> ſie zu dieſem Zwecke zu dienen haben, gleich bei der<lb/> Ausſtellung angegeben wird, gemäß Tarifpoſt 117 <hi rendition="#aq">m</hi><lb/> des Gebührengeſetzes bedingt gebührenfrei. Alle<lb/> anderen Beſtätigungen oder Zeugniſſe von Radfahr-<lb/> vereinen oder anderen Sachverſtändigen über die<lb/> Schulung von Radfahrern oder die Beſchaffenheit<lb/> von Fahrrädern, insbeſondere auch alle Fahrzeugniſſe<lb/> und ähnlichen Beſtätigungen, die den Mitgliederkarten<lb/> von Radfahrvereinen beigeſetzt werden, ſind gemäß<lb/> der Tarifpoſt 116 <hi rendition="#aq">a</hi> b. b. des Geſetzes vom 13. De-<lb/> cember 1862, R.-G.-Bl. Nr. 89, dem Zeugnißſtempel<lb/> von 50 kr von jedem Bogen unterworfen. Schriftliche<lb/> oder zu Protokoll genommene mündliche Geſuche um<lb/> Ertheilung der in den beiden erſten Abſätzen bezeichneten<lb/> ämtlichen Ausfertigungen unterliegen dem Stempel<lb/> von 50 kr. von jedem Bogen nach der allgemeinen<lb/> Beſtimmung der Tarifpoſt 43, <hi rendition="#aq">a</hi> 2, bezw. 79 <hi rendition="#aq">a</hi> 1,<lb/> des Geſetzes vom 13. December 1862, R.-G.-Bl. 89,<lb/> nach Maßgabe der Anzahl der Bewerber (§ 33<lb/> des G.-G.). Von einer Beanſtändung der in den<lb/> beiden erſten Abſätzen bezeichneten ämtlichen Aus-<lb/> fertigungen, ſowie der im vierten Abſatze gedachten<lb/> Beſtätigungen und Zeugniſſe wegen unterlaſſener<lb/> oder ungenügender Stempelung iſt Umgang zu nehmen,<lb/> wenn bis längſtens 31. December 1896 die ent-<lb/> fallenden Stempelmarken auf denſelben nachträglich<lb/> befeſtigt und amtlich überſtempelt werden. Zur Vor-<lb/> nahme dieſer Ueberſtempelung ſind die Steuer- und<lb/> Stempelämter und wenn es ſich um ämtliche Aus-<lb/> fertigungen handelt, auch die Behörden, von welchen<lb/> dieſelben herrühren, ermächtigt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Erſter Familienabend der Be-<lb/> amtenſchaft Badens.</hi> </head> <p>Die Idee der Ein-<lb/> führung von geſelligen Abenden für die in Baden<lb/> und Umgebung domicilirende Beamtenſchaft hat mit<lb/> einem glänzenden Erfolge der veranſtaltenden Local-<lb/> gruppe Baden des öſterreichiſchen Eiſenbahnbeamten-<lb/> vereines abgeſchloſſen. Es zeigte ſich bei dieſer<lb/> Gelegenheit deutlich, welche empfindliche Lücke in<lb/> unſerem geſellſchaftlichen Leben beſtanden hat, und<lb/> daß es nur eines Ruſes bedurfte, um Kreiſe geſell-<lb/> ſchaftlich heranzuziehen, welche ſich zum allergrößten<lb/> Theile bisher jedem auf Unterhaltung und Zerſtreuung<lb/> berechneten Unternehmen ferne gehalten haben. Weit<lb/> über vierhundert Perſonen waren dieſem erſten Rufe<lb/> gefolgt, und der Eindruck, den ſie von dem Gebotenen<lb/> gewannen, war nach allen Urtheilen, welche wir bis<lb/> jetzt zu hören Gelegenheit hatten, ein überaus günſtiger<lb/> und für das veranſtaltende Comit<hi rendition="#aq">é</hi> ſchmeichelhafter.<lb/> Das Letztere, an deſſen Spitze der Inſpector der<lb/> Südbahn, Herr Joſef Knotz, ſtand, hatte ſeine Ein-<lb/> ladungen zu dem Abende auf alle Kategorien der<lb/> Beamtenſchaft erſtreckt und außerdem noch den<lb/> einzelnen Mitgliedern perſönlich befreundete und<lb/> Reſpectsperſonen geladen, welche mit ihren Ange-<lb/> hörigen zum größten Theile ſchon um ſieben Uhr<lb/> erſchienen waren, ſo daß die geräumigen Saalocalitäten<lb/> des Hotels „Stadt Wien“ zur Stunde des Beginnes,<lb/> um acht Uhr, bereits bis auf das letzte Plätzchen<lb/> beſetzt waren. Trotz der Ueberfüllung des Saales<lb/> machte ſich aber dennoch nirgends Mißvergnügen<lb/> kund, im Gegentheile herrſchte vom Anbeginn an ein<lb/> Zug erfreulicher Ungezwungenheit, welche für den<lb/> Verlauf des Abendes das Beſte hoffen ließ. Dieſe<lb/> Erwartung ging denn auch in einer ſelbſt für das<lb/> Comit<supplied>é</supplied> unerwarteten Weiſe in Erfüllung, wozu wohl<lb/> in erſter Linie das reiche und durchwegs heitere<lb/> Programm beitrug, das ohne jede Störung abgewickelt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0002]
Mittwoch Badener Zeitung 16. December 1896. Nr 101.
