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Bayreuther Zeitungen. Nr. 25. Bayreuth, 26. Februar 1752.

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Bayreuther [Abbildung] Zeitungen
    ( Num. 25 )     Sonnabends / den 26 Februarii 1752
[Beginn Spaltensatz]
Londen / vom 11 Febr.

Den 8 dieses
hat man im Oberhaus die Tagesordnung ge-
lesen, um den Subsidientractat, der zwischen
Sr. Majestät dem Könige und den General-
staaten eines Theils und dem Könige von Poh-
len andern Theils geschlossen worden, in Be-
trachtung zu nehmen. Hierauf ist proponirt
worden dem Könige in einer unterthänigen
Addresse vorzustellen: Ersagtes Oberhaus
wäre, nachdeme es den ihme auf Befehl Sr.
Majestät mitgetheilten Tractat in Erwegung
gezogen, der Meinung, Tractate von dieser
Beschaffenheit sollten in Friedenszeiten nicht
gemachet werden, es seye dann daß eine der
größten und dringligsten Nothwendigkeiten
eine so kostbare Vorsicht, vornämlich zu einer
Zeit, da die Nation nicht anders von der Bür-
de eines sehr langen und beschwerlichen Krieges
befreyet werden könnte, erheischte. Gedach-
ter Tractat aber schiene dem Oberhaus nicht
auf einer so unumgänglichen Nothwendigkeit
zu beruhen, daß man, ohne dazu seine Zuflucht
zu nehmen, zu vermuthen hätte, es dürfte dar-
unter das Jnteresse der Nation Noth leiden.
Es schiene überdiß kein dienliches Mittel mehr
zu seyn, der Krone einigen wahrhaften Vor-
[Spaltenumbruch] theil zu verschaffen, während daß man nicht un-
terliese ihr eine sehr grossen Aufwand erforder-
liche Last aufzulegen. Dieser Vorschlag hat sehr
viele Anhänger gefunden. Der Herzog von
Bedford und Graf von Sandwich haben sel-
bigen durch lange Reden unterstützet, welche,
da sie mit einer männlichen Beredsamkeit ge-
halten worden, die Hofparthey zu schwächen
geschienen haben. Der Herzog von New-
castle, und die Grafen von Granville und
Hallifax aber haben selbige mit einem solchen
Nachdruck beantwortet, welcher den starcken
Widersezungen in nichts nachgegeben, indeme
sie die Nothwendigkeit der Verbindungen be-
haupteten, welche der König bey einer so criti-
schen Zeit gemachet, da man Ursach hätte zu
vermuthen, daß man auf dem Sprung eines
neuen Krieges stehe, dessen Folgen die Nation
in einen weit traurigern Zustand würden stür-
zen können, als der ist, woraus man sie erlöset
hätte. Nach sehr heftigen Debatten von bey-
den Seiten wurde endlich der Vorschlag ver-
worfen. Vorgestern hat man auch in dem
Unterhaus den Vorschlag gethan den König in
einer Addresse zu bitten, Se. Majestät möch-
[Ende Spaltensatz]


Bayreuther [Abbildung] Zeitungen
    ( Num. 25 )     Sonnabends / den 26 Februarii 1752
[Beginn Spaltensatz]
Londen / vom 11 Febr.

