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Die Bayerische Presse. Nr. 281. Würzburg, 23. November 1850.

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[Spaltenumbruch] ro's. Zweimal Beherrscherin der Welt, haben
ihm seine Heiligen und Martyrer ein bei weitem
ausgedehnteres und unsterblicheres Reich erobert,
als das seiner Cäsaren und Triumphatoren war.
Mit Stolz nenne ich mich Sohn einer solchen
Mutter, und ich danke Jhnen, daß Sie mir das
Recht dazu gegeben haben. Jndem Sie den Ti-
tel, mit dem Sie mich beehrt, den beiden Ober-
befehlshabern der französischen Truppen in Rom
verliehen haben, haben Sie bewiesen, daß Sie,
wie wir, die Sendung unserer Soldaten verstan-
den und in ihnen kein feindliches Heer, sondern
eine Befreiungsarmee gesehen. Und indem Sie
mir die nämliche Auszeichnung verliehen, haben
Sie erklären wollen, daß Sie die Absicht haben,
die Bemühungen zu belohnen, die ich in der Na-
tionalversammlung meines Vaterlandes gemacht,
um die Wiederherstellung der päpstlichen Macht
in Rom herbeizuführen und zu sichern. Die Ge-
rechtigkeit zwingt mich, mir nur einen sehr kleinen
Theil Jhrer Erkenntlichkeit vorzubehalten. Sie
muß sich auf eine große Anzahl von Personen,
außer mir, erstrecken. Der klugen Beharrlichkeit
des Hrn. v. Falloux und seiner ministeriellen Col-
legen; dem beredsamen und muthigen Bericht des
Hrn. Thiers, der so viel zur Aufklärung dieser
Frage beigetragen; der energischen Entschlossenheit
der Majorität der Nationalversammlung; dem
Präsidenten der Republik, dem getreuen und loya-
len Dolmetscher der Wünsche des Landes; mit ei-
nem Wort der Einheit der großen Ordnungs-
partei in Frankreich verdankt Rom das Glück,
den Papst in dem vollen Besitz seiner Freiheit u.
seiner Gewalt zu sehen. Möge die Zukunft die-
ser glücklichen Vergangenheit entsprechen; möge
die Stadt, die mir heute eine so große Ehre er-
wiesen, lange Zeit das trostvolle Schauspiel dar-
bieten, das sie heute ganz Europa gibt, und im-
mer in der Freundschaft Frankreichs eine neue
Sicherstellung der väterlichen Souveränetät des
Papstthums finden."

Vermischte Nachrichten.

Die Geächteten in London haben wieder etwas
von sich hören lassen. Die Kinder Galliens und
Germaniens erheben drüben an der Themse von
Zeit zu Zeit ein Mordgeschrei, das zu uns her-
überklingt, wie das Brüllen der Raubthiere Abends
aus fernen Wäldern. Jhr jüngster Ruf ist fol-
gender:

" An die Demokraten Europa's!

Jn England als Geächtete lebend und dem-
zufolge besser im Stande, die politischen Bewe-
gungen des Festlandes zu beurtheilen, haben wir
alle Combinationen der coalisirten Mächte und
ihre Vorbereitungen zu einer neuen Jnvasion Frank-
reichs, um den Heerd der allgemeinen Republik
zu löschen, mit Aufmerksamkeit überwachen kön-
nen. Die Könige und die Aristokraten Europas
haben begriffen, daß es hohe Zeit sei, Dämme
zu errichten gegen die populäre Fluth, welche ihre
erschütterten Throne wegzuspülen droht." Jetzt
folgt die Aufzählung aller in Deutschland, Polen
und Jtalien bereitstehenden Heere der "Reaction."
"Deutsche Blätter ( die Neue Deutsche Zeitung )
und unsere Privatberichte offenbaren uns die ge-
heimen Pläne der Mächte, deren Bevollmächtigte
sich am 25. Okt. in Warschau versammelt hatten.
Es ist in jener Conferenz beschlossen worden, daß
ein Scheinkrieg zwischen Preußen und Oesterreich
der Bewegung der Soldaten, welche der Czaar
in blinde Werkzeuge gegen die Vertheidiger der
Freiheit verwandelt, zum Vorwand dienen soll. Diese
Thatsachen gestatten keinen Zweifel mehr. Manorga-
nisirt in diesem Augenblick die Ausrottung aller Re-
publikaner. Wenn die Demokratie nicht auf ihrer Huth
ist, werden Polen, Ungarn, Deutschland, Jtalien,
Frankreich bald von Neuem der Wuth der wilden
Soldateska des Czaaren preisgegeben sein, welcher den
Barbaren, um sie zum Kampfe anzufeuern, die Ver-
wüstung und die Plünderung Europas verspricht.
[Spaltenumbruch] Vor dieser uns drohenden Gefahr, Auf! Auf!
französische, deutsche, italienische, polnische und
ungarische Republikaner, schütteln wir die Er-
schlaffung ab, welche uns entnervt und unsern
Unterdrückern einen leichten Sieg bereitet. Auf!
Lassen wir auf die Tage der Ruhe und der
Schande Tage der Anstrengung und des Ruhmes
folgen, die uns der heilige Krieg der Freiheit be-
reitet. Wenn ihr jene Gefahren prüft, so werdet
ihr verstehen, daß es Tollheit wäre, den Angriff
des gemeinschaftlichen Feindes länger zu erwar-
ten; wir müssen uns rüsten und der Ge-
fahr, die uns droht, zuvorkommen. Unser
Heil ist in uns selber; wir dürfen nur
auf unsere eigenen Kräfte zählen und,
aufgeklärt durch die Vergangenheit, uns gegen die
Verräthereien der Zukunft verwahren. Vermeiden
wir vor Allem die Falle, welche uns die Schlan-
gen der Diplomatie legen. Die Schüler der Met-
ternich und der Talleyrand brüten in diesem Au-
genblicke über die Plane, die Fackel der Revolu-
tion auszulöschen, indem sie durch die Jnvasion,
welche sie vorbereiten, Frankreich in einen Natio-
nalkrieg stürzen, worin die Völker einander hin-
schlachten würden zum Nutzen der Feinde ihrer
Befreiung. Nein, Bürger, kein Nationalkrieg mehr!
Die von den Despoten zwischen den Nationen, in
die sie sich getheilt hatten, errichteten Barrieren
existiren für uns nicht mehr, und die zu Einem
Volke gewordenen Nationen haben nur noch Eine
Fahne, worauf wir -- Republique universelle!
mit dem fruchtbaren Blute unserer Märtyrer ge-
schrieben haben!"


