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Die Bayerische Presse. Nr. 138. Würzburg, 10. Juni 1850.

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[Spaltenumbruch] insurgirte Cabylenstämme unterwarfen sich. Der
General de Barral wurde, nachdem die Kugel
ausgezogen worden war, nach Bugia transportirt,
starb aber unterwegs an den Folgen seiner Wunde.
Der Stand der Dinge an der maroccanischen
Grenze hat sich noch nicht geändert. Die maroe-
canischen Truppen haben drei Lager dicht an der
Grenze von Algerien bezogen, was die Verstär-
kung der Garnison von Tlemcen veranlaßt hat.
Der General Mac Mahon ist mit einer starken
Colonne auf dem Marsch nach der Grenze, um
den Maroccanern jede Gebietsverletzung zu ver-
wehren. Der ehemal. Kalisah Abd=el=Kaders, Bu
Hamedi, der seit lange zu Fez wohnte, ist plötz-
lich, wie es heißt, durch Gift gestorben, was gro-
ßen Schrecken unter den nach Marocco geflüchte-
ten algierischen Familien verbreitet hat.

C Paris, 6. Juni. Die Commission für
parlamentarische Juitiative hat heute nach 3 stün-
diger Berathung über General Grammonts An-
trag: Verlegung des Regierungssitzes nach Ver-
sailles -- mit einer Majorität von 12 Stimmen
gegen 11 denselben verworfen. Morgen wird in
diesem Sinne Bericht erstattet.

C Paris, 7. Juni. Gestern war das Ge-
rücht verbreitet, die Commission für General Gram-
mont 's Antrag: Verlegung des Regierungssitzes
nach Versailles, habe mit 12 gegen 11 Stimmen
sich gegen den Antrag ausgesprochen. Heute er-
fährt man, daß sie im Gegentheil mit 12 gegen
11 Stimmen die Berathung des Antrags beschlos-
sen hat. -- Der "Moniteur" enthält den Post-
vertrag mit der Schweiz. -- Morgen kommt das
Drei=Millionen=Project in den Abtheilungen zur
Verhandlung.

Jtalien.

Die deutsche Volkshalle berichtet aus Rom,
25. Mai: "Nachdem Lord Palmerston dem klei-
nen Griechenland seine Macht hat fühlen lassen, nach-
dem er Toskana und Neapel mit drohenden No-
ten bestürmt, treibt er seine Frechheit gar noch
so weit, auch unserer Regierung isolente Noten
zu überreichen. Lord Palmerston überall und stets
der Vertreter jener Partei, die sich durch ihre
Feindseligkeit gegen die hl. Kirche ausgezeichnet
hat, will die Gelegenheit, die ihm die Haussu-
chung bei dem englischen Kanzler dargeboten hat,
benützen, um auch unserer Regierung die Kraft
der "großen englischen Nation" zu beweisen. Die
protestantische Propaganda, die unter Vermittlung
des englischen Kanzlers auf die frechste Weise
den sozialen Boden zu unterwühlen suchte, veran-
laßte bekanntlich unsere Regierung, eine Haussu-
chung in der Privatwohnung genannten Herren
anzuordnen, um sich der Papiere zu bemächtigen,
die einiges Licht auf die Umtriebe der Feinde
der Kirche werfen könnten. Unter diesen hat man
außer mehreren Briefen von Mazzini und anderen
Häuptlingen der römischen Demagogie, auch eine
große Anzahl von Büchern, die die römische Re-
gierung verboten hat, gefunden, und natürlich mit
Beschlag belegt. Man unterließ es nicht, die
englische Regierung, davon in Kenntniß zu setzen
und verlangte die schleunige Abberufung eines
Beamten, der sich nicht allein dazu hergegeben,
um seine amtliche Stellung zu verbrecherischen
Umtrieben gegen unsere Regierung zu benutzen,
sondern sogar sich so weit herabgelassen hatte,
einer der "Hauptagenten der Mazzinisten" zu
werden. Der Lord scheint aber vielmehr auf eine
Gelegenheit gewartet zu haben, um sich an der
römischen Regierung für die seinen Freunden zu-
gefügte Unbill zu rächen. Statt, wie Jedermann
mit Recht hätte erwarten sollen, dem billigen
Verlangen der römischen Regierung zu entsprechen,
erläßt er eine jener isolenten Noten, worin er
die römischen Hafen zu blokiren droht, wenn man
dem Kanzler keine Genugthuung gäbe. Die rö-
mische Regierung kann und wird sich dem fre-
chen Verlangen der englischen Regierung wohl
nicht fügen und auch, sowenig wie die übrigen
von Englang angegriffenen Staaten sich derselben
[Spaltenumbruch] mit den Waffen in der Hand widersetzen. Die
Regierung soll sich deßhalb an die befreundeten
Mächte gewandt haben und sieht deren Gutachten
nun entgegen.

Vermischte Rachrichten.