knappes Loſungswort wird zum Schluſſe ver-
kündet: Deutſchthum, Freiheit, wirthſchaftliche
und ſociale Reform.
Man kann dieſes Programm ohne Bedenken
im Großen und Ganzen unterſchreiben. Es deckt
ſich mit den von der deutſchliberalen Partei und
der deutſchen Linken des Reichsrathes zu ver-
ſchiedenen Zeiten als Programm veröffentlichten
Kundgebungen. Seit einer Reihe von Jahren
ſchon bilden die „wirthſchaftlichen und ſocialen
Reformen“ einen ſtehenden Programmpunkt dieſer
Partei, und im Sinne desſelben hat die Partei
ſchon weſentliche Actionen durchgeführt. Die bis-
herige Loſung der deutſchliberalen Partei war
Deutſchthum, Freiheit, Fortſchritt und Staats-
einheit — auch die Staatseinheit wird in dem
neuen Programme an mehreren Stellen betont.
Es wird auch von den Wortführern der deutſch-
fortſchrittlichen Partei zugegeben, daß es ihnen
gar nicht darum zu thun war, ein neues Pro-
gramm aufzuſtellen. Umſomehr darf die Erwar-
tung ausgeſprochen werden, daß, wenn ſchon bei
den Neuwahlen für den Reichsrath zwei Partei-
gruppen mit ein und demſelben Programme in
die Wahl gehen werden, die Gemeinſamkeit des
Programmes in der neuen Volksvertretung auch
zu einem gemeinſamen Vorgehen führen wird —
zum Frommen des deutſchen Volkes in Oeſter-
reich. Von größtem Belange für die nächſte Zu-
kunft unſerer inneren Politik und für das
Deutſchthum in der künftigen Reichsvertretung
iſt es, daß der große Stock der deutſchen Wähler-
ſchaft demſelben Programme huldigt, und daß
nicht das eintritt, was die gewöhnliche Folge
von Parteiſpaltungen iſt, daß etwa tactiſche
Differenzen auch zu Programmdifferenzen führen.
Wir haben geſehen, wie ein Theil des ehemaligen
„deutſchen Clubs“, welcher ſich von dem anderen
aus bloß perſönlichen Gründen getrennt hatte,
nach und nach ſeinen urſprünglichen Programm-
boden ſo weit verließ, daß er antiſemitiſche und
chriſtlich-ſociale Lehrſätze in ſein neues Pro-
gramm aufnahm Das ſoeben veröffentliche Pro-
gramm der deutſchen Fortſchrittspartei iſt eine
Gewähr dafür, daß eine grundſätzliche Entfrem-
dung dieſer Partei mit der deutſchliberalen nicht
zu befürchten iſt, wenn auch die tactiſchen An-
ſchauungen beider Gruppen augenblicklich nicht
übereinſtimmen. Das kann nur zur Beruhigung
und Genugthuung aller Jener dienen, denen die
Wohlfahrt des deutſchen Volkes in Oeſterreich
am Herzen liegt.
X.
Local-Nachrichten.
Perſonalnachrichten. Se. Excellenz der
Herr Statthalter in Niederöſterreich hat den k. k.
Statthalterei-Concipiſten Alexander Angerer der neu-
errichteten k. k. Bezirkshauptmannſchaft Mödling und
den k. k. Statthalterei-Concepts-Praktikanten Doctor
Georg Ritter v. Poray-Madeyski der k. k. Bezirks-
hauptmannſchaft Baden zur Dienſtleiſtung zuge-
wieſen. Ferner wurde der hieſige Steuerinſpector,
Franz Will, als Amtsleiter der Steuerabtheilung
nach Mödling überſetzt.