Wer sich in Schweden zum erstenmal eines
Diebstahls schuldig macht, erhält eine Tracht
Prügel und wird auf kurze Zeit ins Gefängniß
gesteckt; beim zweitenmal erfolgt die doppelte
Strafe; der dritte Diebstahl wird mit vierzig
Paar Hieben und mit Arbeitshausstrafe ge-
büßt. Wer den letzten Schlag des vierzig-
sten Paares überstanden hat, ist für die Dauer sei-
nes Lebens mit Schimpf und Schmach belastet;
er ist geächtet in der bürgerlichen Gesellschaft, in
welcher er nur noch ein elendes Dasein führen kann.
Daher bittet der Verurtheilte nicht selten, daß ihm
ein paar Hiebe möchten geschenkt werden, und
läßt sich nur einigermaßen noch Besserung hoffen,
so willfahrt man ihm. Hat also jemand nur 39
Paar Hiebe empfangen und kehrt er später aus
dem Correctionshause zurück, dann ist er in den
Augen des Volkes wieder ehrlich und keiner nimmt
Anstand mit ihm umzugehen.

Neuestes.

München, 17. Nov. Die Ulmer Schnellpost
enthält in einer Münchner Correspondenz eine Dar-
stellung der Ursachen, die den Rücktritt des Dr.
Feust von der Redaktion des Nurnb. Corr. her-
beigeführt haben. Der Sachverhalt ist folgender:
Ein sehr hochgestellter Mann hat einen Ministe-
rialrath K., Schwiegersohn der verwittweten Be-
sitzerin des "Korrespondenten", zu sich beschieden
und ihm eröffnet, daß er dem Staat einen großen
Dienst leisten würde, wenn er die Besitzerin des
"Korrespondenten" zur Entlassung des Dr. Feust
von der Redaktion vermögen würde, und ihm zu-
gleich die Drohung hinzugefügt, daß der " Kor-
respondent ", beharre er bei seiner bisherigen Rich-
tung, keine einzige amtliche Annonce -- was
bisher die Haupteinnahme des Blattes bildete --
mehr erhalten werde. Hr. K. habe nun sofort
seinen Sohn mit entsprechenden Jnstruktionen nach
Nürnberg abgesandt -- und Hr. Dr. Feust wurde
entlassen.

Aus Baden, 20. Nov. Vorgestern Abends
ist unter militärischer Bedeckung ein vornehmer
[Spaltenumbruch] Gefangener, ein preußischer höherer Offizier, auf
dem Transport nach Preußen durch Freiburg ge-
kommen und mußte im dortigen Kriminalgefäng-
nisse übernachten. Die Gefängnißwache wurde bis
zu seiner am andern Morgen erfolgten Weiter-
beförderung verstärkt.

Mannheim, 20. Novbr. Bei dem gestrigen
Durchmarsch der Artillerie durch unsere Stadt
ließen einige freche Bursche unter den Willkomm-
grüßen der Menge auch den Ruf ertönen: "Hecker
hoch!" aber die Strafe folgte auf dem Fuße.
Der badische Lieutenant M...., der sich zu-
fällig unter den Anwesenden befand, holte sich die
Schreier mitten aus den umgebenden Volkshaufen
heraus u. überlieferte sie einigen preuß. Soldaten,
die gerade in der Nähe waren. Jn sicherem Ge-
wahrsam erwarten die 3 Revolutionskandidaten
die gerechte Strafe eines von den badischen Ar-
tilleristen nur aus Achtung vor der Mannszucht
mit stiller Verachtung und nicht auch mit that-
sächen Gegendemonstrationen bestraften Versuchs.
Möchte die hiesige Bürgerschaft dem Beispiele je-
nes wackeren Offiziers nacheifern, um die wenigen
Unverbesserlichen, wenn auch nicht zur Vernunft, doch
aus Furcht vor gerechter Ahndung jeder Gesetzes-
übertretung, zum Schweigen zu bringen.