Mewe, 2. Juni. Heute ist hier ein Grausen
erregendes Unglück geschehen. Morgens um8 1 / 2
Uhr sollte die große Prozession von hier ab nach
Lork, einem, ein wunderthätiges Marienbild ent-
haltenden Kloster in der Gegend von Neumark,
gehen, und es waren eben Altar und Bilder im
Begriff, zum Uebergange über die Weichsel ein-
geschifft zu werden, als ein, wenige Minuten vor-
her abgegangener, mit 120 bis 130 Wallfahrern
besetzter Spitzprahm, 40 Schritte vom Lande,
versank. Wenige Menschen sind gerettet; 24 Lei-
chen ( 22 Frauen, 2 Männer ) liegen bereits hier
im Lazareth, 19 sind bei Ostrowo, 1 / 4 Meile un-
terhalb der Stadt, aufgefischt worden. Man
nimmt die Zahl der verunglückten Wallfahrer auf
mindestens 100 an. Der Jammer der Zurückge-
bliebenen ist herzzerreißend.

Der in Paris erscheinende "Corsaire" bemerkt
Folgendes: Jm Jahre 1848 haben Mitglieder
der provisor. Regierung und außerordentl. Com-
missäre im Zeitraum weniger Monate die Mittel
gefunden, ihre Schulden zu bezahlen, deren Be-
trag auf der breitesten demokratischen Grundlage
zu schwindelnder Höhe sich aufthürmte. Diese
Menschen heißen Macaire u. Comp. -- Jm Jahre
1850 befand sich ein ehemal. Minister der ver-
haßten Monarchie in der Nothwendigkeit, in Lon-
don einen Theil seiner Bibliothek zu verkaufen,
um leben zu können. Dieser Mann, der 7 Jahre
Ministerpräsident gewesen war, heißt Guizot. Wir
überliefern diese Thatsache ohne weitere Bemer-
kung der Gegenwart, die deß Zeuge ist, und der
Zukunft, die sie richten wird.

Neuestes.

München, 7. Juni. Die gestern erschienene
Nr. 122 der "Leuchtkugeln" ist auf Grund des
Art. 16 des Preßgesetzes konfiszirt.

München, 8. Juni. Dem Vernehmen nach
werden sammtliche beurlaubte Soldaten wieder
einberufen.

Ansbach, 7. Juni. Die vier aus der hiesi-
gen Frohnveste entsprungenen Sträflinge sind von
der Gendarmerie wieder eingebracht worden.

Stuttgart, 8. Juni. Der "Beobachter" ver-
öffentlicht die Eingabe des ständischen Ausschusses
an die Regierung um unverweilte Wiedereinberu-
fung der Landesversammlung, damit Moritz Mohl
seinen langen Bericht nicht umsonst verlesen habe
und die Minister=Anklage debattirt werde.

Kassel, 7. Juni. Der Landtags = Commissär
überreichte in gedruckten Exemplaren den Entwurf
wegen provisor. Forterhebung der Steuern und
Abgaben bis Ende 1850, nach dessen Annahme
oder Ablehnung alsbald die Auflösung erfolgen
wird.

Hannover, 5. Juni. Musik, Glockengeläute,
Kanonendonner verkündeten heute der Residenz, daß
Ernst August 80 Jahre alt geworden.

Wien, 5. Juni. Jn Czernowitz ist der ehe-
malige Reichstagsdeputirte Kobelica unter starker
Militärbedeckung gefänglich eingebracht worden.

Wien, 6. Juni. Die "Oesterr. Korresp." er-
klärt die Nachricht, als wolle Radetzky sein Kom-
mando niederlegen, als ein abgeschmacktes Gerücht.
( Diese Zeitungsente fand auch willige Aufnahme
in einigen bayerischen Blättern aus dem bekannten
Frankfurter Journal. )

Wien, 6. Juni. Die Bank hat in dem eben
zu Ende gehenden Semester glänzende Geschäfte
gemacht, da sie im Stande ist, nicht nur eine
halbjährige Dividende von 30 fl. festzustellen, son-
dern auch 28 fl. per Aktie in den Reservefond zu
hinterlegen.

[Spaltenumbruch]

Pesth, 4. Juni. Das hier erscheinende deutsche
Journal: "der Spiegel," ist gestern bis auf Wei-
teres unterdrückt und dessen verantwortlicher Re-
dakteur Dr. Sigm. Saphir gefänglich eingezogen
worden.

Berlin, 6. Juni. Dem Vorstand des Gu-
tenbergbundes ist vom Polizeipräsidium ein Schrei-
ben vom 5. Juni zugegangen, welches die Schlie-
ßung des Gutenbergbundes, sowohl des Central-
Comit es, wie des Lokalvereins, anordnet und fer-
nere Versammlungen des Vereins und des Vor-
standes verbietet. -- Vorgestern wurde der Ar-
beiterverein in der Adalbertsstraße ebenfalls auf-
gelöst. Heute Morgen erhielten auch die Arbei-
terverbrüderung und der Handwerkerverein Auflö-
sungs = Ordres.

Berlin, 6. Juni. Dem hiesigen Propst, Hrn.
v. Ketteler, ist von Rom aus die Anweisung zu-
gegangen, solche Einrichtungen zu treffen, daß er
nach dem bevorstehenden Empfang der päpstlichen
Bestallung sofort auf seinen Bischofssitz zu Mainz
sich begeben könne.

Paris, 6. Juni. Den neuesten Nachrichten
aus Claremont zufolge ist Ludwig Philipp sehr
gefährlich krank. Das Uebel, an dem er schon
lange leidet, hat sich bedeutend verschlimmert.
Man erwartet jetzt alle Tage die Nachricht von
seinem Tode.

