Bayreuther Zeitungen. Nr. 2. Bayreuth, 4. Januar 1752.[Beginn Spaltensatz]
Cassa bey nahe nach ihrem Werth taxiret wer- Bonn / vom 20 Dec. Der Königlich- München / vom 25 Dec. Vor einiger Regenspurg / vom 31 Dec. Jn abgewi- Dreßden / vom 29 Dec. Die hohe [Beginn Spaltensatz]
Cassa bey nahe nach ihrem Werth taxiret wer- Bonn / vom 20 Dec. Der Königlich- München / vom 25 Dec. Vor einiger Regenspurg / vom 31 Dec. Jn abgewi- Dreßden / vom 29 Dec. Die hohe <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="7"/><fw type="pageNum" place="top">7</fw><cb type="start"/> Cassa bey nahe nach ihrem Werth taxiret wer-<lb/> den. Mankan daraus den Schluß machen,<lb/> daß der erleuchtete Fleiß Jhro Kayserlichen<lb/> Majestäten und die redliche Sorgfalt, so sie<lb/> für Jhr Jnteresse tragen, im kurzen noch andere<lb/> Anordnungen würken werden, welche nicht an-<lb/> ders, als zum Nutzen Jhrer Staaten und<lb/> Aliirten werden ausschlagen können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Bonn / vom 20 Dec.</head> <p>Der Königlich-<lb/> Französische Minister, Herr Graf von Gue-<lb/> briant, welcher einige Tage vor unserm Durch-<lb/> lauchtigsten Churfürsten von hier abgegangen,<lb/> soll ehe er sich nach Mergentheim, und von dan-<lb/> nen nach München begeben wird, an den Hö-<lb/> fen von Trier, Maynz, und Mannheim einige<lb/> Commißionen vollstrecken. Man sagt, es<lb/> werde zu Mannheim zwischen unserem Chur-<lb/> fürsten und dem Churfürsten von der Pfalz<lb/> über sehr wichtige Affairen eine Conferenz ge-<lb/> pflogen werden; und man behauptet, es möch-<lb/> te selbiger auch wohl der Churfürst von Maynz<lb/> jedoch incognito beywohnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>München / vom 25 Dec.</head> <p>Vor einiger<lb/> Zeit hat man bey Hofe die Schwangerschaft<lb/> Jhro Churfürftlichen Durchlaucht unserer<lb/> aller gnädigsten Souverainin, erkläret. Man<lb/> kehret nun zur Aufnahm und Einlogirung Sr.<lb/> Churfürstlichen Durchlaucht von Cölln, welche<lb/> sich einige Monate allhier aufzuhalten entschlos-<lb/> sen seyn sollen, die Anstalten vor. Es hat so<lb/> gar das Ansehen, als erwarte man noch einige<lb/> andere Fürsten allhier, welches jedoch nicht<lb/> gänzlich gewiß ist. Man sagt unter andern,<lb/> des Herrn Herzogs von Würtemberg Hoch-<lb/> fürstliche Durchlaucht würden anher kom-<lb/> men, ohne daß man im übrigen versichern kan,<lb/> in wie weit dieses gegründet ist. Der Engli-<lb/> sche Minister, Herr Burish bezeigt sich überall<lb/> sehr emsig. Der Kayserlich=Königliche Ge-<lb/> sandte, Herr Baron von Widmann, welcher<lb/><cb n="2"/> sich annoch zu Nürnberg aufhält, wird im kur-<lb/> zen dahier erwartet. Vorhero aber soll er noch<lb/> eine Reise an die Höfe von Würzburg und<lb/> Bamberg herum machen, worauf er sich<lb/> über Anspach und Eichstädt anher begeben<lb/> wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Regenspurg / vom 31 Dec.</head> <p>Jn abgewi-<lb/> chener Woche hat der Reichsstadt Heilbronni-<lb/> sche Deputirte, Herr Canzleyrath Sonnen-<lb/> meyer, der die Ritterschaftliche Anliegenheiten<lb/> hier besorget, von Ritterhauptmann, Räthen<lb/> und Ausschuß des Fränkischen Ritter=Cantons<lb/> Ottenwald, als dermaligen Direetoren, an<lb/> die meisten Geist und Weltlich=Fürstliche Ge-<lb/> sandtschaften andere Circular Schreibenerhal-<lb/> ten, und Denenselben solche kurz vor dem heil.<lb/> Weyhnachtsfest überbracht. Da nun in die-<lb/> sen Schreiben statt der in den erstern gewese-<lb/> nen Worte; Hochwohlgebohrn der Titel;<lb/> Excellenz gebrauchet worden, und, dem Ver-<lb/> nehmen nach, erwehnter Herr Canzley Rath<lb/> bey deren Ubergebung zugleich mit erkläret, daß<lb/> in jenem Schreiben ein <hi rendition="#aq">Error Cancellariæ</hi> vor-<lb/> gegangen, so wurden sie auch von sämmtlichen<lb/> Fürstlichen Gesandtschaften angenommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Dreßden / vom 29 Dec.</head> <p>Die hohe<lb/> Schwangerschaft Jhro Königlichen Hoheit der<lb/> Churprinzeßin wird nun mehro bestättiget. Lezt<lb/> abgewichenen Donnerstag wurde das Ge-<lb/> burtsfest des jungen Erbprinzen Friederich<lb/> Augusts, welcher das erste Jahr seines zarten<lb/> Alters bey vollkommener Gesundheit zuruck<lb/> geleget, in grosser Gala bey Hofe begangen.<lb/> Hochgedachten Prinzens Durchlaucht haben<lb/> an ersagtem Tage zum erstenmal die Obristen<lb/> Mundirung von dem lezt erledigten und Hoch-<lb/> deroselben allergnädigst geschenckten Franken-<lb/> bergischen Regiment angeleget; bey welcher<lb/> Gelegenheit dem Herrn Generalmajor von<lb/> Pirch das Commando übertragen worden. Die<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0003]
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Cassa bey nahe nach ihrem Werth taxiret wer-
den. Mankan daraus den Schluß machen,
daß der erleuchtete Fleiß Jhro Kayserlichen
Majestäten und die redliche Sorgfalt, so sie
für Jhr Jnteresse tragen, im kurzen noch andere
Anordnungen würken werden, welche nicht an-
ders, als zum Nutzen Jhrer Staaten und
Aliirten werden ausschlagen können.