Hildesheim, 16. Nov. Am 24. November,
Morgens 9 Uhr, wird die feierliche Consecration
unsers Bischofs Wedekin von Sr. Em. dem Car-
dinal Erzbischof Johannes von Köln, unter Assi-
stenz der Bischöfe von Paderborn, Münster und
Osnabrück, in der hiesigen hohen Domkirche voll-
zogen werden.

Berlin soll auf der Londoner Jndustrieaus-
stellung recht fromm erscheinen; es soll nemlich
von dort aus ein großes Prachtexemplar der Bibel
dazu geliefert werden.

Die "N. Pr. Z." sagt, die Gothaer seien
selbst an ihrem Untergange Schuld, sie hätten sich
zwischen die Thüre gestellt, und seien nun zer-
quetscht.

Die "N. Pr. Z." ist sehr glücklich, weil der
englische "Globe" ihren Witz über die bayerischen
Bierfässer adoptirt hat. Die Brauknechte des
Herrn Bareley werden hier eines Sinnes sein
mit dem Zuschauer der Kreuzzeitung.

T. D. Berlin, 21. Nov. Aus der heute von
Sr. Majestät dem Könige bei Eröffnung der
Kammern gehaltenen Thronrede theilen wir vor-
läufig das Folgende mit: Meine Absicht, den Be-
dürfnissen deutscher Nation eine entsprechende Ver-
fassung zu verschaffen, ist bisher unerreicht geblie-
ben. An dem Gedanken, der meinen bisherigen
Bestrebungen zu Grunde liegt, werde jedoch, in
Hoffnung auf die Zukunft, festgehalten, dessen
Verwirklichung, auf neuen Grundlagen, aber erst
wieder aufgenommen, wenn über die künftige Ge-
staltung des deutschen Bundes entschieden ist. --
Jch hoffe, daß die darauf bezüglichen Verhand-
lungen bald zu einem gedeihlichen Ende führen
werden, ich hoffe, daß unsere Erhebung genügen
werde, unser Recht zu wahren; sie ist, wenn dies
erreicht wird, gefahrlos für die Ruhe Europas;
denn mein Volk ist eben so besonnen, wie kräftig.
Wir suchen nicht Krieg und wollen Niemandes
Rechte schmälern; aber wir wollen eine Einricht-
nng des Gesammtvaterlandes, der die Stellung
Preußens angemessen sei.

   


Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Theater=Anzeige

Sonntag, den 24. Nov. 1850.
Preziosa.
Romantisches Schauspiel mit Gesang und Tanz
in 4 Abthlg. von P. A. Wolff. Musik von
C. M. v. Weber.
Montag, den 25. Nov. 1850.
Uriel Acosta.
Trauerspiel in 5 Akten von Karl Gutzkow.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.   Hiezu das Ergänzungsblatt Nr. 94.

[Spaltenumbruch] ro's. Zweimal Beherrscherin der Welt, haben
ihm seine Heiligen und Martyrer ein bei weitem
ausgedehnteres und unsterblicheres Reich erobert,
als das seiner Cäsaren und Triumphatoren war.
Mit Stolz nenne ich mich Sohn einer solchen
Mutter, und ich danke Jhnen, daß Sie mir das
Recht dazu gegeben haben. Jndem Sie den Ti-
tel, mit dem Sie mich beehrt, den beiden Ober-
befehlshabern der französischen Truppen in Rom
verliehen haben, haben Sie bewiesen, daß Sie,
wie wir, die Sendung unserer Soldaten verstan-
den und in ihnen kein feindliches Heer, sondern
eine Befreiungsarmee gesehen. Und indem Sie
mir die nämliche Auszeichnung verliehen, haben
Sie erklären wollen, daß Sie die Absicht haben,
die Bemühungen zu belohnen, die ich in der Na-
tionalversammlung meines Vaterlandes gemacht,
um die Wiederherstellung der päpstlichen Macht
in Rom herbeizuführen und zu sichern. Die Ge-
rechtigkeit zwingt mich, mir nur einen sehr kleinen
Theil Jhrer Erkenntlichkeit vorzubehalten. Sie
muß sich auf eine große Anzahl von Personen,
außer mir, erstrecken. Der klugen Beharrlichkeit
des Hrn. v. Falloux und seiner ministeriellen Col-
legen; dem beredsamen und muthigen Bericht des
Hrn. Thiers, der so viel zur Aufklärung dieser
Frage beigetragen; der energischen Entschlossenheit
der Majorität der Nationalversammlung; dem
Präsidenten der Republik, dem getreuen und loya-
len Dolmetscher der Wünsche des Landes; mit ei-
nem Wort der Einheit der großen Ordnungs-
partei in Frankreich verdankt Rom das Glück,
den Papst in dem vollen Besitz seiner Freiheit u.
seiner Gewalt zu sehen. Möge die Zukunft die-
ser glücklichen Vergangenheit entsprechen; möge
die Stadt, die mir heute eine so große Ehre er-
wiesen, lange Zeit das trostvolle Schauspiel dar-
bieten, das sie heute ganz Europa gibt, und im-
mer in der Freundschaft Frankreichs eine neue
Sicherstellung der väterlichen Souveränetät des
Papstthums finden.“