C Paris, 6. Juni. Die Verlängerung des
Clubbgesetzes wurde mit 469 gegen 190 Stim-
men angenommen.

C Paris, 7. Juni. Der russische Gesandte soll
Lahitte eine Note übergeben haben, daß der Czaar
fest entschlossen sei, zu Neapel gewaltsam einzu-
schreiten, falls dort das Verfahren Englands wie
zu Athen sich wiederhole.



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Frankfurter Cours.
Den 9. Juni 1850.
Geld.Papier.
Oesterreich Bankaktien......11001105
   "   5% Metallique....79 1 / 4 79 1 / 2
   "   4%   "   ....----
   "   3%   "   .... ----
   "   2 1 / 2 %   "   ....4242 1 / 4
   "   4 1 / 2 % Bethmann... ----
   "   4%   "   ... ----
   "   fl. 250 Loose v. J. 1839.94 1 / 894 5 / 8
   "   "   500   "   "   1834.148 1 / 4148 3 / 4
Preußen3 1 / 2 % St. Schuld Scheine.----
   "   Thl. 50 Prämien Scheine.--
Bayern3 1 / 2 % Obligationen... ----
   "   4%   "   ....----
   "   5%   "   ....----
Württemberg3 1 / 4 % "   ....8282 1 / 2
   "   4 1 / 2    "   ....96 1 / 496 3 / 4
Baden   3 1 / 2 %   "   ....80 1 / 2 81
   "   fl. 35 Loose   ......3232 1 / 4
   "   "   50   "   ......52 5 / 853 1 / 8
Nassau fl. 25 "   ......24 3 / 824 1 / 8
Hessen Darmst. fl. 50 Loose...74 5 / 875 1 / 8
   "   "   "   25   "   ...26 3 / 427
Polen fl. 300   "   ...127--
Sardinien Fcs. 36   "...3333 1 / 2
Fremden=Anzeige

Adler: Kflte. Webner a. Elberfeld. Hirsch a. Offen-
bach: Landau a. Frankfurt. Robling a. Magdeburg. Lud-
wig a. Frankfurt. -- Deutscher Hof: v. Jander, Guts-
besitzer m. Fam. u. Bed. a. Königsberg. Schellhorn und
Reigersberger, Lieutenants im 9. Jnf.=Reg. zu Forchheim.
Frhr. v. Zobel, k. k. österr. Major a. Wien. Kflte.: Kinch-
ner a. Nürnberg. Bayersdorf a. Frankfurt. Koop a Bre-
men. -- Kronprinz: Baron v. Eisendecker, Rittmeister
a. Berlin. Freifrau v. Gemmingen m. Fam. a. Bodenfeld.
Baron v. Ronignignon m. Fam. ec. a. Nürnberg. Mad.
Dollemann a. Wertheim. Sastor, Lieut. a. Amberg. Ger-
bel, Gutsbes. a. Schweinfurt. Keigbaum, Forstgeh. a. Ans-
bach. Kflte.: Müller a. Heidelberg. Kopp a. Nürnberg.
Kolb u. Mohr a. Mainz. Müller u. Diem a. Lohr. Mi-
chaelis a. Fürth. Braunmüller a. Havre.

Russ. Hof: Frhr. v. Waller=Wallerstein, k. b. Gene-
ralmajor u. Brigadeur a. Nürnberg. v. Vollade, Oberlicut.
und Adjutant v. da. v Westernacher, Confer.=Dir. a. Ka-
stell. Kflte.: Hedding a. Neuß. Kalame a. Lörrach. Eße-
tan n. Elberfeld. Mad. Nöder a. Frankfurt.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.

[Spaltenumbruch] insurgirte Cabylenstämme unterwarfen sich. Der
General de Barral wurde, nachdem die Kugel
ausgezogen worden war, nach Bugia transportirt,
starb aber unterwegs an den Folgen seiner Wunde.
Der Stand der Dinge an der maroccanischen
Grenze hat sich noch nicht geändert. Die maroe-
canischen Truppen haben drei Lager dicht an der
Grenze von Algerien bezogen, was die Verstär-
kung der Garnison von Tlemcen veranlaßt hat.
Der General Mac Mahon ist mit einer starken
Colonne auf dem Marsch nach der Grenze, um
den Maroccanern jede Gebietsverletzung zu ver-
wehren. Der ehemal. Kalisah Abd=el=Kaders, Bu
Hamedi, der seit lange zu Fez wohnte, ist plötz-
lich, wie es heißt, durch Gift gestorben, was gro-
ßen Schrecken unter den nach Marocco geflüchte-
ten algierischen Familien verbreitet hat.

C Paris, 6. Juni. Die Commission für
parlamentarische Juitiative hat heute nach 3 stün-
diger Berathung über General Grammonts An-
trag: Verlegung des Regierungssitzes nach Ver-
sailles -- mit einer Majorität von 12 Stimmen
gegen 11 denselben verworfen. Morgen wird in
diesem Sinne Bericht erstattet.

