Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 12. Berlin, 26. Januar 1737.der geaenseitigen Partei, so ihn vor keinen König von Per- Auszug eines Schreibens aus Warschau, den 2. Jan. Der vor einigen Monaten zu Saluszez angekommene der geaenseitigen Partei, so ihn vor keinen König von Per- Auszug eines Schreibens aus Warschau, den 2. Jan. Der vor einigen Monaten zu Saluszez angekommene <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0002"/> der geaenseitigen Partei, so ihn vor keinen König von Per-<lb/> sien erkennen wolle, eine grosse Niederlage erlitten, und<lb/> daß die Stadt Jspahan, da sich gedachter Herr hierauf vor<lb/> selbiger eingefunden, ihm eine förmliche Abordnung entge-<lb/> gen geschikt und erklären lassen, daß die Regierung und alle<lb/> Einwohner dieser Haupt=Stadt überhaupt den Schluß ge-<lb/> fasset, ihn nicht weiter vor Sophy, wohl aber vor einen<lb/> Beschüzer des Vaterlandes, zu erkennen, und alles daran<lb/> sezzen wolten die rechtmäßige Erb=Folge auf dem Throne zu<lb/> unter stüzen und zu erhalten, worauf Thamas Kulikam wie-<lb/> der nach seiner Armee an den Türkischen Gränzen und von da<lb/> nach Casbin zurük gekehret sey. Man will dabei noch unter-<lb/> schiedene Umstände von dieser wichtigen Begebenheit wissen;<lb/> allein diesen ohngeachtet wollen die meisten derselben ohne<lb/> weitere Bestätigung keinen Glauben beimessen.</p><lb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head>Auszug eines Schreibens aus <date>Warschau, den 2. Jan.</date></head><lb/> <p>Der vor einigen Monaten zu Saluszez angekommene<lb/> Prinz Cantimir, ein Sohn des abgesetzten Hospodars in<lb/> der Wallachei, ist von dem Kron=Groß=Feld=Herrn, auf<lb/> Ansuchen des iezo regierenden Hospodars, in Verhafft ge-<lb/> nommen worden. Es hat zwar hierauf der Hr. General-<lb/> Feld=Marschall von Münnich die Ausantwortung dieses<lb/> Prinzens von dem Kron=Feld=Herrn schrifftlich verlanget,<lb/> weil er sich unter Rußischen Schuz begeben, von dem letz-<lb/> tern aber zur Antwort erhalten, daß er solches ohne Vorwis-<lb/> sen und Genehmhaltung Jhro Königl. Maj. von Polen nicht<lb/> thun könne, daher er dieserwegen erstlich seinen unterthänig-<lb/> sten Bericht einschikken, und den Endschluß Jhro Maj. er-<lb/> warten müsse. Die Schreiben, welche der Tartar=Kan<lb/> und Bassa von Chozim, auf Befehl des Groß=Veziers, vor<lb/> einiger Zeit an dem Kron=Feld=Herrn abgehen lassen, ha-<lb/> ben in sich enthalten, wie gedachter Groß=Vezier Kund-<lb/> schafft bekommen, daß einige Rußische Regimenter Anstalt<lb/> machten nach Polen zu marschiren und daselbst die Winter-<lb/> Quartiere zu beziehen, in der vermutlichen Absicht, von da<lb/> aus mit desto weniger Mühe die Gränzen des Türkischen Ge-<lb/> bietes zu beunruhigen und in selbige einzubrechen; ob er nun<lb/> wohl wegen des zwischen der Pforte und der Republic unter-<lb/> haltenen guten Verständnisses sich mit der Hofnung schmei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0002]
der geaenseitigen Partei, so ihn vor keinen König von Per-
sien erkennen wolle, eine grosse Niederlage erlitten, und
daß die Stadt Jspahan, da sich gedachter Herr hierauf vor
selbiger eingefunden, ihm eine förmliche Abordnung entge-
gen geschikt und erklären lassen, daß die Regierung und alle
Einwohner dieser Haupt=Stadt überhaupt den Schluß ge-
fasset, ihn nicht weiter vor Sophy, wohl aber vor einen
Beschüzer des Vaterlandes, zu erkennen, und alles daran
sezzen wolten die rechtmäßige Erb=Folge auf dem Throne zu
unter stüzen und zu erhalten, worauf Thamas Kulikam wie-
der nach seiner Armee an den Türkischen Gränzen und von da
nach Casbin zurük gekehret sey. Man will dabei noch unter-
schiedene Umstände von dieser wichtigen Begebenheit wissen;
allein diesen ohngeachtet wollen die meisten derselben ohne
weitere Bestätigung keinen Glauben beimessen.
Auszug eines Schreibens aus Warschau, den 2. Jan.
Der vor einigen Monaten zu Saluszez angekommene
Prinz Cantimir, ein Sohn des abgesetzten Hospodars in
der Wallachei, ist von dem Kron=Groß=Feld=Herrn, auf
Ansuchen des iezo regierenden Hospodars, in Verhafft ge-
nommen worden. Es hat zwar hierauf der Hr. General-
Feld=Marschall von Münnich die Ausantwortung dieses
Prinzens von dem Kron=Feld=Herrn schrifftlich verlanget,
weil er sich unter Rußischen Schuz begeben, von dem letz-
tern aber zur Antwort erhalten, daß er solches ohne Vorwis-
sen und Genehmhaltung Jhro Königl. Maj. von Polen nicht
thun könne, daher er dieserwegen erstlich seinen unterthänig-
sten Bericht einschikken, und den Endschluß Jhro Maj. er-
warten müsse. Die Schreiben, welche der Tartar=Kan
und Bassa von Chozim, auf Befehl des Groß=Veziers, vor
einiger Zeit an dem Kron=Feld=Herrn abgehen lassen, ha-
ben in sich enthalten, wie gedachter Groß=Vezier Kund-
schafft bekommen, daß einige Rußische Regimenter Anstalt
machten nach Polen zu marschiren und daselbst die Winter-
Quartiere zu beziehen, in der vermutlichen Absicht, von da
aus mit desto weniger Mühe die Gränzen des Türkischen Ge-
bietes zu beunruhigen und in selbige einzubrechen; ob er nun
wohl wegen des zwischen der Pforte und der Republic unter-
haltenen guten Verständnisses sich mit der Hofnung schmei-
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