Vermischte Nachrichten.

Die Geächteten in London haben wieder etwas
von sich hören lassen. Die Kinder Galliens und
Germaniens erheben drüben an der Themse von
Zeit zu Zeit ein Mordgeschrei, das zu uns her-
überklingt, wie das Brüllen der Raubthiere Abends
aus fernen Wäldern. Jhr jüngster Ruf ist fol-
gender:

An die Demokraten Europa's!

Jn England als Geächtete lebend und dem-
zufolge besser im Stande, die politischen Bewe-
gungen des Festlandes zu beurtheilen, haben wir
alle Combinationen der coalisirten Mächte und
ihre Vorbereitungen zu einer neuen Jnvasion Frank-
reichs, um den Heerd der allgemeinen Republik
zu löschen, mit Aufmerksamkeit überwachen kön-
nen. Die Könige und die Aristokraten Europas
haben begriffen, daß es hohe Zeit sei, Dämme
zu errichten gegen die populäre Fluth, welche ihre
erschütterten Throne wegzuspülen droht.“ Jetzt
folgt die Aufzählung aller in Deutschland, Polen
und Jtalien bereitstehenden Heere der „Reaction.“
„Deutsche Blätter ( die Neue Deutsche Zeitung )
und unsere Privatberichte offenbaren uns die ge-
heimen Pläne der Mächte, deren Bevollmächtigte
sich am 25. Okt. in Warschau versammelt hatten.
Es ist in jener Conferenz beschlossen worden, daß
ein Scheinkrieg zwischen Preußen und Oesterreich
der Bewegung der Soldaten, welche der Czaar
in blinde Werkzeuge gegen die Vertheidiger der
Freiheit verwandelt, zum Vorwand dienen soll. Diese
Thatsachen gestatten keinen Zweifel mehr. Manorga-
nisirt in diesem Augenblick die Ausrottung aller Re-
publikaner. Wenn die Demokratie nicht auf ihrer Huth
ist, werden Polen, Ungarn, Deutschland, Jtalien,
Frankreich bald von Neuem der Wuth der wilden
Soldateska des Czaaren preisgegeben sein, welcher den
Barbaren, um sie zum Kampfe anzufeuern, die Ver-
wüstung und die Plünderung Europas verspricht.
[Spaltenumbruch] Vor dieser uns drohenden Gefahr, Auf! Auf!
französische, deutsche, italienische, polnische und
ungarische Republikaner, schütteln wir die Er-
schlaffung ab, welche uns entnervt und unsern
Unterdrückern einen leichten Sieg bereitet. Auf!
Lassen wir auf die Tage der Ruhe und der
Schande Tage der Anstrengung und des Ruhmes
folgen, die uns der heilige Krieg der Freiheit be-
reitet. Wenn ihr jene Gefahren prüft, so werdet
ihr verstehen, daß es Tollheit wäre, den Angriff
des gemeinschaftlichen Feindes länger zu erwar-
ten; wir müssen uns rüsten und der Ge-
fahr, die uns droht, zuvorkommen. Unser
Heil ist in uns selber; wir dürfen nur
auf unsere eigenen Kräfte zählen und,
aufgeklärt durch die Vergangenheit, uns gegen die
Verräthereien der Zukunft verwahren. Vermeiden
wir vor Allem die Falle, welche uns die Schlan-
gen der Diplomatie legen. Die Schüler der Met-
ternich und der Talleyrand brüten in diesem Au-
genblicke über die Plane, die Fackel der Revolu-
tion auszulöschen, indem sie durch die Jnvasion,
welche sie vorbereiten, Frankreich in einen Natio-
nalkrieg stürzen, worin die Völker einander hin-
schlachten würden zum Nutzen der Feinde ihrer
Befreiung. Nein, Bürger, kein Nationalkrieg mehr!
Die von den Despoten zwischen den Nationen, in
die sie sich getheilt hatten, errichteten Barrieren
existiren für uns nicht mehr, und die zu Einem
Volke gewordenen Nationen haben nur noch Eine
Fahne, worauf wir -- République universelle!
mit dem fruchtbaren Blute unserer Märtyrer ge-
schrieben haben!“


