Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 41. Berlin, 6. April 1741.[Beginn Spaltensatz]
Frankfurt, vom 30. Merz. Am Dienstage zur Nacht ist der Hr. von Met- Dresden, vom 29. Merz. Vor unsere Regimenter werden an der böhmischen Warschau, vom 19. Merz. Aus der Ukraine vernimmt man, daß die Cosaken Stockholm, vom 18. Merz. Nachdem der Freyherr von Gyllenstierna in Ver- Gelehrte Sachen. Fortsezung des vorigen. Dieser erste Theil fasset XXI. Capitel in sich. Das I. handelt des Principes de nos Connoissan- Wir müssen gestehen, daß die Markisinn diese [Beginn Spaltensatz]
Frankfurt, vom 30. Merz. Am Dienstage zur Nacht ist der Hr. von Met- Dresden, vom 29. Merz. Vor unsere Regimenter werden an der böhmischen Warschau, vom 19. Merz. Aus der Ukraine vernimmt man, daß die Cosaken Stockholm, vom 18. Merz. Nachdem der Freyherr von Gyllenstierna in Ver- Gelehrte Sachen. Fortsezung des vorigen. Dieser erste Theil fasset XXI. Capitel in sich. Das I. handelt des Principes de nos Connoiſſan- Wir müssen gestehen, daß die Markisinn diese <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <pb facs="#f0003"/> <cb type="start"/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Frankfurt, vom 30. Merz.</head><lb/> <p>Am Dienstage zur Nacht ist der Hr. von Met-<lb/> ternich, welcher als Churfürstl. cöllnischer Gesandter<lb/> dem Wahltage beywohnen sollte, an den Blattern<lb/> hier gestorben. Der Hr. Graf von Montijo hat<lb/> bereits seine Ankunft allen hier befindlichen Herren<lb/> Gesandten kund gemacht. Gestern wurde der Frey-<lb/> herr von Brandau, Minister der Königinn von<lb/> Ungar von den Deputirten des Raths bewillkom-<lb/> met. Noch an diesem Tage wurden den 3. Geleits-<lb/> compagnien der Reuterey, von der Bürgerschaft, 3.<lb/> Rittmeister, 3. Lieutenants und 3. Cornets vorge-<lb/> stellet. Hierauf paradierten diese 3. Compagnien<lb/> vor dem Römer.</p><lb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head>Dresden, vom 29. Merz.</head><lb/> <p>Vor unsere Regimenter werden an der böhmischen<lb/> Grenze 3 Magazine angeleget, wozu alle Bedürfnisse<lb/> aus Böhmen selbst, gegen Bezahlung geliefert werden.<lb/> Vor kurzem sind 20. erwachsene von denen Solda-<lb/> ten Kindern, die in den Casernen auferzogen werden,<lb/> ausgehoben und zu Soldaten gemacht worden.<lb/> Der Hr. Graf von Rutowsky stellete vor einigen Ta-<lb/> gen 12. Mann von der Leibgarde in ihrer neuen<lb/> Montur dem Könige vor, worüber Se. Majestät<lb/> einen besondern Gefallen bezeigten. Damit die<lb/> Werbungen desto eher beschleuniget werden, so müs-<lb/> sen alle Aemter und Städte eine gewisse Anzahl tüch-<lb/> tiger Mannschaft steilen. Es kommen viele Curiere<lb/> aus England an. Vor wenig Tagen hatte der neue<lb/> rußisch. kayserl. Gesandte, der Hr. Graf von Solms<lb/> bey Sr. königl. Majestät Audienz, und überreichte<lb/> sein Creditiv.</p><lb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head>Warschau, vom 19. Merz.</head><lb/> <p>Aus der Ukraine vernimmt man, daß die Cosaken<lb/> hinter dem Dnieper von dem rußischen Generale<lb/> Keith Befehl erhalten haben, sich zum Aufsitze ge-<lb/> schickt zu machen. Der General Stresnikow<lb/> hat das Commando zu Kyow bekommen. Der Ge-<lb/> neral Darowsky, Commissar wegen der Vergü-<lb/> tung des Schadens, welchen die rußischen Truppen<lb/> bey ihrem Durchmarsche in Polen verursachet ha-<lb/> ben, ist von Satanow nach Petersburg berufen wor-<lb/> den. Die türkischen Truppen, welche zu Choczim an-<lb/> gelanget sind, werden nur ein wachsames Auge auf<lb/><cb n="2"/> die Wallachen haben, die ihre Pachtplätze den <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="4"/>Tar-<lb/> tern wieder einräumen. Sonst hat man aus Con-<lb/> stantinopel Nachricht, daß dem rußischen Gesandten,<lb/> dem Hrn. Generale von Romanzow, der sich noch<lb/> zu Dimilrow bey Adrianopel befindet, seine Auslö-<lb/> sungsgelder abgekürzet worden.</p><lb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head>Stockholm, vom 18. Merz.</head><lb/> <p>Nachdem der Freyherr von Gyllenstierna in Ver-<lb/> haft genommen worden, so siehet man wenig Einigkeit<lb/> in dem Königreiche, und man befürchtet übele Folgen.<lb/> Der Adel hat sich in 2 Partheyen getheilet, die sich gleich<lb/> mächtig zu seyn dünken, und in einigen Versamm-<lb/> lungen ist man sehr stark mit Worten an einander ge-<lb/> rathen, ja man will gar wissen, daß es zu einigen<lb/> Thätlichkeiten gekommen sey. 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Frankfurt, vom 30. Merz.
