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Bayreuther Zeitungen. Nr. 13. Bayreuth, 29. Januar 1752.

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Bayreuther [Abbildung] Zeitungen
    ( Num. 13 )     Sonnabends / den 29 Januarii 1752
[Beginn Spaltensatz]
Paris / vom 15 Jan.

Der König hat den
Abt von Merliere, Canonicum der Kirche von
Grenoble, zum Bißthum von Apt ernennet.
Man spricht starck von einem grossen Project,
um die Communication der Saone mit der
Marne zu bewerckstelligen, wodurch man 2
Meere mit einander völlig vereinigen, das ist,
eine gerade Communication von Marseilles
nach Havre de Grace über diese Hauptstadt
machen wird, ein nicht allein für das Com-
mercium dieser Stadt, sondern auch für das
von dem ganzen Königreich sehr wichtiger Vor-
theil. Die lezten Nachrichten aus Genua mel-
den, daß man daselbst Briefe von Bastia er-
halten, wodurch man vernimmt, daß das Miß-
verständniß, welches zwischen dem Herrn von
Cursay und dem Herrn General=Commissa-
rius der Republic, Grimaldi, herrschte, bey
nahe völlig aufgehoben worden.

Londen / vom 11 Jan.

Vorgestern er-
schien der Hof wegen des Absterbens der höchst-
seel. Königin von Dännemarck in grosser
Trauer, welche er nach Verfluß dreyer Wo-
chen wieder ab=und dagegen die kleine auf eben
so lange anlegen wird. Heute hat man zu
Whitehall einen grossen Rath gehalten, wes-
sentwegen der Herr Herzog von Newcastle, der
einige Tage auf das Land verreiset war, gestern
anher zuruck gekommen, um selbigem beyzuwoh-
[Spaltenumbruch] nen. Die Krigscanzley hat Befehle ertheilet,
Kraft deren alle Königliche Truppen, die in
den Plätzen in Engeland, Schottland und dem
Fürstenthum Wallis in Besazung sind, sich
unverzüglich dazu anschicken sollen, die Revue
zu paßiren; und die General=Commissarien
haben Ordre eine genaue Liste davon aufzusezen,
und sie dem Kriegs=Departement bald mög-
lichst vorzulegen. Man vernimmt aus Ame-
rica, die Spanischen Küstenbewahrer hätten
in der Baye von Honduras seit kurzem viele den
Englischen Pflanzstädten zugehörige Schiffe
vom neuen unter den Vorwand weggenom-
men, daß sie daselbst verbottenen Handel ge-
trieben. Die dorthin gemeldete Nachricht
von einer Negociation, so zwischen diesem Hofe
und dem Bey von Tunis wegen der Jnsel Ta-
barca auf der Barbarischen Küste, auf dem Ta-
pet seyn soll, wird anjezt bestättiget; und man
vernimmt, daß der Bey sein Vorstellungen da-
hin widerholen lassen, um den König zu verbin-
den, mit ihm wegen Ankaufung dieser Jnsel
übereinzukommen. Man glaubt Se. Maje-
stät werden einen Vorschlag, welcher der Groß-
britannischen Nation, sowohl wegen der Lage
dieser Jnsel, als wegen des Uberflusses der Co-
rallen, die es dort herum giebt, nicht anders, als
vortheilhaft seyn kan, nicht ausschlagen. Und in
[Ende Spaltensatz]


Bayreuther [Abbildung] Zeitungen
    ( Num. 13 )     Sonnabends / den 29 Januarii 1752
[Beginn Spaltensatz]
Paris / vom 15 Jan.

Der König hat den
Abt von Merliere, Canonicum der Kirche von
Grenoble, zum Bißthum von Apt ernennet.
Man spricht starck von einem grossen Project,
um die Communication der Saone mit der
Marne zu bewerckstelligen, wodurch man 2
Meere mit einander völlig vereinigen, das ist,
eine gerade Communication von Marseilles
nach Havre de Grace über diese Hauptstadt
machen wird, ein nicht allein für das Com-
mercium dieser Stadt, sondern auch für das
von dem ganzen Königreich sehr wichtiger Vor-
theil. Die lezten Nachrichten aus Genua mel-
den, daß man daselbst Briefe von Bastia er-
halten, wodurch man vernimmt, daß das Miß-
verständniß, welches zwischen dem Herrn von
Cursay und dem Herrn General=Commissa-
rius der Republic, Grimaldi, herrschte, bey
nahe völlig aufgehoben worden.

Londen / vom 11 Jan.