— Todesfall. Montag den 14. l. M. iſt
hier Herr Wilhelm Wagner, Fabriksbeſitzer und
Bürger von Wien, nach langer Krankheit im
62. Lebensjahre geſtorben. Herr Wagner hatte
ſeinerzeit die Villa unſerer Kaiſerin auf der Inſel
Corfu zur Allerhöchſten Zufriedenheit eingerichtet.
Die Leiche wird nach Wien überführt und in der
Familiengruft beigeſetzt.
— Poſtverkehr. Am Sonntag den 20. De-
cember l. J. bleiben die Poſtlocalitäten anläßlich
des Weihnachtsverkehres für den Verkehr mit dem
Publicum wie an Wochentagen den ganzen Tag ge-
öffnet.
— Wahl in den Gemeindeausſchuß.
Nachdem die Anzahl der im Jahre 1894 im erſten
Wahlkörper gewählten Mitglieder des Gemeinde-
ausſchuſſes nicht mehr vollzählig und auch die Anzahl
der Erſatzmänner erſchöpft iſt, ſo findet am Montag,
den 21. l. M., eine Erſatzwahl in dieſen Wahlkörper
ſtatt. Der Wahlact vollzieht ſich um 10 Uhr Vor-
mittags im Rathhauſe, eine eventuelle engere Wahl
findet am ſelben Tage zwiſchen 11 und 12 Uhr ſtatt.
Der Gewählte kann auch einem anderen als dem
erſten Wahlkörper angehören.
— Aus dem Gemeindeausſchuſſe. Morgen,
Donnerstag den 17. l. M., um halb 5 Uhr Nach-
mittags, findet im ſtädtiſchen Rathsſaale (Eingang
Nathausgaſſe 4, II. Stock) eine Gemeindeausſchuß-
ſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt: a) Oeffentliche
Sitzung: 1. Mittheilungen des Bürgermeiſters.
2. Anſuchen des Zuckerbäckers Michael Gans um
Conceſſion zum Ausſchank von Liqueuren (Referent
GR. Fitzga). 3. Bericht des Rechnungsreviſions-Comités
pro 1894 und 1895 (Referent GA. Schwarz).
4. Anſuchen der Elektricitäts-Actiengeſellſchaft, vor-
mals Schuckert & Comp, die Gemeinde möge dar-
auf verzichten, daß der Sitz der Localbahnen mit
elektriſchem Betrieb Baden—Vöslau in Wien ſei,
wogegen ſie die Herſtellung verſchiedener Bahnlinien
zuſichert, und diesbezüglicher Antrag der I. Section.
(Referent GA. Dr. Hora.) b) Vertrauliche Sitzung:
5. Zuſtändigkeitsgeſuche und Bürgerrechtsverleihungen.
6. Anſuchen der Sicherheitswache. 7. Anſuchen des
Zimmermannes Magloth. (Referent GR. Reich).
— Verſchönerungsverein Baden. Dieſer
Verein hielt Sonntag den 13. l. M. unter dem
Vorſitze ſeines Präſes, Herrn Bürgermeiſter Witz-
mann, ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.
Nach den einleitenden Worten des Vorſitzenden er-
ſtattete der Caſſier, Herr Grimme, den Caſſabericht,
dem wir die nachſtehenden Daten entnehmen: Ein-
nahmen fl. 1743·43, Ausgaben fl. 700, bleibt ſomit
ein Caſſareſt von fl. 1046 38. Die Caſſagebarung
wurde von dem Reviſor Herrn Julius Cecola ge-
prüft und als richtig befunden. Caſſier Grimme
hielt hierauf einen kurzen Rückblick auf die Thätig-
keit des abgelaufenen Jahres. Der Verein feiert in
dieſem Jahre ſein zwanzigjähriges Jubiläum. Er
wurde im Jahre 1876 vom damaligen Bürger-
meiſter Graf Chriſtalnigg gegründet; die Mitglieder-
zahl betrug im erſten Jahre 172. Während dieſer
Zeit wurden für Aufpflanzungen und Wegeanlagen
am Calvarienberge fl. 36.167·24 verausgabt. Der
Verein fand vielſeitige Unterſtützung; ſeitens der
Gemeinde wurden ihm in der letzten Zeit jährlich 900
Gulden zugeführt, an 20.000 Fuhren Dünger
wurden von der Gemeinde unentgeltlich geleiſtet und
von dieſer Seite dem Vereine überhaupt das größte
Entgegenkommen bewieſen. Durch die Spende des
Herrn R. v. Mautner per 3000 Gulden kam der
Verein in die angenehme Lage, den „Rudolfshof“
zu bauen, ebenſo erhielt er namhafte Beträge von
den beiden Geldinſtituten, von Frau Anna v. Laguſius
und Anderen. Leider hat die Zahl der beitragenden
Mitglieder in den letzten Jahren bedeutend abge-
nommen; hoffentlich werden aus Localpatriotismus
ſich wieder neue Mitglieder dem ſchönen, gemein-
nützigen Unternehmen zur Verfügung ſtellen. Ferner
wurden vom Vereine am Calvarienberge die „Anna-
höhe“, die „Thereſienwarte“ und andere Objecte er-
richtet, verſchiedene Wege angelegt, mehr als 20.000
Akazien, Schwarzföhren, Eſchen, Birken ꝛc. ange-
pflanzt und durch die außerordentliche Thätigkeit
des leider verſtorbenen Stadtgärtners Herrn Schaff-
hauſen und der Herren Brzezowsky, Grimme und
Anderer, aus dem öden kahlen Steinhaufen des
Calvarienberges eine herrliche Parkanlage geſchaffen,
die das ſchönſte Denkmal für den Verein bilden.
