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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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gab ihm jedoch später unter andern die Reichsstädte Schaffhausen, Breisach und Rheinfelden. A. st. 1358 in Wien; seinen hochherzigen Charakter beweist der Schutz, den er den wüthend verfolgten Juden angedeihen ließ, die Schonung und Unterstützung des feindlichen Basel, als dessen Häuser und Mauern durch ein Erdbeben niedergeworfen waren. - Seine Söhne waren Albrecht, Leopold, Friedrich und Rudolf; als Herzog von Oesterr. ist dieser Albrecht der III.; er behielt nach Rudolfs und Friedrichs Tode das eigentl. Oesterreich, während Leopold Steiermark, Kärnthen, das eben erworbene Tyrol und die vorderen Lande bekam. A. III. liebte Kunst und Wissenschaft und erweiterte die Universität Wien; st. 1395. Sein gleichnamiger Sohn ist Herzog A. IV. gest. 1404. Dessen Sohn


Albrecht als deutscher Kaiser der II., als Herzog von Oesterr. A. V., geb. 1397, seit 1422 Schwiegersohn Kaiser Sigismunds, kämpfte mit den Hussiten, wurde 1437 Sigismunds Nachfolger als König von Ungarn, 1438 von Böhmen und von Deutschland, erweckte die schönsten Hoffnungen, starb aber 27. Oct. 1439 auf der Rückkehr von einem vergeblichen türk. Feldzuge an der Ruhr zwischen Ofen und Wien.


Albrecht VI., Sohn Herzog Ernsts des Eisernen, geb. 1418, Bruder Kaiser Friedrichs III., bereitete diesem Verlegenheiten und Gefahren, indem er sich mit den Aufständischen verband, st. jedoch 1463 kinderlos.


Albrecht VII., Erzherz. v. Oesterr., 5. Sohn Max II., geb. 1559, wurde in Spanien erzogen, trat in den geistl. Stand, wurde Cardinal 1575 und 1584 Erzb. von Toledo, 1583 Vicekönig von Portugal. Nach seines Bruders Ernst Tode wurde er 1595 Statthalter der span. Niederlande und focht mit abwechselndem Glücke gegen Frankreich; 1598 legte er seine geistl. Würden nieder und heirathete Philipps II. Tochter Clara Eugenia, die Erbin der Niederlande. Er eroberte Ostende nach langer berühmter Belagerung, verlor aber 1600 das Treffen bei Newport und schloß 1609 einen 12jährigen Waffenstillstand. Er st. 1621 zu Brüssel kinderlos, Clara Eugenia 1633, und so kamen die kath, Niederlande wieder an die span. Krone.


Albrecht, Erzherz. von Oesterr., ältester Sohn des Erzherzogs Karl, geb. 3. Aug. 1817, kommandirte im Feldzuge von 1849 in Italien eine Division mit großer Auszeichnung bei Mortara und Novara; im gleichen Jahre wurde er Befehlshaber des 3. Armeekorps u. Gouverneur von Mainz, 1850 Oberbefehlshaber in Böhmen, 1852 Generalgouverneur von Ungarn. Seit 1844 ist er mit der Prinzessin Hildegard von Bayern vermählt.


Albrecht der Bär oder der Schöne, geb. 1106, Graf von Ballenstädt und Aschersleben, Gegner der Welfen, erhielt 1142 die Nordmark und Anhalt, 1143 die Ostmark und nannte sich Markgraf von Brandenburg. Er vergrößerte seine Besitzungen durch Eroberungen über die Wenden und colonisirte die entvölkerten Gegenden mit Flamändern; st. 1170.


Albrecht, gen. Achilles, Markgraf von Brandenburg, fränkischer Linie, geb. 1414, gest. 1486, ein Mann von ungewöhnlicher Größe, starken Leibes und Geistes, Krieger und Staatsmann, bitterer Feind der Städte und besonders Nürnbergs Quäler, aber auch entschiedener Gegner aller Bestrebungen, Macht und Ansehen des Kaisers zu mehren, brachte sein Leben in den Kämpfen des anarchischen Deutschlands und auf dessen Reichstagen zu, ohne je ein entsprechendes Feld für seine großen Fähigkeiten zu finden.