C Paris, 7. Juni. Gestern war das Ge-
rücht verbreitet, die Commission für General Gram-
mont 's Antrag: Verlegung des Regierungssitzes
nach Versailles, habe mit 12 gegen 11 Stimmen
sich gegen den Antrag ausgesprochen. Heute er-
fährt man, daß sie im Gegentheil mit 12 gegen
11 Stimmen die Berathung des Antrags beschlos-
sen hat. -- Der „Moniteur“ enthält den Post-
vertrag mit der Schweiz. -- Morgen kommt das
Drei=Millionen=Project in den Abtheilungen zur
Verhandlung.

Jtalien.

Die deutsche Volkshalle berichtet aus Rom,
25. Mai: „Nachdem Lord Palmerston dem klei-
nen Griechenland seine Macht hat fühlen lassen, nach-
dem er Toskana und Neapel mit drohenden No-
ten bestürmt, treibt er seine Frechheit gar noch
so weit, auch unserer Regierung isolente Noten
zu überreichen. Lord Palmerston überall und stets
der Vertreter jener Partei, die sich durch ihre
Feindseligkeit gegen die hl. Kirche ausgezeichnet
hat, will die Gelegenheit, die ihm die Haussu-
chung bei dem englischen Kanzler dargeboten hat,
benützen, um auch unserer Regierung die Kraft
der „großen englischen Nation“ zu beweisen. Die
protestantische Propaganda, die unter Vermittlung
des englischen Kanzlers auf die frechste Weise
den sozialen Boden zu unterwühlen suchte, veran-
laßte bekanntlich unsere Regierung, eine Haussu-
chung in der Privatwohnung genannten Herren
anzuordnen, um sich der Papiere zu bemächtigen,
die einiges Licht auf die Umtriebe der Feinde
der Kirche werfen könnten. Unter diesen hat man
außer mehreren Briefen von Mazzini und anderen
Häuptlingen der römischen Demagogie, auch eine
große Anzahl von Büchern, die die römische Re-
gierung verboten hat, gefunden, und natürlich mit
Beschlag belegt. Man unterließ es nicht, die
englische Regierung, davon in Kenntniß zu setzen
und verlangte die schleunige Abberufung eines
Beamten, der sich nicht allein dazu hergegeben,
um seine amtliche Stellung zu verbrecherischen
Umtrieben gegen unsere Regierung zu benutzen,
sondern sogar sich so weit herabgelassen hatte,
einer der „Hauptagenten der Mazzinisten“ zu
werden. Der Lord scheint aber vielmehr auf eine
Gelegenheit gewartet zu haben, um sich an der
römischen Regierung für die seinen Freunden zu-
gefügte Unbill zu rächen. Statt, wie Jedermann
mit Recht hätte erwarten sollen, dem billigen
Verlangen der römischen Regierung zu entsprechen,
erläßt er eine jener isolenten Noten, worin er
die römischen Hafen zu blokiren droht, wenn man
dem Kanzler keine Genugthuung gäbe. Die rö-
mische Regierung kann und wird sich dem fre-
chen Verlangen der englischen Regierung wohl
nicht fügen und auch, sowenig wie die übrigen
von Englang angegriffenen Staaten sich derselben
[Spaltenumbruch] mit den Waffen in der Hand widersetzen. Die
Regierung soll sich deßhalb an die befreundeten
Mächte gewandt haben und sieht deren Gutachten
nun entgegen.

Vermischte Rachrichten.

Mewe, 2. Juni. Heute ist hier ein Grausen
erregendes Unglück geschehen. Morgens um8 1 / 2
Uhr sollte die große Prozession von hier ab nach
Lork, einem, ein wunderthätiges Marienbild ent-
haltenden Kloster in der Gegend von Neumark,
gehen, und es waren eben Altar und Bilder im
Begriff, zum Uebergange über die Weichsel ein-
geschifft zu werden, als ein, wenige Minuten vor-
her abgegangener, mit 120 bis 130 Wallfahrern
besetzter Spitzprahm, 40 Schritte vom Lande,
versank. Wenige Menschen sind gerettet; 24 Lei-
chen ( 22 Frauen, 2 Männer ) liegen bereits hier
im Lazareth, 19 sind bei Ostrowo, 1 / 4 Meile un-
terhalb der Stadt, aufgefischt worden. Man
nimmt die Zahl der verunglückten Wallfahrer auf
mindestens 100 an. Der Jammer der Zurückge-
bliebenen ist herzzerreißend.

Der in Paris erscheinende „Corsaire“ bemerkt
Folgendes: Jm Jahre 1848 haben Mitglieder
der provisor. Regierung und außerordentl. Com-
missäre im Zeitraum weniger Monate die Mittel
gefunden, ihre Schulden zu bezahlen, deren Be-
trag auf der breitesten demokratischen Grundlage
zu schwindelnder Höhe sich aufthürmte. Diese
Menschen heißen Macaire u. Comp. -- Jm Jahre
1850 befand sich ein ehemal. Minister der ver-
haßten Monarchie in der Nothwendigkeit, in Lon-
don einen Theil seiner Bibliothek zu verkaufen,
um leben zu können. Dieser Mann, der 7 Jahre
Ministerpräsident gewesen war, heißt Guizot. Wir
überliefern diese Thatsache ohne weitere Bemer-
kung der Gegenwart, die deß Zeuge ist, und der
Zukunft, die sie richten wird.

Neuestes.

München, 7. Juni. Die gestern erschienene
Nr. 122 der „Leuchtkugeln“ ist auf Grund des
Art. 16 des Preßgesetzes konfiszirt.

