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Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 47. Berlin, 18. April 1737.

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von Hattdorfs, gewesenen Staats=Secretarii bei der Chur-
Hannöverischen Regierung, ist an der Mittewoche in der
Deutschen Kirche beigesezet worden, bis die Anstalten zu
dessen Abführung nach Deutschland in dessen Erb=Begräb-
nis gemachet sind. Am leztern Sonnabend starb die ver-
wittibte Herzogin von Portland nach einer langwierigen
Krankheit. Der Graf von Portmore ist sehr krank. Un-
ter unterschiedenen Bedienungen so Jhro Maj. ohnlängst
vergeben, hat Hr. Green die Statthalterschafft von Pensil-
vanien an der Stelle des verstorbenen Obristen Gordon er-
haiten. Hr. Waßner, welcher die Angelegenheiten des
Kaiserl. Hofes allhier besorget, hatte vor wenig Tagen bei
dem König Gehör, wobei er Jhro Majest. seine Beglaubi-
gungs=Briefe überreichte, und darauf bei der Königin und
dem Königl. Hause zum Gehör gelassen ward. Die Gräfin
von Montijo, und Gemalin des am hiesigen Hofe gestande-
nen Spanischen Gesandtens, hat zwar bereits alle Anstal-
ten machen lassen, die Rükreise nach ihrem Vater=Lande mit
Anfang des Mai=Monats anzutreten, diesem aber ohnge-
achtet dieselbe wieder bis in den Monat Julii verschoben,
woraus einige die Zurükkunfft ihres Gemals mit seinem vo-
rigen Character schlüssen wollen, andere aber solchem Auf-
schub einer andern Haupt=Ursache zuschreiben. Der Fran-
zösische Hof hat auf die bei demselben angebrachten Beschwer-
den, daß der Statthalter zu Martiniqve denen Kapern
wider die Englischen Schiffe auszulauffen Erlaubniß gege-
ben, solches Verfahren verweisen und untersagen lassen,
wie das Gerüchte gehet, welches auch wissen will, daß der
König von Portugall 200000 Pfund Sterlings Silber-
Geld gegen 7 von hundert Verzinsung, und zwar nicht aus
Mangel des Goldes, sondern des gemünzten Geldes auf-
nehmen wolle. Die lezthin aus Antigoa angekommene
Briefe berichten, daß daselbst noch beständig mit Untersu-
chung und Bestraffung der Negers, welche an der Verschwö-
rung alle Weissen zu ermorden, schuldig befunden werden, fort-
gefahren wird. Es sind davon bereits 69 hingerichtet, und dar-
unter 6 am Galgen in Ketten aufgehangen worden um Hun-
gers zu sterben, daran einige noch den 8. Tag gelebet. U-
ber 130 seyn noch gefangen, welche auf ihr Urteil warten.