Vorgestern er-
schien der Hof wegen des Absterbens der höchst-
seel. Königin von Dännemarck in grosser
Trauer, welche er nach Verfluß dreyer Wo-
chen wieder ab=und dagegen die kleine auf eben
so lange anlegen wird. Heute hat man zu
Whitehall einen grossen Rath gehalten, wes-
sentwegen der Herr Herzog von Newcastle, der
einige Tage auf das Land verreiset war, gestern
anher zuruck gekommen, um selbigem beyzuwoh-
[Spaltenumbruch] nen. Die Krigscanzley hat Befehle ertheilet,
Kraft deren alle Königliche Truppen, die in
den Plätzen in Engeland, Schottland und dem
Fürstenthum Wallis in Besazung sind, sich
unverzüglich dazu anschicken sollen, die Revue
zu paßiren; und die General=Commissarien
haben Ordre eine genaue Liste davon aufzusezen,
und sie dem Kriegs=Departement bald mög-
lichst vorzulegen. Man vernimmt aus Ame-
rica, die Spanischen Küstenbewahrer hätten
in der Baye von Honduras seit kurzem viele den
Englischen Pflanzstädten zugehörige Schiffe
vom neuen unter den Vorwand weggenom-
men, daß sie daselbst verbottenen Handel ge-
trieben. Die dorthin gemeldete Nachricht
von einer Negociation, so zwischen diesem Hofe
und dem Bey von Tunis wegen der Jnsel Ta-
barca auf der Barbarischen Küste, auf dem Ta-
pet seyn soll, wird anjezt bestättiget; und man
vernimmt, daß der Bey sein Vorstellungen da-
hin widerholen lassen, um den König zu verbin-
den, mit ihm wegen Ankaufung dieser Jnsel
übereinzukommen. Man glaubt Se. Maje-
stät werden einen Vorschlag, welcher der Groß-
britannischen Nation, sowohl wegen der Lage
dieser Jnsel, als wegen des Uberflusses der Co-
rallen, die es dort herum giebt, nicht anders, als
vortheilhaft seyn kan, nicht ausschlagen. Und in
[Ende Spaltensatz]

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[49/0001] 49 Bayreuther [Abbildung] Zeitungen ( Num. 13 ) Sonnabends / den 29 Januarii 1752 Paris / vom 15 Jan. Der König hat den Abt von Merliere, Canonicum der Kirche von Grenoble, zum Bißthum von Apt ernennet. Man spricht starck von einem grossen Project, um die Communication der Saone mit der Marne zu bewerckstelligen, wodurch man 2 Meere mit einander völlig vereinigen, das ist, eine gerade Communication von Marseilles nach Havre de Grace über diese Hauptstadt machen wird, ein nicht allein für das Com- mercium dieser Stadt, sondern auch für das von dem ganzen Königreich sehr wichtiger Vor- theil. Die lezten Nachrichten aus Genua mel- den, daß man daselbst Briefe von Bastia er- halten, wodurch man vernimmt, daß das Miß- verständniß, welches zwischen dem Herrn von Cursay und dem Herrn General=Commissa- rius der Republic, Grimaldi, herrschte, bey nahe völlig aufgehoben worden. Londen / vom 11 Jan. Vorgestern er- schien der Hof wegen des Absterbens der höchst- seel. Königin von Dännemarck in grosser Trauer, welche er nach Verfluß dreyer Wo- chen wieder ab=und dagegen die kleine auf eben so lange anlegen wird. Heute hat man zu Whitehall einen grossen Rath gehalten, wes- sentwegen der Herr Herzog von Newcastle, der einige Tage auf das Land verreiset war, gestern anher zuruck gekommen, um selbigem beyzuwoh- nen. Die Krigscanzley hat Befehle ertheilet, Kraft deren alle Königliche Truppen, die in den Plätzen in Engeland, Schottland und dem Fürstenthum Wallis in Besazung sind, sich unverzüglich dazu anschicken sollen, die Revue zu paßiren; und die General=Commissarien haben Ordre eine genaue Liste davon aufzusezen, und sie dem Kriegs=Departement bald mög- lichst vorzulegen. Man vernimmt aus Ame- rica, die Spanischen Küstenbewahrer hätten in der Baye von Honduras seit kurzem viele den Englischen Pflanzstädten zugehörige Schiffe vom neuen unter den Vorwand weggenom- men, daß sie daselbst verbottenen Handel ge- trieben. Die dorthin gemeldete Nachricht von einer Negociation, so zwischen diesem Hofe und dem Bey von Tunis wegen der Jnsel Ta- barca auf der Barbarischen Küste, auf dem Ta- pet seyn soll, wird anjezt bestättiget; und man vernimmt, daß der Bey sein Vorstellungen da- hin widerholen lassen, um den König zu verbin- den, mit ihm wegen Ankaufung dieser Jnsel übereinzukommen. Man glaubt Se. Maje- stät werden einen Vorschlag, welcher der Groß- britannischen Nation, sowohl wegen der Lage dieser Jnsel, als wegen des Uberflusses der Co- rallen, die es dort herum giebt, nicht anders, als vortheilhaft seyn kan, nicht ausschlagen. Und in

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Zitationshilfe: Bayreuther Zeitungen. Nr. 13. Bayreuth, 29. Januar 1752, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayreuther13_1752/1>, abgerufen am 21.11.2024.