München, 8. Juni. Dem Vernehmen nach
werden sammtliche beurlaubte Soldaten wieder
einberufen.

Ansbach, 7. Juni. Die vier aus der hiesi-
gen Frohnveste entsprungenen Sträflinge sind von
der Gendarmerie wieder eingebracht worden.

Stuttgart, 8. Juni. Der „Beobachter“ ver-
öffentlicht die Eingabe des ständischen Ausschusses
an die Regierung um unverweilte Wiedereinberu-
fung der Landesversammlung, damit Moritz Mohl
seinen langen Bericht nicht umsonst verlesen habe
und die Minister=Anklage debattirt werde.

Kassel, 7. Juni. Der Landtags = Commissär
überreichte in gedruckten Exemplaren den Entwurf
wegen provisor. Forterhebung der Steuern und
Abgaben bis Ende 1850, nach dessen Annahme
oder Ablehnung alsbald die Auflösung erfolgen
wird.

Hannover, 5. Juni. Musik, Glockengeläute,
Kanonendonner verkündeten heute der Residenz, daß
Ernst August 80 Jahre alt geworden.

Wien, 5. Juni. Jn Czernowitz ist der ehe-
malige Reichstagsdeputirte Kobelica unter starker
Militärbedeckung gefänglich eingebracht worden.

Wien, 6. Juni. Die „Oesterr. Korresp.“ er-
klärt die Nachricht, als wolle Radetzky sein Kom-
mando niederlegen, als ein abgeschmacktes Gerücht.
( Diese Zeitungsente fand auch willige Aufnahme
in einigen bayerischen Blättern aus dem bekannten
Frankfurter Journal. )

Wien, 6. Juni. Die Bank hat in dem eben
zu Ende gehenden Semester glänzende Geschäfte
gemacht, da sie im Stande ist, nicht nur eine
halbjährige Dividende von 30 fl. festzustellen, son-
dern auch 28 fl. per Aktie in den Reservefond zu
hinterlegen.

[Spaltenumbruch]

Pesth, 4. Juni. Das hier erscheinende deutsche
Journal: „der Spiegel,“ ist gestern bis auf Wei-
teres unterdrückt und dessen verantwortlicher Re-
dakteur Dr. Sigm. Saphir gefänglich eingezogen
worden.

Berlin, 6. Juni. Dem Vorstand des Gu-
tenbergbundes ist vom Polizeipräsidium ein Schrei-
ben vom 5. Juni zugegangen, welches die Schlie-
ßung des Gutenbergbundes, sowohl des Central-
Comit és, wie des Lokalvereins, anordnet und fer-
nere Versammlungen des Vereins und des Vor-
standes verbietet. -- Vorgestern wurde der Ar-
beiterverein in der Adalbertsstraße ebenfalls auf-
gelöst. Heute Morgen erhielten auch die Arbei-
terverbrüderung und der Handwerkerverein Auflö-
sungs = Ordres.

Berlin, 6. Juni. Dem hiesigen Propst, Hrn.
v. Ketteler, ist von Rom aus die Anweisung zu-
gegangen, solche Einrichtungen zu treffen, daß er
nach dem bevorstehenden Empfang der päpstlichen
Bestallung sofort auf seinen Bischofssitz zu Mainz
sich begeben könne.

Paris, 6. Juni. Den neuesten Nachrichten
aus Claremont zufolge ist Ludwig Philipp sehr
gefährlich krank. Das Uebel, an dem er schon
lange leidet, hat sich bedeutend verschlimmert.
Man erwartet jetzt alle Tage die Nachricht von
seinem Tode.

C Paris, 6. Juni. Die Verlängerung des
Clubbgesetzes wurde mit 469 gegen 190 Stim-
men angenommen.

C Paris, 7. Juni. Der russische Gesandte soll
Lahitte eine Note übergeben haben, daß der Czaar
fest entschlossen sei, zu Neapel gewaltsam einzu-
schreiten, falls dort das Verfahren Englands wie
zu Athen sich wiederhole.



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Frankfurter Cours.
Den 9. Juni 1850.
Geld.Papier.
Oesterreich Bankaktien......11001105
   „   5% Metallique....79 1 / 4 79 1 / 2
   „   4%   „   ....----
   „   3%   „   .... ----
   „   2 1 / 2 %   „   ....4242 1 / 4
   „   4 1 / 2 % Bethmann... ----
   „   4%   „   ... ----
   „   fl. 250 Loose v. J. 1839.94 1 / 894 5 / 8
   „   „   500   „   „   1834.148 1 / 4148 3 / 4
Preußen3 1 / 2 % St. Schuld Scheine.----
   „   Thl. 50 Prämien Scheine.--
Bayern3 1 / 2 % Obligationen... ----
   „   4%   „   ....----
   „   5%   „   ....----
Württemberg3 1 / 4 % „   ....8282 1 / 2
   „   4 1 / 2    „   ....96 1 / 496 3 / 4
Baden   3 1 / 2 %   „   ....80 1 / 2 81
   „   fl. 35 Loose   ......3232 1 / 4
   „   „   50   „   ......52 5 / 853 1 / 8
Nassau fl. 25 „   ......24 3 / 824 1 / 8
Hessen Darmst. fl. 50 Loose...74 5 / 875 1 / 8
   „   „   „   25   „   ...26 3 / 427
Polen fl. 300   „   ...127--
Sardinien Fcs. 36   „...3333 1 / 2
Fremden=Anzeige