Albrecht, Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Baireuth, geb. zu Ansbach 1522, tapferer Soldat, aber ausschweifend, treulos, ohne höheren Zweck. Obgleich Protestant hielt er anfangs mit Moritz von Sachsen zu Kaiser Carl V., verrieth ihn mit diesem und nahm an dem Zuge gegen Tyrol Antheil, plünderte dann auf eigene Faust in Norddeutschland, wurde geächtet und von Moritz bei Sievershausen geschlagen (9. Juli 1553), abenteuerte noch einige Zeit in Deutschland und Frankreich, wurde von dem Kaiser wieder begnadigt, st. aber 1555 zu Pforzheim ohne Erben.

gab ihm jedoch später unter andern die Reichsstädte Schaffhausen, Breisach und Rheinfelden. A. st. 1358 in Wien; seinen hochherzigen Charakter beweist der Schutz, den er den wüthend verfolgten Juden angedeihen ließ, die Schonung und Unterstützung des feindlichen Basel, als dessen Häuser und Mauern durch ein Erdbeben niedergeworfen waren. – Seine Söhne waren Albrecht, Leopold, Friedrich und Rudolf; als Herzog von Oesterr. ist dieser Albrecht der III.; er behielt nach Rudolfs und Friedrichs Tode das eigentl. Oesterreich, während Leopold Steiermark, Kärnthen, das eben erworbene Tyrol und die vorderen Lande bekam. A. III. liebte Kunst und Wissenschaft und erweiterte die Universität Wien; st. 1395. Sein gleichnamiger Sohn ist Herzog A. IV. gest. 1404. Dessen Sohn


Albrecht als deutscher Kaiser der II., als Herzog von Oesterr. A. V., geb. 1397, seit 1422 Schwiegersohn Kaiser Sigismunds, kämpfte mit den Hussiten, wurde 1437 Sigismunds Nachfolger als König von Ungarn, 1438 von Böhmen und von Deutschland, erweckte die schönsten Hoffnungen, starb aber 27. Oct. 1439 auf der Rückkehr von einem vergeblichen türk. Feldzuge an der Ruhr zwischen Ofen und Wien.


Albrecht VI., Sohn Herzog Ernsts des Eisernen, geb. 1418, Bruder Kaiser Friedrichs III., bereitete diesem Verlegenheiten und Gefahren, indem er sich mit den Aufständischen verband, st. jedoch 1463 kinderlos.


Albrecht VII., Erzherz. v. Oesterr., 5. Sohn Max II., geb. 1559, wurde in Spanien erzogen, trat in den geistl. Stand, wurde Cardinal 1575 und 1584 Erzb. von Toledo, 1583 Vicekönig von Portugal. Nach seines Bruders Ernst Tode wurde er 1595 Statthalter der span. Niederlande und focht mit abwechselndem Glücke gegen Frankreich; 1598 legte er seine geistl. Würden nieder und heirathete Philipps II. Tochter Clara Eugenia, die Erbin der Niederlande. Er eroberte Ostende nach langer berühmter Belagerung, verlor aber 1600 das Treffen bei Newport und schloß 1609 einen 12jährigen Waffenstillstand. Er st. 1621 zu Brüssel kinderlos, Clara Eugenia 1633, und so kamen die kath, Niederlande wieder an die span. Krone.


Albrecht, Erzherz. von Oesterr., ältester Sohn des Erzherzogs Karl, geb. 3. Aug. 1817, kommandirte im Feldzuge von 1849 in Italien eine Division mit großer Auszeichnung bei Mortara und Novara; im gleichen Jahre wurde er Befehlshaber des 3. Armeekorps u. Gouverneur von Mainz, 1850 Oberbefehlshaber in Böhmen, 1852 Generalgouverneur von Ungarn. Seit 1844 ist er mit der Prinzessin Hildegard von Bayern vermählt.


Albrecht der Bär oder der Schöne, geb. 1106, Graf von Ballenstädt und Aschersleben, Gegner der Welfen, erhielt 1142 die Nordmark und Anhalt, 1143 die Ostmark und nannte sich Markgraf von Brandenburg. Er vergrößerte seine Besitzungen durch Eroberungen über die Wenden und colonisirte die entvölkerten Gegenden mit Flamändern; st. 1170.


Albrecht, gen. Achilles, Markgraf von Brandenburg, fränkischer Linie, geb. 1414, gest. 1486, ein Mann von ungewöhnlicher Größe, starken Leibes und Geistes, Krieger und Staatsmann, bitterer Feind der Städte und besonders Nürnbergs Quäler, aber auch entschiedener Gegner aller Bestrebungen, Macht und Ansehen des Kaisers zu mehren, brachte sein Leben in den Kämpfen des anarchischen Deutschlands und auf dessen Reichstagen zu, ohne je ein entsprechendes Feld für seine großen Fähigkeiten zu finden.


Albrecht, Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Baireuth, geb. zu Ansbach 1522, tapferer Soldat, aber ausschweifend, treulos, ohne höheren Zweck. Obgleich Protestant hielt er anfangs mit Moritz von Sachsen zu Kaiser Carl V., verrieth ihn mit diesem und nahm an dem Zuge gegen Tyrol Antheil, plünderte dann auf eigene Faust in Norddeutschland, wurde geächtet und von Moritz bei Sievershausen geschlagen (9. Juli 1553), abenteuerte noch einige Zeit in Deutschland und Frankreich, wurde von dem Kaiser wieder begnadigt, st. aber 1555 zu Pforzheim ohne Erben.

