Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 16. Berlin, 5. Februar 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

eine Belohnung gesezzet hat. Jn Mailand ist der Groß-
Kanzler ernennet worden einige Streitigkeiten beizulegen,
welche zwischen denen Abgeordneten desselben und des Par-
menisanischen Staats wegen der neuen Einrichtung des
Kriegs=Wesens entstanden.

Basel den 16. Januar.

Endlich hat der Ritter Schaub, Königl. Groß=Britan-
nischer Minister allhier von dem Cardinal von Fleuri die
vor seine Person und dem Amtmann zwey verlangten Päs-
se nebst folgenden Schreiben erhalten:

"Jch mag mich, Mein Herr, in keine weitläufftige Vorstel-
"lung derjenige Ursache einlassen, welche den König zum Miß-
"vergnügen wider die Stadt Basel bewogen: und wenn ihr
"die ausführlichen Berichte, so gleich nach verübter That auf-
"gesezzet worden, solltet gesehen haben, so schmeichele ich mir
"daß ihr selbst bekennen würdet, wie Se. Maj. die gerechtesten
"Ursachen gehabt, sich darüber zu beklagen: Unterdessen
"geben Dieselben Dero Einwilligung zu der Anherokunfft
"des Amtmann Freys; und dieses ist mir ins besondere um
"so viel angenehmer, weil ich dadurch das Vergnügen erlan-
"ge, euch zu sehen, und die Versicherungen meiner Neigung
"gegen euch zu wiederholen.

war unterschrieben der Cardinal von Fleury.

P. S. Jch habe die Pässe vor euch und den Amtmann
Frey hier beigeleget; und bei euerer Ankunfft dürfft ihr euch
nur die Mühe nehmen zu mir zu kommen, denn es wird mir
lieb seyn euch zu sehen.

Helvoet=Schluys, den 25. Jan.

Weil gestern sehr heller Himmel war, so befanden Jhro
Groß=Britannische Maj. vor gut, ob gleich der Wind noch
aus Süd=Osten stand, sich gegen zehen Uhr Morgens auf
Dero Jacht an Bord zu begeben. Die andern Jachten und
zur Bedekkung des Königs bestimmte Kriegs=Schiffe mach-
ten hierauf auch Anstalt in See zu lauffen und gegen eilff Uhr
gieng die gantze Esqvadre unter Seegel, um ein Uhr Nach-
mittags konnte man derselbe von unsern Thurme nicht mehr
sehen, daß wir von Jhro Maj. glükl. Uberkunfft in Dero Kö-
nigreich ehester Tagen Nachricht zu erhalten hoffen. Der
Graf von Peterswald, Chur=Hannöverischer Ober=Kammer

eine Belohnung gesezzet hat. Jn Mailand ist der Groß-
Kanzler ernennet worden einige Streitigkeiten beizulegen,
welche zwischen denen Abgeordneten desselben und des Par-
menisanischen Staats wegen der neuen Einrichtung des
Kriegs=Wesens entstanden.

Basel den 16. Januar.

Endlich hat der Ritter Schaub, Königl. Groß=Britan-
nischer Minister allhier von dem Cardinal von Fleuri die
vor seine Person und dem Amtmann zwey verlangten Päs-
se nebst folgenden Schreiben erhalten:

„Jch mag mich, Mein Herr, in keine weitläufftige Vorstel-
„lung derjenige Ursache einlassen, welche den König zum Miß-
„vergnügen wider die Stadt Basel bewogen: und wenn ihr
„die ausführlichen Berichte, so gleich nach verübter That auf-
„gesezzet worden, solltet gesehen haben, so schmeichele ich mir
„daß ihr selbst bekennen würdet, wie Se. Maj. die gerechtesten
„Ursachen gehabt, sich darüber zu beklagen: Unterdessen
„geben Dieselben Dero Einwilligung zu der Anherokunfft
„des Amtmann Freys; und dieses ist mir ins besondere um
„so viel angenehmer, weil ich dadurch das Vergnügen erlan-
„ge, euch zu sehen, und die Versicherungen meiner Neigung
„gegen euch zu wiederholen.

war unterschrieben der Cardinal von Fleury.

P. S. Jch habe die Pässe vor euch und den Amtmann
Frey hier beigeleget; und bei euerer Ankunfft dürfft ihr euch
nur die Mühe nehmen zu mir zu kommen, denn es wird mir
lieb seyn euch zu sehen.

Helvoet=Schluys, den 25. Jan.

