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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 42. Berlin, 8. April 1741.

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[Beginn Spaltensatz] ctam, Viro Celeberrimo Christ. Wolfio &c. com-
municata
, heraus gekommen.

Die Schriften des Hrn. Linnäus haben sich bey
vernünftigen und scharfsinnigen Leuten schon in so
grossen Werth gesetzet, daß Hr. Gleditsch selbst
gesteht, wie seine Meinung nicht gewesen, für den
Ruhm dieses Mannes zu schreiben, sondern nur die
ungegründeten Beschuldigungen des Hr. Siegesbeck
zu wiederlegen, und einige Sätze zu erläutern, wel-
che vielen Liebhabern der Botanik noch bedenklich
vorkommen, und daher von ihnen nicht völlig ange-
nommen werden. Die Vorrede bestehet in einem
Schreiben an den Hrn. Geheimerath Wolf, wel-
chem der Hr. Verfasser seine Arbeit zur Beurthei-
lung übergiebt. Wir treffen darinnen vieles nützli-
che für diejenigen an, die sich die gründliche Kennt-
niß der Kräuter angelegen seyn lassen, unter andern
erwähat Hr. Gleditsch der Unbilligkeit einiger Leute,
die sich unverdienter weise eine grosse Wissenschaft
in der Botanik zueignen, und nicht eher ihre Absich-
ten zu erhalten glauben, als wenn sie die Verdienste
des Hrn. Linnäus bey ihren Zuhörern verhaßt
machen, und seine Sätze verdammen, bevor sie die-
selben noch untersucht und eingesehen haben. Er
zeiget den Schaden, welcher aus einem so unbilligen
Verfahren entstanden ist, indem viele durch die Vor-
urtheile eingenommen worden, und das gründliche
und grosse, welches uns diese Wissenschaft entdecket,
verachtet haben. Jn dem Buche selbst, zeiget der
geschickte Hr. Verfasser eine Gründlichkeit und Er-
fahrung, welche ihm das Recht geben, die schwehr-
[Spaltenumbruch] sten Linnaeischen Sätze in grössere Deutlichkeit zu
setzen. Diejenigen welche in der Botanik etwas
mehr als keine Fremdlinge sind, werden dem Hrn.
Verfasser nicht einwenden, daß er in dieser Schrift
etwas überflüßiges gethan, und eine Sache verthei-
diget hätte, die allzu gut gewesen. Er wird viel-
mehr in den Meinungen des Hrn. Linnäus ver-
schiedene Schwierigkeiten antreffen, und dem Hrn.
Gleditsch noch für die rühmliche Beschäftigung, die-
selben zu heben, besondern Dank wissen. Sollten
sich aber einige finden, welche dem Hrn. Verfasser
seine Ehre misgönneten, und ihre Empfindlichkeit
öffentlich verrathen wollten, so kann man sich im
voraus. einbilden, daß die feurige Schreibart des
Hrn. Gleditsch worinnen er die Wahrheit viel zu
ungeheuchelt gesagt, nicht wenig zu der Ereiserung
seiner Gegner beygetragen.

Gotha. Der Hof Medailleur Koch hat eine
Schaumünze auf des Hrn. Geheimeraths Wolf
Zurückkunft nach Halle verfertiget. Auf der einem
Seite siehet man das Bildniß dieses Philosophen,
mit dem Namen Christianus Wolfius; Unter dem-
selben lieset man die Worte: Halam reliquit A. 1723.
Der Revers stellet Halle vor, worüber sich dicke Wol-
ken zeigen, durch welche die Sonne mit vollem Glan-
ze und starken Stralen hervor bricht, mit der Bey-
schrift: Cunctando novo insurgit lumine. Zu un-
terst sind die Worte befindlich: Halam reversus A.
1740. Der Meister hat seine Kunst besonders an die-
ser Sonne bewiesen, welche er sehr prächtig ausge-
arbeitet hat.

[Ende Spaltensatz]
Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.

1. Europäische Fama 69ter Theil. 8vo 2. Gr.

2. Das in Lastern ersoffene alte Weib, und die scheinheilige Wittwe. 8vo 3. Gr.

3. Die entlarvte Pandora, oder gründlicher Beweiß, daß das Weibl. Geschlecht an den meisten Ver-
wirrungen und Kriegen, wie auch revolutionen mächtiger Reiche durch seine Intriguen, Affecten
&c
. Ursache sey, aus der Historie mit Exempeln und vieler Mühe ausgeführet. 8vo 4. Gr.

4. Brockes B. H. Harmonische Himmelslust im Jrrdischen oder auserlesene theils neue, theils aus
dem irrdischen Vergnügen genommene und nach den 4. Jahrszeiten eingerichtete musicalische Ge-
dichte und Cantaten. Hamburg 1741. 8. Gr.

5. Mel Schaubühne der Wunder GOttes in den Werken der Natur oder teutsche Physie, worinn die
die Lehrsätze deutlich erkläret und mit experimenten bewiesen werden, 8vo 8. Gr.


Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Königl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post=Amte ausgegeben.