Den 8 dieses
hat man im Oberhaus die Tagesordnung ge-
lesen, um den Subsidientractat, der zwischen
Sr. Majestät dem Könige und den General-
staaten eines Theils und dem Könige von Poh-
len andern Theils geschlossen worden, in Be-
trachtung zu nehmen. Hierauf ist proponirt
worden dem Könige in einer unterthänigen
Addresse vorzustellen: Ersagtes Oberhaus
wäre, nachdeme es den ihme auf Befehl Sr.
Majestät mitgetheilten Tractat in Erwegung
gezogen, der Meinung, Tractate von dieser
Beschaffenheit sollten in Friedenszeiten nicht
gemachet werden, es seye dann daß eine der
größten und dringligsten Nothwendigkeiten
eine so kostbare Vorsicht, vornämlich zu einer
Zeit, da die Nation nicht anders von der Bür-
de eines sehr langen und beschwerlichen Krieges
befreyet werden könnte, erheischte. Gedach-
ter Tractat aber schiene dem Oberhaus nicht
auf einer so unumgänglichen Nothwendigkeit
zu beruhen, daß man, ohne dazu seine Zuflucht
zu nehmen, zu vermuthen hätte, es dürfte dar-
unter das Jnteresse der Nation Noth leiden.
Es schiene überdiß kein dienliches Mittel mehr
zu seyn, der Krone einigen wahrhaften Vor-
[Spaltenumbruch] theil zu verschaffen, während daß man nicht un-
terliese ihr eine sehr grossen Aufwand erforder-
liche Last aufzulegen. Dieser Vorschlag hat sehr
viele Anhänger gefunden. Der Herzog von
Bedford und Graf von Sandwich haben sel-
bigen durch lange Reden unterstützet, welche,
da sie mit einer männlichen Beredsamkeit ge-
halten worden, die Hofparthey zu schwächen
geschienen haben. Der Herzog von New-
castle, und die Grafen von Granville und
Hallifax aber haben selbige mit einem solchen
Nachdruck beantwortet, welcher den starcken
Widersezungen in nichts nachgegeben, indeme
sie die Nothwendigkeit der Verbindungen be-
haupteten, welche der König bey einer so criti-
schen Zeit gemachet, da man Ursach hätte zu
vermuthen, daß man auf dem Sprung eines
neuen Krieges stehe, dessen Folgen die Nation
in einen weit traurigern Zustand würden stür-
zen können, als der ist, woraus man sie erlöset
hätte. Nach sehr heftigen Debatten von bey-
den Seiten wurde endlich der Vorschlag ver-
worfen. Vorgestern hat man auch in dem
Unterhaus den Vorschlag gethan den König in
einer Addresse zu bitten, Se. Majestät möch-
[Ende Spaltensatz]

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[97/0001] 97 Bayreuther [Abbildung] Zeitungen ( Num. 25 ) Sonnabends / den 26 Februarii 1752 Londen / vom 11 Febr. Den 8 dieses hat man im Oberhaus die Tagesordnung ge- lesen, um den Subsidientractat, der zwischen Sr. Majestät dem Könige und den General- staaten eines Theils und dem Könige von Poh- len andern Theils geschlossen worden, in Be- trachtung zu nehmen. Hierauf ist proponirt worden dem Könige in einer unterthänigen Addresse vorzustellen: Ersagtes Oberhaus wäre, nachdeme es den ihme auf Befehl Sr. Majestät mitgetheilten Tractat in Erwegung gezogen, der Meinung, Tractate von dieser Beschaffenheit sollten in Friedenszeiten nicht gemachet werden, es seye dann daß eine der größten und dringligsten Nothwendigkeiten eine so kostbare Vorsicht, vornämlich zu einer Zeit, da die Nation nicht anders von der Bür- de eines sehr langen und beschwerlichen Krieges befreyet werden könnte, erheischte. Gedach- ter Tractat aber schiene dem Oberhaus nicht auf einer so unumgänglichen Nothwendigkeit zu beruhen, daß man, ohne dazu seine Zuflucht zu nehmen, zu vermuthen hätte, es dürfte dar- unter das Jnteresse der Nation Noth leiden. Es schiene überdiß kein dienliches Mittel mehr zu seyn, der Krone einigen wahrhaften Vor- theil zu verschaffen, während daß man nicht un- terliese ihr eine sehr grossen Aufwand erforder- liche Last aufzulegen. Dieser Vorschlag hat sehr viele Anhänger gefunden. Der Herzog von Bedford und Graf von Sandwich haben sel- bigen durch lange Reden unterstützet, welche, da sie mit einer männlichen Beredsamkeit ge- halten worden, die Hofparthey zu schwächen geschienen haben. Der Herzog von New- castle, und die Grafen von Granville und Hallifax aber haben selbige mit einem solchen Nachdruck beantwortet, welcher den starcken Widersezungen in nichts nachgegeben, indeme sie die Nothwendigkeit der Verbindungen be- haupteten, welche der König bey einer so criti- schen Zeit gemachet, da man Ursach hätte zu vermuthen, daß man auf dem Sprung eines neuen Krieges stehe, dessen Folgen die Nation in einen weit traurigern Zustand würden stür- zen können, als der ist, woraus man sie erlöset hätte. Nach sehr heftigen Debatten von bey- den Seiten wurde endlich der Vorschlag ver- worfen. Vorgestern hat man auch in dem Unterhaus den Vorschlag gethan den König in einer Addresse zu bitten, Se. Majestät möch-

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Zitationshilfe: Bayreuther Zeitungen. Nr. 25. Bayreuth, 26. Februar 1752, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayreuther25_1752/1>, abgerufen am 21.11.2024.