Adler: Kflte. Webner a. Elberfeld. Hirsch a. Offen-
bach: Landau a. Frankfurt. Robling a. Magdeburg. Lud-
wig a. Frankfurt. -- Deutscher Hof: v. Jander, Guts-
besitzer m. Fam. u. Bed. a. Königsberg. Schellhorn und
Reigersberger, Lieutenants im 9. Jnf.=Reg. zu Forchheim.
Frhr. v. Zobel, k. k. österr. Major a. Wien. Kflte.: Kinch-
ner a. Nürnberg. Bayersdorf a. Frankfurt. Koop a Bre-
men. -- Kronprinz: Baron v. Eisendecker, Rittmeister
a. Berlin. Freifrau v. Gemmingen m. Fam. a. Bodenfeld.
Baron v. Ronignignon m. Fam. ec. a. Nürnberg. Mad.
Dollemann a. Wertheim. Sastor, Lieut. a. Amberg. Ger-
bel, Gutsbes. a. Schweinfurt. Keigbaum, Forstgeh. a. Ans-
bach. Kflte.: Müller a. Heidelberg. Kopp a. Nürnberg.
Kolb u. Mohr a. Mainz. Müller u. Diem a. Lohr. Mi-
chaelis a. Fürth. Braunmüller a. Havre.

Russ. Hof: Frhr. v. Waller=Wallerstein, k. b. Gene-
ralmajor u. Brigadeur a. Nürnberg. v. Vollade, Oberlicut.
und Adjutant v. da. v Westernacher, Confer.=Dir. a. Ka-
stell. Kflte.: Hedding a. Neuß. Kalame a. Lörrach. Eße-
tan n. Elberfeld. Mad. Nöder a. Frankfurt.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.