Wer sich in Schweden zum erstenmal eines
Diebstahls schuldig macht, erhält eine Tracht
Prügel und wird auf kurze Zeit ins Gefängniß
gesteckt; beim zweitenmal erfolgt die doppelte
Strafe; der dritte Diebstahl wird mit vierzig
Paar Hieben und mit Arbeitshausstrafe ge-
büßt. Wer den letzten Schlag des vierzig-
sten Paares überstanden hat, ist für die Dauer sei-
nes Lebens mit Schimpf und Schmach belastet;
er ist geächtet in der bürgerlichen Gesellschaft, in
welcher er nur noch ein elendes Dasein führen kann.
Daher bittet der Verurtheilte nicht selten, daß ihm
ein paar Hiebe möchten geschenkt werden, und
läßt sich nur einigermaßen noch Besserung hoffen,
so willfahrt man ihm. Hat also jemand nur 39
Paar Hiebe empfangen und kehrt er später aus
dem Correctionshause zurück, dann ist er in den
Augen des Volkes wieder ehrlich und keiner nimmt
Anstand mit ihm umzugehen.

Neuestes.

München, 17. Nov. Die Ulmer Schnellpost
enthält in einer Münchner Correspondenz eine Dar-
stellung der Ursachen, die den Rücktritt des Dr.
Feust von der Redaktion des Nurnb. Corr. her-
beigeführt haben. Der Sachverhalt ist folgender:
Ein sehr hochgestellter Mann hat einen Ministe-
rialrath K., Schwiegersohn der verwittweten Be-
sitzerin des „Korrespondenten“, zu sich beschieden
und ihm eröffnet, daß er dem Staat einen großen
Dienst leisten würde, wenn er die Besitzerin des
„Korrespondenten“ zur Entlassung des Dr. Feust
von der Redaktion vermögen würde, und ihm zu-
gleich die Drohung hinzugefügt, daß der „ Kor-
respondent “, beharre er bei seiner bisherigen Rich-
tung, keine einzige amtliche Annonce -- was
bisher die Haupteinnahme des Blattes bildete --
mehr erhalten werde. Hr. K. habe nun sofort
seinen Sohn mit entsprechenden Jnstruktionen nach
Nürnberg abgesandt -- und Hr. Dr. Feust wurde
entlassen.

Aus Baden, 20. Nov. Vorgestern Abends
ist unter militärischer Bedeckung ein vornehmer
[Spaltenumbruch] Gefangener, ein preußischer höherer Offizier, auf
dem Transport nach Preußen durch Freiburg ge-
kommen und mußte im dortigen Kriminalgefäng-
nisse übernachten. Die Gefängnißwache wurde bis
zu seiner am andern Morgen erfolgten Weiter-
beförderung verstärkt.

Mannheim, 20. Novbr. Bei dem gestrigen
Durchmarsch der Artillerie durch unsere Stadt
ließen einige freche Bursche unter den Willkomm-
grüßen der Menge auch den Ruf ertönen: „Hecker
hoch!“ aber die Strafe folgte auf dem Fuße.
Der badische Lieutenant M...., der sich zu-
fällig unter den Anwesenden befand, holte sich die
Schreier mitten aus den umgebenden Volkshaufen
heraus u. überlieferte sie einigen preuß. Soldaten,
die gerade in der Nähe waren. Jn sicherem Ge-
wahrsam erwarten die 3 Revolutionskandidaten
die gerechte Strafe eines von den badischen Ar-
tilleristen nur aus Achtung vor der Mannszucht
mit stiller Verachtung und nicht auch mit that-
sächen Gegendemonstrationen bestraften Versuchs.
Möchte die hiesige Bürgerschaft dem Beispiele je-
nes wackeren Offiziers nacheifern, um die wenigen
Unverbesserlichen, wenn auch nicht zur Vernunft, doch
aus Furcht vor gerechter Ahndung jeder Gesetzes-
übertretung, zum Schweigen zu bringen.

Hildesheim, 16. Nov. Am 24. November,
Morgens 9 Uhr, wird die feierliche Consecration
unsers Bischofs Wedekin von Sr. Em. dem Car-
dinal Erzbischof Johannes von Köln, unter Assi-
stenz der Bischöfe von Paderborn, Münster und
Osnabrück, in der hiesigen hohen Domkirche voll-
zogen werden.

Berlin soll auf der Londoner Jndustrieaus-
stellung recht fromm erscheinen; es soll nemlich
von dort aus ein großes Prachtexemplar der Bibel
dazu geliefert werden.

Die „N. Pr. Z.“ sagt, die Gothaer seien
selbst an ihrem Untergange Schuld, sie hätten sich
zwischen die Thüre gestellt, und seien nun zer-
quetscht.

Die „N. Pr. Z.“ ist sehr glücklich, weil der
englische „Globe“ ihren Witz über die bayerischen
Bierfässer adoptirt hat. Die Brauknechte des
Herrn Bareley werden hier eines Sinnes sein
mit dem Zuschauer der Kreuzzeitung.