Bonn / vom 20 Dec. Der Königlich-
Französische Minister, Herr Graf von Gue-
briant, welcher einige Tage vor unserm Durch-
lauchtigsten Churfürsten von hier abgegangen,
soll ehe er sich nach Mergentheim, und von dan-
nen nach München begeben wird, an den Hö-
fen von Trier, Maynz, und Mannheim einige
Commißionen vollstrecken. Man sagt, es
werde zu Mannheim zwischen unserem Chur-
fürsten und dem Churfürsten von der Pfalz
über sehr wichtige Affairen eine Conferenz ge-
pflogen werden; und man behauptet, es möch-
te selbiger auch wohl der Churfürst von Maynz
jedoch incognito beywohnen.
München / vom 25 Dec. Vor einiger
Zeit hat man bey Hofe die Schwangerschaft
Jhro Churfürftlichen Durchlaucht unserer
aller gnädigsten Souverainin, erkläret. Man
kehret nun zur Aufnahm und Einlogirung Sr.
Churfürstlichen Durchlaucht von Cölln, welche
sich einige Monate allhier aufzuhalten entschlos-
sen seyn sollen, die Anstalten vor. Es hat so
gar das Ansehen, als erwarte man noch einige
andere Fürsten allhier, welches jedoch nicht
gänzlich gewiß ist. Man sagt unter andern,
des Herrn Herzogs von Würtemberg Hoch-
fürstliche Durchlaucht würden anher kom-
men, ohne daß man im übrigen versichern kan,
in wie weit dieses gegründet ist. Der Engli-
sche Minister, Herr Burish bezeigt sich überall
sehr emsig. Der Kayserlich=Königliche Ge-
sandte, Herr Baron von Widmann, welcher
sich annoch zu Nürnberg aufhält, wird im kur-
zen dahier erwartet. Vorhero aber soll er noch
eine Reise an die Höfe von Würzburg und
Bamberg herum machen, worauf er sich
über Anspach und Eichstädt anher begeben
wird.
Regenspurg / vom 31 Dec. Jn abgewi-
chener Woche hat der Reichsstadt Heilbronni-
sche Deputirte, Herr Canzleyrath Sonnen-
meyer, der die Ritterschaftliche Anliegenheiten
hier besorget, von Ritterhauptmann, Räthen
und Ausschuß des Fränkischen Ritter=Cantons
Ottenwald, als dermaligen Direetoren, an
die meisten Geist und Weltlich=Fürstliche Ge-
sandtschaften andere Circular Schreibenerhal-
ten, und Denenselben solche kurz vor dem heil.
Weyhnachtsfest überbracht. Da nun in die-
sen Schreiben statt der in den erstern gewese-
nen Worte; Hochwohlgebohrn der Titel;
Excellenz gebrauchet worden, und, dem Ver-
nehmen nach, erwehnter Herr Canzley Rath
bey deren Ubergebung zugleich mit erkläret, daß
in jenem Schreiben ein Error Cancellariæ vor-
gegangen, so wurden sie auch von sämmtlichen
Fürstlichen Gesandtschaften angenommen.
Dreßden / vom 29 Dec. Die hohe
Schwangerschaft Jhro Königlichen Hoheit der
Churprinzeßin wird nun mehro bestättiget. Lezt
abgewichenen Donnerstag wurde das Ge-
burtsfest des jungen Erbprinzen Friederich
Augusts, welcher das erste Jahr seines zarten
Alters bey vollkommener Gesundheit zuruck
geleget, in grosser Gala bey Hofe begangen.
Hochgedachten Prinzens Durchlaucht haben
an ersagtem Tage zum erstenmal die Obristen
Mundirung von dem lezt erledigten und Hoch-
deroselben allergnädigst geschenckten Franken-
bergischen Regiment angeleget; bey welcher
Gelegenheit dem Herrn Generalmajor von
Pirch das Commando übertragen worden. Die
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