<TEI>
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</TEI>
[0004] insurgirte Cabylenstämme unterwarfen sich. Der General de Barral wurde, nachdem die Kugel ausgezogen worden war, nach Bugia transportirt, starb aber unterwegs an den Folgen seiner Wunde. Der Stand der Dinge an der maroccanischen Grenze hat sich noch nicht geändert. Die maroe- canischen Truppen haben drei Lager dicht an der Grenze von Algerien bezogen, was die Verstär- kung der Garnison von Tlemcen veranlaßt hat. Der General Mac Mahon ist mit einer starken Colonne auf dem Marsch nach der Grenze, um den Maroccanern jede Gebietsverletzung zu ver- wehren. Der ehemal. Kalisah Abd=el=Kaders, Bu Hamedi, der seit lange zu Fez wohnte, ist plötz- lich, wie es heißt, durch Gift gestorben, was gro- ßen Schrecken unter den nach Marocco geflüchte- ten algierischen Familien verbreitet hat. C Paris, 6. Juni. Die Commission für parlamentarische Juitiative hat heute nach 3 stün- diger Berathung über General Grammonts An- trag: Verlegung des Regierungssitzes nach Ver- sailles -- mit einer Majorität von 12 Stimmen gegen 11 denselben verworfen. Morgen wird in diesem Sinne Bericht erstattet. C Paris, 7. Juni. Gestern war das Ge- rücht verbreitet, die Commission für General Gram- mont 's Antrag: Verlegung des Regierungssitzes nach Versailles, habe mit 12 gegen 11 Stimmen sich gegen den Antrag ausgesprochen. Heute er- fährt man, daß sie im Gegentheil mit 12 gegen 11 Stimmen die Berathung des Antrags beschlos- sen hat. -- Der „Moniteur“ enthält den Post- vertrag mit der Schweiz. -- Morgen kommt das Drei=Millionen=Project in den Abtheilungen zur Verhandlung. Jtalien. Die deutsche Volkshalle berichtet aus Rom, 25. Mai: „Nachdem Lord Palmerston dem klei- nen Griechenland seine Macht hat fühlen lassen, nach- dem er Toskana und Neapel mit drohenden No- ten bestürmt, treibt er seine Frechheit gar noch so weit, auch unserer Regierung isolente Noten zu überreichen. Lord Palmerston überall und stets der Vertreter jener Partei, die sich durch ihre Feindseligkeit gegen die hl. Kirche ausgezeichnet hat, will die Gelegenheit, die ihm die Haussu- chung bei dem englischen Kanzler dargeboten hat, benützen, um auch unserer Regierung die Kraft der „großen englischen Nation“ zu beweisen. Die protestantische Propaganda, die unter Vermittlung des englischen Kanzlers auf die frechste Weise den sozialen Boden zu unterwühlen suchte, veran- laßte bekanntlich unsere Regierung, eine Haussu- chung in der Privatwohnung genannten Herren anzuordnen, um sich der Papiere zu bemächtigen, die einiges Licht auf die Umtriebe der Feinde der Kirche werfen könnten. Unter diesen hat man außer mehreren Briefen von Mazzini und anderen Häuptlingen der römischen Demagogie, auch eine große Anzahl von Büchern, die die römische Re- gierung verboten hat, gefunden, und natürlich mit Beschlag belegt. Man unterließ es nicht, die englische Regierung, davon in Kenntniß zu setzen und verlangte die schleunige Abberufung eines Beamten, der sich nicht allein dazu hergegeben, um seine amtliche Stellung zu verbrecherischen Umtrieben gegen unsere Regierung zu benutzen, sondern sogar sich so weit herabgelassen hatte, einer der „Hauptagenten der Mazzinisten“ zu werden. Der Lord scheint aber vielmehr auf eine Gelegenheit gewartet zu haben, um sich an der römischen Regierung für die seinen Freunden zu- gefügte Unbill zu rächen. Statt, wie Jedermann mit Recht hätte erwarten sollen, dem billigen Verlangen der römischen Regierung zu entsprechen, erläßt er eine jener isolenten Noten, worin er die römischen Hafen zu blokiren droht, wenn man dem Kanzler keine Genugthuung gäbe. Die rö- mische Regierung kann und wird sich dem fre- chen Verlangen der englischen Regierung wohl nicht fügen und auch, sowenig wie die übrigen von Englang angegriffenen Staaten sich derselben mit den Waffen in der Hand widersetzen. Die Regierung soll sich deßhalb an die befreundeten Mächte gewandt haben und sieht deren Gutachten nun entgegen. Vermischte Rachrichten. Mewe, 2. Juni. Heute ist hier ein Grausen erregendes Unglück geschehen. Morgens um8 1 / 2 Uhr sollte die große Prozession von hier ab nach Lork, einem, ein wunderthätiges Marienbild ent- haltenden Kloster in der Gegend von Neumark, gehen, und es waren eben Altar und Bilder im Begriff, zum Uebergange über die Weichsel ein- geschifft zu werden, als ein, wenige Minuten vor- her abgegangener, mit 120 bis 130 Wallfahrern besetzter Spitzprahm, 40 Schritte vom Lande, versank. Wenige Menschen sind gerettet; 24 Lei- chen ( 22 Frauen, 2 Männer ) liegen bereits hier im Lazareth, 19 sind bei Ostrowo, 1 / 4 Meile un- terhalb der Stadt, aufgefischt worden. Man nimmt die Zahl der verunglückten Wallfahrer auf mindestens 100 an. Der Jammer der Zurückge- bliebenen ist herzzerreißend. Der in Paris erscheinende „Corsaire“ bemerkt Folgendes: Jm Jahre 1848 haben Mitglieder der provisor. Regierung und außerordentl. Com- missäre im Zeitraum weniger Monate die Mittel gefunden, ihre Schulden zu bezahlen, deren Be- trag auf der breitesten demokratischen Grundlage zu schwindelnder Höhe sich aufthürmte. Diese Menschen heißen Macaire u. Comp. -- Jm Jahre 1850 befand sich ein ehemal. Minister der ver- haßten Monarchie in der Nothwendigkeit, in Lon- don einen Theil seiner Bibliothek zu verkaufen, um leben zu können. Dieser Mann, der 7 Jahre Ministerpräsident gewesen war, heißt Guizot. Wir überliefern diese Thatsache ohne weitere Bemer- kung der Gegenwart, die deß