T. D. Berlin, 21. Nov. Aus der heute von
Sr. Majestät dem Könige bei Eröffnung der
Kammern gehaltenen Thronrede theilen wir vor-
läufig das Folgende mit: Meine Absicht, den Be-
dürfnissen deutscher Nation eine entsprechende Ver-
fassung zu verschaffen, ist bisher unerreicht geblie-
ben. An dem Gedanken, der meinen bisherigen
Bestrebungen zu Grunde liegt, werde jedoch, in
Hoffnung auf die Zukunft, festgehalten, dessen
Verwirklichung, auf neuen Grundlagen, aber erst
wieder aufgenommen, wenn über die künftige Ge-
staltung des deutschen Bundes entschieden ist. --
Jch hoffe, daß die darauf bezüglichen Verhand-
lungen bald zu einem gedeihlichen Ende führen
werden, ich hoffe, daß unsere Erhebung genügen
werde, unser Recht zu wahren; sie ist, wenn dies
erreicht wird, gefahrlos für die Ruhe Europas;
denn mein Volk ist eben so besonnen, wie kräftig.
Wir suchen nicht Krieg und wollen Niemandes
Rechte schmälern; aber wir wollen eine Einricht-
nng des Gesammtvaterlandes, der die Stellung
Preußens angemessen sei.

   


Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Theater=Anzeige

Sonntag, den 24. Nov. 1850.
Preziosa.
Romantisches Schauspiel mit Gesang und Tanz
in 4 Abthlg. von P. A. Wolff. Musik von
C. M. v. Weber.
Montag, den 25. Nov. 1850.
Uriel Acosta.
Trauerspiel in 5 Akten von Karl Gutzkow.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.   Hiezu das Ergänzungsblatt Nr. 94.
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[0004] ro's. Zweimal Beherrscherin der Welt, haben ihm seine Heiligen und Martyrer ein bei weitem ausgedehnteres und unsterblicheres Reich erobert, als das seiner Cäsaren und Triumphatoren war. Mit Stolz nenne ich mich Sohn einer solchen Mutter, und ich danke Jhnen, daß Sie mir das Recht dazu gegeben haben. Jndem Sie den Ti- tel, mit dem Sie mich beehrt, den beiden Ober- befehlshabern der französischen Truppen in Rom verliehen haben, haben Sie bewiesen, daß Sie, wie wir, die Sendung unserer Soldaten verstan- den und in ihnen kein feindliches Heer, sondern eine Befreiungsarmee gesehen. Und indem Sie mir die nämliche Auszeichnung verliehen, haben Sie erklären wollen, daß Sie die Absicht haben, die Bemühungen zu belohnen, die ich in der Na- tionalversammlung meines Vaterlandes gemacht, um die Wiederherstellung der päpstlichen Macht in Rom herbeizuführen und zu sichern. Die Ge- rechtigkeit zwingt mich, mir nur einen sehr kleinen Theil Jhrer Erkenntlichkeit vorzubehalten. Sie muß sich auf eine große Anzahl von Personen, außer mir, erstrecken. Der klugen Beharrlichkeit des Hrn. v. Falloux und seiner ministeriellen Col- legen; dem beredsamen und muthigen Bericht des Hrn. Thiers, der so viel zur Aufklärung dieser Frage beigetragen; der energischen Entschlossenheit der Majorität der Nationalversammlung; dem Präsidenten der Republik, dem getreuen und loya- len Dolmetscher der Wünsche des Landes; mit ei- nem Wort der Einheit der großen Ordnungs- partei in Frankreich verdankt Rom das Glück, den Papst in dem vollen Besitz seiner Freiheit u. seiner Gewalt zu sehen. Möge die Zukunft die- ser glücklichen Vergangenheit entsprechen; möge die Stadt, die mir heute eine so große Ehre er- wiesen, lange Zeit das trostvolle Schauspiel dar- bieten, das sie heute ganz Europa gibt, und im- mer in der Freundschaft Frankreichs eine neue Sicherstellung der väterlichen Souveränetät des Papstthums finden.“ Vermischte Nachrichten. Die Geächteten in London haben wieder etwas von sich hören lassen. Die Kinder Galliens und Germaniens erheben drüben an der Themse von Zeit zu Zeit ein Mordgeschrei, das zu uns her- überklingt, wie das Brüllen der Raubthiere Abends aus fernen Wäldern. Jhr jüngster Ruf ist fol- gender: „ An die Demokraten Europa's! Jn England als Geächtete lebend und dem- zufolge besser im Stande, die politischen Bewe- gungen des Festlandes zu beurtheilen, haben wir alle Combinationen der coalisirten Mächte und ihre Vorbereitungen zu einer neuen Jnvasion Frank- reichs, um den Heerd der allgemeinen Republik zu löschen, mit Aufmerksamkeit überwachen kön- nen. Die Könige und die Aristokraten Europas haben begriffen, daß es hohe Zeit sei, Dämme zu errichten gegen die populäre Fluth, welche ihre erschütterten Throne wegzuspülen droht.“ Jetzt folgt die Aufzählung aller in Deutschland, Polen und Jtalien bereitstehenden Heere der „Reaction.“ „Deutsche Blätter ( die Neue Deutsche Zeitung ) und unsere Privatberichte offenbaren uns die ge- heimen Pläne der Mächte, deren Bevollmächtigte sich am 25. Okt. in Warschau versammelt hatten. Es ist in jener Conferenz beschlossen worden, daß ein Scheinkrieg zwischen Preußen und Oesterreich der Bewegung der Soldaten, welche der Czaar in blinde Werkzeuge gegen die Vertheidiger der Freiheit verwandelt, zum Vorwand dienen soll. Diese Thatsachen gestatten keinen Zweifel mehr. Manorga- nisirt in diesem Augenblick die Ausrottung aller Re- publikaner. Wenn die Demokratie nicht auf ihrer Huth ist, werden Polen, Ungarn, Deutschland, Jtalien, Frankreich bald von Neuem der Wuth der wilden Soldateska des Czaaren preisgegeben sein, welcher den Barbaren, um sie zum Kampfe anzufeuern, die Ver- wüstung und die Plünderung Europas verspricht. Vor dieser uns drohenden Gefahr, Auf! Auf! französische, deutsche, italienische, polnische und ungarische Republikaner, schütteln wir die Er- schlaffung ab, welche uns entnervt und unsern Unterdrückern einen leichten Sieg bereitet. Auf! Lassen wir auf die Tage der Ruhe und der Schande Tage der Anstrengung und des Ruhmes folgen, die uns der heilige Krieg der Freiheit be- reitet. Wenn ihr jene Gefahren prüft, so werdet ihr verstehen, daß es Tollheit wäre, den Angriff des gemeinschaftlichen Feindes länger zu erwar- ten; wir müssen uns rüsten und der Ge- fahr, die uns droht, zuvorkommen. Unser Heil ist in uns selber; wir dürfen nur auf unsere eigenen Kräfte zählen und, aufgeklärt durch die Vergangenheit, uns gegen die Verräthereien der Zukunft verwahren. Vermeiden wir vor Allem die Falle, welche uns die Schlan- gen der Diplomatie legen. Die Schüler der Met- ternich und der Talleyrand brüten in diesem Au- genblicke über die Plane, die Fackel der Revolu- tion auszulöschen, indem sie durch die Jnvasion, welche sie vorbereiten, Frankreich in einen Natio- nalkrieg stürzen, worin die Völker einander hin- schlachten würden zum Nutzen der Feinde ihrer Befreiung. Nein, Bürger, kein Nationalkrieg mehr! Die von den Despoten zwischen den Nationen, in die sie sich getheilt hatten, errichteten Barrieren existiren für uns nicht mehr, und die zu Einem Volke gewordenen Nationen haben nur noch Eine Fahne, worauf wir -- République universelle! mit dem fruchtbaren Blute unserer Märtyrer ge- schrieben haben!