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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 46. Berlin, 18. April 1741.

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[Beginn Spaltensatz]
Stockholm, vom 2. April.

Die allhier versammleten Reichs= Stände haben
letztens ihr Gutachten über das Verbrechen des Ba-
rons von Gyllenstierna nach Hofe gesendet. Der
Adel ist der Meinung, daß derselbe mit der vor
die Landes=Verräther bestimmten Straffe müsse be-
legt werden. Die Geistlichkeit billigt das Urtheil
des Adels; der Bürgerstand aber dringet darauf,
man solle durch eine recht strenge Bestraffung des
Barons andere von dergleichen höchst schädlichen
Vergehungen abzuschrecken suchen, welches auch die
Gedancken des Bauren=Standes sind. Jnzwischen
verlautet jetzo, daß die Kranckheit gemeldeten Barons
von Tage zu Tage gefährlicher wexde.



Gelehrte Sachen.
Nachricht von einer lateinischen Uebersetzung
des Anti= Machiavells.

Der vortrefliche Anti=Machiavell wurde von allen
Vernünftigen, so bald er nur öffentlich ans
Licht trat, mit so durchgängigem Beyfall, und so ge-
gründeter Bewunderung, aufgenommen, daß der
Eyfer derjenigen, welche Schrifften, die dem mensch-
[Spaltenumbruch] lichen Verstande Ehre bringen, ihren Landsleuten
in ihrer Muttersprache zu liefern sich befleißigen,
vielleicht niemals mehr ist gebilliget worden, als da
sie sich solche durch Uebersetzungen gemeldeten Buchs
zu verbinden gesucht haben. Durch diese löblichen
Bemühungen hätte eine lateinische Ausgabe des er-
wehnten Buchs bey nahe überflüßig scheinen dürffen,
wenn man nicht auf die Vermuthung gerathen wäre,
daß eine Schrifft, die ohnfehlbar die Bewunderung
aller Zeiten bleiben wird, der spätesten Nachkommen-
schafft nicht besser, als in einer Sprache übergeben
werden könne, die doch wohl mit der wahren Ge-
lehrsamkeit von einerley Dauer seyn möchte. Jn
dieser Absicht werden die unvergleichlichen Anmer-
kungen über den Printzen des Machiavell ehestens
in lateinischer Sprache zum Vorschein kommen.
Die Sauberkeit des Drucks und Papiers kan man
so wohl, als andere äusserliche Zierrathen, zuver-
läßig versprechen; weil ein Verleger, der sie hier
sparete, seinen eigenen Nutzen vergessen müste.
Verschiedene Umstände, welche der Uebersetzung
selbst vor andern merckliche Vorzüge verschaffen könn-
ten, mögen diejenigen künfftig beobachten, die ge-
wohnt sind, dergleichen Wercke unpartheyisch zu
beurtheilen.

[Ende Spaltensatz]

Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.

1. Tharsanders Schauplatz vieler ungereimter Meinungen und Erzehlungen, worauf die unter dem Titel
der Magiae Naturalis so hochgepriesenen Wissenschaften und Künste, von dem Gestirn und dessen
Influentz, von den Geistern, ihren Erscheinungen und Wirkungen, imgleichen die mancherley Arten
der Wahrsagerey vorgestellet werden, XXI. Stück, enthält 1. was Sympathie und Antipathie, und
wie vielerley sie sey, 2. von der moralischen Sympathie und Antipathie 3. von der Sympathie und
Antipathie des Obern und Untern, 4. von der Signatur der Dinge, 5. von der natürlichen Sympa-
thie
und Antipathie 8vo 2. Gr.

2. Redende Thiere über menschliche Fehler und Laster, zwischen einem Hirsch und Forell. 8vo 2. Gr.

3. Ferner zwischen einem Eichhörnlein und Turteltaube 8vo jedes 2. Gr.

4. Representation des Droits, des Evangeliques Reformes en Silesie, et de leur Retablissemet, tant a
l'egard du Spirituel que du Temporel proposes a Sa Majeste Imperiale par les Ministres des Puissan-
ces Etrangeres de la Religion Reformee, a laquelle on a ajoute Trente trois Pieces & Documents,
dont les Originaux aussi bien que d'autres Ecrits, y appartenantes se trouvent dans les Archives &c.
Fol. 2. Rsthlr.



Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Königl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post=Amte ausgegeben.

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Stockholm, vom 2. April.

Die allhier versammleten Reichs= Stände haben
letztens ihr Gutachten über das Verbrechen des Ba-
rons von Gyllenstierna nach Hofe gesendet. Der
Adel ist der Meinung, daß derselbe mit der vor
die Landes=Verräther bestimmten Straffe müsse be-
legt werden. Die Geistlichkeit billigt das Urtheil
des Adels; der Bürgerstand aber dringet darauf,
man solle durch eine recht strenge Bestraffung des
Barons andere von dergleichen höchst schädlichen
Vergehungen abzuschrecken suchen, welches auch die
Gedancken des Bauren=Standes sind. Jnzwischen
verlautet jetzo, daß die Kranckheit gemeldeten Barons
von Tage zu Tage gefährlicher wexde.



Gelehrte Sachen.
Nachricht von einer lateinischen Uebersetzung
des Anti= Machiavells.

Der vortrefliche Anti=Machiavell wurde von allen
Vernünftigen, so bald er nur öffentlich ans
Licht trat, mit so durchgängigem Beyfall, und so ge-
gründeter Bewunderung, aufgenommen, daß der
Eyfer derjenigen, welche Schrifften, die dem mensch-
[Spaltenumbruch] lichen Verstande Ehre bringen, ihren Landsleuten
in ihrer Muttersprache zu liefern sich befleißigen,
vielleicht niemals mehr ist gebilliget worden, als da
sie sich solche durch Uebersetzungen gemeldeten Buchs
zu verbinden gesucht haben. Durch diese löblichen
Bemühungen hätte eine lateinische Ausgabe des er-
wehnten Buchs bey nahe überflüßig scheinen dürffen,
wenn man nicht auf die Vermuthung gerathen wäre,
daß eine Schrifft, die ohnfehlbar die Bewunderung
aller Zeiten bleiben wird, der spätesten Nachkommen-
schafft nicht besser, als in einer Sprache übergeben
werden könne, die doch wohl mit der wahren Ge-
lehrsamkeit von einerley Dauer seyn möchte. Jn
dieser Absicht werden die unvergleichlichen Anmer-
kungen über den Printzen des Machiavell ehestens
in lateinischer Sprache zum Vorschein kommen.
Die Sauberkeit des Drucks und Papiers kān man
so wohl, als andere äusserliche Zierrathen, zuver-
läßig versprechen; weil ein Verleger, der sie hier
sparete, seinen eigenen Nutzen vergessen müste.
Verschiedene Umstände, welche der Uebersetzung
selbst vor andern merckliche Vorzüge verschaffen könn-
ten, mögen diejenigen künfftig beobachten, die ge-
wohnt sind, dergleichen Wercke unpartheyisch zu
beurtheilen.

[Ende Spaltensatz]

Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.

1. Tharſanders Schauplatz vieler ungereimter Meinungen und Erzehlungen, worauf die unter dem Titel
der Magiæ Naturalis so hochgepriesenen Wissenschaften und Künste, von dem Gestirn und dessen
Influentz, von den Geistern, ihren Erscheinungen und Wirkungen, imgleichen die mancherley Arten
der Wahrsagerey vorgestellet werden, XXI. Stück, enthält 1. was Sympathie und Antipathie, und
wie vielerley sie sey, 2. von der moralischen Sympathie und Antipathie 3. von der Sympathie und
Antipathie des Obern und Untern, 4. von der Signatur der Dinge, 5. von der natürlichen Sympa-
thie
und Antipathie 8vo 2. Gr.

2. Redende Thiere über menschliche Fehler und Laster, zwischen einem Hirsch und Forell. 8vo 2. Gr.

3. Ferner zwischen einem Eichhörnlein und Turteltaube 8vo jedes 2. Gr.

4. Repreſentation des Droits, des Evangeliques Reformés en Sileſie, et de leur Retablisſemet, tant á
l'egard du Spirituel que du Temporel proposés à Sa Majesté Imperiale par les Ministres des Puisſan-
ces Etrangeres de la Religion Reformée, â laquelle on a ajouté Trente trois Pieces & Documents,
dont les Originaux auſſi bien que d'autres Ecrits, y appartenantes ſe trouvent dans les Archives &c.
Fol. 2. Rsthlr.



Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Königl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post=Amte ausgegeben.

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[0004] Stockholm, vom 2. April. Die allhier versammleten Reichs= Stände haben letztens ihr Gutachten über das Verbrechen des Ba- rons von Gyllenstierna nach Hofe gesendet. Der Adel ist der Meinung, daß derselbe mit der vor die Landes=Verräther bestimmten Straffe müsse be- legt werden. Die Geistlichkeit billigt das Urtheil des Adels; der Bürgerstand aber dringet darauf, man solle durch eine recht strenge Bestraffung des Barons andere von dergleichen höchst schädlichen Vergehungen abzuschrecken suchen, welches auch die Gedancken des Bauren=Standes sind. Jnzwischen verlautet jetzo, daß die Kranckheit gemeldeten Barons von Tage zu Tage gefährlicher wexde. Gelehrte Sachen. Nachricht von einer lateinischen Uebersetzung des Anti= Machiavells. Der vortrefliche Anti=Machiavell wurde von allen Vernünftigen, so bald er nur öffentlich ans Licht trat, mit so durchgängigem Beyfall, und so ge- gründeter Bewunderung, aufgenommen, daß der Eyfer derjenigen, welche Schrifften, die dem mensch- lichen Verstande Ehre bringen, ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache zu liefern sich befleißigen, vielleicht niemals mehr ist gebilliget worden, als da sie sich solche durch Uebersetzungen gemeldeten Buchs zu verbinden gesucht haben. Durch diese löblichen Bemühungen hätte eine lateinische Ausgabe des er- wehnten Buchs bey nahe überflüßig scheinen dürffen, wenn man nicht auf die Vermuthung gerathen wäre, daß eine Schrifft, die ohnfehlbar die Bewunderung aller Zeiten bleiben wird, der spätesten Nachkommen- schafft nicht besser, als in einer Sprache übergeben werden könne, die doch wohl mit der wahren Ge- lehrsamkeit von einerley Dauer seyn möchte. Jn dieser Absicht werden die unvergleichlichen Anmer- kungen über den Printzen des Machiavell ehestens in lateinischer Sprache zum Vorschein kommen. Die Sauberkeit des Drucks und Papiers kān man so wohl, als andere äusserliche Zierrathen, zuver- läßig versprechen; weil ein Verleger, der sie hier sparete, seinen eigenen Nutzen vergessen müste. Verschiedene Umstände, welche der Uebersetzung selbst vor andern merckliche Vorzüge verschaffen könn- ten, mögen diejenigen künfftig beobachten, die ge- wohnt sind, dergleichen Wercke unpartheyisch zu beurtheilen. Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben. 1. Tharſanders Schauplatz vieler ungereimter Meinungen und Erzehlungen, worauf die unter dem Titel der Magiæ Naturalis so hochgepriesenen Wissenschaften und Künste, von dem Gestirn und dessen Influentz, von den Geistern, ihren Erscheinungen und Wirkungen, imgleichen die mancherley Arten der Wahrsagerey vorgestellet werden, XXI. Stück, enthält 1. was Sympathie und Antipathie, und wie vielerley sie sey, 2. von der moralischen Sympathie und Antipathie 3. von der Sympathie und Antipathie des Obern und Untern, 4. von der Signatur der Dinge, 5. von der natürlichen Sympa- thie und Antipathie 8vo 2. Gr. 2. Redende Thiere über menschliche Fehler und Laster, zwischen einem Hirsch und Forell. 8vo 2. Gr. 3. Ferner zwischen einem Eichhörnlein und Turteltaube 8vo jedes 2. Gr. 4. Repreſentation des Droits, des Evangeliques Reformés en Sileſie, et de leur Retablisſemet, tant á l'egard du Spirituel que du Temporel proposés à Sa Majesté Imperiale par les Ministres des Puisſan- ces Etrangeres de la Religion Reformée, â laquelle on a ajouté Trente trois Pieces & Documents, dont les Originaux auſſi bien que d'autres Ecrits, y appartenantes ſe trouvent dans les Archives &c. Fol. 2. Rsthlr. Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem Königl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude, und dem Königl. Hof=Post=Amte ausgegeben.

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 46. Berlin, 18. April 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin046_1741/4>, abgerufen am 21.11.2024.