Allen Naturfreunden ſei deshalb der Beitritt zu
dieſem Vereine auf das Wärmſte empfohlen.
— Weihnachtsbeſcheerung. Sonntag
den 20. l. M., Nachmittags 4 Uhr, findet in der
hierortigen evangeliſchen Pfarrkirche die von dem
evangeliſchen Guſtav Adolf-Frauenverein veranſtaltete
Weihnachtsbeſcheerung armer evangeliſcher Schüler
und Schülerinnen der hieſigen Volks- und Bürger-
ſchulen ſtatt.
— Chriſtbaum-Betheilung in
Weikersdorf. Wie alljährlich, iſt auch heuer
der Ortsſchulrath in Weikersdorf wieder in der
glücklichen Lage, aus den von vielen Wohlthätern
und Wohlthäterinnen geſpendeten Liebesgaben, eine
Chriſtbaumbetheilung für die hieſige arme Schuljugend
zu veranſtalten. Dieſe Betheilung, wozu Eltern,
Spender und Spenderinnen, ſowie Freunde der
Jugend hiemit freundlichſt eingeladen werden, findet
am Mittwoch den 23. December l. J., um 4 Uhr
Nachmittags, in dem Saale des Café Schopf, Weil-
burgſtraße 5, in Weikersdorf bei Baden, ſtatt.
Eingang von der Seite des k. u. k. Sauerhofes.
Beſondere Einladungen werden nicht ausgegeben.
— Stempelpflicht der Radfahr-
Documente. Das Finanzminiſterium hat mit
dem Erlaſſe vom 2. November 1896, Z. 2934, aus
Anlaß wahrgenommener Ungleichmäßigkeiten in der
Praxis in Betreff der Stempelpflicht der Fahr-
legitimationen für Radfahrer und der Geſuche um
deren Ertheilung Nachſtehendes bekanntgegeben: Fahr-
legitimationen (Erlaubnißſcheine, Licenzen, Legiti-
mationskarten, Fahrſcheine, Fahrbolleten, Fahrpäſſe,
Fahrordnungen, Prüfungscertificate u. ſ. w.), welche
von landesfürſtlichen oder von Gemeindebehörden an
Radfahrer zum Zwecke der Anerkennung ihrer Be-
fähigung zum Befahren öffentlicher Straßen und
Plätze ertheilt werden, unterliegen bei der erſten
Ausfertigung, ſowie bei jeder Verlängerung der
Giltigkeitsdauer gemäß der Tarifpoſt 7 g des
Gebührengeſetzes der Stempelgebühr von 1 fl. vom
erſten Bogen. Der gleichen Gebühr unterliegt auch
die behördliche Vidirung der vom Vorſtande eines
Radfahrer-Vereines oder von anderen Sachverſtändigen
ausgeſtellten Fahrbefähigungszeugniſſe, dann von
Mitgliederkarten von Radfahrervereinen, wenn dieſe
Vidirung die Anerkennung der Befähigung zum Rad-
fahren auf öffentlichen Straßen und Plätzen in ſich
ſchließt. Müſſen zum Zwecke der Erlangung einer
behördlichen Fahrlegitimation Beſtätigungen oder
Zeugniſſe vom Vorſtande eines Radfahrvereines oder
von anderen Sachverſtändigen über die Schulung
des Bewerbers im Radfahren und über die vorſchrifts-
mäßige Beſchaffenheit und Eignung ſeines Fahrrades
zum Befahren öffentlicher Straßen und Plätze bei-
gebracht werden, ſo ſind dieſe Beſtätigungen oder
Zeugniſſe, wenn ſie ausſchließlich zu dieſem ämtlichen
Gebrauche beſtimmt ſind und auf demſelben nach
Punkt 5 der Vorerinnerungen zum Tarife des
Gebührengeſetzes dieſer Zweck und die Perſon, welcher
ſie zu dieſem Zwecke zu dienen haben, gleich bei der
Ausſtellung angegeben wird, gemäß Tarifpoſt 117 m
des Gebührengeſetzes bedingt gebührenfrei. Alle
anderen Beſtätigungen oder Zeugniſſe von Radfahr-
vereinen oder anderen Sachverſtändigen über die
Schulung von Radfahrern oder die Beſchaffenheit