Am Dienstage zur Nacht ist der Hr. von Met-
ternich, welcher als Churfürstl. cöllnischer Gesandter
dem Wahltage beywohnen sollte, an den Blattern
hier gestorben. Der Hr. Graf von Montijo hat
bereits seine Ankunft allen hier befindlichen Herren
Gesandten kund gemacht. Gestern wurde der Frey-
herr von Brandau, Minister der Königinn von
Ungar von den Deputirten des Raths bewillkom-
met. Noch an diesem Tage wurden den 3. Geleits-
compagnien der Reuterey, von der Bürgerschaft, 3.
Rittmeister, 3. Lieutenants und 3. Cornets vorge-
stellet. Hierauf paradierten diese 3. Compagnien
vor dem Römer.
Dresden, vom 29. Merz.
Vor unsere Regimenter werden an der böhmischen
Grenze 3 Magazine angeleget, wozu alle Bedürfnisse
aus Böhmen selbst, gegen Bezahlung geliefert werden.
Vor kurzem sind 20. erwachsene von denen Solda-
ten Kindern, die in den Casernen auferzogen werden,
ausgehoben und zu Soldaten gemacht worden.
Der Hr. Graf von Rutowsky stellete vor einigen Ta-
gen 12. Mann von der Leibgarde in ihrer neuen
Montur dem Könige vor, worüber Se. Majestät
einen besondern Gefallen bezeigten. Damit die
Werbungen desto eher beschleuniget werden, so müs-
sen alle Aemter und Städte eine gewisse Anzahl tüch-
tiger Mannschaft steilen. Es kommen viele Curiere
aus England an. Vor wenig Tagen hatte der neue
rußisch. kayserl. Gesandte, der Hr. Graf von Solms
bey Sr. königl. Majestät Audienz, und überreichte
sein Creditiv.
Warschau, vom 19. Merz.
Aus der Ukraine vernimmt man, daß die Cosaken
hinter dem Dnieper von dem rußischen Generale
Keith Befehl erhalten haben, sich zum Aufsitze ge-
schickt zu machen. Der General Stresnikow
hat das Commando zu Kyow bekommen. Der Ge-
neral Darowsky, Commissar wegen der Vergü-
tung des Schadens, welchen die rußischen Truppen
bey ihrem Durchmarsche in Polen verursachet ha-
ben, ist von Satanow nach Petersburg berufen wor-
den. Die türkischen Truppen, welche zu Choczim an-
gelanget sind, werden nur ein wachsames Auge auf
die Wallachen haben, die ihre Pachtplätze den ____Tar-
tern wieder einräumen. Sonst hat man aus Con-
stantinopel Nachricht, daß dem rußischen Gesandten,
dem Hrn. Generale von Romanzow, der sich noch
zu Dimilrow bey Adrianopel befindet, seine Auslö-
sungsgelder abgekürzet worden.
Stockholm, vom 18. Merz.
Nachdem der Freyherr von Gyllenstierna in Ver-
haft genommen worden, so siehet man wenig Einigkeit
in dem Königreiche, und man befürchtet übele Folgen.
Der Adel hat sich in 2 Partheyen getheilet, die sich gleich
mächtig zu seyn dünken, und in einigen Versamm-
lungen ist man sehr stark mit Worten an einander ge-
rathen, ja man will gar wissen, daß es zu einigen
Thätlichkeiten gekommen sey. Jn dem engen Aus-
schusse spühret man zwar noch eine grosse Einigkeit,
allein durch die Anstiftung einiger fremden Minister,
dürste sie auch wohl hier nicht lange mehr dauern.
Gelehrte Sachen.
Fortsezung des vorigen.
Dieser erste Theil fasset XXI. Capitel in sich.
Das I. handelt des Principes de nos Connoiſſan-
ces, das II. de l'Exiſtence de Dieu, das III.
de l'Eſſence, des attributs & des Modes. Das IV.
des Hipotheſes, das V. de l'Espace, das VI. du
Tems. Das VII. des Elemens de la matiére, das
VIII. de la Nature des Corps das IX de la diviſibi-
lité & ſubtilité de la matiere, das X. de la figure
& de la Poroſité des corps, das XI. du Mouvement
& du Repos en general, & du Mouvement ſimple,
das XII. du Mouvement composé, das XIII. de la
Peſanteur das XIV. Suite des Phénomenes de la
Peſanteur. Das XV. des découvertes de M. Neu-
ton ſur la Peſanteur, das XVI. de l'Attraction Neu-
tonienne, das XVII. du Repos & de la Chute de_ Corps ſur un plan incliné, das XVIII. de l' ____________oscilla-
tion des Pendules das XIX. du Mouvement des Pro-
jectiles, das XX. des ______forcès mortes ou forces preſſan-
tes, & de l'Equilibre des Puiſſances das XXI. de la
force des Corps.
Wir müssen gestehen, daß die Markisinn diese
Warheiten auf das gründlichste aus einander gese-
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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
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Susanne Haaf, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation; Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
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