Zeuge ist, und der Zukunft, die sie richten wird. Neuestes. München, 7. Juni. Die gestern erschienene Nr. 122 der „Leuchtkugeln“ ist auf Grund des Art. 16 des Preßgesetzes konfiszirt. München, 8. Juni. Dem Vernehmen nach werden sammtliche beurlaubte Soldaten wieder einberufen. Ansbach, 7. Juni. Die vier aus der hiesi- gen Frohnveste entsprungenen Sträflinge sind von der Gendarmerie wieder eingebracht worden. Stuttgart, 8. Juni. Der „Beobachter“ ver- öffentlicht die Eingabe des ständischen Ausschusses an die Regierung um unverweilte Wiedereinberu- fung der Landesversammlung, damit Moritz Mohl seinen langen Bericht nicht umsonst verlesen habe und die Minister=Anklage debattirt werde. Kassel, 7. Juni. Der Landtags = Commissär überreichte in gedruckten Exemplaren den Entwurf wegen provisor. Forterhebung der Steuern und Abgaben bis Ende 1850, nach dessen Annahme oder Ablehnung alsbald die Auflösung erfolgen wird. Hannover, 5. Juni. Musik, Glockengeläute, Kanonendonner verkündeten heute der Residenz, daß Ernst August 80 Jahre alt geworden. Wien, 5. Juni. Jn Czernowitz ist der ehe- malige Reichstagsdeputirte Kobelica unter starker Militärbedeckung gefänglich eingebracht worden. Wien, 6. Juni. Die „Oesterr. Korresp.“ er- klärt die Nachricht, als wolle Radetzky sein Kom- mando niederlegen, als ein abgeschmacktes Gerücht. ( Diese Zeitungsente fand auch willige Aufnahme in einigen bayerischen Blättern aus dem bekannten Frankfurter Journal. ) Wien, 6. Juni. Die Bank hat in dem eben zu Ende gehenden Semester glänzende Geschäfte gemacht, da sie im Stande ist, nicht nur eine halbjährige Dividende von 30 fl. festzustellen, son- dern auch 28 fl. per Aktie in den Reservefond zu hinterlegen. Pesth, 4. Juni. Das hier erscheinende deutsche Journal: „der Spiegel,“ ist gestern bis auf Wei- teres unterdrückt und dessen verantwortlicher Re- dakteur Dr. Sigm. Saphir gefänglich eingezogen worden. Berlin, 6. Juni. Dem Vorstand des Gu- tenbergbundes ist vom Polizeipräsidium ein Schrei- ben vom 5. Juni zugegangen, welches die Schlie- ßung des Gutenbergbundes, sowohl des Central- Comit és, wie des Lokalvereins, anordnet und fer- nere Versammlungen des Vereins und des Vor- standes verbietet. -- Vorgestern wurde der Ar- beiterverein in der Adalbertsstraße ebenfalls auf- gelöst. Heute Morgen erhielten auch die Arbei- terverbrüderung und der Handwerkerverein Auflö- sungs = Ordres. Berlin, 6. Juni. Dem hiesigen Propst, Hrn. v. Ketteler, ist von Rom aus die Anweisung zu- gegangen, solche Einrichtungen zu treffen, daß er nach dem bevorstehenden Empfang der päpstlichen Bestallung sofort auf seinen Bischofssitz zu Mainz sich begeben könne. Paris, 6. Juni. Den neuesten Nachrichten aus Claremont zufolge ist Ludwig Philipp sehr gefährlich krank. Das Uebel, an dem er schon lange leidet, hat sich bedeutend verschlimmert. Man erwartet jetzt alle Tage die Nachricht von seinem Tode. C Paris, 6. Juni. Die Verlängerung des Clubbgesetzes wurde mit 469 gegen 190 Stim- men angenommen. C Paris, 7. Juni. Der russische Gesandte soll Lahitte eine Note übergeben haben, daß der Czaar fest entschlossen sei, zu Neapel gewaltsam einzu- schreiten, falls dort das Verfahren Englands wie zu Athen sich wiederhole. Verantwortlicher Redakteur u. Verleger: Franz v. Faber. Frankfurter Cours. Den 9. Juni 1850. Geld. Papier. Oesterreich Bankaktien...... 1100 1105 „ 5% Metallique.... 79 1 / 4 79 1 / 2 „ 4% „ .... -- -- „ 3% „ .... -- -- „ 2 1 / 2 % „ .... 42 42 1 / 4 „ 4 1 / 2 % Bethmann... -- -- „ 4% „ ... -- -- „ fl. 250 Loose v. J. 1839. 94 1 / 8 94 5 / 8 „ „ 500 „ „ 1834. 148 1 / 4 148 3 / 4 Preußen3 1 / 2 % St. Schuld Scheine. -- -- „ Thl. 50 Prämien Scheine. -- Bayern3 1 / 2 % Obligationen... -- -- „ 4% „ .... -- -- „ 5% „ .... -- -- Württemberg3 1 / 4 % „ .... 82 82 1 / 2 „ 4 1 / 2 „ .... 96 1 / 4 96 3 / 4 Baden 3 1 / 2 % „ .... 80 1 / 2 81 „ fl. 35 Loose ...... 32 32 1 / 4 „ „ 50 „ ...... 52 5 / 8 53 1 / 8 Nassau fl. 25 „ ...... 24 3 / 8 24 1 / 8 Hessen Darmst. fl. 50 Loose... 74 5 / 8 75 1 / 8 „ „ „ 25 „ ... 26 3 / 4 27 Polen fl. 300 „ ... 127 -- Sardinien Fcs. 36 „... 33 33 1 / 2 Fremden=Anzeige Den 7. Juni 1850. Adler: Kflte. Webner a. Elberfeld. Hirsch a. Offen- bach: Landau a. Frankfurt. Robling a. Magdeburg. Lud- wig a. Frankfurt. -- Deutscher Hof: v. Jander, Guts- besitzer m. Fam. u. Bed. a. Königsberg. Schellhorn und Reigersberger, Lieutenants im 9. Jnf.=Reg. zu Forchheim. Frhr. v. Zobel, k. k. österr. Major a. Wien. Kflte.: Kinch- ner a. Nürnberg. Bayersdorf a. Frankfurt. Koop a Bre- men. -- Kronprinz: Baron v. Eisendecker, Rittmeister a. Berlin. Freifrau v. Gemmingen m. Fam. a. Bodenfeld. Baron v. Ronignignon m. Fam. ec. a. Nürnberg. Mad. Dollemann a. Wertheim. Sastor, Lieut. a. Amberg. Ger- bel, Gutsbes. a. Schweinfurt. Keigbaum, Forstgeh. a. Ans- bach. Kflte.: Müller a. Heidelberg. Kopp a. Nürnberg. Kolb u. Mohr a. Mainz. Müller u. Diem a. Lohr. Mi- chaelis a. Fürth. Braunmüller a. Havre. Russ. Hof: Frhr. v. Waller=Wallerstein, k. b. Gene- ralmajor u. Brigadeur a. Nürnberg. v. Vollade, Oberlicut. und Adjutant v. da. v Westernacher, Confer.=Dir. a. Ka- stell. Kflte.: Hedding a. Neuß. Kalame a. Lörrach. Eße- tan n. Elberfeld. Mad. Nöder a. Frankfurt. Druck von Joseph Steib in Würzburg.

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Zitationshilfe: Die Bayerische Presse. Nr. 138. Würzburg, 10. Juni 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayerische138_1850/4>, abgerufen am 22.11.2024.