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[99/0100] gab ihm jedoch später unter andern die Reichsstädte Schaffhausen, Breisach und Rheinfelden. A. st. 1358 in Wien; seinen hochherzigen Charakter beweist der Schutz, den er den wüthend verfolgten Juden angedeihen ließ, die Schonung und Unterstützung des feindlichen Basel, als dessen Häuser und Mauern durch ein Erdbeben niedergeworfen waren. – Seine Söhne waren Albrecht, Leopold, Friedrich und Rudolf; als Herzog von Oesterr. ist dieser Albrecht der III.; er behielt nach Rudolfs und Friedrichs Tode das eigentl. Oesterreich, während Leopold Steiermark, Kärnthen, das eben erworbene Tyrol und die vorderen Lande bekam. A. III. liebte Kunst und Wissenschaft und erweiterte die Universität Wien; st. 1395. Sein gleichnamiger Sohn ist Herzog A. IV. gest. 1404. Dessen Sohn Albrecht als deutscher Kaiser der II., als Herzog von Oesterr. A. V., geb. 1397, seit 1422 Schwiegersohn Kaiser Sigismunds, kämpfte mit den Hussiten, wurde 1437 Sigismunds Nachfolger als König von Ungarn, 1438 von Böhmen und von Deutschland, erweckte die schönsten Hoffnungen, starb aber 27. Oct. 1439 auf der Rückkehr von einem vergeblichen türk. Feldzuge an der Ruhr zwischen Ofen und Wien. Albrecht VI., Sohn Herzog Ernsts des Eisernen, geb. 1418, Bruder Kaiser Friedrichs III., bereitete diesem Verlegenheiten und Gefahren, indem er sich mit den Aufständischen verband, st. jedoch 1463 kinderlos. Albrecht VII., Erzherz. v. Oesterr., 5. Sohn Max II., geb. 1559, wurde in Spanien erzogen, trat in den geistl. Stand, wurde Cardinal 1575 und 1584 Erzb. von Toledo, 1583 Vicekönig von Portugal. Nach seines Bruders Ernst Tode wurde er 1595 Statthalter der span. Niederlande und focht mit abwechselndem Glücke gegen Frankreich; 1598 legte er seine geistl. Würden nieder und heirathete Philipps II. Tochter Clara Eugenia, die Erbin der Niederlande. Er eroberte Ostende nach langer berühmter Belagerung, verlor aber 1600 das Treffen bei Newport und schloß 1609 einen 12jährigen Waffenstillstand. Er st. 1621 zu Brüssel kinderlos, Clara Eugenia 1633, und so kamen die kath, Niederlande wieder an die span. Krone. Albrecht, Erzherz. von Oesterr., ältester Sohn des Erzherzogs Karl, geb. 3. Aug. 1817, kommandirte im Feldzuge von 1849 in Italien eine Division mit großer Auszeichnung bei Mortara und Novara; im gleichen Jahre wurde er Befehlshaber des 3. Armeekorps u. Gouverneur von Mainz, 1850 Oberbefehlshaber in Böhmen, 1852 Generalgouverneur von Ungarn. Seit 1844 ist er mit der Prinzessin Hildegard von Bayern vermählt. Albrecht der Bär oder der Schöne, geb. 1106, Graf von Ballenstädt und Aschersleben, Gegner der Welfen, erhielt 1142 die Nordmark und Anhalt, 1143 die Ostmark und nannte sich Markgraf von Brandenburg. Er vergrößerte seine Besitzungen durch Eroberungen über die Wenden und colonisirte die entvölkerten Gegenden mit Flamändern; st. 1170. Albrecht, gen. Achilles, Markgraf von Brandenburg, fränkischer Linie, geb. 1414, gest. 1486, ein Mann von ungewöhnlicher Größe, starken Leibes und Geistes, Krieger und Staatsmann, bitterer Feind der Städte und besonders Nürnbergs Quäler, aber auch entschiedener Gegner aller Bestrebungen, Macht und Ansehen des Kaisers zu mehren, brachte sein Leben in den Kämpfen des anarchischen Deutschlands und auf dessen Reichstagen zu, ohne je ein entsprechendes Feld für seine großen Fähigkeiten zu finden. Albrecht, Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Baireuth, geb. zu Ansbach 1522, tapferer Soldat, aber ausschweifend, treulos, ohne höheren Zweck. Obgleich Protestant hielt er anfangs mit Moritz von Sachsen zu Kaiser Carl V., verrieth ihn mit diesem und nahm an dem Zuge gegen Tyrol Antheil, plünderte dann auf eigene Faust in Norddeutschland, wurde geächtet und von Moritz bei Sievershausen geschlagen (9. Juli 1553), abenteuerte noch einige Zeit in Deutschland und Frankreich, wurde von dem Kaiser wieder begnadigt, st. aber 1555 zu Pforzheim ohne Erben.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/100>, abgerufen am 21.11.2024.