von Fahrrädern, insbeſondere auch alle Fahrzeugniſſe
und ähnlichen Beſtätigungen, die den Mitgliederkarten
von Radfahrvereinen beigeſetzt werden, ſind gemäß
der Tarifpoſt 116 a b. b. des Geſetzes vom 13. De-
cember 1862, R.-G.-Bl. Nr. 89, dem Zeugnißſtempel
von 50 kr von jedem Bogen unterworfen. Schriftliche
oder zu Protokoll genommene mündliche Geſuche um
Ertheilung der in den beiden erſten Abſätzen bezeichneten
ämtlichen Ausfertigungen unterliegen dem Stempel
von 50 kr. von jedem Bogen nach der allgemeinen
Beſtimmung der Tarifpoſt 43, a 2, bezw. 79 a 1,
des Geſetzes vom 13. December 1862, R.-G.-Bl. 89,
nach Maßgabe der Anzahl der Bewerber (§ 33
des G.-G.). Von einer Beanſtändung der in den
beiden erſten Abſätzen bezeichneten ämtlichen Aus-
fertigungen, ſowie der im vierten Abſatze gedachten
Beſtätigungen und Zeugniſſe wegen unterlaſſener
oder ungenügender Stempelung iſt Umgang zu nehmen,
wenn bis längſtens 31. December 1896 die ent-
fallenden Stempelmarken auf denſelben nachträglich
befeſtigt und amtlich überſtempelt werden. Zur Vor-
nahme dieſer Ueberſtempelung ſind die Steuer- und
Stempelämter und wenn es ſich um ämtliche Aus-
fertigungen handelt, auch die Behörden, von welchen
dieſelben herrühren, ermächtigt.
— Erſter Familienabend der Be-
amtenſchaft Badens. Die Idee der Ein-
führung von geſelligen Abenden für die in Baden
und Umgebung domicilirende Beamtenſchaft hat mit
einem glänzenden Erfolge der veranſtaltenden Local-
gruppe Baden des öſterreichiſchen Eiſenbahnbeamten-
vereines abgeſchloſſen. Es zeigte ſich bei dieſer
Gelegenheit deutlich, welche empfindliche Lücke in
unſerem geſellſchaftlichen Leben beſtanden hat, und
daß es nur eines Ruſes bedurfte, um Kreiſe geſell-
ſchaftlich heranzuziehen, welche ſich zum allergrößten
Theile bisher jedem auf Unterhaltung und Zerſtreuung
berechneten Unternehmen ferne gehalten haben. Weit
über vierhundert Perſonen waren dieſem erſten Rufe
gefolgt, und der Eindruck, den ſie von dem Gebotenen
gewannen, war nach allen Urtheilen, welche wir bis
jetzt zu hören Gelegenheit hatten, ein überaus günſtiger
und für das veranſtaltende Comité ſchmeichelhafter.
Das Letztere, an deſſen Spitze der Inſpector der
Südbahn, Herr Joſef Knotz, ſtand, hatte ſeine Ein-
ladungen zu dem Abende auf alle Kategorien der
Beamtenſchaft erſtreckt und außerdem noch den
einzelnen Mitgliedern perſönlich befreundete und
Reſpectsperſonen geladen, welche mit ihren Ange-
hörigen zum größten Theile ſchon um ſieben Uhr
erſchienen waren, ſo daß die geräumigen Saalocalitäten
des Hotels „Stadt Wien“ zur Stunde des Beginnes,
um acht Uhr, bereits bis auf das letzte Plätzchen
beſetzt waren. Trotz der Ueberfüllung des Saales
machte ſich aber dennoch nirgends Mißvergnügen
kund, im Gegentheile herrſchte vom Anbeginn an ein
Zug erfreulicher Ungezwungenheit, welche für den
Verlauf des Abendes das Beſte hoffen ließ. Dieſe
Erwartung ging denn auch in einer ſelbſt für das
Comité unerwarteten Weiſe in Erfüllung, wozu wohl
in erſter Linie das reiche und durchwegs heitere
Programm beitrug, das ohne jede Störung abgewickelt
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