Weil gestern sehr heller Himmel war, so befanden Jhro
Groß=Britannische Maj. vor gut, ob gleich der Wind noch
aus Süd=Osten stand, sich gegen zehen Uhr Morgens auf
Dero Jacht an Bord zu begeben. Die andern Jachten und
zur Bedekkung des Königs bestimmte Kriegs=Schiffe mach-
ten hierauf auch Anstalt in See zu lauffen und gegen eilff Uhr
gieng die gantze Esqvadre unter Seegel, um ein Uhr Nach-
mittags konnte man derselbe von unsern Thurme nicht mehr
sehen, daß wir von Jhro Maj. glükl. Uberkunfft in Dero Kö-
nigreich ehester Tagen Nachricht zu erhalten hoffen. Der
Graf von Peterswald, Chur=Hannöverischer Ober=Kammer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0007"/>
eine Belohnung gesezzet hat. Jn Mailand ist der Groß-<lb/>
Kanzler ernennet worden einige Streitigkeiten beizulegen,<lb/>
welche zwischen denen Abgeordneten desselben und des Par-<lb/>
menisanischen Staats wegen der neuen Einrichtung des<lb/>
Kriegs=Wesens entstanden.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Basel den 16. Januar.</head><lb/>
          <p>Endlich hat der Ritter Schaub, Königl. Groß=Britan-<lb/>
nischer Minister allhier von dem Cardinal von Fleuri die<lb/>
vor seine Person und dem Amtmann zwey verlangten Päs-<lb/>
se nebst folgenden Schreiben erhalten:</p><lb/>
          <p>&#x201E;Jch mag mich, Mein Herr, in keine weitläufftige Vorstel-<lb/>
&#x201E;lung derjenige Ursache einlassen, welche den König zum Miß-<lb/>
&#x201E;vergnügen wider die Stadt Basel bewogen: und wenn ihr<lb/>
&#x201E;die ausführlichen Berichte, so gleich nach verübter That auf-<lb/>
&#x201E;gesezzet worden, solltet gesehen haben, so schmeichele ich mir<lb/>
&#x201E;daß ihr selbst bekennen würdet, wie Se. Maj. die gerechtesten<lb/>
&#x201E;Ursachen gehabt, sich darüber zu beklagen: Unterdessen<lb/>
&#x201E;geben Dieselben Dero Einwilligung zu der Anherokunfft<lb/>
&#x201E;des Amtmann Freys; und dieses ist mir ins besondere um<lb/>
&#x201E;so viel angenehmer, weil ich dadurch das Vergnügen erlan-<lb/>
&#x201E;ge, euch zu sehen, und die Versicherungen meiner Neigung<lb/>
&#x201E;gegen euch zu wiederholen.</p><lb/>
          <p rendition="#right">war unterschrieben der Cardinal von Fleury.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">P. S</hi>. Jch habe die Pässe vor euch und den Amtmann<lb/>
Frey hier beigeleget; und bei euerer Ankunfft dürfft ihr euch<lb/>
nur die Mühe nehmen zu mir zu kommen, denn es wird mir<lb/>
lieb seyn euch zu sehen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Helvoet=Schluys, den 25. Jan.</head><lb/>
          <p>Weil gestern sehr heller Himmel war, so befanden Jhro<lb/>
Groß=Britannische Maj. vor gut, ob gleich der Wind noch<lb/>
aus Süd=Osten stand, sich gegen zehen Uhr Morgens auf<lb/>
Dero Jacht an Bord zu begeben. Die andern Jachten und<lb/>
zur Bedekkung des Königs bestimmte Kriegs=Schiffe mach-<lb/>
ten hierauf auch Anstalt in See zu lauffen und gegen eilff Uhr<lb/>
gieng die gantze Esqvadre unter Seegel, um ein Uhr Nach-<lb/>
mittags konnte man derselbe von unsern Thurme nicht mehr<lb/>
sehen, daß wir von Jhro Maj. glükl. Uberkunfft in Dero Kö-<lb/>
nigreich ehester Tagen Nachricht zu erhalten hoffen. Der<lb/>
Graf von Peterswald, Chur=Hannöverischer Ober=Kammer<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0007] eine Belohnung gesezzet hat. Jn Mailand ist der Groß- Kanzler ernennet worden einige Streitigkeiten beizulegen, welche zwischen denen Abgeordneten desselben und des Par- menisanischen Staats wegen der neuen Einrichtung des Kriegs=Wesens entstanden. Basel den 16. Januar. Endlich hat der Ritter Schaub, Königl. Groß=Britan- nischer Minister allhier von dem Cardinal von Fleuri die vor seine Person und dem Amtmann zwey verlangten Päs- se nebst folgenden Schreiben erhalten: „Jch mag mich, Mein Herr, in keine weitläufftige Vorstel- „lung derjenige Ursache einlassen, welche den König zum Miß- „vergnügen wider die Stadt Basel bewogen: und wenn ihr „die ausführlichen Berichte, so gleich nach verübter That auf- „gesezzet worden, solltet gesehen haben, so schmeichele ich mir „daß ihr selbst bekennen würdet, wie Se. Maj. die gerechtesten „Ursachen gehabt, sich darüber zu beklagen: Unterdessen „geben Dieselben Dero Einwilligung zu der Anherokunfft „des Amtmann Freys; und dieses ist mir ins besondere um „so viel angenehmer, weil ich dadurch das Vergnügen erlan- „ge, euch zu sehen, und die Versicherungen meiner Neigung „gegen euch zu wiederholen. war unterschrieben der Cardinal von Fleury. P. S. Jch habe die Pässe vor euch und den Amtmann Frey hier beigeleget; und bei euerer Ankunfft dürfft ihr euch nur die Mühe nehmen zu mir zu kommen, denn es wird mir lieb seyn euch zu sehen. Helvoet=Schluys, den 25. Jan. Weil gestern sehr heller Himmel war, so befanden Jhro Groß=Britannische Maj. vor gut, ob gleich der Wind noch aus Süd=Osten stand, sich gegen zehen Uhr Morgens auf Dero Jacht an Bord zu begeben. Die andern Jachten und zur Bedekkung des Königs bestimmte Kriegs=Schiffe mach- ten hierauf auch Anstalt in See zu lauffen und gegen eilff Uhr gieng die gantze Esqvadre unter Seegel, um ein Uhr Nach- mittags konnte man derselbe von unsern Thurme nicht mehr sehen, daß wir von Jhro Maj. glükl. Uberkunfft in Dero Kö- nigreich ehester Tagen Nachricht zu erhalten hoffen. Der Graf von Peterswald, Chur=Hannöverischer Ober=Kammer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz16_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz16_1737/7
Zitationshilfe: Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 16. Berlin, 5. Februar 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz16_1737/7>, abgerufen am 21.11.2024.