“ London, 10. November 1850. Unterzeichnet für ihre Vereine: die Franzosen Adam, Barthélèmy, Caperou, Fanou, Gante, Thierry; die Polen Sawaskiewiez, Warskirosky; die Deut- schen Dietz, Gebert, Maier, Schärtner, Schapper, Willich; die Ungarn Molikay, Simony. Wer sich in Schweden zum erstenmal eines Diebstahls schuldig macht, erhält eine Tracht Prügel und wird auf kurze Zeit ins Gefängniß gesteckt; beim zweitenmal erfolgt die doppelte Strafe; der dritte Diebstahl wird mit vierzig Paar Hieben und mit Arbeitshausstrafe ge- büßt. Wer den letzten Schlag des vierzig- sten Paares überstanden hat, ist für die Dauer sei- nes Lebens mit Schimpf und Schmach belastet; er ist geächtet in der bürgerlichen Gesellschaft, in welcher er nur noch ein elendes Dasein führen kann. Daher bittet der Verurtheilte nicht selten, daß ihm ein paar Hiebe möchten geschenkt werden, und läßt sich nur einigermaßen noch Besserung hoffen, so willfahrt man ihm. Hat also jemand nur 39 Paar Hiebe empfangen und kehrt er später aus dem Correctionshause zurück, dann ist er in den Augen des Volkes wieder ehrlich und keiner nimmt Anstand mit ihm umzugehen. Neuestes. München, 17. Nov. Die Ulmer Schnellpost enthält in einer Münchner Correspondenz eine Dar- stellung der Ursachen, die den Rücktritt des Dr. Feust von der Redaktion des Nurnb. Corr. her- beigeführt haben. Der Sachverhalt ist folgender: Ein sehr hochgestellter Mann hat einen Ministe- rialrath K., Schwiegersohn der verwittweten Be- sitzerin des „Korrespondenten“, zu sich beschieden und ihm eröffnet, daß er dem Staat einen großen Dienst leisten würde, wenn er die Besitzerin des „Korrespondenten“ zur Entlassung des Dr. Feust von der Redaktion vermögen würde, und ihm zu- gleich die Drohung hinzugefügt, daß der „ Kor- respondent “, beharre er bei seiner bisherigen Rich- tung, keine einzige amtliche Annonce -- was bisher die Haupteinnahme des Blattes bildete -- mehr erhalten werde. Hr. K. habe nun sofort seinen Sohn mit entsprechenden Jnstruktionen nach Nürnberg abgesandt -- und Hr. Dr. Feust wurde entlassen. Aus Baden, 20. Nov. Vorgestern Abends ist unter militärischer Bedeckung ein vornehmer Gefangener, ein preußischer höherer Offizier, auf dem Transport nach Preußen durch Freiburg ge- kommen und mußte im dortigen Kriminalgefäng- nisse übernachten. Die Gefängnißwache wurde bis zu seiner am andern Morgen erfolgten Weiter- beförderung verstärkt. Mannheim, 20. Novbr. Bei dem gestrigen Durchmarsch der Artillerie durch unsere Stadt ließen einige freche Bursche unter den Willkomm- grüßen der Menge auch den Ruf ertönen: „Hecker hoch!“ aber die Strafe folgte auf dem Fuße. Der badische Lieutenant M...., der sich zu- fällig unter den Anwesenden befand, holte sich die Schreier mitten aus den umgebenden Volkshaufen heraus u. überlieferte sie einigen preuß. Soldaten, die gerade in der Nähe waren. Jn sicherem Ge- wahrsam erwarten die 3 Revolutionskandidaten die gerechte Strafe eines von den badischen Ar- tilleristen nur aus Achtung vor der Mannszucht mit stiller Verachtung und nicht auch mit that- sächen Gegendemonstrationen bestraften Versuchs. Möchte die hiesige Bürgerschaft dem Beispiele je- nes wackeren Offiziers nacheifern, um die wenigen Unverbesserlichen, wenn auch nicht zur Vernunft, doch aus Furcht vor gerechter Ahndung jeder Gesetzes- übertretung, zum Schweigen zu bringen. Hildesheim, 16. Nov. Am 24. November, Morgens 9 Uhr, wird die feierliche Consecration unsers Bischofs Wedekin von Sr. Em. dem Car- dinal Erzbischof Johannes von Köln, unter Assi- stenz der Bischöfe von Paderborn, Münster und Osnabrück, in der hiesigen hohen Domkirche voll- zogen werden. Berlin soll auf der Londoner Jndustrieaus- stellung recht fromm erscheinen; es soll nemlich von dort aus ein großes Prachtexemplar der Bibel dazu geliefert werden. Die „N. Pr. Z.“ sagt, die Gothaer seien selbst an ihrem Untergange Schuld, sie hätten sich zwischen die Thüre gestellt, und seien nun zer- quetscht. Die „N. Pr. Z.“ ist sehr glücklich, weil der englische „Globe“ ihren Witz über die bayerischen Bierfässer adoptirt hat. Die Brauknechte des Herrn Bareley werden hier eines Sinnes sein mit dem Zuschauer der Kreuzzeitung. T. D. Berlin, 21. Nov. Aus der heute von Sr. Majestät dem Könige bei Eröffnung der Kammern gehaltenen Thronrede theilen wir vor- läufig das Folgende mit: Meine Absicht, den Be- dürfnissen deutscher Nation eine entsprechende Ver- fassung zu verschaffen, ist bisher unerreicht geblie- ben. An dem Gedanken, der meinen bisherigen Bestrebungen zu Grunde liegt, werde jedoch, in Hoffnung auf die Zukunft, festgehalten, dessen Verwirklichung, auf neuen Grundlagen, aber erst wieder aufgenommen, wenn über die künftige Ge- staltung des deutschen Bundes entschieden ist. -- Jch hoffe, daß die darauf bezüglichen Verhand- lungen bald zu einem gedeihlichen Ende führen werden, ich hoffe, daß unsere Erhebung genügen werde, unser Recht zu wahren; sie ist, wenn dies erreicht wird, gefahrlos für die Ruhe Europas; denn mein Volk ist eben so besonnen, wie kräftig. Wir suchen nicht Krieg und wollen Niemandes Rechte schmälern; aber wir wollen eine Einricht- nng des Gesammtvaterlandes, der die Stellung Preußens angemessen sei. ( F.O.P.Z. ) Verantwortlicher Redakteur u. Verleger: Franz v. Faber. Theater=Anzeige Sonntag, den 24. Nov. 1850. Preziosa. Romantisches Schauspiel mit Gesang und Tanz in 4 Abthlg. von P. A. Wolff. Musik von C. M. v. Weber. Montag, den 25. Nov. 1850. Uriel Acosta. Trauerspiel in 5 Akten von Karl Gutzkow. Druck von Joseph Steib in Würzburg. Hiezu das Ergänzungsblatt Nr. 94.

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Zitationshilfe: Die Bayerische Presse. Nr. 281. Würzburg, 23. November 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayerische281_1850/4>, abgerufen am 03.12.2024.