von Hattdorfs, gewesenen Staats=Secretarii bei der Chur-
Hannöverischen Regierung, ist an der Mittewoche in der
Deutschen Kirche beigesezet worden, bis die Anstalten zu
dessen Abführung nach Deutschland in dessen Erb=Begräb-
nis gemachet sind. Am leztern Sonnabend starb die ver-
wittibte Herzogin von Portland nach einer langwierigen
Krankheit. Der Graf von Portmore ist sehr krank. Un-
ter unterschiedenen Bedienungen so Jhro Maj. ohnlängst
vergeben, hat Hr. Green die Statthalterschafft von Pensil-
vanien an der Stelle des verstorbenen Obristen Gordon er-
haiten. Hr. Waßner, welcher die Angelegenheiten des
Kaiserl. Hofes allhier besorget, hatte vor wenig Tagen bei
dem König Gehör, wobei er Jhro Majest. seine Beglaubi-
gungs=Briefe überreichte, und darauf bei der Königin und
dem Königl. Hause zum Gehör gelassen ward. Die Gräfin
von Montijo, und Gemalin des am hiesigen Hofe gestande-
nen Spanischen Gesandtens, hat zwar bereits alle Anstal-
ten machen lassen, die Rükreise nach ihrem Vater=Lande mit
Anfang des Mai=Monats anzutreten, diesem aber ohnge-
achtet dieselbe wieder bis in den Monat Julii verschoben,
woraus einige die Zurükkunfft ihres Gemals mit seinem vo-
rigen Character schlüssen wollen, andere aber solchem Auf-
schub einer andern Haupt=Ursache zuschreiben. Der Fran-
zösische Hof hat auf die bei demselben angebrachten Beschwer-
den, daß der Statthalter zu Martiniqve denen Kapern
wider die Englischen Schiffe auszulauffen Erlaubniß gege-
ben, solches Verfahren verweisen und untersagen lassen,
wie das Gerüchte gehet, welches auch wissen will, daß der
König von Portugall 200000 Pfund Sterlings Silber-
Geld gegen 7 von hundert Verzinsung, und zwar nicht aus
Mangel des Goldes, sondern des gemünzten Geldes auf-
nehmen wolle. Die lezthin aus Antigoa angekommene
Briefe berichten, daß daselbst noch beständig mit Untersu-
chung und Bestraffung der Negers, welche an der Verschwö-
rung alle Weissen zu ermorden, schuldig befunden werden, fort-
gefahren wird. Es sind davon bereits 69 hingerichtet, und dar-
unter 6 am Galgen in Ketten aufgehangen worden um Hun-
gers zu sterben, daran einige noch den 8. Tag gelebet. U-
ber 130 seyn noch gefangen, welche auf ihr Urteil warten.

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[0003] von Hattdorfs, gewesenen Staats=Secretarii bei der Chur- Hannöverischen Regierung, ist an der Mittewoche in der Deutschen Kirche beigesezet worden, bis die Anstalten zu dessen Abführung nach Deutschland in dessen Erb=Begräb- nis gemachet sind. Am leztern Sonnabend starb die ver- wittibte Herzogin von Portland nach einer langwierigen Krankheit. Der Graf von Portmore ist sehr krank. Un- ter unterschiedenen Bedienungen so Jhro Maj. ohnlängst vergeben, hat Hr. Green die Statthalterschafft von Pensil- vanien an der Stelle des verstorbenen Obristen Gordon er- haiten. Hr. Waßner, welcher die Angelegenheiten des Kaiserl. Hofes allhier besorget, hatte vor wenig Tagen bei dem König Gehör, wobei er Jhro Majest. seine Beglaubi- gungs=Briefe überreichte, und darauf bei der Königin und dem Königl. Hause zum Gehör gelassen ward. Die Gräfin von Montijo, und Gemalin des am hiesigen Hofe gestande- nen Spanischen Gesandtens, hat zwar bereits alle Anstal- ten machen lassen, die Rükreise nach ihrem Vater=Lande mit Anfang des Mai=Monats anzutreten, diesem aber ohnge- achtet dieselbe wieder bis in den Monat Julii verschoben, woraus einige die Zurükkunfft ihres Gemals mit seinem vo- rigen Character schlüssen wollen, andere aber solchem Auf- schub einer andern Haupt=Ursache zuschreiben. Der Fran- zösische Hof hat auf die bei demselben angebrachten Beschwer- den, daß der Statthalter zu Martiniqve denen Kapern wider die Englischen Schiffe auszulauffen Erlaubniß gege- ben, solches Verfahren verweisen und untersagen lassen, wie das Gerüchte gehet, welches auch wissen will, daß der König von Portugall 200000 Pfund Sterlings Silber- Geld gegen 7 von hundert Verzinsung, und zwar nicht aus Mangel des Goldes, sondern des gemünzten Geldes auf- nehmen wolle. Die lezthin aus Antigoa angekommene Briefe berichten, daß daselbst noch beständig mit Untersu- chung und Bestraffung der Negers, welche an der Verschwö- rung alle Weissen zu ermorden, schuldig befunden werden, fort- gefahren wird. Es sind davon bereits 69 hingerichtet, und dar- unter 6 am Galgen in Ketten aufgehangen worden um Hun- gers zu sterben, daran einige noch den 8. Tag gelebet. U- ber 130 seyn noch gefangen, welche auf ihr Urteil warten.

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Zitationshilfe: Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 47. Berlin, 18. April 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz47_1737/3>, abgerufen am 21.11.2024.