[Beginn Spaltensatz] ctam, Viro Celeberrimo Chriſt. Wolfio &c. com-
municata
, heraus gekommen.

Die Schriften des Hrn. Linnäus haben sich bey
vernünftigen und scharfsinnigen Leuten schon in so
grossen Werth gesetzet, daß Hr. Gleditsch selbst
gesteht, wie seine Meinung nicht gewesen, für den
Ruhm dieses Mannes zu schreiben, sondern nur die
ungegründeten Beschuldigungen des Hr. Siegesbeck
zu wiederlegen, und einige Sätze zu erläutern, wel-
che vielen Liebhabern der Botanik noch bedenklich
vorkommen, und daher von ihnen nicht völlig ange-
nommen werden. Die Vorrede bestehet in einem
Schreiben an den Hrn. Geheimerath Wolf, wel-
chem der Hr. Verfasser seine Arbeit zur Beurthei-
lung übergiebt. Wir treffen darinnen vieles nützli-
che für diejenigen an, die sich die gründliche Kennt-
niß der Kräuter angelegen seyn lassen, unter andern
erwähat Hr. Gleditsch der Unbilligkeit einiger Leute,
die sich unverdienter weise eine grosse Wissenschaft
in der Botanik zueignen, und nicht eher ihre Absich-
ten zu erhalten glauben, als wenn sie die Verdienste
des Hrn. Linnäus bey ihren Zuhörern verhaßt
machen, und seine Sätze verdammen, bevor sie die-
selben noch untersucht und eingesehen haben. Er
zeiget den Schaden, welcher aus einem so unbilligen
Verfahren entstanden ist, indem viele durch die Vor-
urtheile eingenommen worden, und das gründliche
und grosse, welches uns diese Wissenschaft entdecket,
verachtet haben. Jn dem Buche selbst, zeiget der
geschickte Hr. Verfasser eine Gründlichkeit und Er-
fahrung, welche ihm das Recht geben, die schwehr-
[Spaltenumbruch] sten Linnaeischen Sätze in grössere Deutlichkeit zu
setzen. Diejenigen welche in der Botanik etwas
mehr als keine Fremdlinge sind, werden dem Hrn.
Verfasser nicht einwenden, daß er in dieser Schrift
etwas überflüßiges gethan, und eine Sache verthei-
diget hätte, die allzu gut gewesen. Er wird viel-
mehr in den Meinungen des Hrn. Linnäus ver-
schiedene Schwierigkeiten antreffen, und dem Hrn.
Gleditsch noch für die rühmliche Beschäftigung, die-
selben zu heben, besondern Dank wissen. Sollten
sich aber einige finden, welche dem Hrn. Verfasser
seine Ehre misgönneten, und ihre Empfindlichkeit
öffentlich verrathen wollten, so kann man sich im
voraus. einbilden, daß die feurige Schreibart des
Hrn. Gleditsch worinnen er die Wahrheit viel zu
ungeheuchelt gesagt, nicht wenig zu der Ereiserung
seiner Gegner beygetragen.

Gotha. Der Hof Medailleur Koch hat eine
Schaumünze auf des Hrn. Geheimeraths Wolf
Zurückkunft nach Halle verfertiget. Auf der einem
Seite siehet man das Bildniß dieses Philosophen,
mit dem Namen Chriſtianus Wolfius; Unter dem-
selben lieset man die Worte: Halam reliquit A. 1723.
Der Revers stellet Halle vor, worüber sich dicke Wol-
ken zeigen, durch welche die Sonne mit vollem Glan-
ze und starken Stralen hervor bricht, mit der Bey-
schrift: Cunctando novo inſurgit lumine. Zu un-
terst sind die Worte befindlich: Halam reverſus A.
1740. Der Meister hat seine Kunst besonders an die-
ser Sonne bewiesen, welche er sehr prächtig ausge-
arbeitet hat.

[Ende Spaltensatz]
Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.

1. Europäische Fama 69ter Theil. 8vo 2. Gr.

2. Das in Lastern ersoffene alte Weib, und die scheinheilige Wittwe. 8vo 3. Gr.

3. Die entlarvte Pandora, oder gründlicher Beweiß, daß das Weibl. Geschlecht an den meisten Ver-
wirrungen und Kriegen, wie auch revolutionen mächtiger Reiche durch seine Intriguen, Affecten
&c
. Ursache sey, aus der Historie mit Exempeln und vieler Mühe ausgeführet. 8vo 4. Gr.

4. Brockes B. H. Harmonische Himmelslust im Jrrdischen oder auserlesene theils neue, theils aus
dem irrdischen Vergnügen genommene und nach den 4. Jahrszeiten eingerichtete musicalische Ge-
dichte und Cantaten. Hamburg 1741. 8. Gr.

5. Mel Schaubühne der Wunder GOttes in den Werken der Natur oder teutsche Physie, worinn die
die Lehrsätze deutlich erkläret und mit experimenten bewiesen werden, 8vo 8. Gr.


Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Königl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post=Amte ausgegeben.

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 42. Berlin, 8. April 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin042_1741/4>, abgerufen am 21.11.2024.